What brings us closer together von naro94 ================================================================================ Kapitel 41: 27 -------------- Kapitel 27 ________________________________________ Freitage bestanden nicht mehr daraus, dass Kurt an der CCAD arbeitete und sich beeilte um es rechtzeitig fürs Abendessen nach Lima zu schaffen. Sie bestanden auch nicht mehr daraus, dass Blaine alleine in ihrem Apartment an seinen Hausaufgaben arbeitete und dann in letzter Minute nach Lima los fuhr. Und zwar, weil die Jungs in den letzten Wochen das Freitagabendessen schwänzten. Blaine weigerte sich nach Lima zu fahren und um ehrlich zu sein, beschuldigte Kurt ihn nicht. Kurt war ebenfalls wütend genug auf seinen Vater und er hatte in den vergangenen drei Wochen nicht sehr viel mit ihm geredet. Sicher, Kurt war vielleicht nicht wütend genug, um sich zu weigern zu den Essen zu gehen, aber er würde Blaine nicht alleine zu Hause lassen, während er zu seiner Familie fuhr. Also verbrachten die Jungs ihre Freitage stattdessen damit auf der Couch oder dem Bett Hausaufgaben zu machen. Was sehr viel schöner war, als im CCAD Studio zu skizzieren, musste Kurt zugeben. Es war schön in der Lage zu sein aufzusehen und Blaines Gesicht zu sehen anstatt grauer Wände. Besonders, weil in letzter Zeit alles einfacher gewesen war. Pläne wurden gemacht und befolgt, was einen großen Teil der Spannung milderte. Sie hatten nicht mehr Zeit damit verbracht über den Streit zu sprechen, aber Kurt konnte sagen, dass Blaine sich noch immer schuldig fühlte. Soweit es Kurt betraf, wollte er es nicht wieder erwähnen. Er mochte es, die Dinge so zu lassen wie sie waren – hauptsächlich, weil er keine weiteren Streits wollte. ________________________________________ „Ich verstehe nicht warum du mich nichts von Taco Bell holen lässt.“ Kurt, der am Küchentisch saß und auf sein Skizzenbuch starrte, sah auf, als sein fester Freund den Raum zum fünften Mal in zehn Minuten betrat. Er war gelangweilt. Blaine mochte soziale Interaktion. „Und ich verstehe nicht, warum du das Bedürfnis hast lange Joggen zu gehen, verschwitzt und ekelhaft zurück zu kommen, mich zu umarmen und zu schmollen, wenn ich dich nicht lasse. Beides, du nach dem Joggen und Taco Bell, sind ekelhaft.“ „Kurt, wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du mich umarmen, wann immer ich eine Umarmung möchte.“, sagte Blaine und sah zurück zu Kurt, als er den Kühlschrank öffnete. Kurt grinste. „Darüber lässt sich streiten.“ Blaine rollte mit den Augen und schenkte sich ein Glas Limonade ein. „Jetzt halt mir keinen Vortrag, dass es unnatürlich ist im Winter Limonade zu trinken. Es ist auch unnatürlich so viele Hüte zu besitzen, die du kaum trägst. Unnatürlich und teuer. Woran arbeitest du?“ Kurt schloss sein Skizzenblock und drückte ihn, sein Gesicht reibend, weg. „Ich weiß nicht einmal mehr, woran ich arbeite. Es gibt so viele Aufgaben und ich bin langsam etwas überfordert.“ Blaine, der sich gegen die Theke lehnte, ging zu Kurt und rieb seinen Rücken. „Möchtest du, dass ich mit Kreacher spazieren gehe, so dass du etwas Zeit für dich hast?“ „Es ist einfach nicht genug Zeit.“, murmelte Kurt. „Das würde keinen Unterschied machen.“ „Was wenn du einen Kurs wenige- .“ „Sag es nicht.“, sagte Kurt kurz, ihn unterbrechend. Er war nicht wütend auf Blaine. Er wollte es einfach nicht hören – was wahrscheinlich hieß, dass es genau das war, was er hören musste. Aber Kurt war stur. Manchmal zu stur für sein eigenes Wohl. „Nein. Ich nehme nicht weniger Kurse. Ich kann das. Ich war mal besser.“ „Nur weil du mehr zu Hause bist und wir weniger streiten, heißt das nichts, wenn es darum geht, dass du dich überarbeitest, Kurt. Was, wenn du einen weniger nehmen würdest? Du würdest dennoch noch immer Vollzeit studieren.“, sagte Blaine sehr ruhig und drückte seine Schulter. „Du nimmst einen zu viel.“ „Ich habe es unter Kontrolle.“, sagte Kurt fest. „Ich bin nur ein wenig im Stress. Ich brauche nur eine Pause und werde in einer Stunde weiter machen.“ Blaine beugte sich hinunter und drückte einen Kuss auf sein Haar. „Okay, Baby.“ „Wie geht es deinem Kopf? Hat er heute Nacht aufgehört weh zu tun?“ Blaine zuckte mit den Schultern und zog einen Stuhl neben Kurt an den Tisch. „Ja. Wo war Kreacher, als du heute Morgen das Haus verlassen hast?“ Kurt hob seine Augenbraue. „Auf dem Boden neben dem Bett. Wieso?“ Blaine rollte mit den Augen. „Weil er mich immer wieder vom Bett schubst, nachdem du weg bist.“ „Was?“, lachte Kurt. „Er kann das nicht. Er ist zu klein.“ „Nein. Er kann! Manchmal wache ich auf und bin ganz am Rande des Bettes und dieser verdammte Hund ist ganz ausgebreitet mit seinen Pfoten auf meiner Seite. Im Tiefschlaf.“, beharrte Blaine, sehr ernst aussehend. „Das ist das fünfte Mal, dass es seit dem Streit passiert ist. Ich wusste, dass ich ihn nicht bei mir hätte schlafen lassen sollen.“ „Aww, du hast Kreacher bei dir schlafen lassen?“, fragte Kurt, ein Lächeln auf dem Gesicht. Er wusste, dass sie einander tief drinnen liebten. Sie wussten es nur noch nicht – nun, Kreacher wusste es wahrscheinlich und Blaine würde es noch einige Jahre leugnen. „Sieh mich nicht so an.“ Blaine verdeckte sein Gesicht. „Es war ein Moment der Schwäche, den ich bereue. Es hat ihn selbstgefällig gemacht. Ich hasse diesen Hund.“ „Nein, tust du nicht.“ Kurt schüttelte seinen Kopf. „Du wirst es allerdings nie zugeben.“ Blaine beugte sich hinüber bis sein Kopf auf Kurts Schulter lag und leise seufzte. „Ich liebe dich.“, sagte Kurt und küsste seine kurzen Locken. „Liebe dich auch.“ Blaine sah auf und lächelte ihn bezaubernd an. Sein Lächeln wurde breiter, als Kurt sich hinüber beugte und ihn küsste. Der Kuss war allerdings kurz, weil die Türglocke läutete. „Blaine…“, sagte Kurt drohend, als er sich löste. „Ich habe keine Pizza oder Chinesisch bestellt!“, schrie Blaine und schmiss die Hände dramatisch in die Luft. „Wenn das Essen ist, musst du den Hund beschuldigen.“ „Oh Gott, Blaine. Irgendwann wirst du so fett sein.“, neckte Kurt, stand auf und ergriff seinen Geldbeutel. „Überraschst du mich mit Essen? Das wäre eine wunderbare Überraschung.“, sagte Blaine, sprang auf und folgte ihm ins andere Zimmer. „Weil ich wirklich kein Essen bestellt habe.“ „Mhmm. Genau wie ich letzte Nacht diese Schuhe nicht bestellt habe.“ „Hey, wir hatten einen Deal deswegen. Du durftest sie bestellen, wenn ich-.“ Kurt öffnete die Tür mit den Augen rollend. Seine Augen weiteten sich und er grinste, als er sah wer vor der Tür war. „Melody!“ Melody, die auf den Boden bei Caroles Füßen saß, klatschte aufgeregt in die Hände und schnalzte. „Sag hi, Melody.“, gurrte Carole und hob sie vom Boden auf. „IIII!“, quietschte sie und griff grinsend nach Kurt. „Es klingt fast, als würde sie hi sagen!