Die Abenteuer einer Host Club Managerin von Kazumi-chan (eine kleine One-Shot-Sammlung zu `My personal High School Host Club´) ================================================================================ Kapitel 12: Wenn einem beim Autofahren seltsame Gedanken kommen --------------------------------------------------------------- 12.Kapitel Wenn einem beim Autofahren seltsame Gedanken kommen Kazumi konnte sich eigentlich im Großen und Ganzen als ganz geduldig bezeichnen. Man sagte über sie, sie hätte Nerven aus Stahl, da sie einfach noch nie vor einer wirklich wichtigen Prüfung nervös gewesen war – was zwar mit Geduld nicht viel zu tun hatte, aber egal, vor Dates mit einem wirklich tollen Kerl, war sie dafür extrem nervös – oder in gewisser Weise wirklich viel – manchmal zu viel – Verständnis für etwas hatte. Sie konnte absolut damit umgehen, wenn man etwas nicht sofort verstand, was sie absolut für selbstverständlich hielt oder sie beim ersten Mal hören kapiert hatte. Es waren eben nicht alle so intelligent wie sie und wussten demnach auch nicht alles. Sie behauptete ja auch nicht, dass sie alles wusste. Auch konnte sie es vollkommen verstehen, wenn man fünf Minuten zu einer Verabredung später kam, wenn man es auch wirklich vernünftig erklären konnte. Sogar zu den Jungs, die manchmal sehr nerv tötend sein konnten und ihre Engelsgeduld sehr auf die Probe stellten, konnte sie noch etwas Verständnis entgegen bringen, wenn sie mal wieder ihre besonderen Momente hatten, in denen sie sich wirklich so benahmen, wie sie es von Reichen einfach gewohnt war, eben arrogant, selbstverliebt und absolut nervig. Natürlich war sie auch geduldig, wenn die Kundinnen der Jungs sie mal wieder auf die Probe stellten, was ihr Fähigkeit im Planen und Termine koordinieren anging. Dabei wollte sie besagte Kundinnen schon öfters beinahe erwürgen, weil deren Wünsche manchmal einfach nicht machbar waren. Und dennoch blieb sie meistens sehr ruhig und sachlich und ließ sich gerne auch als unfähig bezeichnen, selbst wenn das absolut nicht stimmte. Ihr Cousin stellte sie auch sehr oft auf die Probe und ließ sie manchmal sehr an ihrem Verstand zweifeln und ihren Geduldsfaden sehr dünn und brüchig werden. Aber auch da blieb sie sogar wirklich cool, selbst wenn sie ihn in Gedanken schon beschimpft und angefahren hatte. Aber, und dieses aber war diesmal wirklich groß, gewisse Dinge ließ ihr wirklich schon unendliche Geduld, die schon öfters fast gerissen wäre, bald reißen, eben weil sie mit dieser Situation, in der sie gerade steckte, einfach nicht klarkam, weil sie vor allem überhaupt keinen Einfluss darauf hatte. Ihren Jungs konnte sie die Meinung geigen und sie taten, was sie eigentlich von ihnen wollte. Die Kundinnen konnten sie immerhin ignorieren und hinter ihren Rücken ihnen in den Rücken fallen. Selbst Jim konnte sie anschreien, wenn er sie mal wieder nervte. Aber das hier war definitiv eine der Situationen, in denen sie so selten steckte, dass sie nicht wirklich wie sie damit umgehen sollte. Immerhin nervten die Jungs sie fast schon jeden Tag, oder zumindest trieben sie es ihr manchmal zu bunt. Aber das! „Du wirkst nervös, Kazumi!“, sie strich mit ihren Fingern über ihre Lippen, als sie ihren Blick zu ihrem Sitznachbarn wandte und leicht lächelte, bevor sie wieder geradeaus sah und langsam die Augen schloss. „Wir haben keine Zeit mehr und stecken hier fest.“, murmelte sie nur und beobachtete die Geschehnisse um sie herum. Es war zum Haare raufen, dass sie gerade das hier nicht eingeplant hatte, obwohl sie eigentlich immer einen Plan B im Hinterkopf hatte oder zumindest immer wusste, dass was schief gehen konnte, bei ihrem Plan A. Aber gerade heute sie nicht daran gedacht. „Das schaffen wir schon. Dank dir sind wir ja früh genug losgefahren.