Kralle - mit den Blitzen von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 26: Leb wohl… --------------------- Blaise konnte nicht ruhig am Tisch sitzen und zog damit die Aufmerksamkeit der anderen auf sich. „Was ist eigentlich mit dir los?“, wollte Hermine wissen, der das Gezappel auf den Wecker ging. „Es ist wegen Harry. Ich habe mich mit ihm über Draco unterhalten und die beiden müssten gerade noch im Raum der Wünsche sein und sich aussprechen.“ Erschrockenes und ungläubiges Schweigen kehrte ein. „Was denn? Ist es denn so unglaubwürdig, dass die beiden sich nicht gleich umbringen?!“, entrüstete sich der Zabini. Ron verzog sein Gesicht leicht. „Ich weiß ja nicht, aber Malfoy hat nie ein gutes Haar an ihm gelassen. Von Mine und mir ganz zu schweigen.“ „Ja, mag sein, aber es ist viel Zeit vergangen! Außerdem hat er euch doch auch in Ruhe gelassen, seit der Sache mit der Katze, oder? Draco hat sich verändert, und das ist etwas, das ihr nicht leugnen könnt!“ Blaise schnaubte und aß weiter, ohne die anderen noch einmal anzusehen. Die tauschten untereinander Blicke aus. Dass Harry sich wirklich mit dem Blonden vertragen würde, konnte sich niemand vorstellen. Abgesehen von Dumbledore und Snape hatte damals niemand genau erfahren, was in den Kerkern vor sich gegangen war. Das, was sie zugetragen bekommen hatten, waren die Versionen der Slytherins gewesen, und auf die hatte man nicht allzu viel geben können. „Sag mal, warum ist Draco eigentlich so darauf versessen, mit ihm zu reden?“, interessierte sich Remus. „Draco liebt Harry. Das war auch der Grund, weshalb er so tobte, als Harry damals verschwand. Und danach wurde er depressiv. Er war in ein schwarzes Loch gefallen, aus dem er eigentlich immer noch nicht wirklich raus ist.“ Das entsetzte nun die meisten Anwesenden. „Du willst mir sagen, dass Malfoy da oben ist und versucht Harry zu bespringen?!“, kreischte Ron los und sprang auf. Sein Stuhl polterte dabei zu Boden. George, der das Möbelstück wieder aufgestellt hatte, zog seinen Bruder auf seinen Platz zurück. „Ich bezweifle, dass er das so einfach mit sich machen lassen wird“, meinte er dann an ihn gewandt und hoffte, dass Ron vernünftig bleiben würde. „Na und?! Ich muss da hoch! Wer weiß, was Malfoy mit ihm anstellt!“ Schon war der Rothaarige wieder aufgesprungen und dieses Mal hatte ihn niemand halten können. --- „Harry?“, erklang Dracos leise Stimme am Rücken des anderen. Sie standen schon seit Minuten so da, doch noch immer war keine Antwort von Kralle gekommen. „Bitte, sag etwas. Lass es mich wieder gut machen. Bitte!“ Langsam drehte sich der andere herum, sah in die grauen Augen und im nächsten Augenblick fluteten dem Vampirclanführer die Gedanken des Blonden entgegen. Angst, Verlangen, Hoffnung, Panik, Liebe… Er fand keine Lüge. Draco Malfoy hatte sich wirklich geändert. Es war schwer für Kralle, das zu glauben, aber seine Fähigkeiten hatten ihn noch nie betrogen. Nicht, seit er zum Teil Blitzkatze war. Langsam hob er eine Hand und strich über die blasse Wange des anderen. So standen sie nun da, regten sich keinen Millimeter. Es schien, als würde die Zeit stehen und nichts könnte sie jetzt hier erreichen. Selbst das Gehämmer an der Tür, das von Ron stammte, überhörten sie. Draco konnte nicht fassen, dass er vielleicht doch noch eine Chance bekommen würde und entspannte sich immer weiter. Seine Hände wanderten