What brings us closer together von naro94 ================================================================================ Kapitel 38: 26.2 ---------------- Kapitel 26.2 ________________________________________ „Hey, Schatz!“ Blaine, der am nächsten Abend draußen saß und lernte, sah schockiert von seinem Buch hoch. Carole stand vor ihm. Eine große Tupperware-Schüssel in der Hand. Er hatte noch nicht einmal ein Auto parken gehört, also war es das letzte gewesen, was er erwartet hatte, dass jemand mit ihm sprach. Den größten menschlichen Kontakt, den er in den letzten Tagen gehabt hatte, außer seines Aufenthaltes bei David, war ein alter Mann gewesen, der nach der nächsten Tankstelle gefragt hatte. Unnütz zu sagen, dass er überrascht war Kurts Stiefmutter zu sehen. „Schau nicht so überrascht, Süßer. Komm schon. Lass uns rein gehen. Ich habe dir Abendessen mitgebracht, weil ich weiß, dass du kein so toller Koch wie Kurt bist.“, sagte Carole, ihn warm anlächelnd. Blaine stand auf und schloss sein Buch wortlos, schnell die Tür öffnend. Er hielt sie für sie auf und sie ging direkt in die Küche, als ob es ihr eigenes Haus wäre und stellte die Schüssel auf die Theke. Für einige Sekunden sah er sie nicht einmal an, halb verängstigt, dass sie ihn ebenfalls wegen seinem und Kurts Streit konfrontieren würde wie Burt es getan hatte. Er dachte nicht, dass er damit klar käme, wenn Carole unzufrieden mit ihm wäre, obwohl er sich sicher war, dass sie es war. „Komm her, Süßer. Du siehst elend aus.“ Sie ging zu ihm und umarmte ihn. Er erwiderte die Umarmung fest und gab ein erleichtertes Seufzen von sich. Er war nie glücklicher gewesen sie zu sehen. „Wie geht es dir? Du hast heute etwas gegessen, richtig? Du kümmerst dich um dich?“ „Ich bin überrascht, dass du mich nicht hasst.“, murmelte Blaine. „Nach gestern, meine ich.“ Carole sah etwas irritiert aus. „Burt hat den Verstand verloren. Ich weiß nicht, was um Himmels Willen ihn zu dieser Schlussfolgerung gebracht hat, aber glaub mir, ich hab ihm meine Meinung gesagt. Ich denke, dass er sich fühlt, als ob es die einzige Möglichkeit sei in Kurts Leben involviert zu sein, jetzt wo er ausgezogen ist oder so. Ich bin so wütend auf ihn, Blaine. So wütend. Ich hoffe ich habe es ihm deutlich gemacht. Ich denke, dass er sturer als Kurt ist und, Blaine, dass sagt etwas.“ Blaine gab ein weiteres erleichtertes Seufzen von sich und fühlte sich als ob ein großes Gewicht von seinen Schultern genommen wurde. Er wusste, dass Kurt und er sich schlussendlich wieder vertragen würden, aber er hatte sich wirklich Sorgen gemacht, dass Burt und Carole ihn am Ende hassen würden. Obwohl er zugeben musste, dass er nicht wusste, wie die Dinge mit Kurts Vater jemals wieder normal werden würden. „Hat er es… Kurt erzählt?“ Carole sah ihn bloß an. „Natürlich nicht, Schatz. Wenn er das getan hätte, müsste er erstens zugeben, dass er falsch lag und zweitens wäre es ein Todeswunsch. Kurt ist zwei Worte davon entfernt selber auf Burt loszugehen. Er versucht immer wieder Details von Kurt zu kriegen, darüber, was passiert ist und es ist nicht seine verdammte Angelegenheit.“ „Was hat…. Kurt gesagt? Hat er… New York erwähnt?“ Blaine setzte sich an den Tisch. Carole setzte sich neben ihn. „New York? Warum sollte er New York erwähnen?“ Blaine seufzte tief und rieb sein Gesicht. Jedes Mal, wenn er an diese Worte dachte, fühlte er sich zehn Mal schlimmer, als das Mal davor. Er war manchmal wirklich ein Idiot. In diesem Fall war er ein eifersüchtiger Idiot gewesen. Ja. Er war eifersüchtig. Höchst wahrscheinlich eifersüchtig. „Nachdem… nun… Ich bin einfach dumm, Carole.“ „Das bist du natürlich nicht!“, sagte Carole. Blaine senkte seine Hände und sah Carole traurig an. „Kurt hat mich einen Feigling genannt, weil ich nicht über diesen Jungen geredet habe, mit dem er redet und mit dem er Zeit verbringt. Er denkt, dass ich denke, dass er mich betrügt.“ „Tust du das?“, fragte Carole auf eine Art, die Blaine glauben ließ, dass sie bereits eine Ahnung hatte. Ganz klar hatten sie und Kurt geredet. „Vielleicht… Ich meine ja.“ Blaine sah hinunter. „Und dann habe ich ihm erzählt, dass er ein Idiot wäre, wenn er denkt, dass ich nicht wüsste was er tut… und dann haben wir ein wenig mehr gestritten… und er wollte gehen und ich wurde einfach so wütend. Ich habe ihm gesagt, dass ich mir wünschte, dass er nach New York gezogen wäre.“ „Ahhh.“, nickte Carole, aussehend, als ob plötzlich alles mehr Sinn machte. „Schau, Kurt hat es nicht erwähnt… er hat begonnen etwas zu sagen, denke ich und dann aufgehört. Er war wirklich aufgebracht. Ich wusste, dass es etwas Größeres war, als euch gegenseitig zu beschimpfen, aber er hat mir nicht gesagt was noch passiert ist.“ „Ich wollte das nicht zu ihm sagen. Ich bin nur so frustriert und ich fühle mich als ob ich… ich ihn verliere oder so. Ich versteh nicht, warum er immer dort ist. Letztes Semester war es nicht so, also warum jetzt auf einmal?“ Blaine sah mit großen, traurigen Augen zu ihr auf. Er klang so verzweifelt, dass es herzzerreißend war. „Ich wünschte, dass ich es nicht gesagt hätte. Ich wünschte, dass er nach Hause kommt.“ Carole griff herüber und zog ihn in eine weitere Umarmung um ihn zu trösten. „Oh, Süßer. Er kommt nach Hause und wenn ich ihn dazu zwingen muss. Mach dir darum keine Sorgen. Hast du Hunger?“ „Ein bisschen.“, gab Blaine zu. Er hatte den ganzen Tag nichts gegessen und jetzt, da sie es erwähnte, bemerkte er wie hungrig er war. Sein Magen knurrte und er lächelte sie schwach an. „Lass uns dich füttern!“ Carole stand sofort auf und ging, um ihm einen Teller Essen zu machen. Als sie das tat, fuhr sie fort mit ihm zu reden. „Schatz, ich denke, dass du wirklich mit Kurt darüber reden solltest, wie du dich fühlst… Ehrlichkeit ist wichtig.“ „Kurt ist momentan nicht sehr ehrlich.“, murmelte Blaine. Carole brachte ihm den Teller und setzte sich, ihre Hand auf seinen Arm legend. „Blaine, Kurt liebt dich sehr. Er ist auch extrem aufgebracht deswegen. Ich denke, dass er versucht hat das Ganze zu verhindern.“ „Es hat auf jeden Fall nicht so geklungen, als er begonnen hat.“ Blaine stocherte in seinem Essen herum und starrte darauf hinunter. Carole seufzte. „Ich weiß, dass es schwer ist, Süßer. Ich weiß. Aber es drin zu behalten und deine Gefühle nicht raus zu lassen, macht es einfach so viel schlimmer.“ „Meinst du, dass er?“ Blaine sah sie wieder an, die Augen noch immer groß und traurig wie zuvor. „Meinst du, dass er…?“ „Natürlich nicht. Aber ich bin nicht diejenige, die du fragen musst. Das ist Kurt.“ Carole drückte seinen Arm. „Das wird alles bald vorüber sein, Süßer. Ich verspreche es.“ Blaine nahm einen Bissen von seinem Essen und nickte. „Ich schätze, dass ist immer so.“ „Schau nicht so traurig drein, Schatz.“ Carole drückte seinen Arm noch einmal. „Aber ich möchte, dass du mir etwas versprichst.“ „Okay.“, seufzte Blaine. „Was denn?“ „Dass du dich um dich kümmerst und dass du, wenn Kurt nach Hause kommt, mit ihm redest. Es muss nicht an dem Tag sein oder am nächsten… aber versprich mir, dass du mit ihm darüber redest, wie du dich fühlst. Ich denke, es wird dich überraschen, wie viel besser es dir dann geht.“ „Ich werde es versuchen.