What brings us closer together von naro94 ================================================================================ Kapitel 16: 15.1 ---------------- Kapitel 15.1 Drei nicht sehr ereignisreiche Tage vergingen. Mit nicht sehr ereignisreich meinte Blaine eigentlich, dass Kurt keinen Nervenzusammenbruch hatte und dass sie noch immer nicht wussten inwieweit Kurt an dem Prozess beteiligt sein würde. Bei nicht sehr ereignisreich meinte er auch, dass er Kurt zur Schule gefahren hatte und Mercedes oder Rachel ihn nach Hause fuhren, weil er sich auf diese Weise „einfach sicherer fühlte“. Und er meinte außerdem, dass trotz der Spannung im Haus keine Streits ausgebrochen waren. Zumindest bisher noch nicht, aber Blaine wusste, dass früher oder später jemand etwas zu Kurt sagen würde, das ihn über die Klippe stieß und er all seine Frustration raus lassen würde. Blaine hoffte wirklich, dass nicht er diese Person sein würde. Kurt saß am Kopfende des Bettes mit dem Rücken gegen die Kissen gelehnt und tippte ein Essay für seinen Englischunterricht auf Blaines Laptop – sein eigener war noch immer nicht ersetzt worden, außerdem störte es ihn nicht gerade. Blaine saß im Schneidersitz am Fußende mit einigen Arbeitsblättern vor im ausgebreitet und einem Buch in seinem Schoß. Er konnte nicht anders als daran zu denken wie sie auf diese Weise an der Dalton gelernt hatten – nur dass sie an der Dalton in Wes und Blaines Zimmer und auf Blaines Bett saßen. „Du warst sehr oft betrunken, oder?“ Blaine sah vom (extrem dicken und schweren) Norton-Sammelband-der-Amerikanischen-Literatur-Buch auf. Er war in der Mitte eines sehr interessanten Walt Whitman Gedichtes gewesen. Nun, er war sich sicher, dass es interessant gewesen wäre, wenn er ihm so viel Aufmerksamkeit geschenkt hätte, wie er es sollte. Selbst das einfachste Gedicht verwirrte Blaine. Er war wirklich kein Gedichtmensch. Er würde lieber ein dreißig seitiges Essay über das Trocknen von Farbe lesen als ein fünf strophiges Gedicht von irgendwem. „Was?“ Kurt schnaubte bloß ohne auch nur von seinem Bildschirm aufzusehen. „Hey, was tust du? Du tippst nicht und man muss tippen, um ein Essay zu schreiben.“ Blaine schubste sein Buch zur Seite. Es fiel mit einem lauten Knall auf den Boden, er krabbelte zum Kopfteil des Bettes und sah auf den Bildschirm hinunter. „Oh Gott. Ich habe gedacht du würdest Facebook mittlerweile hassen, Kurt. Gib mir meinen Computer.“ „Nein. Das ist so lustig. Es ist ja nicht so, als ob ich sie nicht schon zuvor gesehen habe. Nur, dass jetzt, wo wir zusammen sind, ich mich weniger unheimlich fühle.“ Kurt bewegte sich so, dass Blaine ihm den Laptop nicht aus dem Armen nehmen konnte. „Jetzt möchte ich wirklich wissen was es mit diesem Foto auf sich hat. Und wie alt warst du? Dein Haar ist so lang.“ „Lass mich das sehen und ich werde es dir sagen.“, grunzte Blaine und versuchte noch immer an seinen Laptop zu kommen. „Kurt, komm schon. Ich sitze nicht herum und sehe mir deine YouTube Videos an.“ „Woher weißt du von den Videos?“ Kurt hörte auf sich zu wehren als sein Mund sich öffnete. „Aha!“ Blaine befreite seinen Laptop und hielt ihn vor seine Brust. „Ich habe Mittel und Wege.“ „Ich habe gedacht die Seite sei privat! Mr. Schue sagte, dass die Seite privat sei!“ „Noch einmal, ich habe Mittel und Wege.“ war alles was Blaine schmunzelnd sagte. „Jetzt bist du nicht mehr so knallhart, oder, Kurt Hummel?“ „Oh Gott, Blaine. Welche hast du gesehen?“ „Wir haben alle Videos gesehen, die wir sehen konnten, was alle waren.“ Blaine stand auf und trug seinen Laptop zum Schreibtisch, außer Reichweite für Kurt. „Naja, Wes, David und Thad haben es getan. Sie haben dem ganzen Club nur ein paar gezeigt.“ „A-aber wie?“ „Hast du jemals Wes getroffen? Du weißt, dass er sich in die Website der Regierung gehackt hat. Sein Computer hat sich zwei Sekunden später einen Virus eingefangen und konnte nie wieder repariert werden, aber er war drin.“ „Wes hackt Computer?“ „Du lässt es so kriminell klingen. Du kennst Wes, David und Thad. Wir haben alles über jeden unserer konkurrierenden Gleeclub herausgefunden, bevor wir gegen sie angetreten sind.“ „Das ist Betrug.“ runzelte Kurt die Stirn. „Du bist zwei Stunden gefahren um uns auszuspionieren.“ „Also… willst du sagen, dass du mich bereits kanntest, an dem Tag auf der Treppe?“, fragte Kurt ihn langsam ansehend. „Das ist schlimmer als bloß zu wissen, dass ich ein Spion war. Das ist unheimlich.“ „Kurt, mein Liebster, jeder hätte gewusst, dass du ein Spion bist. Ich habe mir die Videos nicht so genau angesehen wie Wes. Schmeichele dir nicht selbst. Ich wusste nicht wer du warst, bis Wes, nachdem du gegangen warst, wieder den New Directions YouTube Channel aufrief. Ich mache nicht die Drecksarbeit.“ „Aber wie?“ „Das Passwort war newdirections1, Kurt. Es benötigte keinen großartigen Wissenschaftler um das herauszufinden.“, schnaubte Blaine wieder. „Ich kann nicht glauben, dass du meine Facebookfotos gestalkt hast. Gerade dann, wenn ich dachte du könntest nicht hinreißender sein.