vorsichtig über den Körper seines Gegenübers, erkundeten die festen Muskeln. Langsam beugte er sich vor und traf die Lippen des anderen. Das Verlangen diesen Mann zu küssen, war nach all der Zeit so nagend geworden, dass er nicht anders konnte. Erst erwiderte Kralle nicht, stieß den anderen aber auch nicht von sich. Etwas, das Draco anspornte, seine Bemühungen zu verstärken. Er wollte ihn hier und jetzt! Kralle hingegen hing in seinen Gedanken fest und wusste nicht, ob er hierauf weiter eingehen sollte. Andererseits verlangte sein Körper nach so langer Abstinenz wieder nach dieser Art Zuwendung. Wieso also nicht nehmen, was man ihm so bereitwillig anbot? So bewegte er seine Lippen gegen die des Blonden und legte seine Arme um ihn, ehe er sie beide zum Bett dirigierte, das plötzlich erschienen war. Der Raum der Wünsche eben… --- Ron schlug, polterte und trat gegen die Tür des Raumes der Wünsche. Doch es tat sich nichts. Es machte ihn rasend, dass der andere nicht reagierte und dass die Tür nicht nachgab. Wieso hieß dieser bescheuerte Raum so, wenn er nicht tat, wofür er geschaffen worden war? „Harry!“, kreischte er erneut. Nichts tat sich. „Das kann doch nicht wahr sein! Komm schon, lass mich rein! Mein bester Freund ist da drinnen in Gefahr, du scheiß Schloss!“, versuchte er es ein letztes Mal. Aber auch jetzt hatte niemand Erbarmen mit ihm. „Wenn Sie glauben, dass das etwas bringt, sind Sie dümmer, als ich all die Jahre angenommen habe, Mr. Weasley“, erklang die schnarrende Stimme des Professors für Zaubertränke und erschreckte damit den jungen Mann, der auf den Boden gerutscht war. Er sah den Mann in seinen schwarzen Roben an und rollte kurz mit den Augen. „Wen interessiert das, Fledermaus?“ Der Ältere schürzte die Lippen, dann schnaubte er. „Oh, so ein Pech, Sie können mir keine Punkte mehr abziehen!“, ließ Ron theatralisch hören. Dann raffte er sich von dem kalten Boden auf und marschierte an dem anderen vorbei. „Wenn ich da nicht rein komme, dann Sie auch nicht.“ Damit verschwand der Rothaarige. Severus Snape stand vor der Tür und fragte sich, was die beiden da drinnen taten. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie übereinander herfielen. Nein, dafür war in der Vergangenheit einfach zu viel geschehen. Vielleicht hatten sie sich aber auch nur gegenseitig verflucht und lagen nun da drinnen und kamen nicht mehr heraus? Jedenfalls wäre das plausibel. Andererseits hätte der Raum der Wüsche dann wohl jemanden herein gelassen, oder? Immerhin war das Schloss darauf ausgerichtet, die Menschen zu schützen und nicht, sie zu verletzen. Das er nicht in das Innere des Raumes gelangen würde, war ihm klar. So drehte er sich um, in Gedanken dabei, sich noch eine Strafe für Potter auszudenken. Er würde ihn nicht ungeschoren davonkommen lassen – nicht, nachdem er damals einfach ohne Sang und Klang verschwunden war! --- Draco stöhnte in den Kuss, den er mit seiner Liebe teilte. Es war einfach atemberaubend. Niemals hätte er geglaubt, dass er einmal in den Armen des anderen liegen und womöglich gleich auch noch mit ihm schlafen würde. Aber es war Tatsache! Und er würde den Teufel tun das hier abzubrechen. Seine Hände hatten mittlerweile das schwarze Hemd seines Partners geöffnet und strichen nun darunter. Das Erste, das er bemerkte war, dass seine Haut unheimlich weich war. Fast wie Seide, dachte der Blonde und stöhnte erneut. Nun bemerkte er, dass der andere seine Hände selbst hatte wandern lassen. Momentan befanden sie sich genau da, wo sämtliches Blut hin floss. „Harry...!