Moonlight - Neue Wege von abgemeldet (Fiktive 2. Staffel) ================================================================================ Kapitel 20: III. Wandel & Wechsel - 04. Kapitel: Ortswechsel ------------------------------------------------------------ III. Episode Wandel & Wechsel   04. Kapitel: Ortswechsel  „Und wir gehen jetzt wo hin?“, flüsterte Zara leise und ließ ihren Blick durch die dunkle Gasse schweifen. Mittlerweile war die Sonne wieder untergegangen und wie so oft hatten die Vampire den Tag verschlafen. Jetzt waren Mick, Josef, Logan und Zara auf den Weg irgendwo hin. Mit dabei war auch noch einer der ‚Neuen’ Vampire: Nathan. Sehr blass und überaus ängstlich, aber darüber erlaubte sich Zara noch kein Urteil darüber. Die Latina warf einen Blick über ihre Schulter. Keine Lampe leuchtete, in keinem Fenster war mehr ein Licht zu sehen und doch konnte sie jegliche Konturen überaus genau sehen. Immerhin war sie ein perfektes Raubtier und als solches waren ihre Sinne dementsprechend geschärft. Mick – heute ausnahmsweise in eine Jeans, ein weißes Hemd und eine überaus moderne Lederjacke gekleidet – lehnte sich etwas zu ihr hinüber. „Zu einem Informanten von Josef.“, erklärte er leise. „Der in einer kleinen Hintergasse lebt und dort sein einsames, armes Dasein fristet.“, flüsterte die zierliche Frau und fröstelte etwas. “Sag jetzt nicht, dass du Angst hast.“, grinste Mick breit. Logan räusperte sich. „Also ich hab sehr wohl ein wenig Angst.“ Josef schnaubte. „Ich frag mich ehrlich, wie du so viele Jahre überleben konntest.“ „Kann ja nicht jeder so ein alter Hase sein wie du.“, maulte Logan. „Hey! Ich habe im Gegensatz zu dir den ein oder anderen fackeltreibenden Mob überlebt! Also komm du mir nicht mit deinen Twillightfantasien eines alten Vampirs. Ich fange nicht in der Sonne an zu glitzern und hockte auch in keinem Kellergewölbe auf einem Thron.“ „Soweit ich weiß soll Italien aber überaus schön sein.“, warf Zara mit ein, erntete aber nur einen mahnenden Blick von Josef. „Hört ihr zwei jetzt auf zu streiten.“, bat Mick eindringlich und legte eine Hand auf Zaras Unterarm. „und du mischt dich bitte in diese Kabbelei nicht mehr ein.“  Seit Logan einen Vampirfilm nach dem anderen laufen hatte, war Josef vollkommen genervt von den Klischees, die entstanden waren. Wenn es nach ihm ging, dann konnte er auch gerne einen eigenen Film drehen. Ein Interview mit einem Vampir! Bei dem Gedanken schüttelte Josef seinen Kopf. „Aber mal ernsthaft. Wohin gehen wir?“, fragte Zara nach, als Josef an eine Tür klopfte. „Sagen wir es mal so ... ich weiß nicht ob es so ratsam war, dass du uns begleitest.“, erwiderte Josef, weshalb Zara Mick zurück hielt. „Was meint er damit.“ “Nichts. Hör einfach nicht auf ihn, bleib aber in meiner Nähe.“, flüsterte er ihr zu und berührte noch mal ihren Unterarm. „wie geht es deinem Handgelenk.“ „Lenk jetzt nicht vom Thema ab, mein Freund. Wohin gehen wir.“ Doch schon im nächsten Moment blieb ihr das Wort im Halse stecken, als Josef eine Tür öffnete. „Mick das ist ein...“ Er hob seine Hände. „Ein Strippclub mit Bonusleistungen.“, murmelte er nur. „Also bleib einfach nur in meiner Nähe.“ Sie schnupperte ein wenig. Menschenblut. Welche Menschen arbeiteten noch für Vampire. Dicht an Micks Seite folgte sie ihm in den Privatclub. Viele Vampire saßen hier versammelt und sahen jetzt auf, als Josef’ Clan den Raum betrat. „Wartet hier. Mick.