What brings us closer together von naro94 ================================================================================ Kapitel 43: 29 -------------- „Kurt, ich kann nicht schlafen.“ Kurt drehte sich, sich näher an Blaine kuschelnd. „Kurt, wach auf.“ Blaine griff hinüber und schüttelte sanft an der Schulter seines Freundes. „Seistillundschlafweiter.“, murmelte Kurt, drehte sich weg und gähnte laut. „Mussfrühaufstehen.“ „Bitte wach auf. Ich bin zu nervös um zu schlafen.“, wisperte Blaine laut. „Und hungrig.“ „Kannst nichts essen.“, gähnte Kurt wieder, dieses Mal sein Gesicht mit der Hand verdeckend. Es konnte auf keinen Fall sieben sein, weil Kurt das Gefühl hatte, dass er erst ein paar Stunden geschlafen hatte. Er war sogar so müde, dass es fast weh tat seine Augen zu öffnen. Es hatte fast eine Stunde gedauert einen nervösen Blaine einschlafen zu lassen, aber Blaine war ganz klar wieder aufgewacht. „So früh… es muss so früh sein.“ „Kurt, wusstest du, dass Menschen schon daran gestorben sind die Weisheitszähne heraus zu bekommen?“, fragte Blaine mit zitternder Stimme. „Oh mein Gott, Blaine. Ich habe dir gesagt, dass du von Google weg bleiben sollst.“, stöhnte Kurt, endlich wach genug um sich seiner Umgebung bewusst zu sein. Er setzte sich auf und starrte seinen festen Freund an. „Warum solltest du das tun?“ „Weil ich nervös bin. Ich wollte mich beruhigen. Alles was du sagst, ist ‚es wird alles gut werden‘ und ‚ich habe schon genug Eis und Kartoffelpüree eingekauft‘.“, sagte Blaine und setzte sich ebenfalls auf. „Also bin ich gegangen und habe es recherchiert, nachdem ich im Badezimmer war und jetzt habe ich mehr Angst als zuvor. Was, wenn etwas schief geht?“ „Nichts wird schief gehen.“, sagte Kurt fest, ihm in die Augen sehen. „Es wird dir perfekt gut gehen.“ „Nerve ich?“ „Nein. Tust du nicht.“, sagte Kurt und strich durch sein Haar. „Wie spät ist es?“ „Fünf.“, sagte Blaine. „Wir sollen um acht Uhr da sein. Ich könnte in drei Stunden sterben.“ „Mmh, ich hoffe, dass du ein Testament hast. Ich werde viele schwarze Sachen brauchen, wenn das passiert, weil ich den Rest meines Lebens trauern werde.“ Kurt gähnte wieder. „Ich erwarte, dass ich alles bekomme?“ „Sollte ich ein Testament machen?“ Blaines Augen weiteten sich. „Okay. Heute keine Scherze.“, sagte Kurt schnell, schlang seine Arme um Blaines Hals und küsste sein Gesicht. „Nein, Blaine. Das war ein Scherz. Ich habe versucht dich zum Lachen zu bringen.“ „Ich bin nicht in der Stimmung zu lachen.“, sagte der ältere Junge sehr ernst. „Nächste Woche um diese Zeit wirst du wieder dein fröhliches, hyperaktives Selbst sein. Ich verspreche es.“ Kurt küsste wieder sein Gesicht. „Und ich freue mich darauf. Ich vermisse meinen Blaine.“ „Angenommen, dass ich überlebe, meinst du.“, sagte Blaine stirnrunzelnd. „Vielleicht werde ich das nicht, statistisch gesehen.“ „Oh mein Gott.“, wiederholte Kurt mit den Augen rollend. Es war fast bezaubernd, wie dramatisch Blaine werden konnte, wenn er meinte, dass er es müsste. „Müssen wir noch einmal alles Schritt für Schritt durchgehen, obwohl du die Broschüre tausend Mal gelesen hast?“ „Ich könnte mich dann besser fühlen.“ Kurt schüttelte seinen Kopf und griff an Blaine vorbei, die Broschüre vom Nachttisch nehmend. „Wie wir es schon Millionen Mal besprochen haben… Du kommst herein, sie geben dir eine Infusion in den Arm und du schläfst ein. Sie schneiden deine Zähne heraus und dann wecken sie dich auf.“ „Du lässt es so einfach klingen.“, seufzte Blaine. „Es ist nicht schwer auf dem Bett zu liegen. Du tust es gerade.“, neckte Kurt und strich mit den Fingern durch seine Locken. „Danach beginnt der Spaß.“ „Spaß?“ „Nun, wenn du aufwachst, wirst du dich hinreißend verhalten, weil du unter Medikamenten stehst und ich werde wirklich mit dir kuscheln wollen. Ich werde dich ins Auto bringen – Seien wir doch mal ehrlich, ich habe dich betrunken erlebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du unter Medikamenteneinfluss besser laufen kannst – und dann werden wir ins Bett gehen. Wenn du einen Film schauen oder fernsehen möchtest, können wir das, aber wahrscheinlich wirst du schlafen wollen. Wenn du etwas essen möchtest, werde ich dir Kartoffelpüree oder Eis holen, was immer dein großes Herz begehrt. Ich glaube aber nicht, dass ich am ersten Tag gegessen habe, also vielleicht möchtest du es auch nicht.“, sagte Kurt nachdenklich. „Ich werde so hungrig sein.“, seufzte Blaine und legte sich wieder hin. „Du kannst, wenn wir zu Hause sind Eis probieren. Du solltest es nur nicht zu hart versuchen oder du wirst dir wehtun.“, sagte Kurt und legte sich neben ihn. „Ich bin erleichtert, wenn es vorbei ist. Meinst du, sie lassen mich meine Zähne behalten?“ „Warum solltest du das wollen?“, fragte Kurt und verzog seine Nase. „Beweis für meine Weisheitszähne, duh.“, sagte Blaine sich nahe an ihn kuschelnd. „Das ist total ekelhaft, Blaine. Du versteckst sie besser irgendwo, wo ich sie nicht sehe.“, sagte Kurt mit noch immer hoch gezogener Nase. „Möchtest du versuchen noch etwas zu schlafen bevor wir los müssen?“ „Ich bin noch immer nervös und hungrig.“ Blaine versuchte noch näher zu rutschen, aber sie waren sich so nahe, dass es nicht mehr ging. „Das weiß ich, aber du musst für morgen gut ausgeruht sein.“ Kurt schlang einen Arm um ihn und zog ihn so nahe, dass sie Rücken an Brust lagen. „Ich dachte alles was ich tun muss, ist im Bett liegen.“, spottete Blaine. „Kurt war einige Sekunden still bevor er seinen Freund spielerisch gegen den Kopf schlug. „Schlaf ein, Blaine.“ ________________________________________ „Hey, Baby.“, wisperte Kurt und beugte sich zu Blaine hinunter als er sich schließlich bewegte. Er küsste sein Haar. „Lass uns nach Hause gehen, Süßer.“ „Hi, Kurt.“, kicherte Blaine schläfrig und streckte seine Hand aus, damit Kurt sie ergriff. „Ich denke, dass du ein wenig mehr Hilfe brauchen wirst als nur das.“, lachte Kurt und half Blaine aus dem Bett, ihn auffangend, als er stolperte. „Sei vorsichtig, Blaine. Leg einen Arm um mich und lass nicht los, okay? Nein, Blaine, deine Hand sollte um meine Schulter sein nicht da. Wir sind in der Öffentlichkeit und du stehst unter Medikamenten. Blaine!“ „Whoops.“, sagte Blaine fröhlich und legte seinen Arm um Kurts Schulter. „D-Du bist groß wie Finn. Nur das Finn gigantisch ist. Du bist einfach… einfach ein bisschen groß.“ Er kicherte wieder. „Bisschen groß. Das ist lustig. Ist das nicht lustig, Kurt?“ „Ich bin nur ein paar Zentimeter größer als du.“, sagte Kurt sehr geduldig. „Schau? Habe ich dir nicht gesagt, dass du nicht sterben wirst?“ „So klug.“, sagte Blaine träumerisch und lehnte sich schwer gegen ihn. „Mein fester Freund ist so klug. Kurt, Kurt.“ „Was, Baby?“, fragte Kurt und nahm ein paar Schritte während er seinen Arm fest um Blaines dünne Hüfte hielt. Genau wie er es Blaine letzte Nacht erzählt hatte, erinnerte er sich nur zu gut daran wie unkoordiniert Blaine unter dem Einfluss von Alkohol war und er nahm an, dass er sich ähnlich verhalten würde. Blaine alleine laufen zu lassen war definitiv keine Möglichkeit. Blaine kuschelte seinen Kopf an Kurts Schulter, etwas das wahrscheinlich wehgetan hätte, wenn er nicht so unter Medikamenten stände. „Kurt?“ „Ja, Blaine?