What brings us closer together von naro94 ================================================================================ Kapitel 8: 8 ------------ Kapitel 8 Sie waren zu spät. Blaine konnte den leeren Chrysler PT seines Vaters vor der Werkstatt parken sehen. Er fuhr schnell in eine Parklücke und rannte hinein. Kurt, der bestimmt noch nicht alleine laufen sollte, folgte ihm so schnell er konnte. „Verschwinde von hier, Blaine.“ Burts Gesicht war rot, ebenso das seines Vaters. Seine Mutter stand an der Seite mit einem dummen Gesichtsausdruck und sah zu. Anscheinend hatte schon eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern stattgefunden. „Blaine, geh.“ „Dad, du musst gehen.“, sagte Blaine leise. „Ich gehe nicht nach Hause. Ich bleibe in Lima.“ „Mein Sohn wird nicht in Lima leben. Und vor Allem wird er nicht das College für seinen Freund abbrechen. Hast du den Verstand verloren, Blaine?“ Der Mann sah Blaine sehr ähnlich. Er hatte die gleichen Haselnuss braunen Augen, nur das seine nicht wie Blaines funkelten und keine Freundlichkeit oder Liebe darin zu finden war. Er hatte denselben Mund, dieselbe Augenfarbe. Seine Nase hatte er eindeutig von seiner Mutter, genauso wie sein wunderbares Haar. „Hast du eine Ahnung was deine Großmutter momentan durchmacht? Wenn jemand herausfindet, dass du schwul bist und das College abgebrochen hast und dann weggerannt bist um bei einer Schwuchtel – “ „Ich bin nicht weggerannt! Ich bin achtzehn Jahre alt! Ich bin ein Erwachsener, der sehr wohl in der Lage ist eigene – “ „Halt die Klappe! Rede nicht so mit mir!" Er ging auf Blaine zu, die Faust erhoben. „Rühren Sie ihn nicht an!“ Kurt kam hinter Blaine hervor, zog an seinem Arm und zog ihn mit sich. „Komm schon, Baby. Lass das meinen Vater regeln.“ „Das würde zu dir passen, nicht wahr, Blaine?“, höhnte sein Vater. „Du bist so eine Enttäuschung. Ich wünschte du wärst niemals geboren worden. Du warst niemals für etwas gut, außer als Lachnummer. Du bist nichts weiter als ein Stück Dreck.“ „Reden Sie nicht so mit ihm!“ Kurt schrie nun und stellte sich vor Blaine. „Reden Sie ja nie wieder so mit ihm!“ „Du wirst niemals gut genug für einen Anderson sein. Deinem Vater gehört eine Werkstatt, du hast nicht einmal eine Mutter und du siehst aus wie ein Mädchen. Du lebst in Lima. Was bringt dich dazu, zu denken, du wärst gut genug für einen Enkel von Barbara Anderson? Du wirst in der Hölle schmoren und dein Vater auch, weil er zugelassen hat, dass du mit diesem perversen Scheiß weitermachst.“ Das hatte Blaines Mutter gesagt. „Wer glauben Sie dass Sie sind, so mit meinem Sohn zu reden? Oder Ihrem?“ Burt knurrte und ging auf Blaines Vater zu. Zur selben Zeit drehte sich Blaine seiner Mutter zu. „Du bist so dumm! Du bist so dumm, Mum! Du bist nicht einmal religiös. Du gehst zur Kirche um deinen dummen Ruf zu behalten! Du hast wahrscheinlich in deinem ganzen Leben nicht ein einziges Mal eine Bibel außerhalb der Kirche geöffnet!“ „Wenn ich dich noch einmal so mit deiner Mutter reden höre – “ Blaines Vater stieß ihn wütend gegen eine Wand. „Lassen Sie ihn los! Sie sind eine schreckliche Entschuldigung für ein menschliches Wesen! Er ist Ihr Sohn!“, schrie Kurt und hatte Schwierigkeiten Mr. Anderson von Blaine weg zu ziehen. Blaine nahm sich vor, Kurt niemals so wütend zu machen, denn sein Gesichtsausdruck war wirklich beängstigend. Sicher, er hatte Kurt in seinem Diva-Modus gesehen. Das hier war etwas ganz anderes. „Sie werden niemals auch nur ein Viertel von der beeindruckenden Person sein, die Blaine ist. Ich sagte, lassen Sie ihn los!“ „Lass deine Hände von mir, du eklige Schwuchtel!“, schrie Blaines Vater wütend. Burt versuchte zu dem Mann zu stürmen, aber ein anderer Mechaniker hielt ihn zurück. „Sie müssen gehen, Sir.“, sagte der Mann, der einen sich sträubenden Burt zurück hielt. „Du denkst du könntest mit etwas sagen? Wie viel verdienst du in einer Stunde? Weniger als den Mindestlohn wahrscheinlich, so wie es hier aussieht.“ Er marschierte hinüber zu Blaine. „Komm jetzt. Wir. Gehen.“ Blaine bewegte tonlos seinen Mund und fühlte Kurt an seinem Arm ziehen und wispern: „Lass uns gehen. Komm schon. Ist schon gut. Mein Vater kann das regeln.“ „Fassen Sie meinen Sohn nicht an!“ Mit einer schnellen Bewegung zog Blaines Vater Blaine grob von Kurt weg und schleuderte ihn geradezu hinter sich. Das brachte das Fass für Kurt zum überlaufen. „Wer denken Sie wer Sie sind? Wer denken Sie wer Sie sind, dass sie meinen Partner so behandeln?“ Mr. Anderson wante sich Blaine zu. „Geh und setz dich ins Auto, jetzt.“ Er hatte lange darüber nachgedacht, was er seinem Vater sagen würde, wenn er ihn wieder sah. Alle sarkastischen, gut durchdachten und perfekten Kommentare hatten seine Gedanken komplett verlassen. Stattdessen war alles woran er denken konnte, die Situation in der sein Vater ihn fast die Treppe hinunter gestoßen hatte, an dem Tag, an dem er rausgeschmissen worden war, wenn er nicht zwei Schritte zur Seite gegangen wäre. Jetzt konnte er nichts sagen. All die Zeit, in der er darüber nachgedacht hatte, was er hatte sagen wollen und jetzt konnte er sich an nichts davon erinnern. „Was kann diese Schwuchtel dir bieten? Ist das dein Ernst? Sieh dir dieses Loch an. Lima, Ohio? Bist du so ein Verlierer, Blaine? Du gehörst hier nicht her. Du wirst den Namen Anderson nicht mit so etwas beschmutzen. Wir sind eine anständige und angesehene Familie!