“, nickte Josef. In die Richtung eines Hinterzimmers. Mick und Josef tauschten einen kurzen Blick miteinander aus. „Kleine Planänderung, Zara. Warte hier auf mich.“ „Hey!“ Protestierend sah sie ihm nach, doch Josef und Mick waren schon im Hinterzimmer verschwunden. „Na wunderbar.“ Sie drehte sich um und zog augenblicklich ihre Augenbrauen zusammen. „Logan? Nathan?“ Sie hob ihre Hände in die Luft. War ja so klar, dass die beiden Kerle schon sabbernd an der Bar hockten, wenn man sie einmal aus den Augen ließ. Mick lehnte sich an das Holz der Tür und sah sich in dem kleinen stinkigen Zimmer um. Es wurde eifrig geraucht und Alkohol floss zur genüge. Eine kleine Pockerunde, weshalb er einmal breit grinste. „Wir sind nicht allen ernstes hier um Karten zu spielen.“ “Durchaus.“, grinste er und deutete auf die freien Sitzplätze. Wenn er raten musste, dann befanden sich hier lauter Kriminelle. Josef öffnete die Knöpfe seiner Ärmel und schlug diese ein paar Mal um, bevor er sich auch schon an den Tisch fallen ließ. „Sieh an! Josef!“, brummte einer der Anwesenden. „Was kann ich heute für Mr. Kostan tun.“ „Sam. Wir brauchen ein paar Informationen.“ “Na dann spielen wir doch darum.“, lachte der bärtige, dickbäuchige Mann auf. „Genau deshalb sind wir hier.“, meinte der Angesprochene und winkte Mick herbei, der sich seufzend an den Tisch sinken ließ. „Sam Brady...“, murmelte Mick. „Mick St. John. Es ist mir ein Vergnügen Sie mal wieder zu sehen.”, lachte er auf und schon flogen die Karten über den Tisch. Sam Brady war ein überaus alter Vampir, der sich aber stets im Untergrund hielt und kein rechtes Interesse an den überirdischen Dingen hatte. Aber manchmal schien es so, als ob er über alles und jeden in Los Angeles Bescheid wusste. So war er genau der Kontaktmann, den sie am heutigen Abend brauchten. „Also, was braucht ihr für Informationen?“, fragte er und trank sein Blut-Whiskey Gemisch auf einen Zug aus. Mick ekelte es schon bei dem Gedanken an so ein Getränk. Eine überaus leicht bekleidete Kellnerin, die auf den Namen Candy hörte, tippelte herein und brachte den Vampiren ein Schlückchen Blut, wackelte ganz bewusst mit ihren Attributen und schenkte Josef ein verführerisches Lächeln und Mick ein kleines Zwinkern. „Nun, dir sind sicher die Morde nicht entgangen, auch wenn deine Ladys verschont blieben....“, setzte Josef an und betrachtete das Blatt auf seiner Hand. „In der Tat, wobei sie mich in Ruhe gelassen haben und da können die Vampire von Glück reden.“, raunte er und lachte auf. Mick und Josef tauschten einen kurzen Blick miteinander. „Oh, stimmt, eure beiden Frauen wurden ja getötet. Mein Beileid.“ Er schüttelte darüber nur seinen Kopf. Sam konnte sich für Menschen nie sonderlich erwärmen. Sie waren ein netter Zeitvertreib, doch Gefühle waren nicht das, was er zuließ. Dazu war er viel zu herrisch und hatte lieber einen ganzen Harem um sich versammelt. Josef atmete einmal tief durch. „Lange Rede, kurzer Sinn: Ich will wissen, woher du deine Kontakte hast. Du wusstest doch um den Angriff, also warum sonst konntest du so einfach deine ganzen Menschen schützen, Sam.