Selfish Princess von -Kuraiko ((Miku x Luka)) ================================================================================ Kapitel 5: The trap snaps shut ------------------------------ „Und, hast du schon ne Idee über was du schreiben willst?“ Die Braunhaarige lag auf ihrem Bett und blickte über Kopf rüber zu ihrer Zimmernachbarin. Angesprochene stand gerade vor dem Spiegel und war dabei ihre Haare zu bürsten. Sie zuckte nur leicht mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vor allem muss diese grüne Pestbeule ja auch noch mit dem Songtext einverstanden sein.“ Nachdem ihre Frisur wieder so lag wie sie sollte, legte sie den Kamm wieder zurück auf das kleine Schränkchen, welches vor dem Spiegel stand. Die restliche Ablagefläche des Schränkchens war mit Make-Up und Parfums zugestellt. „Du willst dir da nicht ernsthaft von der Kleinen reinreden lassen?“, hakte die Andere nach. Die Blondine drehte sich zu ihrer Gesprächspartnerin um. „Das Mädchen ist viel zu stur als das ich den Text allein schreiben könnte.“ Meiko setzte sich wieder im Bett auf, strich sich einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht und zog ein gespielt genervtes Gesicht. „Oh oh, das gibt Zickenkrieg. Ich seh's schon kommen.“ „Lässt sich wohl nicht vermeiden. Schlimm genug das Herr Ito mich mit DER in eine Gruppe gesteckt hat!“ Die Ältere konnte ein Lachen nicht mehr unterdrücken. „Ach, komm schon Li-chan. Du wirst es überstehen.“ „Als wenn ich mich von diesem Blag unterkriegen ließe!“ Die Blonde verschränkte die Arme vor der Brust. Plötzlich klopfte es an der Tür. Die beiden stellten das Gespräch ein und blickten zu der Holztür. „Ja?“, rief die Braunhaarige dann. Die Tür wurde geöffnet und die Besucherin betrat das Zimmer. „Ich wusste doch, das ich euch hier finden würde.“, stellte sie fest während sie mit einer langen türkisen Strähne spielte. „Wo sollten wir sonst sein, Miku?“, hakte Meiko nach. Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Haku ist gerade auch unterwegs. Hab sie nur per Handy erwischt.“ Während die Blonde sich neben ihre Zimmernachbarin aufs Bett setzte, zog die Türkishaarige sich den Schreibtischstuhl heran. „Du hast doch wieder irgendwas vor, oder?“, wollte die Braunhaarige wissen. Die Diva zog ein gespielt unschuldiges Gesicht. „Wie kommst du denn darauf?“, säuselte sie. „Na du grinst so komisch!“ Die drei lachten, dann wurden sie wieder ernst. „Ich hab in der Tat was vor.“, erzählte sie dann. „Und wie ihr euch sicherlich denken könnt, geht es um das Musikprojekt.“ „War irgendwie klar. Schieß los.“ Die Augen der Ältesten im Raum funkelten neugierig. „Also eins müsst ihr mir doch lassen, das vorhin im Unterricht habe ich doch gut eingefädelt, nicht wahr?“, begann Miku und hatte ein verschwörerisches Grinsen aufgesetzt. Dir Braunhaarige nickte, während die Blondine es bevorzuge erstmal weiterhin zuzuhören. „Die Idee ist mir vorhin gekommen, als der Lehrer dann auch noch die restliche Klasse in Gruppen aufgeteilt hat.“, fuhr sie fort. „Es ist unglaublich praktisch, das Herr Ito dir Gumi zugeteilt hat.“ Mit einem Grinsen blickte die Türkishaarige rüber zu der Blauäugigen. „Ich versteh nicht ganz. Was habe ich mit deinen Angelegenheiten zu tun?“, wollte Lily wissen. Miku hielt sich eine Hand vors Gesicht und seufzte genervt. „Ist das nicht offensichtlich? Wenn ich schon die Möglichkeit habe ihre nervige Zimmernachbarin aus dem Weg zu räumen, dann tue ich das auch!