“ Kurt öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder, um ein „Hmph!“ Geräusch von sich zu geben. Blaine drehte sich um und sah sich den Bildschirm an, weil er genau wissen wollte, welches Foto Kurt angesehen hatte. Kurt legte seinen Kopf schief, starrte schamlos auf Blaines Hintern, obwohl Blaine das nicht sehen konnte. „Ich war fünfzehn als dieses Bild entstand.“, sagte Blaine ihn nicht ansehend. „Das war direkt bevor ich meine Haare abgeschnitten hab. Das war mein Lieblingsshirt. Wes hat es allerdings verloren. Lange Geschichte, frag lieber nicht.“ „Hmm.“, sagte Kurt, ohne wirklich aufzupassen. „Und ich war auf dem Bild auch nicht betrunken. Nur sehr glücklich. Davids Dad hatte uns eine große Packung Eis für unsere große Übernachtungsparty gekauft. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, was genau wir getan haben.“ „Uh-huh.“ Blaine sah sich um und stellte sich dann auf. „Kurt Hummel, hast du gerade meinen Hintern angestarrt?“ Kurt, der wie ein Reh im Scheinwerferlicht aussah, konnte nichts anderes tun als zu nicken, als seine Wangen sich so lieblich rosa färbten. Blaine grinste und kletterte auf das Bett um zu ihm zu krabbeln. „Gefällt dir, was du gesehen hast?“ „Oh mein Gott, nicht.“, kicherte Kurt plötzlich. „Bitte kitzle mich nicht. Ich werde nie wieder deinen Hintern anstarren.“ Der ältere Junge kletterte über ihn, duckte sich und küsste seine Wange. „Ich werde dich nicht kitzeln.“ Kurts Atem stockte ein wenig und er platzierte seine Hände auf Blaines Hüfte. „D-dann komm her.“ Blaine beugte sich hinunter und drückte seine Lippen auf Kurts. Kurt küsste energisch zurück und zog seinen Freund näher. Blaine winselte in den Kuss hinein und lies die Finger durch sein Haar wandern. „W-Wir haben z-zwei Stunden.“, keuchte Kurt als er sich von dem Kuss zurückzog. „Hausaufg…“ „Sei still.“, sagte Kurt und schob Blaines Oberteil hoch. „Weg, weg.“ Blaine zog das Shirt aus und begann Kurts weißes Dior Hemd schnell aufzuknöpfen, von dem er niemals zugeben würde, wie viel es gekostet hatte. „Wenn du einen Knopf meines Hemds abrei-.“ Er wurde mit einem weiteren sehr ablenkenden Kuss verstummt. Er machte ein Geräusch, doch innerhalb weniger Sekunden erwiderte er den Kuss seines Freundes. Blaine zog ihm das Hemd fast zu gekonnt aus und küsste seinen Nacken hinunter. „Oh Gott ,Blaine…“ Blaine sah auf und grinste ihn bezaubernd an. „Ja?“ „Das war kein Stichwort aufzuhören.“ Kurt legte seine Hand zurück an Blaines Hinterkopf und leitete ihn zurück nach unten. Blaine begann so an dem Dekollete seines Freundes zu saugen, dass Kurt sich fühlte, als würde er sofort dahin schmelzen und so, dass seine enge Hose sich noch sehr viel enger anfühlte. Sehr viel enger. Er öffnete seinen Mund um wieder „Oh mein Gott“ zu sagen, aber alles was herauskam war ein ziemlich lautes Stöhnen. Danke Gott für die Katastrophen in der Werkstatt und dass sein Vater ein Workaholic war. Er griff hinunter und kämpfte damit Blaines Jeans zu öffnen. Blaine tastete hinunter und öffnete die Knöpfe, so dass seine Finger gegen Kurts strichen. „Immer ganz Gentlemen.“, schnappte Kurt nach Luft. „Natürlich.“ Blaine lächelte ihn wieder bezaubernd an und bewegte sich um die Hose abzustreifen. Kurt zog seine eigene aus und zog Blaine sofort wieder zurück über sich, während er sich selbst an Blaine presste. Blaine stöhnte laut, seine Augen schlossen sich lustvoll und seine eigenen Hände zitterten. „Kurt? Kurt, Süßer, bist du zu Hause?“ Der Junge zog sich mit geweiteten Augen zurück. „Oh mein Gott, was macht sie hier? Oh mein Gott.“ Kurt sprang auf und zog sein Oberteil wieder an. „Ich komme, Grammy! Was macht sie hier?“ „Fuck.“ Blaine konnte nicht anderes sagen. Er benutzte dieses Wort nicht gerade häufig. Diese Situation schien die Benutzung des Wortes allerdings zu rechtfertigen. “Ich kann jetzt keine so enge Hose tragen. Mist, mist, mist.“ Kurt griff nach einer Schlafanzughose aus dem Schrank, zog das Hemd aus (das eh verknittert war, weil es auf den Boden geschmissen wurde – er und Blaine würden später darüber reden müssen), und zog ein T-Shirt an. „Kuuuurt?“ Dies war die Stimme seiner Tante. „Oh mein Gott.“, wimmerte Kurt und ging aus dem Zimmer. „Es ist aber auch Zeit. Ich habe schon begonnen daran zu denken, dass ihr vielleicht etwas Versautes getan habt.“ Seine rothaarige Tante zwinkerte ihm zu. Errötete er? Ja, wahrscheinlich tat er es. „Was ist los, Tante Paige?“ „Wo ist dein Daddy? Er sollte bald zu Hause sein, oder?“, fragte Paige sich umsehend. „Oh, da ist Blaine. Ich hatte wirklich gehofft, dass er hier sein würde! Hallo, Schätzchen.“ Kurts Oma lächelte und ging zu Blaine um ihn zu umarmen, als er den Fuß der Treppe erreichte. „Wie laufen deine Vorlesungen?“ „Sie laufen gut.“, sagte Blaine glatt. Er hatte allerdings wahrscheinlich Übung darin mit Erwachsenen zu reden, direkt nachdem er fast Sex gehabt hatte. Kurt, auf der anderen Seite, hatte diese nicht. Er hatte immer ein wenig Zeit gehabt, um sich geistig darauf vorzubereiten, bevor er seinen Vater oder seine Stiefmutter sah. Normalerweise hatte er zumindest zwei Stunden. Nicht zwei Sekunden. „Dad arbeitet heute lange.