Moonlight - Neue Wege von abgemeldet (Fiktive 2. Staffel) ================================================================================ Kapitel 35: IV. Rainess - 10. Kapitel: Viva la france ------------------------------------------------------ IV. Episode Rainess 10. Kapitel: Viva la france Alle zusammen saßen sie in diesem winzigen Zimmer. Schweigend. Angeschlagen. Verraten. Verletzt. Ohne Erfolg. Mick hielt seine Augen geschlossen und lauschte nur dem gleichbleibenden, rhythmischen Atmen von Zara, die direkt neben ihm saß und ihren Kopf an seine Schulter gebettet hatte. Niemand wagte es auch nur ein Wort auszusprechen, denn die Ereignisse der vergangenen Nacht steckten den Vampiren noch viel zu tief in den Knochen. Josef stöhnte schmerzhaft auf, während Guillermo die einzelnen Schrottteile aus seinem Körper entfernte. „War es Nathan?“, fragte er leise nach. „Was war Nathan?“ „Der auf dem Dach verbrannt ist.“ Josef atmete tief durch. „Ja. Er hat uns verraten...“ Logan schnappte nach Luft. „Na da ist er nicht der Einzige.“ Sogleich setzte sich Josef etwas auf. „Was meinst du bitte?“, wollte er wissen und schob Guillermo zur Seite. „Frag Gabriel.“, raunte Logan, Sogleich richteten sich sämtliche Blicke auf den blonden Vampir. Leslie erhob sich und brachte wieder Abstand zwischen sich und ihn. Tess sprang sofort zu ihm hinüber. Auch wenn Gabriel sie vielleicht verraten hatte, war er die Liebe ihres Lebens! Sie konnte ihn nicht aufgeben und so musste sie ihn einfach beschützen, während seine Wunden noch heilten. „Ich habe euch nicht verraten.“, sprach Gabriel. „Ich habe Lance und Coraline verraten.“ Mick setzte sich etwas, wagte es aber nicht, sich weiter zu bewegen, denn Zara kuschelte sich mit einem Mal näher an ihn heran. „Ein bisschen ausführlicher geht es nicht, oder?“, fragte Mick nach. Gabriel schniefte. „Ich wusste von ihren Plänen, aber ich wusste nicht, dass sie eine neue Art der Vampire züchten und ich wusste auch nicht, dass sie vor Vampiren keinen Halt machen werden. Es tut mir Leid, aber ich habe so gehandelt, wie ich es für das Beste hielt. Ich kann euch nicht mehr sagen, ich war kaum in die Pläne eingeweiht und seit Tess beinahe getötet wurde, habe ich diesem Clan den Rücken zugekehrt. Ihr könnt mir jetzt glauben, oder nicht, aber Fakt ist, dass ich keinen von euch jemals hintergangen habe.“, sprach der Vampir und sah in die Runde. Josef seufzte theatralisch auf. „Na wirklich toll. Wir sind ein überaus harmonischer Vampirclan. Wir können einander ja echt ganz toll vertrauen.“, seufzte er und rieb sich über seine Brust. Die Wunden verschlossen sich langsam und so war er dankbar um den Blutdrink, der ihm angeboten wurde. Wobei er sich gerade mal wieder nach einen Freshy sehnte. „Was sind das für Wesen?“, fragte Mick nach. „Ich habe keine Ahnung.“, gestand Gabriel ehrlich. „Vampire mit roten Augen und einem animalischen Trieb. Sie scheinen eher so was wie ... Werwölfe zu sein, da sie ihre Opfer nicht nur aussaugen...“ “... sondern auch fressen...“, murmelte Leslie und ihm schauderte bei dem Gedanken an die Kreatur, die ihnen begegnet war. „Wie züchten sie diese Wesen?“ „Ich habe keine Ahnung, Mick und nein ... ich weiß nicht, was das mit Beth ist.“ Mick zog seine Augenbrauen zusammen. „Woher weißt du von ihr?“ „Wie was? Beth? Zara hat so was am Handy erwähnt, aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass sie wirklich Beth meint.“, warf Josef verwirrt ein. „Dieses komischen Vampirin, die aussieht wie Beth hat bereits vor einigen Wochen versucht Tess zu töten und ich nehmen an, dass sie auch hier war... aber es ist nicht Beth, Mick. Beth ist tot. Wir haben sie begraben, wenn du dich mal Recht daran erinnerst.“, sprach Gabriel ruhig und lehnte sich wieder an die Wand. Mick knirschte mit seinen Zähen und warf einen Seitenblick zu Zara, die ihn besorgt ansah. Erst jetzt kam die Erinnerung zurück. Ihm fiel wieder ein, wie er sie behandelt hatte und fühlte augenblicklich Reue. Gepaart mit seinen Kopfschmerzen war das kein sonderlich tolles Gefühl. „Und nun...?“, fragte Leslie auf einmal und ließ seine Fingerknöchel knacken. „Werfen wir den Verräter raus?“ Der Soldat hatte seinen Kopf zur Seite geneigt und sah so an Tess vorbei zu Gabriel. Josef seufzte. „Nein, aber wir behalten ihn im Auge.“, befahl der Anführer knapp. „Lieber weiß ich wo er ist, bevor ich noch einen Feind da draußen habe. Langsam reicht es mit den Problemen, die sich vor uns auftürmen.