“ „Reden Sie nicht so mit ihm und reden Sie nicht so über meinen Sohn!“, schrie Burt. „Ich würde das da nicht Sohn nennen.“ Kurt, unbeeindruckt und an solche Kommentare über sein Geschlecht gewöhnt, ging bloß an Blaine Vater vorbei und direkt auf Blaine zu. „Wir gehen – “ Er hatte nicht die Chance den Satz zu beenden. „Ich hab dir gesagt, dass du meinen Sohn nicht berühren sollst!“, brüllte Mr. Anderson und schubste Kurt hart gegen die Brust, genau an der Stelle wo er, vierzig Minuten zuvor, dem Arzt gesagt hatte, dass es am meisten wehtat. Die Reaktion kam sofort. Kurt schwankte, Augen in Schock geweitet, und fiel auf den Boden. Er sah zwischen den beiden Männern mit großen blauen Augen hin und her. Dieses Mal lies etwas in Blaine ihn die Fassung verlieren. Er stieß seinen Vater gegen die nächste Wand, mit überraschender Gewalt für jemand so Kleinen. Er hörte sich selbst reden, doch hatte keine Ahnung was er sagte. Sein Gehirn hatte sich ausgeschaltet. Er hob blindlings seine Faust um seinen Vater zu schlagen, aber Burt befreite sich aus dem griff seines Mitarbeiters, schubste Blaine zur Seite und stieß dessen Vater auf den Boden. Er schlug zu, auf jeden Zentimeter den er erreichen konnte. Chaos war ausgebrochen. „Fass – meinen – Sohn – ja – nie – wieder – an!“ Schlag nach Schlag ergab ein schreckliches Geräusch. Mr. Anderson hatte begonnen zurück zu schlagen. Das war allerdings sinnlos. Burt Hummel war ein großer Mann und hatte Collegefootball gespielt. Blaines Vater hatte keine Chance in einem Kampf und beide Männer wussten das. Blaines Mutter schrie auf und jeder verstummte. „Was hast du getan, Mark? Er blutet! Du hast den Jungen verletzt!“ Sie sah verängstigt aus, als sie zu Kurt auf den Boden zeigte. Sie war nicht besorgt um Kurts Gesundheit. Nein, sie war bloß besorgt, dass jemand herausfinden würde, dass ihr Mann einen Teenager verletzt hatte. Das würde nicht gut in den Abendnachrichten aussehen, oder? „Verschwinden Sie beide verdammt noch mal aus meiner Werkstatt.“ brummte Burt, drängte den Mann zur Tür und rannte zu Kurt. Blaine kniete schon neben ihm, zitternd sein Haar zurück streichend. Jetzt bekam er Panik. Alles war so schnell passiert und Blaine wusste nicht was er denken sollte, was er sagen sollte, und am wichtigsten was er tun sollte. „Nein, Kurt, nein. Bist du okay?“ Kurt nickte, aber hustete Blut. Es war auch schon viel Blut auf seinem Shirt und er schien, wann immer er den Mund öffnete, mehr Blut zu spucken. Blaine weinte schon fast. „Du musst wach bleiben, okay? Wir werden dich sofort ins Krankenhaus bringen.“ Als Burt Kurt sanft vom Boden aufhob, schrie er laut auf. Blaine hatte ihn nicht einmal im Krankenhaus so einen markerschütternden Ton von sich geben hören und es traf ihn mitten ins Herz. „Es ist alles okay, Kind. Ich muss dich zum Auto bringen.“ „Nicht mein Auto.“, stöhnte Kurt als er mehr Blut hustete. „Meine Sitze sind so teuer zu reinigen.“ Blaine rannte zum Parkplatz und riss die hintere Tür seines Wagens auf. Er sorgte sich definitiv nicht um seine Sitze. Er sorgte sich um Kurt und darum ihm Hilfe zu besorgen. Der Vater seines Freundes folgte ihm kurz darauf und stoppte außerhalb des Autos. „Du musst hier auf dem Boden sitzen und sicher gehen, dass er wach bleibt. Wo sind deine Schlüssel?“ Burt riss seine Jacke herunter und legte sie auf den Sitz ein Kissen daraus formend und legte Kurt sanft darauf ab. Kurt zuckte zusammen und gab einige wimmernde Töne von sich. Blaines Hände zitterten fast zu sehr um die Schlüssel aus der Tasche zu bekommen doch schließlich gab er sie Burt. Er krabbelte auf den Boden vor dem Rücksitz und berührte Kurts Gesicht mit zitternden Fingern. „K-Kurt...“ Er stöhnte unfähig etwas anderes zu sagen. „Warum hast du das getan, Kurt?“ „Er hat dir weh getan.“ Seine Worte waren ruhig, als wenn es so einfach wäre. Oh Gott, wenn er stirbt ist das alles meine Schuld. Blaine nahm Kurts Hand und begann zu weinen. Er schluchzte noch mehr als Kurt seine Hand drückte. In nur zehn Minuten erreichten sie das Krankenhaus und Kurt wurde sofort hineingebracht. Weder Burt noch Blaine durften mit. Burt hatte versucht zu streiten („Ich bin sein Vater!“) Aber Kurt war mit den Neuigkeiten besser umgegangen als erwartet. Burt ging wütend im Flur auf und ab und Blaine bemerkte etwas Blut auf seinen Händen und seinem T-Shirt. Es war auch etwas auf Blaines. Kurt hatte so viel Blut gehustet. Blaine saß in der Ecke des Wartezimmers außer sich vor Kummer und nicht in der Lage seine Schluchzer zu unterdrücken. Burt ging immer weiter auf und ab, selbst als Carole eingetroffen war. Sie umarmte sofort ihren Ehemann und die zwei redeten kurz bevor sie herüber kam und sich leise neben Blaine setzte. „Hey, Schätzchen.