“, murmelte er und sah hinunter. Die Tatsache dass seine Tante ihm und Blaine noch immer zuzwinkerte, wann immer seine Oma nicht hinsah, half nicht wirklich. „Ich werde ihn anrufen. Er muss nach Hause kommen. Wir befinden uns in der Mitte einer Familienkrise.“, sagte seine Oma, als sie ihr Handy heraus zog. „Wie benutze ich das noch einmal, Paige?“ „Mutter, du hast es vor fünf Minuten benutzt um Dad anzurufen.“ „Ja, nun, er war mein letzter Anruf. Alles was ich tun musste war einen Knopf zu drücken.“ Sie sah zu Blaine. „Weiß deine Oma wie man ein Handy benutzt, Schatz?“ „Sie benutzt häufig eines für ihre Arbeit.“, nickte Blaine und zeigte ihr wie sie ihre Kontaktliste finden konnte. „Sie weiß wahrscheinlich besser, wie sie ihres benutzen kann, als ich meines.“ Paige lachte laut auf und schlang einen Arm um Kurt. „Kurt, bist du Jungfrau?“ Kurt wurde sehr steif, Blaines Mund öffnete sich und seine Großmutter seufzte. „Krise. Wie ich schon sagte. Paige, hör auf.“ „Du bist betrunken, Tante Paige.“, sagte Kurt sanft, als ihn der Geruch von Alkohol schließlich traf und bewegte sich von ihr weg. „Ich bin nicht betrunken. Ich hatte bloß ein paar Drinks. Shots. Drinks und Shots.“ „Burt, hier ist deine Mutter. Du musst sofort nach Hause kommen.“, sagte seine Großmutter einige Momente später in ihr Telefon. „Ich bin mir sicher, dass dein Sohn es lieber sehen würde, wenn du dich beeilst, Schatz… nein, es geht hier nicht um eine Überraschung für das Baby. Komm einfach her.“ Sie drehte sich zu Blaine. „Ich hoffe, dass dich nichts, was du heute siehst, dazu bringt schlechter von ihr zu denken. Sie befindet sich mitten in einer Mid-Life Crisis.“ Die letzten Worte waren tonlos und sie machte eine Geste des Trinkens aus einer Flasche. „Warte, warum ist das eine Familienkrise?“, fragte Kurt. „Tante Paige, es wär mir lieber, wenn du mein Haar nicht berührst. Ich habe viele Stunden – ja, okay… Grammy, Hilfe.“ „Es wird sich alles aufklären, wenn dein Vater nach Hause kommt. Paige setz dich auf die Couch.“ „Ich bin vierzig. Du kannst mir nichts vorschreiben. Burt ist achtunddreißig, kommandier ihn herum.“ Jetzt wurde offensichtlich, dass die Frau betrunken war. Kurt wusste nicht, wie er es zuvor nicht bemerken konnte. Sie setzte sich und zog Kurt mit sich. „Verlass ihn, Kurt. Er wird bloß dein Herz brechen und auch deine Seele und dich von deinen Träumen abhalten. Du hast so tolle Träume.“ „W-.“, murmelte Kurt stumm. „Was?“ „Jungs sind dumm, Kurt. Sie sind alle dumm. Und Mädchen auch. Alles außer d-dir und mir. Wir werden die drei Musketiere sein. Richtig? Du kannst mit mir nach New York ziehen und wir werden eine wunderschöne Zeit haben.“ Fünfzehn Minuten später öffnete sich die Tür und Burt rauschte herein, Carole folgte ihm. „Was ist los? Geht es Dad gut?“ „Deinem Vater geht es gut, aber er hat mal wieder einen seiner Wutanfälle und wollte nicht kommen. Was gibt es sonst noch neues?“, seufzte seine Großmutter. „Ist sie betrunken?“ Burt ging hinüber und stemmte Paige von Kurt weg, welcher praktisch zu Blaines Seite rannte und seine Hand nahm. „Sie ist betrunken. Du riechst es. Ist sie hierher gefahren?“ „Himmel nein. Ich habe ihr Auto gefahren. Allerdings ist sie von New York zu mir gefahren. Um zwei Uhr morgens. Dein Vater war ziemlich wütend. Wir haben sie ins Bett gesteckt und als wir später am Morgen aufgewacht sind, haben wir sie so gefunden.“ Kurts Großmutter zeigte auf seine Tante. „Fass mich nicht an.“, verzog Paige sein Gesicht zu Burt. „Ich mag dich nicht. Ich wette jetzt bist du glücklich, Burt. Ich w-wette du bist glücklich. Du hast sie immer gehasst.“ „Was ist los?“, fragte Kurt ängstlich. Sie kam zu ihm, klopfte auf Blaines Schulter und schlang ihre Arme um ihren Enkel. „Tante Taylor hat Tante Paige letzte Nacht einen Antrag gemacht… und Paige hat sie abgewiesen.“ „Verdammt richtig, dass habe ich. Sie mag meinen Hund nicht!“ Carole ging hinüber zu Paige. „Lass uns dir etwas zu Essen holen, Süße. Dann wirst du dich besser fühlen.“ „Nein, nein. Ich möchte Burts Reaktion sehen. Er hat fünfzehn Jahre darauf gewartet. Fühlt sich gut an, nicht wahr, Burt? Du hattest Recht. Schwule Leute verdienen es nicht, glücklich zu sein. Nun, wer gab dir das Recht dazu, Burt?“, sprach sie deutlich. „Sei still und mach dich nicht lächerlich.“, sagte Burt scharf und sah zu Kurt. „Oh-ho-ho, du magst der Vater des Jahres zu sein, kleiner Bruder, aber du bist ein schrecklicher Bruder. Weiß dein kleines Baby, wie du in seinem Alter warst? Weiß er es?“ Blaine sah zwischen Burt und Paige hin und her und dann zu Kurt. „Lass uns an deinem Essay arbeiten. Ich werde dir noch einmal zeigen, wie du richtig zitierst, du –“ „Kommandier ihn nicht so herum!“, schrie Paige. „Wer denkst, du dass du bist, so mit ihm zu reden?“ „Hast du den Verstand verloren?