“, rief sie dann aus. „Ich versteh immer noch nicht was genau du vor hast.“ „Nun, an dieser Stelle kommst du ins Spiel.“ Mit einem Finger zeigte die Schuldiva auf die Blondine. „Lass mich da raus. Meiko hat mir von deinen neusten Spielchen erzählt und ich will wirklich nichts damit zu tun haben!“ „Ich verlange ja nichts schlimmes von dir!“, konterte Miku. „Du gehst gleich rüber zu Gumis und Lukas Zimmer und schleppst Gumi dann hier rüber um den Songtext in Musik zu schreiben. Und damit eins klar ist : du lässt dich nicht abwimmeln.“ „Und wo ist da der Haken? Ich meine, was genau soll das bringen?“ Nun drehte die Türkishaarige sich zu Meiko. „Und an dieser Stelle möchte ich dich um einen Gefallen bitten.“ Angesprochene nickte leicht. „An was genau hast du gedacht?“ „Verhindere ganz einfach das diese kleine Pest hier so schnell wieder raus kommt. Irgendwas wird dir schon einfallen.“ „Du versuchst also sämtliche Störfaktoren aus dem Zimmer zu entfernen?“ Die Türkishaarige nickte. „Genau so sieht's aus.“ Dann blickte die Braunhaarige sie plötzlich ernst an. „Meinst du sie inzwischen gut genug einschätzen zu können? Sie ist größer und vermutlich stärker als du. Was macht dich also so sicher, das sie sich nicht plötzlich doch wehren sollte?“, wollte sie dann wissen. Erneut stahl sich ein Grinsen auf die Lippen der Diva. „Erstens glaube ich nicht das sie brutal veranlagt ist und zweitens habe ich immer noch Haku. Sie wollte in etwa 40 Minuten rüber zum Zimmer gehen.“ „Ah, verstehe. Was würdest du bloß ohne Haku und mich machen?“ Mit einem amüsierten Lächeln blickte die Braunhaarige die Jüngere an. „Gute Frage. Aber wir sind schließlich Freunde und da hilft man sich gegenseitig.“ Während Meiko nichts gegen Mikus Idee hatte, zog Lily ein Gesicht. „Ich weiß nicht. Findest du die ganze Aktion nicht auch mehr als mies? Was würdest du tun, wenn du plötzlich von allen Seiten bedrängt würdest?“ Die Türkishaarige schient nicht gerade beeindruckt von dem Argument. „Werde ich aber nicht, oder?“ „Das Mädchen hat mir nichts getan. Ich habe keine Lust für dich die Dinge ins Laufen zu bringen.“, murrte die Blonde dann. „Ich will sie ja nicht umbringen oder so.“ Miku verdrehte die Augen. „Ach komm schon. Es wird sicher lustig heute Nachmittag Gumi ein wenig zu ärgern.“, versuchte die Braunhaarige die Andere zu überzeugen. Sie lehnte sich rüber zu ihrer Zimmernachbarin, schlang die Arme um sie und küsste sie in den Nacken. „Du bist doch ganz meiner Meinung, oder?“ Die Wangen der zierlichen Blondine nahmen einen interessanten Rotton an. Sie drehte sich zu der Älteren, warf ihr einen langen Blick zu und seufzte dann. „Ist ja gut, ich mach's. Aber ich helfe euch wirklich nur dieses eine Mal.“ Miku und Meiko nickten. „Schon kapiert.“ „Also, gehst du dann schon mal rüber? Ich treffe mich gleich noch kurz mit Haku.“, stellte die Türkishaarige dann fest. „Aber wenn ich mit Gumi zurück bin, bist du verschwunden. Sonst klappt dein ach so toller Plan nicht so, wie du es dir vorgestellt hast.“ Die Blondine stand auf und verließ dann den Raum, in der Absicht nach der Grünhaarigen zu suchen. Kaum war die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen, da warf Miku Meiko auch schon ein breites Grinsen zu. „Und morgen bringst du ihr noch 'Sitz' und 'gib Laut' bei.