“, wisperte sie. Er legte bloß seine Hand vor seinen Mund und stieß einige besonders laute Schluchzer aus, welche nur noch schlimmer wurden als er Kurts Blut auf seiner Handfläche sah. Er hatte es vorher nicht gesehen. Kurts Blut war überall. Carole legte ihre Arme um seine Schultern, zog ihn nahe zu sich und schaukelte in vor und zurück. „Er wird wieder gesund.“ „N-n-nein w-wird er n-nicht.“, weinte Blaine. Alles woran er denken konnte waren Kurts weit aufgerissene Augen als er Blut gehustet hatte. Sein sanftes ‚oh‘. Wie Kurt seine Hand im Auto genommen hatte um ihn zu beruhigen, während er Unmengen an Blut hustete. „D-da war so viel B-Blut.“ „Shh.“ Sie schaukelte ihn wieder und strich beruhigend über sein Haar. „Kurt ist ein Kämpfer.“ Blaine sah auf als ein Mann in blauer OP-Kleidung hereinkam. Sein Schluchzen verstummte schnell, er musste hören was los war. „Es sah schlimmer aus als es ist. Seine Lunge wurde nicht wieder punktiert.“, hörten Carole und Blaine ihn sagen. Burt seufze erleichtert. „Es gab innere Blutungen. Deshalb hat er Blut gehustet. Seine Rippe wurde schlimm verletzt bei dem Sturz und hat zu den inneren Blutungen geführt. Ich kenne mich damit nicht so genau aus, aber der Chirurg wird es Ihnen erklären. Ihr Sohn wurde vor einigen Minuten in den OP gebracht, nur um sicher zu gehen, dass es nicht schlimmer wird, aber es hätte wirklich warten können. Wir wollten allerdings nicht riskieren, dass er einen Schock oder eine Infektion bekommt. Der Chirurg wird ihn wieder zusammenflicken. Es wird wahrscheinlich anderthalb Stunden dauern. Er wird gesund werden.“ Burt seufzte noch einmal erleichtert und nickte. Der Arzt fuhr fort. „Er hat keinen Schock erlitten, was unsere größte Sorge war. Er blieb während der gesamten Untersuchungszeit bei Bewusstsein und seine Werte waren sehr gut. Die Tatsache, dass er sich gerade von der letzten OP erholt, könnte die Heilung etwas verlängern, aber darüber müssen wir nachdenken, wenn es soweit ist... Es hätte wirklich nicht besser laufen können. Sie können ihn besuchen, sobald er aus der OP kommt.“ „Danke.“ Burt nickte und ging hinüber um sich zu Blaine zu setzen. Er griff hinüber und legte eine beruhigende Hand auf die Schulter des jüngeren Mannes. Blaine nahm einige tiefe Atemzüge und rieb seine Augen. Er ballte seine Fäuste und sah einfach hinunter auf seine Knie. Er taute sich nicht zu, zu sprechen... Er sah immer noch wie sein Vater Kurt zu Boden stieß, gegen dessen Brust schlug, dorthin wo Blaine wusste, dass es weh tat. Etwas hatte einen in ihm Schalter umgelegt. Es war, als wäre er kein Mensch mehr gewesen als er das gesehen hatte. Etwas anderes hatte die Oberhand bekommen. „Ich möchte, dass du...“, begann Burt. Ausziehst? Kurt verlässt? Die Beziehung beendest? Blaine fühlte sich sichtbar erblassen, aber er konnte Burt nichts vorwerfen. Nicht nachdem was sein Vater Kurt gerade angetan hatte. Aber wie sollte er ohne Kurt leben? Ohne sein Lachen jeden Tag zu hören? Oder zu sehen wie mürrisch er wurde, wenn Blaine versuchte seine Frisur zu zerstören oder noch schlimmer, seine Sachen versteckte, damit er sie gar nicht erst machen konnte? Es waren Kleinigkeiten, die Blaine am meisten beschäftigten. Denn alle diese Kleinigkeiten waren nicht wirklich Kleinigkeiten. Nicht wenn es um Kurt ging. „… dich waschen gehst und etwas Wasser holst. Du siehst schrecklich aus und es wird Kurt nur beunruhigen wenn er dich so sieht“, beendete Burt den Satz. Blaine fühlte sich selbst nicken, aufstehen und in Richtung der Toiletten gehen. Es war traurig, dass er hier oft genug gewesen war um genau zu wissen wo sie waren. Er hätte Kurt niemals zu der Werkstatt gebracht, wenn er das gewusst hätte... niemals. Sein Vater hatte ihn so gestoßen, aber unter komplett anderen Bedingungen. Jemanden so zu stoßen, dass... dass er nicht einmal wusste? Blaine würde nie wieder mit ihnen reden. Nie wieder. Das würde sich nicht ändern. Es interessierte ihn nicht ob sie jemals realisieren würden wie falsch sie lagen. Er würde ihnen niemals vergeben was sie Kurt angetan hatten. Er wusch als erstes seine Hände und beobachtete das blutige Wasser im Ausguss verschwinden. Er würde auch sich selbst nie verzeihen Kurt in diese Situation gebracht zu haben. Er hätte nie auf Kurt hören dürfen, weil er so ein Gefühl im Magen gehabt hatte. Er hatte gewusst, dass etwas passieren würde. Was hätte sonst passieren sollen? Eine Familienzusammenführung? Er befeuchtete ein Tuch und wischte etwas Blut von seinem Hals und seinen Wangen. Er zog auch sein T-Shirt aus und schmiss es in den Mülleimer, so dass er nur noch in seinem weißen Unterhemd dastand. Er konnte nichts gegen das Blut an seiner Hose tun, aber es war nur wenig darauf und es würde Kurt wahrscheinlich nicht ausflippen lassen. Es würde ihn wahrscheinlich nicht mehr ausflippen lassen als Blaine selbst, um ehrlich zu ein. Jedes Mal wenn er Kurts Blut auf sich sah drehte es ihm den Magen um. Er schniefte laut und spritze sich Wasser ins Gesicht. Er sah wirklich schrecklich aus und er konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, dass er so sehr geweint hatte. Falls er es jemals getan hatte. Er saß da, starrte bloß in den Spiegel, aber sah für bestimmt eine Stunde nicht wirklich etwas. Die Tür öffnete sich und er hörte Burt den Raum betreten. „Geht es dir gut?