“, keuchte Draco und hob das Becken an. Es gefiel ihm unheimlich gut, was sein Liebhaber da tat. Es war allerdings auch schwer, sich auf das zu konzentrieren, was er vorhatte. Das Hemd des anderen war recht eng und schien auf der Haut zu kleben. Doch mit etwas Geduld, die in seinem Fall nur noch mit Lupe zu lesen war, schaffte er es schließlich. Endlich hatten sie beide nur noch Hosen an. „Mehr, Harry!“, bat der Blonde und nestelte am Hosenknopf seines Partners. Die Lederhose ließ sich wesentlich einfacher entfernen, womit er nicht gerechnet hatte. Aber er würde sich sicherlich nicht beschweren. So flog auch diese zu Boden. Hände öffneten seine eigenen Beinkleider, beförderten sie zu den anderen und entblößten so mehr Haut. Doch für Draco war das noch immer nicht genug. Ohne Zweifel war der Mann vor ihm ein junger Gott, aber er wollte die ganze Pracht sehen. Mit seinen grauen Augen sah er dem anderen in die seinen, suchte nach der Erlaubnis, ihm die letzte Hülle zu stehlen. Er erhielt ein Nicken. Langsam, fast andächtig, entfernte der Blonde auch noch die Boxershorts und stöhnte wieder einmal auf. Doch er hatte nicht viel Zeit, um die Aussicht zu genießen, denn er wurde Besitz ergreifend in die Kissen gedrückt und seiner eigenen Unterwäsche beraubt. „Bitte, tu etwas“, entkam es dem jungen Malfoy mit schwacher Stimme. Das Verlangen war unerträglich, er wollte nichts mehr, als sich endlich mit dem anderen über diese Laken zu rollen und in besinnungslose Ekstase zu schwelgen. Dass der Schwarzhaarige noch kein Wort gesagt hatte, ihn immer nur mit seinen intensivgrünen Augen ansah, registrierte er nicht wirklich. Die Tatsache, dass dieser Mann ihn an Stellen berührte, von denen er immer geträumt hatte, dass er es einmal tun würde, war die Erfüllung all seiner feuchten Träume und schlaflosen Nächte. Draco bekam nicht mit, was um ihn herum geschah. Er sah nicht, dass Kralle eine Bewegung ausführte und seine Hand kurz darauf nach unten wanderte. Aber er spürte den Druck und den darauf in seinem Inneren verschwindenden Finger. Laut stöhnte Draco auf und bog den Rücken durch. Selbst mit dem Gleitmittel, das der andere offensichtlich benutzte, tat es noch etwas weh. Aber der Blonde hatte nicht vor, sich zu beschweren. Er hatte Angst, dass der andere abbrechen würde, sollte er wagen etwas zu sagen. Außerdem würde sich der Schmerz, den er nur spürte, weil er schon eine Weile keinen Sex mehr gehabt hatte, gleich ohnehin in Lust verwandeln. Ein weiterer Finger gesellte sich dazu und stimulierte ihn, weitete ihn unaufhörlich. Seine Hände hatte er in das Laken gekrallt und aus seinem Mund erklangen Laute des Wohlgefallens. Draco wünschte sich, dass dieser Moment niemals enden würde, dass er den Rest seines Lebens mit dem anderen verbringen könnte. Es folgte noch ein Finger, der dem Blonden einen Schrei entlockte. Gerade eben hatte sein Liebhaber einen Punkt in ihm berührt, der alle Gefühle ins Unermessliche steigerte. Doch noch konnte er nicht kommen und wollte es auch nicht. „Harry!!