“ Die Braunhaarige lachte. „Ach komm, es hat schon gewisse Vorzüge sich mit ihr ein Zimmer zu teilen. Hässlich ist die Kleine nun wirklich nicht.“ Nun war es die Türkishaarige die schmunzelte. „Und ich dachte eigentlich ich wäre schlimm.“ Dann erhob auch sie sich wieder und verließ den Raum, damit sie nicht gleich noch Gumi und Lily über den Weg lief. „Uff, ich versteh Nummer 2 in Englisch nicht!“, beschwerte Gumi sich. Sie warf ihren Hausaufgaben einen frustrierten Blick zu. „Ich hab keine Lust mehr!“ Ihre Zimmernachbarin blickte vom Schreibtisch aus zu ihr rüber. „Was genau verstehst du an der Aufgabe denn nicht? Vielleicht kann ich helfen?“ „Kann ich Englisch nicht eben bei dir abschreiben, Luka?“ Die Rosahaarige schüttelte nur den Kopf. „Das bringt dich in der Klausur auch nicht weiter.“ „Dann erklär's mir heute Abend, ja? Ich kann diese Sprache gerade nicht mehr sehen!“ Die Ältere lachte nur. „Ich verstehe gar nicht, was so viele nur gegen so eine leichte Sprache haben.“ „Dein Talent hätte ich gern!“ Ein Klopfen an der Tür ließ sie ihre Unterhaltung unterbrechen. „Ja?“, rief Luka aus, damit der Besucher die Tür öffnete. Nur einen Moment später betrat eine Blondine,die der Rosahaarigen irgendwie bekannt vorkam,das Zimmer. Eine Klassenkameradin, oder? „Hi Leute!“, begrüßte das Mädchen die beiden. Auch die Grünhaarige hatte sich zur Tür gedreht um den Besuch zu mustern. „Was willst du denn hier?“, wollte sie sehr direkt wissen. „Freundlich wie immer. Ich hab dir nichts getan.“ Die Besucherin verdrehte die Augen. „Ich hab miese Laune wegen Englisch, sorry.“, räumte Gumi ein. Ihre Klassenkameradin fühlte sich sichtbar unwohl, doch dachten die beiden Eigentümerinnen des Zimmers sich nichts dabei. „Na dann komme ich wohl genau richtig.“, stellte sie fest. „Wenn du so sehr von deinen Hausaufgaben genervt bist, dann lass dich etwas ablenken.“ Die Grünhaarige zog eine Augenbraue hoch. „Hast du gesoffen? Wie hast du dir das genau vorgestellt?“ Angesprochene hatte große Mühe damit das Mädchen nicht ebenfalls anzuzicken. Nur ihr Mundwinkel zuckte, krampfhaft um ein Lächeln bemüht. „Baka! Ich meine das Musikprojekt. Ich dachte mir, wir könnten doch schon mal damit anfangen.“ Kurz dachte Gumi darüber nach, dann nickte sie. „Wieso eigentlich nicht.“ „Die Notenblätter sind noch drüben in meinem Zimmer. Kommst du mit rüber?“ Dagegen hatte ihre Projektpartnerin nichts einzuwenden. „Ich komme dann später wieder, ja?“, wandte sie sich an Luka. „Ich bin doch kein Kind mehr! Na geh schon!“, lachte diese. Als Gumi und Lily den Raum verlassen hatten, wandte Luka sich wieder ihrem Buch zu, welches vor ihr auf dem Schreibtisch lag. Ihre Hausaufgaben hatte sie schon erledigt und hatte nun endlich Zeit gefunden ein wenig zu lesen. Eigentlich war es gar nicht so schlecht mal einen Moment allein zu sein, denn so quasselte sie wenigstens nicht alle zwei Sekunden jemand an, sodass sie dauernd in der Zeile verrutschte. Das Buch, welches sie sich gestern von Teto ausgeliehen hatte, war wirklich spannend. Schon nach den ersten paar Seiten fesselte der Text sie regelrecht. Sie wollte unbedingt wissen wie es weiterging. Es war selten ein Buch zu finden das so interessant war, das man es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen würde. So verging die Zeit. Die Rosahaarige hatte die Uhr komplett ausgeblendet. Gerade als sie erneut eine Seite umblätterte, öffnete sich plötzlich die Tür. Da sie am Schreibtisch und folglich mit dem Rücken zur Tür saß, sah sie nicht wer den Raum betrat. Aber da die Person nicht angeklopft hatte, konnte es sich eigentlich nur um Gumi handeln. „Schon wieder zurück?