“, versprach Blaine. Und er würde es versuchen, aber er dachte nicht, dass er sich so weit öffnen konnte, dass er Kurt fragte, ob dieser ihn betrogen hatte. Das war definitiv keine Diskussion, die Blaine führen wollte. Er konnte sich nicht entscheiden, ob es war, weil er Angst vor der Antwort hatte oder wegen der Nachwirkung der Frage. Egal wie, Blaine dachte nicht, dass es gut ausgehen würde. ________________________________________ Kurt saß einige Minuten draußen vor seinem Apartment in seinem Auto, es emotionslos anstarrend. Er war bereit nach Hause zu gehen, Blaine zu sehen und zu versuchen, es besser zu machen. Er hatte allerdings das Gefühl, dass es nicht sehr schnell wieder normal werden würde. Ihm wurde noch immer kalt, wenn er daran dachte was Blaine gesagt hatte – dass Blaine sich wünschte, dass er nach New York gegangen wäre. Auch wenn er es aus Wut gesagt hatte, schmerzte es dennoch sehr. Aber vielleicht hatte er es selber verursacht. Er hatte Blaine nicht auf die netteste Weise angesprochen. Eigentlich hätte er wahrscheinlich gar nicht versuchen sollen, irgendwas von Blaine zu erzwingen. Er wusste, dass er Blaine nicht hätte Feigling nennen sollen. Es war ein Tiefschlag und einer, wegen dem er sich schlecht fühlte. Sie hatten seit vier Tagen nicht mehr wirklich gesprochen. Vier Tage. Außer man zählte die SMS um Blaine zu sagen, dass er in Lima war und er dachte nicht, dass das zählte. Es war nicht so, als ob Kurt nicht mit ihm reden wollte. Er war nur… verletzt. Er konnte nicht glauben, dass es so schlimm war oder dass der Streit so aufgeheizt gewesen war, dass Blaine das Bedürfnis hatte einen Kommentar darüber zu machen, wie er sich wünschte, dass Kurt in einem anderen Staat lebte. Nur darüber nachzudenken, gab ihm das Gefühl, als würde sein Herz zerbrechen. Er hatte sich nicht dazu bringen können mit Blaine zu reden. Er hatte Blaine nicht einmal gesagt, dass er auf dem Weg nach Hause war. Um ehrlich zu sein, hatte er gehofft, dass Blaine nicht da wäre, so dass er etwas mehr Zeit gehabt hätte, sich darauf vorzubereiten. Weil die Fahrt von Lima nach Cincinnati nicht sehr geholfen hatte. Kurt musste schlussendlich aus dem Auto steigen. Was hatte er erwartet, ewig in seinem Auto zu sitzen? Der Punkt am nach Hause kommen, war es, nach Hause zu kommen. Es machte es nicht einfacher sein Hündchen zu nehmen, das kein Hündchen mehr war und ins Haus zu gehen. Er drehte sich um Kreacher anzusehen, der eifrig aus dem Fenster sah in Richtung des Hauses. „Hast du Blaine vermisst, Kreacher?“, fragte Kurt und hob ihn hoch. „Sollen wir Blaine sehen gehen?“ Kreacher leckte sein Gesicht als er die Autotür öffnete. „Ich hoffe, dass ich es nicht bereue nach Hause zu kommen.“, wisperte Kurt, ging zur Tür und drückte sie auf. Er musste nicht weit laufen um Blaine zu finden, der auf der Couch saß und seinen Computerbildschirm mit leeren Augen anstarrte, ohne ihn anzusehen. Er sah nicht einmal auf, als die Tür sich öffnete, also räusperte Kurt sich ein wenig. Blaines Kopf schnappte so schnell hoch, dass er wahrscheinlich ein Schleudertrauma bekam und seine Augen landeten auf Kurt. „Uh… hi.“, sagte Kurt verlegen, beugte sich hinunter und setzte Kreacher auf den Boden. Der Hund ging sofort in Richtung des Badezimmers, von dem er wusste, dass das Toilettenpapier zum Zerfledern auf ihn wartete. Weder Kurt noch Blaine stoppten ihn allerdings, sie hatten nicht den teuren Staubsauger dafür gekauft, dass er ihr gesamtes Leben im Schrank verbrachte. „H-hey.“ Blaine setzte seinen Laptop ab und stand auf, zögernd zu Kurt gehend. „Ich…“, seufzte Kurt und sah Blaine direkt in die Augen. Er war noch nicht bereit dazu, sich zu entschuldigen. Er versuchte noch immer herauszufinden, ob er dieses Mal etwas getan hatte für das er sich entschuldigen musste – obwohl er sich ziemlich sicher war, dass es so war. Schließlich brauchte man zwei Leute für einen Streit. „Ich hab dich vermisst… Ich hab dich sehr vermisst.“ „Ich hab dich auch vermisst, Kurt.“, sagte Blaine, Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht. Er streckte seine Hand aus, aber zog sie fast sofort zurück und steckte sie in seine Tasche. Er holte tief Luft bevor er sprach. „Es tut mir Leid.“ „Es tut mir auch Leid.“, seufzte Kurt. Solange Blaine es sagte, dachte Kurt, dass er es zumindest auch sagen konnte. Er schloss seine Augen ein paar Sekunden, bevor er sie wieder öffnete. „Das… Ich hätte dich nicht zum Reden zwingen sollen und ich hätte diesen Kommentar, dass du ein Feigling seist, nicht machen sollen. Ich war aufgebracht… es ist keine Entschuldigung… und ich sollte nicht… Ich hätte nicht gehen sollen. Es war wirklich… kindisch. Ich wollte bloß nicht mit den Nachwirkungen des Streits klarkommen müssen…“ „Es sollte dir nicht Leid tun… nun, dass du versucht hast mit mir zu reden.“, murmelte Blaine. „Ich hab dieses Gespräch nicht auf die beste Art begonnen, Blaine. Ich hab so oft darüber nachgedacht, was ich sagen soll und das kam heraus und es war gemein und anstrengend. Ich bin einfach… Ich wollte nur die Dinge richten, bevor wir zu dem Punkt kommen und natürlich bin ich derjenige, der dich zu dem Punkt gebracht hat.“ „Du warst frustriert. Es ist verständlich. Ich habe es zu diesem Punkt gebracht. Ich war nicht wirklich zugänglich. Ich war es für eine Weile nicht.“ Blaine zog seine Hand aus der Tasche, ergriff Kurts Hand und führte ihn zur Couch. „Ich denke, dass wir darüber reden müssen.“ „Können wir nicht später darüber reden?“, fragte Kurt. Er wusste, dass sie darüber reden müssten. Aber er hatte mehr als ein wenig Angst, es würde zu einem noch größeren Streit, als vor vier Tagen führen. Er dachte nicht, dass er noch einmal so etwas hören könnte, vier weitere Tage weinen. „Wenn wir nicht darüber reden, werden wir es aufschieben … und die Dinge werden schlimmer und sich aufbauschen.“, antwortete Blaine. „Ich denke, dass wir jetzt darüber reden müssen.“ Kurt nickte und bewegte sich, so dass er Blaine auf der Couch ansah, im Schneidersitz sitzend. Blaine drehte sich ebenfalls um ihn anzusehen und sie saßen so da, die Knie gegeneinander gepresst. „Nun… Ich schätze ich kann beginnen. Ich wusste nur nicht wie ich damit umgehen sollte, dass du mich ignorierst und… und Dinge andeutest… und winzige, dumme Streits beginnst. Ich hatte das Gefühl, dass egal, was ich tue, du es immer negativ auffassen würdest. So hab ich mich gefühlt, seitdem du herausgefunden hast, dass ich für das Projekt länger bleibe… Normalerweise verhältst du dich nicht so. Ich hab dich noch nie so gesehen. Ich hab nur versucht, mit dir zu reden, so dass wir, du weißt schon… es hinter uns lassen konnten. Also habe ich deswegen versucht, mit dir darüber zu reden. Aber ich bin es komplett falsch angegangen und in dem Moment, in dem ich begonnen habe zu reden, musste es… schlimm werden.“ Blaine nickte. „Es musste schlimm werden… aber ich hätte es nicht so weit kommen lassen sollen.“ „Du hast es nicht so weit kommen lassen. Wir haben es beide zugelassen…“ „Kurt, ich wünsche mir nicht wirklich, dass du nach New York gegangen wärest.“, sagte Blaine leise und stellte Augenkontakt mit ihm her „Das tu ich nicht.“ „Du hast es im Eifer des Gefechts gesagt, Blaine… Leute tun das, wenn sie… viel darüber nachgedacht haben.“ Der letzte Teil von Kurts Aussage war kaum mehr als ein Wispern und er sah weg. „Manchmal frage ich mich, ob die NYU nicht das Beste für dich gewesen wäre.“, gab Blaine zu. „Manchmal denke ich, dass du glücklicher und an einem besseren Ort wärst, wenn du zur NYU gegangen wärest.“ „An einem besseren Ort?“, murmelte Kurt, nicht aufsehend. Wie konnte etwas besser sein, wenn Blaine nicht dort war? „Wenn du eh die ganze Zeit weg bist, könntest du genauso gut an einem Ort sein, wo du glücklich bist.“ Blaine sah ebenfalls weg. „Es geht mir gut. Das einzige was momentan falsch ist, ist das Problem zwischen uns.