“, meinte Neji, wirkte aber dennoch auch leicht nervös, da er ganz genau wusste, wovon sie sprach. „Dennoch sieht es nicht so aus, als würde sich das in den nächsten zehn Minuten auflösen.“, und damit meinte sie den nicht gerade kurzen Stau, der noch vor ihnen lag. Sie waren auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier und eigentlich war es ganz anders geplant gewesen. Eigentlich sollten sie nicht so spät dran sein und jetzt hier festsitzen. Eigentlich hatte der vorherige Reiseplan ganz anders aussehen sollen. „Vielleicht solltest du zur Sicherheit Itachi anrufen und sagen, dass wir wahrscheinlich später kommen.“, genau und riskieren, dass er sich schlapplachte, weil sie zu spät kommen würden und sich darüber amüsierte, dass sie mal nicht pünktlich kam und mal wieder nicht alles nach Plan lief, so wie sie es immer gerne hätte. „In fünf Minuten!“, grummelte Kazumi und biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte es gerne, wenn alles nach Plan lief und mochte es einfach, wenn sie pünktlich war. Aber wenn ihr ein blöder Stau dazwischen kam, – etwas was sie nicht so ganz unter Kontrolle hatte – konnte sie leicht sauer werden. Außerdem mochte sie dieses dämliche, überlegene und leicht heiße Grinsen von Itachi, wenn er sich darüber lustig machte, dass sie die Kontrolle verloren hatte. Selbst wenn sie besagtes Lächeln nicht sah, da er nur mit ihr telefonieren würde, aber sie wusste von diesem Lächeln und spürte einfach, wann er es aufsetzte. Eigentlich hatte der Plan so ausgesehen, dass sie alle zusammen, wie damals über Silvester, in vielleicht zwei, drei Fahrzeugen losfuhren um dann wirklich rechtzeitig zu TenTens Geburtstag zu kommen. Immerhin hatte sie sich sehr vehement und sehr erfolgreich dagegen gewehrt, dass die Jungs, wohlgemerkt Neji, ihr eine große Feier in der Schule schmissen. Bei Zeiten sollte sie herausfinden, wie TenTen das geschafft hatte, da sie das bis nicht zusammen gebracht hatte. Ihre Junge bekamen sie immer noch weich. Leider aber hatten gewisse Vorfälle sie alle – also Itachi, Deidara, Sasuke, Sasori, Neji, Naruto, Hinata, Temari und ihre Wenigkeit – dazu gezwungen ihre Pläne komplett umzudisponieren. Besagte Vorfälle waren, dass gerade ein paar Tage, bevor sie losfahren wollten, Itachi und Sasuke zu ihrer Familie hin zitiert wurden und sie meinten sie würden über einen anderen Weg rechtzeitig zu TenTens Geburtstag kommen. Mit anderen Weg meinten sie wohl das Privatflugzeug der Familie oder die Limousine. Aber das war kein Problem, da sie damit immer rechnen musste. Die Familie ging eben vor, das musste sie einsehen und das verstand sie auch. Dann fielen Hinatas Eltern plötzlich ein, dass sie ihre Tochter und Naruto zum Essen einladen wollten, weswegen sich die zwei auch verabschiedeten und auch sie meinten, sie würden ebenfalls anders hinkommen. Auch kein Problem! So brauchten sie auch nicht so viele Fahrzeuge. Bis eben Sasori, Temari und Deidara auffiel, dass sie noch unbedingt was erledigen mussten, weswegen sie die drei auch vergessen konnten. Aber auch sie würden nachkommen. Wieder auf einem anderen Weg! Tja, und deswegen saß sie auch mit Neji in seinem Auto, auf direkten Weg zu TenTen und steckten verdammt noch mal im Stau. Und das seit über einen halben Stunde, obwohl sie sogar darauf bestanden hatte eine Stunde zu früh loszufahren um eben in solchen Fällen einen Zeitpuffer zu haben. Zum Glück hatte sie darauf bestanden, sonst würden sie wirklich zu spät kommen und nicht nur ein paar Minuten, was sie ja noch verkraften konnte. Aber über eine Stunde zu spät, war für sie eine Zumutung, da sie gerne pünktlich war. Immerhin war es ein Zeichen von Höflichkeit. „Ich will dir ja nichts sagen, aber das hast du schon vor fünf Minuten gesagt. Du willst wirklich nicht, dass er dich auslacht!