“, wollte sie wissen. „Lange warst du aber nicht weg. Oder habe ich einfach nur komplett die Zeit vergessen?“ Anstatt eine Antwort zu geben, tappte 'Gumi' durchs Zimmer und schlang die Arme von hinten um die andere Schülerin. „Nicht ganz. Ich bin nicht deine Zimmernachbarin.“ Luka brauchte sich nicht mals umzusehen um zu wissen wer hinter ihr stand. Kurzzeitig war sie erstarrt, dann blickte sie zusehends genervter drein. „Was willst du hier? Und hast du schon mal was von anklopfen gehört?“, murrte sie nur. Ganz nebenbei legte sie ein Lesezeichen in ihr Buch. „Miese Laune?“, säuselte die andere und lehnte sich leicht an die Schulter der Älteren. Die Rosahaarige stand von ihrem Platz auf und drehte sich zu der Türkishaarigen um. Bei dieser Aktion hatte die Andere sie loslassen müssen. „Bist du wegen dem Projekt hier?“ „Jetzt sei doch nicht so kalt!“, beschwerte Miku sich. „Ich hab dich was gefragt.“, beharrte die Andere. Mit einem leisen Seufzen lenkte die Schuldiva schließlich ein. „Ich dachte wir könnten vielleicht schon mal mit dem Songtext anfangen.“ Eigentlich wollte Luka lieber in ihrem Buch weiterlesen, doch da die Idee schon mal mit dem Musikprojekt anzufangen bisher Mikus einziger gescheiter Vorschlag gewesen war, beschloss sie nichts weiter dazu zu sagen. „Na meinetwegen.“ Sie sah sich kurz im Raum um. Der zweite Stuhl war komplett mit Klamotten zugehangen und bot derzeit keine Sitzmöglichkeit. Ungefragt ließ die Jüngere sich einfach auf ihr Bett fallen und blickte von dort aus rüber zum Schreibtisch. „Hast du schon eine Idee worüber wir schreiben könnten?“, wollte sie wissen. Luka hatte einen Collegeblock aus ihrer Schultasche gekramt, krallte sich zwei Stifte und gesellte sich dann zu ihrer Projektpartnerin, auch wenn ihr nicht ganz wohl bei der Sache war. Aber wenn sie schon zusammenarbeiten würden, dann wäre es schlecht, wenn sie in zwei verschiedenen Ecken des Raums saßen. „Nein, um ehrlich zu sein noch nicht.“, gestand sie dann. Miku zuckte nur mit den Schultern. „Ich hab mir auch schon den Kopf darüber zerbrochen, aber mir ist bis jetzt auch noch nichts eingefallen.“ Auch die Ältere grübelte. „Es sollte auf jeden Fall etwas ungewöhnliches sein. Ich denke der Lehrer erwartet einiges von uns.“ „Tut er auch. Herr Ito weiß, das ich auf einem ganz anderen Level bin als der Rest der Klasse. Und wie ich heute festgestellt habe, hast du ähnliches Talent.“ Somit verbrachten die Mädchen wirklich zehn Minuten damit zu grübeln was sie nur schreiben sollten. Die ganze Sache war gar nicht so leicht. Es sollte auf keinen Fall ein ganz gewöhnliches Thema sein. Irgendetwas fesselndes und nicht alltägliches. Manchmal blickte Luka unauffällig rüber zu Miku. Die Kleinere hatte überraschenderweise noch keine Dummheiten angestellt, sondern schien wirklich nur vorbeigekommen zu sein, um das Musikprojekt in Angriff zu nehmen. Sie konnte es noch kaum glauben. „Hey! Ich glaube ich habe eine Idee!“, rief die Türkishaarige plötzlich aus. Die Blauäugige blickte sie aufmerksam an. „Und die wäre?“ Angesprochene rückte näher zu ihrer Projektpartnerin rüber und flüsterte ihr grinsend etwas ins Ohr. Das Gesicht der Älteren wechselte schlagartig die Farbe. „Vergiss es!