What brings us closer together von naro94 ================================================================================ Kapitel 34: 24.1 ---------------- Kapitel 24.1 „Das Kind hat den ganzen Tagen kaum einen Ton gesagt. Er weiß, dass er sprechen darf, ohne dass wir ihn umbringen, oder?“, fragte Burt Kurt einige Wochen später. Es war der erste Freitag der Winterferien und der erste Tag, an dem die Jungs bei Carole und Burt waren (und natürlich dem Baby). Da sie mit Kurts Auto gefahren waren, hatte Blaine entschieden einfach den ganzen Tag in der Werkstatt zu verbringen. Obwohl Kurt hauptsächlich im Büro arbeitete und während dem Papierkram in der Lage gewesen wäre zu reden, war der ältere Junge fast die ganze Zeit hinter einem Buch versteckt. „Oh, das weiß er. Er wollte das Buch schon seit sechs Monaten lesen.“, zuckte Kurt mit den Schultern und sah zur Ecke des Raumes, wo sein Freund in einem Plastikstuhl zusammengerollt und in seiner eigenen Welt gefangen war. „Er wollte letzte Nacht vor dem Schlafengehen anfangen, aber ich habe ihn nicht gelassen. Ansonsten wäre er die ganze Nacht aufgewesen. Also haben wir einen Kompromiss gemacht. Ich fahre während er liest.“ „Du bist dir sicher, dass er nicht versucht, uns nicht im Weg zu sein?“ „Blaine.“, sagte Kurt laut und wusste, dass er keine Antwort bekommen würde. Sein Freund sah nicht einmal von dem Buch auf. „Blaine. Blaine, Blaine, Blaine. Blaine, wenn du aufsiehst, werd ich dir heute Abend Brownies machen. Und dir jeden Tag was Taco Bell holen. Und dich Sonntagabend den großen Fernseher benutzen lassen. Blaine, Blaine, Blaine.“ Blaine sah noch immer nicht auf, runzelte bloß die Stirn über sein Buch und blätterte die Seite um. „Siehst du? Er ist momentan in einer anderen Welt. Erinnerst du dich an den großen Sturm im August? Mit den ganzen Blitzen, die Tornados verursacht haben? Er hat die ganze Zeit durchgelesen, Dad. Und als er das Buch durch hatte, hat er nach draußen gesehen und war ganz überrascht ‚Oh, ich habe es nicht regnen gehört!‘ “ Kurt lachte, sortierte einige Papiere und steckte sie dann in einen Aktenordner. Wie frustrierend es auch sein konnte, Blaines Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn er las, musste Kurt zugeben, dass es absolut hinreißend war, wie Blaine sich in seinen Büchern verlieren konnte. „Manchmal frage ich mich, ob es für ihn unangenehm ist, bei uns zu sein. Und du hast gesagt, dass er wegen den Ferien Angst hatte.“, gab Burt, seine Augen noch immer auf Blaine gerichtet, zu. „Nein, er ist nervös seinen Bruder zu treffen. Sie haben ein wenig über Facebook gesprochen und telefonieren ab und zu, aber er ist nervös ihn wieder persönlich zu treffen.“, erklärte Kurt schnell. „Er wollte sogar schon gestern fahren, als er von seinen Abschlussprüfungen zurückkam, aber ich musste noch meine Backrezepte zusammen suchen und so. Ihm geht es wirklich gut.“ „Gut.“, brummte sein Vater und sagte laut: „Hey, Kind, hast du Hunger?“ „Nein Danke!“, rief Blaine, wieder nicht einmal von seinem Buch aufsehend. „Was liest er, das so gut ist?“, fragte Jeff das Büro betretend. Er krempelte mit einer Hand seine Ärmel hoch und griff mit der anderen nach seinem Handy. „Geh wieder raus und mach deinen Job.“, seufzte Burt und rieb seine Stirn. „Du kennst mich, Boss. Ich bin zu gespannt auf Santa Claus, um zu arbeiten!“, grinste Jeff und blieb stehen um den Stapel Papiere durcheinander zu bringen, den Kurt sorgfältig gestapelt hatte. „Jeff!“, schrie Kurt. „Geh und mach deinen Unfug mit dem Getriebe von jemandem oder so! Diese Papiere sind wichtig!“ “Wichtiger als die Getriebe von Leuten?“, lachte Jeff laut. „Weißt du wie falsch das war, was du gerade gesagt hast, Kleiner Burt?“ „Warum stellst du solche Leute ein, Dad?“, seufzte Kurt bloß und rückte seinen Stapel gerade. „Jeff, hast du kein Kind, dem du Süßigkeiten stehlen kannst oder so?“ „Meine Frau ist letztes Mal wütend geworden, als ich das gemacht hab.“ „Nein. Deine Frau war wütend, weil sie mit einer Plage wie dir verheiratet ist.“ Es gab ein lautes Knallen aus der Werkstatt und jemand sagte: „Whoops! Ich war das nicht!“ „Wie kann er dabei weiterlesen?“, schrie Burt und zeigte auf Blaine, der bei dem sehr lauten Geräusch, das jeden anderen im Raum dazu gebracht hatte in die Lüfte zu springen, nicht einmal zusammen gezuckt war „Das ganze Gel muss in seine Ohren geflossen sein.“ Jeff kicherte über seinen Witz. Blaine sah dabei auf und streckte seine Unterlippe, wie ein verletztes Hündchen aussehend, vor. „Oh, Blaine.“, lachte Kurt, stand vom Tisch auf und ging zu seinem schmollenden Freund. „Dein Haar sieht gut aus. Jeffs Hauptziel im Leben ist es, Leute zu beschimpfen, erinnerst du dich?“ „Ich gehe mal nachsehen, was das für ein Geräusch war.“, sagte Burt mürrisch, drängte Jeff aus dem Zimmer und sagte: „Sei nicht gemein zum Freund meines Sohnes oder ich werde ihm deinen Weihnachtsbonus geben.“ „Ist das legal, Burt?“, hörten die Jungen ihn fragen. „Ich werde es legal machen.“ Kurt kletterte auf Blaines Schoß, schloss vorsichtig das Buch und ging sicher die Seiten nicht zu knicken. „Na hallo, Blaine Anderson.“ „Hi, Kurt.“, lächelte Blaine und schlang seine Arme um Kurts schmale Hüfte. „Ich bin fast fertig mit dem Papierkram. Möchtest du hier bleiben bis Dad zu macht oder nach Hause gehen und Carole und Melody sehen?“ „Ich möchte nach Hause und Carole sehen.“, sagte Blaine und grinste dumm. Er bewunderte Kurts Stiefmutter wirklich. Kurt wusste, dass sie noch immer fast täglich telefonierten, auch wenn es nur fünf Minuten waren in denen Blaine von einem Gebäude des UK Campus zum anderen ging. Er wusste auch, dass Blaine es wirklich vermisste, allein mit ihr Frühstücken zu können und sie generell jeden Tag zu sehen. Um ehrlich zu sein war sie ein sehr wichtiger Teil seines Lebens geworden, das konnte jeder leicht erkennen. „Ich bin froh, dass du und Carole so gut auskommt.“, lächelte Kurt, berührte Blaines Wange und sah ihn mit blauen Augen an. „Sie ist wirklich toll, oder?“ „Das ist sie.“, stimmte Blaine zu und nickte sehr ernst. Kurt beugte sich vor und küsste Blaines Stirn. Es gab nicht oft die Zeit, dass die Jungs einfach so zusammen sein konnten, aber sie planten so viel Zeit der Winterferien gemeinsam zu verbringen, wie es irgend möglich war, um das wieder gut zu machen. Das Einzige, dass sie sich besser fühlen ließ, war die Tatsache, dass sie auf Grund des Colleges kaum Zeit miteinander verbracht hatten, und dass sie beide exzellente Noten hatten. Nun, sie wussten sicher, dass Blaine super Noten hatte und Kurt würde es am nächsten Abend erfahren. „Ich bin so stolz auf dich, Blaine. Ich kann deine Noten in diesem Semester nicht fassen. Und du hattest sieben Kurse belegt... ich bin so stolz auf dich.“ Blaine strahlte und setzte sich gerader hin. „Das war nichts.“ Der Jüngere lehnte sich zurück um seinen Freund anzusehen und öffnete den Mund ein wenig geschockt. „Blaine, du hast sieben Einsen. In einem Semester. Ich kann gar nicht erwarten es meinem Dad zu erzählen. Er wird wahrscheinlich das Abendessen zum Ausgehen umfunktionieren um das zu feiern.“ „Du musst es ihm nicht sagen, Kurt.“, sagte sein Freund verlegen. „Er bezahlt. Er sollte wissen, dass sein Geld gut investiert ist“, protestierte Kurt. „Glatte Einsen. Im College. Das ist unglaublich, Baby. Ich bin so stolz auf dich.“ „Es ist keine große Sache.“, zuckte Blaine mit den Schultern, aber er hatte noch immer ein verlegenes Lächeln auf dem Gesicht. „Es ist hauptsächlich lesen und schreiben.“ „Und? Es ist dennoch wirklich gut. Du bist einfach so klug.“ Kurt strich seine Wange. „Ich war nervös, dass du nicht so gut sein würdest, weil du so viele Kurse genommen hast... Ich hätte nicht gedacht, dass du schlecht sein würdest, aber dass du ein paar Zweier dabei haben würdest... aber, wow. Deine Noten sind so gut, Baby.“ Blaine lächelte und presste ihre Stirnen zusammen. „Ich bin mir sicher, dass deine Noten genauso gut sein werden, wenn sie einsehbar sind.“ „Vielleicht.“ Kurt lächelte zurück, die Finger noch immer auf seinem Gesicht. Er wusste, dass die meisten gut sein würden, aber zumindest ein Kurs war ziemlich unsicher. Je nachdem, wie er die Abschlussprüfung bestanden hatte, konnte es entweder super oder ganz schlecht sein. Es gab kein Mittelding. Aber, wie Blaine ihn immer wieder erinnerte, was vorbei ist, ist vorbei und man konnte nichts mehr daran ändern. Es machte wirklich keinen Sinn sich Sorgen zu machen, also versuchte er stattdessen Spaß zu haben und die sechs stressfreien Wochen, die vor ihm lagen, zu genießen. „Bist du fast durch mit deinem Buch?“ „Es ist so gut!“, sagte der Ältere aufgeregt. „Meinst du, es war unhöflich von mir den ganzen Tag zu lesen?“ „Nein, bloß unsozial.“, kicherte Kurt und legte sein Gesicht an Blaines Hals. „Dad hat sich Sorgen gemacht, dass du dich hier nicht wohl fühlst.