What brings us closer together von naro94 ================================================================================ Kapitel 5: 5 ------------ 5. Kapitel 1. Bankkonto wechseln 2. Abmelden von der UK 3. den Mietvertrag fürs Appartement beenden 4. alles packen und umziehen 5. Bewerben für OU online oder Nachtkurse? Carole fragen, was sie denkt? 6. Kurt ein wirklich tolles Geschenk kaufen um ihn aufzuheitern Das war alles, was Blaine in den nächsten drei Tagen tun musste. Wie schwer die ersten fünf auch waren, Blaine war sich sicher, dass er mit dem letzten Punkt der Checkliste, die er auf eine Servierte aus der Cafeteria geschrieben hatte, am meisten Schwierigkeiten haben würde. Kurt hatte eine schwere Nacht gehabt. Er war oft wimmernd und tretend aufgewacht. Die Krankenschwester hatte ihm etwas zum Schlafen gegeben, aber es stellte sich heraus, dass es eine Reaktion mit einem seiner anderen Medikamente hatte, denn kurz nachdem er es genommen hatte, fing er an sich zu übergeben, zwei ein halb Stunden lang. Um drei Uhr morgens war der Arme endlich eingeschlafen, aber er hustete die ganze Nacht durch. Deshalb war er, nachdem er um 11.30 Uhr mit 38.2 Grad Fieber aufgewacht war, sofort wieder eingeschlafen und war seitdem nicht wieder aufgewacht. Jetzt war es drei Uhr nachmittags und er begann die ersten Anzeichen des Erwachens zu zeigen. Er machte leise Geräusche, hatte sich einige Male hin und her gerollt (was zu wimmern geführt hatte, nachdem er Druck auf seine Wunde ausgeübt hatte) und seine Hand tastete nun herum und versuchte etwas zu fassen. Blaine lehnte sich hinüber und griff nach der kleinen Hand. Kurt verflocht ihre Finger und entspannte sich sichtbar. „Mmmmmhey.“, gähnte er mit noch immer geschlossenen Augen. „Hallo.“ Blaine beugte sich über ihn und küsste seine Stirn. „Fühlst du dich besser?“ Kurt drückte seine Hand und nickte. „Ich glaub schon, ich bin bloß m-müde.“, gähnte er wieder. Er rollte sich auf seine Seite so dass er Blaine zugewandt war. Seine Verletzung ließ ihn sich Blaine nicht anders zuwenden. Er gähnte wieder. Schließlich öffneten sich seine blauen Augen und er blinzelte zu Blaine. „Hi.“ Blaine lachte und küsste wieder seine Stirn. „Habe ich dir in letzter Zeit gesagt, dass du absolut bezaubernd bist?“ Er lachte noch mehr als Kurt den Kopf schüttelte. „Du bist es. Ich bin mir fast sicher, dass niemand anderes so bezaubernd aussieht, wenn er aufwacht.“ „Besonders nachdem er sich die ganze Nacht übergeben hat.“, piepste Kurt. Blaine presste einfach seine Lippen gegen Kurts. „Ich liebe dich.“ Kurt lachte und erwiderte den Kuss. „Ich liebe dich auch.“ Er presste seine Stirn gegen Blaines und sah seinen festen Freund einfach an und sagte nichts weiter. Blaine gab ihm ab und zu kurze Küsse, aber ihre Augen verließen einander nie. Schließlich sprach er wieder: „Ich habe Angst, Blaine.“ Blaine setzte sich auf und streichelte seine weiche Wage. „Du hast keinen Grund dazu. Dein Vater und Carole werden gleich hier sein.“ „Aber du nicht.“ Kurt sah nach unten. „Die Hälfte der Zeit fühle ich mich wie ein Baby-Entlein. Ich watschele dir einfach hinterher und werde traurig sobald du den Raum verlässt. Bin ich ein Baby?“ „Nein.“ Der andere Junge schüttelte langsam seinen Kopf. „Und du bist auch kein Entlein, Kurt… du hast einfach Angst und das ist okay.“ „Zu wissen, dass du morgen nicht hier sein wirst ist schrecklich. Und wenn Finn mein Auto zertrümmert, helfe mir Gott, ich werde ihn umbringen.