“, beschwerte sie sich. „Das kannst du mal schön allein singen!“ Die Diva lachte und zog ein amüsiertes Gesicht. „Du bist so süß, wenn du dich aufregst!“ Die Rosahaarige murrte nur. „Ach ja?“, hakte sie grummelnd nach. „Konzentrier dich lieber darauf ein vernünftiges Thema zu finden.“ „Das ist gar nicht so leicht.“ Im ersten Moment dachte sie, die Jüngere wollte wirklich weiterüberlegen, doch dem war nicht so. Wäre ja auch zu schön gewesen! Anstelle weiter nach einem möglichen Songtext zu überlegen, rückte die Türkishaarige nur noch etwas näher. „Können wir nicht nachher weiter überlegen? Ich kann mich nicht konzentrieren.“ Leicht ungläubig blickte Luka sie an. „Warum bist du dann hergekommen?“, wollte sie wissen. „Wenn du mich schon nicht besuchen kommst, dann wollte ich halt mal vorbeischauen.“, „Warum sollte ich dich besuchen wollen?“ Sie warf der Jüngeren einen missfallenden Blick zu. „Du scheinst mich ja wirklich zu hassen.“ Miku zog gespielt ein Gesicht, schüttelte dann aber leicht den Kopf. Auf ihre Lippen hatte sich schon wieder dieses unheilverheißende Lächeln gelegt. „Aber weißt du, ich glaube das ist keine gute Grundlage für eine Beziehung.“ Leicht gereizt funkelte die Rosahaarige sie an. „Du willst es einfach nicht verstehen, oder? Ich will nichts von dir und das wird sich auch nicht ändern.“ „Du musst es einfach nur einsehen.“, konterte die Diva. „Ich meine, andere würden sich dafür vermutlich noch die Köpfe einschlagen.“ „Ich aber nicht. Kapier's endlich.“ „So schön aber so sturköpfig~.“ Die Türkishaarige seufzte. „Du brauchst wohl wirklich erst einen guten Grund deinen Widerstand aufzugeben, was?“ „Ich wüsste nicht was das sein sollte.“ Mit diesen Worten stand Luka von ihrem Platz auf, griff nach Mikus Arm und zog sie auch wieder auf die Füße. „Würdest du jetzt bitte mein Zimmer verlassen? Ich könnte schwören das Thema hatten wir schon.“ Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Da ist wohl nichts zu machen. Und ich hatte eigentlich gehofft das Reden genügen würde um dich endlich einsichtig werden zu lassen.“ „Was stimmt mit dir nicht? Ich meine, du kannst Gefühle doch nicht einfach erzwingen!“ Da Miku von allein keine Anstalten machte den Raum verlassen zu wollen, hatte die Rosahaarige sie bei den Schultern gepackt und schob sie ganz einfach zur Tür. Die Ältere griff nach der Türklinke und öffnete die Tür um den ungebetenen Besuch aus dem Raum zu werfen. „Gefühle vielleicht nicht, alles andere allerdings schon. Es tut mir leid, Süße.“ Das Lächeln, welches die Türkishaarige plötzlich aufgesetzt hatte, gefiel der Älteren ganz und gar nicht. „Du bist wirklich komplett verrückt.“ Mit diesen Worten schob sie sie aus dem Zimmer. Eigentlich dachte Luka das Problem damit gelöst zu haben, doch dem war nicht so. Sie hätte durch Mikus Wortwahl eigentlich misstrauisch werden sollen, doch dafür war es nun zu spät. Von einem Moment auf den anderen überschlugen die Ereignisse sich. Die Falle schnappte zu. „Brauchst du vielleicht Hilfe?“ Die Rosahaarige hatte die dritte Person gar nicht bemerkt, da sie neben der Tür an der Wand gelehnt hatte. Nun allerdings blickte sie in die Richtung aus der die Stimme kam. „Ich weiß nicht. Vielleicht hast du ja bessere Argumente als ich, um sie endlich einsichtig werden zu lassen, Haku?