“ „Pscht. Warum sollte ich mich unwohl fühlen?“, Blaine winkte ab. Das war lustig, weil Blaine letztes Jahr um dieselbe Zeit noch immer ein wenig nervös geworden war, wenn er alleine in die Küche ging um Kurt Wasser zu holen und der Mann ebenfalls dort war. Wenn es eine Sache gab, die Kurt verdammt glücklich machte, dass Blaine die UK verlassen hatte um bei ihm zu wohnen, war es, wie nahe Blaine seiner Familie gekommen war. Vor dem Angriff hatte er nichts von Blaines problematischem Verhältnis zu seiner eigenen Familie gewusst, aber er war so dankbar, dass Blaine so gut mit seiner Familie klarkam. Denn er war mehr als bereit, seine Familie mit seinem festen Freund zu teilen. Er liebte es, dass Blaine eine Stütze in ihnen gefunden hatte, weil auch, wenn es Kurts Familie war, sie nun auch Blaines war. Er wusste allerdings nicht, wie er das erklären sollte, also lächelte er seinen Freund bloß an. „Also was steht heute auf dem Plan nach dem Abendessen?“, fragte Blaine nach einer Weile und sah Kurt an. „Naja, ich hab gedacht, dass du, Dad und Finn zu Hause bleiben und Football sehen könnten.“ „Du gehst mit Mercedes und Rachel aus, oder?“, schmollte Blaine. „Quinn ist auch in der Stadt. Wir gehen shoppen.“ Kurt Augen begannen zu leuchten. „Ich war seit Jahren nicht mehr shoppen. Richtig shoppen zumindest.“ „Natürlich.“, lachte Blaine ein wenig, aber kehrte sehr schnell wieder zum Schmollen zurück. „Wir können morgen Zeit miteinander verbringen. Ich verspreche es.“ „Nur wenn du früh mit mir zusammen aufstehst und mit mir nach Westerville fährst.“ „Was? Warum?“, runzelte Kurt die Stirn, verwirrt aussehend. „Warum fährst du den ganzen Weg dorthin?“ Blaine drückte wieder ihre Stirnen zusammen. „Ich gehe zu Wes und seiner Familie, erinnerst du dich? Dort leben sie. Aber du bist mehr als willkommen bei ihnen, Kurt.“ „Ich weiß nicht... ich kenne sie nicht. Vielleicht wollen sie mich nicht kennen lernen.“ Kurt presste seine Lippen zusammen. Er war normalerweise niemand, der nervös wurde, wenn er neue Leute kennen lernte, aber er wusste wie viel Wes‘ Familie für Blaine getan hatte. Auf eine gewisse Art würde es schwieriger sein, sie kennen zu lernen, als ein Kennenlernen von Blaines leiblicher Familie. Er stand unter dem ernsthaften Druck von Wes Familie gemocht zu werden und Kurt hatte eine... starke Persönlichkeit. Menschen neigten dazu, ihn manchmal nicht zu verstehen oder nicht zu mögen. So war es immer gewesen. Normalerweise störte es ihn nicht, aber Blaine betrachtete Wes Familie als etwas Besonderes und das machte Kurt Angst. „Wes Mutter würde es lieben dich kennen zu lernen. Du hast den ganzen Tag nichts vor oder?“ Dieses Mal waren Blaines Augen die, die leuchteten und er lächelte seinen jüngeren Freund breit an. „Nun ja, ich hatte...“, begann Kurt zögerlich. „Aber wenn du mir helfen willst, könnte ich wahrscheinlich mit dir nach Westerville fahren.“ „Und wobei?“, fragte Blaine. „Ich habe es dir schon fünf Mal gesagt. Ich verkleide mich nicht als Santas Elf. Ich bin nur ein paar Zentimeter keiner als du und ich versuche die ganze Zeit mich noch etwas zu strecken damit ich nächstes Jahr nicht dazu gemacht werde.“ „Wie würde mir das helfen?“, kicherte Kurt ein wenig. „Nein. Ich muss Muffins machen. Es dauert Stunden sie zu dekorieren, aber wenn du helfen würdest...“ „Ich kann das nicht.“, sagte Blaine schnell. „Ich weiß wie man Frühstück macht und vorgebackene Plätzchen. Das ist alles. Die paar Mal, die du mich dazu bringst Abendessen zu machen und es nicht explodiert, sind ein Wunder.“ „Du weißt nicht wie man Dinge dekoriert, weil du es nie versucht hast. Aber das ist okay, ich bin ein trainierter Profi. Ich mache das, seitdem ich vier war. Und wenn du denkst, dass du Kinder haben wirst und wir nicht alle am Tisch sitzen und Kuchen und Kekse dekorieren werden, hast du dich getäuscht, Blaine Anderson.“ „Du kannst einfach zu Hause bleiben. Ich werde morgen alleine fahren.“, begann Blaine seine Hände nervös zu kneten. Er war kein Fan davon bei seinem Wissen zu irgendwelchem Familienzeug gezwungen zu werden. Normalerweise, wenn es ihn einfach ansprang, kam er damit klar. Aber wenn man ihn warnte und Zeit zum Nachdenken gab, würde er sich selbst verrückt machen und jede einzelne Sache, die schief laufen konnte, bedenken. „Du kannst mir nicht sagen, dass du Angst hast Muffins zu dekorieren. Es ist einfach.“ Kurt lehnte sich zurück um seinen Freund anzusehen. „Keiner wird sich über dich lustig machen. Nun ja, nicht zuviel zumindest.“ „Ich bin an solche Dinge einfach nicht gewöhnt... Wir haben so etwas nicht mal gemacht als ich... nun ja bevor...“, murmelte Blaine und ließ seine Stimme abbrechen. „Ich habe nie viele familiäre Dinge getan. Auch wenn wir in anderen Ländern waren, bin ich meist alleine durch die Gegend gewandert, während mein Vater arbeitete und meine Mutter Shoppen ging.“ „Das ist mir klar. Aber ich denke, dass du, da nun ein Teil dieser Familie bist, anfangen musst dich daran zu gewöhnen eine wirkliche Familie zu haben.“ Kurt beugte sich nach unten und küsste seine Stirn. „Weil Dad ein Gewehr oder einen Flammenwerfer herausholen wird, wenn du je versuchen solltest zu gehen. Du bist ein Kriegsgefangener, Blaine. Wir haben dich von den schrecklichen Andersons gestohlen und du steckst bei uns fest.“ „Ich weiß nicht...“ „Komm schon. Carole wird uns helfen. Vielleicht sogar Finn, wenn er da ist.“ Der Jüngere strich mit seinen Fingern durch die Haare seines Freundes ohne sich um das Gel zu kümmern. Seiner Meinung nach verdiente Blaine es für all die Male, in denen er Kurts Frisur zerstört hatte. „Das ist noch schlimmer. Wenn du siehst wie ich etwas versaue, musst du mich trotzdem noch lieben. Oder so.“ Kurt konnte sich nicht helfen. Er lachte einfach laut los und umarmte seinen Freund. „Carole würde dich wahrscheinlich heiraten, wenn du nicht neuzehn und schwul wärst, Blaine. Und ich glaube auch nicht, dass es möglich ist das Dekorieren von Muffins zu versauen. Wenn es so schlimm aussieht, werden wir einfach sagen, dass Finn sie gemacht hat.“ Blaine schnaubte. „Meinst du nicht Melody?“ „Nein. Finn. Du hättest sehen sollen wie er versucht hat Muffins für unseren Gleeclub-Verkauf mit Glasur zu überziehen. Sie waren nicht schön. Es gab einen Grund warum wir nur Pucks verkauft haben.“ Kurt küsste seine Wange. „Ich werde den letzten Stapel fertig machen und dann gehen wir, okay?“ „Okay.“ Blaine griff nach seinem Buch, nachdem Kurt aufgestanden war. „Vertief dich nicht zu sehr darin.“, warnte Kurt und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. „Es werden nur fünf Minuten sein.“ „Oh, gut.“ Blaine sprang auf und ging durch das Büro, sich neugierig umsehend. Er hatte die Werksatt noch nie lange genug besucht, um sich wirklich umzusehen und er hatte anscheinend ein paar Minuten zu überbrücken. Es dauerte nicht lange ein Foto von Kurt als Kleinkind zu finden und ein Grinsen breitete sich langsam über seinem Gesicht aus. „Aw, so prächtig.“ Kurt sah auf und sein Mund klappte auf. „Hey! Hör auf dir das anzusehen!“ Blaine nahm den Rahmen in die Hand und zeigte es ihm grinsend. „Ich mag dein pinkes Oberteil.“ „Ich wusste, dass ich einen Blaine-geprüften Raum haben sollte, bevor du herkommst.“, murmelte Kurt, ging auf ihn zu und versuchte ihm das Bild wegzunehmen. Blaine hielt es allerdings sehr fest und schüttelte seinen Kopf. „Nein.“ „Ja.“ „Nein.“ „Ja.“ Es gab ein tiefes Wimmern aus der Ecke des Raumes, beide Jungs versteiften sich und sahen durch den Raum zu Kreacher, der in seinem Käfig war und ganz schrecklich aussah. „Geh und hol deinen Köter.“, sagte Blaine, das Bild beschützend. Obwohl Kurt größer war, wusste er das Blaine stärker war und er nicht wirklich Hoffung hatte das Bild ohne Bestechung oder Erpressung zurück zu bekommen. Es war schwach. Aber manchmal war es einfach das, was man tun musste. „Ich gehe heute Nacht auf deine Facebook-Seite, Blaine Anderson, wenn du mir das Foto nicht sofort zurückgibst. Du weißt, dass du es hasst, wenn ich mir die niedlichen Fotos von dir mit langen Haaren ansehe.“ „Das ist noch nicht vorbei.“, sagte der Ältere und streckte das Bild von sich. Er ging zu Kreachers Käfig und ließ ihn, ihn hochhebend, hinaus. „Zeig Kurt deinen Hundeblick, vielleicht ist er dann schneller fertig. Heute Abend gibt es nur uns beide, Kumpel.“ „Finn ist zu Hause.“ Blaine wechselte von Schmollen zu Aufregung in einer halben Sekunde. „Wirklich?“ „Ja. Morgen geht er wieder, aber nach dem Trip wird er Weihnachten zurück sein.“ „Hörst du das, Kreacher? Ich muss mich nicht mehr mit dir anfreunden.“, neckte Blaine als Kreacher aufgeregt sein Gesicht ableckte. „Das Arme Ding ist so hungrig nach Zuwendung, dass er sogar zu dir freundlich ist.