“, schrie Burt zurück. „Wenn du ein Problem hast, lass es nicht an ihm aus. Du bist psychotisch und momentan hätte ich es auch lieber, wenn Kurt den Raum verlässt. Er ist mein Sohn. Hast du ein Problem damit?“ „Mein Problem bist du! Du und jeder andere heuchlerische Homophobe in diesem verdammten Staat!“ „Blaine, schaff Kurt aus dem Haus. Jetzt.“, sagte Burt scharf. „Du hast versucht mein Leben zu ruinieren, Burt! Du hast den Leuten mir genau dasselbe antun lassen, wie sie es deinem Sohn angetan haben!“ Blaine, der versuchte Kurt aus dem Raum zu schubsen, stoppte. Burt sagte nichts und starrte bloß Kurt an. „Paige, was willst du damit sagen? Das war vor zwanzig Jahren. Kurt, nicht – .“ „Dad?“, wisperte Kurt. „Wie kannst du es wagen in mein Haus zu kommen und so zu sprechen? Du hast, seit Kurt drei Jahre alt war, darauf gewartet, es ihm zu sagen, oder etwa nicht?“, sagte Burt schließlich und drehte sich seiner betrunkenen Schwester zu. „Ich liebe meinen Sohn und wage es ja nicht, ihn irgendetwas anderes denken zu lassen. Blaine, bitte schaff ihn aus dem Haus.“, fügte er den letzten Teil ein wenig verzweifelt hinzu. „Komm.“ Blaine zog sanft an seinem Arm. „Fass ihn nicht an!“, kreischte Paige. „Rede nicht so mit Blaine!“ „Du hast ihn nur aufgenommen, weil du dich schuldig fühlst, Burt. Ansonsten würde er – .“ Carole kam nach vorne und schubste beide Jungs aus dem Wohnzimmer in die Küche. „Geht irgendwohin zum Abendessen.“ Sie zog Geld aus ihrer Tasche. „Ruft Finn an und seht, ob er euch begleiten will. Kommt für eine Weile nicht wieder!“ „Nein. Ich will wissen was los ist.“, sagte Kurt langsam. „Süßer, du musst gehen bis sich alle beruhigt haben. Okay? Nach dem Abendessen werden wir dir alles erzählen. Ich weiß nicht was los ist, aber ich weiß, dass du nicht hier sein solltest. Besonders, wenn sie Blaine weiterhin anschreit, weil er dich beschützen will.“ „Sie trinkt nicht. Nie.“, protestierte Kurt. „Das ist keine Entschuldigung.“, sagte Carole fest. „Bitte, Kurt. Streite nicht mit mir. Ich weiß, dass du gestresst bist, das sind wir alle. Mach das nicht größer, als es ist.“ „Mein Vater – “ „Kurt. Bitte. Geh Essen. Burt wird später mit dir reden, Süßer. Okay?“ Sie berührte sein Gesicht. „Geh einfach essen, bis das hier vorüber ist.“ Die Stimmen im anderen Zimmer wurden lauter, aber es war klar, dass Kurts Großmutter versuchte, sie ruhig zu halten bis Kurt und Blaine gegangen waren. Kurts Name erklang einige Male. Blaine schlang einen Arm um seine Hüfte und küsste die Seite seines Gesichtes. „Komm, wir werden auf dem Nachhauseweg anhalten und etwas Hundefutter holen. Wir müssten eh deswegen los.“ Schließlich nickte Kurt und erlaubte, nachdem er einen letzten Blick in das Wohnzimmer riskiert hatte, aus dem Haus gezogen zu werden. „Was… was hat sie gemeint? Was hat sie gesagt? Er hat die Leute ihr das antun lassen, was die Footballspieler mir angetan haben? Aber er war ein Footballspieler. Warum hat er sie nicht aufgehalten?“ „Carole meinte, dass du daraus nichts Größeres machen solltest als es ist, Kurt…“, sagte Blaine sanft als er das Auto startete. „Ich denke du solltest nicht darüber nachdenken.“ „Aber wenn mein Dad das getan hat – .“ „Dein Vater liebt dich. Zählt irgendwas, das er vor deiner Geburt getan hat? Wirklich?“ „Wenn er meine Tante gemobbt hat, weil sie lesbisch ist, Blaine, dann ja! Es zählt!“ Seine Stimme erklang sehr viel lauter als er es beabsichtigt hatte. “Nein, Kurt.“ Blaine schüttelte seinen Kopf als er aus der Auffahrt fuhr. „Du suchst seit vier Tagen nach etwas, warum du ausflippen kannst. Du versucht dich darauf zu versteifen, Baby. Mach das nicht. Es zählt nicht.“ „Was Karofsky mir angetan hat, zählt nicht?“ Kurt sah ihn an. Sein Gesicht war unheimlich, dasselbe wie das, mit dem Kurt Blaines Vater in der Werkstatt angesehen hatte. „Das hab ich nicht gesagt, Kurt. Du verdrehst mir die Worte im Mund.“ „Er hat mich aus meiner Schule gemobbt, Blaine. Wie kann das nicht wichtig sein? Er hat gedroht, mich zu töten!“ Blaine fuhr noch immer in der Nachbarschaft an den Rand. Er parkte und drehte sich zu Kurt, er sagte langsam und rational „Das sind zwei komplett unterschiedliche Situationen. Dave Karofsky liebt dich und ist verwirrt wegen seiner Sexualität. Er – .“ „Er hat mich so lange bedroht, bis ich die McKinley verlassen habe, Blaine. Er hat mich gegen Spinde geschubst und mir gedroht mich zu töten. Hast du eine Ahnung wie schlimm es war, zu wissen, dass ich jeden Tag in der Schule zusammengeschlagen werde?“ „Schockierender Weise ja! Ich weiß es! Hast du vergessen warum ich zur Dalton gewechselt bin?“ Nicht gut. Hatte Blaine jemals seine Stimme gegen Kurt erhoben? Nicht so, niemals. Vielleicht das eine Mal als Kurt seine Medikamente weggeschmissen hatte. Aber das war etwas anderes gewesen. „Ich weiß nicht, ob du es realisiert hast oder nicht, doch du bist nicht die einzige Person, die Mobbing durchmachen musste! Jeden Tag werden tausende Menschen gemobbt!