“, fragte Kurt. „Können wir Eier kaufen?“ „Natürlich.“, sagte Kurt automatisch. „Aber zuerst werden wir nach vorne gehen und dich abmelden. Bist du bereit nach Hause zu gehen, Schatz?“ „Mmh… Zuhause.“, lallte Blaine. „Okay.“ Kurt küsste seine Haare und half ihm hinaus und ins Büro, den Arm noch immer fest um ihn. Sobald sie den Tisch erreichten setzte er Blaine sehr vorsichtig auf einen Stuhl am Fenster. „Kurt? Kurt, können wir… können wir Eier kaufen?“, wisperte Blaine laut, ergriff Kurts Hand und zog seinen Arm nahe an seine Brust. „Ich habe dir bereits gesagt, dass wir welche kaufen. Ich werde sie holen, wenn ich deine Medikamente hole.“, versicherte Kurt ihm und strich mit seiner freien Hand durch seine chaotischen Haare. Er lachte, als Blaine ihn immer noch näher zog. „Ich habe das Gefühl, dass du etwas Kuschelzeit bekommen wirst, Blaine Anderson.“ „Und Eier?“, fragte Blaine, ein sehr ernster Ausdruck auf dem Gesicht. „Ja. Und Eier.“, lachte Kurt wieder. Er sah, dass die Sekretärin noch immer mit einem Patienten telefonierte, bevor er sich neben Blaine setzte. „Ich wusste nicht, dass du Eier so sehr liebst, Blaine.“ „Klingt so gut.“, sagte Blaine und rutschte näher, sodass sein Körper über die Armlehne gebeugt war und legte seinen Kopf auf Kurts Brust. „Kurtsie, Kurt, Kurt.“, sag er als er sich an Kurts Brust kuschelte. „Du stehst unter so vielen Schmerzmitteln, dass du nicht einmal deinen zweiten Vornamen kennst und dennoch ist deine Stimme so toll wie immer. Das ist nicht fair, Blaine.“, seufzte Kurt und strich mit seinen Fingern über Blaines Handrücken. „Zweiter Vorname is nich ‘Lizabeth.“, kicherte Blaine. „Lizzie McGuire. Ich mochte Gordo. Magst du Gordo?“ „Shh, Blaine.“, beruhigte Kurt ihn. „Rede nicht so viel. Dein Mund wird wehtun.“ „Es geht mir – mir einfach gut.“, sagte Blaine, die Augen zufallend. „Kurt, mein Kopf tut weh. Geht mir nicht mehr gut.“ „Shh.“, sagte Kurt wieder und strich durch seine Haare. „Sitz einfach still und dann werden wir bald nach Hause gehen.“ Als die Frau endlich auflegte, war Blaine im Tiefschlaf, sein Kopf auf Kurts Brust. Kurt runzelte die Stirn als er das Blut auf Blaines Gesicht sah und hoffte, dass es nie abgewischt worden war und es nicht wieder blutete. Er stand vorsichtig auf und ging zu dem Fenster nachdem er Blaine bequem hingesetzt hatte. „Entschuldigen sie die Wartezeit! Manchmal reden und reden die Patienten einfach! Wir haben bereits ein Rezept für ihn angefordert. Es sollte in einer Stunde fertig sein.“, sagte die Frau mit sehr fröhlicher Stimme, ihn warm anlächelnd. „Dein Bruder sollte bei seinem letzten Termin Infobroschüren bekommen haben, wie er sich um seine Zähne kümmern muss. Sein Nachsorgetermin ist am Montag.“ Bruder. Kurt hatte die Nase voll davon, dass die Leute Blaine und ihn für Brüder hielten. Außer das sie beide den Fakt, dass sie schwul waren, praktisch heraus schrieen, sahen sie sich überhaupt nicht ähnlich. Leider passierte es immer öfter, wenn sie in der Öffentlichkeit waren und es war für Kurt sehr frustrierend, der vielleicht einfach wollte, dass die Leute wussten, dass er mit Blaine zusammen war. Kurt sah zu ‚seinem Bruder‘, der wieder wach war und seine Augen rieb. Trotz seiner Genervtheit gegenüber der Sekretärin, lächelte er, als er sah wie Blaines Haare in alle Richtungen abstanden und das dumme, medikamentengeförderte Grinsen auf seinem Gesicht. Kurt entschied, dass er irgendwann ein Foto machen musste, weil es einfach zu süß war, um es nicht für die Ewigkeit zu bewahren. „Ja, wir haben sie.“ „Er kann für einige Tage kein heißes oder kaltes Essen haben. Stell sicher, dass er viel trinkt. Morgen sollte er in der Lage sein etwas zu essen, aber wenn er es möchte, kann er es heute versuch-.“ „Hey, Kurt, können wir Eier kaufen?“, unterbrach Blaine. „Klingen Eier im Moment nicht wunderbar? Sie sind wie deine Erdbeeren? Du kannst Rührei machen, oder die anderen fiesen Eier und Kartoffelsalat mit Ei und Schinken und Eier Sandwichs-.“ „Was um Himmels Willen redest du da?“, lachte Kurt und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder der Dame. Sie lache ebenfalls. „Zumindest ist er einer der Niedlichen. Manche sind ziemlich unhöflich.“ „Ich bin nie unhöflich.“ Blaine sprang auf und ging zu ihr. „Eigentlich sagt David sogar, dass ich zu nett bin. Weil ich ein großes Lachen habe. Es macht mich nett. Kurt mag mein Lachen.“ „Dein kleiner Bruder ist bezaubernd.“ „Er ist nicht mein großer Bruder. Ich bin älter und ich bin sein fester Freund. Wir sind Homo Sexuelle.“, kicherte Blaine und betonte Homosexuelle als ob es zwei einzelne Worte wären und betonte Homo. „Homosexuelle. Das heißt gleichgeschlechtlich. Jep. Homosexuelle. Ich habe Sex mit einem Mann und ich bin ein Mann und deshalb bin ich ein Homosexueller und er auch. Wir sind beide schwuuul!“ Und deswegen liebe ich Blaine Anderson, dachte Kurt als Blaine die letzten Worte seines Monologes sang. Nein. Es würde niemals jemand anderen geben. Niemals, auf keinen Fall. Kurt lächelte die Sekretärin süß an, während sie sie beide anstarrte als ob sie zwei Köpfe hätten. „Entschuldigen sie mich.“ Er drehte sich zu Blaine und sagte sanft: „Blaine, Schatz, du wurdest gerade an deinem Mund operiert. Du solltest jetzt nicht so viel reden, okay?“ „Okie dokie artischokie.”, zwitscherte Blaine, als er seinen Kopf auf Kurts Schulter fallen ließ. Er wurde allerdings nicht still. Stattdessen summte er sanft. „Uhm… Wann immer er bereit dazu ist, etwas zu essen ist es okay, aber geht sicher, dass es nichts ist, was er nicht verträgt. Außerdem solltest du sicher gehen, dass er nichts Koffeinhaltiges zu sich nimmt. Es könnte zu trockenen Zahnfächern führen.“, sagte die Frau nervös, Kurt nicht ins Gesicht sehend. Kurt wusste allerdings nicht, ob sie sich schämte oder beleidigt war. „Okay.“, nickte Kurt als Blaine sich weg bewegte. „B-Blaine, hör auf. Oh mein Gott, Blaine, Baby, du bist wie ein Kind. Komm zurück.“ „Sie haben Fische und diese sind echt. Nicht wie die in meinem Becher.“, schrie Blaine laut, beugte sich hinunter und tippte an das Aquarium. „Hallo, Fischis. Blub blub blub.“ Kurt kicherte nur und steckte Blaines Verschreibung ein. „Wenn er fragen hat, können wir dann hier anrufen?“ „Ja. Einen schönen Tag noch. Ich bin mir sicher, dass es interessant wird.“ Die Dame lächelte ihn nicht wirklich ernst an und schenkte ihre Aufmerksamkeit einer anderen Sekretärin, die hinter sie trat. „Interessant könnte eine Untertreibung sein.“, murmelte Kurt als er durchs Zimmer lief. Er legte seine Hand auf Blaines Rücken, kleine Kreise mit seiner Handfläche reibend. „Komm schon, Baby. Lass uns gehen und Eier und deine Glückspillen holen.“ „Können wir eine Katze kaufen, Kurt? Können wir uns Katzen ansehen?“ „Wenn es dir gut geht werden wir uns morgen Katzen ansehen.“, versprach Kurt. „Aber ich muss dich schnell nach Hause bekommen, okay? Bald werden deine Schmerzmittel abklingen und du wirst dich nicht so gut fühlen.“ „Das ist super.“, sagte Blaine und stellte sich gerade hin. Das musste Kurt Blaine lassen. Als Kurt seine Weisheitszähne heraus bekommen hatte, lallte er den ganzen ersten Tag, aber er konnte seinen Freund super verstehen. Er lallte einzelne Worte, aber der meiste Teil war gut. „Du bist so lustig.