“ Ein paar Minuten der Stille kehrte ein, bevor jeder berichtete, was geschehen war. Es war einfach viel zu viel. Schweigen kehrte ein. Eine Miene war trauriger und betröpfelter als die Andere. Die Nacht neigte sich dem Ende zu und jeder Vampir spürte einfach nur dieses Müdigkeit. Der Krieg hatte begonnen und sie hatten die erste Niederlage eingesteckt. Josef erhob sich und sogleich folgten ihm sämtliche Augenpaare, als er in Richtung Badezimmer wankte. „Viva la france...“, brummte er vor sich hin und verschwand schließlich in dem kleinen Raum um sich wenigstens etwas die Blutspuren vom Gesicht zu waschen. Mick seufzte auf und lehnte seinen Kopf an den von Zara. „... viva la france.“, wiederholte er leise. Die Freunde der Vampire in Edinburgh waren verloren und jedem hier war klar, dass es keinen Sinn hatte, die Mörder weiterhin zu verfolgen. Wenn sie etwas erreichen wollten, mussten sie der Schlange den Kopf abschlagen. Mick schloss seine Augen wieder und versuchte wenigstens ein bisschen Ruhe in sein Herz zu lassen, nachdem es schon wieder in dutzende Splitter zerfallen war. Sanft kreuzte er seine Finger mit denen von Zara und hauchte ein ‚Danke’ auf ihren Haarschopf. Zara nickte ganz leicht und hielt seine Hand fest. „Ich sagte doch: Du bist nicht alleine, wenn die Dunkelheit auf dich zustürzt...“ Mick lehnte sich an sie. Erst lange Zeit später schafften es die Vampire ihre trüben Gedanken abzulegen und ihren Wohl verdienten Schlaf zu finden. Keiner wagte es das Zimmer zu verlassen, auch wenn Logan, Leslie, Tess und Gabriel auf dem Boden schliefen. Hier konnten sie sich wenigstens gegenseitig beschützen. Micks Daumen streichelte immer wieder über die Hand von Zara, die genau wie er noch wach war. Es bedarf gerade keiner Worte. Es reichte die gegenseitige Anwesenheit die sich schenkten. „Ich hätte dich nicht hängen lassen sollen...“, sprach er mit einem Mal sehr leise und sah wieder zu Zara, die ihren Blick hob und ihn ansah. „Du hast aus Liebe gehandelt... du konntest nicht wissen, dass sie es nicht ist.“, lächelte Zara flüchtig. „Ich weiß, aber ... ich hätte dich beschützen müssen, aber stattdessen habe ich mich beinahe töten lassen und auch du wärst fast gestorben.“, murmelte Mick und hob seine andere Hand um ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streicheln. „Dann weißt du ja das nächste Mal, wie du es besser machen kannst.“, raunte sie ihm zu und holte einmal tief Luft. Oh ja, Mick bereute gerade zutiefst, dass er sie so im Stich gelassen hatte, vor allem jetzt, da er wusste, wie sie für ihn gekämpft hatte. Reue gab es in allen Größen und Formen und gerade wurde sein Herz schwer, als er sich seinen Fehler einräumte. „Du gibst mir Kraft Zara. Die Kraft die Dinge durchzustehen. Ich weiß nicht, was ich im Moment ohne dich machen würde... du hast mich heute gerettet und das nicht zum erste Mal.“, sagte Mick und legte seinen Arm um ihre schmalen Schultern um sie ganz in seine Arme zu ziehen. Zara legte einen Arm um seinen Hals und die andere Hand platzierte sie auf seiner Brust. Zara lächelte etwas. „Dann solltest du ab jetzt besser auf mich aufpassen, denn ansonsten bin ich bald nicht mehr da um dich zu beschützen.“, teilte sie ihm noch grinsend mit. Mick nickte schmunzelnd. Manchmal findet man einander einfach im Leben, ohne das es einem recht bewusst wird. Erst wenn man im Begriff ist denjenigen zu verlieren, dem man sein Herz öffnet, wird man sich dessen auf sehr schmerzliche Weise bewusst. Zara richtete sich etwas auf und fing mit ihren Lippen ganz leicht nur die seinigen ein. Ein warmes Kribbeln breitete sich langsam über seinen ganzen Körper aus und wieder stieg ihm dieser angenehme Duft nach Kokos in die Nase. Mick lehnte sich zu ihr hinab und hielt die Latina einfach nur ruhig in seinen Armen, während er den Geschmack ihrer Lippen kostete, wie den Saft einer verbotenen Frucht. Die Berührung dauerte nur ein paar Sekunden, reichte aber, damit Mick ganz warm wurde. Zara lächelte ihn an und kuschelte ihren Kopf an seine Brust. Der Vampir schmunzelte und zog sie in seine Arme, die Wange auf ihren Kopf gebetet. So fand auch er an diesem Morgen seinen wohlverdienten Schlaf. Sitzend und an die Wand gelehnt, aber mit einer ganz besonderen Vampir-Lady in seinem Arm. William Shakespeare hat einmal geschrieben: ‚Liebe ist nicht Liebe, die sich verwandelt. Wo sie Wandel findet. Sie ist das Zeichen, fest gegründet, das unter jedem Sturme mag besteh’n. Die Liebe wechselt nicht im Ebb und Flut. Sie dauert fort bis an der Zeiten Rand. ’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)