“ „Anscheinend hat mein eigener Vater zu dieser Anzahl beigetragen“ Und er tut wirklich so, als würde er mich akzeptieren? Wie kann er mich akzeptieren, wenn er seiner Schwester so etwas angetan hat?“ „Ich weiß nicht was dein Vater vor zwanzig Jahren getan hat, Kurt, aber ich weiß, dass ich niemals jemand erlebt habe, der andere so akzeptiert, wie dein Vater es jetzt! Wir oft ist er zur McKinley gegangen um für dich zu kämpfen? Damit du dein Vorsingen bekommst, weil du gemobbt wurdest? Zählt das überhaupt nicht?“, sagte Blaine laut. „Nein! Nein, tut es nicht!“ Kurt trat wütend gegen die Autotür. „Nein. Tut es nicht!“ „Wenn dein Vater dich nicht als schwul akzeptieren würde, Kurt, warum würde er mich mit dir zusammen leben lassen? Warum lässt er mich in deinem Bett schlafen?“ Er senkte seine Stimme wieder. „Er hofft wahrscheinlich, dass du mich mit AIDS ansteckst und ich sterben werde.“ Blaines Atem stockte und er fühlte Tränen in seinen Augen. Er wusste nicht, ob Kurt auf seine Vergangenheit anspielte, aber es tat dennoch weh. Und Kurt fuhr einfach fort wütend aus dem Fenster zu starren. „Können wir einfach gehen? Ich will nicht hier rumsitzen und mich mit dir streiten.“, fragte er schließlich ungeduldig. Blaine rieb seine Augen, unbemerkt von Kurt, und fuhr wieder los. Er versuchte ein Schniefen und starkes Atmen zu vermeiden. Er wollte nicht, dass Kurt merkte, dass er kurz vorm Weinen war – nun er weinte schon. Aber nicht so sehr, dass er nicht sicher fahren konnte. Sie fuhren zu dem ersten Restaurant auf ihrem Weg, welches das Breadsticks war. Kurt setzte sich und Blaine ging ohne ein Wort ins Badezimmer. Sobald die Tür sich schloss, verschloss er sie und rieb heftig seine Augen. Das war nicht fair. Erst hatte Kurts Tante ihn grundlos angeschrien und jetzt deutete Kurt an, dass er AIDS hatte? War es das was Kurt meinte? Nun, eigentlich klang es mehr als ob er andeutete, dass er eine Hure war. Dachte er das wirklich? Er wollte nicht weinen, besonders nicht in einer öffentlichen Toilette, aber er konnte nicht anders. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen mit Kurt hierher zu ziehen. Vielleicht hätte er an der UK bleiben sollen, vielleicht hätte er Kurts Hand an dem Tag in der Dalton nicht nehmen sollen und ihn mit sich ziehen. Vielleicht war er nur ein dummer kleiner Junge, der niemals glücklich sein würde. Sich niemals wirklich geliebt fühlen würde. Er rutschte an der Wand hinunter, versuchte nicht über den Dreck auf dem Boden nachzudenken und ließ die Tränen laufen. Er zog seine Knie zur Brust, biss sich auf die Lippe und weinte. Seine Eltern hassten ihn, seine Großmutter hasste ihn, er hatte keine Familie und jetzt fingen auch noch die Mitglieder von Kurts Familie an? Und Kurt selbst? Weinen brachte ihm nichts. Keine dieser stillen Tränen half, also hörte er auf sich auf die Lippe zu beißen und gab ein Schluchzen von sich, als er seine Beine noch fester umarmte und sich dabei erwischte wie er sich wünschte wieder siebzehn zu sein. Siebzehn und bei Wes zu Hause während er mit Wes Katy Perry sang und David die Stirn runzelte und darüber redete, dass sie „studiogemixt“ sei und falsche Brüste hätte („Hat sie nicht.“, scherzte Wes.) Dann begann er noch stärker zu weinen, weil er Wes und David wirklich vermisste. Blaine musste sich wieder fassen. Er war fast neunzehn Jahre alt. Er würde in weniger als zwei Monaten neunzehn werden und er saß weinend in einer öffentlichen Toilette wie ein vierzehn-jähriges Mädchen. Er schnappte nach Luft. Er versuchte beides, sein Schniefen verstummen zu lassen und sich zu beruhigen. Schadensbegrenzung. Das war, was es war. Er hatte es zig Male in den Toiletten seiner Middle School getan. Er war in eine Kabine gegangen, sich gegen die Tür gelehnt gesetzt, seine Knie umarmt, geweint und sich dann beruhigt. Das brachte ihn bis nach Hause. Blaine war schon immer empfindlich gewesen. Als er zwölf gewesen war, konnte ihn schon der kleinste Kommentar über seine Haare von der falschen Person zum Weinen bringen. Wann immer jemand ihm sagte, dass er zu dürr, zu klein, zu ruhig oder zu mädchenhaft sei, hatte er geweint. Er hatte in seinem Leben mehr geweint als er es je zugeben würde. ‚Wie konnte Kurt so etwas sagen?‘ Ja, er war sensibel. Er musste es sein. Nur. Nur. Er rieb sein Gesicht mit einem rauen, braunen Tuch bis es sich rau anfühlte. Es war offensichtlich, dass er geweint hatte. Er hatte so stark versucht von allen in Kurts Familie gemocht zu werden und er hatte versagt. Einfach so. Er gab ein weiteres Schluchzen von sich, als er in den Spiegel sah, füllten noch mehr Tränen seine Augen. Er wollte unbedingt in Kurts Familie passen. Auch, wenn er noch immer etwas schüchtern um sie herum war, er liebte Carole total. Bevor sie zur Arbeit ging tranken sie und Blaine Kaffee und redeten über verschiedene Dinge, wie, was er nach dem College tun wollte und momentan wie sie ihr Baby nennen wollte. Burt erzählte ihm immer Geschichten von den Buckeyes – sowohl von seinen alten Teammitgliedern als auch von den neuen, da er den Trainer gut kannte. Finn wurde ein guter Freund, ähnlich wie Wes und David es waren. Sie konnten freitags, bevor Kurt von der Schule nach Hause kam, gut Pizza holen und während des ganzen Essens reden, ohne auch nur eine einzige unangenehme Pause, oder nach Worten zu suchen. Er wollte, dass sie ihn mochten, er wollte es wirklich. ‚Hör auf. Hör auf zu weinen. Du bist kein Baby.