“, lachte Kurt, nahm Blaines Hand und führte ihn aus dem Raum. Er ließ Blaine alleine laufen bis sie die Stufen vor dem Gebäude erreicht hatten. Dann schlang er einen Arm um Blaines Hüfte. „Jetzt kommen ein paar Stufen, okay?“ „Ich kann das, Kurt.“, erklärte Blaine und hob seinen Fuß sehr viel höher als nötig. „Oh Junge.“, murmelte Kurt, als er Blaine die Stufen hinunter half. Jetzt wusste er wie sich alle fühlten, als sie sich um ihn unter Schmerzmitteln kümmern mussten. Obwohl er zugeben musste, dass es von seiner Sicht recht lustig war. Im Moment war er fast überzeugt, dass Blaine niedlicher war als seine Baby Schwester – und das das sagte einiges aus. „Eins… zwei… drei… vier!“, wisperte Blaine bei jedem Schritt. „Das waren vier, Kurtsie.“ „Ich bin froh, dass sie dir in zwei Jahren am College so viel beigebracht haben.“, neckte Kurt. Und Blaine nannte Kurt den Bezaubernden. „Huh?“ Blaine sah auf, die haselnussbraunen Augen weit und leuchtend. „Vergiss es, Süßer.“, sagte Kurt, küsste seine Stirn und benutzte seinen Ärmel (von einem zum Glück alten Oberteil) um das Blut von Blaines Wange zu wischen. „Hast du dich über mich lustig gemacht?“, schmollte Blaine mit noch immer geweiteten Augen. „Das ist nicht sehr nett.“ „Okay, okay. Das war gemein. Es tut mir sehr Leid.“ Kurt brachte ihn zum Auto und öffnete die Tür. Er sah mit versengten Augen zu Blaine zurück. „Hör auf mit deiner Zunge darauf zu drücken.“ „Tu ich nicht.“, log Blaine wimmernd. „Blaine, der Arzt hat gesagt, dass du das nicht tun sollst.“, wiederholte Kurt und versuchte ernst zu klingen. „Das stand nicht in der Broschüre, Kurt.“, protestierte Blaine. „Ich weiß es, weil ich sie tausendzweiundvierzig Mal gelesen habe.“ „Das ist selbstverständlich, Baby. Und du solltest aufhören so viel zu reden, weil du dir wehtun wirst.“ Kurt setzte Blaine ins Auto und legte seine Hand über Blaines Kopf so dass er sich nicht den Kopf einschlagen würde, wenn er entschied seinen Kopf schnell zu heben wie er es getan hatte als er Halsschmerzen gehabt hatte und Kurt ihm ins Auto geholfen hatte. „Sieh dir die chaotischen Haare an. Es ist hinreißend. Wir werden nicht darüber reden, wenn du keine Schmerzmittel nimmst, okay?“ „Mmkay.“, zwitscherte Blaine mit dem Gurt herum fummelnd. „Mein Mund tut weh.“ „Geh nicht mit der Zunge daran, Blaine.“ Kurt ging ums Auto herum und setzte sich auf den Fahrersitz. „Okay, Baby?“ „Ich mag es, wenn du Spitznamen benutzt, Kurt.“, lallte Blaine und lächelte Kurt an. „Nun ich mag es, wenn du es zulässt.“ Kurt lächelte ebenfalls. „Jetzt werden wir aufhören mit der Zunge an den Löchern herum zu spielen, okay?“ „Mmkay.“, nickte Blaine. „Wir kaufen jetzt meine Eier, richtig?“ „Blaine.“, lachte Kurt. „Ich wusste nicht, dass du so besessen von Eiern bist!“ „Sie klingen so guuuut.“, gurrte Blaine, lehnte seinen Kopf gegen das Fenster und schloss seine Augen. „Es fühle mich nicht so gut, Kurt.“ „Wirst du dich übergeben?“ Kurt, der nun auf dem Fahrersitz saß, bewegte sich um die Tür zu öffnen. „Uh-hu.“ Blaine schüttelte seinen Kopf und rollte sich zusammen. „Wenn dir übel wird, musst du es mir sagen und ich werde anhalten.“, sagte Kurt. „Wir werden bald zu Hause sein. Wir werden nur dein Rezept aufgeben.“ „Können wir bei der Tierhandlung vorbeifahren, Kurt? Sie ist direkt daneben.“, wimmerte Blaine. „Vielleicht.“, sagte Kurt, fuhr aus der Parklücke und fuhr zum Laden. Er sah immer wieder zu Blaine, der zusammen gerollt blieb und immer wieder ein schmerzliches Geräusch von sich gab. Der ältere Junge streckte sich nicht bis sie auf den Parklatz der Tierhandlung fuhren. Er blinzelte verschlafen aus dem Fenster und sah dann auf, als er bemerkte wo sie waren. „Komm schon! Wow, diese Medikamente sind total super. Komm schon, Kurt!“, schrie Blaine und kämpfte mit dem Türgriff um die Tür zu öffnen. „Hast du die Kindersicherung rein gemacht?“ „Nein, aber wahrscheinlich hätte ich es tun sollen.“, kommentierte Kurt, griff hinüber und öffnete die Tür. „Wie viel haben sie dir von dem Medikament gegeben?“ „Sie haben mir erst mal Tonnen an Gas gegeben, weil ich nervös war.“, sagte Blaine und kletterte aus dem Auto. Er stolperte fast über seine eigenen Füße vor Aufregung. „Warte auf mich! Vor fünf Minuten konntest du nicht einmal laufen!“ Kurt kletterte aus dem Auto und schloss beide Türen, seinem Freund hinterher eilend. Als er zu dem Laden kam, war sein Freund nirgendwo in Sicht. „Haben sie einen sehr aufgeregten Jungen gesehen? Lockiges Haar und hinreißende Wangen?“ Ein Junge, der hinter der Kasse saß und gelangweilt aussah, zeigte in Richtung der Fischtanks. „Vor einer Minute war er noch hier, aber er hat sich ziemlich schnell bewegt.“ „Danke.“, sagte Kurt und ging in Richtung der Fische. Er fand Blaine in der Ecke, die Nase an einen Tank gepresst. „Blaine, was siehst du dir an?“ „Nemo und seine Freunde.“, sagte Blaine ohne aufzublicken, nicht so aufgeregt klingend wie zuvor. Kurt trat hinter ihn und rieb seinen Rücken. „Geht es dir gut?“ „Mein Kopf tut weh.“, sagte er, bewegte sich zurück bis sein Rücken an Kurts Brust gepresst war und zeigte auf die Fische. „Siehst du? Es sind Clownfische.“ Kurt sah wohin Blaines Finger zeigte und nickte. „Mhmm.“ Blaine legte seinen Kopf schief und sah dann zurück zu Kurt, Welpenaugen machend. „Nein.“, sagte Kurt sofort. Er würde sich auf keinen Fall da hinein ziehen lassen. Auf gar keinen Fall. „Bitte? Es ist Nemo, Kurt. Ich habe ihn gefunden.“ „Blaine, ich habe dich nicht hierher gebracht um dann mit einem Clownfisch nach Hause zu gehen, der so aussieht wie Nemo.“ „Du wolltest mich das Häschen nicht kaufen lassen.“, sagte Blaine stur, seine Lippe vorstreckend. „Oder den Igel.“ „Die Dalton wollte dich keinen Igel haben lassen, zum Glück.“, korrigierte Kurt. „Und der Hase war so lange da, weil er gemein war. Deswegen haben sie den Preis immer mehr gesenkt.“ Blaine rückte näher und kuschelte sich an Kurts Schulter. „Bitte?“ „Blaine.“, seufzte Kurt, hob seine Hand und strich mit den Fingern durch Blaines Haare. „Wir sind nicht hergekommen um Fische zu kaufen.“ „Er kostet nur dreißig Dollar. Deine Schuhe haben dreihundert gekostet.“ „Oh Gott, die Schuhe. Woher wusste ich, dass du sie gegen mich verwenden würdest?“ Kurt legte seinen Kopf zurück und rollte mit den Augen. „Gut. Du kannst Nemo kaufen.“ „Wir wollen aber doch nicht, dass Nemo alleine ist.“, sagte Blaine langsam. „Richtig?“ „Blaine…“ Kurt öffnete seinen Mund um nein zu sagen, aber er konnte es einfach nicht. Nicht wenn Blaines Wangen schon begannen blau zu werden und anzuschwellen. Nicht wenn er so erschöpft und bemitleidenswert aussah. „Okay. Welchen anderen möchtest du?“ Blaine lief nachdenklich den Gang hinunter und sah einige lange Minuten in jeden Tank. Kurt wartete sehr geduldig bis der kleinere Junge auf einen großen blauen Fisch zeigte. „Diesen.“ „Ich denke, dass ich hier ein Schema erkenne, oder?“, lachte Kurt als er in den blauen Tank sah. Seine Augen weiteten sich als er dem Preis sah. Der Fisch kostete fast neunzig Dollar. „Ich weiß nicht von welchem Schema du sprichst.“, sagte Blaine und lächelte bezaubernd. „Ist er zu teuer?“ „Nicht, wenn du ihn möchtest.“, wisperte Kurt und küsste seine Schulter. „Danke, Kurt!