Sunshine - Wenn die Sonne lacht von Rayne-Sunshine (Die Sonne scheint weiter.) ================================================================================ Kapitel 50: Küsse vom Feind --------------------------- Kapitel 50: Küsse vom Feind [Sunshine] “Ich bin schockiert! Du… Gott! Warum, Sunshine? Ich dachte, du könntest ihn nicht leiden?” fragte mich meine Schwester, die vor mir und Alec stand. Er saßen auf dem alten Bett und hörten sich mit mir zusammen gerade eine ihrer Predigten an. Ich wusste ja, dass es ihr nicht gefallen würde, wenn sie dass sehen würde. Aber, dass sie gleich so durchdreht, hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht. “Um genau zu sein, hab ja ich ihn geküsst.” gestand ich. Ja, das hatte ich. Und um es genau zu sagen, gefiel es mir sogar. “Wieso?” hakte sie, fast schon wütend über meine Aussage nach. “Ich hab meine Meinung über ihn geändert.” antwortete ich und setzte dabei ein peinlich berührtes Grinsen auf. “Du sagtest, du kannst ihn nicht leiden.” warf sie mir vor. “Das hast du von Jareth auch gesagt. Und am Ende kam es auch anders.” konterte ich. “Es geht hier aber nicht um Jareth, sondern um dich, Sunshine!” “Darf ich dazu auch was sagen?” fragte Alec dazwischen. “Nein!” sagten Rayne und ich zur selben Zeit. Sie, eher wie ein zischen, ich, dafür etwas ruhiger. “Okay, weißt du was? Wir reden später weiter. Wir müssen zur Schule zurück. Und ich muss noch mit Marick sprechen.” sagte sie und wandte sich zur Tür um. Kurz davor blieb sie noch einmal stehen. “Und haltet euch ja zurück!” “Gut.” antwortete ich knapp. Dann verschwand sie nach neben an. Wir warteten noch einen kurzen Moment, als Alec plötzlich sagte: ”Autsch…” “Oh ja. So wütend habe ich sie schon lange nicht gesehen. Leider kann man da auch nicht viel tun, um sie umzustimmen.” antwortete ich ihm. Ein schiefes Lächeln zauberte sich auf seine Mundwinkel. “Ich weiß, was ich tun kann.” entgegnete er und baute sich dabei vor mir auf. “Ach ja?” erwiderte ich spielerisch und legte ihm dabei die Arme um den Hals. Er lächelte. Dann legte ich sanft meine Lippen auf seine und wir versanken in einem weiteren, unwiderstehlichen Kuss. Sofort schlang auch er seine Arme fester um meinen Körper. “Sunshine, wir müssen los!” rief Rayne mich von neben an. Schätzungsweise aus Maricks Zimmer. So nah wie sie klang, musste sie noch bei ihm sein. “Ich bin gleich bei dir.” antwortete ich ihr und küsste Alec erneut. “Ich will dich aber nicht gehen lassen.” flüsterte er an meinen Lippen. “Ich will auch noch nicht gehen. Ich muss leider. Ich hab noch Unterricht.” “Sunshine, komm jetzt!” rief sie ungeduldig. “Na los, geh schon.” sagte Alec und ließ mich los. “Nein, warte!” sofort packte er mich an der Taille, zog mich an sich und presste seine Lippen fest auf meinen Mund. ”So, jetzt darfst du gehen.” grinste er. Er löste sein Arm von meiner Taille, was echt unfair ist, wenn ich bemerken darf. Gerade jetzt, wo es mir richtig gut gefiel, mit ihm zusammen zu sein, muss ich wieder in die Schule zurück. Am liebest hätte ich ihn wieder mitgenommen. Aber er kann ja bei Tageslicht nicht hier weg. Ich wandte mich zur Tür um, schnappte mir meine Tasche und ging dann zu meiner Schwester nach neben an. “Können wir?” fragte sie mich. Ich sah noch ein letztes Mal zu dem Zimmer zurück, in dem ich Alec allein ließ, sah dann meine Schwester an und antwortete ihr. ”Von mir aus, können wir.” Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Schule zurück. Ich hätte nie gedacht, dass sich Meinungen so schnell ändern konnten. Vor allem, was mich und Alec anging. Nachdem er mir sagte, wir sollten uns besser fern bleiben, dachte ich, ich würde ihn so schnell wie möglich loswerden müssen. Aber offensichtlich war dem nicht so. Mein Körper will ihn. Ich verlange nach ihm. Und er offensichtlich genau so nach mir. Auch wenn es Rayne nicht gefiel, was sie eben gesehen hatte. Ich mochte Alec. Was andere sagen, ist mir egal. Mir muss er gefallen. Und das tut er deutlich. Oh ja, und wie! Als wir in der Schule ankamen, konnte ich nichts anderes, als an Alec zu denken. Der Typ hat sich in meinem Kopf fest gebrannt. Und das war auch gut so. Gut, er hat eine seltsame Art an sich, aber die störte mich nicht. Zumindest nicht mehr. Außerdem war er auch noch verdammt süß. Und sein muskulöser Körper erst… “Mensch, Sunny! Was hat dich den erwischt?” fragte Nami als ich mich völlig verträumt auf die Couch im Aufenthaltsraum sinken ließ. “Frag lieber nicht.” sagte Rayne angewidert. “Gar nichts.” lächelte ich verträumt. “Sieht irgendwie nicht nach gar nichts aus.” grinste Mey. “Und was macht euer Sträfling?” “Frag lieber nicht.” antwortet Rayne wieder, verschenkte die Arme vor der Brust und warf mir einen bissigen Blick zu, den ich mit einem Grinsen entgegen nahm. “Mann, Sunny. So wie es aussieht, hat es dich voll erwischt, was?” mischte sich nun auch Phoebe mit ein. “Gott! Hoffentlich nicht!” zischte Rayne. Noch am selben Abend, als ich in meinem Bett lag und versuchte Schlaf zu finden, könnte ich meine Gedanken einfach nicht von Alec lösen. Er spukte vor meinem inneren Auge umher. Was einerseits sehr schön war, weil ich ihn so sehen konnte, aber andererseits auch störte, weil ich ja eigentlich schlafen wollte. Was mir auch oft zu bedenken gab, ist, dass sich plötzlich alles so schnell zwischen uns geändert hat. Zum Anfang hin, war er mir total unsympathisch. Er hat mich verunsichert und ständig genervt. Seit wir uns zum ersten mal geküsst hatten, und damit meine ich den Kuss, wogegen ich mich gewehrt hatte, benahm er sich anders. Als wir uns dann geküsst hatten, als Sky uns dabei erwischt hatte, war es noch seltsamer geworden. Er wollte mehr von mir und ich von ihm. Wir kamen uns deutlich näher (und wie nah!) und unser Interesse gegenseitig wurde immer größer. Wir hätten ja sogar fast mit einander geschlafen. 2 Mal! Aber… Alec und ich? Ich kann es irgendwie immer noch nicht glauben. Für mich kaum vorstellbar, wenn ich bedenke, wie alles zwischen uns angefangen hat. So wie mit Rayne und Jareth war es nun auch mit mir und Alec. Ich gab den Versuch auf zu schlafen, erhob mich von meinem Bett und schleppte mich müde zum Fenster. Ich schob den Vorhang etwas bei Seite, warf einen kurzen Blick nach draußen und bewegte mich dann wieder zu meinem Bett zurück. Eigentlich hatte ich vor, mal kurz nach draußen zu gehen. Nur hatte ich mir das noch einmal anders überlegt. Gerade als ich mich auf mein Bett setzen wollte, erregte ein Prasseln am Fenster meine Aufmerksamkeit. Das könnte doch auf keinen Fall Regen sein… Also ging ich noch einmal zum Balkonfenster. Ich öffnete die Tür und trat nach draußen, in die kalte Nacht. Obwohl September war, war der Wind richtig kalt. Fast schon wie Schnee. Kaum war ich nach draußen getreten, da packte mich schon jemand an den Hüften, presste mich an sich und küsste mich so intensiv, dass ich umgeklappt wäre, wenn man mich nicht festhalten würde. Der Kuss wurde gelöst. Ich spürte nur noch, wie sich etwas auf meine Stirn legte und der heiße Atem in meinem Gesicht einer fremden Person. Ich traute mich kaum die Augen zu offnen, so überrascht war ich. “Gott, Sunshine! Du hast mir so sehr gefehlt!” sagte die Person plötzlich. Ich riss die Augen auf und sah die hellroten Augen von Alec vor mir. “Alec…” hauchte ich tonlos. Er lockerte seinen Griff etwas und sah mich an, während ich ihn sprachlos ansah. “W-was machst du den hier?” fragte ich verwundert und überglücklich zugleich. “Ich wollte dich sehen, meine Schöne.” lächelte er. “Ich hab dich eben vermisst.” “Und ich dich erst!” ich schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn gierig. Gott! Wie froh war ich, meinen Alec wieder zusehen. Dabei waren wir vielleicht