“, schnaubte Kurt, legte das Bild wieder dorthin, wo es hingehörte und kehrte wieder an seinen Schreibtisch zurück. Das lustige war, dass er nicht einmal sicher war, über wen er sprach. „Beeil dich einfach, bevor mir langweilig wird oder ich werde wieder mit dem Lesen anfangen. Es war eine wirklich gute Stelle!“ ________________________________________ „Wessssley, wach auf!“, sang Blaine früh am nächsten Morgen, in Wes Raum platzend und auf sein Bett springend. „Hnnnnnngh.“ „Wach auf, wach auf, wach auuuuf.“ „Sei still, Anderson.“ Wes rollte sich hinüber und zog sich ein Kissen über den Kopf. „Wer hat dir so früh Kaffee gegeben?“ „Wach auf, wach auf, wach auf.“, sagte Blaine, setzte sich auf und stach Wes wiederholt in die Seite. „Geh einen deiner anderen Freunde nerven.“, stöhnte der asiatische Junge. „Mama, Wes will nicht aufstehen!“, schrie ein Kleinkind, ins Schlafzimmer rennend. Sie legte ihre Hände auf die kleinen Hüften und stellte ihr Bein so, dass das Knie herausgestreckt war, ihren dunklen Augen zu einem bezaubernden wütendem Blick verengt. Es wurde noch durch ihr strubbeliges Haar verstärkt, das in alle Richtungen abstand, wahrscheinlich weil sie dazu neigte unter Möbel zu krabbeln, wenn keine Erwachsenen mit ihr im Raum waren. „HasdieTüroffennglassen!“ Wes schlug mit seinen Kissen nach Blaines Kopf, nachdem er sich aufgesetzt hatte. „Sarah, geh.“ „Mama, Wes lässt mich nicht in seinem Zimmer bleiben!“ Blaine griff nach ihr und hob die Vierjährige hoch. „SCHAU!“ Sie zog ihr Nachthemd über ihren Kopf. „Sarah, du kannst Leuten nicht deine Unterhose zeigen, auch wenn Nemo darauf ist.“, seufzte Wes, beugte sich hinüber und zog ihr lila Nachthemd wieder hinunter. Er sah noch immer sehr verschlafen aus und klang auch so. Blaine war allerdings so daran gewöhnt Kurt zu wecken, dass er an wütendes Starren, Seufzen und Murmeln gewöhnt war, so dass es ihn nicht mehr beeindruckte. „Nein! Bin ich voll!“ Sie zog ihr Nachtend wieder hoch und klopfte auf ihren Bauch. „Lecker Haferflocken! Schau, Blaine? Schau?“ „Sag einfach, dass du es siehst, damit sie ihr Nachthemd wieder anzieht.“, zischte Wes und rammte ihn mit dem Ellebogen. „Das ist ein großer Bauch!“, lachte Blaine. „Sind noch etwas Haferflocken für mich übrig?“ „Nö. Ich habe alles aufgegessen.“ Sie schüttelte ihren Kopf und sah sehr feierlich aus. „Du musst meine Haare flechten, Wes.“ „Nein.“ „Flechte meine Haare, Blaine.“ „Okay.“, sagte Blaine und strich durch ihr dunkles Haar. „Hol eine Bürste und einen Clip oder eine Klammer oder was immer du benutzt.“ Das Kleinkind sprang vom Bett und rannte aus dem Zimmer. Sie hörten kleine Füße rennen und kurze Zeit später gab es einen lauten Knall, gefolgt von einem „Ich bin okay!“ und dann war das Geräusch der sich bewegenden Füße sehr viel langsamer. Blaine lachte bloß leise, davon überzeugt, dass Sarah, seitdem er sie das letzte Mal gesehen hatte, mindestens zehn Mal süßer geworden war. Wes sank zurück in seine Kissen und stöhnte. „Es ist zu früh. Wie spät ist es? Wo ist Kurt?“ „Es ist Mittag. Kurt hat es nicht geschafft. Es gab einen Notfall in der Werkstatt oder so. Nicht das Kurt viel tun kann...“ Blaine zuckte mit den Schultern. „Hey, Süße.“ Sarah kletterte zurück auf Wes Bett und schmiss eine lila Bürste und zwei lila Haargummis in seine Hände. „Geflochtene Zöpfe bitte und danke.“ „Deine Lieblingsfarne muss lila sein.“, lachte Blaine und setzte sie auf seinen Schoß. „Ich mag lila auch gerne. Ich weiß allerdings gar nicht mehr wie man das macht, also musst du Geduld haben. Etwas wovon dein Bruder hier keine Ahnung hat.“ Er teilte ihr Haar in zwei Teile, band einen weg und teilte dann den anderen in vier. „So?“ „Nein, nein, so.“ Wes bewegte sich zu ihnen. „Drei.“ „Okay.“ Blaine bewegte die Teile zusammen. „Ich mache es falsch.“ „Nein, oh ja, du tust es.“ „Sarah, lässt du die Jungs deine Haare flechten?“, sagte eine Frau, den Raum betretend. „Das könnte etwas gefährlich sein.“ „Sie sind klug. Sie sind klug.“, nickte sie. „Ich bin verwirrt!“, erklärte Blaine und sah zur Mutter seines besten Freundes. „Ich denke, dass ich Chaos verbreitet habe.“ Sie lachte und kam zu ihm. „Du sollst flechten, nicht drehen.“ „Das ist dumm.“, murmelte Blaine, ihr Haar ausdrehend. „Bist du dir sicher, dass ich jemals zuvor richtig geflochten habe?“ „Du brauchst zu lange!“, sagte Sarah, kletterte von ihm herunter und trat Blaine beinahe an einer Stelle, die es verdammt schwierig gemacht hätte zu stehen. Oder zu atmen. Zumindest für ein paar Minuten. „Sei vorsichtig.“, mahnte Wes Mutter als sie aus dem Zimmer rannte. „Es tut mir Leid, Blaine.“ „Es ist okay.“, versicherte Blaine ihr, stand auf und umarmte sie. „Sie ist so groß geworden.“ „Nun ja, es ist schon über ein Jahr her.“ Sie zeigte auf ihn. „Was zu lang ist... Aber ich bin froh, dass du dich selbst hereingelassen hast, Süßer. Ich war am anderen Ende des Hauses und hatte gehofft, dass du es tun würdest. Du weißt, dass man hier in dem großen Haus nichts hört.“, sagte sie und erwiderte die Umarmung. „Noch kein Wachstumsschub, Schatz?“ „Nein.“, seufzte er den Kopf schüttelnd. „Kurt hatte aber schon wieder einen, da bin ziemlich sicher.“ „Ich möchte den Jungen noch immer kennen lernen.“, sagte sie, durch sein Haar streichend. „Ich vermisse auch noch immer deine langen Haare.“ „Ich lasse sie nicht wachsen, Jess. Es tut mir Leid.“, sagte Blaine fest und schüttelte seinen Kopf. „Ich bin zu alt für so einen Haarschnitt. Wenn ich Zeit gehabt hätte, hätte ich mir die Haare schon wieder geschnitten. Es ist schon zu lang.“ „Wesley!“, schrie die Frau auf einmal. „Ist das dein Ernst?“ Wes schoss in eine sitzende Position, die Augen flogen auf und er sah sich schnell im Zimmer um. „Was? Was?“ „Es ist Nachmittag! Ich wusste, dass du nicht schon für das nächste Semester mit dem Lesen beginnen würdest. Du bist ins Bett gegangen! Blaine ist hier!“ „Und? Ihr zwei könnt alles nach holen.“, gähnte er. „Komm hilf mir die Lasagne aus dem Ofen zu holen, Süßer.“, sagte sie und tätschelte Blaines Wange. „Wes, wenn du in zehn Minuten nicht unten bist, nimmt Blaine alle Cookies mit nach Hause.“ Blaines haselnussbraune Augen begannen zu leuchten und er grinste. „Wenn du die Ruhe brauchst, Wes, dann schlaf einfach weiter.“ Wes Mutter schüttelte den Kopf und führte Blaine aus dem Raum und in die Küche, fröhlich mit ihm redend. „Wie läuft‘s im College, Blaine? Bist du noch immer an der UK für Englisch? Kriegst du gute Noten?“ „Ja, das College ist dieses Semester wirklich gut gelaufen. Es war aber auch anstrengend.“, sagte er fröhlich und hob Sarah hoch, die an ihm vorbeizurennen versuchte. „Ich hab dich!“ „Nein, nein, nein, nein! Feuer!“ „Wesley hat ihr beigebracht Feuer zu schreien, wenn sie Aufmerksamkeit will.“, seufzte die Frau. „Sie hat sich dazu entschieden es mir und ihrem Vater gestern mitten im IKEA zu zeigen.“ Blaine lachte laut. „Das ist toll!“ „Vor fünf Jahren wärst du auf meiner Seite gewesen. David und Wes haben den süßen, kleinen Jungen ruiniert.“, lachte sie als Sarah versuchte sich zu befreien, jetzt „Feuer! Tornado! Schneesturm! A-pop-ka-lips!” schreiend. Blaine stellte sie auf ihre Füße und grinste sie bloß an. „Weißt du überhaupt was eine Apokalypse ist, Miss Sarah?“ „Es ist wenn zwei Leute sich küssen. Das ist ekelhaft.“ „Du sagst ekelhaft, kleine Schwester.“ Wes kam, nun anständig angezogen und gepflegt, in die Küche. „Ich sage Spaß. Hast du Blaine dein neues Lied gezeigt?“ „Lass mich runter, Lockenkopf!“, quietschte sie. „Okay, wenn du versprichst mich nicht Lockenkopf zu nennen.“ „Ich verspreche es, Lockenkopf.“ Blaine rollte mit den Augen als er sie absetzte. „Wes, ich weiß, dass das von dir kommt und ich hasse dich.“ „Hass ist ein böses Wort! Sei still, bitte!“, verlangte das kleine Mädchen und stemmte ihre Hände in ihre Hüften. „Mommy, du sollst auch zuhören.“ „Ich höre.“, sagte ihre Mutter abwesend als sie die Theke putzte. Wes Augen weiteten sich geschockt und Blaine verstand schnell weshalb. Das kleine Mädchen räusperte sich, sah zu Wes und begann dann zu singen: [style type="italic"]"My brother Billy had a ten foot Willy, He showed it to the girl next door, She thought it was a snake And she hit it with a rake Now it isn't ten foot anymore!" [/style] “Wesley Isscac Li! Sarah Elizabeth Li!" “Jessica Elaine Li!", ahmte Sarah sie nach. Wes musste sich durch den Raum stürzen und Blaine zurück in seinen Stuhl schubsen, weil er vor Lachen fast herunterfiel und kaum noch Luft bekam. Es war unmöglich zu sagen, ob er über das Lied lachte, das das kleine Mädchen gesungen hatte oder die Tatsache, dass sie ihre Mutter gerade mit ihrem gesamten Namen angesprochen hatte. „Blaine, ermutige sie nicht auch noch zu diesem Verhalten!“, schrie Jessica, oder Jess, wie Blaine sie nannte, als Blaine vom Stuhl fiel, nach Wes griff und ihn mit hinunter zog. „Es war nicht einmal lustig!“ „Warum sollte es lustig sein, Mommy? Wes hat mir gesagt, dass es der perfekte Song für eine Prinzessin wäre.