Moonlight - Neue Wege von abgemeldet (Fiktive 2. Staffel) ================================================================================ Prolog: 01. Prolog [Verwirrung, Verzweiflung, Verlust] ------------------------------------------------------ 01. Prolog [Verwirrung, Verzweiflung, Verlust] „ Wer sagt, ein Vampir zu sein ist einfach, der war noch nie ein Vampir. Personen die behaupten, Vampire haben Superkräfte, haben noch nie mit angesehen wie ein nutzlos und schwach ein Vampir sein kann. Menschen die sich ihren Fantasien über bedrohliche oder verliebte Vampire hingeben, können nicht wissen wie bedrohlich die Welt für einen verliebten Vampir erscheint. Mein Name ist Mick St. John und ich bin ein Vampir. Ich bin nutzlos und schwach. Ich war verliebt und ich habe mich dieser bedrohlichen Welt gestellt, doch ich musste erkennen, dass das alles nicht gerade einfach ist. Im Moment ist meine Welt allerdings gar nicht mehr so bedrohlich, denn sie ist sinnlos! Mein Lebensinhalt ist verloren gegangen, wie schon einmal vor vielen Jahren, doch dieses Mal werde ich das Gefühl nicht los, dass mich das alles hier verändert. Mehr als mir lieb ist. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieser Schmerz endlich aufhört. Das ist das lästige am Vampirdasein. Man kann weder guten Wein oder ein gutes Essen schmecken, aber wenn es darum geht ein Gefühl nicht spüren zu wollen, ist man absolut machtlos und schwach, genauso wie ein Mensch. Ich hasse das. Alles.“ Es war einer dieser brütend heißen Tage in Los Angeles, als er erwachte. Mick St. John starrte an die Decke der Kühltruhe in der er lag. Wie so oft erschien ihm das Erwachen sinnlos, wobei er mittlerweile nur noch zwischen seiner Kühltruhe und dem Fernseher hin und her wanderte. Er war so müde, konnte aber diese Art der Müdigkeit nicht verbannen. Mit einem kleinen Seufzen richtete er sich auf und stieß die Kühltruhe komplett auf. Er schwang seine nackten Beine über den Rand und lief Barfuß über die Fließen seiner Wohnung. Hier und da begegnete ihm ein Kleidungsstück, eines seiner zahlreichen Bücher, die am Boden lagen und zahlreiche andere Gegenstände, die wüst verteilt die ganze Wohnung belagerten. Mick ließ sich auf sein Sofa fallen und tastete nach der Fernbedienung. Twilight. Was für eine lachhafte Vampirverfilmung. Es handelte von einer Liebe zwischen einem Mensch und einen Vampir. Wie einfach es die Beiden hatten. Immer wieder hüpfte ihnen eine schreckliche Figur entgegen, aber letzenendlich schaffte es dieser weichgespülte Edward immer wieder zu überleben. Bedauerlicherweise war die Liebe nicht mal im Ansatz so einfach. Es war eines der schmerzhaftesten Dinge, die er je ertragen hatte und nur ab und zu gab es diese lichten Momente, in denen er die Liebe genoss und genau diese wirkten so oft wie eine Droge. Mick schürzte seine Lippen und beobachtete den glitzernden Vampir. Schlechter Schauspieler. Schlechter Film. Falsche Darstellung eines Vampirs. „Oh du süße Qual.“, murmelte Mick und ließ sich in die Kissen des Sofas zurück sinken. Er tastete nach der Fernbedienung und startete den Film von Neuem. Schrecklicher Kitsch, der seine Trauer für ein paar Moment verdrängen ließ. Der Vampir schürzte seine Lippen und rappelte sich wieder auf, wanderte weiter rastlos durch die Wohnung und hörte im Hintergrund die Geräusche des Vampir und Werwolf Kampfes. Mick öffnete den Kühlschrank und holte einen der Blutbeutel heraus. Mit einem kleinen Seufzen wog er das Gewicht und sah auf die geschlossene Kühlschrankwand. Blankes Metall, das von Blut besudelt war und mittlerweile von einem eigenartigen Geruch umgeben war, wie auch der Rest seiner Wohnung, die buchstäblich im Chaos versank. „Na, gut geschlafen?“, fragte er und sein Blick huschte auf eine Gestalt, die auf seinem Boden lag. Ein Vampir. Gepfählt selbstverständlich, weshalb er nur den Schrecken in ihren Augen lesen konnte. Wer oder was auch immer sie geschickt hatte, er hatte eindeutig die Rechnung ohne ihn gemacht, denn Mick St. John ließ sich von niemanden hinters Licht führen. Ein wenig sadistisch lächelte er durchaus, als er sich hinab zu ihr beugte und ihren Mund mit einem Finger öffnete. „Sagst du mir heute was ich wissen will...“ Nur ganz leicht war ihre Bewegung, denn mehr brachte sie im gepfählten Zustand nicht zustande. Sie schüttelte ihren Kopf. „Ein Jammer.“ Mick tropfte einen Teil des Blutes in ihren Mund und ernährte sich von dem Rest, bevor er weiter zog. „Wir könnten uns so gut unterhalten. Ich weiß noch nicht mal wie du heißt...