“, fragte der Geschäftsmann und ließ sich zwei weitere Karten geben. „Ich kontrolliere die Stadt, Josef. Die Cleaner sind mir unterstellt. Ganz gleich was in meiner Stadt passiert, ich erfahre es als erstes. Außerdem schlagen SIE nicht nur an einem Abend zu. Sie arbeiten sich von außen nach innen und das ist mittlerweile bekannt.“ „Was ist mittlerweile bekannt?“, fragte Mick und hob seinen Blick von seinen Karten. „Das die Menschen um Vampire getötet werden.“ „Warum ist das bekannt und weshalb wusste ich davon nichts.“, wollte Josef wissen und sah durchaus ein wenig zornig aus. Eine kleine Falte hatte sich auf seine sonst so makellose Stirn geschlichen. „Nun, weil du nicht alles wissen musst und niemand eine Panik brauchen kann. Es sind nur Menschen. Irgendwann sterben sie so oder so. Das liegt den Menschen im Blut.“, lachte er auf und trank gleich noch einen weiteren Schluck. Einmal streckte sich der Mann ausgiebig und warf ein ganzes Bündel Geld in die Mitte. „Aber deswegen seit ihr doch nicht hier. Ihr wollt konkrete Informationen, hab ich Recht?“, fragte Sam nach und sah in die wütenden Gesichter der beiden Vampire. „Nein, sind wir nicht. Wir brauchen Informationen, woher diese Vampire kommen, wie viele es sind und wie wir sie aufhalten können.“, stellte Mick dann sogleich die notwendigen Fragen. „Ich weiß nicht woher sie kommen und auch nicht wie du sie aufhalten kannst, aber sei dir sicher, dass es viele sind.“, antwortete Sam und betrachtete das Geld, das nun auch Josef in die Mitte warfen. St. John lehnte sich zurück und grinste breit. „So? Und ich dachte du weißt alles.“ Sam fletschte seine Zähne und warf die Karten auf den Tisch. „Ich will sehen.“ Gutes Blatt. Eindeutig geschummelt. Josef behielt die Karten in seinen Händen. „Kannst du uns nicht irgendwelche sinnvolleren Informationen geben?“, fragte er nach und lehnte sich nach vorne. „Du weißt ja, eine Hand wäscht die andere ...“ Sam schaubte einmal tief durch. „Edinburgh. Geht nach Edinburgh.“ „Schottland?“, fragte Mick, passte und erhob sich. Josef ließ es sich aber nicht nehmen noch sein Blatt zu präsentieren. „Ich danke dir vielmals, es macht immer wieder Spaß mit der Geschäfte zu machen.“, lachte er auf und schnappte sich das Geld. Eine Zornesfalte hatte sich auf dem Gesicht von Sam gebildet, als er sich erhob. Sein Stuhl fiel polternd nach hinten. „Rrrraus! Na los!“, knurrte er und deutete auf den Ausgang. Lachend schob Josef Mick ein Stück weiter und verließ das kleine, stickige Hinterzimmer. „Gehen wir.“, rief er zu Logan, der enttäuscht ein ‚Muss das sein’ murmelte. „Ja, na los, wir haben alles was wir wollten.“ Josef zählte das Geld und steckte es sich in die Hosentaschen. Mick schüttelte seinen Kopf. „Wo ist Zara?“, fragte er an Logan gewandt. „Ähm ...“ Er sah sich irritiert um.  Nathan stand direkt neben ihn und hob nun ebenso verdutzt seinen Blick. „Ich hab keine Ahnung...“ “Logan, erzähl mir keinen Unsinn, wo ist sie?!“, platzte es etwas lauter als gewollt aus Mick heraus, als er den Computerfreak am Kragen packte. „Ich weiß es nicht...!“, rief er und starrte Mick erschrocken an. Mick stieß ihn wieder von sich und lief ein paar Schritte durch den Barraum des Stripclubs. So viele unzählige Gesichter, aber nirgendwo auch nur die Spur von Zaras lieblichem Blick. Er atmete einmal tief durch. Nichts. Ihr Duft war wie verschwunden. „Zara...?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)