“ Wenn die Jungs auch nur nahe an der Wiedererlangung von Gelassenheit gewesen waren, flog es geradewegs aus dem Fenster als Wes ein lautes Lachen ausstieß, was zu einigen Lachen von dem kleineren der beiden führte. “Ich werde Jungs niemals verstehen.”, sagte Wes Mutter und schüttelte ihren Kopf. „Sarah, wir sprechen in unserem Haus nicht über Willies oder Schlangen. Oder irgendetwas anderen, von dem Wes dir erzählt, dass es akzeptabel ist.“ „Mommy, Wes ist ein schlechter Einfluss.“, sagte Sarah ernst. „Das sind sie beide, Süße.“, seufzte Jessica und sah Blaine und Wes dabei zu, wie sie versuchten vom Boden aufzustehen und dabei elendig versagten, weil sie nicht aufhören konnten zu lachen. „Verhalte dich niemals wie sie oder sei mit jemanden zusammen, der sich so verhält.“ „He-Hey!“, schmollte Blaine, schaffte es schließlich sich zu befreien und aufzustehen. „Ich bin kein schlechter Einfluss. Ich bin ein sehr guter Einfluss. Ich schreibe gute Noten, ich habe gute Manieren und ich bin im Taschenformat. Zumindest sagt David das.“ Jessica behielt ihre Augen auf Blaine und schnippte dann plötzlich in die Richtung ihres Sohnes, der noch immer auf dem Boden war und Blaines Schnürsenkel zusammen band. „Wesley, hör auf damit. Du bist zwanzig, nicht vier wie deine Schwester.“ „Verdammt.“, murmelte Wes. „Davids Mutter hat zugesehen als ich es bei David gemacht habe und einfach nur gelacht als er gestolpert ist.“ „Du solltest wissen, dass Blaine und ich versucht haben eine ernsthafte Unterhaltung zu führen bis du den Raum betreten hast und das gesamte Haus auf den Kopf gestellt hast. Warum?“ „Weil Blaine mich aufgeweckt hat?“ „Es ist Mittag!“, spottete Blaine. „Warum schläfst du auch den ganzen Tag?“ „Ich versuche es eigentlich nur.“, antwortete Wes und setzte sich. „Macht weiter. Führt eure erwachsene Unterhaltung fort. Ich werde einfach hier sitzen und diese leckeren Weihnachtsplätzchen essen.“ Jessica beugte sich vor und strich durch Blaines Haar. „Wir vermissen es dich hier zu haben. Wir alle. Und besonders an den Feiertagen. Du bsit der einzige, der richtige Weihnachtslieder mit mir singen würde. Wes singt bloß ‘Grandma Got Ran Over By a Reindeer’ und ‘I'm Getting Nothing For Christmas’." „Es tut mir Leid.”, runzelte Blaine die Stirn und fühlte sich etwas schuldig. Er war an den Feiertagen und im Sommer zwischen Wes und Davids Häusern hin und her gewechselt und selbst wenn es nicht seine Familie war, war es immer lustig gewesen. Keine der Familien war so toll wie Kurts gewesen, aber er vermisste sie dennoch. „Ich tut mir wirklich Leid, dass ich auch Thanksgiving nicht hier war. Ich wollte versuchen am Abend herzukommen, aber wir sind zu Kurts Großeltern gefahren und wurden eingeschneit.“ „Nein, ich hätte eh nicht gewollt, dass du bei dem Mistwetter fährst. Wahrscheinlich solltest du auch heute nicht zu lange bleiben, weil Jake gesagt hat, dass es heute Abend schlimm werden soll. Wie war es die Großeltern kennen zu lernen? Ich bin mir sicher, dass sie dich verehrt haben.“ „Ich kannte seine Großmutter schon, aber seinen Großvater habe ich dann erst kennen gelernt. Er war nett... sie waren alle nett. Seine Familie ist das genaue Gegenteil von meiner, wirklich. Meine Güte, ich benutze das Wort wirklich oft, oder?“ „Ja, das tust du wirklich.“, sagte Wes von der anderen Seite des Raumes. „Ignorier ihn einfach.“, seufzte Jessica. „Ich weiß nicht was wir mit ihm falsch gemacht haben. Egal, Kurts Familie lebt in Lima, richtig?“ „Sein Vater und seine Stiefmutter ja, aber seine Großeltern leben in der nähe von Akron. Dort wo sie leben sind die Straßen lauter Schotterpisten, aber sein Großvater arbeitet in Akron mit Investitionen… oder so... es war alles etwas verwirrend und viel auf einmal.“, erklärte Blaine zögerlich. „Also waren wir dort. Es ist so weit auf dem Land, dass man nur Handyempfang hat, wenn man auf einen wirklich steilen Berg geht, aber anscheinend ist die einzige Person, die in der Nähe des Berges wohnt, nicht zögerlich, wenn es darum geht eine Waffe zu benutzen, also...“, er brach ab. Wes Mutter lachte bloß und strich wieder durch sein Haar. „Ist schon okay, Süßer. Du sollst bloß wissen, dass wir dich vermissen und du bei uns immer willkommen bist. Auch wenn es ein Feiertag ist. Jake und ich würden dich auch gerne auf dem halben Weg treffen und essen gehen oder so. Wir vermissen es, dich um uns zu haben. Es war schön jemanden außer uns selbst im Haus zu haben. David würde ich das gleiche anbieten, aber wir haben ihn auch schon lange nicht mehr gesehen. Er lebt in deiner Nähe, oder?“ „So ungefähr. Es sind ungefähr zwanzig Minuten Entfernung.“, antwortete Blaine. „Davids Vater rät, dass ich niemals einen Staat führen soll.“, zwitscherte Wes und sprang auf einen anderen Stuhl. „Anscheinend denkt er, dass ich Kontrollprobleme habe.“ „Nein.“, schnappte Blaine nach Luft, ergriff einen Löffel und schlug ihn auf die Theke während er sprach: „Absolute Ruhe bitte! Du bist wie Umbridge, Wesley. Nur weniger Kröte und mehr Asiatisch.“ „Ich weiß nicht, ob ich lachen oder dich schlagen soll.“, schnaubte Wes, ergriff den Löffel und demonstrierte, wie man einen Hammer richtig benutzte. „Und du klopft ganz falsch. Es kommt aus dem Handgelenk. Du solltest gut darin sein, dein Handgelenk zu benutzen. Schließlich bist du schwul.“ „Oh mein Gott.“, Blaines Augen weiteten sich vor Schreck. Zum Glück war Wes Mutter an solche Eskapaden gewöhnt und ignorierte ihn einfach – wahrscheinlich hatte sie ihn komplett ausgeblendet. Sie fuhr einfach mit ihren Fragen fort. „Geht es dir finanziell gut? Ich weiß, dass es schwer sein kann, alleine zu leben und zum College zu gehen. Hast du noch immer zwei Jobs?“ „Ja, Ma‘am.“, nickte Blaine nachdem er seinem Freund wütende Blicke zugeworfen hatte. „Und Kurt arbeitet freitags bei seinem Vater. Wir haben beide Geld gespart, also geht es uns gut.“ „Mom, sieht er aus als würde er hungern?“, schnaubte Wes und rollte mit den Augen. „Können wir jetzt gehen?“ Seine Mutter fuhr fort ihn zu ignorieren und sprach mit Blaine. „Ich mache mir bloß Sorgen um dich, Blaine. Wir hören kaum noch von dir und du hattest eine schwere Zeit.“ Blaine fühlte sich sofort schuldig und runzelte die Stirn. „Es tut mir wirklich leid, Jess... Ich hab einfach keine Zeit mehr für irgendwas. Das Leben war einfach... chaotisch seit letztem Oktober. Da war Kurts Angriff und dann meine Eltern...“ „Hast du mit ihnen geredet, Schatz? Sind sie in irgendeiner Weise auf dich zugekommen?" “Du kennst sie.”, sagte Blaine verlegen hinunter sehend. „Sie kommen nicht mehr auf mich zu... niemals. Aber... aber sie zahlen noch immer meine Handyrechnung und meine Krankenversicherung... allerdings haben sie auch Leute, die diese Rechnungen für sie bezahlen. Der einzige Grund, warum ich es nicht geändert habe, ist, dass alles so verrückt war...“ „Vielleicht werden sie sich daran gewöhnen.“, sagte sie sanft und drückte seine Schulter beruhigend. „Nach all dem denke ich, dass ich gar nicht mehr will, dass sie sich ändern.“, gab Blaine zu und sah wieder hinunter. „Der Gedanke, so zu tun, als wäre das alles nicht passiert, verursacht mir Magenschmerzen.“ „Es gibt immer noch deinen Bruder.“, sagte Wes aufmunternd in einem Versuch die Stimmung zu heben. Und um die Konversation zu beenden, damit sie gehen konnten, aber das würde er niemals zugeben. „O ja, ich hab ein bisschen mit Alex geredet. Habe ich dir das gesagt? Er ist noch immer in Italien, aber er ist gekommen, um sich um meine Erbschaft und so zu kümmern... wir reden viel übers Internet und haben ein paar Mal telefoniert. Er kommt ein oder zwei Tage nach Weihnachten um mich zu besuchen, denke ich. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig nervös deswegen.“ „Es ist schön zu hören, dass zumindest einer aus deiner Familie Anstand hat. War er nett?“ „Ja... ich denke, dass wir immer nur gedacht haben, dass der jeweils Andere wie Mom und Dad sei.“, murmelte der Jüngere ein wenig verwirrt aussehend. „Ich meine... es ist unser beider Schuld. Wir hätten beide versuchen können einander besser kennen zu lernen, aber die zwanzig Jahre Altersunterschied... und ich denke, das einzige Mal, das wir zusammen gelebt haben, waren sechs Monate als ich fünf war oder so... aber er ist nett und schickt mir Geld, wenn meine Eltern es nicht tun.“ „Brauchst du Geld?“, fragte Jessica sofort, obwohl sie schon einmal gefragt hatte. „Wenn du etwas brauchst, Blaine, musst du uns bloß anrufen.“ „Nein, nein, es geht uns gut. Wir haben beide genug Geld gespart.“, versicherte Blaine ihr schnell. „Aber vielen Dank.“ „Ich nehme das Geld, wenn du es hergeben willst.“, bot Wes an. „Geh und such dir eine nette Ecke oder so.