“, fast schon beleidigt verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und wandte sich von ihm ab. Den Ton, den Neji grade drauf hatte, gefiel ihr ganz und gar nicht, da er zu amüsiert war. Vor allem, wenn sie bedachte, dass er sonst eher neutral dreinsah und sehr, wirklich sehr selten lächelte oder sogar in irgendeiner Form amüsiert war. Und jetzt grinste er, als wäre der Teufel hinter ihm her. „Ich mag es nur nicht, wenn er dieses unwiderstehliche, heiße und arrogante Grinsen aufsetzt und mit dieser sexy Stimme irgendwas sagt und auch noch so tief lacht.“, murmelte sie und sah gerade aus. Vor ihnen, hinten und neben ihnen, einfach überall standen andere Autos und deren Insassen waren wohl genauso genervt wie sie, da dieser Stau einfach kein Ende nehmen wollten. Irgendwo etwas entfernt wurde vereinzelt gehupt, in der Hoffnung damit würde es wohl schneller gehen. Sie würde alles verwetten, dass diese Huper rein männlich waren. „Du siehst dieses Lächeln nicht mal und weißt, wie es aussieht!“, sie wandte ihren Blick zu Neji, der immer noch leicht lächelte und sie ebenfalls ansah. „Ich kenne diesen Mann und spüre direkt, wenn er dieses Lächeln aufsetzt. Das ist gruselig, ich weiß!“, meinte sie nur und griff nach ihrer Wasserflasche, „Was schenkst du TenTen?“, fragte sie, sah ihn dabei aber nicht an. „Sie hat mir erzählt, dass sie sich was Spezielles wünscht und das hab ich besorgt!“, antwortete er ihr, „Mal was anderes, wie läufst mit dir und Itachi?“, diese Frage hätte sie vielleicht erwarten müssen, da Neji und Itachi beste Freunde waren und der Uchiha wohl die Art Mensch war, der nicht so viel von sich preisgab, zumindest was seine Gefühle betraf. Deswegen konnte Neji auch nicht alles wissen, was ihre Beziehung zu Itachi anging. „Eigentlich ganz gut!“, fing sie langsam an, da sie nicht wusste, was sie ihm erzählen sollte. Die Wahrheit war, dass sie von allen Host, von all ihren Freunden, mit Neji am wenigsten Zeit verbrachte. Selbst mit Naruto hatte sie mehr zu tun, aber mit ihm war sie auch in einer Klasse, weswegen das auch schulisch bedingt war. Wenn sie aber auf Neji traf, dann eher bei den Mahlzeiten, in den Pausen vielleicht und auch bei den Partys, die der Host Club gab. Und selbst dann sprachen sie eigentlich sehr selten miteinander. Es war auch seltsam hier mit ihm allein zu sein, da sie das auch sehr selten war. Wirklich allein und das sehr häufig war sie eigentlich immer nur mit Itachi und hin und wieder Sasuke. Aber mit Neji war das dann doch was anderes. Ehrlich gesagt wusste sie rein gar nichts über ihn, außer dass er Hinatas Cousin war, dazu Itachis bester Freund und Klassenkollege, wie auch ein Mitglied des Host Clubs. Mehr nicht, was sie dann doch beunruhigte, da sie selbst über Sasori mehr wusste. „Wir verbringen nicht oft Zeit zusammen?“, oh, der Kerl hatte auch ein Gespür dafür, was sie dachte, wie Itachi. Oder hatten das alle Kerle die sie kannte gemeinsam? „Schon! Wir gehen nicht in eine Klasse und haben auch keine Kurse zusammen!“, was nicht wirklich eine Ausrede war, da sie selbst mit Itachi Zeit verbrachte, obwohl er in einer anderen Klasse war. Aber mit ihm war sie ja zusammen, weswegen der Vergleich wohl nicht zählte. Okay, sie verbrachte viel Zeit mit Temari, also war die Ausrede nicht wirklich gut. „Unsere Gespräche sind eher von kurzer Natur!“, dabei lächelte er fast schon wehmütig. „Das hört sich bei dir so an, als würde ich das mit Absicht machen.“, meinte sie etwas misstrauisch und zog ihre Augenbrauen zusammen. „Ich würde dir nie so etwas unterstellen, vor allem da ich weiß, wie du drauf sein kannst, wenn du wütend bist. Ich werde nie vergessen, wie du Naruto bestraft hast, weil er dich aufgeweckt hat.