“, sagte Kurt aufgeregt, nahm Melody von Carole und umarmte sie fest. Er hatte sie seit dem großen Streit nicht gesehen, was wahrscheinlich das schwierigste daran war, nicht zu den Essen zu gehen. Er vermisste es, seine kleine Schwester wöchentlich zu sehen. Etwas fühlte sich einfach nicht richtig an, wenn er lange von ihr getrennt war. „Oh, sie wird es bald sagen. Sie versucht es nun seit ein paar Wochen.“, lachte Carole, umarmte Kurt und ging dann zu Blaine, um ihn ebenfalls zu umarmen. „Ich hatte gehofft, dass ihr beide zu Hause seid. Kurt, du hast Melody seit fast einem Monat nicht gesehen und bei Blaine ist es noch länger her.“ „Also hat sie schon ein Wort gesagt?“, fragte Blaine, griff hinüber und kitzelte Melodys Bauch. „Hallo, Goldstück!“ „Noch nicht, aber bald. Wir haben Finn verboten mit ihr alleine zu sein, weil er versucht ihr böse Wörter beizubringen. Beide, er und Puck. Ich weiß nicht, ob die beiden jemals erwachsen werden.“ „Wir wollen ja nicht, dass Melody böse Wörter sagt.“, gurrte Kurt zu Melody als sie sein Gesicht berührte und sich von Blaine kitzelnden Fingern weg bewegte. „Ist das nicht richtig? Wir werden Finn verprügeln müssen, oder nicht?“ Melody blinzelte und kicherte dann, sich ihre Finger in seinen Mund steckend. Sie quietschte vor Freude als Kurt so tat, als würde er ihre Finger essen, ihre andere Hand ruderte und schlug Blaine fast ins Gesicht. „Habt ihr Jungs schon gegessen? Läuft alles gut?“, fragte Carole lachend. „Kurt möchte Rigatoni machen, aber ich hätte lieber Taco Bell.“, sagte Blaine, beobachtete Kurt dabei, wie er in die Ecke ging und mit Melody auf dem Boden herum krabbelte. Er hatte ein dummes Grinsen auf dem Gesicht, als er sie beim Spielen beobachtete. Es verursachte immer Schmetterlinge in seinem Bauch, wenn er Kurt mit Babys sah. „Und alles ist gut.“ „Wir kommen gut miteinander klar.“, fügte Kurt von der Theke aus hinzu, als er vorgab Melody auf den Boden zu pinnen. Sobald sie auf ihrem Rücken war, begann er sofort sie zu kitzeln. „Wir haben nur zwei Mal zu körperlicher Gewalt gegriffen. Ich nenne es einen großen Fortschritt.“ „Er meint, dass er nur noch einmal die Woche nach dem College am Campus bleibt.“ Blaine rollte mit den Augen. „Also verbringen wir mehr Zeit miteinander.“ „Besonders freitags.“, zwitscherte Kurt, als Melody schnell von ihm weg kroch. „Komm her, Mädchen. Ich habe dich seit drei Wochen nicht gesehen. Kurt hat dich sehr, sehr lange nicht gesehen.“ Melody gab ein lautes Quietschen von sich und umarmte ihn, nachdem sie sicher in Kurts Armen war. „Oh, wie süß.“, gurrte Carole. „Sie liebt große Umarmungen.“ Blaine ging zu ihnen. „Kann ich das Baby stehlen?“ Melody streckte seine Hände sofort in seine Richtung, die Augen leuchtend. „Ich denke, dass das Baby dir die Erlaubnis gegeben hat.“, lachte Kurt und reichte seine Schwester hinüber. Er ging und ließ sich neben Carole auf die Couch fallen. Jetzt, da Blaine abgelenkt war, konnte er seinen Vater erwähnen. Er hatte es vorher nicht sagen wollen, da er sich nicht sicher war, wie Blaine reagieren würde und er wollte keine Peinlichkeiten entstehen lassen. „Wie geht es Dad?“ „Er ist nicht sehr glücklich, dass ihr beide nicht bei den Essen wart.“, gab Carole zu. „Aber es ist sein Fehler. Wie man sich bettet, so liegt man.“ „Weiß er, dass du hier bist?“, fragte Kurt. „Ja, ich habe ihm gesagt, dass ich kommen werde. Ich dachte, dass Melody euch beide gerne sehen würde. Anscheinend hatte ich Recht.“, sagte Carole und lächelte, als Melody Blaine eine absolut bezaubernde Umarmung gab, während sie quietschte. „Sie liebt euch Jungs wirklich.“ „Also hat dieser Besuch nichts damit zu tun, dass du sicher gehen wolltest, dass wir einander noch nicht ermordet haben?“, fragte Kurt lachend. „Ich hoffe, dass jetzt alles besser ist. Ich habe das Gefühl, dass ihr beide jetzt nicht so glücklich wärt, wenn es nicht gut liefe.“ Carole winkte ab. „Es ist mehr so, dass ich mir Sorgen mache, dass ihr beide hier ganz alleine seid. Dein Vater macht sich auch Sorgen, weißt du?“ „Wir sind aber nicht ganz alleine. Finn ist meistens am Cincinnati Campus. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er mehr isst als wir.“, zeigte Kurt auf. Carole lachte. „Ich bin nicht überrascht. Bald wird er nur noch kommen, um unsere Waschmaschine und unseren Trockner zu benutzen. Ich werde ihn nie wieder sehen.“ „Oh er kommt nicht in die Nähe unserer Waschmaschine.“, sagte Kurt sicher. „Ich möchte manchmal nicht einmal Blaine in der Nähe unserer Wachsmaschine sehen. Er mag es, alles zusammen hinein zu schmeißen und zu sehen was passiert.“ „Das war ein Mal und das einzig weiße, war ein altes T-Shirt, das ich nie trage. Ich wollte nur experimentieren.“, schmollte Blaine, kam herüber und setzte sich auf Kurts andere Seite. Melody griff in sein Haar und zog fröhlich schreiend daran. „Hey, das ist nicht nett. Was wenn ich an deinen ziehe, huh?“ Melody starrte ihn an, sehr verwirrt, als er sanft an ihren Haaren zog. Sie blinzelte einige Male bevor sie sein Haar losließ und von seinem auf Kurts Schoß krabbelte, es sich bequem machend und sich weigernd in seine Richtung zu sehen. „Ich glaube nicht, dass sie das sehr mag! Es ist nicht so lustig, wenn er es uns antut, oder?“, kicherte Kurt, sie umarmend. Melody hatte ihn alle Hausaufgaben komplett vergessen lassen. Er wollte sich nur solange er konnte auf seine Schwester konzentrieren. Melody gab nur ein Babygebrabbel von sich und bewegte sich auf den Schoß ihrer Mutter um noch weiter von Blaine weg zu kommen. Se blieb dort, sehr zufrieden, bis Kreacher den Raum betrat. Ihre Augen weiteten sich und sie beobachtete ihn sehr vorsichtig, jetzt herüber rutschend bis sie zwischen Kurt und Carole saß. „Hundi?“, gurrte Kurt und spielte mit ihrem Haar. „Schau das Hundi?“ „Ahy!“, gurrte sie leise zurück, ihr Gesicht verdeckend. „Du hast Recht ihn nicht zu mögen. Er ist teuflisch.“, lachte Blaine. „Blaine! Sag das nicht. Sie wird Angst vor ihm haben.“, zischte Kurt. „Sie kann es nicht verstehen.“ „Du wärst überrascht, Blaine.“, sagte Carole. „Sie versteht etwas von dem was du sagst, sie antwortet nur nicht.“ Blaine reichte hinüber um sie zu kitzeln, aber sie sah ihn unzufrieden an und rutschte noch näher zu Kurt. Sie war klar nicht sein größter Fan, zumindest nicht im Moment. „Oh nein, sie ist wütend auf dich!“, lachte Carole. „Sie ist wütend?“, runzelte Blaine die Stirn. „Ich dachte sie spielt.“ „Ja, ich denke, dass sie etwas wütend ist. Sie wird schnell wütend, besonders abends.“ Carole nahm sie hoch. „Geh zu Blaine.“ Melodys Lippen begannen zu zittern und ihre Augen füllten sich mit Tränen, was Carole wieder zum Lachen brachte. „Du bist verwöhnt, Melody. Total verwöhnt.“, gurrte Kurt und versuchte sie Blaine zu reichen, da er in der Mitte saß. Sie schrie laut und schlug wütend mit den Armen und Beinen. „Okay, okay. Blaine, du hast sie wirklich wütend gemacht.