“ Blaine drehte sich um und schmiss seine Arme um Kurts Hals. „Gern geschehen. Ich werde das bereuen, ich weiß es, aber gibt es andere, die du willst?“ „Diesen und diesen.“, sagte Blaine und zeigte sofort auf zwei benachbarte Fische. Einer war ein Kugelfisch und der andere ein rosa Seestern. „Kein Schema, huh? Weil es so scheint, als hättest du Nemo und alle seine Freunde gefunden.“, lachte Kurt. „Ist das okay?“, fragte Blaine leise. „Ja, Blaine. Es ist okay.“, nickte Kurt sehr ernst. „Ich werde einfach gehen und mit den Leuten reden, so dass wir herausfinden wie wir sie halten müssen, okay? Du weißt, dass du sie nicht heute mit nach Hause nehmen kannst, richtig? Das Aquarium muss aufgestellt werden und so, ansonsten sterben sie. Möchtest du gehen und dir die Katzen ansehen während ich mit ihnen rede?“ „Mhmm.“, nickte Blaine eifrig und ging in Richtung der Katzen. „Wenn er denkt, dass er in zwei Monaten eine Katze bekommt, täuscht er sich aber.“, murmelte Kurt, hauptsächlich scherzend als er nach einem Angestellten suchte. ________________________________________ „Ich sterbe.“, stöhnte Blaine einige Stunden später sich auf den Bauch rollend. „Ich sterbe. Erlöse mich von meinem Elend.“ „Schönen Nachmittag, Schlafmütze.“, wisperte Kurt, der neben Blaine saß und an Schulaufgaben arbeitete, während dieser schlief. Er legte sein Tablet weg und beugte sich hinunter, Blaines Kopf küssend. „Wenn ich dich von deinem Elend erlöse, würdest du deine Fische nächste Woche nicht sehen.“ „Huh?“ „Oh Gott. Erzähl mir nicht, dass du dich nicht daran erinnerst. Warst du so benebelt?“ Blaine rollte nur auf seine Seite, Kurt nicht ansehend, und wimmerte. „Oh Gott. Warst du.“ Kurts Augen weiteten sich. „Und ich habe fast achthundert Dollar… Oh Junge.“ Blaine rollte sich sehr schnell mit weiten Augen herüber. „Für was um Himmels Willen hast du achthundert Dollar ausgegeben?“ „Nemo und alle seine Freunde. Du wolltest unbedingt echte Fische. In dem Moment schien es eine gute Idee zu sein.“, sagte Kurt lahm. „Bist du wütend? Weil wir die Fische nicht zurückgeben können und David mir schon geholfen hat den Tank aufzustellen und so. Das Ding war schwer.“ Blaine kuschelte sich bloß an ihn und legte seinen Kopf auf Kurts Schoß. „Hmm?“, fragte Kurt, sein Haar streichelnd. „Ich mag Fische.“, sagte Blaine bemitleidenswert, die Stimme mehr lallend als zuvor. „Sie können zu meiner Beerdigung kommen.“ „Blaine.“, kicherte Kurt. „Sei nicht so dramatisch. Es ist nicht so schlimm.“ „Es tut wirklich weh, Kurt.“, murmelte Blaine gegen Kurts Oberschenkel. „Deswegen habe ich versucht dich davon abzuhalten so viel zu reden.“ Kurt runzelte die Stirn und strich über Blaines Stirn. Er hatte sich nicht gut gefühlt nachdem er seine heraus bekommen hatte, er war tagelang faul gewesen, aber es war nicht so schlimm gewesen. Er konnte allerdings sagen, dass Blaine wirklich Schmerzen hatte. „Soll ich dir mehr Medizin holen?“ „Nein.“, wimmerte Blaine, den Kopf schüttelnd. „Es wird gegen die Schmerzen helfen.“, sagte Kurt sanft. „Ich brauche nur Liebe.“, wimmerte Blaine. „Es verursacht mir Bauchschmerzen.“ Kurt rutschte so, dass er seine Arme um Blaine schlingen konnte und tat es schnell. „Mein armer Blaine wird alles benutzen um Aufmerksamkeit zu bekommen, oder?“ „Mhmm.“, nickte Blaine gegen Kurts Seite. „Armer Blaine.“ „Du bist so süß.“, lachte Kurt und spielte mit seinem Haar. „Ist es taub?“ Blaine hob seinen Kopf, verwirrt aussehend. Dann hob er seine Hand zu seiner Wange und stach hinein. „Jep. Mein Gesicht fühlt sich komisch an. Aber mein Kiefer tut immer noch weh. Ist das komisch?“ „Ich weiß nicht, wie es sich anfühlen soll. Ich habe nur geschlafen.“, zuckte Kurt mit den Schultern. „Aber ich denke nicht, dass du dein Gesicht berühren solltest.“ Blaine legte seinen Kopf schief, geradeaus starrend. „Berühr es nicht mit deiner Zunge, Blaine.“, seufzte Kurt zum millionsten Mal, seit sie die Praxis verlassen hatten. „Sollte ich keinen Mullverband haben?“ „Nope. Sie haben gesagt, dass es ohne okay ist. Du hast länger geschlafen als die meisten Leute, also denke ich, dass du den Zeitrahmen geschafft hast. Möchtest du Eis?“ „Au!“, schrie Blaine. „Hör auf hin zugreifen.“, wiederholte Kurt, stach Blaine wiederholt in den Magen und in die Seite. „Sie haben gesagt, dass du nicht so viel reden sollst, erinnerst du dich?“ „Gut, weil es mich wund macht.“ Blaine rollte sich zusammen und gab ein bemitleidenswertes Wimmern von sich. „Hier. Ich hole etwas Eis und Medizin.“ Kurt rutschte aus dem Bett und beugte sich hinunter um seine Haare zu küssen. „Ich liebe dich, Blaine.“ „Liebe dich.“, murmelte Blaine, seine Augen schließend. Als Kurt ins Zimmer zurückkam, schlief Blaine tief und fest. ________________________________________ Diese Nacht und der nächste Morgen waren schlimmer. Die Ärzte hatten gesagt, dass er sich viel besser fühlen würde, aber anscheinend hatten sie gelogen. Mitten in der Nacht hatte Blaines Mund zu bluten begonnen. Sehr viel. Das war Kurt definitiv nicht passiert. Aber es war okay hatte Carole ihnen um drei Uhr morgens versichert, als Kurt sie verzweifelt angerufen hatte. Es war bei Finn passiert und es war ihm gut gegangen. Sie mussten nur etwas Mull darüber tun bis es sich wieder schloss. Trotz des Versuches das Bluten zu stoppen, hatte Blaine sich am Ende übergeben, weil er so viel Blut geschluckt hatte. Kurt konnte es nachvollziehen, weil er sich nur zu gut daran erinnerte wie es war Blut zu schlucken und sich dann deswegen zu übergeben. Nicht lustig war, was ihm dazu als erstes einfiel. Es stellte sich außerdem heraus, dass der arme Blaine es hasste sich zu übergeben. Er war sogar einer der Personen, die es wirklich hassten sich zu übergeben. Kurt wusste das, er hatte Blaine Wasser geholt, in der Hoffnung, dass er den Geschmack aus dem Mund bekommen würde und als er wieder gekommen war, fand er Blaine weinend auf dem Badezimmerfußboden, was Kurt das Herz gebrochen hatte. „Blaine, was ist los?“, fragte Kurt und kniete sich neben ihn hin. „I-Ich habe S-Schmerzen und i-ich muss mich ü-übergeben und ich hasse es m-mich zu ü-übergeben. E-Es tut weh.“, weinte Blaine. „Mein Mund tut wirklich weh.“ „Oh, Blaine.“, gurrte Kurt, setzte sich und zog Blaine auf seinen Schoß. „Du hast nicht gescherzt als du gesagt hast, dass du nicht gut mit Schmerzen umgehst, oder?“ Blaine gab ein lautes Schluchzen gegen Kurts Schulter von sich. „Shh, shh, shh.“, wisperte Kurt, schaukelte ihn und wunderte sich nur wie viel davon Blaine war und wie viel die Reaktion auf die Schmerzmittel. „Es wird bald besser sein und dann hast du keine Kopfschmerzen mehr. Und der Arzt hat mir auch die ekelhaften, blutigen Zähne gegeben. Ich habe sie sie in drei Tüten packen lassen, weil ich sie sonst nicht anfassen wollte. Er hat mir alle sechs gegeben. Die einen unter den anderen sehen sehr komisch aus. Sie sehen nicht einmal wie Zähne aus.“ Burt schniefte nur gegen seinen Hals, nicht länger weinend, sich aber noch immer nicht gut fühlend. „Möchtest du sie sehen?“, fragte Kurt. Blaine setzte sich auf und nickte, seine wässrigen Augen reibend. Ein weiterer Faktor war definitiv, dass Blaine müde war. Er sah aus als hätte er seit Tagen nicht geschlafen, bemerkte Kurt. Er würde sicherstellen, dass Blaine von jetzt an bis er gesund war viel schlafen würde. „Okay.