“, diesmal grinste er fast schon hinterhältig, als würde es ihm gefallen, dass sie gerade Naruto bestraft hatte, da dieser mit seiner Cousine zusammen. Störte ihn diese Beziehung? „Stört es dich, dass er mit Hinata zusammen ist?“, diese Frage kam sehr überraschend und das nicht nur für Neji, da es sie selbst überraschte, „Okay, darauf musst du nicht antworten!“, diese Frage ging vielleicht zu weit und wenn sie seinen Gesichtsausdruck, der etwas schockiert und verwirrt war, betrachtete, dachte er wohl genauso darüber. „Na ja,…“, dennoch schien er ihr wohl antworten zu wollen, „…Hinata ist für mich wie eine Schwester und du weißt, wie es bei Deidara war, als er das mit Sasori und Temari rausgefunden hatte!“, zu Deidaras Verteidigung, seine Schwester hatte seinen besten Freund – Neji und Naruto verband diese Art von Freundschaft nicht – verführt, ohne überhaupt zu wissen, was danach anstand. Es hätte ja auch nur ein kleiner One-Night-Stand werden können. Zwar empfanden sie was für einander, aber das hätte auch nur etwas sehr Zartes sein können, was nicht unbedingt zu einer Beziehung gereicht hätte. Aber ja, sie verstand was er ihr sagen wollte. Egal, ob Schwester oder Cousine, der Beschützerinsinkt war da. „Ist das bei dir und Jim nicht auch so?“, diese Frage überraschte wohl nur sie. „Nun, bei uns beiden ist eher das Problem, dass er nicht wirklich weiß, wie er sich verhalten soll. Er ist ja nicht nur mein Cousin, sondern auch mein Vormund und weiß nicht damit umzugehen, wenn ich einen Freund habe. Er wechselt immer zwischen coolen Cousin, überbesorgten Vater und beschützerischen großen Bruder. Da kenn nicht mal ich mich mehr aus! Außerdem bin ich mit dem Sohn seines Chefs zusammen.“, sie hoffte, er verstand was sie sagen wollte, da sie es nicht mal selbst genau wusste. Jim wollte sich nicht zu sehr in ihr Privatleben einmischen, da es ja ihr Privatleben war. Dennoch würde er jederzeit einen Typen zur Rechenschaft ziehen, wenn er sie verletzte. Aber er konnte sich eben nie entscheiden, wie er ihrem festen Freund entgegen treten sollte. „Ich glaube, ich weiß was du meinst.“, wenigstens einer in diesem Auto, „Es geht wohl langsam weiter!“ Kazumi sah kurz auf die Uhr und freute sich nur einen kurzen Moment, nämlich darüber, dass es weiter ging. Wenn es in diesem Tempo so weiter ging, würden sie wirklich zu spät kommen. Sie sollte demnach Itachi wirklich anrufen und ihm Bescheid sagen. Verdammt, genau das wollte sie mit dem frühen Losfahren ja vermeiden und jetzt kamen sie erst recht zu spät. „Es ist ein unerklärliches Phänomen, dass die Leute genau dann auf die Idee kommen auf den Highway zu fahren, wenn wir was Wichtiges vorhaben.“, murmelte Kazumi leicht beleidigt. „Das kommt dir nur so vor! Die meisten fahren einfach in den Urlaub. Immerhin sind Ferien!“, stimmt, die meisten Autos sahen so aus, als würden sie in den Urlaub fahren, da sie vollbepackt mit Koffern waren. Ein Auto hatte sogar einen Anhänger mit einem Boot darauf. „Hast wohl Recht! Sag mal, eine Frage!“, sie wusste nicht wirklich wie sie diese Frage formulieren sollte. Aber sie konnte eben nur ihn fragen. Denn obwohl sie wenig miteinander sprachen, taten sie dennoch hin und wieder. Und wenn sie ein paar Worte miteinander wechselte, hatte es ihr immer geholfen. „Bist du dir immer noch unsicher, was die Beziehung zu Itachi betrifft?“, okay, wie machten sie das, dass sie immer wussten, was sie dachte oder fühlte. Das war langsam wirklich gruselig. „Das nicht, aber seine Familie hat mich immer noch nicht richtig akzeptiert. Zwar ist das momentane Treffen ein reines Familientreffen, was ich auch verstehe, da ich ja nur seine Freundin bin.