“, scherzte Blaine und war stolz auf seine geistreiche Antwort. Es zahlte sich ganz klar aus Kurts fester Freund zu sein – zumindest wenn es ums frech sein ging. Sein Asiatischer Freund war komplett unbeeindruckt. „Das bringt mich eigentlich zu meinem vorigen Thema, was wir noch nie richtig diskutiert haben, Blainers. Wer ist heißer, ich oder David? Und du kannst dir Zeit lassen, um zu antworten, krieg ein Gefühl dafür, verstehst du? Naja, bekomm nicht wirklich ein Gefühl dafür. Du weißt was ich mei-.“ Blaine hielt seine Hand hoch, schloss die Augen und holte tief Luft. „Erstens, brauchst du dir keine Sorgen machen, dass ich irgendwelche Gefühle für dich kriege, weil du widerlich bist. Zweitens, habt ihr beide, du und David, mich das schon zumindest einmal die Woche gefragt seitdem ihr herausgefunden habt, dass ich schwul bin. Und ich weigere mich noch immer, wie in all den Wochen, diese Frage zu beantworten.“ „Ist schon okay, Blaine. Ich weiß, dass du mich attraktiver findest. Du kannst es mir sagen, wir werden David nichts erzählen.“ „Ich sage nicht, wer heißer ist!“ „Flüsterte es einfach. Mom wird nicht zuhören. Es wird keinen Zeugen geben.“ „Okay.“, Blaine fälschte einen Ausdruck der Nervosität und beugte sich vor. „Wes?“ „Ja, Blaine?“, fragte Wes aufgeregt. [style type="italic"] „Ich beantworte diese Frage nicht!“ [/style] Wes Gesichtsausdruck fiel in sich zusammen und er schlug Blaine. „Okay, Lockenkopf, okay. Gut. Kannst du mit meiner Mutter fertig werden, damit wir gehen können? Hey, vielleicht werde ich mit dir nach Hause fahren und Kurt fragen, wer heißer ist. Auf der anderen Seite … sein Geschmack bei Männern fehlt ganz klar. Ich meine, schau dich an.“ Der Kleinere rollte bloß mit den Augen, von Wes Eskapaden nicht beeindruckt. „Wesley, ich hasse es dir das zu sagen, aber Kurt wird dir sagen, dass du heißer bist und sich dann umdrehen und David sagen, dass er heißer ist. Er ist wirklich hinterhältig. Außerdem hat er nur Augen für mich.“ „Dann muss er blind sei... OW! Blaine, das tut weh!“ “Was tut weh?”, fraget Blaine unschuldig und senkte seine geballte Faust. Wes Mutter entschied hier einzugreifen, bevor jemand verletzt wurde, da sie endlich ein Wort dazwischen bekam. „Wesley, sei still. Ich habe Blaine seit über einem Jahr nicht gesehen und ich werde so lange mit ihm reden, wie ich will. Wenn du ein Problem damit hast, geh und besuch David alleine.“ „Ja, Wesley.“, nickte Blaine bezaubernd. „Geh David alleine besuchen. Gott weiß, dass ich ihn schon genug sehe. Er frisst mir die Haare vom Kopf.“ „Also, Blaine, bist – [style type="italic"]Wes hör auf so rumzuhüpfen! Verhalt dich deinem Alter entsprechend!“ [/style] „Wir wollen looooos.“, wimmerte Wes. „Red für dich alleine. Sobald ich Davids Haus betrete, wird sein Vater versuchen mich zu psychoanalysieren... das oder mich über den Psychologiekurs ausfragen, bei dem ich nie aufgepasst habe. Ich bin übrigens sehr gut geworden in Bejeweled. Kurt und ich versuchen gegenseitig unsere High Scores zu knacken, wenn wir Zeit haben. Und nur damit du es weißt, ich führe.“ “Jolly, jolly, ho, ho, und ho. Komm, Anderson. Wir gehen. Du und Mom können dieses tolle Gespräch, dass ihr euch so sehr vermisst, beenden, wenn wir zurückkommen um dein Auto zu holen. Okay? Okay? Okay!“ Wes ergriff Blaines Arm und zog ihn aus der Küche. „Wesley!“, schrie Jessica ihm hinterher. „Zieh dir zumindest eine Jacke an!“ „Brauche ich nicht, Mom!“, schrie Wes zurück und öffnete die Tür. Er verschloss sie sofort wieder und murmelte: „Okay, vielleicht doch.“ ________________________________________ „Ich hoffe Blaine schafft es heil nach Hause!“, sagte Kurt später am Abend nervös und verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Er stand vor der Haustür und sah durchs Fenster nach draußen, wo es noch immer schneite. „Mist.“ „Ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht, Schatz.“, sagte Carole von der Couch, als Burt hereinkam und den Schnee von seinen Schuhen abschüttelte. „Hat er nicht vor einer Stunde angerufen um zu sagen, dass er losfährt? Du musst ihm bei diesen Straßenverhältnissen mehr Zeit geben.“ „Es schneit so heftig, das ist kaum zu glauben.“, murmelte er und zog seine Jacke aus. Carole schüttelte schnell seinen Kopf, aber Kurt stöhnte bloß und lehnte sich gegen die Tür, die Nase an die Scheibe gepresst. „Blaine ist noch immer nicht zu Hause.“ „Dem Kind wird es gut gehen.“, sagte Burt seine Jacke aufhängend. „Rieche ist Muffins?“ „Fass sie ja nicht an.“, sagte Kurt abwesend noch immer hinaussehend. „Sie sind noch nicht verziert.“ „Süßer, es wird noch mindestens eine Stunde dauern, bis er nach Hause kommt. Du kannst nicht so an der Tür stehen. Du wirst dich erkälten.“ Carole stand auf und kam Melody schaukelnd zu ihm hinüber. „Möchtest du das Baby halten?“ „Sicher.“, seufzte Kurt, trat von der Tür zurück und nahm seine Schwester. Zumindest würde das Baby ihm helfen sich von seinen Sorgen um Blaine abzulenken, von dem er wusste, dass es ihm gut ging. Schließlich war Blaine der vorsichtigste Autofahrer überhaupt. „Hey, Mellie. Kann ich dich halten, während Carole Essen macht? Hmm? Kann ich dich halten?“ Melody gurgelte, machte Blasen mit ihrem Speichel und berührte Kurts Gesicht. „Sieh dich an, hübsches Mädchen.“, gurrte Kurt, folgte Carole in die Küche und schaukelte Melody. „Was macht Mumma? Macht Mumma dir deine Flasche? Ich denke, dass tut sie.“ Melody, die zuvor Kurt angesehen hatte, bewegte jetzt ihren Kopf um ihrer Mutter dabei zuzusehen wie sie ihre Flasche machte. Kurt küsste ihre runde Wange geräuschvoll und drückte sie sanft. Er war noch immer davon überzeugt, dass seine Schwester das wunderschönste Baby der Welt und die Definition von Perfektion war. „Hier bitte sehr, Schatz.“ Carle brachte die Flasche hinüber und gab sie Kurt. „Dein neues Tablet ist heute Morgen mit der Post gekommen. Es liegt auf der Theke. Es ist sehr leicht.“ „Ooh!“, sagte Kurt aufgeregt und sah zu der Box. „Santa ist für Kurt dieses Jahr früher gekommen, oder, Melody?“ Melody sah ihn irritiert an, als sie nach ihrer Flasche griff. „Entschuldige, Süße.“ Kurt küsste ihre Wange und verlagerte ihre Position so, dass sie von ihrer Flasche trinken konnte. Ihre kleine Hand lag auf seinem Handgelenk und er lächelte ein wenig. „Hey, Carole?“ „Ja, Schatz?“, sagte Carole, als sie ihre Zutaten und Geräte für das Abendessen zusammen suchte. „Danke.“ Kurt biss sich auf die Lippe und sah hinunter. „Für was, Schatz?“ „Dad ist so viel glücklicher seitdem du in sein Leben getreten bist und… und danke. Du weißt, dass unser allererstes Weihnachten… komisch war und letztes Jahr war komisch, weil ich noch krank war… aber dieses Weihnachten ist bisher wirklich schön. Dad ist einfach… und… ich bin einfach froh, dass du hier bist, das ist es was ich versuche zu sagen…“ Carole blinzelte ihn geschockt an. Nach einigen Sekunden durchquerte sie den Raum und schlang vorsichtig ihre Arme um ihn. „Oh, Kurt du musst mir nicht danken, Schatz.“ Sie löste sich und berührte seine Wange. „Ich bin sehr froh, dass wir eine Familie sein können.“ Kurt lächelte ein wenig und kuschelte Melody an sich. „Ich auch.“ Melody gab en Geräusch des Protestes von sich, als ihre Flasche auf den Boden fiel. „Uh oh.“, gurrte Carole und hob sie auf. „Du beeilst dich besser und wirst fertig, damit Kurt Mommy mit dem Essen helfen kann. Ja, das tust du besser. Weil Daddy sich vor den Fernseher gesetzt hat und er diesen Platz wahrscheinlich nicht vor dem sechsundzwanzigsten Dezember verlässt.“ „Bin nicht auf der Couch.“, brummte Burt, betrat den Raum und winkte mit seinem Finger seiner Tochter, die jetzt ein zähneloses Grinsen auf dem Gesicht hatte. „Hat Kurt dich gekriegt?“ „Kurt kriegt sie immer.“, sagte Kurt und sah in die Richtung der Haustür. „Es wird bei diesem Wetter ein wenig dauern.“, seufzte sein Vater. „Aber ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht. Sie streuen im Winter ordentlich Salz.“ „Ich weiß.“, murmelte Kurt und gab Melody seinem Vater (dass allerdings nur weil das Baby nach ihm gegriffen hatte und laut wimmerte). „Wir haben hier definitiv ein Papakind.“ Burt setzte sich bloß an den Tisch, redete lebhaft mit seiner Tochter und lächelte das stolze Lächeln, das er trug, seitdem er an Melodys Geburt ihr Gesicht gesehen hatte. Anstatt bei dem Essen zu helfen, presste Kurt allerdings wieder seine Nase an die Scheibe. „Meinst du, dass ich ihn anrufen sollte?“ „Ich denke umso weniger Ablenkung desto besser.“, antwortete Carole und zog ihn sanft von der Tür weg. „Warum legst du die Muffins nicht vom Tisch und auf die Theke damit sie beim Essen nicht im Weg sind?