‘ Es war nicht fair. Er holte tief Luft und spritze sich Wasser ins Gesicht, geschockt, dass bisher niemand versucht hatte die Toilette zu betreten. Nicht das sie herein kommen könnten, er hatte die Tür verschlossen. Durch das Wasser fühlte er sich besser. Er griff nach einem weiteren rauen Tuch und rieb sein Gesicht, aber dieses Mal war er sehr viel sanfter. Es tat noch immer weh, aber er konnte schlecht die Toilette mit nassem Gesicht oder Tränen auf den Wangen verlassen. Viel besser. Nun musste er nur noch einige Minuten warten – ohne wieder zu weinen – und warten bis die Schwellung an seinen Augen verschwand. Er lehnte sich gegen die Wand, starrte sein Spiegelbild an und wunderte sich wie sich die Dinge innerhalb einer Stunde von so gut zu so schlecht wenden konnten. Eine dumme Stunde und er fühlte sich wieder wie fünfzehn, sein Vater über ihm stehend und starrend, ihn anschreiend, nicht so ein Mädchen zu sein und aufzustehen, nachdem der Mann ihn geschubst hatte. Nein. ‚Nein. Du wirst jetzt nicht über deinen Vater nachdenken. Nein.‘ Er schmiss das Tuch in den Müll und ging nach unten sehend zurück zum Tisch. Ihr Essen stand schon auf dem Tisch, doch Kurt starte nur aus dem Fenster ohne zu essen. Blaine löffelte Pasta in den Mund, als bloße Entschuldigung Kurt nicht anzusehen oder mit ihm zu reden. Und besonders, damit das Schluchzen, das sich in seiner Kehle anbahnte, nicht erklang. Die Pasta war kalt, wirklich ekelhaft, aber er zwang alles hinunter. Kurt blickte einige Minuten später auf Blaines Teller, sein eigener noch immer unberührt und er setzte sich auf. „Gut. Können wir gehen?“ „Gut.“, wisperte er aufstehend. Er ging zum Auto und startete es, Kurt zum bezahlen alleine lassend. Als Kurt ins Auto kam starrte er ihn finster an. „Toll, was ist jetzt dein Problem?“ Blaine sagte nichts. Er fuhr bloß aus der Parklücke und verließ den Parkplatz. „Nein, wirklich. Was? Ich habe nichts getan.“ You make me, feel like I'm living a teen-age-dream, the way you— “Du hast nicht einmal einen Grund dich so zu verhalten.” Turn me on. I can't sleep. Let's— „Blaine!“ „Was? Was willst du, Kurt? Was?“ Kurts Augen weiteten sich, er wurde still und sah auf seine Hände hinunter. Auf dem restlichen Heimweg sprach keiner der beiden Jungen. Das Auto war noch nicht einmal geparkt als Kurt ausstieg, die Tür zuschmiss und in das Haus rannte. Blaine folgte ihm kurz darauf tief Luft holend. Er musste es nur bis zum Gästezimmer schaffen, dann könnte er die Tür verschließen und weinen. Nur Carole war in der Küche und sah seine Tränen. „Süßer, was ist los?“ Er schüttelte seinen Kopf. „Schatz?“ „Es g-geht mir gut.“ Sie ging zu ihm und zog ihn aus dem Haus als seine Lippen zu zittern begannen. „Nein, geht es nicht. Was ist los, Schatz?“ „N-nichts.“ Seine Stimme war ziemlich hoch. Sie schlang seine Arme um ihn und umarmte ihn so, wie er annahm dass sie Finn umarmen würde wenn er aufgebracht war. „Oh, Süßer… shh.“ Sie festigte ihren Griff als seine Schultern zu zittern begannen. „Shh, es ist okay. Ich weiß, dass Kurt manchmal schwierig sein kann. Willst du darüber reden was passiert ist?“ „N-n-nein!“ „Okay, okay. Shh.“ Sie brachte sie beide in eine sitzende Position auf den Verandastufen und schaukelte ihn. „Es ist okay. Du bist okay, Blaine.“ Er begann noch stärker zu weinen und fühlte sich wie ein Baby. Warum hatte seine Mutter das niemals getan? Warum kümmerte sich eine Frau, die ihn weniger als ein Jahr kannte, besser um ihn als seine eigene Mutter es getan hatte? Sie löste ihren Griff nicht bis sein Schluchzen abnahm und dann legte sie ihre Hand einfach auf seinen Rücken und rieb diesen sanft. „So“, wisperte sie. „Geht es dir etwas besser?“ Er gab einen wässrigen Schluckauf von sich und nickte tief Luft holend. „W-Was ist passiert?“ Er brauchte eine Ablenkung. Momentan interessierte ihn nicht was es war. Bloß irgendwas. Irgendetwas. Carole strich auf beruhigende Weise durch sein Haar und seufzte. „Anscheinend ist Burt nicht gerade gut damit umgegangen, dass seine Schwester homosexuell war und hat es seinem Vater gesagt, als sie in der High School war. Sie haben sie am Anfang nicht akzeptiert… Die Eltern gewöhnten sich daran, aber Burt nicht. Er hatte es einigen seiner Freunde erzählt. Also wurde Paige in der Schule gemobbt. Es klang nicht so… es klang nicht so, als ob Burt seine Schwester gut behandelt hatte bis er heiratete. Ich denke der Streit stand schon seit zwanzig Jahren an.“ Blaine hickste wieder und rieb seine Augen. „Also kam sie um einen Streit a-anzufangen?