“ „Im Nachhinein war es wahrscheinlich nicht so klug an ihren Haaren zu ziehen.“, gab Blaine zu. „Aber ich habe nur gescherzt.“ „Nein, Kurt hat Recht. Sie ist nur verwöhnt.“, sagte Carole, aufstehend. „Mellie, hast du Hunger?“ Melody hörte sofort auf und starrte ihre Mutter grinsend mit großen Augen an. „Sie macht es alles zu Gunsten der Aufmerksamkeit.“, schnaubte Kurt. „Anscheinend habe ich das immer gemacht.“ „Du kriegst nur essen, wenn Blaine dich füttert.“, sagte Carole mit einem sing-sang Tonfall. Melody krabbelte sofort zu Blaine, setzte sich auf seinen Schoß und sah ihn eifrig an. „Ich sehe schon.“, lachte Blaine. „Du magst es einfach an meinen Haaren zu ziehen und Essen zu bekommen.“ Carole zog ein Glas Babynahrung aus ihrem Beutel und gab ihn Blaine. „Der Weg zu ihrem Herzen geht über Süßkartoffeln.“ „Zumindest ist sie einfacher zufrieden zu stellen als ihr Bruder.“, neckte Blaine, den Deckel abschraubend. Melody begann aufgeregt auf und ab zu springen und streckte ihre Finger in Richtung des Löffels aus. „Warte, warte!“ Melody gurgelte und schlug wiederholt seinen Arm. „Sie ist schlimmer als Kurt, wenn es darum geht mich aus einem Buchladen zu bekommen!“, schrie Blaine und fütterte sie. Sie machte es sich zur Angewohnheit ihre Finger in ihren Mund zu stecken und sich das Essen über das ganze Gesicht und Oberteil zu schmieren als er sie fütterte. „Melody…“, mahnte Carole. „Mach Blaine nicht schmutzig.“ Sie kicherte nur und fuhr fort so chaotisch zu essen, ganz klar die Wut gegenüber Blaine vergessen. Es war schwer einen ernsten Gesichtsausdruck zu behalten. „Wie läuft das College für euch Jungs? Gute Noten?“, fragte Carole und sah zwischen Kurt und Blaine hin und her. „Blaine hat bisher wieder sieben glatte Einsen. Bei wieder sieben Kursen.“ Kurt schüttelte seinen Kopf. „Ich weiß nicht, wie er das macht.“ „Ich hab meine Seele an eine alte Dame in Peru verkauft.“, scherzte Blaine, platzierte ein leeres Glas Babynahrung auf dem Kaffeetisch und wischte sich und Melody sauber. „Alles sauber!“ Sie quietschte und bewegte sich zwischen Blaine und Kurt, sich neugierig umsehend. „Sie vermisst uns.“, gurrte Kurt, beugte sich hinunter und küsste ihre Wange. „Vermisst du uns?“ „Finn nervt sie.“, erzählte Carole ihnen. „Wenn sie ihn sieht, krabbelt sie weg und versucht sich zu verstecken.“ „Wir wollen nicht, dass Finn ihr böse Wörter beibringt.“ Kurt küsste ihre Haare. „Oder, Mellie?“ Er sah auf und seufzte ein wenig, traurig aussehend. „Ich vermisse sie.“ „Ihr zwei könnt kommen, wann immer ihr wollt.“, sagte Carole leise. „Und ich werde sie bis dahin so oft, wie ihr wollt, hierher bringen. Aber zieht das nicht viel länger hin als nötig.“ Blaine strich durch Melodys Haar und seufzte ebenfalls, nickend. Er war definitiv noch nicht bereit Kurts Vater zu sehen. Er wurde noch immer fast so wütend wie vor vier Wochen, wenn er an Burts Konfrontation dachte. Er war auch noch immer genauso verletzt wegen der Beschuldigung. Als ob er jemals Hand an Kurt anlegen würde. Er liebte Kurt. Kurt war alles für ihn, wortwörtlich. Carole stand auf. „Ich bringe sie besser nach Hause. Es ist eine ganz schöne Fahrt. Wir wollten bloß unsere Jungs sehen, oder?“ Kurt runzelte sie Stirn noch mehr und zog Melody auf seinen Schoß, sie fest umarmend. Blaine fühlte sich schuldig, als er sah wie traurig Kurt war als sie sich verabschiedeten – aber es war nicht seine Schuld, erinnerte er sich. Er war nicht zu jemandem nach Hause gegangen und hatte ihn wegen irgendetwas beschuldigt. Kurts Vater hatte es getan. Das war nicht seine Schuld. Und er war noch nicht bereit zu vergeben und vergessen. Er hörte erst auf darüber nachzudenken, als Kurt ihm Melody herüber reichte, noch immer traurig aussehend. „Sag Auf Wiedersehen zu dem Baby?“ „Bye, bye, Goldstück!“ Blaine küsste ihre Wange und drückte sie fest. Er lächelte breit, als sie ihm einen sabberigen Kuss auf die Wange gab und kicherte. „Ihr Jungs seid vorsichtig.“, sagte Carole, umarmte beide und nahm dann Melody. „Und bitte ruft an, wenn ihr etwas braucht. Ich versuche, sie bald wieder her zu bringen.“ „Sag Dad, dass ich Hi gesagt habe.“, sagte Kurt, führte sie zur Tür und versuchte fröhlich auszusehen. „Werde ich, Schatz.“, versprach sie. „Bye, Carole.“ Blaine winkte und machte dann lustige Gesichter in Richtung Melody, die ein hohes Kichern von sich gab. „Bye, Jungs.“ Carole lächelte sie traurig an, bevor sie ging. Kurt ging hinüber und setzte sich neben Blaine, sich an ihn kuschelnd. „Ich bin müde.“ „Ich auch.“, sagte Blaine, seinen Arm um Kurt legend. „Und mein Kopf tut wieder weh. Ich könnte wahrscheinlich direkt ins Bett gehen und es ist erst sieben oder so.“ „Ich wünschte, dass du zum Arzt gehen würdest oder so.“, murmelte Kurt gegen seine Schulter, die Augen geschlossen. „Es ist erst seit ein paar Tagen und normalerweise nachts. Ich bin mir sicher, dass ich müde bin.“ Blaine zuckte ein wenig mit den Schultern. „Es geht mir gut.“ Kurt kuschelte sich an Blaines Arm. „Zwei weitere Tage und ich möchte, dass du zum Arzt gehst oder so.“ „Ich sollte mir Sorgen um dich machen und nicht anders herum, Kurt.“ Blaine wartete einige Sekunden auf eine Antwort, bevor er hinunter sah. Kurt schlief tief und fest, hatte Blaines Oberteil fest im Griff und seinen Mund leicht geöffnet. Blaine lächelte ein wenig und bewegte sich so, dass sie beide bequemer lagen. Jetzt, da er darüber nachdachte, klang ein Nickerchen verlockend. ________________________________________ Kurt versuchte zu schlafen. Wirklich. Er war in der vorigen Nacht bis nach zwei Uhr aufgeblieben, um an einem Entwurf zu arbeiten. Sobald er es nach einem langen Schultag nach Hause geschafft hatte, hatte er sich zusammen gerollt und war eingeschlafen. Er würde gerne wie normale Leute nachts schlafen, aber das funktionierte für ihn nicht besonders gut. Es gab einfach kaum Zeit, um Dinge zu tun wie zu schlafen, während er versuchte Blaine dazu zu zwingen, wegen den Kopfschmerzen zum Arzt zu gehen, Kreacher wieder Stubenrein zu machen, arbeitete um sicher zu stellen, dass mit Blaine keine Spannungen entstanden und versuchte im College mitzukommen, und er die meiste Zeit, in der er keinen Unterricht hatte, zu Hause war. Es gab zwar keine Spannungen zwischen Kurt und Blaine als Pärchen, aber es gab definitiv Spannungen im Haus. Blaine hatte Schwierigkeiten sich auf seine Hausaufgaben zu konzentrieren wegen den Kopfschmerzen – nicht, dass er deswegen keine super Noten bekam, natürlich. Kurt hatte keine Probleme sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Er hatte eher Probleme damit, sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren als die Arbeit. Es wurde langsam wirklich schwierig. Es war schwer zu schlafen. Der meiste Schlaf, den er in einer Schulwoche bekam, kam von Nickerchen. Seine Nickerchen, die er nie beabsichtigte zu nehmen. Es war egal, dass es ein versehentliches Nickerchen war. Er war nicht gerade begeistert aus seinem Nickerchen von der Stimme von Blaines bestem Freund geweckt zu werden. Er setzte sich schnell auf. Er konnte Blaine in der Küche etwas tun hören, aber der Computer war nicht in Sichtweite. Das Geräusch kam aus dem Schlafzimmer. Wes sprach nicht, er schrie. Kurt ging den Flur hinunter, in der Tür stehen bleibend. Er sah den Rücken von Blaines Laptop offen auf dem Bett. Er konnte Wes nicht sehen, Wes konnte ihn nicht sehen, aber er konnte Wes hören. Das war das ganze Problem. Dass er Wes hören konnte. „Blaine… Blaine… Blaine… BLAINE!