“ Kurt seufzte resigniert und begann die vier Teller voller Muffins auf die Theke zu packen. Er hatte bis drei Uhr Nachmittag in der Werkstatt gearbeitet und sofort danach begonnen Muffins zu backen, von denen er fest entschlossen war, sie mit Blaine gemeinsam zu dekorieren. Falls er lebendig ankommen würde. Sicherlich, am Telefon hatte Blaine zuversichtlich geklungen die Straßen zu befahren. Aber das war nun schon anderthalb Stunden her. Den Berufsverkehr vergessend, wollte er einfach Blaine zu Hause haben. Er wusste allerdings auch, dass er nicht anrufen sollte, weil Carole Recht hatte. Bei diesen schlechten Straßenverhältnissen brauchte Blaine keine Ablenkung. Das Einzige, wodurch er sich ein wenig besser fühlte, war die Tatsache, dass Blaine mittlerweile, gesetzt dem Fall, dass der Verkehr nicht durch irgendetwas gestoppt worden war, zumindest von der Autobahn runter gefahren und deutlich langsamer unterwegs sein würde. „Hör auf dir Sorgen zu machen.“, sagte Burt barsch, seinen Sohn ansehend. „Der Junge fährt schon länger als du.“ „Eigentlich hat er seinen Führerschein erst direkt bevor wir uns kennen gelernt haben bekommen, obwohl er mir nicht gesagt hat warum er so lange gewartet hat. Meine Sorgen sind vollkommen gerechtfertigt.“, antwortete Kurt und hob Kreacher hoch, der durch den Raum stolzierte. „Ich hoffe, dass dein Daddy nicht irgendwo tot am Straßenrand ist oder so.“ „Hast du gar kein Vertrauen in mich?“, fragte Blaine und trat hinter ihm in den Raum. „Du! Warum bist du so früh hier? Bist du gerast? Du bist nicht tot und ein Geist, richtig?“ Kurt drehte sich auf dem Absatz um und zeigte geschockt auf ihn. „Ich habe dich angerufen nachdem ich schon eine Stunde auf der Autobahn gewesen bin, weil ich nicht wollte, dass du dir zweieinhalb Stunden lang Sorgen machst. Und es war anscheinend gut, dass ich später angerufen habe.“ „Ich habe mir nur Sorgen gemacht.“, sagte Kurt, fast verlegen. „Finn hat angerufen und gesagt, dass die Straßen wirklich schlecht sind.“ „Sie waren nicht so schrecklich.“ Blaine beugte sich vor und küsste seine Wange. „Ich bin allerdings an ein paar Unfällen vorbeigefahren. Momentan ist es fast nur Schneematsch, aber in ein paar Stunden wird es dort draußen eine Eisbahn sein.“ „Oh nein! Wir müssen noch immer einiges für Weihnachten einkaufen!“, schnappte Carole nach Luft. „Burt, sieh nach dem Wetter und schau wie es morgen sein wird. Wir könnten vielleicht beide heute Nacht noch fahren müssen bevor es zu schlimm wird. Blaine, waren die Straßen in der Stadt schlimm?“ „Nein. Noch nicht.“ Blaine lächelte und winkte Melody, die ihn bezaubernd angrinste. „Hallo, Goldstück.“ Melody gab ein aufgeregtes Quietschen von sich und begann sich, nach ihm greifend, zu bewegen. „Ich habe es durchschaut.“, lachte Burt, stand auf und trug sie zu Blaine. „Sie ist eines dieser Babys, das einfach immer denjenigen will, der den Raum betritt. Kannst du sie halten während ich nach dem Wetter sehe? Nicht, dass es so aussieht als hätten wir eine Chance.“ „Sicher!“ Blaine lächelte glücklich, nahm Melody und küsste ihre rosige Wange. Dann folgte er Burt in die Küche und gurrte wie süß Melody war, als er sie an sich drückte. „Ich denke Blaine ist der erste in der Reihe, wenn es darum geht ihr bester Freund zu sein.“, lachte Carole von ihrem Platz am Ofen aus. „Er ist wirklich ein Teil der Familie geworden, oder?“ „Das ist er.“, sagte Kurt, jetzt deutlich fröhlicher, da er wusste, dass es ihm gut ging. Kurt ging zum Ofen und begann ihr zu helfen, sie redeten über das College, Caroles Arbeit und Melody bis Burt mit Blaine und Melody im Schlepptau zurück ins Zimmer kam. „Also?“, fragte Carole, trat vom Ofen zurück und wischte ihre Hände an der Schürze ab. „Das Essen ist fertig, wenn ihr Hunger habt, müsst ihr euch also nur noch Teller holen.“ „Wir sollten wahrscheinlich fahren und das Zeug holen. Es wird wahrscheinlich nicht besser. Wenn es so schlimm ist, lassen sie Finn vielleicht heute schon nach Hause kommen. Sollten sie.“, sagte Burt. „Okay, okay. Ich werde mich umziehen. Kurt, Schatz, können du und Blaine eine Liste von allem machen, das ihr wollt?“ „Pommes!“, schrie Blaine. „Und Käse. Und Chili.“ Kurt rollte mit den Augen und nahm einen Zettel. „Möchtest du nichts was nicht unter die Kategorie Wird-in-einem-Fast-Food-Restaurant-serviert fällt?“ „Ich kann Käse ohne Fast Food essen.“, protestierte der Ältere, während er lustige Gesichter für Melody machte, die laut kicherte. „Wie das?“ „Auf deinem Kaninchenfutter. Ich könnte, aber ich werde nicht. Ich möchte ihn mit Pommes und Chili, bitte.“ Kurt schüttelte seinen Kopf und begann seine Liste zu schreiben. Als er fertig war, waren Carole und Burt wieder unten und hatten ihre Winterjacken an. „Es ist nach Gängen sortiert, damit du nicht wieder verloren gehst, Dad.“ „Das ist sehr hilfreich für ihn, Schatz!“ Carole strich durch sein Haar. „Aber ich werde bei ihm sein, also werden wir es hoffentlich hinkriegen.“ „Lass ihn nicht in den Spielzeuggang mit den Autos.“ „Oh, ich habe meine Lektion gelernt. Zwei Stunden, Kurt. Zwei Stunden.“, lachte Carole. „Wenn ihr mit den Muffins anfangt, könnt ihr einfach ihre Schaukel hereinbringen und sie hinein setzen. Sie liebt es, also wird die still sein. Finn sollte bald zu Hause sein, sie lassen ihn wegen diesem schrecklichen Wetter einen Tag früher nach Hause.“ „Wir schaffen das.“, gurrte Blaine und schaukelte Melody ein wenig. „Oder, Mellie?“ Melody schlang ihre Finger einfach in sein Haar und machte, mit funkelnden Augen, Blasen. „Sei vorsichtig.“, sagte Kurt und gab seinem Vater seine Liste. „Pass auf die – .“ „Ich weiß, Kurt. Ich bin der Vater. Ich sage dir jeden Winter dasselbe.“ Burt strich durch Kurts Haar. „Wenn ich nach Hause komme, gibt es besser ein paar fertige Muffins, Jungs.“ „Du kannst nicht viele essen, Dad. Sie sind nicht gesund für dich.“ „Ich habe dein Kaninchenfutter gegessen. Ich werde vor Weihnachten so viele Muffins essen wie ich will, Kind.“ Kurt zog einen Stuhl zur Theke, kletterte hinauf und öffnete den Schrank über dem Ofen. Er war gefüllt mit Cookies, Kartoffelchips und praktisch allem was ungesund war. „Junk Food!“ „Das gehört Blaine.“, brummte Burt schnell wegsehend. „Dad…!“ „Ich bin kein Tier!“ „Ich möchte ein Häschen.“, sagte Blaine plötzlich von der anderen Seite des Raumes, Melody anlächelnd. „Aber Kurt will sie mich nicht einmal ansehen lassen. Weil er nicht nett ist.“ „Blaine, wenn ich dich die Häschen ansehen lasse, würdest du versuchen das Häschen mit nach Hause zu bringen.“, sagte Kurt vernünftig. Er hatte seine Lektion gelernt, nachdem die Verkäuferin Blaine einen Igel hatte halten lassen, als sie angefangen hatten sich zu treffen. Kurt hatte ernsthaft geglaubt, dass Blaine weinen würde, als er sich daran erinnerte, dass sie an der Dalton keine Haustiere haben konnten (abgesehen von den Warblervögeln) und er deshalb keine Haustiere mit nach Hause nehmen konnte. Kurt wollte keine Wiederholung und Hasenkot stank deutlich mehr als Hundekot. „Wenn ich das Häschen mit nach Hause bringen wollen würde, dann wäre es nett mich zu lassen.“, sagte Blaine langsam und wimmerte als Melody an einer seinen Locken zog. „Du willst dich noch nicht einmal um Kreacher kümmern, wie kann ich dir da vertrauen, dass du dich um ein Häschen kümmern wirst?“ „Ich würde mich darum kümmern, wenn es nett wäre. Anders als du und dein verdammter Hund.“, murmelte der ältere Junge dunkel und wimmerte wieder, als Melody erneut zog. „Nein, nein, nein. Blaine möchte keine kahlen Stellen, Mellie.“ „Santa Clause könnte hören, dass du böse bist, Blaine. Wir wollen doch nicht, dass er deine Geschenke zurück zum Nordpol bringt.“, sagte Kurt. „Oder?“ Blaine wurde sofort still, aber er fuhr fort Kurt sehr unzufriedene Blicke zuzuwerfen. „So unterhaltsam es ist, euch beim Streiten zuzusehen, wir müssen wirklich gehen, Jungs.“, sagte Carole und ergriff Burts Hand. „Wir werden zurück sein, so schnell wir können. Ihr kommt mit Melody klar?“ „Wir sind mittlerweile Profis, Carole. Blaine hat gestern sogar alleine eine Windel gewechselt.“, sagte Kurt stolz. „Er hat einen riesen Fortschritt gemacht, seitdem er sie immer weggegeben hat, wenn sie geweint hat oder die Windel voll war.“ „Okay, es ist aus der Windel heraus gequollen. Ich dachte sie ist explodiert.“, meinte Blaine und schenkte Melody wieder seine Aufmerksamkeit. „Ich dachte, dass du explodiert bist. Ich dachte, dass du ka-boom gemacht hast.“ „Melody ist schuld, dass sein IQ drastisch sinkt.“, lachte Kurt. „Geht, wir kommen klar. Seid vorsichtig und macht euch keine Sorgen. Blaine und Melody werden bloß einen Quietschwettbewerb veranstalten, um zu sehen wer am lautesten oder bezauberndsten ist und ich werde, wenn ihr nach Hause kommt wahrscheinlich noch immer die Glasur machen.“ Wie auf ein Zeichen gab Melody ein lautes Quietschen von sich, welches Blaine sofort kopierte. Burt winkte ihnen zu und führte Carole aus dem Haus. Kurt verschloss die Tür hinter sich und drehte sich mit einem kleinen Satz zu Blaine, seine Hände zusammen klatschend. „Baby runter! Du wirst mir helfen die Muffins zu dekorieren!“ „Uh… ist da nicht eine Dose mit dem kleinen blauäugigem Koch?“, fragte Blaine langsam. „Naja, die haben wir schon, aber normalerweise mache ich die Glasur selbst.