“, sagte Kurt schockiert. Blaine öffnete seinen Mund, als ob er sprechen wollte, schloss ihn aber wieder. Kurt hatte das Gefühl, dass er etwas sagen wollte, aber sich nicht dazu bringen konnte, es wirklich zu tun. Schließlich sprach er wieder: „Es ist so stressig, Kurt. Das ganze stresst mich. Du hast so viele Kurse, du bist nie zu Hause, ich weiß nie ob du gegessen oder genug geschlafen hast und jetzt… diese Sache. Manchmal denke ich, dass du, wenn du an der NYU wärst…“ „Was?“ Kurt versuchte eine gleichmäßige Stimme beizubehalten, obwohl seine Brust sich zusammen schnürte. Er konnte sich nicht entscheiden, ob das Gespräch ihn traurig oder wütend machte. Wahrscheinlich ein wenig von beidem, aber er versuchte sein Bestes, keine schnippische Antwort zu geben. Das war nicht der richtige Zeitpunkt. Weil, selbst wenn es um die Alec Sache ging, er sagen konnte, dass Blaine etwas anderes ansprach – etwas vielleicht Größeres? „Dass du dich vielleicht besser um dich kümmern würdest. Vielleicht könntest du aus diesem Ding herauskommen in dem du bist.“, sagte Blaine sanft. „Welches Ding?“, fragte Kurt, seine Stimme sich ein wenig hebend. Er musste daran denken sie beim nächsten Mal, wenn er sprach, zu senken. Sie redeten und stritten nicht. Reden. „Kurt, komm schon.“, seufzte Blaine. „Bring es nicht soweit. Kannst du nicht einfach das nehmen was ich zu sagen habe und zuhören? Deshalb denke ich, dass es dir in New York besser gehen würde. Du müsstest dich um dich selbst kümmern, weil niemand dort sein würde, um es für dich zu tun. Ich möchte nicht, dass du nach New York gehst. Ich denke einfach, dass… es dir dort besser gehen würde.“ Kurt holte tief Luft, sich gestresst fühlend. Er weigerte sich wieder Augenkontakt herzustellen. Er wollte glauben, dass er sich um sich kümmerte. Er bat Blaine nicht darum, lange auf zu bleiben. Er bat Blaine nicht darum, sicher zu stellen, dass er aß. Er war ein großer Junge. Es war seine eigene Verantwortung, nicht Blaines. Es war nichts, worüber Blaine sich Sorgen machen musste. Schließlich sprach er wieder. „Das ist fair, denke ich… Dass du gestresst bist, meine ich. Aber du musst es nicht sein. Es ist nicht deine Verantwortung.“ „Ich soll mich um dich kümmern.“, forderte Blaine. „Aber ich möchte jetzt nicht dabei bleiben. Es gehört nicht einmal zu unserem Streit. Nicht wirklich.“ Kurt nickte, obwohl er das Gefühl hatte, dass es mehr mit dem zu tun hatte als Blaine zugeben wollte. „Gut. Dann ist es nebensächlich… Aber einiges von den anderen Dingen ist nicht fair, Blaine. Ich würde niemals… Ich…“ Er brach ab, nicht in der Lage es zu beenden. Wie konnte er auch nur ermessen ein Gespräch zu haben, dass er Blaine niemals betrügen würde? Wie konnte Blaine ernsthaft denken, dass er es tat? „Schau, der Hauptpunkt des Streits hätte niemals so groß werden sollen, wie er es wurde.“, seufzte Blaine wieder. „Aber so ist es und hier sind wir jetzt.“ Kurt sah schließlich zu ihm auf und nickte. „Hier sind wir jetzt.“ „Ist alles in Ordnung bei uns?“, wisperte Blaine. „Es wird zum Schluss immer in Ordnung sein.“ Kurt beugte sich vor und küsste ihn schnell. Blaine erwiderte den Kuss kurz, bevor er sich löste. „Kannst du einfach… versuchen ein wenig mehr zu Hause zu sein? So würde ich wissen, dass du dich um dich kümmerst? So dass ich weiß, dass du isst und schläfst?“ „Du verstehst nicht, dass ich dort an Schulsachen arbeite, damit ich mehr Zeit zu Hause verbringen kann.“, versuchte Kurt zu erklären, seine Hände ergreifend. „Wenn ich es in der Schule erledige, können wir, wenn ich zu Hause bin, Zeit miteinander verbringen.“ „Aber dass passiert nicht.“, seufzte Blaine. „Weil du kaum zu Hause bist.“ „Ich bin so oft zu Hause wie ich kann. Es ist wirklich schwer für mich, das Zeug zu erledigen mit dir und Kreacher hier.“, seufzte Kurt. „Aber ich werde versuchen mehr zu Hause zu sein, okay?“ „Danke.“, sagte Blaine sanft nickend. „Ich werde Abendessen machen.“ Kurt drehte sich um und stand auf, nicht in der Lage, klar zu denken. „Es sollte nicht zu lange dauern.“ „Okay.“, sagte Blaine sanft nickend. „Dann werde ich zu Ende lesen.“ Kurt strich durch sein Haar, bevor er ging, nicht die Erleichterung spürend, die er nach ihrem Gespräch erwartet hatte. Es hatte nicht wirklich eine Lösung gegeben. Es hatte Entschuldigungen gegeben, Worte waren getauscht worden, aber Kurt meinte nicht, dass es einen wirklichen Fortschritt gegeben hatte. Zumindest, dachte er, hatten sie sich nicht gestritten oder geschrien. Das an sich war ein Fortschritt gewesen, richtig? ________________________________________ Blaine hatte gedacht, dass nach ihrem Gespräch die Dinge besser werden würden. Sie waren von dem explosiven Streit beide aufgebracht gewesen. So viel war klar. Nach ihrer Diskussion hatte er erwartet, dass Kurt öfter zu Hause wäre. Stattdessen war Kurt nicht öfter als vorher zu Hause und jetzt schlief er nicht mal mehr im selben Bett mit ihm. Es war unglaublich frustrierend, dass sie etwas, was er für eine innige Diskussion hielt, hatten und nichts dabei heraus gekommen war. Tatsache war, dass sie wertlos gewesen war. Kurt wollte nicht einmal mit ihm im selben Raum schlafen! Nein, stattdessen schlief er am Küchentisch über seinen Skizzen ein oder auf der Couch mit Kreacher an sich gekuschelt. Er hatte nicht erwartet, dass es nach diesem großen Streit gleich wieder normal werden würde, aber er hatte erwartet, dass es ihnen besser gehen würde. Blaine störte es noch immer, dass Kurt nach dem Unterricht blieb. Kurt wagte es nicht über die lustigen Gespräche in seinem Pausen zu reden wie zuvor, aber es war einfach etwas in der Luft. Er wusste, dass Alec auch dort war und er hatte noch immer den Verdacht, dass Kurt gerne dort blieb wegen seiner… Gesellschaft. Er fand es jedes Mal schwieriger seine Frustration zu ignorieren wenn Kurt um neun, zehn oder elf durch die Tür kam. Aber er erinnerte sich daran, dass er sich miserabel gefühlt hatte, als Kurt nach dem letzten Streit gegangen war. Absolut miserabel. Wut war besser als sich miserabel zu fühlen. Richtig? „Du bist heute so still.“, sagte Kurt einige Tage später, die Küche betretend. Es war Samstag, Blaine hatte sich geweigert am Tag zuvor zum Abendessen bei Kurts Familie zu gehen, (was Kurt wirklich geärgert hatte, er hatte anscheinend noch immer keine Ahnung von Blaines und Burts Streit) und Blaine war – genau wie Kurt es gesagt hatte – sehr still gewesen. Er wusste nicht, wie er fröhlich sein sollte, da ihr Gespräch nichts gebracht hatte. Verdammt nichts. Okay. Vielleicht hatten sie nicht so sehr darüber gesprochen, dass er Zeit am College verbrachte – Zeit mit Alec, korrigierte er sich. Und vielleicht hatte er das Gespräch zu allem anderen gewechselt um zu vermeiden… darüber zu reden. Sie redeten um den heißen Brei herum. Wie hätte er sonst so lange verschweigen können, warum er vor einigen Jahren verhaftet gewesen war? „Blaine?“, fragte Kurt. „Was?“, fragte Blaine und gab ein sehr hörbares Seufzen von sich. „Was willst du, Kurt?“ „Was ist los?“ Kurt kam zu ihm und setzte sich zu ihm an den Tisch. „Dieselbe Sache, die zuvor los war.“, schnappte Blaine. Kurt musste ja unschuldig tun. Es konnte nicht sein, dass er nicht wusste, was los war. Er war nicht dumm. Nur hartherzig. Kurt streckte sich ein wenig. „Was habe ich getan? Ich fahre heute nicht auf den Campus. Es ist Samstag. Ich habe alles gestern erledigt.“ „Exakt. Wann bist du nach Hause gekommen?“, fragte Blaine. „Fang ja nicht damit an.