Ich wollte niemals Blumen von Akio21 ================================================================================ Kapitel 3: Fragen ----------------- Ich folgte dem Mädchen, das zügig voran schritt und zwar auf einen rosafarbenen Wohnwagen zu. „Warte doch mal“, rief ich. Sie hielt an, leicht verwirrt wie mir schien. „Drei Fragen“, sagte ich. Sie sah mich noch erstaunter an. War es hier nicht üblich, dass man fragte? „ 1. Wie heißt du? 2. Warum rennen alle, wenn doch sowieso noch nicht angefangen wird zu drehen? 3. Warum hat jeder Wohnwagen eine andere Farbe? Und warum stehen hier nicht einfach kleine Hütten? Sieht ja wie auf einem Jahrmarkt kombiniert mit Flohmarkt hier aus“. So hatte ich mir ein Filmset beim besten Willen nicht vorgestellt. Das Mädchen sah mich verblüfft an, aber ich konnte nicht sagen, warum. Vielleicht – ich schaute zu Kyuubi, aber der jagte gerade seinen Schwänzen hinterher. Irgendwie war der hier auch nicht zu gebrauchen, dachte ich, hoffte aber gleichzeitig, dass er wenigstens einen von den neun Schwänzen fangen würde. Ob vielleicht alle unter Drogen standen, ging es mir durch den Kopf. Endlich machte sie den Mund auf. „Das sind ja vier Fragen“, sagte sie. Damit drehte sie sich um, und rannte wieder vor mir her. Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als hinter her zu rennen. Hatte ich schon gesagt, dass es mir hier nicht gefiel? Der rosa Wohnwagen erinnerte mich im Inneren an eine Art großes Barbiehaus. Hier war alles irgendwie aus Plüsch, und sehr aufgeräumt. „Ich habe Größe…“ „Ist egal“, unterbrach sie mich. Egal war das? „Die Arbeitskleidung ist ohnehin viel grösser, als deine normale Kleidergröße“, erklärte sie. Ach so war das. Wenigstens etwas erfuhr ich. Vielleicht war sie jetzt mitteilungsfreudiger? „Ich bin Naruto, und wie heißt du?“ versuchte ich es nochmal. „Ich bin Cheri“. „Wie?“ „Eigentlich Cecilie, aber du kannst mich Cherie nennen“. „Cecilie“, wiederholte ich. „Ein ungewöhnlicher Name“. „Mein Künstlername“, sagte sie. In der Zwischenzeit hatte sie mir mehrere Overalls gegen den Körper gehalten, zum Glück, keine rosafarbenen, wie ich insgeheim befürchtet hatte. „Dieser müsste passen“, sagte sie schließlich. Es war ein beigefarbener Overall, also eine Art Overall, mit grünen Absetzungen. „Und wo kann ich ihn anprobieren?“ „Na, hier“. „Hier, direkt hier, ohne Kabine?“ „Du sagtest doch, du würdest mitkommen, damit ich nicht ein paarmal laufen muss“. Ja, das hatte ich gesagt. Ich hoffte, dass er passte und zog mir das Teil an. Ja, es passte. Weder zu eng noch zu groß. „Super“, bewunderte ich Cheries Augenmaß, aber sie verstand mich falsch und sagte, „ja nicht wahr? Sieh dir nur die vielen Taschen an, da kannst du alles was du brauchst verstauen und…“ „Ich meinte was anderes“, unterbrach ich sie. „Was denn?“ „Mit super hatte ich gemeint, du bist super“. Sie wurde rot. „Ich? Ich bin nicht super, ich bin hier nur das Mädchen für Alles sozusagen“. „Genau wie ich, hast du Lust nach der Arbeit, mit mir was trinken zu gehen?“ Sie sah mich aus ihren hellen Augen an, die einen wunderbaren Kontrast zu dem dunklen Haar bildeten, schaukelte hin und her wie ein kleines Mädchen und sagte schließlich „Ja“. „Großartig“, freute ich mich. Vielleicht war es hier ja doch nicht so übel. Blieb die Frage – „Wo und wann soll ich dich abholen?