“, bettelte er mit flehender Stimme. Er wollte endlich mit dem Mann verschmelzen, den er schon so lange liebte. Kralle verstand, entfernte seine Hand und erntete ein Grummeln. Kurz musste er deshalb lächeln, doch das verschwand gleich darauf und wich einem konzentrierten Ausdruck, als er sich mit einem glatten Stoß in dem engen Körper des anderen versenkte. Draco hatte den Rücken weit durchgebogen und sich dem anderen entgegen gedrängt. Es war ein so umwerfendes Gefühl! Doch jetzt hielten sie still, beruhigten sich ein wenig. Die Arme hatte Draco um den Hals seines Partners geschlungen und nun, da er das Gefühl hatte, sie könnten ihren Höllenritt endgültig beginnen, ließ er seine Hüfte kreisen. Der Kopfgeldjäger grinste in die blonden Haare des anderen, als er die Bewegung spürte und musste keuchen. Der kleine Malfoy war ungeduldig, das war klar. Aber auch er brauchte es und hatte nicht vor, sich jetzt noch zurückzuhalten. Er wollte dem anderen nicht absichtlich wehtun, aber er würde seine Lust befriedigen. Also zog er sich zurück, hielt dabei die Hüfte des Liegenden fest und stieß wieder nach vorne. Die Arme um seinen Hals lösten sich und fielen auf das Laken, auf dem der andere sie nach oben warf und sich am Bettgestell festhielt. Sie stöhnten im Einklang, jagten sich gegenseitig immer höher. Der Rhythmus beschleunigte sich mal, dann senkte ihn Kralle wieder, wenn er bemerkte, dass einer von ihnen zu nahe am Höhepunkt war. Sie wechselten immer wieder die Stellung. Einmal lag der Blonde auf dem Bauch, dann kniete er auf allen vieren, ein anderes Mal ritt er seinen Liebhaber… Es war, als würde die Welt stehen bleiben und nur sie beide hätten alle Zeit für ihr Spiel, das sich nun doch langsam dem Ende näherte. Wie viel Zeit vergangen war, wusste keiner der beiden, und es war ihnen egal. Sie genossen das, was sie hier teilten und hatten nicht vor, es voreilig abzubrechen. Dafür war es zu schön. Doch nun trieben sie immer weiter auf die Klippe zu, keuchten und stöhnten sich gegenseitig ins Ohr, brachten sich damit um den Verstand. Draco wusste, er würde dieses Mal nicht mehr warten können. Und auch sein Liebhaber dachte nicht anders. Kralle versenkte sich noch ein paar Mal in dem anderen, dann riss ihn ein Orkan aus Gefühlen mit sich und während er sich in der Hitze des anderen verlor, spürte er, dass auch Draco kam. Erschöpft und ausgelaugt landeten sie auf der Matratze. Sie fühlten sich wohl und zufrieden. Es war ein Gefühl der Leichtigkeit, das sie wie auf Wolken trug und sanft ins Land des Schlafes schicken wollte. Doch der Malfoy sah das nicht ein. Jetzt, da er den anderen endlich doch hatte, wollte er alle Zeit genießen. Und Kralle wollte nicht ungeschützt schlafen. Er zweifelte nicht daran, dass der anderen ihn heute mit seinem Leben schützen würde, aber dennoch. Keiner der beiden regte sich. Draco hatte sich an den anderen gekuschelt, aber kein Wort verloren. Es herrschte momentan eine angenehme Stille, die er nicht zerstören wollte. Aber nur wenig später erklang ein Geräusch an der Tür und Kralle setzte sich auf. „Bleib hier, bitte. Lass doch, wer auch immer da steht, draußen!“ Der Schwarzhaarige schaute über die Schulter. Kurz musterte er den Blonden, dann führte er eine Handbewegung aus. Draco bemerkte, dass er sauber war. Aber das war uninteressant, denn auch Harry war es und suchte gerade seine Kleidung zusammen. Als er zumindest die Unterwäsche trug, öffnete er und ließ eine große Katze herein. »Nach was riecht es denn hier?