“ Kurt stand auf. „Wir wollten vor fünf Tagen ruhig darüber reden und du hast es zu etwas anderem gemacht. Du hattest deine Chance, es wie ein Erwachsener zu behandeln und du hast die Chance vorbeiziehen lassen. Du hast New York darein gebracht.“ „Natürlich habe ich New York dahinein gebracht! Deshalb habe ich das über New York gesagt!“, rief Blaine aus. „Ich habe nicht einfach Dinge aus der Luft gegriffen!“ „Du solltest darüber reden, warum wir gestritten haben!“, schrie Kurt ebenfalls. „Und du solltest mehr zu Hause sein! Du hast versprochen, dass du mehr zu Hause bist! Dass du zu Hause arbeiten würdest!“ „Ich bringe sie mit nach Hause! Ich habe es mit nach Hause gebracht und bin lange aufgeblieben um sie zu erledigen, weil es hier länger dauert! Deshalb möchte ich die Dinge dort erledigen, weil es – .“ „Ablenkung! Ja, ich weiß!“, höhnte Blaine. „Ich finde das urkomisch, wenn man die Ablenkungen betrachtet, die du dort hast.“ „Oh? Oh? Welche Anlenkung, Blaine? Erleuchte mich!“ „Du siehst ihn!“ „Sehen, wie in vor meinen Augen?“ „Ich meine, wie in ihn in die Abstellkammer zu ziehen und ihn zu ficken!“, schrie Blaine. Er hasste den Ausdruck dafür – zu ficken. Es war keine Emotion dabei. Und zu denken, dass Kurt – das tat – mit dieser – Person. „[style type="italic"]Was hast du gerade gesagt?“, [/style] schrie Kurt und schubste den Stuhl auf dem er saß grob unter den Tisch. „Ich habe gesagt, dass du und dein kleiner schwuler Freund fickt!“ „[style type="italic"]Wie kannst du das zu mir sagen nachdem du derjenige warst, der gesagt hat, dass ich mir einen Freund suchen soll? Der gesagt hat, dass ich dann glücklicher wäre? Und ich habe einen Freund gefunden u-und ich bin glücklicher und du beschuldigst mich, dass ich dich betrüge?“ [/style] „Als ich gesagt habe, dass du dir einen Freund suchen sollst, meinte ich keinen Fick-Freund!“ Kurt zuckte sichtbar zusammen und trat einige Schritte zurück. „Du hast kein Recht, das zu – zu sagen, Blaine! Du hast keinen Grund – du kannst nicht einmal – ich – wie kannst du – .“ „Du kannst nichts sagen, weil du weißt, dass es wahr ist!“ Blaine stand wütend gestikulierend auf. „Blaine! Bitte!“, wimmerte Kurt. „Ich würde dich niemals betrügen!“ „Oh? Oh? Du wusstest wochenlang warum ich wütend war! Warum hast du nichts gesagt?“ Blaine kam näher. „Ich sollte dir nicht sagen müssen, dass ich dich nicht betrüge! Du solltest wissen, dass ich dich nicht betrogen habe, weil du mich kennen solltest!“ Kurt trat einen Schritt zurück. „Ich lebe mit dir zusammen, Ich liebe dich! Ich betrüge dich nicht, Blaine! Du solltest das wissen! Wenn ich mit jemand anderem zusammen sein wollen würde, würde ich dich verlassen und dann mit ihm zusammen sein! Nicht es hinter deinem Rücken tun!“ „Kurt, es macht keinen Sinn! Du arbeitest mit ihm an einem Projekt, hast immer über ihn geredet und du bleibst immer nach dem College um ‚Hausaufgaben zu machen‘ obwohl das Projekt fertig ist. Und du bist so viel glücklicher! Nur – Gib es nur zu, Kurt! Gib einfach zu, dass du eine Affäre hast!“ Kurt versuchte, sich an ihm vorbei zu bewegen, aber Blaine trat seitwärts, so dass der Jüngere nicht gehen konnte. „Du wolltest darüber reden! Lass uns reden! Wer hat den ersten Schritt gemacht? Fickt er dich oder fickst du ihn?“ „Hör auf! Hör auf!“ Kurt drängte sich grob an ihm vorbei. „Ich hasse es, wenn du so wütend bist!“ „Es tut mir Leid, dass ich nicht immer perfekt bin, Kurt! Neuigkeit: Du bist auch nicht perfekt! Und wenn du jemanden so oft schubst, muss es passieren!“ Blaine ergriff seinen Arm. Er griff ihn nicht fest – er nahm ihn nur sanft um Kurt daran zu hindern zu gehen. „Lass uns darüber reden, Kurt! Lass uns darüber reden, wie ich hier sitze und warte bis du nach Hause kommst, um sicher zu stellen, dass du nach Hause kommst! Aber dankst du mir je dafür oder interessiert es dich überhaupt? Das tut es nicht, weil du diesen Ehebrecher fickst!“ „ICH HABE MIT NIEMANDEM SEX AUSSER DIR!“, schrie Kurt schließlich. „ICH SCHLAFE MIT NIEMANDEM AUSSER DIR! ICH[style type="italic"] SCHLAFE MIT NIEMANDEM AUSSER DIR! [/style] EIGENTLICH HABE ICH AUCH KAUM SEX MIT DIR!“ Blaine holte tief Luft und sah nur noch wütender aus. „Hör auf zu lügen!“ „WENN IRGENDJEMAND SICH SORGEN MACHEN MUSS, DASS DER ANDERE HERUMHURT, BIN ICH ES! SIEH MIT WIE VIELEN MENSCHEN DU SEX HATTEST; NUR WEIL ES SICH GUT ANFÜHLTE! HAT DICH IN LETZTER ZEIT IRGENDJEMAND ANGESPROCHEN? HATTEST DU SEX MIT IHNEN?“ „Tu das nicht!“ Blaine Stimme hob sich noch mehr. „Bring verdammt noch mal nicht meine Vergangenheit hier mit rein!“ „Deine Vergangenheit hat damit zu tun!“ Tränen füllten Kurts Augen. „Das ist das einzige was erklärt, warum du so paranoid bist! Beschuldigst du mich, weil du mich b-betrügst? Hast du Sex mit jemand anderem, Blaine? Denn wenn irgendjemand von uns betrügt, dann du, weil du von Sex besessen bist!“ „Natürlich bin ich von Sex besessen! Ich bin ein neunzehnjähriger Junge, der mit seinem wunderschönen festen Freund zusammen lebt! Ich schlafe normalerweise mit dir in einem verdammten Bett und ich hatte seit drei Monaten kaum Sex!“ „Du hast meine Frage nicht beantwortet!“ Einige Tränen fielen über Kurts Gesicht. „Nein! Nein, ich schlafe mit niemandem! Aber ich denke, dass du es tust!“ „Das tu ich nicht! Ich habe mit n-n-niemandem Sex!“ Kurts Gesicht verzog sich. „Ich liebe dich seit dem Tag an dem ich dich kennen gelernt habe! Ich habe noch niemals jemanden so g-geliebt wie ich dich l-liebe und ich w-werde es auch nie wieder, Blaine! Ich würde es nicht riskieren dich zu v-verlieren wegen so etwas wie S-sex! Er ist nichts! Er –Er ist ein Freund, Blaine! Warum glaubst du mir nicht?“ „Ich kann es einfach nicht! Ich finde es einfach schwer zu glauben, dass du mich nicht betrügst! Er macht dich klar glücklicher, als ich! Du würdest lieber Zeit zwei Stunden entfernt von mir, ihm gegenüber sitzend verbringen! Nun, wenn du ihn so sehr willst, geh und hol ihn dir!“ „Bitte, Blaine. Bitte, s-sag so etwas nicht, weil ich es n-nicht mag! Wie könntest du so etwas denken?“, wimmerte Kurt. „Bitte.“ „Ich kann nicht aufhören solche Dinge zu sagen! Du hast mich dazu gebracht!“ „Ich kann das nicht t-tun. Es i-interessiert mich nicht, ob es kindisch ist. Ich gehe.“ “Renn nach Hause zu Daddy, Süßer! Zumindest hast du einen Daddy zu dem du gehen kannst! Was habe ich? Nichts! Und warum ist es so? Wegen dir!“ Kurt sagte nichts. Er sah Blaine nicht einmal an, rannte nur an ihm vorbei. Dieses Mal verspürte Blaine allerdings nicht den Drang ihm hinterher zu gehen. Er schlug wütend gegen den Kühlschrank und gab ein frustriertes Stöhnen von sich. Er wusste, dass der Streit ihn in ein oder zwei Stunden treffen würde. Bald würde er sich schrecklich fühlen, wegen dem was er gesagt hatte und bald würde er sich auch schrecklich fühlen, wegen dem was Kurt gesagt hatte – über seine Vergangenheit, wie er eher betrügen würde. Dann konnte er sich allerdings nur darüber Sorgen machen, dass er um drei Uhr seine Hausaufgabe hätte abgeben müssen und Kurt ihm ein weiteres Problem bereitet hatte. ________________________________________ Wenn es eine Sache gab von der Kurt wusste, dass er sie nie wieder tun würde, war es in Finns und Pucks Studentenwohnheim zu bleiben. Es war nicht so, als könnte er irgendwo anders hin und sie waren mehr als bereit gewesen das Risiko einzugehen in Schwierigkeiten zu kommen, wenn Kurt blieb. Er hatte den Verdacht, dass der Grund dafür war, dass ihr Zimmer geputzt werden musste, aber er war froh, dass er nirgendwo anders hingehen musste – ins Haus seiner