“ Kurt schob Blaine von seinem Schoß und ging, um die Beutel mit Blaines Zähnen zu holen. Sobald er wieder im Badezimmer war, setzte er sich neben ihn auf den Boden und reichte sie ihm. Blaine legte seinen Kopf schief und sah sie sich an. „Sieht komisch aus, huh?“ „Sieht ekelhaft aus.“, sagte Blaine, verzog sein Gesicht und wimmerte dann. „Ich weiß.“ Kurt strich durch Blaines kurze Locken. „Deine Haare haben heute ihren eigenen Willen, Baby.“ Blaine schniefte nur und nickte. „Weil ich darauf geschlafen und nicht geduscht habe.“ „Armes Ding.“, seufzte Kurt. „Lass uns dich zurück ins Bett bringen. Geht es deinem Magen besser?“ „Nein.“ Blaine schüttelte seinen Kopf. „Ist dir wieder übel?“ Kurt strich beruhigend seinen Rücken hinauf und hinunter. „N – Ja.“ Blaine krabbelte zur Toilette, zog sich an einer Seite hoch und begann sich zu übergeben. „Oh, oh, oh.“, wisperte Kurt, ging zu ihm und rieb seinen Rücken. Er saß auf dem Boden und rieb ihn bis Blaine sich schließlich gegen ihn lehnte und tief und fest schlief. ________________________________________ „Ich fühle mich schrecklich.“, wimmerte Blaine spät am nächsten Abend und rollte sich auf dem Bett zusammen. Kurt saß neben ihm und Blaine hatte geschlafen, aber das war leider nicht mehr der Fall. Er würde lieber schlafen, aber der Schmerz in seinem Kiefer weckte ihn immer wieder auf. „Ich wusste nicht, dass du wieder wach bist.“, sagte Kurt, sah hinunter und schloss seinen Laptop. „Kannst du nicht schlafen?“ „Es weckt mich immer auf.“, stöhnte Blaine. „Möchtest du Schmerzmittel?“, fragte Kurt und rieb wieder kleine Kreise auf seinem Rücken. „Möchte mich nicht wieder übergeben. Und es ist bequem.“, murmelte Blaine gegen seine Seite. „So bequem wie es sein kann.“ „Du lallst nicht mehr. Das ist gut.“, sagte Kurt in der Hoffnung, dass sich sein Freund besser fühlen würde. Zumindest war das eine Sache, die die Operation betraf und die er überwunden hatte und hoffentlich würde er sich in zwei Tagen gut fühlen. Hoffentlich, aber Blaine schien viel mehr Schmerzen zu haben als Kurt gehabt hatte. Allerdings war Kurt auch zwölf oder dreizehn gewesen, als er sie heraus bekommen hatte und so etwas war einfacher wenn man jünger war. Egal, er wusste, dass Blaine sich bald wieder gut fühlen würde – er wusste nur nicht wie bald. „Ich würde lieber lallen und wäre taub.“ Blaine rollte auf seinen Rücken und blinzelte zur Decke, sein Kiefer schmerzte so sehr, dass kleine Lichter an der Decke tanzten. Und vielleicht taten sie es, weil sein Kiefer wirklich schmerzte. „Oh Gott, das ist schrecklich. Warum hast du mich das mir antun lassen?“ „Nun du hättest warten können bis sie hochkommen und alle anderen Zähne bewegen, dann hättest du zwei Wochen am College verpasst… oder du hättest das Erwachsene tun können, was hieß nur ein paar Tage direkt vor den Ferien im College zu verpassen. Wenn du es anders gemacht hättest, würdest du es mir auch übel nehmen.“, zeigte Kurt auf. „Ich denke, dass du Ablenkung brauchst. Wir haben gestern Arielle gesehen. Möchtest du ihn noch einmal sehen oder König der Löwen, die Schöne und das Biest, When Harry Met Sally, The Notebook oder irgendwas anderes?“ Blaine rieb den Schlaf aus seinen Augen und gähnte, versuchend den Mund nicht zu weit zu öffnen. „Was möchtest du sehen?“ „Nein, Sir. Du bis momentan derjenige, um den sich gekümmert wird, Blaine Anderson. Es ist sowieso deine Entscheidung. Such bitte nur nicht High School Musical aus.“ Blaine schnaubte und kuschelte sich wieder an seine Seite. „Ich möchte ‚der Weihnachtsvorabend‘ sehen.“ „Im März?“ Kurts Augenbrauen hoben sich. „Du hast gesagt, dass ich aussuchen darf.“, zeigte Blaine auf und hob seine eigenen. „Das möchte ich. Zumindest habe ich nicht Jane Eyre ausgesucht.“ „Ich weiß immer noch nicht was du daran interessant findest.“ Kurt zog die Nase hoch. „Es war so langweilig und die Stimmen waren so monoton. Ich wollte einschlafen.“ „Es tut mir Leid, dass du dich so fühlst, weil das der zweite auf meiner Liste ist.“, sagte Blaine und wartete auf eine Reaktion. Als Kurt nickte, grinste Blaine innerlich – wenn er es wirklich getan hätte, hätte es ihm definitiv zu viel Schmerzen bereitet. Schmerzen, die man vermeiden konnte. „Mr. Hummel, ich bin beeindruckt. Du musst mich wirklich lieben.“ „So etwas in der Art.“, lachte Kurt, strich durch sein Haar und krabbelte aus dem Bett. „Ich werde dir etwas holen, so dass du zumindest versuchen könntest etwas zu essen, weil alles was du gestern getan hast, war Milchshakes trinken. Ich habe als du geschlafen hast Suppe vom Supermarkt geholt. Ich habe niemals gelernt Suppe zu machen, weil es so ein sinnloses Essen ist, ansonsten hätte ich dir welche gemacht. Wir haben Pudding, Wackelpudding, Kartoffelpüree, Bananen, Tonnen und Tonnen von Eis in allen fünf deiner Lieblingsgeschmacksrichtungen – Ja, du liebst mich, ich weiß – und noch etwas, was ich vergessen habe…“ „Mmh, was für einen Pudding?“, fragte Blaine, der ihn nicht einmal ausreden ließ. Jedes Nahrungsmittel, das er aufzählte, ließ ihn hungriger werden. Wenn Kurt weiterhin Essen aufzählte, hatte er Angst, dass sein Magen explodieren würde. Außerdem würde Blaine, je früher Kurt aufhörte, etwas zu essen bekommen. „Schokolade und Vanille gemischt, natürlich. Was sonst?“, höhnte Kurt. „Möchtest du etwas davon, Baby?“ „Mhmm. Danke.“, nickte Blaine, umklammerte Kurts Kissen und zog es an seine Brust. „Gern geschehen. Ich werde die DVD holen und deine Medikamente falls du etwas davon möchtest.“, fügte Kurt hinzu, strich einmal durch seine Haare und verließ das Zimmer. Blaine setzte sich auf und lehnte sich gegen die Kissen, blank an die Wand starrend während er wartete, dass Kurt zurückkehrte. Er hörte noch nicht einmal Pfoten auf dem Boden. Alles was er wusste war, dass er in einem Moment alleine war und im nächsten Scharren an seinem Bein spürte. Er sah hinunter auf seine Füße und sah Kreacher, der sofort aufhörte zu scharren und erwartend aufsah. „Gut.“, seufzte Blaine, griff hinunter und zog Kreacher auf seinen Schoß. Er tätschelte abwesend den Hund, der fröhlich keuchte und einige Sekunden mit dem Schwanz wedelte bevor er erstarrte – etwas was nicht typisch für Kreacher war. „Oh Gott, du hast ihn umgebracht, oder?“, schnappte Kurt nach Luft als er mit zwei Bechern Pudding, einem Glas Wasser und Blaines Schmerzmitteln zurückkam. „Nein, habe ich nicht. Er belästigt mich.“ „Belästigt dich? Er schläft praktisch.“, sagte Kurt, auf ihn zeigend. „Was hast du ihm angetan?“ „Ich weiß es nicht.“, zuckte Blaine mit den Schultern und griff nach seinem Pudding. „Danke.“ „Hast du ihn unter Drogen gesetzt?“, fragte Kurt skeptisch. „Sicher. Ich bin ein großer Fan davon Drogen zu teilen.“ Blaine rollte mit den Augen und zog die Folie vom Puddingbecher ab. Kreacher stellte sich sofort auf zwei Beine und legte seine Vorderbeine auf Blaines Schultern. „Nein. Böser, dummer Hund. Runter.“ Kreacher sah zwischen Blaine, Kurt und dem Puddingbecher hin und her. Dann schnappte er sich den zweiten Puddingbecher, welchen Blaine neben sich gestellt hatte und rannte aus dem Zimmer. Kurt schrie etwas wie „Meine Klamotten!