“ „Es hat sich so angehört, als ob Taylor ihr einen Antrag gemacht hat und Paige abgelehnt hat, weil… Ich versuche nicht so zu tun, als würde ich mich mit homosexuellen Ehen auskennen, Blaine. Ich habe nie alles verstanden. Aber es hat sich so angehört, als ob Paige nicht heiraten wolle bis sie dasselbe Recht hätten wie alle anderen… Taylor hat ihr gesagt, dass es nie passieren würde, zumindest nicht in den nächsten zehn Jahren und dass sie es satt hätte, auf ein Wunder zu warten… Paige hat nein gesagt, dass sie sie nicht heiraten würde, bis es fair wäre… und Taylor meinte, dass sie fertig wären, wenn Paige sie nicht heiraten würde. Paige ging und tauchte mitten in der Nacht beim Haus ihrer Mutter und ihres Vaters auf… Taylor steht Kurt sehr nahe, also sind sie gekommen um ihm diese Neuigkeiten mitzuteilen und wollten Burt hier haben, falls er sich aufregen würde… und anscheinend wurde es…“ Sie winkte ein wenig mit ihrer freien Hand und seufzte. „Es tut mir Leid, dass sie gemein zu dir war, Süßer. Du hast das alles nicht verdient und ich bin mir sicher, dass sie sich entschuldigen wird. Geht es dir gut?“ Er biss sich auf die Lippe und nickte, obwohl er sich nicht wirklich gut fühlte. Sie drückte seine Schulter und strich durch sein Haar. „Lass es mich einfach wissen wenn du reden möchtest. Ich kann gut zuhören. Du kannst auch immer mit Burt reden. Er liebt dich, Blaine. Egal was Paige gesagt hat. Er liebt dich wie er Finn liebt. Er hat wirklich großen Respekt vor dir und… und er spricht viel über dich. Ich würde mir so etwas nicht ausdenken.“ Blaine lächelte schwach und nickte. „Danke.“ „Jederzeit, Schätzchen.“ ________________________________________ „Ich bin mir sicher, dass er es nicht so gemeint hat.“, sagte David mit einem Mund voller Eis. „Er war ein Miststück als du dachtest, dass du bi seist.“ „Und als du letztes Mal dieses unpassende Outfit getragen hast.“, sagte Wes über den Computerbildschirm. Er aß eine Scheibe Pilzpizza und trank direkt aus einer zwei Liter Flasche Dr. Pepper während er mit seinen Freunden skypte. „Er war immer sehr…“ „Miststück-mäßig?“, murmelte Blaine und sprühte sich Sahne in den Mund. „Das Wort was Wes suchte war dramatisch.“, bot David an. „Kumpel, Wes, komm zurück nach Ohio. Dann können du, Blaine und ich am Wochenende etwas anstellen.“ “Richtig. Ich verlasse die UCLA und das tolle Kalifornien um mit euch Losern herumzuhängen.“ Wes schmiss seine Pizza gegen den Bildschirm. „Oh, Mist. Das ist das dritte Mal, das ich es getan habe. Diese Technologie vernichtet wirklich mein Gehirn. Letzte Woche war es allerdings Soda. Dad war nicht gerade begeistert, dass er mir Geld für einen neuen Laptop schicken musste.“ David war lachend umgekippt. Blaine schnaubte ein wenig, aber sein Lächeln erreichte nicht wirklich seine Augen. „Blaine, das war lustig!“ „Ja, Blaine. Außerdem hättest du wissen müssen, dass du mit deinem Freund dumme Streits haben würdest wenn du schwul bist. Das steht im Schwulenhandbuch", gluckste David. Blaines Augenbrauen hoben sich. „Woher kennst du das Schwulenhandbuch, David?“ „Ihr zwei habt nicht experimentiert oder so, oder? Das ist ekelhaft, Jungs. Einfach ekelhaft!“, rief Wes. „Hey.“, sagte David laut. „Falls ich schwul sein wollte – was ich nicht will und fang nicht wieder mit dem ‚Man entscheidet sich nicht dazu schwul zu sein.‘ – hör auf mich so anzusehen, Anderson – wäre es nicht ekelhaft. Es wäre sehr sexy, weil ich sexy bin.“ „Da wir gerade von sexy reden – Blaine sieht aus als würde er dich umbringen, David oder dich mit dieser Schlagsahne besprühen. Du solltest besser aufpassen – wie geht es der kleinen Schlampe, die du triffst?“ Blaine hielt die Sahne hoch als würde er David damit besprühen wollen, aber drehte sie in der letzten Sekunde zu seinem Mund und sprühte etwas hinein, während er David einen Blick zuwarf, der sagte „Wir werden später über die Wahl des Schwulseins reden und glaub ja nicht, dass ich es vergesse.“ „Diese Schlampe will nichts anderes als Sex. Es ist total erschöpfend. Wenn Blaine nicht hysterisch hereingeplatzt wäre-.“ Blaine höhnte: „Ich war nicht hysterisch.“ „Doch. Warst du. Egal, wenn er nicht hysterisch hineingeplatzt wäre – sprüh das noch einmal auf mich und du wirst auf dem Boden schlafen, Blaine – wären wir jetzt in einer sehr interessanten und schmerzhaften Position.“ „Können wir nicht darüber reden wie viel Sex ihr kriegt? Das Mal, das ich Sex in den letzten vier Wochen am nächsten kam, wurde von Kurts Oma und betrunkener Tante, die ins Haus platzten, ruiniert.“ „Tätschle seinem Kopf für mich, David.“, sagte Wes und machte eine Geste als würde er Blaines Klopf tätscheln. „Es ist okay. Ich kriege auch keinen Sex, Blaine. Anscheinend bin ich zu widerwärtig für ein Date. Oder so was in der Art. Es ist allerdings nicht so schlimm. Die Hälfte der Mädchen hier sind eh orange.“ David rollte mit den Augen, als Blaine sich selbst dramatisch aufs Bett warf. „Wesley, dieses ganze ihn aufheitern mit dir via Computer funktioniert nicht. Wir sind nicht in unserem Element wenn wir nicht zusammen sind.