Eltern. Kurt war am Abend zuvor angekommen. Anders als in der ersten Nacht in der Kurt unglaublich verletzt und aufgebracht gewesen war, war er jetzt angepisst. Rasend, wütend, wie immer man es nennen wollte. Die Fahrt hatte er nicht damit verbracht darüber zu weinen wie gemein Blaine war. Stattdessen hatte er stumm über die Tatsache gewütet, dass Blaine Anderson das größte Arschloch überhaupt war. War es Kurts Schuld, dass seine Eltern Idioten waren? Nein, war es nicht. Kurt hatte Blaine unter Medikamenteneinfluss gebeten nach Ohio zu ziehen. Blaine hätte nein sagen können, wenn er es gewollt hätte. Sicher, Kurt hätte wahrscheinlich geweint. Aber er war nun an einem Punkt, an dem er sich kaum noch an seinen Krankenhausaufenthalt erinnerte. Und wenn Blaine sich jetzt so verhalten würde, wünschte sich Kurt vielleicht, dass Blaine gar nicht erst zurückgekommen wäre. Nein. Das ging zu weit. Und vielleicht hatte Blaine genau das richtige gesagt. Um ehrlich zu sein erwähnte Kurt immer wieder Blaines Vergangenheit und es war wahrscheinlich – okay, es war meist – nicht gerechtfertigt. Blaine hatte genau dasselbe bei ihm getan. Jetzt wusste er, wie es sich anfühlte so etwas ins Gesicht geschleudert zu bekommen. Es fühlte sich Scheiße an. Blaine musste allerdings wissen, dass es nicht komplett Kurts Schuld war, dass seine Familie nicht mit ihm sprach. Wenn es nicht Kurt gewesen wäre, wäre es ein anderer Junge, ein anderes Drama oder eine andere Entschuldigung gewesen, damit sie Blaine enterben konnten. Das wusste er sicher. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen. Und das Blaine ihm vorwarf ihn zu betrügen? Ihm ins Gesicht zu sehen und zu sagen – okay, schreien – dass er es tat? Zu sagen, dass Kurt Alec in einer Abstellkammer fickte? Blaine hatte ganz klar seinen Verstand verloren. Ficken? Kurt Hummel fickte nicht. Und wenn er fickte, würde es bestimmt nicht in einer Abstellkammer sein. Erst recht nicht mit Alec Davis. Er kannte Alec nicht einmal so gut. Außerdem mochte Kurt es wirklich mit Blaine Liebe zu machen. Es war nicht einfach Sex. Es war... es war Liebe. Es waren Gefühle dahinter. Es war atemraubend, es war süß, es war sanft, es war perfekt, es war sie. Er konnte sich nicht vorstellen mit jemand anderem als Blaine Liebe zu machen. Er wollte mit niemand anderem Liebe machen als mit Blaine. Und er konnte sich nicht vorstellen, jemals Sex mit Blaine zu haben, nur für emotionslosen Sex um zu kommen. Alles, was Blaine und er taten war gefüllt von Gefühlen. Ficken war emotionsloser Sex. Nein. Einfach. Nein. Blaine war ein Idiot. Als ob Kurt jemanden ficken würde und als ob er mit irgendjemand anderem als Blaine Liebe machen würde. Niemals. Nein. Einfach. Nein. Er war enttäuscht und verletzt. Er war verletzt von dieser Beschuldigung. Von der Tatsache, dass Blaine auch nur denken konnte, dass er so etwas tat. Aber er war mehr wütend, als verletzt. Er war noch nie zuvor in seinem Leben so wütend gewesen. Nicht einmal als sein Vater alle seine Designerklamotten versteckt hatte, bevor er Kurt erzählt hatte, dass er sie verkauft hatte um die Ausgaben der Kreditkarte auszugleichen, die Kurt mit sechszehn für einen Modenotfall benutzt hatte. Und damals war Kurt sehr wütend gewesen. Er versuchte allerdings sich zu beruhigen, wenn auch nur aufgrund der Tatsache, dass Finn genug hatte die Worte „Blaine“ und „Arsch“ in seinem Satz zu hören. Er hatte sich vor drei Stunden von seinem Ärger abgelenkt, um den Raum zu säubern, aber selbst Kurt musste aufgeben als er den fragwürdigen Matsch vom ‚Tisch‘ nicht abbekommen hatte und den Geruch aus der Luft nicht verschwinden lassen konnte. Es gab nicht genug Febreeze und Lysol auf dieser Welt. Ablenkung. Das war, was Kurt brauchte, um sich davon abzuhalten Blaine anzurufen und so zickig zu werden, wie noch nie zuvor. Es lauerte. Kurt musste hart daran arbeiten es nicht heraus zu lassen. Während er Blaine liebend gerne anrufen würde, ihn anschreien bis er heiser war und dann auflegen, widerstand er. Kurt war nicht perfekt gewesen. Blaine hatte sich gerächt. Kurt tat das immer. Blaine hatte in der Vergangenheit nicht herumgeschrien, wenn Kurt sich gerächt hatte. Er musste warten. Er musste warten, bis er sich genug abgelenkt hatte, dass sein Ärger verflogen war. Dann würde er rational über den Streit nachdenken – oder es zumindest versuchen. Er konnte sich kaum an die Hälfte des Gesprächs erinnern. Es war ein Durcheinander in seinen Gedanken und er konnte es noch nicht zusammensetzen. Er würde darüber nachdenken was passiert war, er würde sich beruhigen und er würde nach Hause gehen. Er würde nach Hause gehen und versuchen ein weiteres Gespräch mit Blaine zu führen. Und sie würden entweder eine Lösung finden oder Kurt würde sich wieder inmitten eines Streites wiederfinden, von dem er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Egal wie, er wusste, dass er nicht gehen würde, nachdem er dieses Mal wieder nach Hause gekommen war. Hauptsächlich, weil er nirgends mehr hinkonnte. Kurt war verzweifelt auf der Suche nach Ablenkung, die seinen Ärger verfliegen ließ. Tief drinnen wollte er wirklich nach Hause gehen. Aber er war einfach so wütend. Die Tatsache, dass er Stunden damit verbracht hatte Finns und Pucks Zimmer aufzuräumen und dass es dennoch fast genauso schlimm war, wie am Tag zuvor, half nicht. Genauso wenig wie die Tatsache, dass es nach nassen Sportsocken roch. „Es stinkt hier drinnen. Und es sind überall dreckige Socken.“ Kurt zog seine Nase hoch und sah sich in dem kleinen Zimmer um. „Ich habe gestern erst aufgeräumt. Wie habt ihr zwei es geschafft, es so schnell wieder zu verwüsten?“ „Nun, duh.“, sagte Puck mit den Augen rollend. „Finn und ich sind zwei Typen, die zusammen leben.“ „Nun mein Apartment sieht nicht so aus und ich lebe mit einem Typen zusammen.“, antwortete Kurt. „Und wie viele Socken können zwei Personen an einem Tag tragen?“ „Nun dein Typ ist schwul oder bi oder was auch immer.“, forderte Puck und hielt sich nicht mit der Beantwortung der Sockenfrage auf. „Dieser Typ hat einen Namen.“, zeigte Finn auf, von wo er sich auf seinem ungemachten Bett ausstreckte. Kurt hoffte, dass diese Laken seit dem Beginn des Semesters gewaschen worden waren, aber er wusste, dass es zweifelhaft war. “Richtig. Blaine Warbler.“, zuckte Puck mit den Schultern. „Du kannst gerne aufräumen, Bruder.“ „Ich bin nicht dein Bruder. Ich bin nur hier, weil ich nicht will, dass Dad sich wegen Blaine aufregt und ich einen weiteren Streit habe.“ Kurt musste sich zurückhalten, um kein saures Gesicht zu machen, als er den Namen seines festen Freundes sagte. Er liebte Blaine, er tat es wirklich. Aber wann immer er die Worte des älteren Jungen sich ins Gedächtnis rief, wurde er wieder wütend. Er wollte Blaine einige Kopfnüsse mit etwas schwerem verpassen, aber er musste sich selbst daran erinnern, dass das illegal wäre und dass er Blaines Kopf zu sehr liebte, um ihn jemals zu verletzten. Selbst wenn Blaines Kopf momentan dumm war. „Ich verstehe immer noch nicht, warum er denkt, dass du ihn betrügst.“, sagte Finn den Mund voller Chips. Die Chips kamen aus einem Beutel, den er unter dem Bett hergezogen hatte, was Kurt vor Ekel zittern ließ. Er konnte sich bloß vorstellen, was noch darunter war. „Ja, ihr zwei müsst euch wieder vertragen.“, fügte Puck hinzu, griff hinüber und ergriff ein paar Chips. „Ihr seid... süß okay, wenn es zwei Jungs sind? Ja. Ihr seid süß.“ „Da wir jetzt festgestellt haben, was ich zu tun habe, lasst uns jetzt feststellen, was ihr zu tun habt.