“, fragte der Mann mit rauer Stimme. Nein. „Ja.“ Burt sah ihn mit demselben Blick an wie damals als er gefragt hatte, ob Blaine schwul sei. Er versuchte ihn zu durchschauen. Er nickte kurz. „Okay. Aber du bist schon lange hier drin.“ „Bin ich?“ Blaines Stimme klang nicht einmal wie seine eigene. „Carole meinte, ich soll mal nachsehen, ob es dir gut geht. Ich habe schon selber darüber nachgedacht...“ Burt seufzte und wusch seine eigenen Hände. „Das ändert nichts, Kind. Du bist noch immer willkommen bei uns. Ob du es weißt oder nicht, in der Sekunde, in der du um vier Uhr morgens ins Krankenhaus gerannt kamst, bist du... bist du ein Mitglied dieser Familie geworden, Blaine.“ „Es ist meine Schuld.“ Burt sah in an, er war total geschockt. „Wieso? Wieso ist das deine Schuld? Kurt hat so reagiert, wie es jeder in der Situation getan hätte. Er hat versucht, dich zu beschützen, genau wie du ihn beschützt, seitdem ihr euch kennen gelernt habt. Ich weiß, Blaine. Ich weiß, dass du für meinen Sohn da warst und wie sehr du dich um ihn sorgst. Du liebst ihn. Zu sagen, dass es deine Schuld war, würde bedeuten dass du ihn selber umgestoßen hast. Manche Leute haben halt Scheiß-Eltern, Kind. Ich weiß dass du nicht gewusst hast, dass das passiert. Niemand denkt, dass du im geheimen gehofft hast, dass sowas passiert. Nichts davon ist deine Schuld und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um sicher zu gehen, dass du sie nie wieder sehen musst. Das ist mit heute Nacht beendet.“ Kurt hatte genau dieselben Worte benutzt und Blaine hätte gelacht, wenn er sich besser gefühlt hätte. Die zwei waren sich so ähnlich, das war offensichtlich. Stattdessen nickte Blaine bloß. „Bist du hungrig?“ Burt legte ihm einen Arm um die Schulter und führte ihn aus der Toilette. „Ich strebe vor Hunger.“ "Ein bisschen.", wisperte Blaine und sah nach unten. Burt drückte ihn ein wenig und setzte ihn auf einen Stuhl in der altbekannten Cafeteria. Er sagte, er wäre gleich zurück. Blaine sah sich um. Es gab Menschen in jedem Alter in diesem Raum. Manche waren fröhlich und unterhielten sich angeregt mit den Leuten an ihrem Tisch. Andere sahen erschöpft aus, hoffungslos, und rührten ihr Essen kaum an. Blaine wusste wie sie sich fühlten. Burt kehrte ziemlich schnell mit zwei Tabletts zurück und setzte sich. „Carole hat gegessen, bevor ich angerufen habe... sie wird bleiben und mich anrufen wenn sie kommen, also lass dir ruhig Zeit. Iss ein bisschen was. Du wirst dich wahrscheinlich besser fühlen. Außerdem, wer weiß wann wir das nächste Mal die Chance haben hier herunter zu kommen.“ Blaine aß einen Bissen und nippte an dem Orangensaft. Burt hatte recht gehabt. Er begann, sich besser zu fühlen. Er setzte sich gerade hin, als er weiter aß. Er aß nicht alles – er war viel zu besorgt dafür. Burt aß alles auf seinem Tablett und sah sich um, um Blaine nicht zu hetzen. Blaine lehrte sein Tablett. „Wir sollten zurückgehen. Ich möchte den Arzt nicht verpassen.“, wisperte er. Burt nickte und brachte sein eigenes Tablett zurück. Die zwei liefen still zurück zum Wartezimmer und setzten sich auf ihre alten Plätze. Carole griff hinüber und umarmte Blaine. „Du siehst viel besser aus, Süßer. Ich bin froh darüber.“ Blaine war es von seinen Eltern nicht gewohnt so behandelt zu werden, wenn etwas nicht stimmte. Er musste auf sein Zimmer gehen und entweder warten bis seine Traurigkeit vorbei war oder einen Weg finden sich selbst aufzumuntern. War es das, was die beiden bei Kurt taten? Als er jünger war und seine Mutter im Krankenhaus war, hatte Burt seinen Sohn in die Cafeteria gebracht und dort mit ihm gegessen? War er mit dem Arm um dessen Schulter durch die Gänge gegangen? Nein, Kurt war so klein gewesen, dass Blaine sich sicher war, dass er getragen worden war. Burt erschien einfach wie der Typ Mensch, der Kurt so lange herumgetragen hatte bis dieser zu groß dafür war. „Es geht mir besser.“, antwortete er leise. Ein weiterer Arzt erreichte sie, auch in OP-Kleidung gekleidet. Er sah sehr fröhlich aus. „Burt Hummel?“ Burt stand auf und nickte. „Wie geht es meinem Jungen?“ „Er wird wieder gesund. Er wird gerade in den Aufwachraum gebracht. Sobald er soweit ist, können Sie zu ihm und ihn sehen. Er wird allerdings noch etwas länger schlafen.“ Der Arzt lächelte. „Wie ist die OP verlaufen?“ „Sehr gut. Er wird wahrscheinlich drei Tage hier bleiben müssen. Sein Zustand ist ernst, aber nicht kritisch. Die heutige Nacht wird wahrscheinlich etwas hart, aber bis morgen Nachmittag wird wieder alles in Ordnung sein. Er wird sehr viel weniger Schmerzen haben, weil er nicht an der Lunge operiert wurde. Also wird er auch weniger Schmerzmittel kriegen. Wenn es geht, würde ich ihm dieses Mal keine Oxycodon-Tabletten geben. Es kann leicht passieren, dass man davon abhängig wird.“ „Wird es ihm trotzdem gut gehen?“ Der Mann nickte. „Ja, wir werden ihm ein ähnliches Medikament geben, das nicht so schnell abhängig macht. Wir werden alles tun, damit es ihm gut geht. Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, fragen Sie mich oder jemand anderen auf der Station. Er wird wahrscheinlich einige Stunden hier bleiben und dann nach oben gebracht werden, dort wird er für den Rest seines Aufenthaltes bleiben. Jemand wird kommen und Sie zu ihm führen sobald er fertig ist.“ Burt nickte und schüttelte seine Hand. „Danke, dass Sie sich um meinen Sohn gekümmert haben.“ „Kein Problem.“ Der Mann klopfte seine Schulter und verließ den Raum. „Oh Gott, danke.“ Carole war die erste die sprach. „Ich weiß nicht, ob das arme Kind zwei weitere Wochen her drin ausgehalten hätte.“ Blaine fiel ein Stein vom Herzen. Die OP war vorüber. Kurt würde wieder ganz gesund werden. Nach seiner ersten OP hatten die Ärzte nicht so positiv gestimmt ausgesehen. Alles würde gut werden. Kurt würde nicht sterben. Er würde komplett gesund werden. Er seufzte tief vor Erleichterung und fühlte sich, als ob er endlich wieder atmen könnte. „Ich werde in der Werkstatt anrufen und informiere die anderen nachdem wir ihn gesehen haben.“ Burt seufzte. „Jeff mag Kurt, ich weiß, dass er sich Sorgen macht.“ „Finn sollte auf dem Weg sein. Er ist in Cincinnati weggefahren, als ich in angerufen habe. Er bringt Puck mit.“, fügte Carole nickend hinzu. „Puck wird wahrscheinlich fahren. Ich denke Finn flippt gerade etwas aus. Er fühlt sich wirklich, als sei Kurt sein kleiner Bruder, weißt du.“ Blaine hörte ihrem Smalltalk zu, bis eine lächelnde Krankenschwester das Wartezimmer betrat. „Sie können ihn jetzt alle sehen. Er ist jetzt soweit.“ Die drei standen auf und folgten ihr in das bekannte Krankenzimmer. Kurts Bett war dieses Mal das Hintere. Das musste ein gutes Zeichen sein. Blaine dachte, dass es bedeutete, dass er keine so genaue Überwachung brauchte. „Du bist wach, mein Süßer!“ Carole rannte hinüber sobald sie sah, dass er die Augen geöffnet hatte. Er sah so klein und blass auf dem Bett aus und seine hellen blauen Augen stachen hervor. Er lächelte ein wenig und seine Augen begannen zu strahlen. Er war an weniger Maschinen angeschlossen, als beim letzten Mal. Es war viel weniger beängstigend und einfacher neben seinem Bett zu stehen. „Wie fühlst du dich, Kind?“ Burt lehnte sich hinüber. Kurts Mund bewegte sich um zu sprechen, doch seine Stimme war so leise, dass Carole und Blaine nichts verstehen konnten. Burt strich sein Haar zurück, lauschte genau und nickte dann. „Sie haben dich operiert. Du hattest innere Blutungen, aber nicht von der Lunge. Du wirst wieder ganz gesund.“ Kurts Mund bewegte sich wieder und Burt lachte kurz. „Nein, nur ein paar Tage. Mach dir keine Sorgen, Kind.“ Er sah zurück, grinsend. „Er hat gesagt, dass er sich die Augen auskratzen würde, wenn in einem dieser furchtbaren Räume weitere zwei Wochen verbringen müsse.“ Carole lachte. „Da bist du ja wieder. Wir müssen uns keine Sorgen machen. Er wird gesund.“ Sie zog einen Stuhl heran und setzte sich. Burt drückte Kurts Schulter, ging hinüber auf die andere Seite des Bettes und zog zwei weitere Stühle heran. Blaine kam näher, sah Kurt genau an. Er sah wirklich genauso aus, wie am Morgen, als sie die Arztpraxis verlassen hatten, vielleicht ein bisschen blasser. Es war eine Infusion an seinem Arm und er war an drei Maschinen angeschlossen, aber das war auf jeden Fall besser als die acht, an denen er hing, als Blaine ihn das letzte Mal in diesem Raum gesehen hatte. Kurt sprach wieder, doch Blaine war nicht nah genug um es zu verstehen. Er hatte Angst ihm zu nahe zu kommen, weil er ihm nicht noch mehr Schmerzen bereiten wollte. Er musste sich allerdings hinunter beugen um zu hören, was Kurt gesagt hatte. „Was, Baby?“ Seine Stimme klang viel besser als er es erwartet hatte. Er kämpfte noch immer mit dem Verlangen zu weinen, aber Burt hatte gesagt, dass er sich zusammenreißen solle. Er wollte Kurt nicht aufregen. Nicht jetzt, wenn er so war, wie er war. „Ich liebe dich.“, wiederholte Kurt, die blauen Augen trafen seine. Seine Stimme war noch immer sehr leise, kaum mehr als ein Wispern. Er klang sehr schwach. „Oh, Kurt. Ich liebe dich auch.“ Er beugte sich hinunter und küsste Kurt auf die Stirn. „So sehr... wie fühlst du dich?“ „Gut... es tut diesmal nicht weh.“ Er schloss seine Augen. „Mach das noch einmal.“ Blaine küsste wieder seine Stirn. „Das?“ Kurt lächelte ein wenig und schlief ein. Er stand dort, hinunter gebeugt, für einige Minuten. Er wollte sich nicht bewegen, weil er Angst hatte, dass Kurt aufwachen und etwas sagen wollen würde. Er sollte sich nicht immer wiederholen müssen, wenn er so schwach und müde war. Schließlich berührte Burt seine Schulter. „Ich habe dir einen Stuhl geholt. Setzt dich. Er schläft.“ „Ich weiß.“, wisperte Blaine, sein Augen verließen Kurt jedoch nicht. „Setzt dich einfach. Er könnte für eine Weile schlafen.