“ und „frisch gewaschen! Während er ihm hinterher rannte. „Hab ihm gesagt, dass der Hund teuflisch ist. Aber glaubt jemand Blaine? Neeein.“, sagte Blaine selbstgefällig. Er wollte nach einem Löffel greifen bevor er bemerkte, dass Kurt ihm keinen gegeben hatte. „Aw, verdammt… Kurt! Kuuuurt!“ „Ich bin ein wenig beschäftigt!“, schrie Kurt von irgendwo anders von dem Apartment. Er hörte eine Pfanne klappern, jemanden stolpern und Kurt rufen: „Wie um Himmels Willen bist du darauf gekommen?“ „Kuuuuurt!“ Er bekam keine Antwort, aber das war wahrscheinlich, weil es einige laute Geräusche gab direkt nachdem er nach seinem Freund gerufen hatte. Er sah sich um, als würde er sicher gehen wollen, dass niemand zusah und leckte etwas Pudding aus dem Becher. „Du steckst in SOLCHEN SCHWIERIGKEITEN!“, rief Kurt aus dem anderen Zimmer. Blaine leckte etwas von dem Pudding aus dem Becher, jetzt sicher, dass Kurt nicht so bald zurück sein würde. Bald würde Kreacher gefunden werden, Kurt würde ihm einen Klaps geben, Kreacher würde wimmern und Kurt würde sich um ihn kümmern und immer und immer wieder murmeln, dass er kein schlechter Vater wäre, als ob Kreacher ein Mensch wäre – was Kurt manchmal zu denken schien, hatte Blaine bemerkt. Als Kurt zurückkam, hatte Blaine den Pudding aufgegessen und hatte gedacht, dass er wenn er nett wäre, vielleicht den zweiten auch bekommen würde, weil er hungriger war als er gedacht hatte. Kurt kam herein, die Stirn gerunzelt. „Der Hund steckt in solchen Schwierigkeiten. Und du auch!“ Was habe ich getan?“, schrie Blaine. „Ich war die ganze Zeit hier.“ „Weil du wieder das Käfigschloss weggetan hast und ich konnte es nicht finden also ist er heraus gekommen! Ich musste ihn fünf Mal durch die Küche und das Wohnzimmer jagen!“ „Uuups.“, sagte Blaine und widerstand dem Drang über Kurts aufgeregtes Gesicht zu lachen. „Warum hast du Schokolade auf der Nase, Blaine?“, seufzte Kurt. „Hast du den zweiten Pudding mitgebracht?“, fragte Blaine hoffnungsvoll und hoffte, dass Kurt, wenn er die Frage nicht beantworten würde, zwei und zwei nicht zusammen zählen würde. „Ich wusste, dass ich etwas vergessen habe.“, murmelte Kurt. „Ich bin gleich zurück.“ „Und einen Löffel, bitte!“ ________________________________________ Blaine, der sich reckte als er aufwachte, öffnete ein Auge und blinzelte schläfrig an die Wand seines Schlafzimmers. Zwei Tage waren vergangen und obwohl er sich besser fühlte, fühlte er sich noch immer nicht gut. Momentan zweifelte er daran, dass er es jemals tun würde. „Jemand wacht langsam auf, Melody. Sieh dir das an. Wacht Blaine auf?“ Blaine rollte sich auf die Seite, zog ein Kissen über den Kopf und fragte sich warum er Dinge hörte. Vielleicht erreichte ihn das Schmerzmittel jetzt erst wirklich. Dann wiederum waren Stunden vergangen seitdem er welche genommen hatte. „Oh, vielleicht doch nicht.“, hörte er eine gedämpfte Stimme sagen bevor einige laute Quietscher den Raum erfüllten. Keine zwei Sekunden später fühlte er eine kleine Hand auf seine Hand klopfen, die das Kissen über seinen Kopf hielt. Fühlte er jetzt auch schon Dinge? Vielleicht musste er wirklich aufhören die Schmerzmittel zu nehmen. „Mmmh.“ Blaine bewegte langsam das Kissen und legte seinen Kopf schief, auf die Neunmonatige sehend, die auf seiner Brust herum krabbelte. Er schmiss seine Arme in die Luft. „Oh nein! Schau was der teuflische Hund herein gebracht hat!“ „Uh uh uh uh!“ Blaine quietschte, setzte sich auf und bewegte Melody langsam mit sich, so dass sie nicht umfallen würde. „Sie versucht Worte zu wiederholen.“, erklärte Carole, die neben dem Bett stand. „Oft.“ „Ah.“ Blaine ließ ich wieder fallen und setzte Melody aufrecht auf seine Brust. „Wie geht es dir, Schatz? Brauchst du Medikamente? Kurt hat mir gesagt wo sie sind.“ „Mein Kopf bringt mich um.“, gab Blaine zu. „So wie immer.“ „Finn war für eine ganze Weile ziemlich weg.“ Carole griff hinüber und tätschelte seinen Arm. „Ich werde deine Medikamente holen.“ „Danke.“ Blaine zog die Decke über sich, sie absichtlich auch über Melody ziehend. Sie quietschte laut und begann dann zu lachen. Blaine zog sie auch über seinen Kopf, so dass er sie sehen konnte. „Worüber lachst du, Goldstück?“ Sie antwortete nicht und fuhr einfach nur fort bezaubernd zu kichern. „Oh nein, wo sind sie hin?“, fragte Carole laut. „Wo sind Melody und Blaine hin?“ Das führte nur zu weiterem lauten Kichern vom Baby, das nun versuchte ihr Gesicht mit ihren winzigen Händen zu verstecken. „Aw, verdammt! Du hast es ruiniert!”, lachte Blaine und schob die Decke von ihnen. „Und du hast ihre Frisur ruiniert.“, mahnte Carole und gab ihm ein Glas Wasser und eine Tablette. „Weißt du wie lange es dauert ein neun Monate altes Baby still sitzen zu lassen um ihre Haare zu kämmen, Blaine?“ „Nah-ah. Aber es geht mir nicht gut und Kurt sagt, dass niemand gemein zu mir sein kann. Alle Beschwerden können an ihn gesendet werden.“ Blaine schüttelte seinen Kopf und schluckte das Medikament. „Danke dafür.“ „Gern geschehen, Schatz.“ Carole setzte sich und ergriff Melody, die mit den Händen gefährlich nahe an Blaines geschwollenem Gesicht herum wedelte „Ich habe dir Suppe gemacht. Kurt hat mir gesagt, dass eure Suppe aus der Dose ist. Ich habe mir gedacht, dass du vielleicht selbst gemachte Suppe mögen würdest. Wir sind auch bei Kurts Großeltern gewesen und Annie hat auch Suppe für dich mitgeschickt, zusammen mit einer Gute-Besserungs-Karte.“ Blaine starrte sie an, schockiert und gerührt. „W-wow. Danke, Carole.“ Carole lächelte und strich durch sein Haar. „Es ist kein Problem, Blaine. Man kann nur so lange von Kartoffelpüree leben.“ „Gestern Abend hat mir Kurt Rührei gemacht. Ich habe es ganz aufgegessen.“, gähnte Blaine, aber versuchte seinen Mund so wenig wie möglich zu öffnen. „Es war gut.“ „Es ist gut, dass du etwas Festes zu dir nimmst. Finn hat dafür länger gebraucht.“ Carole lächelte wieder, aber diesmal ein wenig traurig. „Du armes Ding. Deine beiden Wangen sind geschwollen und blau.“ „Es ist schon weniger geworden. Oh Gott. Ich bin gleich zurück.“ Blaine stolperte aus dem Bett und rannte den Flur hinunter, es kaum zur Toilette schaffend bevor er begann sich zu übergeben. Innerhalb einiger Sekunden war Carole hinter ihm, rieb seinen Rücken und wisperte beruhigend: „Lass es einfach alles heraus, Schatz. Es ist okay.“ „Es tut mir Leid.“, stöhnte Blaine zwischen dem Würgen. „Entschuldige dich nicht. Kurt hat mir erzählt, dass dir sehr viel übel ist.“ Blaine wimmerte nur und drehte den Duschhahn auf um das Erbrochene den Ausguss hinunter zu spülen. Der Geruch ließ ihn wieder würgen, aber zum Glück kam nichts mehr herauf. „Okay, ich werde die Couch fertig machen, so dass du dich dort eine Weile hinlegen kannst während ich dir was zu essen mache.“ Carole half ihm sanft auf. „Möchtest du deine Zähne putzen?“ Blaine nickte und ging zum Waschbecken, seine Zahnbürste und Zahnpasta nehmend. Er verzog das Gesicht, als er seine dicken und blauen Wangen sah. Als er ins Wohnzimmer kam, sah er, wie Carole eine Decke und Kissen auf die Couch legte, während Melody fröhlich in ihrem Babysitz herum hüpfte und versuchte ihre Zehen zu fangen. „Ich sehe wie ein Backenhörnchen aus.“, erklärte Blaine und hob Melody aus ihrem Sitz. „Es wird bald weg sein.