“ „Wir treffen uns nach der Arbeit im gelben Wohnwagen“. „Ah ja, okay“. Anscheinend tickten die Uhren hier irgendwie anders und unwillkürlich musste ich an den weißen Hasen aus Disneys „Alice im Wunderland“ denken, der ständig auf seine riesige Uhr schaute und die ganze Zeit rief, zu spät zu spät ich komm zu spät. Ich nahm mir vor, diesem Hasen nicht hinterherzulaufen, so wie Alice. Wer wusste schon, was mich hier noch so erwartete, immerhin, ich hatte eine Verabredung mit einem süßen Mädchen. „Die steht auf dich“, sagte Kyuubi. „Oh, du kannst ja doch noch mit mir sprechen. Aber ja, sie steht auf mich, ist doch klar. „So meinte ich das nicht, sie steht wirklich auf dich, ihr Schwan hat mir das gesagt, sozusagen Liebe auf den ersten Blick“. „Ach so ist das“, sagte ich. So gesehen hatte Kyuubi es auch nicht immer einfach. Viele der Tiergeister, die merkten, dass wir uns unterhalten konnten, wollten das auch können, und wollten von meinem Fuchs wissen, wie er das macht. Ich stand fast eine halbe Stunde auf dem großen Platz herum, anscheinend unsichtbar, und wartete darauf, das mir irgendeiner Arbeit gab, oder wenigstens Notiz von mir nahm, aber nichts davon passierte. Nicht mal die Leute, die schwitzten während sie verschiedene Möbelstücke irgendwohin trugen, fragten mich, ob ich mithelfen würde, und vom Fragen hatte ich selbst fürs erste die Nase voll. Ich setzte mich auf den Boden. Hier und jetzt und heute war ich Millionär. Vorher hatte ich mich mit verschiedenen Jobs mal eben so über Wasser gehalten. Ich war kein Spieler, und hatte nie gespielt, bis Kyuubi in einer Bank ein Los aus dem Stapel fischte und sagte ich solle das ausfüllen. Das hatte ich getan. Zwei Wochen später kamen Leute zu mir, die aussahen, wie welche von der Mafia, und einen silbernen Metallkoffer bei sich trugen, sie wollten meinen Ausweis sehen und das Los und nachdem sie alles überprüft hatten, baten sie eintreten zu dürfen, in meine bescheidene Einmann und Einzimmerbude. Sie öffneten den Koffer und präsentierten mir einen Gewinn von umgerechnet 25 Millionen Euro. Darüber hinaus bekam ich jeden Monat, und das in meinem Alter, eine Rente von 5000 Euro. Man konnte es eben auch übertreiben. Ich musste verschiedene Sachen unterschreiben und dann legten sie los, mit Firmen und Aktien, die ich kaufen sollte, um noch reicher zu werden und wollten mich überreden, das Geld so zu investieren, wie sie das für richtig hielten, als sie merkten, dass sie nicht weiter kamen bei mir, fingen sie an frech zu werden und ich hatte sie hinausgeworfen. Aus irgendeinem Grund hatte ich einmal angefangen meine Lebensgeschichte, die zugegeben nicht so viele Jahre zählte, aber dafür mehr als genug voll war, voller als so manches Leben von einem 100jährigen, niederzuschreiben und die ersten beiden Kapitel an verschiedene Verlage geschickt. Aber alle hatten sie mir zurückgeschickt mit der Begründung, dieses Genre verlegen wir nicht, wir verlegen nur Kinderbücher, oder eben je nachdem welcher Verlang es war, etwas anderes. Aber kaum war ich in der Zeitung gewesen, wegen dem Gewinn, kamen alle wieder auf mich zu und wollten es haben. Ich entschied mich für den Verlag, wo mir jemand handschriftlich auf die Absage geschrieben hatte, bitte versuchen sie es weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)