“ Mit einem unschuldigen Lächeln trat Miku einen Schritt zur Seite. Die neue Schülerin fühlte sich wie im falschen Film. Das ihre Klassenkameradin hinterhältig war, das hatte sie inzwischen ja schon gemerkt, doch das sie eine ihrer beiden Schlägerinnen jetzt schon für alle Fälle vor der Zimmertür platziert hatte, damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet! „Was zur Hölle?! Sagt mal was für ein Spiel spielt ihr hier eigentlich?!“, rief sie aus. Die große Silberhaarige ging einen Schritt auf sie zu. „Bittest du mich nicht herrein? Vielleicht habe ich wirklich die besseren Argumente.“ „Ich wüsste nicht was es da überhaupt zu reden gibt. Also geht jetzt bitte. Beide.“, entgegnete die Rosahaarige ihr. Doch anstatt zu gehen, ging Haku noch einen Schritt auf sie zu und schob sie zurück ins Zimmer. Miku folgte den beiden und schloss die Tür hinter sich wieder. „Du solltest dir wirklich anhören war ich zu sagen habe. Es müsste dich interessieren.“ „Nimm die Hände weg und dann schnapp dir deine Freundin und verschwinde aus meinem Zimmer.“ Die Situation war Luka wirklich unheimlich geworden, doch sie bemühte sich, sich dies nicht anmerken zu lassen. Sie schob die Silberhaarige ein Stück weit von sich. „Soll ich jetzt Angst haben?“, grinste Haku sie bloß an. Bevor die Kleinere noch reagieren konnte gab sie ihr einen Schubs. Die Rosahaarige spürte wie sich die Bettkante in ihre Kniekehlen drückte. Zwar legte sie eine Bruchlandung hin, doch landete sie dank der Matratze weich. Bevor sie sich wieder aufsetzen konnte, hatte die Größere sich über sie gekniet. „Du solltest aufpassen wie du mit mir redest Kleine.“ Zwei tiefblaue Augen weiteten sich geschockt. Miku hielt sich im Hintergrund und ließ ihre Freundin die Dinge für sie regeln. „Ich glaube du hast nach wie vor keine Idee von wem wir hier reden. Weißt du, die meisten blicken zu Miku auf. Du solltest dich eigentlich glücklich schätzen, das sie überhaupt Interesse an dir hat.“ „Wieso mischst du dich ein? Wenn sie so viele Fans hat, dann sollte sie doch eigentlich genug Auswahl haben.“ „Warum ich mich einmische? Nun, ich sehe es nun mal nicht gern, wenn man einer guten Freundin von mir auf der Nase herum tanzt.“ Haku war deutlich anzusehen, das sie sich gerade etwas ausdachte. Nach wie vor kniete sie über ihrer Klassenkameradin, verhinderte das sie aufstand. Schließlich strich sie der Neuen über die rechte Hand und griff dann nach ihrem kleinen Finger. „Der Knochen von einem Finger ist nicht besonders dick. Weißt du eigentlich wie einfach es für mich wäre ihn zu brechen?“ Die Augen der Anderen weiteten sich. Hatte sie bis eben noch still unter der Größeren gelegen, so begann sie jetzt damit zu zappeln und versuchte ihre Hand aus deren Griff zu befreien. „Was?!“, rief sie geschockt aus. Ganz langsam begann die Silberhaarige damit den Finger der anderen nach hinten zu biegen. „Nein! Hör auf! Ich bitte dich, hör auf!“ Die Panik in der Stimme der anderen Schülerin war nicht zu überhören. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen ließ Haku ihren Finger wieder los. „Du hast recht. Es wäre auch eine Schande eine so hübsche Person zu verunstalten.“ Luka erwiderte nichts auf diese Aussage. Ihr Herz hämmerte wie verrückt, nach wie vor geschockt starrte sie die Andere einfach nur an. „Hast du gesehen wie leicht es für mich wäre dich zu verletzen?“, wollte die Silberhaarige wissen. „Aber weißt du, das will ich eigentlich gar nicht. Und das brauche ich auch gar nicht, wenn du einfach ein wenig besser auf meine Freundin hörst.