“ „Vielleicht sollten wir Katy Perry singen? Ich würde I Kissed a Girl vorschlagen, aber er macht immer dieses Gesicht wenn ich es versuche. Aw, verdammt. Ich muss gehen. Kann ich nachher noch mal mit euch skypen? Mein Zimmernachbar will seine Freundin ficken und das Internet arbeitet in den Gemeinschaftsräumen nicht.“ Blaine krümmte sich: „Ich habe gerade etwas in meinen Mund gewürgt.“ „Du würdest wirklich kotzen wenn du sie sehen würdest.“, murmelte Wes bevor er die Kamera ausschaltete. David schloss seinen Laptop und legte ihn auf den Boden. „Das hat nicht geholfen, oder?“ Der kleinere Junge schüttelte traurig seinen kopf. „David, denkst du ich bin eine Hure?“ Sein Freund seufzte und rutschte näher bevor er sanft sprach: „Natürlich nicht, Blaine. Ich bin mir sicher, dass die meisten High School Jungs deutlich mehr Sex haben als das… und fürs Protokoll, ich denke, dass Kurt das wirklich nicht andeuten wollte. Ich denke, es war gegen seinen Vater gerichtet und er… er hat nicht nachgedacht und es sehr schlecht ausgeführt. Ich glaube nicht, dass er deine Gefühle verletzen wollte oder dich zum Weinen bringen.“ „Ich weiß, dass er es nicht wollte… aber er kann manchmal so selbstsüchtig und unsensibel sein.“ Er setzte sich auf. „Ich weiß… weiß einfach nicht, David. Ich weiß es einfach nicht.“ David seufzte wieder. „Blaine, er liebt dich und du liebst ihn. Ihr beide macht momentan einen ganz schönen Stress durch. Um ehrlich zu sein denke ich, dass du dich selbst belügst. Ich denke, dass du extrem aufgebracht bist, wegen dem was mit deinen Eltern passiert ist und du versuchst nicht darüber zu reden, da Kurt dich braucht. Und das verstehe ich, okay, er tut es. Aber du hast auch Dinge, über die du reden musst. Ich wünschte, du würdest mit Wes oder mir darüber reden. Du behältst die Dinge in dir, bis du explodierst und alles um dich herum zusammenbricht. Das ist nicht gesund.“ Blaine beugte sich hinüber, legte seinen Kopf auf Davids Schulter. „Ich vermisse dich und Wes…“ „Ich vermisse dich auch. Das Leben ist nicht so lustig ohne den anständigen Blaine… und besonders ohne den unanständigen Blaine.“, lachte David. „Ich bin nur zwei Stunden entfernt. Wir sollten mehr zusammen unternehmen. An den Wochenenden wenn wir keine Aufgaben vom College haben und so. Vielleicht würde es nicht schaden nicht jede Minute mit Kurt zu verbringen.“ Der jüngere Junge nickte sich auf die Lippe beißend. „Habe ich überreagiert?“ David spitzte seine Lippen und schüttelte dann seinen Kopf. „Ich denke nicht, dass du überreagiert hast. Ich denke, dass du schließlich eine Linie überschritten hast. Und ich denke, dass es nur noch schlimmer werden wird, wenn du dich nicht entspannst. Sieh dir an was du durchgemacht hast. Kurt ist im Oktober und im November fast gestorben. Deine Eltern haben dich rausgeschmissen, dein Bruder spricht nicht mit dir. Du hast einen verrückten Hund, der in seinem Verhalten schlimmer ist, als ein Kleinkind, du bist weg von dem College, das du magst, was dich ein Semester zurück werfen könnte. In der Zwischenzeit ziehst du zusammen mit Kurt aus und besagter fester Freund hat gerade erst herausgefunden, dass die Männer, die ihn angegriffen haben, gefasst wurden, so dass er eventuell aussagen muss. Noch einmal besagter Freund flippt gerade aus, was immer dazu führt, dass du mental ebenfalls ausflippst. Dann kommt auf einmal eine betrunkene Tussi herein, ist gemein zu dir und du und Kurt streiten daraufhin. Genau während du panisch bist weil du mit deinem Freund zusammen ziehst und eine neue Stufe der Verpflichtungen eingehst. Ganz davon abgesehen, dass ihr beide geil und grantig wart, weil ihr keine Möglichkeit hattet, dass zu ändern.“ Das letzte war definitiv wahr. Blaine starrte geradeaus, auf seiner Lippe kauend. „Ich hab Angst, David.“ David verstrubbelte das Haar seines Freundes und seufzte. „Bleib heute Nacht. Ich habe morgen Kurse und du kannst dich ausruhen und fernsehen. Ich meine du kannst bleiben, so lange du willst. Ich habe keine Mitbewohner oder so. Du weißt, dass es mich nicht stört. Aber bleib zumindest heute Nacht, schlafe eine Nacht gut und denk morgen über die Dinge nach. Schreib Kurt nicht und ruf ihn nicht an. Ich weiß, dass es gemein ist, SMS und Anrufe nicht zu beantworten, doch ich hab ihm bereits geschrieben und ihm gesagt, dass du hier sicher bist. Ich denke heute Nacht solltest du dich alleine auf Blaine konzentrieren.“ „Es ist schwer, mich auf Blaine zu konzentrieren.“, seufzte Blaine und kuschelte sich an seinen Freund. David schnaubte und strich bloß murmelnd durch sein Haar. „Es wird alles wieder gut, Blaine. Ich verspreche es.“ ________________________________________ ________________________________________ Spoiler Na was meint ihr? Werden sie sich wieder vertragen? Und wie werden wohl Wes und David mit einem deprimierten Blaine umgehen? Außerdem wird Burt sicher nicht so begeistert davon sein, dass Kurt und Blaine streiten. Übrigens besteht das Kapitel aus 4 Teilen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)