“, versicherte Carole ihm auf die Couch klopfend. „Auf die Couch, komm schon. Kurt hat mir gesagt, dass ich dich nicht aufstehen lassen soll und dass du nachts nicht durchschläfst.“ „Er mag es bloß, Macht über mich zu haben.“, murmelte Blaine neckend als er sich hinlegte. „Schatz, sei vorsichtig. Ich möchte nicht, dass sie dir wehtut.“, sagte Carole besorgt. „Bist du dir sicher, dass du sie möchtest?“ „Natürlich möchte ich sie.“, quietschte Blaine als Melody fröhlich quietschend nach ihrem Fuß griff. Er kitzelte Melodys kleinen Fuß und lächelte als sie seine Finger ergriff. „Sie ist meine beste Freundin!“ „Sie ist jedermanns beste Freundin.“, lachte Carole als sie den Babysitz näher zur Couch zog, so dass er in Blaines Reichweite war. „Ich stelle ihn direkt hierhin falls du sie absetzen möchtest.“ Blaine winkte mit seinen Fingern und Melodys Hand und lächelte. „Okay, aber ich denke, dass wir das schaffen.“ „Oh, ich bin mir sicher.“, Carole schüttelte ihren Kopf und gab ihm die Fernbedienung. „Ich werde etwas zu essen machen. Möchtest du wieder Eier probieren? Oder Apfelmus oder eine Banane? Wackelpudding?“ „Was immer am einfachsten ist.“, zuckte Blaine mit den Schultern und rollte sich mit der gurrenden Melody zusammen. Er war der Meinung, dass es nicht richtig war, wählerisch zu sein, wenn sich jemand um ihn kümmerte und um ehrlich zu sein interessierte es ihn eh nicht wirklich was er aß. Es würde wahrscheinlich alles sofort wieder hochkommen. Carole rollte nur mit den Augen. „Was möchtest du? Ich bin aus gutem Grund hier.“ „Was ist der Grund?“ Blaine legte seinen Kopf schief. „Ich glaube, dass Kurt heute etwas ganz besonderes für dich besorgt.“, zwitscherte Carole. „Meine Fische?“, fragte Blaine eifrig mit leuchtenden Augen. Er hatte fast vergessen, dass seine Fische heute kommen würden. „Ja.“, lachte sie. „Also was möchtest du, Schatz?“ „Apfelmus.“, sagte Blaine nach einigem ernsthaften Zögern. Er sah auf Melody hinunter während Carole den Raum verließ. Sie konzentrierte sich auf ihr Bein, aber als sie bemerkte, dass Blaine sie ansah, reichte sie hinauf und ergriff seine Nase. „Uh oh. Lass uns dir ein paar echte Spielsachen finden, hmm?“ Melody griff nur nach seinen Haaren und zog sanft daran, nicht interessiert, dass Blaine sich nun neben ihre Spielsachen auf den Boden setzte. „Bauklötze sind viel lustiger als Haare.“, gurrte Blaine und nahm einen ihrer Bauklötze aus dem Beutel. Dann setzte er Melody neben sich auf den Boden, mit ihrem Rücken gegen die Couch. „Und schau! Das ist eine Giraffe! Giraffen sind größer als ich. Viele Dinge sind größer als ich. Auch Kurt. Und du wirst es wahrscheinlich auch sein, Goldstück.“ Melody griff danach und begann, nachdem Blaine ihn ihr gegeben hatte, an der Ecke zu saugen. „Uh oh. Es muss in der Savanne regnen. Da leben Giraffen.“, sagte Blaine und hob einen weiteren hoch. „Siehst du den Vogel? Kurt und ich hatten einen Vogel. Nun, ich hatte ihn als erstes und dann hat Kurt ihn bekommen.“ Melody griff mit ihrer freien Hand nach dem zweiten und legte ihn dann ordentlich in den Beutel zurück. „Wir mögen keine Vögel.“, lachte Blaine ein wenig, nahm ihn zurück und gab ihn ihr wieder. Sie sah ihm mit einem Blick an, der nur Genervtheit bedeuten konnte, als sie ihn zurück in den Beutel tat. Blaine seufzte vorgetäuscht und zog einen weiteren heraus. „Wie ist es mit dem Elefanten? Haben deine Mommy und dein Daddy dich Dumbo sehen lassen? Mit den großen Ohren?“ Er beugte sich vor und kitzelte sie am Ohr, was sie zum Lachen brachte. „Blaine, habe ich dir nicht gesagt, dass du dich auf die Couch legen sollst?“, mahnte Carole und kam mit dem Apfelmus herein. „Sie hat mich dazu gebracht.“, sagte Blaine und zeigte auf Melody, die noch immer fröhlich über die Giraffe sabberte. „Ja. Melody hat dich gebeten aufzustehen und ihre Spielsachen durch zu sehen. Sicher.“, lachte Carole. „Hast du Kurt Probleme gemacht, dich nicht ausgeruht, wenn du es solltest? Ich beginne zu denken, dass du schwierig warst.“ „Vielleicht.“, zuckte Blaine mit den Schultern. „Ich denke gerne, dass er mir Probleme macht.“ Carole rollte mit den Augen. „Er möchte nur, dass es dir besser geht. Er hat mir erzählt, dass du immer versuchst dich zu bewegen und zu putzen. Und Hausaufgaben zu machen.“ „Weil ich Langeweile habe.“, sagte Blaine dramatisch. „Keine Entschuldigungen. Park deinen Hintern auf der Couch und beweg dich nicht bis das Apfelmus alle ist.“ Blaine sah sie einige Male an, nicht einmal blinzelnd. Dann setzte er sich langsam auf die Couch und nahm ihr das Apfelmus ab. „Danke.“, sagte Carole, sehr erfreut aussehend. „Bei Finn funktioniert es nie und ich zweifle stark daran, dass es bei Kurt funktionieren würde. Zumindest funktioniert es bei einem meiner Jungs. Jetzt bringe ich Melody dazu ihr Nickerchen zu halten, also rede nicht mit ihr. Wenn du es tust, ist sie aufgekratzt.“ „Wenn du darauf bestehst.“ Blaine zog seine Beine unter sich und begann murmelnd sein Apfelmus zu essen. „Ich meinte es ernst, als ich gesagt habe, dass ich das Lilafarbene wollte. Warum denkt er immer, dass ich scherze?“ Carole, die versuchte Melody in den Schlaf zu wiegen, schnaubte laut und schüttelte ihren Kopf. „Ihr zwei seid etwas Besonderes.“ Blaines Augen begannen zu leuchten als sich die Tür öffnete. „Du hast Recht, Süßer. Es ist unmöglich ihn dazu zu bringen sich hinzulegen und sich auszuruhen.“, rief Carole bevor die Tür sich auch nur ganz geöffnet hatte. „Sag mir das. Er ist wie ein hyperaktives Eichhörnchen, oder?“, grinste Kurt, hereinkommend. „Hallo, Blaine.“ „‘Lo.“, sagte Blaine und verdeckte seinen Mund, der voller Apfelmus war. „Hey, Kumpel!“, sagte Finn, ihm folgend. Er hielt zwei Beutel in seinen Händen, jeden mit einem einzelnen Fisch. Er zuckte zusammen als er Blaine sah. „Ouch, dein Gesicht.“ „Finn!“, schrie Carole. “Lass mein Backenhörnchen in Ruhe, Finn.“, schnappte Kurt, herüber kommend. „Oh, Apfelmus?“ „Es ist nicht lila.“, sagte Blaine und griff nach einem der Beutel – dem, der den Kugelfisch enthielt. „Dich nenne ich Quetschi, weil ich dich zerquetschen will!” “Hat er die Medikamente genommen?”, wisperte Kurt, Blaines Haare mit seiner freien Hand klopfend. „Kumpel, das Aquarium ist toll!“, sagte Finn und legte die beiden Beutel ins Aquarium. „Er hat gesagt, dass du sie im Beutel lassen musst, damit sie sich daran gewöhnen können.“ „Ich erinnere mich, Finn.“ Kurt rollte mit den Augen bevor er seine Aufmerksamkeit Blaine schenkte, ihm den Kugelfisch abnehmend. „Der Clownfisch muss Nemo sein, Baby.“ „Mmkay.“, nickte Blaine und aß noch ein wenig Apfelmus. „Kannst du mir eine Banane bringen?“ „Ich hätte dir eine holen können, Blaine!“, sagte Carole und drehte sich zu Kurt. „Ich musste richtig nachbohren, damit er mir gesagt hat, was er essen wollte.“ „Er hatte kein Problem damit mich letzte Woche herum zu kommandieren.“, Kurt rollte mit den Augen und gab Finn, auf dem Weg eine Banane zu holen, die anderen zwei Fischbeutel. Carole folgte Kurt. „Er hat sich übergeben bevor er die Medizin genommen hat. Deswegen wollte ich, dass er etwas isst. Ich habe gehofft, dass es seinen Magen ein wenig beruhigt.“ „Deswegen hasst er es so sehr sie zu nehmen.