“ Kurt nahm Melody aus seinen Armen. „Hol die Schaukel. Und lass diesen Gesichtausdruck verschwinden. Du siehst aus, als ob ich gerade gesagt hätte, dass ich deinen Hund umbringe. Ich weiß nicht warum du deswegen so nervös bist.“ Blaine holte stirnrunzelnd die Schaukel. „Weil ich so etwas nicht mache. Ich habe so etwas noch nie gemacht. Wes Familie kauft fertige Backwaren und Davids Mom weiß nicht einmal wie man einen Ofen anmacht. Sie haben einen Koch.“ „Davids Familie hat einen Koch?“ Kurt klappte der Unterkiefer herunter. „Sie sind irgendwie ziemlich reich. Beide Elternteile sind Ärzte.“, erklärte Blaine und stellte die Schaukel dorthin, wo der jüngere Junge neben den Tisch zeigte. „Sie haben einen Koch und zwei Dienstmädchen, die sich jeden Tag abwechseln. Es ist ein wenig verrückt. Es war komisch jemanden zu haben, der das Geschirr spült und dein Zimmer putzt.“ „Ich kann mir nicht einmal vorstellen so viel Geld zu haben.“, sagte Kurt leise und setzte seine Babyschwester neben dem Tisch in ihre Schaukel. „Was tust du?“ „Weihnachtsmusik anmachen.“, zwitscherte der Jüngere, steckte seinen iPod in sein iHome und schaltete es ein. [style type="italic"] Have a Holly Jolly Christmas [/style]erklang im Raum und Melody gurrte glücklich und beobachtete Kurt, der die Zutaten zusammensuchte. „Sie ist verzaubert.“, lachte Blaine und kitzelte sie. „Mellie mag ihren großen Bruder oder? Ich mag ihn auch ein wenig.“ „Du hast mich letzte Nacht sehr gern gemocht.“, schmunzelte Kurt selbstgefällig. „Das Ego deines Bruders ist ein wenig groß für seine kleine Körpergröße.“, antwortete sein Freund und sah Melody mit einem ‚Siehst du mit was ich klarkommen muss?‘ Blick an. Melody starrte Kurt mit einem dummen Grinsen auf dem Gesicht an. „Gut, ich habe es durchschaut. Es ist weil er größer ist, oder?“ Kurt rollte bloß mit den Augen. „Nur ein paar Zentimeter, Blaine. Es zählt kaum. Zumindest bin ich nicht so groß wie Finn.“ „Ich schätze, dass ist wahr.“, sagte Blaine und stieß Kurts Fuß mit seinem an, als er sich setzte. „Versuchst du mich abzulenken, Blaine Anderson?“ „Gut, gut, gut.“, seufzte Blaine und biss sich nervös auf die Lippe. Kurt beugte sich vor und küsste ihn während er mit gedämpfter Stimme sagte: „Möchtest du wissen welches Lied auf der CD ist?“ „Wa… Oh. Möchtest du, dass ich dich durch die Küche jage, Kurt?“ Blaine grinste gegen seine Lippen. „Nein.“ Kurt zog Blaine einfach näher und schlang seine Zunge in Blaines Mund. Blaine machte ein ziemlich zufriedenes Geräusch und ließ seine Zunge zu Kurts gleiten. Er zitterte leicht als Kurt seine Hand an Blaines Wange legte und sein Gesicht näher zog. Melody gab ein sehr hohes Quietschen von sich. „Melody, hör auf.“, murmelte Kurt gegen Blaines Lippen. „Ekelhaft, Jungs. Vor dem Baby?“, sagte Noah Puckerman, der nun in der Tür stand, gegen den Rahmen gelehnt und sehr amüsiert aussehend. Kurt zog sich schnell zurück und drehte sein Gesicht zu Finns bestem Freund. „Puckerman, was machst du hier?“ „Vertrau mir, ich wäre nicht hereingekommen, wenn ich gewusste hätte, dass ich euch zwei dabei erwische. Ich habe die Muffins gerochen. Gibt es gute?“ Kurt seufzte resigniert, nahm zwei undekorierte Muffins von einem Teller und gab einen Blaine und einen Puck. „Wo ist Finn?“ Puck aß seinen Muffin in Rekordzeit, ging zur Babyschaukel und kniete sich hin. „Ich glaube er bringt seinen Rucksack hoch. Wow, sie ist so groß geworden.“ Kurt lachte. „Babys wachsen zu kleinen Leuten heran, Puck. Du kannst sie halten, wenn du möchtest.“ „Nein, ist schon gut. Ich sollte wahrscheinlich gehen. Ich soll bei Quinn vorbeifahren. Sie will reden. So lange sie nicht wieder über ihre Bauchmuskeln meckert, egal.“, zuckte Puck mit den Schultern, aber Kurt übersah nicht den sehnsüchtigen Blick, den er Melody zuwarf. Es zog ihm für seinen alten Freund den Magen zusammen. Finn trampelte in den Raum, die Hände in den Taschen. „Muffins! Wo ist die Glasur und so?“ „Ich war gerade dabei ‚die Glasur und so‘ zu machen bevor ihr zwei mich unterbrochen habt.“ „Eigentlich, Alter, sah es aus, als ob ihr etwas machen wolltet, aber Glasur war nicht involviert.“, zeigte Puck auf. „Was haben sie versucht zu machen?“, fragte Finn verwirrt aussehend. „Es sah aus, als ob sie drauf und dran waren, es zu tun.“, sagte Puck sehr unverblümt. „Danke, Noah.“, sagte Kurt mit einer scheinbar süßen Stimme. Er lächelte, was schnell zu einem bösen Blick wurde. „Ich gehe bevor Lance Bass zur Diva wird. Bis später, Jungs.“ „Bye Puck!“, winkte Finn und biss in einen der Muffins, als Puck aus der Hintertür herausging. „Ooh, machst du die Glasur? Weil die Glasur sehr lecker ist.“ „Ich wollte es, aber ich habe keine Zeit.“, sagte Kurt und sah zu dem Kuchen. „Möchtest du helfen?“ „Ich würde lieber VeggieTales mit Melonenkopf schauen. Erzähl niemandem, dass ich das gesagt habe.“ Finn beugte sich hinunter und hob Melody aus ihrer Schaukel. Sie wimmerte eine wenig, aber stoppte sofort als er sie an sich kuschelte. „Wir sind im Wohnzimmer.“ Als er den Raum verließ, sang er mit einer kindlichen Stimme "There's never-ever-ever-ever-ever been a show like VeggieTales! There's never-ever-ever-ever-ever been a show like VeggieTales! It's time for VeggieTales!" „Finn hat viel zu viel Spaß daran Kindersendungen mit Melody zu sehen.“, kicherte Kurt. „Okay, Blaine. Bist du dazu bereit? Bist du bereit?“ „Habe ich eine Wahl?“, schmollte Blaine und wünschte sich, dass er wieder zum rummachen zurück könnte. Es gab keinen Druck beim Rummachen. Es war eine seiner Lieblingssachen. Küssen, Kuscheln und Lesen. Drei Dinge bei denen er sich ziemlich sicher war, dass er ohne sie nicht leben könnte. Er würde lieber ohne Essen und Schlaf leben als ohne diese drei Dinge. „Nein, hast du nicht.“, zwitscherte der Größere, durchquerte die Küche und holte zwei Glasuren und zwei Buttermesser heraus. „Okay. Das ist ein Buttermesser.“ Blaine sah ihn mit einem Blick an, der ganz klar sagte ‚Ich kann dir den Sex verweigern, weißt du? Ich habe eine Hand.‘ Kurt lachte bloß. „Okay. Das wäre fertig.“ Er setzte sich neben Blaine und lehnte sein Bein gegen das seines Freundes. Er sprach in einem sehr viel sanfteren Ton: „Meine Mom hat mir beigebracht wie man Muffins dekoriert. Sie hat mir eigentlich alles, was ich backen kann, beigebracht… es ist lustig. Und du wirst es auch lustig finden. Denk nicht zu viel darüber nach, okay?“ „Ich werde nicht gut darin sein.“ Blaine nahm ein Buttermesser und einen Muffin. „Das ist okay. Es braucht Übung. Ich hab gebraucht bis ich elf war, um es richtig hinzukriegen. Gib etwas Glasur auf die Mitte des Muffins.“ Blaine hatte genug für drei Muffins auf seinem Buttermesser. „Ich weiß, dass du Zucker magst, aber nicht alle von uns möchten direkt vor Weihnachten einen Herzinfarkt bekommen.“, kicherte Kurt und schabte etwas von der Glasur ab. „Da. So viel ist perfekt.“ „Das ist dumm.“, murmelte Blaine besorgt. „Entschuldige.“ „Entschuldige dich nicht!“ Kurt strich durch sein chaotisches Haar. „Mach kurze Striche von der Mitte nach außen und arbeite dich in kreisförmigen Bewegungen herunter.“ „Das klingt, als ob du mich verführen wolltest, Kurt.“, sagte der ältere Junge und grinste verschmitzt als er begann die Muffins zu glasieren, überraschend gut für jemanden, der noch nie zuvor Muffins glasiert hatte. „Du würdest Muffins glasieren zu etwas sexuellem machen.“, schnaubte Kurt und beobachtete ihn. „Schau? Du bist gut, zumindest bei dem Teil.“ „Dieser Teil? Ist es das nicht?“ „Natürlich nicht. Es wäre langweilig wenn wir nur weiß glasierte Muffins haben. Wir müssen Spritzbeutel voller Glasur machen damit wir damit Muster und so machen können.“ „Es gibt einen Grund warum ich Englisch studiere und nicht Kunst, Kurt.“, sagte Blaine und sah von seinem Muffin auf. „Es ist nicht ganz glatt. Mach es glatt.“ Kurt rollte mit den Augen und griff hinüber, Blaines Hand führend. „Schau? Es ist einfach.“ „Es ist nicht so schlimm wie ich gedacht hätte.“, sagte Blaine sich sichtbar entspannend. „Deine Mutter hat dir das beigebracht?“ „Mom hat viel mit mir gebacken. Ich habe mir einfach etwas abgeschaut… aber wie ich gesagt habe, ich konnte es erst wirklich mit elf.“ Kurt begann seinen Muffin zu glasieren. „Dad kocht nicht viel… eigentlich gar nicht. Ich meine manchmal versucht er es… aber er ist darin noch schlimmer als du.“ Er schenkte seinem älteren Freund ein kleines Lächeln. „Ich kann Spaghetti machen. Und ich mache ein super Frühstück. Und.“ Blaine hielt einen perfekt glasierten Muffin hoch. „Ich kann auch deinen Muffin passabel aussehen lassen. Oh und ich bin wirklich gut darin, Reste aufzuwärmen und Fertiggerichte aufzuwärmen.“ Kurt griff an ihm vorbei und stellte einen Teller Muffins vor ihn. „Ja, ja, ich weiß. Aber vielleicht schadet es nicht zu lernen wie man wirklich kocht. Stell dir das vor. In sieben Jahren leben wir… sagen wir mal irgendwo… und du bist ein Anwalt und ich bin ein bekannter Modedesigner.