“ „Er hat gesagt, dass er sich was zu trinken holt, Wes. Er ist gleich zurück.“ „BLAINE… BLAINE… BLAINE!“ „Ich denke nicht, dass er es mögen würde, wenn du Kurt weckst. Er hat gesagt, dass er schläft.“ Kurt verschränkte seine Arme vor der Brust und beugte sich durch die Tür. David würde Wes sicher ruhig stellen und er würde nicht wütend rüber gehen müssen. Richtig? „Hey, da ist der Hund. Hey, Hund! Hund, ja! Komm her! Siehst du den Schuh dahinten? Siehst lecker aus, oder? Warum holt der Hund nicht den Schuh? Warum ist er auf dem Bett? Hey, Hund, das ist Blaines Platz.“ Kurts Kinnlade klappte herunter. Das waren seine Schuhe. Seine neuen Schuhe. Die Schuhe, weswegen Blaine wahrscheinlich noch immer etwas genervt war, dass er sie gekauft hatte – aber Kurt hatte Bedürfnisse, okay? Eines seiner Bedürfnisse waren neue Schuhe. Diese neuen, wunderschönen und unglaublich bequemen Schuhe, von denen er hoffte, dass Kreacher ihnen nicht zu nahe kommen würde. Kurt musste klar eingreifen und das beenden, wenn auch nur, um seine Schuhe zu retten. „Wes, der Hund kann dich nicht verstehen. Und ich glaube nicht, dass es dich auf Blaines gute Seite bringt den Hund dazu zu bringen Schuhe zu fressen.“ Davids Stimme blieb ruhig. „Blaaaaaaaine! Oh, nein, es ist Kurt. Das ist auch okay, Hi, Kurt!“ Kurt, der wahrscheinlich Wes und David nicht erlaubt hätte, ihn so zu sehen, wenn er gewusst hätte wie seine Haare aussahen, runzelte nur die Stirn, bevor er den Laptop schloss. Unglücklicherweise hatte Blaine es so eingestellt, dass das verschließen des Laptops ihn nicht ausschaltete und er konnte Blaines Freunde noch immer hören. „Schwärze! Schwärze!“, schrie Wesley dramatisch. „Oh mein Gott!“ Kurt öffnete den Laptop wieder. Als der Bildschirm sich wieder erhellte, sah er Wes mit den Armen rudern und David emotionslos auf den Bildschirm starren. Sobald er Kurt bemerkte, setzte er sich gerader hin und lächelte breit. „Hallo, Kurt.“, sagte er fröhlich winkend. „Hat Wes dich geweckt?“ „Ja.“ Kurt setzte sich neben Kreacher bevor er ihn auf seinen Schoß zog. „Rechtzeitig, um zu hören, wie Wes versucht hat, Kreacher dazu zu überreden meine Schuhe zu essen. Nicht Blaines.“ „Ah, deshalb hat er es nicht getan. Er zerstört nur Blaines Sachen, erinnerst du dich?“, sagte David nachdenklich, als Wes verlegen grinste. „Wie läuft das College, Kurt?“ „Gut.“, gähnte Kurt. „Bei euch, Jungs?“ „Das College läuft wunderbar.“, sagte David fröhlich. „Wie geht’s Mercedes?“ „Als ob du es nicht wüsstest. Ich habe seit Tagen nicht mit ihr geredet. Nun sie hat mir geschriebe- warum?“, fragte Kurt neugierig. „Ich könnte vielleicht übers Wochenende zu ihr nach New York geflogen sein.“ Kurts Unterkiefer klappte herunter. „Was? Du bist zu Mercedes nach New York geflogen? Warum? Oder warst du einfach nur in New York und hast sie gesehen?“ „Zu ihr.“, wiederholte Wes. „Sie sind verliebt.“ „Wir sind nicht verliebt. Ich habe sie erst zweimal gesehen, Wes. Liebe entsteht nicht, wenn man sich zum ersten Mal sieht.“, sagte David sehr ruhig. „Aber ich habe Gefühle für sie und sie hat Gefühle für mich. Wir würden gerne die Gefühle verfolgen.“ Kurt starrte auf den Bildschirm, ein Mix aus Schock, Verwirrung und Aufregung im Gesicht. „Wirklich? Wirklich und wahrhaftig? Ihr zwei werdet zusammen kommen?“ „Wahrscheinlich, ja. Ist das okay für dich?“ „Ich habe ihr gesagt, dass sie dich lieben würde!“, schrie Kurt und sah jetzt sehr viel wacher aus. „Oh mein Gott. Oh mein Gott. Ich bin so aufgeregt! Das ist so toll! Ich muss sie heute Abend anrufen! Wie war der Ausflug? Was habt ihr getan? Habt ihr euch geküsst?“ „Wir sind über den Times Square gelaufen und haben zu Abend gegessen. Und ja, wir haben uns geküsst.“ „Siehst du? Klingt wie Liebe für mich.“ Wes zuckte mit den Schultern, gelangweilt aussehend. „Blaine braucht ganz schön lange, um sich was zu trinken zu holen.“ „Vielleicht hat er uns vergessen.“ „Zweifelhaft, da ich euch bis in die Küche hören konnte.“, sagte Blaine laut ins Zimmer kommend. Sein Gesicht begann zu leuchten, als er Kurt sah, hellwach und auf dem Bett sitzend. „Kurt!“ „Gaw, jetzt küsst euch schon.“, gurrte Wes. „Wir wollen einen Kuss so krankmachend süß, wie das blöde Grinsen auf deinem Gesicht.“ „Er hat geschlafen als ich nach Hause kam. Lasst mich.“ Blaine starrte halbherzig wütend auf den Laptopbildschirm und setzte sich dann neben Kurt, seine Wange küssend. „Ich habe dir Lasagne gekauft. Ich habe sie in den Kühlschrank gegeben, also musst du sie nur noch aufwärmen.“ „Danke, ich verhungere.“ Kurt küsste seine Wange und stand auf. „Haltet meinen Freund nicht zu lange auf, Wes und David. Und David, die Diskussion über Mercedes ist noch nicht beendet. Ich werde dich anrufen oder dir schreiben.“ „Diskussion über Mercedes?“, fragte Blaine, setzte sich auf Kurts Platz und klopfte abwesend Kreachers Kopf. Er sah auf den Hund hinunter. Sobald er bemerkte was er tat, runzelte er die Stirn, zuckte mit den Schultern und fuhr dann fort ihn zu klopfen. „Was ist mit Mercedes?“ „Sie lieben einander.“, sagte Wes, weniger dramatisch als beim ersten Mal. „David hier spielt Romeo. Und er ist nach New York geflogen um sie zu besuchen. Und dann haben sie sich geküsst.“ „Wirklich?“, fragte Blaine und hob seine Augenbraue. „Du hast sie erst ein oder zweimal gesehen.“ „Sagt der Mann, der einen älteren Mann bei Gap verführt hat.“ David rollte mit den Augen. „Wir haben viel geschrieben und geskypet seit Neujahr. Wir haben viel gemeinsam. Ich mag sie wirklich. Und sie mag mich wirklich.“ „Bist du mit einem Mädchen zusammen, dass du erst ein oder zwei Mal gesehen hast?“, fragte Blaine langsam. „Fernbeziehungen sind schwer genug, wenn sie nicht als Fernbeziehungen beginnen. Du verstehst nicht wie schwer es für Kurt und mich vor dem Angriff war. Und er war nur vier Stunden entfernt.“ „Wir sind noch nicht zusammen.“, zuckte David mit den Schultern. „Aber wir werden es bald sein. Wir haben darüber geredet und wir denken, dass unsere Gefühle stark genug sind, um es zu schaffen.“ Blaine blinzelte, zweifelnd aussehend, zum Bildschirm. „Es ist vielleicht ein bisschen verrückt.