«, verzog Shira die Nase und sah sich in dem Zimmer um. Als ihr Blick auf den Mann im Bett fiel, knurrte sie. „Lass das“, kommentierte Kralle lediglich. »Er wollte dich damals verletzen! Und er wollte mich damals treten!», regte sich die silberfarbene Blitzkatze auf. »Ich weiß, aber er hat sich bei mit entschuldigt. Ich kann ihn irgendwie nicht länger hassen«, antwortete er gedanklich. Shira warf noch einmal einen Blick zu dem Blonden, der die Bettdecke weit nach oben gezogen hatte und sie beide beobachtete. „Harry?“ Angesprochener drehte sich um. „Was hast du vor? Ich dachte, du bleibst bei mir?“ Kralles Gesicht war neutral, als er antwortete: „Ich akzeptiere deine Gefühle, aber ich erwidere sie nicht. Ich hasse dich nicht mehr, das wollte ich dir noch sagen.“ Shira blickte ihren Daddy an und schnaubte dann. »Ihr hattet Sex!«, sagte sie pikiert. »Und wenn schon…«, erwiderte Kralle, wobei sein Ton bedeutete, dass es sie nichts anging. Draco schaute fassungslos zu dem Mann vor ihm, der nun voll bekleidet dastand. „Das heißt, ich bedeute dir nichts? Warum hast du dann mit mir geschlafen?“ Der Schwarzhaarige schwieg kurz. „Aus zwei Gründen. Erstens, weil du es wolltest und zweitens, weil ich es wollte. Das hatte bei mir aber nichts mit Liebe zu tun. Der Mensch hat Bedürfnisse, die uns beide in diesem Moment übermannten und keiner von uns hat Nein gesagt. Gib mir also nicht die Schuld dafür. Betrachte es als Abschiedgeschenk. Ich werde heute gehen, und wir werden uns vermutlich sowieso nicht wieder sehen.“ Damit drehte er sich um und verließ mit Shira zusammen den Raum der Wünsche. --- Die Gruppe Freunde hatte die Große Halle nicht verlassen, seit Blaise Zabini ihnen erzählt hatte, was im Raum der Wünsche vor sich ging. Die Tatsache, dass ausgerechnet die beiden Erzfeinde dort oben waren, war nicht beruhigend. Doch als Ron wieder zurückgekommen war und erklärt hatte, dass er die Tür nicht hatte öffnen können, hatten sie beschlossen, hier zu warten. Nun wurden sie belohnt. Ihr für lange Zeit tot geglaubter Freund kam langsam und gemächlich auf sie zugeschritten. Sein Mantel schwang sanft um seinen Köper, verdeckte das meiste. „Zabini? Du hast deinen Willen, solltest allerdings mal nach ihm sehen.“ Angesprochener nickte etwas geplättet. Er wusste nicht genau, wie viel seines Willens er bekommen hatte. Ron und Hermine standen mittlerweile an ihren Plätzen, starrten ihren Freund an. „Was hast du vor? Und was ist da oben mit Malfoy passiert?“, forderte Ronald zu wissen. Sein Gesicht glich einer Tomate. „Ich werde jetzt gehen, schließlich habe ich Verpflichtungen. Das andere geht niemanden etwas an.“ Albus erhob sich nun auch. „Mein Junge, aber wieso willst du denn schon wieder aufbrechen? Wir haben hier einen Platz für dich und so viele Fragen. Alle haben wir dich vermisst!“ Kralle schnaubte und Shira, die neben ihm stand, wedelte ungeduldig mit dem Schwanz. „Ich gehe, daran ändert niemand etwas. Sucht mich nicht, ihr werdet mich nicht finden. Ich bezweifle außerdem, dass wir uns jemals wieder sehen. Ich bin nicht mehr Teil eures Lebens.“ Das löste Entsetzen aus. „Wir haben gerade erst herausgefunden, dass du lebst und dann das?! Natürlich bist du ein Teil unseres Lebens!“, rief Remus beinahe panisch. Es war für ihn besonders schlimm, da Harry der Sohn seines toten, besten Freundes war. „Remus, du kannst den Grimmauld Place haben. Ich habe keine Verwendung mehr dafür. In den nächsten Tagen werde ich mich darum kümmern, dass das Haus auf dich übertragen wird.