“ Er warf ein Blick in sein eigenes Spiegelbild. Seine braunen, langen Locken klebten vor Blut und Schweiß an seiner Schläfe und sein Gesicht zierte ein langer Bart. Wie lange er bereits in diesem Zustand war, konnte er gar nicht wiedergeben, aber es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit. Sein Blick verlor sich in seinen eigenen Augen, bevor ein Sonnenstrahl den Spiegel traf und er augenblicklich aus dem Fenster sah. Es war Tage her, dass er das letzte Mal etwas von der Sonne gesehen hatte. Tage. Wochen...? Er seufzte und schloss seine Augen. Nur eine kleine Erinnerung drängte sich dem Vampir auf, doch sie reichte um ihn Schaudern zu lassen. »Mit langsamen Schritten wanderte er über den kleinen Weg und blickte über seine Sonnenbrille hinweg. Wie so oft hielt der Vampir eine Hand gen Sonne gehoben um nicht zu viele Strahlen abzubekommen. Denn anders wie angenommen wurde, zerfiel er weder in der Sonne zu staub, noch fing er an wie eine Discokugel zu glitzern. Es war nicht sonderlich angenehm durch die Sonne zu wandern, aber er wollte hier sein! Mick wollte Abschied nehmen und so blieb er hinter einigen anderen in schwarz gekleideten Leuten stehen und sah mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend zu einem dickbäuchigen Mann, der gerade das Wort ergriff. „Die Trauer entflieht auf den Flügeln der Zeit und wir werden sie in angenehmster Erinnerung behalten. Der Gedanke an den Tod ist schrecklicher als der Tod. Anicius M. T. S. Boethius.” Mick seufzte auf und schloss seine Augen. Der Tod. Welch süße Erlösung nach der er sich geradezu sehnte!« Aber auch jetzt hatte er sie noch nicht erhalten. Micks Finger wanderten langsam über seine Augen, er legte den Kopf schief und betrachtete das Schlachtfeld, das sich auch seine Wohnung nannte, einmal mehr als skeptisch, ehe er wieder zu der gepfählten Vampirin sah. „Ich glaube ich werde dich von jetzt an ‚ señorita’ nennen.“, grinste er überaus süffisant. Ihre spanischen Züge waren unverkennbar. Nerviges, kratzbürstiges Ding. Nur ein wenig mehr Kooperationsbereitschaft und er konnte sich endlich wieder mit was anderem beschäftigen. Glaubte er. Hoffte er. Mick ließ sich auf das Sofa zurück fallen und versuchte sich angestrengt auf Edward, Bella und ihre großen Probleme zu konzentrieren, aber es wollte ihm nicht so recht gelingen. Heute war ihm nicht danach sich diese selbstbemitleidende Person die auf den Namen Bella hörte, lange anzuschauen. Furchtbar. Unruhig erhob er sich, strich sich fahrig durch die Haare und schlenderte wieder hinüber zu Señorita, die er einmal musterte. Ihre starren Vampiraugen lasteten auf ihm. Die Arme hielt sie von sich gestreckt Vollkommen ruhig, beinahe wie ein Schneewittchen lag sie auf seinem Fußboden und wartete auf die Erlösung durch ihren Prinzen. Eigentlich hatte Mick gehofft, dass dieser nicht so lange auf sich warten ließ, doch offenkundig war sie leicht ersetzbar. Seit mehr als einer Woche hatte er sie hier schon auf seinem Boden liegen und noch immer fehlte von einem Komplizen jegliche Spur. So langsam kam er nicht umhin sich zu fragen, ob sie überhaupt einen solchen hatte. Doch warum sonst sollte sie ihn angreifen? Sie hatte die selben Forderungen wie ER gestellt! Ganz leicht öffneten sich die Lippen der Latina und sogleich ging er neben ihr in die Hocke. „Oh sieh an, du willst also endlich mit mir reden.“, raunte er und lockerte den Pfahl ein bisschen. Vielleicht war er endlich erlöst und bekam seine Antworten. „Schneid. Dir. Die. Haare.“, kam mühsam und quälend über ihre Lippen. Sogleich drückte Mick den Pfahl fester in ihren Leib und starrte ihr dabei in die Augen. Dieses kleine Biest! Sie machte sich hier doch nur lustig über ihn. Der ehemalige Privatdetektiv erhob sich und distanzierte sich sofort wieder von ihr. Wachsam, wie ein Wolf auf Jagd, beobachtete er die junge Frau noch ein wenig, bevor er die Stufen in den oberen Stock seiner Wohnung erklomm. Was war nur passiert? Warum war es ihm passiert? Warum nur hatte ER alles verraten, woran sie glaubten? Weshalb war er nur so schwach? So viele laute Fragen wanderten durch seinen Kopf und am liebsten hätte er die Stimmen betäubt, einfach ausgestellt, doch es funktionierte nicht. Er litt! Nur mühsam schaffte er es die aufsteigenden Tränen zu beseitigen, als er ins Bad taumelte und zu Boden stürzte. Auf den Knien und den Handflächen stützte er sich ab und biss sich fest auf die Lippe. „Warum nur...“, schluchzte Mick, der zu einem Häufchen Elend seiner selbst geworden war. Sein Leben war sinnlos. Er wollte sterben und von all dem erlöst werden!! Wimmernd lag er auf dem Boden des Badezimmers und suhlte sich einmal mehr in seiner tiefen Trauer um... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)