“ Es dauerte einige weitere Minuten bis Burt es schließlich schaffte Blaine zum Hinsetzten zu bewegen. Er legte beide Arme auf die Armlehnen und starrte seinen Freund an. Kurt schien bemerkt zuhaben, dass er sich bewegt hatte. Er bewegte sich einige Male, gab ein paar Geräusche von sich und die Finger begannen sich zu bewegen. Blaine griff hinüber und nahm seine Hand. Kurt stoppte sofort sich zu bewegen und seine Hand drückte Blaines. Blaine fühlte sein Herz wieder an seinen eigentlichen Platz zurückrutschen. Das letzte Mal als sie in diesem Raum gewesen waren und er Kurts Hand gehalten hatte, hatte es keine Reaktion gegeben. Die Hand hatte sich einfach taub angefühlt. War es das was Kurt gewollt hatte? Das Blaine seine Hand hielt? Nun, Blaine würde sie nicht mehr loslassen. Nicht bis Kurt seine Hand wegzog und selbst dann, dachte Blaine, würde er wahrscheinlich einfach wieder die kleine Hand in seine nehmen. Er würde Kurts Seite nicht verlassen, für nichts, bis der Junge nach Hause konnte. Niemand konnte ihn dazu bringen nach Hause zu gehen, zu schlafen oder zu duschen. Alles was zählte, war, dass er Kurts Hand hielt. Alle sahen auf, als die Tür sich öffnete. Finn und ein weiterer Junge kamen schnell herein. Blaine kannte natürlich Finn, aber Puck kannte er nicht. Er hatte Puck bei Wettbewerben gesehen, er hatte Fotos von ihm und dem restlichen Glee-Club gesehen und er hatte Pucks Kommentare zu Facebookfotos und Statusmeldungen gesehen. Allerdings hatte er den Jungen nie persönlich kennen gelernt. „Was ist los? Ist er okay? Was ist passiert?“, fragte Finn besorgt. Carole stand auf und hielt einen Finger vor die Lippen. “Kurt schläft. Komm, ich werde es dir im Flur erzählen.“ Sie leitete die Jungs in den Flur und Blaine fühlte Erleichterung. Er wusste nicht, ob er es ausgehalten hätte, sie erzählen zu hören, was sich ein paar Stunden zuvor mit seinem Vater ereignet hatte. Und über seinen süßen, süßen Kurt, der sich für ihn eingesetzt hatte. Kurts Hand löste sich leicht und dann drückten seine Finger wieder zu. „Ich bin noch hier.“; wisperte Blaine und erwiderte das Drücken. „Ist schon gut.“ „Ich hasse Krankenhäuser.“ Burt seufzte und stützte seinen Ellenbogen auf sein Knie und legte den Kopf in seine Hände. Blaine wusste nicht was er sagen sollte. Burt musste Krankenhäuser hassen, dachte er. Das war das zweite Mal in einem Monat, dass sein Sohn operiert worden war. Nicht zu vergessen, dass es ihn sicher an Kurts Mutter erinnerte. Er wusste, dass sie die letzten Wochen ihres Lebens im Krankenhaus verbracht hatte. Wieder hier zu sein, musste alte Erinnerungen zurückbringen. Die zwei saßen still bei einander, bis sich die Tür wieder öffnete. Carole, Finn und der Junge, bei dem es sich um Puck handeln musste, kamen zurück in das Zimmer. Finn zog unter Lärm einen Stuhl heran, genau wie Puck. „Blaine, das ist Puck. Puck, das ist Kurts fester Freund Blaine.“, sagte Finn und ließ sich auf den Stuhl fallen. Er sah viel glücklicher und weniger verängstigt aus. Blaine wünschte sich, dass seine Sorgen auch so schnell verschwunden wären. Blaine streckte seine freie Hand aus und schüttelte Pucks Hand. „Es ist schön dich kennen zu lernen.“ „Ja, freut mich auch.“ Puck schüttelte fest seine Hand und setzte sch neben Finn auf seinen Stuhl. „So, Mann, ich bin froh, dass wir keine Runden mehr rennen mussten. Vielleicht können wir hier ein paar Tage bleiben.“ „Ich weiß nicht, Alter. Ich denke, wir müssen abwarten wie es Kurt geht. Allerdings wird der Coach es nicht mögen wenn wir nicht schnell zurück kommen.“, antwortete Finn. Normalerweise würde ihn das Gespräch nicht stören, aber als Finn und Puck zwanzig Minuten ununterbrochen geredet hatten, wurde es langsam nervig. Vielleicht weil Kurt angefangen hatte sich wieder zu bewegen und Blaine befürchtete das das Gerde ihn störte. Vielleicht weil sie so glücklich aussahen, was ihm falsch vorkam. Sie waren in einem Krankenhaus im Aufwachraum und benahmen sich, als wären sie bloß froh vom College frei bekommen zu haben. Als ob es ein schöner kleiner Ausflug wäre. Kurt war ernsthaft verletzt. Andererseits war Blaine wahrscheinlich bloß überempfindlich, weil er so überfordert war. Er wünschte sich einfach, dass sie aufhören würden zu reden, damit sie alle in eine angenehme Stille verfallen konnten. „Puckerman, sie können dich den ganzen Flur runter hören. Sei still.“, gähnte Kurt auf ein Mal mit geschlossenen Augen. „Könne sie wahrscheinlich wirklich!“, lachte Finn laut. „Dich auch, Finn. Niemanden interessiert es, welche Farbe die Shorts haben, die du beim Joggen trägst.“ Blaine fühlte sich selbst lachen. Zeig‘s ihnen, Kurt, dachte er. „Redet einfach etwas leiser damit Kurt schlafen kann. Er braucht Ruhe.“; wisperte Carole. „Schlaf ruhig wieder ein, Kurt.“ Ihre Worte waren unnötig, weil Kurt schon wieder eingeschlafen war, seine Hand drückte noch immer Blaines. „Kurt, guten Morgen!“; sagte Carole am nächsten Tag als sie das Zimmer betrat. „Ich habe nur etwas Kaffee geholt. Möchtest du dass ich dir etwas bringe?“ Blaine sah bloß von seinem Stuhl neben dem Bett auf. Wann war Kurt aufgewacht und hatte sich aufgesetzt? Blaine hatte vor nur drei Minuten zum Bett gesehen bevor er sich die Nachrichten angesehen hatte. „Ich sollte wahrscheinlich nicht wach sein oder Kaffee trinken.“, sagte Kurt fröhlich und hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht. „Ich weiß nicht was sie mir gegeben haben, aber was immer es ist, es ist wunderbar.“ „Wie fühlst du dich? Bist du dir sicher, dass du nichts brauchst?