“, fuhr David fort. „Aber vielleicht macht es das besser. Es fühlt sich richtig an, verstehst du? Wir haben uns nur ein paar Mal getroffen, aber es hat einfach Klick gemacht.“ „Wortwörtlich. In der Telefonleitung.“, schnaubte Wes laut, woraufhin Blaine fast den Schluck Cola ausspuckte, den er getrunken hatte. „Verstehst du, Blaine? Klick gemacht?“ „Ja, ich hab es verstanden.“, lachte Blaine. „Sehr klug. Was ist noch mal dein Hauptfach? Lustig sein?“ „Ich weiß was man da macht. Mein Hauptfach ist ganz ähnlich.“, zuckte Wes mit den Schultern. „Ganz ehrlich, David, du und Mercedes, ihr kennt euch kaum. Ihr kennt euch nicht. Es wird sehr schwer für euch sein eine ernste Beziehung zu haben. Ich meine es wird fast unmöglich. Dann werdet ihr euch trennen und es wird allen Probleme bereiten. Du und sie werdet enttäuscht sein. Kurt wird sich auf ihre Seite schlagen und ich mich auf deine, natürlich. Dann werden Kurt und ich anfangen zu streiten. Und niemand mag es, wenn Kurt und ich streiten. Besonders Kurt und ich nicht. All die Trauer wegen jemandem, den du kaum kennst.“ „Dann halt dich raus.“, sagte David sehr ruhig. „Es besteht die Möglichkeit, dass wir zusammen kommen. Ich sehe keinen Grund, warum es dich und Kurt im Geringsten betreffen sollte. Außerdem ist Kurt dafür.“ „Kurt ist dafür, weil er meint, dass ‚Kuppler‘ sein zweiter Vorname ist.“ Blaine rollte mit den Augen. „So wird es laufen. Erst wird Kurt wochenlang herumlaufen und sagen, dass verkuppeln seine Berufung ist. Dann muss ich zuhören, wie Kurt jede Sekunde der Interaktion zwischen dir und Mercedes erzählt – weil Mercedes ihm alles erzählen wird, David. Dann wird Kurt Doppeldates wollen immer, wenn Mercedes in Ohio ist. Ich sehe dich genug – keine Beleidigung, aber du futterst mir die Haare vom Kopf. Außerdem werden wir, wann immer ihr streitet, wie zuvor gesagt, eine Seite wählen müssen. Es wird kein ‚nicht darüber reden‘ geben.“ „Aber sie lieben einander.“, wiederholte Wes. „Liebe, Liebe, Liebe, Liebe. Jeder ist verliebt außer mir.“ „Sie lieben einander nicht.“, sagte Blaine und klang (und war) genervt. „Sie haben sich erst ein oder zwei Mal getroffen.“ „Und du warst nach drei Kaffee in Jeremiah verliebt.“ David rollte mit den Augen. „Genau mein Punkt. Wo stehe ich jetzt?“, fraget Blaine. „Es ist einfach… keine gute Idee. Ihr beiden kennt euch kaum und lebt einige Stunden entfernt von einander. Es gibt vielleicht eine gewisse Anziehung, aber realistisch gesehen… wird es nicht halten.“ „Ich schätze deine Sorge, Blaine, aber ich bin ein großer Junge. Ich habe dir auch nicht gesagt, dass du dich von Kurt trennen sollst, als er zurück zur McKinley gewechselt ist.“ „Es war nur zwei Stunden entfernt.“, spottete Blaine. „Mercedes ist einen Flug weit weg. Wie kannst du erwarten mit jemandem eine echte Beziehung zu haben, den du nie siehst?“ „Richtig. Weil du Kurt so oft siehst.“ Wes, der zuvor uninteressiert schien, setzte sich auf einmal auf. „Gentlemen, lasst uns keine solchen Sticheleien beginnen. Blaine, du hast Kopfschmerzen. David, du bist müde. Eure Frustration aneinander auszulassen ist schlecht.“ „Ich sage nur, dass es keine gute Idee ist.“, murmelte Blaine. „Du sagst, dass es schlecht ist, weil es dich betrifft, obwohl es das nicht tut.“, antwortete David. „Es muss niemand anderen betreffen.“ „Das ist nicht der einzige Grund. Du kennst sie kaum. Fernbeziehungen sind schon schwer, wenn man schon Hals über Kopf in jemanden verliebt ist. Was meinst du, wie schwer es wird, wenn man sich kaum kennt?“, fragte Blaine, sich sehr bewusst, dass diese Diskussion sich im Kreis drehte. „Uh… Jungs… Erinnert ihr euch an mich?“, winkte Wes. „Ich sage, dass wir die Diskussion beenden sollten. Der Kleinste ist ganz klar in schleeechter Stimmung. Gibt es Ärger im Paradies, Blainers?“ „Schau, es ist keine große Sache. Es ist zwischen Mercedes und mir. Wenn wir uns trennen oder streiten, haltet du und Kurt euch raus und niemand hat Probleme.“, sagte David kühl, Wes ignorierend. „Bin ich unsichtbar? Habt ihr zwei meinen Ton ausgestellt? Kommt schon, Jungs. Das ist nicht cool!“, wimmerte Wes und schüttelte seinen Desktop. „Nein, Wes, wir können dich hören. Entschuldige.“, sagte Blaine, sich ein wenig schuldig fühlend. Er wusste, dass er mürrischer als nötig war und dass das wegen seiner Kopfschmerzen der Fall war. Er brauchte ganz klar Aspirin. Er wusste nicht, warum sie einfach nicht verschwanden. Er fühlte sich nicht einmal schlecht. Es machte keinen Sinn. „Ich hab nicht generell schlechte Laune. Ich hab nur wieder Kopfschmerzen.“ „Weisheitszähne.“, hustete David laut. „Es sind nicht meine Weisheitszähne! Ich habe keine Weisheitszähne!“, schnappte Blaine. Nein, nein, nein. Weisheitszähne bedeuten Schmerz und Operation. Außerdem hatte er keine Weisheitszähne gesehen. Also waren es nicht die Weisheitszähne. Höchst wahrscheinlich nichts so Ernstes wie Weisheitszähne. „Tut dein Kiefer weh?“, fragte David. „Ja, aber ich denke, dass ich nur ein Loch habe.“, seufzte Blaine, zwei und zwei nicht zusammen zählend. Dass oder er wollte einfach nicht zugeben, was er wirklich wusste. „Geh zum Zahnarzt bevor es schlimmer wird.“, sagte David. „Meine Schwester hat gewartet bis sie draußen waren. Sie konnte ihren Mund kaum öffnen, Blaine. Es ist keine große Sache sie raus zu holen.“ „Es sind nicht meine Weisheitszähne.“, runzelte Blaine die Stirn. David erzählte schon seit anderthalb Wochen, dass es seine Weisheitszähne wären, aber Blaine weigerte sich noch immer es zu glauben. Er war erst zwanzig! Waren die Leute nicht älter, wenn sie sie raus bekamen? Außerdem warum hatte ihm noch kein Zahnarzt gesagt, dass sie kommen würden? Es musste einfach etwas anderes sein. Hauptsächlich weil Blaine Ärzte aller Art hasste. Es hatte wahrscheinlich etwas mit dem Hass für seinen Vater zu tun, aber er hatte schon immer Angst vor Ärzten gehabt. Was auch immer der Grund war, er hasste sie und er wollte ganz sicher nicht, dass sie Dinge aus seinem Kiefer schnitten. „Sie raus zu bekommen ist toll.“, sagte Wes, erleichtert, dass sie das Gesprächsthema gewechselt hatten. „Ich würde sie einmal im Jahr rausnehmen, wenn ich es könnte. Du bist legal auf Drogen, schaust fern und isst tagelang Eis. Was könnte daran schlimm sein?“ „Ich möchte sie nicht raus bekommen. Können sie nicht einfach hoch kommen?“ „Und das Multi-Millionen-Dollar-Lächeln zerstören?“, fragte David. „Außerdem tut das weh. Ruf Megan an, wenn du mir nicht glaubst, Blaine. Es ging ihr schrecklich. Und sie ist noch nicht mal pingelig, wenn es um Schmerzen geht.“ Blaine stöhnte nur und rieb sein Gesicht. „Ich möchte sie nicht rausgeholt bekommen.“ “Du hast es geliebt als du Angina hattest und Kurt dich tagelang versorgt hat. Denk einfach darüber nach. Das ganze Kümmern und nicht einmal Halsschmerzen!