“, sagte Kurt gereizt. „Hör auf über Quinn zu reden. Sie hat einen Freund, Noah. Und du wirst ein riesiges Chaos veranstalten. Was ist mit Lauren passiert? Ich dachte, dass du wie verrückt in sie verliebt wärst.“ Puck runzelte die Stirn, schien aber nicht von Kurt beeindruckt zu sein. „Wir haben wieder eine Pause. Nur, dass ich denke, dass diese eine Trennung sein könnte.“ „Alter, du hast mir nicht erzählt, dass du und Lauren Schluss gemacht habt und auch nicht, dass du mit Quinn geredet hast. Seit wann redest du mit Quinn? Das ist nicht cool, Alter.“ Finn setzte sich auf. „Die Pause oder Trennung ist erst kürzlich.“, zuckte Puck gleichgültig. „Und ich habe seit Weihnachten immer mal wieder mit Quinn geredet.“ „Warum?“, fragten Finn und Kurt gemeinsam. „WirhabenunsBethangesehen.“, sagte Puck schnell. „Oh mein Gott.“ Kurt setzte sich aufgeregt auf Pucks Bett. „Hast du Fotos gemacht? Welche Augen hat sie? Wie groß ist sie? Hat sie geredet? Kann ich sie sehen?“ „Entspann dich, Lance Bass.“ Puck zog sein Handy aus der Tasche und berührte einige Male das Display bevor er Kurt ein Bild von einem bezaubernden Kleinkind zeigte. „Oh mein Gott.“, gurrte Kurt, nahm das Handy und starrte das Bild mit einem dummen Grinsen auf dem Gesicht an. „Oh mein Gott. Sie ist bezaubernd.“ „Das ist sie.“ Puck nahm das Handy zurück und machte es stirnrunzelnd aus. „Wir wollten sie einfach nur sehen und dann haben wir darüber geredet... sie bekommen zu haben und dann abgegeben zu haben. Das ist alles. Wir reden nur. Es gibt keinen Grund Gerüchte zu verbreiten, Hummel. Ich bin nicht dabei meine unsterbliche Leibe für sie zu verkünden.“ Da war sie. Die perfekte Ablenkung von Blaine und jedem Streit, der seinen festen Freund enthielt. Er hatte etwas gefunden, dass ihn von seiner Wut ablenkte. Und es war etwas Spaßiges. Kurt wusste genau worauf das hinauslief. Er wusste, dass er den Kuppler spielen würde. „Gibt es unsterbliche Liebe?“, fragte Kurt eifrig. „Oh mein Gott, Noah! Liebst du Quinn? Du musst es mir sofort sagen! Du kannst nicht einfach so etwas sagen! Denn wenn du es tust, solltest du wissen, dass ich gut darin bin Leute zusammen zu bringen. Ich habe sogar Referenzen! Erinnerst du dich an David? Nun ich habe ihn und Mercedes Neujahr offiziell bekannt gemacht und ich bin mir mehr als sicher, dass sie in spätestens einem Monat zusammen sind. Sie schreiben die ganze Zeit miteinander. Und Dad und Carole! Ich habe mich praktisch mit Blaine zusammengebracht, wenn man darüber nachdenkt – ich sollte uns nur nicht als Beispiel verwenden, weil wir streiten, und – .“ „Ich. Liebe. Quinn. Nicht.“, sagte Puck ernst, ihn unterbrechend. „Ich werde Quinn nie wieder lieben.“ „Wieder? Aw, also warst du in sie verliebt?“ Kurt seufzte und schüttelte seinen Kopf. „Mach dir keine Sorgen, Noah. Ich mach das schon.“ „Vor zehn Minuten hast du mir gesagt, dass ich nie wieder mit ihr reden soll.“ Puck hob seine Augenbraue. „Warum der plötzlich Sinneswandel?“ „Das war, bevor ich von deiner unsterblichen Liebe für sie wusste!“, schrie Kurt. „Puck, du hast Kurt nun auf eine Mission gebracht. Super.“, brummte Finn. “Jetzt können wir stündlich Anrufe von ihm mit Neuigkeiten über Quinn erwarten, wenn er wieder zu Hause ist. Es wird schlimmer sein als ihm zuzuhören wie er Blaine stundenlang Arschloch nennt.“ „Wenn er mich jede Stunde anruft, breche ich ihm die Finger.“, drohte Puck und sah Kurt mit einem Blick an, der ihn ängstigen sollte. „Er leugnet es nicht!“ Kurt schmiss seine Hände in die Luft, unbeeindruckt von Pucks Blick. „Oh Gott! Du liebst sie! Arme Lauren... Aber du liebst Quinn! Mach dir keine Sorgen. Ich werde das schaukeln. Ich weiß, dass Quinn und ihr Freund letzte Woche einen Streit hatten. Wir haben ein Skypedate, während eurem Footballtraining, um mich aufzuheitern, aber ich bin mir sicher, dass ich Informationen aus ihr heraus bekomme. Und wenn nicht heute, dann ein anderes Mal. Ich werde dich auf dem Laufenden halten.“ „Du scheinst momentan keine Aufmunterung zu brauchen.“, brummte Puck. „Ich hätte es lieber, wenn du dich nicht einmischst, Hummel.“ „Kumpel, du hast dafür gesorgt, dass er sich einmischt als du die kleinste Reaktion bei Quinns Namen gezeigt hast.“, seufzte Finn. „Er liebt es den Kuppler zu spielen. Anscheinend ist es sein zweiter Vorname.“ „Und ich bin super darin.“, sagte Kurt fröhlich und klatschte seine Hände zusammen. „Exzellent. Das ist genau, was ich brauchte.“ „Warte, Rachel wird nicht bei diesem Skypedate sein, oder?“, fragte Finn unsicher. „Was, meinst du ich bin ein Idiot?“, runzelte Kurt die Stirn. „Rachel und Quinn in demselben Skype Chat? Nein danke. Außerdem würde sie das nur schlimmer machen... aber warum?“ „Nun, sie hat angedeutet, dass sie froh ist, dass du mit Blaine streitest und dass sie hofft, dass es so bleibt.“, sagte Finn verlegen und sah aus, als ob er es bereute es erwähnt zu haben. „Ich denke nicht, dass dich das besser fühlen lassen würde.“ „Entschuldige mich?“ Kurts Unterkiefer klappte vor Schock herunter. „Sie möchte das süßeste Pärchen sein. Ich habe ihr allerdings gesagt, dass das dumm ist, Kumpel.“ Kurt runzelte die Stirn, seine fröhliche Stimmung auf der Stelle verschwunden. „Das hat sie wirklich gesagt?“ „Du musst dumm sein, Bruder.“, saget Puck Finn ansehend. „Warum hast du ihm das gesagt?“ „Ich habe das in letzter Zeit viel gehört.“, seufzte Finn und zuckte hoffnungslos mit den Schultern. „Mom sagt, dass ich manchmal keinen menschlichen Kontakt haben sollte.“ „Ich kann nicht glauben, dass Rachel das gesagt hat.“, wiederholte Kurt und hörte Finns und Pucks Konversation kaum. Was interessierte es sie, ob sie stritten oder nicht? Er wusste, dass Rachel... nun, Rachel sein konnte... aber es war einfach schwachsinnig, so etwas zu sagen. „Ja, ‚Weil niemand süßer ist als du und Blaine‘.“, sage Puck. „Niemand.“ Finn schnaubte laut. „Ich denke, dass jemand für deine Beziehung schwärmt, Kurt.“ „Nun, danke, Noah. Ich denke auch, dass wir ziemlich süß sind.“ Kurt lächelte Puck bezaubernd an. Er wusste, dass es einen Grund dafür gab, dass er Puck mochte. ________________________________________ „Hör auf mich so anzusehen.“, seufzte Blaine, verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sich in seinem Bett auf. Er könnte auf Kurts Seite des Bettes sitzen, weil sie nach ihm roch, aber er würde es nie zugeben – wenn er das täte natürlich. Kreacher, der elend am anderen Ende des Bettes lag und Blaine mit seinen großen Hundeaugen ansah, rutschte näher und wimmerte. „Nein.“ Blaine schüttelte seinen Kopf. „Absolut nicht.“ Kreacher rutschte bloß noch näher, lauter wimmernd. Er war sehr still gewesen, seit Kurt am Tag zuvor gegangen war, schmollend und nach Kurt wimmernd. Wenn Blaine den teuflischen Hund nicht so sehr verachten würde, würde er ihm Leid tun. So wie es war, war Kreacher allerdings noch immer Blaines größter Feind. „Kreacher, du machst das überhaupt nicht einfacher.“, seufzte Blaine als Kreacher Blaine schließlich erreicht hatte und sich unter Blaines Arm an seine Seite kuschelte. „Du liegst nicht bei mir.“ Als Antwort stand Kreacher auf und drehte sich drei Mal um sich selbst bevor er sich so hinlegte, dass sein kleiner Kopf auf Blaines Hüfte lag. „Ich kann nicht sagen wer verwöhnter ist, du oder Kurt.“, kapitulierte Blaine und begann Kreacher Kopf zu streicheln. „Ich mag dich nicht, weißt du? Ich denke, dass du ein sehr, sehr gemeiner Hund bist. Du gehst herum und isst meine Dinge und stielst die wenige Zeit, die Kurt zu Hause ist. Du lässt mich oder Kurt auch nie gehen, weil du uns in die Socken beißt, wenn wir versuchen sie anzuziehen. Das ist nicht cool.