Durch den Tunnel, und dann Deinem Herzen nach von hexenjunge (Chihiros Rückkehr ins Zauberland) ================================================================================ Kapitel 9: Traum mit dir ------------------------ Nach ein paar Minuten hörte Hime auf zu weinen und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Jetzt aber los, sonst haben wir die Akuma in zehn Jahren noch nicht besiegt." Sie wagte ein schiefes Grinsen und gab mir damit die Gewissheit, dass sie wieder okay war. Ich stand auf und begann meine Sachen zu packen. "Sag mal Hime, wie kommen wir eigentlich in den Norden?", fragte ich sie, den Rücken zu ihr gewandt. "Lass dich überraschen. Brauchst aber keine Sorge zu haben, wir laufen nicht." Das beruhigte mich etwas und ich widmete mich wieder dem Packen. Bis mich Hime unterbrach. "Das kannst du doch nicht tragen! Da erkennt dich doch jeder.", belehrte sie mich, als ich meine Jeans in eine Ledertasche tuen wollte. "Was anderes habe ich nicht." "Nimm das hier." Hime streckte mir ein Bündel Kleider entgegen, das ich zögerlich annahm. "Die Kleidung ist von mir. Ich hoffe das macht dir nichts aus.", fügte sie dann noch hinzu. Ich schüttelte den Kopf und zog mich um. "Steht dir, Chihiro.", sagte Hime und grinste zufrieden. Ich hatte meine Klamotte gewechselt und statt Jeans und T-Shirt trug ich nun einen cremefarbenen Yukata, welcher mit lila Blüten bestickt und knielang war. Damit ich mich auch gut darin bewegen konnte ohne zu viel Haut zu zeigen hatte ich eine kurze Leinenhose und ein trägerloses Top drunter an. Mein Gesicht wurde rot. "Danke." Hime klatschte in die Hände. "So, dann wollen wir mal los." Ich bekam vor Aufregung kein Wort raus, also nickte ich nur. Wir traten vor die Tür. "Fällt es dir nicht schwer?", fragte ich nach ein wenig Überwindung. "Was fällt mir schwer?" "Na ja, dass du das alles hier zurück lasse musst." Hime lächelte traurig. "Nein, tut es nicht. Dieser Ort erinnert mich eh zu sehr an Akira. Außerdem würde das Vermissen nichts enden, da wir ja sowieso gehen müssen." Ich wiegte meinen Kopf, das war ein Argument. Dann schwieg ich. "So, dies ist unser Transportmittel." Mir fiel der Kinnladen runter, denn Hime stand vor etwas, das ich nie gedacht hätte, dass es so was hier gab. "Pf-Pferde?", stotterte ich. "Klar.", Hime schmunzelte über mein entgeistertes Gesicht, "Du kannst doch reiten, oder?" "Minimal." Ich zog zweifelnd meine Augenbrauen hoch. "Kein Sorge, du packst das schon." "Sicher?" Hime schüttelte den Kopf. "Nein, aber es gibt keine andere Wahl." Sehr ermutigend. Ich seufzte auf. "Komm schon, ich helfe dir auch." Sie streckte mir die Hand entgegen. Zögerlich schlug ich ein und betete dass es kein Fehler gewesen war. Und so kam es, dass ich 30 Minuten später auf einem schwarzen Pferd saß und mich fragte wieso ich bloß zugestimmt hatte. Nicht das Reiten schwer war, aber es schaukelte furchtbar und ich hatte Angst runterzufallen. Wir ritten durch einen idyllischen Wald, der bestimmt noch schöner gewesen wäre, hätte ich nicht eine so wackeliges Fortbewegungsmittel unter meinem Hintern gehabt. "Du Hime?", fragte ich, "Wie lange reiten wir, bis wir da sind?" Hime zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber ich schätze so drei Tage wird es schon brauchen." Drei Tage? Wie sollte ich drei verdammte Tage auf so einem Tier aushalten? In Gedanken verfluchte ich mich selbst, weil ich mich ja unbedingt mit dem Jungen einlassen musste, der mich in solche Situationen brachte. "Beeil dich Chihiro!" Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und bemerkte das sich der Abstand zwischen Hime und mir immens vergrößert hatte, also drückte ich meine Schenkel an das Pferd umso schneller zu werden. "So, wir rasten hier!" Als Zeichen dafür hob Hime die Hand und deutete auf eine kleine Lichtung, die recht ruhig aussah. Ich nickte zustimmend und stieg mehr schlecht als recht vom Pferd. Wir banden die Pferde an und begannen mit dem Aufbau des Nachtlagers. Während Hime Holz für Feuer sammelte packte ich die Decken aus und sah mir ein wenig den Himmel an. Es begann schon zu dämmern. Ich seufzte sehnsüchtig auf. Irgendwann wollte ich mal mit Haku auf genauso einer Lichtung sitzen und den Himmel betrachten. Einfach so. Aber das würde eh nie passiere, da war mich mir sicher. So etwas gab es nur in kitschigen Shojo-Mangas. "Chihiro? Hilfst du mir beim Feuer machen?", fragte mich Hime, die gerade auf die Lichtung. Ich bejahte und fünf Minuten später saßen wir a einem prasselnden Lagerfeuer. "Was machen wir eigentlich wenn wir im Norden sind?", fragte ich die Frage, die mir schon eine ganze Weile auf der Zunge lag. "Ich hab mich ein wenig in dem Dorf in dem wir Pause gemacht haben umgehört und habe dort erfahren das es in dem nordischem Gebirge einen Stamm gibt, der sich noch im Handwerk der Magie auskennt. Allerdings gibt es ein Problem. Der Stamm ist vor den Akuma geflüchtet und keiner weiß, wo sich die Familie aufhält.", berichtete Hime. Das war übel. "Und das heiß was?" "Das heißt, dass wir erst einmal den Stamm finden müssen, ehe wir weitermachen können." Hime verzog das Gesicht. Ich glaube es war ihr gar nicht recht nicht zu wissen, wann wir es geschafft haben würden. "Hey, wir schaffen das schon.", versuchte ich sie zu trösten. Hime lächelte mich an: "Verdammter Optimist!" Ich musste lachen: "Sagt die, die mich beim Reiten aufgemuntert hat." Ich stieß ihr meinen Ellenbogen scherzhaft in die Seite und wir neckten uns noch eine Zeit. Es war schon spät, als ich meine Augen zuschlug und in einen ruhigen Schlaf fiel, der mir ein paar neue Erkenntnisse brachte. "Chihiro, dreh dich um!", hörte ich eine vertraute Stimme. Ich stand auf einer Blumenwiese und hörte Vögel zwitschern. Zögerlich drehte ich mich um und blickte in Hakus Gesicht. "Haku!", rief ich und fiel in seine Arme. Er hielt mich eine Zeit lang fest und schwieg, bis er schließlich begann zu sprechen. "Wie ich sehe hast du einen Anhaltspunkt für deine Reise gefunden." Ich nickte und plötzlich wurde mir eins klar. "Was machst du überhaupt hier und wo sind wir? Ist das ein Traum?" Haku lächelte: "Gut kombiniert, Kleine." "Aber wie machst du das?" "Wie du schon weißt ist in der Uhr meine Kraft. Sie verbindet dich und mich und Nachts wird die Kraft so stark, dass ich mit dir in Verbindung treten kann. Das geht aber nur bis Sonnenaufgang und im Traum, weil die Distanz zwischen uns so groß ist und meine Kraft nicht für mehr ausreicht." Schien logisch zu sein. "Das heißt wir können uns sehen?" "Im Traum ja." Dann hob er vorsichtig mein Kinn an und gab mir einen Kuss. "Du schaffst das, denn du bist stark. Auch ohne meine Kraft.", flüsterte er und ich kuschelte mich an seine Brust. Ich wollte für immer so verharren. Mein ganzes Leben lang. Doch irgendwann würde die Sonne aufgehen und mit der Nacht würde Haku verschwinden. "Sei kein Pessimist.", murmelte ich zu mir selber und Haku lachte leise. "Freak." "Sagte der Flussgott und wurde zum Drachen.", kicherte ich. Hiermit entschuldige ich mich dafür, das so lange nichts gekommen ist... Hatte ein kleines KreaTIEF und dazu noch LSEs und Arbeiten. Gomenasai... Vielen dank an meine liebe neue, unbefleckte BETA-Leserin und an euch alle. Sobald Ferien sind, bekommt ihr wieder mehr zu lesen, weil ich dann 1. mehr Zeit habe und 2. Chihiros Reise ins Zauberland zwecks Inspiration auf Englisch gesubbt 10 Mal geguckt habe x)... Also freut euch, auf ein (garantiert längeres) Kapitel, in dem es garantiert zu Action kommen wird x) LG Chen-Chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)