“ Die Größere warf ihr einen prüfenden Blick zu und beugte sich dann zu ihrem Ohr runter. „Also versprichst du mir jetzt ein braves Mädchen zu sein? Ich würde dir oder deinen FREUNDEN nur ungern weh tun müssen.“ Der Verlauf dieser 'Unterhaltung' hatte der Rosahaarigen schlicht weg die Sprache verschlagen. Beinah hätte diese Verrückte ihr den Finger gebrochen und jetzt drohte sie nicht nur ihr, sondern auch noch ihren Freunden. Konnte man tiefer in der Tinte sitzen? Nur mühsam unterdrückte sie die Tränen, die langsam aufstiegen. Heilige.... Wann hatte sie das letzte Mal so in der Patsche gesessen?! Bis vor zwei Tagen war die Welt noch in Ordnung gewesen. Sie bemerkte das der abwartende Blick der Silberhaarigen nach wie vor auf ihr ruhte. Die Schülerin brachte nur ein leichtes Nicken zustande. Aus ihrem Gesicht war sämtliche Farbe gewichen. Mit einem zufriedenen Lächeln stand Haku wieder auf. „Sehr schön. Dann kann ich ja eigentlich wieder gehen, oder?“ Sie warf einen fragenden Blick rüber zu Miku, welche nickte. Als die Silberhaarige den Raum verlassen hatte, starrte Luka die Türkishaarige einfach nur fassungslos an. Die Diva seufzte gespielt bedauernd. „Tut mir leid. Genau das wollte ich eigentlich vermieden haben.“ Die Ältere schluckte schwer, kämpfte nach wie vor gegen die Tränen an. „Warum bringst du meine Freunde mit ins Spiel?“, wollte sie dann wissen. „Das zieht für gewöhnlich am besten.“ Luka schüttelte nur leicht den Kopf. „Du bist so ein Monster.“ „So schlimm bin ich nun auch wieder nicht. Ich verlange schließlich nichts schlimmes von dir.“ Die Türkishaarige schritt durch den Raum und setzte sich dann neben die Größere. Ihre Projektpartnerin seufzte leise. „Und was genau willst du?“ Angesprochene überlegte einen Moment. „Weißt du, für den Moment reicht mir das hier.“ Und mit diesen Worten legte die Jüngere eine Hand auf die Wange der Anderen, überwand die letzte Distanz und legte ihre Lippen auf ihre. Für einen Moment erstarrte die Rosahaarige, dann dachte sie an Hakus Drohung eben. Es gab weitaus schlimmeres als einen einfachen Kuss. Sie wollte weder sich, noch ihre Freunde in Gefahr bringen. Sie musste unbedingt eine Lösung für das Problem finden. Und das möglichst schnell! Sie konnte entweder darauf hoffen, das die Andere mit der Zeit das Interesse an ihr verlor, oder sie konnte sich nachher etwas ausdenken. Es musste doch irgendeine Lösung für dieses Problem geben! Doch derzeit blieb ihr wohl nichts anderes übrig als ganz einfach mitzuspielen. Es gab wirklich schlimmeres als ein anderes Mädchen zu küssen. Mit diesem Gedanken gab sie ihren Widerstand auf und erwiderte den Kuss schließlich. Die Türkishaarige schlang die Arme um sie. //Denk nach! Es muss doch einen Weg geben, wie du diese Verrückte möglichst schnell wieder los wirst!// Just in diesem Moment wurde die Zimmertür erneut geöffnet. Die beiden Mädchen hatten es nicht bemerkt, bis eine Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. „Was geht denn hier ab?!“ Eine mehr als irritierte und verstörte Gumi stand im Raum und zeigte, ohne es wirklich zu merken, mit einem Finger auf die beiden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ * So, heute mal ein etwas heftigeres Kapitel. Ich kann schon mal so viel verraten : mit diesem Kappi kommen die Dinge, die ich für diese FF geplant habe, langsam ins Rollen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)