“ Kreacher legte bloß seine Pfote über ein Ohr, ihm klar zeigend, dass er nicht zuhörte. „Ich werde eine Katze mit nach Hause bringen. Eine Katze. Und sie wird viel süßer sein als du. Und viel kleiner. Und sie wird deine teuflischen Spiele durchschauen. Verstehst du das? Verstehst du das, teuflischer Hund?“ Kreacher krabbelte auf seine Brust und legte seine Vorderpfoten auf Blaines Gesicht. „Jetzt versuchst du mich umzubringen.“, brummte Blaine und kämpfte damit Kreacher von seinem Gesicht zu bekommen. Das einzige Ergebnis war, dass Kreacher lebhaft über ihn kletterte, spielerisch bellend. „Ich wette Kurt hat dich dazu angestiftet, huh?“, brummte Blaine, schnappte den Hund endlich mit beiden Händen und hob ihn in die Luft. Kreacher starrte auf ihn hinunter, noch immer mit den Beinen tretend und schwanzwedelnd. Schließlich setzte er Kreacher neben sich aufs Bett und kuschelte sich an den Hund. „Er ist ziemlich wütend auf mich... Er schreibt mir nicht einmal. Ich schätze, ich habe ihm allerdings auch nicht geschrieben... Ich mag es nicht, nicht mit ihm zu reden. Meinst du er vermisst mich?“ Kreacher leckte nur sein Gesicht ab, sehr glücklich aussehend so nahe bei Blaine zu sein, der ihn normalerweise so gut es ging ignorierte und mied. „Du hast Recht. Ich habe ihn ziemlich wütend gemacht. Er vermisst mich wahrscheinlich noch nicht.“, seufzte Blaine und kuschelte sein Gesicht an Kreachers Fell. „Ich vermisse ihn allerdings. Du vermisst ihn auch, oder? Ich glaube nicht einmal, dass du eine schlechte oder nervige Sache getan hast seit er weg ist. Außer dem Ausrutscher als du vor einer Minute über mich gekrabbelt bist... aber ich lasse dich bei mir schlafen, okay? Ich kann nicht glauben, dass ich schon wieder mit einem Hund rede. Ich glaube, dass Kurt mich dazu gebracht hat meinen Verstand zu verlieren, Kreacher.“ Kreacher bellte einmal und kuschelte sich wieder an Blaine. „Bist du traurig? Ich bin auch traurig.“ Blaine bewegte sich so, dass sie beide es bequem hatten, legte sein Gesicht aufs Kissen und versuchte sein Gehirn abzuschalten damit er schlafen konnte. „Ich bin auch traurig.“ ________________________________________ “Es tut mir Leid, dass ich das Skypedate absagen musste. Eine Schulaufgabe. Ihr wisst wie das läuft.“, sagte Mercedes spät am nächsten Abend und winkte Quinn und Kurt zu. „Und damit meine ich, dass Rachel herüber kam und wir alle wissen wie das gelaufen wäre...“ „Läuft Rachel Berry wirklich herum und sagt, dass sie will, dass Blaine und ich uns trennen, damit sie das süßeste Pärchen sein kann?“, fragte Kurt höhnend. Er war noch immer nicht darüber hinweg und er war sich ziemlich sicher, dass er einige Zeit wütend darüber sein würde. „Mercedes?“ „Warum erzählt jeder Finn alles?“, wunderte Quinn sich laut. „Ich habe es ihm nicht gesagt, Miss Ich-Bin-der-Boss hat es getan.“, sagte Mercedes. „Außerdem sind sie zusammen. Sie sagt ihm praktisch jede Kalorien die sie täglich isst. Es ist extrem nervig.“ „Lebst du mit ihr zusammen?“, fragte Quinn. „Ich dachte nicht, dass du zwei Zimmernachbarn hast.“ „Wir leben nicht zusammen, aber sie ist oft hier. Es ist allerdings nicht immer schlimm. Manchmal ist es schön, Gesellschaft zu haben.“, antwortete Mercedes. „Oh, warte. Ich habe gerade eine SMS bekommen. Wartet.“ „Ist es Daaaaaavid?“, fragte Kurt grinsend in einer sing-sang Stimme. „Wer ist David?“ Quinn hob ihre Augenbrauen als Mercedes verschwand. „Der Junge, den ich ihr Neujahr vorgestellt habe. Erinnerst du dich? Groß, dunkel und hübsch?“, sagte Kurt es sich bequem machend. „Gott, dieses Zimmer stinkt so ekelhaft. Ich muss Freunde finden, bei denen ich bleiben kann, die nicht Finn oder Puck sind.“ Mercedes setzte sich hin ein Grinsen auf dem Gesicht. „Ich bin zurück. Habe ich etwas verpasst?“ „Nope.“, neckte Kurt. „Okay, Weißer Junge. Hast du seit dem zweiten Streit mit deinem Freund geredet?“, seufzte Mercedes nachdem sie mit den Augen gerollt hatte. Sie mochte keinen Smalltalk, wenn es um Streit zwischen Kurt und Blaine ging. Was Kurt keine Möglichkeit gab, das Gespräch auf Puck zu führen. „Nein.“, seufzte Kurt und versuchte erfolgreich seine Enttäuschung zu verstecken. Es gab andere Zeiten in denen er Kuppler spielen konnte. „Gar nicht?“, fragte Quinn. „Du hast ihm nicht einmal gesagt, wo du hin bist?“ „Nö.“, seufzte Kurt. Er war sich ziemlich sicher, dass Finn Blaine eine Stunde nachdem Kurt aufgetaucht war, angerufen hatte, also fühlte er sich deswegen nicht ganz so schrecklich. „Sollte mich das hier nicht aufheitern? Ich möchte momentan nicht über ihn reden.“ „Das hier soll dich nicht aufheitern. Es soll dich nach Hause bringen. Baby, die Dinge können nicht schlimm genug sein, dass du mit Finn und Puck in einem Zimmer leben musst. Weiß dein Dad wo du bist?“, fragte Mercedes während Quinn zustimmend nickte. „Nein. Dad denkt, dass ich zu Hause bei Blaine bin und es uns gut geht. Ich kann gar nicht erklären, wie nervig er nach dem ersten Streit war.“ Kurt setzte sich auf. „Ich möchte nicht einmal darüber nachdenken, was er sagen würde, wenn er wüsste, dass ich nach Hause gegangen bin und wir wieder gestritten haben.“ „Das hast du dir selber eingebrockt als du nach Hause gegangen bist.“, sagte Quinn leise. „Ich weiß, dass du das nicht hören willst.“ „Nein, ich weiß. Deshalb bin ich dieses Mal zu Finn gegangen.“, seufzte Kurt. „Du hast Recht.“ „Nein. Du bleibst bei Finn, weil du wieder wegrennen willst, aber Angst hast, dass Carole dich dazu bringen wird nach Hause zu gehen und Burt dich wieder ausfragen wird.“, korrigierte Mercedes. „Und Finn ist zu dumm, um zu sehen, warum du wirklich bei ihm bleibst.“ „Er ist nicht zu dumm.“, seufzte Kurt wieder. Er hätte wissen müssen, dass Mercedes es nicht nachvollziehen konnte. Schließlich hielt dieses Gespräch sie wahrscheinlich davon ab, mit David zu schreiben und flirten. „Er wollte wahrscheinlich nur, dass ich bei ihm aufräume. Er weiß genau, wieso ich hier bin.“ „Du wirst nach Hause gehen, richtig?“, fragte Quinn und sah sehr neugierig aus. „Ja, irgendwann schon, schätze ich.“, zuckte Kurt mit den Schultern. Er wusste, dass er bald nach Hause gehen würde, aber er wollte nicht. Er war noch immer wütend und er war nicht bereit dazu, dass so schnell aufzugeben. „Ich meine, natürlich werde ich. Ich... Es ist schwer nach Hause gehen zu wollen, wenn man weiß, dass es zu einem weiteren Streit führen wird, warum, wir gesagt haben, was wir gesagt haben und warum ich gegangen bin und wie er denkt, dass ich mich nicht um mich kümmere und dass er denkt, dass ich ihn betrüge. Ernsthaft, was gibt ihm das Recht so etwas zu sagen?“ Wenn er wütender gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich erwähnt dass er sich größere Sorgen machen sollte wegen Blaines Vergangenheit, aber zum Glück hatte er das bisher vermieden. Schließlich war er frustriert. Egal wie frustriert er jedoch war, würde er niemals bewusst anderen Leuten von Blaines Vergangenheit erzählen. Er wollte wiederholen, dass wenn sich jemand Sorgen machen musste, dann er. Wenn auch nur, damit jemand ihm sagen konnte, dass er ein Idiot sei. Er hatte bis zu diesem wütenden Moment nicht einmal daran gedacht, aber jetzt konnte er es nicht aus seinem Kopf bekommen. Warum war Blaine so paranoid? Konnte es deswegen sein? „Aber.. Kurt... du kümmerst dich um dich, richtig?“, fragte Quinn besorgt. „Er kümmert sich besser um sich selbst oder ich werde eigenhändig dort herunter kommen und Verstand in ihn prügeln.