“ Das machte den Werwolf sprachlos. „Und es tut mir Leid, dass du dir Sorgen machst. Aber sei dir sicher, mir wird es gut gehen. Ich habe eine Familie gefunden.“ Wie zum Beweis streichelte er seiner treuen Shira über den Kopf. Allerdings waren Kralle die bösen Gedanken des Tränkemeisters nicht entgangen. Ein fast schon sadistisches Lächeln trat auf seine Züge. „Ach, und Snape?“, sagte er kalt. Der Mann starrte ihn an, wusste nicht, wie er die Reaktion des anderen werten sollte. „Was?“, schnarrte er schließlich zurück. „Ich wollte Ihnen noch dafür danken, dass Sie immer ein so gerechter und hilfsbereiter Lehrer gewesen sind. Und dass Sie mich immer so unvoreingenommen betrachtet haben.“ Einige schluckten bei diesen Worten, denn der Sarkasmus war unüberhörbar gewesen. „Aus diesem Grund denke ich, dass es nur fair ist, wenn ich Ihnen sage, wie Sie sterben werden“, fuhr er fort. Nun verlor der Mann jegliche Farbe. „Bitte?“, entkam es Molly, die nicht fassen konnte, was der Junge da sagte. Kralle lachte laut auf. „Es ist immer wieder beeindruckend, welche Wirkung ich auf Menschen habe… Keine Angst, Professor, ich weiß nicht, wann Sie sterben. Genauso wenig, wie. Ich würde mir niemals die Hände an Ihnen schmutzig machen und an meinen klebt viel Blut. Sie sind es mir aber nicht wert.“ „Potter, du bist ein verrückter Mas-“ „Massenmörder?“, fragte er mit Belustigung. „So was! Dabei feiert mich die Welt schon zum zweiten Mal. Da sieht man wieder einmal, dass wir andere Weltanschauungen haben. Einen guten Rat hätte ich allerdings: Seien Sie in Zukunft etwas netter zu den Menschen, denn eines Tages wird das Schicksal, dessen Boten wir sind, auch bei Ihnen zuschlagen. Und wer weiß, ob Sie dann eine Wahl haben werden?“ Mit diesen Worten wandte sich der legendäre Kopfgeldjäger ab, durchquerte die Flügeltür der Großen Halle und verließ Hogwarts. --- Er ließ die Menschen, die einmal sein Leben bedeutet hatten, mit geschockten und traurigen Gedanken zurück. Unwissend, ob sie ihn wirklich niemals wieder sehen würden oder ob das nur eine Behauptung gewesen war. --- Draco Malfoy stand an einem Fenster in einem der höheren Stockwerke und konnte die Gestalt sehen, die dieses Schloss und damit sein Leben für immer verließ. Eine einzelne Träne rann über die Wange. Für wenige Stunden hatte er das besessen und genießen dürfen, das er am meisten auf der Welt begehrte. Er wusste endlich, dass Blaise all die Zeit Recht gehabt hatte: Harry Potter war für ihn niemals eine Option gewesen. Und auch Kralle nicht. Auch wenn er ihn heute nicht mehr hasste, wenn er ihn von seiner Veränderung hatte überzeugen können, so hatte es nicht gereicht. Es gab keine Liebe, die sein Angebeteter für ihn empfand. Aber Kralle hatte ihm vergeben… Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Züge des Blonden, als er leise flüsterte: „Danke… Leb wohl…“ ENDE So, ich habe mich entschlossen, dass dieses Kapitel das Letzte sein wird. Eigentlich hatte ich geplant, Snape irgendwie zu bestrafen, aber mir ist nichts Gescheites eingefallen. So habe ich ihm eben einen Schrecken eingejagt und eine kleine Drohung dahingestellt. Ich hoffe, dass euch diese FF gefallen hat. Sie hat mir eine Menge Spaß gemacht und ich denke, sie ist eine meiner liebsten. Die düstere Stimmung gefällt mir!^^ Bye, Bibi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)