“, sie war zwar so ein Mensch, dem es eigentlich egal war, was andere für einen dachten, aber dennoch wollte sie auch, dass gerade die Familie ihres Freunde sie wenigstens akzeptierte. Man musste sie nicht unbedingt mögen, aber zumindest akzeptieren und respektieren. Immerhin sollten sie es zumindest Itachi zuliebe versuchen, denn dann würden sie ein anderes Problem haben. So würden sie ihn zwingen sich zwischen seiner Familie und seiner Freundin zu entscheiden. „Ich verstehe deine Sorge, aber du musst auch etwas anderes bedenken!“, fing Neji an, „Seine Familie kennt dich nicht und, wie soll ich es ausdrücken, sind es auch gewohnt unter sich zu bleiben. Selbst Itachis Mutter kommt aus einer wohlhabenden Familie.“, wollte er ihr damit sagen, dass die Familie grundsätzlich keine Menschen ausstehen konnte, die nicht aus ihrem erhabenen Kreis von Superreichen stammte. Wie nett! „Sie denken wohl, ich würde Itachi nur des Geldes wegen lieben, was?“, das war eine Sache, die sie von ihrem Mitschülern schon zur Genüge gehört hatte, aber es war ihr eigentlich egal, bei ihren Mitschülern. Aber wenn Itachis Familie so dachte, verletzte sie das schon etwas. „Sagen wir es so, sie kennen es nicht anders! So wie du schlechte Erfahrungen mit reichen Leuten gemacht hast, so haben wir schlechte Erfahrungen mit normalen Leuten gemacht.“, das klang natürlich logisch und diesen Einwand verstand sie auch, da sie ja ihre jetzigen Freunde eben gerade deswegen nicht gemocht hatte, weil sie auf Reiche sehr schlecht zu sprechen war. Ihr war auch der Gedanke gekommen, dass die Jungs dasselbe über sie gedacht hatten. Eben dass sie nur aufs Geld aus war und nicht nur Kazumi von dieser eigenartigen Wendung überrascht war. Die Jungs hatten bewiesen, dass sie anders sein konnte und sie hatte bewiesen, – durch ihre sehr eigene Art – dass ihr Reichtum ihr so ziemlich am Arsch vorbeiging. „Und was sollte ich dann tun? Wie soll ich beweisen, dass ich nicht so bin, wenn sie mir nicht mal die Chance dazu geben!“, sie sah etwas verzweifelt zu Neji, vor allem da sie diese Sache schon länger beschäftigte, aber sie vor allem mit Itachi nicht darüber reden konnte, da er ihr nicht helfen konnte. „Mach es wie bei uns! Hol dir diese Chance mit Gewalt! Zeig ihnen das, was du uns gezeigt hast. Sei einfach so, wie du zu uns bist, nur nenn sie lieber nicht Vollidiot!“, Kazumi lachte leicht und fuhr sich durchs Haar, bevor sie wieder aus dem Fenster sah und die anderen Fahrer beobachtete. Die meisten waren entweder genervt oder total gelangweilt, da es sehr schleppend voran ging. „Ich war früher so zu euch, weil ich euch wirklich nicht mochte. Aber jetzt…“, murmelte sie mit dem Blick nach draußen gewandt. „Jetzt magst du uns, nennst uns aber trotzdem noch gerne Vollidiot. Oder zumindest nennst du Itachi so. Du hast dich getraut seinem Vater gegenüber zu treten. Du hast dich Sachen getraut, die sich wahrscheinlich nicht mal ein erwachsener Mann trauen würde.“, es überraschte sie etwas, dass gerade Neji so etwas zu ihr sagte, da es normalerweise Sasuke war, der sie mit solchen Worten aufmuntern wollte, vor allem wenn es um ihre Beziehung zu Itachi ging. Immerhin wollte er, dass sein Bruder glücklich war, weswegen er ihr immer half. Doch selbst als bester Freund musste Neji ihr nicht helfen, wenn er nicht unbedingt wollte. Okay, wenn sie ehrlich war, hatte sie ihn auch immer so eingeschätzt, als wäre ihm diese ganze Sache mit ihr und Itachi egal oder zumindest schien er diese Dramen richtig zu ignorieren. Deswegen überraschte es sie etwas, diese eigentlich warmen und aufmunternden Worte von ihm zu hören. Aber sie fand es auch beruhigend von ihm diese Worte zu hören, da er außerhalb dieses Uchiha-Kreises stand, obwohl er entfernt mit den Uchiha verwandt war. „Zu diesem einen Zeitpunkt war ich wütend!