“, antwortete Mercedes bevor Kurt antworten konnte. „Natürlich mach ich das.“ Kurt rollte mit den Augen. „Du isst drei Mahlzeiten am Tag, bekommst jede Nacht mindestens sieben Stunden Schlaf und verbringst Zeit ohne Arbeit fürs College?“, fragte Mercedes. „Naja...“ „Danach folgt besser ein Ja, Junge.“, sagte Mercedes. „Es ist nicht so als würde ich nicht essen oder schlafen. Es gibt bloß viel Arbeit am College.“ Kurt kämpfte gegen den Drang an, mit den Augen zu rollen. Es reichte, dass sein Vater und Blaine ihn darauf ansprachen und dass Taylor versuchte, es anzudeuten. Wie viele Leute versuchten noch ihn darauf anzusprechen? „Ich kann nichts dafür, dass meine Vorlesungen lange dauern und ich viel am Campus bin. Ich bleibe nur anderthalb Stunden nach der letzten Vorlesung. Selbst, wenn ich zu einem normalen College gehen würde, würde ich so viel Zeit mit Lernen verbringen. Ich verstehe nicht, warum das eine so große Sache ist!“ „Vielleicht solltest du weniger Kurse nehmen?“, schlug Quinn vor. „Du hättest weniger Stress. Ich erinnere mich daran, dass du erzählt hast, dass du mehr Kurse hast als ein durchschnittlicher Student.“ „Es ist jetzt zu spät um weniger zu nehmen.“, sagte Kurt gereizt, er mochte nicht in welche Richtung das Gespräch verlief. „Es geht mir gut. Es ist viel Arbeit, aber es ist machbar. Zumindest wäre es das, wenn Blaine nicht so frustriert wäre, dass ich immer Hausaufgaben mache. Er braucht nicht reden. Er hatte letztes Semester Kurse an allen fünf Tagen und hat immer mehr Schichten übernommen.“ Aber du musst es von seinem Standpunkt aus betrachten, Baby.“, seufzte Mercedes. „Sein Freund ist nie zu Hause. Er möchte ein wenig Zeit mit dir verbringen. Wenn ich einen Freund hätte, würde ich so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen wollen.“ „Er war letztes Semester nie zu Hause! Der einzige Grund, dass er es jetzt bemerkt, ist, dass er nur noch an zwei Tagen in der Woche zum Campus muss!“, schnappte Kurt. Er wollte nicht genervt sein von seinen Freunden, aber er verstand nicht, warum ihm jeder sagte, dass er es von Blaines Standpunkt aus betrachten sollte. Er zweifelte stark daran, dass jemand Blaine so etwas sagte. „Letztes Semester war es kein Problem! Er versteht es einfach nicht. Er kann ein Maximum an Kursen und Arbeit machen, aber wenn ich viele Kurse belege, ist es inakzeptabel! Ich liege nicht falsch, Mercedes. Und ich weiß nicht, warum er denkt, dass ich ihn betrüge, wenn ich nach den Kursen länger bleibe, aber ich tu‘s nicht. Wenn ich aufhöre nach dem Unterricht ins Studio zu gehen, wird es aussehen, als würde ich zugeben, dass ich etwas Falsches gemacht hätte und er wird denken, dass ich ihn betrogen habe!“ „Es zeigt nicht, dass du etwas falsch gemacht hast. Es ist ein Kompromiss für den Jungen, den du liebst.“, sagte Quinn sehr ruhig. „Außerdem, Kurt, du kannst nicht gleichzeitig richtig und falsch sein. Du weißt, dass es Blaine stört und du nimmst nicht weniger. Du hast eine Beziehung. Das ist Arbeit. Er ist mit einem Problem zu dir gekommen und du bist vor dem Streit davon gerannt.“ „Er ist nicht zu mir gekommen. Ich musste es aus ihm herauszwingen. Und ich weiß, dass Beziehungen Arbeit erfordern, aber das ist eine so dumme Sache, um daran zu arbeiten!", brummte Kurt. „Für ihn ist es nicht dumm.“, seufzte Mercedes. „Schau, Baby. Du liebst ihn, richtig?“ „Natürlich tu ich das.“, sagte Kurt fast ungeduldig. „Ich liebe ihn sehr.“ „Dann sag es ihm. Sag ihm, dass du es nicht magst, dass er dich beschuldigt ihn zu betrügen, weil es nicht wahr ist, aber sag ihm auch, dass du Alec nicht mehr sehen wirst.“ „Ich möchte nicht aufhören ihn zu sehen. Er ist mein Freund. Und ich habe nichts falsch gemacht.“ „Hör auf so stur zu sein.“, schnappte Mercedes. „Ihr beide habt eine Kleinigkeit zu einem wochenlangen explosiven Streit gemacht. Blaine ist ein Arsch, weil er voreilige Schlüsse gezogen hat und sich weigert darüber zu reden, aber du bist ein Arsch, weil du nichts tust, um die Situation zu verbessern. Du kannst hier so lange sitzen und dich beschweren, wie du willst, Kurt, aber es bringt dich nicht weiter. Das Einzige, was du tun kannst, ist aus Finns Zimmer zu gehen, nach Hause zu deinem festen Freund zu fahren und ihm zu sagen, dass du einen Kompromiss machen möchtest.“ “In letzter Zeit scheinst du dich dazu verpflichtet zu fühlen viele Ratschläge zu geben.“, höhnte Kurt. „Jemand muss es tun.“, sagte Mercedes. „Irgendwann muss jemand zu dir durchdringen.“ „Geh nach Hause, Kurt.“, sagte Quinn kurz. „Mercedes hat Recht. Umso länger du weg bist, umso länger dauert es, bis es vorbei ist. Wir versuchen hier nicht dich aufzuregen, aber es ist die Wahrheit.“ „Ich möchte nicht wieder streiten.“ Kurt sah nach unten. „Ich mag es nicht, wie er dann wird. Er ist eine ganz andere Person.“ „Du wirst selber ziemlich schlimm, wenn du schlecht drauf bist.“, scherzte Mercedes. „Aber ganz im Ernst, Baby, du musst nach Hause gehen. Außerdem denke ich, dass das Leben mit Finn und Puck dir nicht gut tut. Sieh dir bloß deine Haare an.“ “Es sind erst zwei Nächte.“, seufzte Kurt, verzog aber das Gesicht, als er sein Gesicht auf dem Bildschirm sah. „Gut, gut, gut... ich schätze ihr habt Recht. Ich sollte nach Hause gehen.“ „Wir vermissen dich.“ Quinn lächelte ihn traurig an. „Du solltest öfter zu Hause sein, so dass wir Skypen können und die Leben der anderen nachvollziehen können.“ „Wenn er für Blaine nicht zu Hause bleibt, dann sicher nicht für uns.“, lachte Mercedes. „Geh packen und fahr nach Hause, Kurt. Ich bin mir sicher, dass dein Freund und dein Hündchen dich vermissen. Und ich weiß, dass du sie vermisst.“ „Das ist fraglich.“, murmelte Kurt und schüttelte seinen Kopf. „Ich vermisse sie. Besonders Blaine, selbst wenn er sich wie ein Idiot verhält... Ich weiß nur nicht, was ich sagen soll, wenn ich nach Hause komme. Beim letzten Streit bin ich gegangen, weil ich verletzt war... aber als ich nach Hause kam, war ich so bereit wieder bei ihm zu sein. Dieses Mal bin ich gegangen weil ich wütend war und ich bin es immer noch irgendwie – nein. Ich bin noch immer wütend, dass er mich dessen beschuldigt. Ich gehe wütend nach Hause. Es wird in einem weiteren Streit enden.“ „Das ist okay, Baby. Streitet, wenn du zu Hause bist. Ihr zwei müsst die Dinge raus lassen und wenn das heißt, dass ihr streitet, dann streitet. Aber bleib zu Hause. Streitet, vertragt euch und dann sagst du ihm, dass du bereit bist einen Kompromiss zu machen. Nachdem ihr euch vertragen habt, schließt du dich nicht in deinem Zimmer ein, um Hausaufgaben zu machen. Du schläfst mit ihm in einem Bett. Sagst ihm, dass du einen Kompromiss machen möchtest und zeigst ihm das dann.“ Kurt öffnete seinen Mund um zu sprechen, aber Mercedes hielt ihre Hand hoch. „Geh! Geh jetzt! Mach den Computer aus, pack deinen Rucksack und fahr dein tolles Selbst zurück nach Cininnati. Ich werde dich in zwei Stunden anrufen und wenn du nicht da bist, Kurt... Ich weiß noch nicht was ich dann tun werde, aber es wird nicht schön sein. Tschüss, Kurt.“ „Tschüss, Kurt.“ Quinn lächelte ihn an und winkte. „Es ist am besten so. Wir versprechen es. Vertrau uns.“ „Gut, gut. Ich gehe, ich gehe!“ Kurt schloss seinen Laptop und sah sich für einige Sekunden in Finns und Pucks ekelhaftem Zimmer um. Er war vielleicht nicht froh nach Hause zu gehen, aber eines war sicher. Er würde den Geruch dieses Zimmers nicht vermissen. Überhaupt nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)