gerade mal 6 Stunden von einander getrennt. Ich hätte schreien können vor Freude ihn endlich wieder zu sehen. Mir fiel förmlich ein Stein vom Herzen als ich ihn angesehen hatte. “Weißt du, dass ich den ganzen Rest vom Tag an nichts anderes denken konnte, als an dich? Seit ich dich verlassen hab.” glücklich kuschelte ich mich an seine Brust. “Du hast mir so sehr gefehlt, Alec.” “Glaub mir, ich weiß ganz genau wovon du sprichst, mein kleiner Engel.” antwortete er zärtlich und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. “Aber Sunshine, ich bin auch noch aus einem anderen Grund bei dir.” sagte er nun etwas ernster. Vorsichtig sah ich zu ihm auf. “Ja? Worum geht es?” hakte ich nach. Er wendete den Blick zum Boden hinab, richtete ihn dann wieder auf und sah mir dabei tief in die Augen. “Ich… muss gehen.” sagte er schließlich. “Was? Warum? Und wohin? Wirst du wieder kommen?” fragte ich in ängstlich. “Du wirst mich doch nicht für immer verlassen, oder?” “Bleib mal ruhig, Süße. Mach dir mal keine Sorgen. Ich werde dich nicht verlassen. Zumindest nicht gleich. Wohin ich gehe, kann ich dir nicht sagen. Aber ich werde zu dir zurück kommen, das verspreche ich dir. Nur, mein Engel, versprich du mir, dass du dich nicht um mich sorgen wirst und du mich nicht verfolgst. Es könnte verdammt gefährlich für dich werden.” “Wann wirst du wieder kommen, wenn du schon gehen musst?” fragte ich ruhig. “Nicht lange. Vielleicht nur ein paar Stunden.” sagte er und streichelte mir dabei über den Hinterkopf. “Und wenn ich zurück bin, werde ich mit dir meine ganze Zeit verbringen, meine Schöne.” “Ich will dich aber nicht gehen lassen.” gestand ich ihm und fuhr ihm dabei mit der Hand über die Wange. “Ich weiß doch, Sunshine. Ich will dich ja auch nicht verlassen müssen. Nur muss ich es tun. Glaub mir, ich würde auch lieber bei dir bleiben und dich im Arm halten, als dich alleine zu lassen.” “Ich bin mir nicht sicher, ob ich es so lange ohne dich aushalten kann, Alec.” “Was soll ich den dazu sagen? Ich will ja schon zu dir zurück, wenn ich einen Schritt von dir entfernt bin.” lächelte er. “Also, das ist mal ein Argument.” kicherte ich. Schweigend sahen wir einander an. Wieder klammerte ich mich an seine Hüften und legte meinen Kopf an seine Brust. Wie herrlich es sich doch anfühlte, endlich wieder in die Arme genommen zu werden. Seit Itashi sich von mir getrennt hatte, war es bei Umarmungen schon zu einer Seltenheit geworden. Alec ist der einzige, der mich in der letzten Zeit auf irgendeine Art berührt hatte. Ob nun seine Hand auf meiner Wange lag, oder er auf mir, war egal. Von ihm bekam ich in den letzten zwei Wochen mehr als von Itashi in den letzten 5 Jahren, oder von sonst irgendwem. Früh war es geworden. Etwa gegen fünf oder sechs, schleppte ich mich müde in mein Zimmer zurück, ließ mich auf mein Bett fallen und versank, ohne große in einen tiefen Schlaf, von dem ich zuvor nur hätte träumen können. Bis eben saßen Alec und ich auf dem Balkon. Er auf dem Boden und ich auf seinem Schoß, was unglaublich schön war. Wir saßen nur da, lernten uns gegenseitig besser kennen und küssten uns hin und wieder. Leider musste er gehen, da die Sonne ja kurz vorm aufgehen war. Dennoch war es wunderschön. Einfach nur bei ihm zu sitzen und ihn zu küssen und zu streicheln war… so unglaublich! Ich kann mein Glück kaum in Worte fassen. “Sunny, mach den verdammten Wecker aus!” sagte Sky verschlafen und riss mich dabei aus einem viel zu kurzen Schlaf. Woran ich ja selbst Schuld war. “Ja, ja!” nuschelte ich in mein Kissen, langte neben mich auf den Nachttisch und schaltete blind meinen Wecker aus, welchen ich vergessen hatte abzuschalten. Jeden Samstag das gleiche! Müde setzte ich mich auf, streckte mich und gähnte dabei. War den die Nacht wirklich schon vorbei? Wie unfair! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)