“, sie erinnerte sich eigentlich ungern an diesen einen Moment mit Itachis Vater. Sie musste zugeben, da war sie nicht in Bestform gewesen, vor allem da ihr Cousin zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus lag. Deswegen hatte sie seinen Vater auch kennen gelernt, da Mr. Uchiha Jims Boss war und er sich nur nach seinem besten Spieler erkundigen wollte. Die Worte die sein Vater damals an sie gerichtet hatte, waren vielleicht die Wahrheit und sie wusste das auch, aber es hatte sie trotzdem verletzt. Und das obwohl es sie damals nicht verletzt hatte, als Roberts Vater ihr gesagt hatte, dass er sie nicht mögen würde. Das war ihr sogar so ziemlich egal gewesen. Vielleicht war sie damals so ausgeflippt, aber egal, daran wollte sie nicht mehr denken. Das war vorbei! Immerhin war sie mit Itachi glücklich und es gab keinen Anlass mehr an ihren Ex zu denken. „Aber du liebst Itachi, weswegen du auch willst, dass sie dich akzeptieren. Überleg mal! Hättest du das für Robert oder sogar Aaron getan?“ Sie sah Neji an, der konzentriert auf die Straße sah, weswegen sie einen kurzen Moment sein Profil musterte. Im Host Club war er der Schweigsame und das unterschrieb sie absolut, da er sehr selten etwas sagte. Selbst zu seinen Kundinnen sprach er nicht mehr, aber sie schienen irgendwie darauf zu stehen, was sie nicht ganz verstand, aber wenn es funktionierte, würde sie sich nicht einmischen. Man würde es ihm eigentlich ansehen, dass er mit den Uchihas entfernt verwandt war, da er nicht die typischen schwarzen Haare besaß, sondern seine längeren Strähnen braun waren. Seine Augen waren wie die von Hinata ungewöhnlich hell, weswegen sie früher gedacht hatte, das wären Kontaktlinsen. Aber im Großen und Ganzen war er wirklich ein sehr ansehnlicher Kerl, weswegen sie erahnen konnte, warum er so beliebt war und nicht nur weil er auf schweigsamer Kerl machte. Aber ihn jetzt so reden zu hören, war dann doch was anderes, da sie es so nicht von ihm kannte. Eine sehr angenehme Abwechslung! „Also für Aaron sicher nicht, vor alle da mich seine Eltern sofort mochten. Keine Ahnung wieso! Bei Robert wollte ich einfach nicht, dass er sich zwischen mir und seiner Familie entscheiden muss!“, meinte sie leise. „Und du ahnst wohl, dass wenn seine Familie Itachi dazu zwingt, er dich wählen würde?“, oh, so dämlich und verliebt wäre der Kerl um diese Entscheidung so zu fällen. „Liegt vielleicht daran, dass ich nur meinen Cousin und meine Tante als Familie bezeichnen kann, aber ich möchte ihn nicht vor diese Wahl stellen. Familie ist in meinen Augen wichtig.“, dadurch, dass sie nicht so eine große Familie hatte wie er, konnte er nicht wirklich verstehen, warum sie ihn zu dieser Entscheidung nicht wollte. Er war mit dem Luxus großgeworden seine Familie immer um sich zu haben und hielt es für selbstverständlich, aber sie kannte das einfach nicht. Und ja, vielleicht wünschte sie sich insgeheim auch ein Teil dieser Familie zu werden um vielleicht dieses Gefühl von Familie wieder zu spüren. Deswegen sehnte sie sich nicht nur nach Akzeptanz, sondern auch ein bisschen nach, ja, nach Liebe. Oder zumindest nach etwas was Familie bedeutete. „Ich verstehe dich!“, meinte Neji, „Vielleicht weiß Itachi was du möchtest und will es auch verstehen, aber ich denke er möchte dir unnötigen Schmerz ersparen, weil er ganz genau wie seine Familie über dich denkt. Ihm ist es wichtig, dass seine Brüder dich mögen. Seine Brüder sind ihm, neben dir das Wichtigste. Das waren sie schon immer!