“, sagte Wes fröhlich, ganz klar ein Versuch Blaine aufzuheitern. „Und du kannst Disneyfilme schauen und Bücher lesen. Vom College zu Hause bleiben. Ich wette Kurts Stiefmutter würde herkommen und sich auch um dich kümmern. Du weißt, dass du wie ihr Baby bist.“ „Ich bereue es mit euch zu skypen.“, murmelte Blaine ängstlich. „Wir werden darüber hinweg sehen, weil du schlechte Laune hast wegen deinen Weisheitszähnen.“ David grinste Blaine an und zeigte deutlich, dass er von Blaine nicht genervt war nach diesem kleinen Streit. Was gut war, weil ein Streit mit einem seiner Freunde das letzte war was Blaine jetzt brauchte. „Jetzt zu wichtigeren Dingen.“ Wes räusperte sich laut. „Alle, die wollen, dass Wes nach Ohio zieht, heben die Hand.“ Blaine, der gerade einen weiteren Schluck Cola getrunken hatte, verschluckte sich und hustete laut. „Mach keine Scherze mit uns, Wes. Das ist nicht lustig.“, sagte David sehr ernst. „Denkst du wirklich darüber nach zurück zu ziehen?“ „Ich denke darüber nach. Es ist schön hier und alles, aber ich mag es nicht wirklich. Ich habe allerdings noch nicht mit meinen Eltern geredet. Ich sehe was ihr alle denkt. Der Columbus Campus bietet Biochemie an... was heißt, dass Blaine und ich sehr viel feiern gehen können!“ David rollte nur mit den Augen. Diese Aussage wahr sehr wahr, weil Blaine und Wes die einzigen waren die sehr viel feierten. David war derjenige, der sich um sie kümmerte. „Ich bin mir sicher, dass das zu vielen Festen führen wird. Aber ich glaube nicht, dass Kurt es mögen wird, wenn Blaine wieder verhaftet wird, also müssen wir das Feiern vielleicht etwas einschränken.“ „Wir sind keine fünfzehn mehr, David. Und außerdem gibt es wahrscheinlich keine Super-Polizisten in Cincinnati. Es ist zu groß.“, zeigte Wes auf. „Deine Gedanken, Blaine?“ „Zieh zurück, zieh zurück, zieh zurück, zieh zurück, zieh zurück!“, sang Blaine, wie Melody klingend. „Bitte. Wir vermissen dich. Es wird so ein Spaß, Wes! Wir drei können uns an den Wochenenden treffen.“ „Und Kurt!“, zwitscherte Wes. „Ich weiß nicht wie viel Kurt mit uns dreien unternehmen will. Wir können ein wenig schwer zu Händeln sein.“, sagte David. „Aber, ja. Wir wollen alle, dass du zurück nach Ohio ziehst. Wenn du es willst.“ „Und wenn wir dich zumindest einmal in Kalifornien besuchen können, genau wie wir es geplant haben. Wer will einen Sommerurlaub?“, fügte Blaine hinzu. „Ich war noch nie in Kalifornien.“ „Es ist nicht so toll.“, zuckte Wes mit den Schultern. „Aber sicher. So lange es vor dem Ende meiner Mietzeit ist, was zwei Wochen nach den Abschlussprüfungen ist.“ „KURT, WIR FAHREN NACH KALIFORNIEN!“, schrie Blaine. Kreacher, der aufgrund von Blaines Tätscheln eingeschlafen war, knurrte und ging weg. Kurt streckte seinen Kopf herein. „Kalifornien?“ „LA! Wes wird zur OSU wechseln, so dass wir nach Kalifornien fahren bevor er zurück kommt.“ „Oh Gott. Wirklich?“, fragte Kurt, sich neben Blaine aufs Bett setzend. „Ich denke darüber nach.“, nickte Wes. „Bist du dafür.“ „Warum nicht? Wir können gerne auch Wes auf die Liste: Jungs, die niemals von zu Hause weggehen, hinzufügen.“ „Wer ist noch auf der Liste?“, fragte Wes. „David und Finn.“, lachte Kurt. „Siehst du? Selbst Kurt unterstützt es.“, sagte Blaine, offensichtlich glücklicher, „Komm schon, Wes. Tu es. Lass uns nicht hängen.“ „Du kannst nicht so etwas fragen und dann nichts tun.“, fügte David hinzu, eifrig nickend. „Denk nur an das ganze feiern.“, grinste Blaine. „Und trinken.“ „Ich mag diese Idee immer weniger.“, sagte Kurt mit sich weitenden Augen. „Dich einmal betrunken zu erleben, war mehr als genug, Blaine Anderson. Ich will das nie wieder.“ „Das ist sowieso Davids Job.“ Blaine winkte ab, als Kurt seinen Kopf auf Blaines Schulter legte. „Okay, nun, ich muss aufhören.“, sagte David und beendete den Spaß. „Ich muss an einer Hausarbeit arbeiten.“ „Ich sollte auch gehen.“, nickte Blaine. „Damit ich sicher stellen kann, dass der Jüngste etwas Schlaf bekommt. Er bleibt bis drei Uhr morgens wach und steht dann um 6:30 Uhr auf.“ „Gut, lasst mich alleine.“, verkündete Wes dramatisch. Blaine winkte und schaltete seinen Laptop ab, nachdem alle Gute Nacht gesagt hatten (Wes fünf oder sechs Mal). Er legte ihn auf den Nachttisch und machte es sich, Kurt nahe zu sich ziehend, auf dem Bett bequem. „Müde?“ „Mhmm.“, nickte Kurt und schlang einen Arm um Blaine. „Ich habe meine Hausaufgaben fertig. Es tut mir Leid, dass wir unsere Reisepläne nach Michigan hinten anstellen müssen.“ „Hey, ist schon okay. Die Osterferien sind erst im April. Es ist erst Anfang März. Mach dir keine Sorgen.“ Blaine drückte ihn und küsste seine Wange. „Wir können das morgen planen, wenn ich zu Hause bin. Ich verspreche es.“, sagte Kurt, lächelte ein wenig und kuschelte sich näher heran. Sie lagen still einige Minuten da, Blaine nervös seine Lippe beißend. Er hätte daran denken sollen, dass die Kopfschmerzen von den Weisheitszähnen kommen. Es machte wirklich Sinn, aber er hasste Ärzte. Es war vielleicht irrational, aber sie machten ihn nervös. Das war schon immer so und würde wahrscheinlich auch so bleiben. „Kurt?“ „Hmm?“, fragte Kurt mit müder Stimme. „Meinst du es sind die Weisheitszähne?“, fragte Blaine sanft. „Die Kopfschmerzen?“ Kurt setzte sich auf und blinzelte Blaine müde an. „Hast du sie nicht heraus bekommen?“ „Nein.“ Blaine runzelte die Stirn. „Hast du?“ „Als ich dreizehn war.“, nickte Kurt und griff herüber um mit Blaines kurzem Haar zu spielen. „Es könnte sein, Baby.“ „Ich möchte sie nicht heraus bekommen.“ Blaine setzte sich ebenfalls auf und sah Kurt an. „Es ist nicht so schlimm.“, versicherte Kurt ihm, näher rutschend. „Sie lassen dich einschlafen und dreißig Minuten später wachst du auf und alles ist fertig. Ich denke, dass ich sogar schon am selben Abend wieder herumgelaufen bin. So weit Dad mich gelassen hat. Ich hab ein paar Tage lang nur jede Menge Eis und Pudding gegessen.“ „Hat es wehgetan?“ Blaine biss sich auf die Lippe. „Du kannst es nicht fühlen, wenn sie sie raus operieren, nein. Aber danach ist man ein wenig wund. Sie geben einem Medikamente, die helfen. Ich habe allerdings kaum Medikamente genommen. Ich habe einfach geschlafen.“ Blaine gab ein zittriges Seufzen von sich. „Das ist viel besser als krank zu sein, Blaine. Du solltest froh sein. Es ist einfach die Weisheitszähne heraus zu bekommen.“ „Das kannst du leicht sagen.“ „Ja, weil ich es bereits hinter mir habe.“, sagte Kurt sehr ruhig. „Morgen solltest du anrufen und einen Termin beim Zahnarzt ausmachen. Sie werden dir sagen können, ob es überhaupt das ist worüber du dir Sorgen machen musst.“ „Muss ich?“, wimmerte Blaine. „Du bist fast zwanzig. Ich kann dir nicht vorschreiben es zu tun. Aber ich denke, dass du gehen solltest… na komm, lass uns schlafen.