“ „Ich fühle mich wunderbar. Das ist mein Wort des Tages. Wunderbar.“ Kurt zog das letzte Wort in die Länge. Burt beugte sich hinüber und flüsterte ihm etwas zu. „Das ist wunderbar, Dad.“ Burt lachte und tätschelte seinen Kopf. Blaine holte tief Luft. Er wusste, dass Kurt absolut hinreißend war, wenn er unter Schmerzmitteln stand, aber er mochte es nicht, darüber nachzudenken, dass sein Freund das durchmachen musste. Schon wieder. Und dieses Mal war es seine Schuld. Er täuschte, ein Lächeln vor als Kurt in seine Richtung sah. „Hi, mein Liebster” Kurt lächelte in breit an, was sein Herz erwärmte. „Ich liebe dich, Blaine.“ „Ich liebe dich auch.“, wisperte Blaine und berührtes ein Gesicht. Er küsste ihn sehr kurz. „So, so sehr. Geht es dir gut?“ Kurt nickte hinreißend. „Viel besser.“ „Es tut mir Leid, Kurt, so Leid.“ Kurt lehnte sich hinüber und blinzelte. „Weshalb?“ Blaine küsste ihn einige Male; erst auf die Lippen, dann die Nase, dann jede Wange, dann seine Stirn und schließlich auf sein Haar. „Nichts, Kurt, nichts.“, sagte er sanft. „Du bist in guten Händen, Kurt. Ich werde ein paar Anrufe tätigen und jeden wissen lassen, dass es dir gut geht. Ich habe es letzte Nacht nicht gemacht, weil ich dich nicht verlassen wollte“, sagte Burt, klopfte auf Kurts Schulter und stand dann auf. „Ist gut, Daddy!“ Kurt winkte als sein Vater lachend den Raum verließ. „Ich würde es hassen Kurt betrunken zu erleben.“, lachte Carole. „Finn und Puck sind unten in der Cafeteria.“ „Ich war ein Mal betrunken. Ich habe Schuhe für 300 Dollar ruiniert.“, sagte Kurt sehr ernst. „Und dann habe ich mich auf die Vertrauenslehrerin übergeben. Dann hat mein Vater mich von der Schule abgeholt und mir Eis gekauft. Erzähl Dad nicht, dass die Schuhe 300 Dollar gekostet haben...“ Carole lachte wieder. „So hab ich die Geschichte nicht gehört. Ich habe gehört dass du dein Auto für zwei Monate abgeben musstest.“ „Er hatte mir mein Auto schon weggenommen, weil er meine Diademsammlung gefunden hat.“, plapperte Kurt und „Das ist schon okay. Denn ich hab es zurück gestohlen. Es ist sehr sicher.“ Er drehte sich zu Blaine. „Ich verrate es dir. Möchtest du wissen wo es ist?“ Blaine wusste nicht ob er traurig sein oder lachen sollte. Er hasste es Kurt so zu sehen, besonders wenn er sich fühlte, als sei es seine Schuld. Aber er war so verdammt entzückend. „Es ist in Mercedes Haus.“ Er fuhr einfach fort, ohne eine Antwort abzuwarten. „Nun, es sollte dort sein. In ihrem Schrank. Sie hat einen großen Schrank, Blaine. Er ist wirklich riesig.“ Er breitete sein Arme aus. “Ich möchte auch so einen großen Schrank, Blaine. Und eine Schaukel. Können wir eine Schaukel haben?“ Blaine öffnete den Mund um ja zu sagen, Kurt konnte haben was immer er wollte, aber Kurt sprach einfach weiter. „Ich mochte immer Erdbeeren, weißt du. Sie sind so vielseitig. Du kannst sie alleine essen, in Cornflakes, im Strudel, auf einem Käsekuchen, in einer Torte, auf einer Torte, mit Eiscreme, in Schokolade getunkt, oder in Zucker, in Schokolade und dann in Zucker getaucht, in einem Obstsalat, mit Sahne, in Nutella getaucht, in weiße Schokolade getaucht, in einem Milchshake, in einem Eisbecher, aus einer Schüssel! Weißt du, ich denke man könnte sie in einen Becher packen und sie daraus essen. Einmal habe ich Cornflakes in einen Becher getan, Blaine, weil Dad das Geschirr nicht gewaschen hatte. Nun, er tut es nie. Egal, was ich sagen wollte, ich mag wirklich gerne Erdbeeren.“ Blaine starrte ihn einfach an als ob ihm zwei Köpfe gewachsen waren. „Nein! Ich bin so dumm! Ich habe über meinen Becher Cornflakes gesprochen. Also, ich habe Cornflakes in einen Becher getan und versucht daraus zu essen. Weißt du wie? Ich habe den Becher über meinen Mund gehalten.“ Er demonstrierte es. „Aber alle Cornflakes sind auf mein Gesicht gefallen.“ Blaine begann zu lächeln, egal wie aufgebracht er noch immer war. „Ist das so?“, fragte er sanft. „Ja.“, seufzte Kurt wie ein kleines Kind. „Ich habe nach Honig gerochen, den ganzen Tag.“ „Nun Honig riecht gut.“ „Du riechst gut. Du riechst nach Blaine.“ Er entspannte sich gegen sine Kissen. „Ich rieche nach Kurt und Carole riecht nach Carole und Dad riecht nach Dad.“ „Worüber spricht er um Himmels Willen?“, fragte Burt, der in den Raum zurückkam. „Ich habe jeden angerufen.“ „Ich glaube Kurt hat darüber gesprochen wie gut Blaine riecht.“, antwortete Carole. „Du hast jeden angerufen? Hast du die Ghostbusters angerufen?“, fragte Kurt seine Augenbrauen hebend. „Irgendwie denke ich, die habe ich vergessen.“, sagte Burt mit einem ernsten Gesichtsausdruck. „Ich habe einmal einen Geist gesehen. Er war mein Freund. Er und Wendy. Sie war eine Hexe. Aber dann wurde sie zu Lizzie McGuire. Dann war sie nicht mehr süß, Dad. Ethan war sehr süß, nicht wahr? Sein Haar war perfekt. Und sein Geheimnis war, es nie zu wiederholen. Ist das nicht genial? Denkt ihr manche Leute haben das gesehen und haben nie mehr aufgehört zu duschen und sich die Haare zu waschen, weil er ihnen gesagt hat, dass sie es nicht wiederholen sollten?