“ Das war ja schön und gut und auch echt süß, aber was half es ihr, wenn nur Sasuke und Shun sie mochten und der Rest der Familie sie nicht einmal in ihrer Postleitzahl haben wollten. Sie war den Herrschaften ein Dorn im Auge, weil sie eben nicht so war wie die Uchihas. Okay, sie verstand es, dass sie gerne unter sich waren um eben zu verhindern, dass sie von anderen ausgenutzt werden. Etwas, was auch absolut verständlich und nachvollziehbar war, dennoch sollten sie aber merken, wenn sie gerade dabei waren Itachi zu verlieren, wenn man gerade sie hasste. Und Itachi hatte Recht, wenn er ahnte, dass sie dieses Verhalten genauso verletzen würde, wie ihn, wenn seine Familie seine Freundin nicht mochte. „Die tun alle so, als hätte ich vor, ihn sofort vor den Altar zu schleppen oder mich von ihm schwängern zu lassen um ihn an mich zu binden.“, okay, auf so eine Idee würde sie nicht mal kommen, geschweige würde sie so etwas durchziehen. „Ich will dir ja nichts sagen, aber Itachi hat vor dich vor den Altar zu schleppen.“, stimmt, der werte Herr Uchiha war derjenige, der sie unbedingt heiraten wollte, „Und ich glaube, dass du nicht wirklich was dagegen hättest.“, auch das stimmte. Dennoch wollte sie ihn nicht sofort nach der Schule oder der Uni heiraten. Ihr gefiel lediglich der Gedanke seine Frau zu sein und je öfter sie zusammen waren, desto besser wurde dieser Gedanke. Aber das wollte sie nicht um reich, berühmt oder sonst was zu werden, sondern einfach nur, damit sie an Itachis Seite war. Okay, und auch um ihren Mitschülerinnen zu zeigen, wer ihr die Oberhand hatte. Sie wollte hämisch über sie lachen und ihnen ihren phänomenalen Triumph über sie unter die Nase reiben. Gott, jetzt wurde wirklich wahnsinnig! „Wieso ist sich Itachi da so sicher? Würdest du das einfach zu einer Frau sagen, mit der nur noch nicht lange zusammen bist?“, jetzt kamen sie wohl langsam in das Lager, der sehr persönlichen Fragen. „Ich glaube, dass es ihm von Anfang an sehr gefallen hat, wie du dich gibst und ihm auch die Meinung sagen kannst ohne Angst zu haben. Die wenigsten trauen sich Itachi die Meinung zu sagen. Selbst sein Vater hat da wohl Hemmungen! Deswegen mochte er dich gleich! Verliebt hat er sich wohl einfach in dich, weil du ihn so genommen hast wie er ist. Du wolltest ihn nicht verändern oder verbiegen, dass er für dich passt. Du hast dich ihm ein bisschen angepasst! Außerdem bist du einer der wenigen Menschen, die wirklich ehrlich sind, nicht nur zu ihm, sondern auch zu uns anderen.“, also, sie war echt beeindruckt von der Rede und sie ergab auch Sinn. Sie freute sich darüber, dass er so dachte. Aber sie irritierte momentan eine ganz andere Sache. „Neji, bist du betrunken?“, jetzt war er irritiert und das nicht nur ein bisschen. „Was? Wie kommst du jetzt auf den Schwachsinn?“, er war wirklich schockiert, so wie er sie gerade ansah. „Normalerweise redest du nicht so viel, auch wenn alles verdammt logisch klingt.“ „So seltsam?“, sie nickte sehr langsam, ehe er sich wohl wieder fing, sich kurz räusperte und seinen Blick wieder auf die Straße wandte, wo es immer noch nicht wirklich voran ging, „Ich bin nicht betrunken!“, stellte er trotzdem klar, „Zu deiner Frage! Itachi denkt über Entscheidungen sehr gründlich nach, weswegen er so was nie überstürzt sagen würde.“, also meinte er das mit der Heirat wirklich ernst, „Ob ich das auch tun würde, weiß ich nicht! Ich bin bis jetzt noch keinem Mädchen begegnet, was mich dazu zu bringen würde so über die Zukunft nachzudenken!“, jetzt hatte Neji ein Eigentor geschossen und er wusste es nicht mal. „Und was ist mit TenTen?“, der Hyuuga fühlte sich sehr ertappt, was er wieder mit einem wundervollen Gesichtsausdruck zum Vorschein brachte. Und er schwitzte auch leicht, „Ich meine, ich verstehe eure Beziehung nicht ganz, noch weniger als meine Beziehung zu Itachi früher. Seid ihr zusammen, nur Freunde, bahnt sich da was an? Sag schon!“, forderte sie sehr neugierig. „Sasuke und Deidara hatten Recht! Du kannst echt nervig sein, wenn es darum geht!“, oh, das hatten die zwei nicht ohne Folgen gesagt, dafür würde sie sich noch rächen. „Das mit dem Nervig hab ich jetzt ganz dezent überhört, wenn du mir eine Antwort gibst!