“ „Ich glaube nicht, dass ich jetzt schlafen kann. Ich habe mich selbst nervös gemacht.“, gab Blaine zu, legte sich aber wieder hin. „Hmm.“ Kurt legte sich hin und öffnete seine Arme damit Blaine hinein krabbeln konnte, den Jungen in eine feste Umarmung ziehend sobald er sich an ihn gekuschelt hatte. „Dann Michigan. Was ist der Plan?“ „Nun, es ist offen zur Diskussion… aber so wäre es für mich gut. Ich habe nur Dienstag und Donnerstag Vorlesungen. Deine Osterferien sind eine Woche vor meinen. Am Dienstag deiner Ferien können wir fahren. Ich werde Dienstag zur Vorlesung gehen und wir fahren die Nacht durch.“, sagte Blaine und versuchte nicht an seine Kopfschmerzen zu denken. „Ich kann es verkraften Donnerstag zu verpassen. Wir werden Mittwochmorgen ankommen und wir werden am nächsten Montag zurückkommen, was heißt, dass du Montag verpasst und ab Dienstag wieder in den Unterricht gehst. So haben wir eine ganze Woche Urlaub wobei jeder von uns nur einen Tag verpasst. Ist das okay?“ Kurt gähnte und nickte, seinen festen Freund noch näher ziehend. „Das klingt gut. Es ist nichts bis Montag oder Dienstag fällig, weil es der erste Tag nach den Ferien ist. Selbst die CCAD ist nicht so grausam.“ Die Schlafzimmertür, die nicht ganz geschlossen war, öffnete sich und sie hörten kleine Pfoten auf dem Boden. Einige Sekunden später sprang Kreacher hoch und quetschte sich zwischen die beiden Jungs. „Mhhh Kreacher, wir kuscheln gerade.“, wimmerte Kurt, und klang als würde er bereits halb schlafen. In Wahrheit war er im Halbschlaf. Obwohl es erst elf war, war er komplett erschöpft. Er war vielleicht mehr zu Hause, aber er arbeite dennoch so lange – manchmal noch länger, weil man sich in der Arbeit verlor, wenn man keinen zweistündigen Weg vor sich hatte. Es war März, die Zwischenprüfungen kamen näher und er konnte nicht anders. Er verbrachte den Großteil seiner Tage erschöpft. Blaine versuchte einige Male Kreacher zu bewegen, aber ohne Erfolg. Schließlich gab er einfach auf und streckte seinen Arm aus um durch Kurts chaotisches Haar zu streichen. Über Michigan nachzudenken hob seine Laune. Er war nicht mehr nervös oder hatte Magenschmerzen. Stattdessen war er aufgeregt. In ein paar kurzen Wochen würden sie in Michigan sein. Michigan. Er war seit Jahren nicht mehr dort gewesen und er konnte wirklich nicht erwarten dorthin zurück zu kehren. „Ich bin so aufgeregt, Kurt!“ „Weswegen?“ Kurt, der am wegdösen war, öffnete seine Augen. „Michigan! Du wirst es lieben. Nun, ich hoffe, dass du es liebst, weil ich vorhabe die Sommer dort zu verbringen, wenn wir beide erfolgreich genug sind, um nicht das ganze Jahr über arbeiten zu müssen. Ich habe die Hoffnung, dass meine Großmutter stirbt, bevor sie sich daran erinnert mich aus ihrem letzten Willen zu streichen. Ich soll das Haus bekommen.“ Kurt Unterkiefer klappte herunter. „Blaine! Das ist schrecklich!“ „Du wirst es verstehen, wenn du das Haus siehst.“, protestierte Blaine. „Es muss wirklich schön sein, wenn du so etwas sagst.“, lachte Kurt ein wenig. „Wo werden wir wohnen?“ „Ich möchte wirklich gerne in unserem Haus wohnen.“, sagte Blaine, fast verzweifelt. „Ich möchte es einfach wiedersehen. Ich habe Angst, dass es die letzte Möglichkeit dazu sein wird.“ „Aber was wenn deine Eltern entscheiden dort aufzutauchen?“, fragte Kurt vernünftig. „Wenn sie auftauchen und wir dort sind, wird die Hölle losbrechen.“ „Das habe ich schon geregelt. Erstens sind meine Eltern nie während der Osterferien dort. Sie fahren nur während des Sommers oder Winters dorthin. Alex hat etwas nachgeforscht. Dad wird vier Tage in Tampa sein. Mom würde niemals alleine hinfahren. Und Großmutter ist zu beschäftigt mit ihrem Wahlkampf. Sie ist die Einzige, die jemals zu dem Haus gehen würde. Während der Osterferien hinzufahren ist genial. Der Ort an dem das Haus ist, ist praktisch tot, weil um die Zeit des Jahres niemand dort lebt.“ „Bist du dir sicher? Wir haben genug Geld für ein Hotel, wenn du möchtest, Blaine.“, sagte Kurt. „Nein. Ich bin mir sicher. Ich möchte wirklich wieder in dem Haus bleiben. Ich… wäre sehr traurig, wenn ich es kein letztes Mal kann… Weil ich das Gefühl habe, dass sie ihren letzen Willen ändern wird. Wenn wir dorthin fahren, möchte ich das Beste daraus machen.“ Blaine sah hinunter. „Okay. Dann werden wir es so machen.“ Kurt beugte sich hinunter und küsste seine Wange. „Es heißt einfach, dass wir mehr Geld zum Shoppen haben.“ „Oh, du wirst dort nicht shoppen können. Die Shops sind nicht so, wie du dir sie vorstellst. Es gibt eine Buchhandlung, einen Geschenkshop und so, aber sie haben in Harbor Springs keine Klamottenläden. Man muss Harbor Springs verlassen, um die meisten Dinge zu kriegen.“ „Oh.“ Kurt blinzelte. „Also, was macht man dort?“ „Es ist einfach schön. Es gibt einen Strand. Leute segeln viel. Wir haben ein Segelboot, aber wir werden nicht rausfahren. Segeln ist okay, aber ich möchte die Zeit nicht so verbringen. Es ist schön am Pier zu sitzen und große Schiffe hereinkommen zu sehen, aber ich weiß nicht wie viele um diese Zeit herein kommen werden. Normalerweise laufe ich einfach herum. Die Menschen sind freundlich. Alle Kinder sind befreundet. Ich schätze, dass ich kein Kind mehr bin. Es ist einfach…“, zuckte Blaine mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Es ist schön. Und Tom‘s Mom‘s Kekse sind die besten. Und du findest alle möglichen Sorten wunderbarer Süßigkeiten. Und du kannst Geburtstagseiscremetorten bekommen.“ „Du magst den Ort wegen dem Junk Food!“, warf Kurt ihm vor. Blaine rollte mit den Augen. „Nein. Aber ich werde wahrscheinlich viele Kekse mit nach Hause bringen… Ich hoffe, dass du sie magst.“ „Wenn du sie magst, werde ich es bestimmt auch.“ Kurt zog ihn nahe zu sich. „Jetzt, da du nicht mehr so nervös bist, sollten wir versuchen etwas zu schlafen. Wir haben morgen beide Vorlesungen. Wir können morgen weiter planen, okay?“ „Mmkay.“, gähnte Blaine und legte seinen Kopf auf Kurts Brust. „Danke, dass du dich mit mir hingesetzt hast.“ „Danke, dass du mich nicht angeschrieen hast, weil ich die Schuhe gekauft habe.“, zwitscherte Kurt. „Das war kein Witz?“ Blaines Kopf schoss hoch. Kurt legte seinen Kopf bloß wieder sanft an seinen. „Jetzt ist es Zeit zu schlafen.“ „Kurt…“ „Schlaf…“, sagte Kurt, kuschelte sich an ihn und schloss seine Augen. ________________________________________ Kurt saß ein paar Tage später im Wohnzimmer und arbeitete an einer Skizze als Blaine ins Haus kam, blass und ganz bemitleidenswert aussehend. Er schmiss sofort seinen Block zur Seite und ging zu seinem Freund. „Was ist los?“ „Ich muss meine Weisheitszähne herausholen lassen!“, verkündete Blaine mit haselnussbraunen Augen. „Ich möchte nicht – nicht unters Messer!“ „Es ist nicht so schlimm. Wir haben das letzte Woche einige Male durchdiskutiert.