“ Seine Worte wurden schneller umso länger er sprach. Blaine bekam langsam Kopfschmerzen. Wie in alles in der Welt konnte Kurts Gehirn so schnell arbeiten? Nach seiner ersten OP war er nicht so gesprächig gewesen. Die war allerdings auch sehr viel schlimmer gewesen. „Okay. Okay. Leg dich wieder hin.“ Burt beugte sich hinüber um ihm zu helfen. „Ich möchte mich nicht hinlegen, Dad. Ghostbusters legen sich nicht hin. Ich muss Casper und Wendy warnen.“, protestierte Kurt kopfschüttelnd. „Ich werde Casper und Wendy warnen, Kind. Du musst einfach schlafen.“ Kurts Augen begannen schon zu zufallen. „Aber du kannst Casper nicht sehen. Erwachsenen können Casper nicht sehen. Und er ist freundlich, Dad. Er ist ein freundlicher Geist und sie wollen ihn erschießen. Ihn tot schießen.“ Burt strich Kurts Haar zurück. „Ich werde es nicht zulassen, dass irgendjemand Casper erschießt, Sohn.“ „Sie haben schon Bambis Mutter erschossen. Sie werden ihn auch kriegen, Dad, Ich kann nicht schlafen. Ich muss sie re-.“ Mit diesen Worten schlief er schließlich ein. „Hat das Kind eine große Klappe oder was? Er hat, seit er fünf war, nicht mehr so hyperaktiv auf Medizin reagiert, Damals ist er aus dem Fenster gesprungen und hat den Postboten gebissen.“ Burt schüttelte den Kopf. „Kurt hat was gemacht?“ Blaine konnte sich nicht vom Lachen abhalten. „Er... sprang aus dem Fenster und biss den Postboten?“ „Er hatte eine Phase, in der er dachte, er sei ein Hund. Seine Mutter hat ihn ermutigt.“ Er rollte mit den Augen. „Er hatte Angina und der Arzt hat ihm Hustensaft gegeben. Er hat schon immer sehr stark auf Medikamente reagiert. Er verträgt Tylenol, aber das war es auch schon. Aber er ist ein sehr gesunder Junge, also war es nie ein großes Problem.“ „Er dachte, er sie ein Hund als er fünf war?“ Wie konnte Blaine das bisher nicht herausgefunden haben? Konnte sein Freund noch bezaubernder sein? Nein, konnte er nicht. Es würde hart sein das zu toppen. Burt seufzte. „Er wollte einen Hund. Wir haben nein gesagt. Er dachte, dass wir, wenn er so tat als wäre er ein Hund, auch einen wollen würden. Wir dachten es sei lustig. Aber er ist ein seltsames Kind und ein Teil von mir denkt, dass er sich selbst dazu gerbacht hat zu glauben ein Hund zu sein.“ „Hat er jemals einen Hund bekommen?“, fragte Blaine. Burt schüttelte den Kopf. „Nein. Das war das einzige, was er nie bekommen hat. Das Kind wurde vom Babyalter an verwöhnt.“ Blaine lachte leise und merkte sich einen Hund zu kaufen falls sie zusammenziehen würden. „Kurt ist noch immer verwöhnt. Bloß das ihr ihn jetzt beide verwöhnt. Ich weiß nicht was er, um Himmels Willen, tun wird, wenn er auszieht und auf ein anderes College als Blaine geht.“, bemerkte Carole und drückte Burts Hand. „Er wird es schaffen.“, sagte Burt barsch. „Er ist vielleicht verwöhnt, aber er war immer sehr selbstständig. Die Hälfte der Zeit hat er sich um mich gekümmert. Das Kind hat uns beiden schon Abendessen gemacht als erst elf war.“ „Er ist ein guter Junge. Finn ist nur faul.“ Carole legte ihren Kopf auf Burts Schulter und gähnte. „Ich bin nicht so faul. Ich habe letzte Nacht Abendessen gemacht, Mum!“, erklärte Finn und kam herein. „Alter, du hast eine Mikrowellenschüssel mit Makkaroni und Käse gemacht.“, schnaubte Puck. „Naja, bis vor ein paar Wochen wusste ich nicht einmal wie man eine Mirkowelle benutzt.“ „Du hast eine Mikrowellenschüssel mit Makkaroni und Käse gemacht und sie verbrannt.“ Carole rollte mit den Augen. „Oh, Finn, nicht wirklich, oder?“ „Ich dachte Makkaroni mit Käse müssten knusprig sein.“, sagte Finn und sah sehr verwirrt aus. Burt hustete plötzlich, aber Blaine war sich ziemlich sicher er versuchte nur ein Lachen vertuschen, um nicht unfreundlich zu erscheinen. „Okay, Jungs. Ich denke wir sollten nach Hause gehen. Kurt wird wahrscheinlich eine Weile schlafen und ich bin müde.“, sagte Carole im Aufstehen. „Und ich sollte dir wahrscheinlich zeigen wie man Mikrowellen Makkaroni mit Käse macht. Wenn Kurt davon erfährt, wird er mir wieder eine Predigt darüber halten, wie du als Obdachloser enden wirst. Das traurige daran ist, Finn, dass ich mittlerweile denke, dass da etwas Wahres dran ist.“ Sie gab Burt einen Kuss und küsste Blaines Haar. „Kann ich euch irgendetwas mitbringen? Wechselkleidung, ein Buch?“ Blaine sah sie an und schüttelte seinen Kopf. „Nein, aber danke.“ „Kopf hoch, Schätzchen. Er wird wieder gesund. Du bist nicht schuld. Außerdem vermisse ich dein Lachen.“ Sie küsste seine Wange. „Wir werden später zurückkommen, ihr Zwei.“ „Bring mir etwas von KFC mit. Lass es nur im Flur. Ich werde mich rausschleichen und es essen wenn Kurt wach ist. Er wird ausflippen, wenn er mich so etwas essen sieht.“, rief Burt ihr hinterher. Er war einige Minuten ruhig bevor er murmelte: „Jetzt möchte ich wirklich diesen Ghostbusters-Film sehen. Erinner mich daran ihm Hausarrest zu geben wenn er aufwacht.“ Ich würde mich freuen wenn ihr mit ein kleines Kommentar da lasst, das motiviert mich immer total weiter daran zu arbeiten!! Ich bin auch offen für Kritik =) Spoiler Im nächsten Kapitel darf Kurt nach hause und er und Blaine planen ihre Zukunft. Was meint ihr könnte dort passieren? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)