“, meinte sie so liebenswürdig wie sie konnte, obwohl man sie gerade beleidigt hatte. „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht! Wir verstehen uns richtig gut und haben in letzter Zeit sehr oft und sehr lange telefoniert.“, das klang auf jeden Fall vielversprechend. „Worüber redet ihr?“, das war vor allem bei TenTen sehr entscheidend. Sprachen sie nur über belanglose Dinge, wie Wetter, Schule oder sonst einen Schwachsinn, war da gar nichts. Ging es aber in die Vollen könnte Neji eine Chance haben. „Eigentlich über alles! Wir haben wohl viele Gemeinsamkeiten und mögen fast dieselben Dinge.“, oh, das klang auf jeden Fall sehr vielversprechend, „Du grinst irgendwie so unheilvoll!“, Neji schien ernsthaft besorgt. „Was? Nein, ich freue mich! Das ist mein fröhliches Grinsen!“, sie lachte beinahe, vor allem weil sie sich wirklich freute und sehr glücklich war. Zwar war es vielleicht etwas seltsam, wenn sich gerade ihre drei besten Freunde aus Kindertagen, mit drei ihrer neuen Freunde anbandelten und zwei von ihnen schon mit ihnen zusammen war. Vielleicht kam das gewöhnlich nicht so vor? Vielleicht war es einfach zu perfekt um wahr zu sein? Aber so war es nun mal und sie wollte es auch nicht ändern. „Itachi hatte Recht, du bist wirklich gruseliger, wenn du nett bist!“, Itachi würde den nächsten Tag nicht mehr erleben, wenn er weiter so einen Blödsinn schwafelte. Da war es ihr egal, ob sie mit ihm zusammen war, oder nicht. Es nervte sie einfach, wenn er ihr dauernd einreden wollte, dass er es nicht gut fand, wenn sie zu nett zu ihm war. Als würde er beinahe drauf stehen, wenn sie ihn beleidigte. Manchmal war er schon seltsam, „Denkst du, TenTen mag mich auf diese Art, die du dir denkst?“ Kazumi überraschte es, dass er bei dieser Frage nicht wie der selbstbewusste Kerl, den sie kannte rüber kam, sondern fast sogar etwas unsicher war, ob er die Antwort überhaupt hören wollte. „Finde es doch heraus! Aber ich denke, du hast gute Chancen!“, es überraschte Neji wohl, wie glücklich sie bei diesen beiden Sätzen war, vor allem da es mit ihr überhaupt nichts zu tun hatte. Aber er sah nicht, dass es ihre Freundin war, die dann glücklich war. Deswegen machte sie das auch selbst glücklich! „Du bist wirklich ein seltsames Mädchen!“, dieser Satz überraschte sie, da er es mit diesen seltsamen Lächeln sagte, das aber trotzdem unglaublich warm und herzlich war, „Es scheint endlich weiter zu gehen!“ Kazumi sah nach vorne und lächelte sehr neutral, „Es scheint!“, meinte sie leise, „Vielleicht kommen wir doch noch rechtzeitig!“ „Vielleicht!“, er wirkte nachdenklich, was sie leicht lächeln ließ. Sie war irgendwie froh, dass sie mal so ganz allein mit ihm war. So konnte sie ihn mal von einer anderen Seite sehen und ihn auch besser kennen lernen und verstehen. Jetzt verstand sie auch, was TenTen an ihm fand. Plötzlich läutete ihr Handy, als sich der Stau langsam auflöste und sie endlich weiter fahren konnten. „Itachi!“, meinte sie nüchtern. „Geh ran und sag ihm, dass wir später kommen! Ist doch egal, ob er lachen wird oder nicht. Der Kerl liebt dich so oder so!“, sagte Neji und lächelte ihr aufmunternd zu, weswegen sie ihre Zweifel schon fast vergessen konnte. TenTen hatte recht, er war wirklich ein toller Kerl! „Danke, Neji!“, er war wohl verwirrt, dass sie sich bedankte, aber das war egal, Hauptsache sie wusste, warum sie sich bedankte. Deswegen ignorierte sie ihn kurz und hob ab, „Hey Itachi, entschuldige, aber wir werden uns etwas verspäten!“, sie hatte weniger Angst, was ihm irgendwie zu verdanke hatte, „Lach nicht, aber es gab einen Stau!“, jetzt konnte sogar sie darüber lachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)