“ „Er hat geröntgt, weil es wehtat und anscheinend bin ich ein Monstrum.“ „Du bist was?“, fragte Kurt und legte seine Hände auf Blaines Arme, um seine wilden Gesten zu beruhigen. „Weil meine Weisheitszähne kommen!“ „Blaine, jeder hat Weisheitszähne. Es macht dich nicht zu einem Freak. Ich habe meine mit dreizehn heraus bekommen.“, sagte Kurt sehr ruhig. „Erinnerst du dich?“ „Du hattest keine Zähne unter den Weisheitszähnen!“ „Zähne… unter…?“, fragte Kurt langsam Schwierigkeiten habend ihm zu folgen. „Meine Weisheitszähne kommen heraus, aber es sind noch ein paar darunter! Und mein Mund tut wirklich weh. Es hat wehgetan bevor ich gegangen bin, aber jetzt tut es wirklich weh!“ „Weil du jetzt mehr daran denkst.“ Kurt legte seine Hand auf Blaines Rücken, er versuchte nicht wegen Blaines Dramatisierungen zu lächeln. Er rieb seinen Rücken auf und ab um ihn zu beruhigen. Es kam nicht oft vor, dass Blaine sich so hochschaukelte, aber es war immer süß. Blaine war einfach süß egal unter welchen Umständen. „Nachdem du sie raus hast, wird es dir besser gehen. Und ich werde mich um dich kümmern. Ich mag es, das zu tun.“ „Nein. Du kannst nicht. Du wirst im College sein.“, seufzte Blaine miserabel. „Ich werde alleine sein.“ Kurt rollte mit den Augen und bewegte seine Hände, um durch Blaines kurze Locken zu streichen. „Du wirst nicht alleine sein. Ich werde dich eigenhändig dorthin fahren und nach Hause bringen. Wir können Arielle sehen und Clean-House. Ich lasse dich so viele Episoden der gottverdammten Show sehen, wie du willst.“, sagte er sanft. „Okay?“ „Aber du hast Vorlesungen. Du kannst sie nicht verpassen, weil ich sechs Zähne gezogen bekomme. Sechs!“ Kurt biss sich auf die Lippe. Während er ein oder zwei Tage verpassen könnte, war es nicht möglich mehr zu verpassen. Er erinnerte sich sehr genau daran, wie miserabel es Blaine mit Angina gegangen war. Er konnte sich nur vorstellen wie schlecht es ihm gehen würde, wenn er sechs Zähne heraus operiert bekommen würde. Vier mit dreizehn heraus zu bekommen war schlimm genug gewesen und Kurt hatte nicht einmal Angst vor Ärzten. „Kann ich sie nicht einfach herauswachsen lassen?“ „Du hast zu viele Zähne im Kiefer, Blaine. Es ist nicht wie bei normalen Leuten, die sie wachsen und zerstören können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es schön wäre Zähne unter Zähnen zu bekommen…“ „Es ist mitten im Semester. Ich habe keine Zeit dafür.“ „Nun vielleicht solltest du es in den – .“ „Nein.“, sagte Blaine sofort, mit weiten Augen. „Nein.“ „Blaine, du musst sie heraus bekommen und ich möchte nicht, dass du hier alleine bist. Was wenn etwas passiert?“, seufzte Kurt. „Nein.“, wiederholte Blaine stur. „Bitte, nein. Ich brauche den Urlaub, Kurt. Ich möchte den Urlaub. Du hast mir den Urlaub versprochen.“ „Sei nicht unfair, Blaine.“, sagte Kurt sehr leise und legte seine Hände auf beide Seiten seines Gesichtes. „Wir können nach den Abschlussprüfungen auf Urlaub fahren. So lange ich zumindest zwei, drei Tage mit dir habe, wird es dir gut gehen. Du könntest es Donnerstag vor meinen Ferien machen und wenn deine Ferien anfangen und meine enden, wirst du mehr als in der Lage sein dich selber um die Dinge zu kümmern.“ „Kurt…“ Blaine runzelte die Stirn, bemitleidenswerter aussehend als bisher. „Ich brauche Ferien. Ich will – Ich muss weg und mir um nichts Sorgen machen. Ich bin wirklich gestresst und es würden zehn Tage nur du und ich in Michigan sein. Ich möchte den Urlaub nicht absagen.“ „Blaine, ich kenne dich. Du hasst Ärzte. Du hasst Schmerzen. Als du Angina hattest, konntest du dich tagelang nicht bewegen. Du bist einfach einer dieser Leute, um die man sich kümmern muss, wenn sie krank oder verletzt sind. Wir müssen es in den Ferien machen lassen. Ansonsten wirst du diese Kopfschmerzen haben, bis Gott weiß, wann du sie raus bekommst.“, sagte Kurt ruhig. „Wir werden den Urlaub verschieben. Wir werden sofort nach den Abschlussprüfungen fahren. Das ist etwas, um das man sich kümmern muss oder es wird dir schrecklich gehen.“ „Kurt…“ „Blaine…“ Blaine bewegte sich wieder und seufzte. „Gut. Ich werde meinen Urlaub opfern um sechs Zähne aus meinem Kieferknochen geschnitten zu bekommen. Aber ich bin nicht glücklich darüber.“ „Du opferst ihn nicht. Du verschiebst ihn. Wir werden auf Urlaub fahren. Ich habe es dir versprochen und du bekommst ihn. Ich verspreche es… Hey, wo gehst du hin?“ „Weisheitszähne googeln.“, antwortete Blaine, der losgegangen war. „Oh nein, nein, nein! Du kommst mir nicht in die Nähe des Internets, wenn du das tust!“, sagte Kurt sehr schnell, seinen Arm ergreifend. „Du wirst jede Horrorgeschichte finden, die es gibt und ausflippen. Nein, Sir.“ „Natürlich werde ich das.“, sagte Blaine stur. „Ich möchte vorbereitet sein.“ „Blaine.“, seufzte Kurt. „Bitte. Vertrau mir. Alles wird gut gehen. Du musst nichts im Internet suchen und dich selbst verrückt machen. Du flippst so schon genug aus, okay?“ „Ich mag Ärzte nicht. Sie machen mich nervös.“ „Ich weiß.“ Kurt beugte sich hinüber und küsste seine Wange. „Also, das wird passieren: Du gehst hin und bekommst eine Infusion in den Arm. Dann schläfst du ein. Sie nehmen deine Zähne in fünfzehn Minuten heraus. Dann wecken sie dich auf, du verhältst dich komisch, weil du high bist, ich bringe dich nach Hause und du schläfst ein. Du kriegst Kartoffelpüree und Eis. Dein Mund wird ein wenig schmerzen, aber es wird nicht so schlimm sein. Währenddessen werde ich dir Bücher und Filme und Magazine ins Bett bringen, um dich zu beschäftigen. Klingt das wirklich so schlimm?“ Blaine sah nachdenklich aus und zuckte dann mit den Schultern. „Ich schätze nicht, wenn du es so ausdrückst… ich suche die Filme aus, richtig?“ „Natürlich.“, sagte Kurt durch sein Haar streichend. „Und es ist besser für dich. Du tust es in meinen Ferien. Du wirst nur für ein paar Tage im Bett sein. Du wirst noch immer deine ganzen Ferien haben um zu tun was immer du willst.“ „Ich kann vorarbeiten.“, sagte Blaine eifrig. „Geht es dir besser?“, fragte Kurt, mit den Fingern durch Blaines dunkle Haare streichend. “Ein bisschen.“, gab Blaine zu, auf seine Lippe beißend. „Ich bin allerdings noch immer nervös.“ „Das ist verständlich. Ich hatte auch Angst meine heraus zu bekommen. Dad musste mich mit neuen Klamotten bestechen, um mich an dem Morgen aus dem Haus zu bekommen.“, lachte Kurt ein wenig. „Ich wurde oft mit Klamotten bestochen.“ „Ich muss daran denken, dass du dich damit leicht bestechen lässt.“, neckte Blaine. „Möchtest du etwas von Taco-Bell zum Abendessen?“, fragte Kurt nach dem Augenrollen. „Nur weil du einen harten Tag hattest.“ „Wenn harte Tage immer damit enden, dass du mir sagst, dass ich was von Taco-Bell haben kann, denke ich, dass ich gerne öfter harte Tage hätte.“ ________________________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)