“, seufzte Kurt und ergriff eine Banane. „Sie wühlen seinen Magen auf. Aber wenn er nur Aspirin nimmt, hilft es ihm nicht… Ich hoffe, dass es ihm morgen oder übermorgen besser geht. Sie werden ihm die Medizin nicht viel länger geben.“ „Deswegen muss er sich ausruhen.“, nickte Carole. „Ich habe versucht ihn dazu zu bringen, aber sobald ich den Raum verlassen habe, hat er begonnen mit Melody zu spielen.“ „Mach dir keine Sorgen. Er wird von ganz alleine einschlafen.“, versicherte Kurt ihr. „Er macht viele Mini-Nickerchen. Das ist besser als nichts und ich schätze, dass es wettmacht, dass er sie Nacht nicht durchschläft.“ „Wahrscheinlich.“, nickte Carole und folgte Kurt zurück ins Wohnzimmer. Blaine lag auf der Couch, sein Kopf auf seinem Kissen und seine Augen geschlossen. „Baby, möchtest du ins Bett?“, wisperte Kurt, kniete sich zu ihm hin und strich sein Haar nach hinten. „Etwas mehr Ruhe?“ „Brauche keine Ruhe.“, murmelte Blaine im Halbschlaf. „Schätzchen, geh und geh ins Bett. Wenn du wieder wach bist, kannst du noch etwas essen und es wird dir besser gehen.“ Blaine nickte, die Augen noch immer geschlossen. „Mmkay.“ „Zumindest hat es diesmal keinen Streit gegeben.“, lachte Kurt. „Ich bin sofort zurück, Carole. Ich werde Mr. Schlafmütze ins Bett helfen.“ „Nimm dir ruhig Zeit, Süßer.“, lächelte Carole und beobachtete Kurt, wie er Blaine aus dem Zimmer half, während er Melody aus dem Babysitz hochnahm. „Mein Gesicht sieht noch immer wie ein Backenhörnchen aus.“, wimmerte Blaine als Kurt ihm ins Bett half. „Und ich schaffe es, alleine ins Bett zu gehen.“ „Ich weiß. Ich wollte nur sicherstellen, dass du es bequem hast und alles in Reichweite hast.“, sagte Kurt glatt, obwohl er eigentlich nur Blaine ins Bett bringen und sicher stellen wollte, dass er wirklich schlief. „Hab immer alles, weil du zu viel Zeug bringst.“ Blaine ergriff Kurts Kissen. „Du magst es nur dich um mich zu kümmern, wenn ich bemitleidenswert bin.“ „Ich mag es mich um dich zu kümmern.“, antwortete Kurt und zog die Decke über seinen festen Freund. „Gefällt es dir umsorgt zu werden?“ „Mhmm. Du kümmerst dich gut um mich.“ Blaine schloss seine Augen. „Danke.“ „Gern geschehen.“ Kurt setzte sich auf die Bettkante und stich durch sein Haar. „Hey, Kurt?“ „Ja. Baby?“, wisperte Kurt. „Danke, dass du meine Fische geholt hast… und dass du dich generell um mich kümmerst. Sogar in deinen Ferien. Ich schätze das sehr.“ „Gern geschehen, Blaine.“ Kurt lächelte. „Denk einfach nach. Um diese Zeit im Mai werden wir in Michigan sein. Eine ganze Woche nur du und ich. Keine Arbeit, kein College.“ „Kein Hund.“ Blaine legte sein Gesicht in Kurts Kissen und blinzelte seinen Freund verschlafen an. „Gut. Kein Hund.“, stimmte Kurt zu. „Aber du musst es ihm erklären.“ „Das ist okay. Ich habe keine Angst ihn zu enttäuschen, anders als du.“, lachte Blaine. „Du weißt, dass du ihn magst. Du möchtest es nur nicht zugeben.“, sagte Kurt und berührte sanft Blaines Wange. „Geht es dir heute besser?“ „Ja… Es ist nicht mehr so schlimm. Es ist so eine Art dumpfer Schmerz … aber wenn ich meinen Mund zu weit öffne, kommt der Schmerz zurück.“ „Nun hoffentlich heißt das, dass morgen oder übermorgen nur noch der dumpfe Schmerz da ist, wenn du den Mund zu weit öffnest.“, lächelte Kurt und setzte sich auf die Bettkante. Er berührte Blaines Kopf mit seinem. „Kannst du glauben, dass wir im Juli ein Jahr alleine zusammen leben?“ Blaine blinzelte einige Male, mit weiten Augen. „Wow… du hast Recht. Ist das nicht komisch?“ „Sehr komisch.“, nickte Kurt. „Meinst du das nächste Jahr wird einfacher?“ „Ja.“, nickte Blaine. „Ich denke, dass wir nächstes Jahr mehr Routine haben. Ich denke, dass es einfacher wird, weißt du?“ Kurt lächelte. „Ich mag die Art deines Denkens, Blaine. Aber ich denke, dass es hart wird, wenn wir unsere Colleges abgeschlossen haben. Du wirst wahrscheinlich eher einen Job finden als ich. Und sobald ich einen Job finde, wird es sehr chaotisch sein. Ich werde wahrscheinlich anfangen müssen für jemand anderen zu arbeiten und zusehen wie sie den Ruhm dafür bekommen. Bis jemand in mich investiert und dann beginnt das wirklich hektische Zeug. Währenddessen wirst du in einer großen Anwaltskanzlei Gott weiß was tun, aber hoffentlich wirst du eine Machtposition haben.“ „Ich denke nicht, dass ich schnell eine Machtposition bekomme… und ich denke, dass du schneller entdeckt wirst als du denkst, Kurt. Du bist wirklich gut. Deswegen lieben deine ganzen Professoren dich. Deswegen bist du so engagiert und bekommst so gute Noten. Du bist gut in dem was du tust. Du wärst allerdings auch super in allem was du tust. So bist du… also denke ich nicht, dass du dir Sorgen machen musst. Außerdem, habe ich Geld.“ „Dein Geld hat damit nichts zu tun.“, zuckte Kurt mit den Schultern. „Ich sage nur, dass du dir keine Sorgen machen musst. Ich werde für dich sorgen.“, wisperte Blaine und verschränkte ihre Hände. „Ich möchte mich selber versorgen, weißt du.“, sagte Kurt, seine Hand drückend. „Ich weiß… aber bis du dazu in der Lage bist, werde ich mich um dich kümmern… Wozu sollte ich das Geld sonst benutzen als uns ein Haus und so zu kaufen? Außerdem rede ich hier nur über meine Erbschaft. Hoffentlich bekomme ich einen gut bezahlten Job als Anwalt… und, weißt du…“ Blaine brach ab. „Was?“ „Ich werde dieses Geld haben, wenn meine Großmutter stirbt. Wenn du es bis dahin nicht geschafft hast, kann ich in dich investieren. Du weißt schon, später. Wenn wir verheiratet sind und fertig mit dem College.“ „Blaine, nein.“, sagte Kurt sofort. „Es ist kaum mein Geld, Kurt. Der einzige Grund warum ich es bekomme, ist, dass mein Großvater gestorben ist.“, zuckte Blaine mit den Schultern. „Und ich brauche nicht so viel Geld.“ „Aber es ist deins. Und ich würde nicht wollen, dass du es tust.“, wisperte Kurt und bewegte sich zurück, so dass er Blaine ansehen und in die Augen sehen konnte. „Ich meine, ich schätze den Gedanken… das tu ich wirklich…. Aber das ist einfach zu viel, Blaine. Nein. Ich würde dich das nicht tun lassen.“ Blaine legte seinen Kopf schief, ihn mit großen haselnussbraunen Augen ansehend. „Aber warum nicht? Wenn ich etwas für dich tun kann, warum sollte ich nicht?“ „Nein. Nicht so etwas, Schatz.“ Kurt beugte sich vor und küsste ihn sanft, vorsichtig um ihm nicht weh zu tun. „Du bist so süß. Weißt du das?“ „Ich versuche es.“ Blaine rutsche näher und legte sein Gesicht an Kurts Schulter. „Ich bin wirklich aufgeregt wegen meinen Fischen. Das ist ein großer Fortschritt von einem Becher voller Plastikfische.“ „Schöner Themenwechsel.“, sagte Kurt und küsste seine Stirn. „Ich bin allerdings froh, dass du dich so auf deine echten Fische freust. Sie waren teuer genug, also solltest du es!“ „Es wird schön sein mit Fischen zu reden, die sich von alleine bewegen und nicht nur, wenn ich den Becher schüttele.“, schnaubte Blaine, ein wenig lächelnd. „Heißt das, dass ich den Becher wegschmeißen kann?“, fragte Kurt, hauptsächlich neckend. Er konnte sich nur vorstellen wie depressiv Blaine ohne seinen dummen Becher werden würde. Blaine sah von seiner Schulter auf, die Augen in gespieltem Entsetzen geweitet. „Natürlich nicht!“ „Okay, okay. Ich habe nur gefragt!“ Blaine rollte sich von ihm weg und rollte sich murmelnd zusammen: „Meinen Fischbecher wegschmeißen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)