“ „Uh-huh?“, sagte Blaine geistig abwesend, an seinem dritten Muffin arbeitend. „Und ich muss für eine Woche nach London. Was machst du als erstes?“ „Kreacher ins Badezimmer sperren und den Schlüssel wegschmeißen?“, fragte der Ältere süß lächelnd. „Und dann?“ Kurt rollte wieder mit den Augen. „Bei einem Fast Food Restaurant anhalten.“ „Du hast kein Bargeld.“ „Ich benutzte meine Kreditkarte.“ „Keine Kreditkarte.“ „Alex‘ Karte.“ „Nicht Alex‘ Karte und keine Kreditkarte.“ „Ich benutze die deines Vaters.“ „Du hast kein Bargeld und keine Karte!“ Der ältere Junge zögerte, sah nachdenklich aus und antwortete dann: „Ich werde ganz klar jeden Tag Spaghetti machen.“ „Drei Mal am Tag?“ „Warum nicht?“ „Ich gebe auf.“, lachte Kurt. „Du bist hoffnungslos. Ich weiß nicht warum du im Sommer keinen Kochkurs mit mir machen möchtest. Ich denke, dass es Spaß machen würde.“ „Ja. Die Idee mit fünfzehn älteren Pärchen in einer heißen Küche zu sitzen, die versuchen ihre Liebe zu erneuern und fünfzehn mittelalte Pärchen kurz vor der Scheidung, die einen Kochkurs machen, als letzten Versuch ihre Beziehung zu retten, klingt nach viel Spaß.“ „Es wäre allerdings etwas was wir gemeinsam machen können. Danach könnten wir Kaffe trinken gehen in dem Cafe, das du so sehr magst… und wir könnten auch an einem anderen Abend das machen was du möchtest.“ „Wie Sex? Die ganze Nacht? Das könnte ich machen.“ „Hoffnungslos, Blaine, hoffnungslos.“ Blaine grinste bloß bezaubernd. „Ich bin nicht hoffnungslos, Kurt. Ich bin kostbar, liebenswert, freundlich, süß und anständig. Manchmal ein wenig verrückt. Aber niemals hoffnungslos.“ „Wir scherzen mehr als jedes andere Pärchen, das ich kenne.“, lachte Kurt. „Und du machst einen Kochkurs mit mir, also schlage ich vor, dass du schaust was wir einmal die Woche tun wollen.“ „Ja, Vater.“, schnaubte Blaine. „Ich werde mich direkt daran setzten. Und es wird etwas sein was du haaaaasssst. Vielleicht werden wir wöchentlich in dieses Dinosauriermuseum gehen.“ „Aber ich habe Angst vor Dinosauriern!“ Kurt ließ den Muffin fallen, den er hielt. „Und ich möchte keinen Kochkurs machen.“ „Das ist gemein.“ Dieses Mal war es Kurt der schmollte und seine Arme dramatisch vor der Brust verschränkte. Natürlich war er nicht wirklich aufgebracht, aber wo war da der Spaß? „Du bist gemein.“ Kurt beugte sich vor und küsste seine Wange. „Okay, jetzt ans schwierige. Das ist wovor du Angst haben musst.“ „Ich mache einen Dinosaurier!“, verkündete Blaine und ergriff den Spritzbeutel mit grüner Glasur etwas zu eifrig. „Ist das… weihnachtlich?“, fragte der Jüngere und starrte Blaine amüsiert an. „Ist es wenn ich ihn eine Weihnachtsmütze tragen lasse.“, spottete sein Freund und versuchte einen Dinosaurier auf seinem perfekt glasierten Muffin zu machen. Es wurde allerdings nicht ganz zu dem was er wollte – eigentlich endete sein Dinosaurier in einem Haufen grüner Kleckse und der Junge hatte es sogar irgendwie geschafft die weiße Glasur dabei zu ruinieren. „Aber – aber – wie?“ „Weil du zu sehr gedrückt hast und es zu schnell bewegt hast. Langsam, Blaine.“ „Nun du magst viele Dinge langsam, Kurt, oder?“, witzelte Blaine und dann weiteten sich seine haselnussbraunen Augen geschockt. Er machte gerade die zweite sexuelle Anspielung an einem Abend. Wes wäre stolz auf ihn. Kurt schnappte nach Luft und seine Augen weiteten sich ebenfalls. „Unanständig Blaine! Nein! Wir mögen den anständigen Blaine, nicht den unanständigen Blaine! Der unanständige Blaine rülpst, macht unhöfliche sexuelle Kommentare mit Wes und küsst Mädchen.“ „Nein.“, korrigierte Blaine. „Der unanständige Blaine macht unhöfliche sexuelle Kommentare und rülpst, aber der betrunkene Blaine küsst Mädchen. Der unanständige Blaine kann für sein Handeln verantwortlich gemacht werden und der betrunkene nicht.“ „Lass uns einfach zum Glasieren zurückkehren bevor der glückliche Kurt anfängt, an den betrunkenen Blaine und die betrunkene Rachel zu denken, okay?“, sagte Kurt mit übertrieben süßer Stimme. Er war nicht wütend auf Blaine. Sicher, es war nicht Blaines bester Moment gewesen… aber es war nichts worüber er sich aufregen würde. Das hieß allerdings nicht, dass er wollte, dass es so vorgebracht wurde – selbst auf eine scherzhafte Weise. „Dem anständigen Blaine tun die Handlungen vom betrunkenen Blaine Leid.“, sagt der Kleinere der beiden leise und grinste Kurt verlegen an. Er schien das übertrieben süße in seiner Stimme erkannt zu haben und wollte sein Glück nicht ausreizen. Er hob einen neuen Muffin hoch und hielt ihn Kurt hin. „Machst du mir einen Dinosaurier?“ „Bitte?“ „Machst du mir bitte einen Dinosaurier?“, wiederholte Blaine. „Ich werde dich ewig lieben.“ „Ich dachte, dass du mich bereits ewig liebst.“, neckte Kurt uns stieß Blaines Fuß mit seinem eigenen an. „Ich werde dich für immer und ewig lieben?“ Kurt lachte und nahm den Muffin. „Ich weiß nicht wie man Dinosaurier macht. Ich weiß wie man Santas, Rudolphs, Schneeflocken, Geschenke, Schneemänner, Stechpalmen, Glöckchen – verkneif dir die Kommentare, die du mit Wes machen würdest, Blaine Anderson. Ich denke, dass du einen Schneemann versuchen solltest. Wie sehr kann man das versauen? Es sind drei Kreise, ein Gesicht und drei Punkte für die Knöpfe.“ „Ich hätte trotzdem gern einen Dinosaurier … mit einer kleinen Weihnachtsmütze…“ Blaine streckte seine Unterlippe vor. „Oder einen Fisch? Kannst du mir einen Weihnachtsfisch machen?“ Kurt rollte mit den Augen und sprach wie zu einem aufgebrachten Kind. „Okay, wie klingt das? Heute Abend werden wir bei den Weihnachtsmuffins bleiben und ich mache dir für den Valentinstag einen Dinosaurier und einen Fischmuffin für deinen Geburtstag?“ „Es wird nicht winzig sein, richtig? Denn wenn es ein zierlicher Dinosaurier-Muffin sein wird, geh ich nicht auf den Deal ein.“ „Es wird übergroß sein.“, lachte Kurt wieder und drückte ihm den Spritzbeutel mit schwarzer Glasur in seine Hand. „Jetzt mach einfach drei Kreise für einen Schneemann, okay?“ Blaine seufzte und lehnte sich nervös über den Tisch, er versuchte einen geraden Kreis zu machen, welcher zu einem sehr kurvigen Fleck wurde. „Ich bin schlecht! Ich bin schlecht! Ich gebe auf!“ Kurt kicherte eine wenig. „Es sieht besser aus als dein Dinosaurier.“ Blaines Unterkiefer klappte herunter und er blinzelte zu Kurt. Kurt konnte nicht sagen ob er wütend war oder versuchte nicht zu lachen. Schließlich aber kicherte er selber. „Soll ich einen anderen probieren?“ „Ja. Es gibt einen Grund, dass ich zwei ganze Backbleche gemacht habe.“ Kurt rutschte näher, legte seine Hand über Blaines Handgelenk und führte beim Glasieren des nächsten Muffins als ‚Baby It's Cold Outside‘ begann. Sein Herz setzte einige Schläge aus und er erinnerte sich an den Tag an der Dalton an dem die beiden das Lied zusammen gesungen hatten. Und dann erinnerte er sich daran wie Blaine ihm später erzählt hatte, dass er Kurt an diesem Tag hatte küssen wollen, dieses Lied singend… Kurt war sich sicher, dass ‚Baby It's Cold Outside‘ für den Rest seines Lebens sein Lieblingsweihnachtslied sein würde. Er sprach sanft in Blaines Ohr: „Siehst du? Du musst dir bloß Zeit lassen.“ Blaine drehte seinen Kopf und fing die Lippen des Jüngeren in einem weiteren Kuss ein. Es war nicht hart und heftig. Es war langsam, süß und liebevoll. Es ließ Kurts Herz schneller schlagen und nahm ihm fast den Atem. So sollte ein Kuss sein, wenn zwei Leute verliebt waren. Kurt war sich sicher. Weil es perfekt war – es war perfekt. Kurt ließ seine Hand von Blaines Handgelenk zu seiner Brust wandern. Er versuchte mit fester Stimme zu sprechen, aber er konnte das Grinsen auf seinem Gesicht nicht aufhalten. „Mmh, du lenkst mich ab.“ „Konnte mir nicht helfen.“ Blaine löste sich langsam und lächelte verlegen. „Das Gute ist, dass es wie ein Schneemann aussieht! Ich schätze das ist nicht so schlecht.“ „Nein, es ist nicht so schlecht, wenn ich derjenige bin, der deine Hand bewegt.“, neckte Kurt dun kitzelte seine Seite. „Ich liebe dich, Blaine.“ „Ich liebe dich auch.“, antwortete Blaine und beugte sich vor um seinen Freund wieder zu küssen als Bing Crosby[style type="italic"] „Ooh, your lips are delicious“ [/style]sang. Ja. ‚Baby it's Cold Outside‘ war definitiv Kurts Lieblingsweihnachtslied und er hatte das Gefühl, dass es wahrscheinlich auch Blaines Liebstes war. ________________________________________ ________________________________________ Spoiler ________________________________________ 24.2 „Ich wünschte du wärest mit uns dort, Kurt.“, hörte Blaine Quinn sanft sagen und was er dann als nächstes hörte brach ihm sein Herz. „Ich weiß, ich auch.“, sagte Kurt leise, aber Blaine hörte jedes Wort. Seine Augen weiteten sich geschockt und er stand wie angewurzelt da. Er wusste, dass er nicht dort stehen und zuhören sollte… aber wie konnte er nicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)