“, scherzte Kurt um die Stimmung zu heben. Er wollte nicht, dass Blaine sich Sorgen machte. „Ganz im Ernst, Kurt, morgen wird alles gut gehen. Der Polizist wird nur ganz genau wissen wollen, was du mir und deinem Vater erzählt hast. Das ist alles. Es wird keine 20 Minuten dauern und dann, denk mal darüber nach, du hast den ganzen Tag Zeit alle diese dummen Shows anzusehen, bei denen ich meckere.“ Das war Blaines eigener Versuch die Stimmung aufzuheitern, doch er schlug fehl. „Ich würde dich lieber hier haben und ein dummes Football Spiel ansehen.“, grummelte Kurt. Dann setzte er sich auf und lehnte sich gegen die Kissen. „Was ist wenn sie mir nicht glauben?“ „Sie haben keinen Grund dir nicht zu glauben, Sweetie.“ Blaine küsste seine Hand. „Ich wurde noch nicht einmal vergewaltigt. Ich denke nicht, dass es sie interessiert…“ Er sah in seinen Schoß hinunter. „Es ist keine große Sache, richtig?“ Da war ein Ton von Sarkasmus in seiner Stimme, aber die Art wie er hinunter sah ließ Blaines Magen schmerzen. Blaine war von diesem Satz vollkommen geschockt. Das war das Letzte was er von Kurt erwartet hätte. Keine große Sache? Er hatte eine punktierte Lunge. Er hatte noch immer einige Schnitte und blaue Flecken, die man sah, auch wenn sie begonnen hatten zu verblassen. Nicht zu erwähnen die emotionalen Qualen, von denen er wusste, dass sie noch schlimmer werden würden. Bald würde Kurt von erschüttert zu wütend schwanken. Dann wieder zurück. Es würde ein langer Prozess werden. „Es ist eine sehr große Sache, Kurt. Du musstest operiert werden. Du hättest sterben können.“ Kurt zeigte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck und zuckte dann mit den Schultern. „Aber ich bin nicht gestorben.“ „Es ist egal, dass du nicht gestorben bist. Wichtig ist, dass du hättest sterben können und ich bin mir ziemlich sicher, sie werden es genau so sehen. Das einzige womit du dich morgen beschäftigen musst, ist ihnen zu erzählen was passiert ist.“ Blaine wusste nicht wie er ihm sagen sollte, dass es eine so viel größere Sache war, als er gesagt hatte und dass er nicht vorgeben müsste, es wäre alles in Ordnung. Er drückte seine Hand, hoffte ihn damit zu erreichen, aber Kurt schüttelte bloß seine Hand frei und verschränkte seine Hände zaghaft. „Was wenn sie sie fangen?“, wisperte er. „Sie werden strafrechtlich belangt werden. Sie werden wegen Körperverletzung angezeigt und werden für viele Jahre ins Gefängnis kommen. Du wirst in Sicherheit sein.“ Blaines Hand bewegte sich zu seinem Kopf und seine Finger rannen durch Kurts Haar. „Aber werde ich sie… sehen müssen?“ Kurt klang wieder wie ein kleines, verängstigtes Kind und es brach Blaine das Herz. Er mochte Kurt so nicht. Er mochte den süßen, lustigen, sarkastischen und witzigen Kurt, der immer die passende Antwort auf alles hatte. „Ich weiß es nicht, Honey… Ich denke, dass kommt darauf an, was sie sagen. Ich denke nicht, dass es eine Verhandlung geben würde… aber ich bin mir nicht sicher.“ Kurt war einige Zeit ruhig und entspannte sich dann sichtbar. „Du siehst zu viel Law and Order, Blaine.“, neckte Kurt. „Ich habe es um ehrlich zu sein noch nie gesehen.“, lachte Blaine. „Ich habe bloß Jus (Jura) in Erwägung gezogen und recherchiert. Ich habe den Staatsbürgerunterricht in der Schule wirklich gemocht. Außerdem war meine Großmutter Richterin bevor sie Bürgermeisterin wurde. Sie hat mir davon erzählt als ich jünger war.“ Er streichelte noch immer Kurts Haar während er den Jungen sorgsam betrachtete. Er lächelte als Kurt zu ihm aufsah. „Fühlst du dich besser?“ Er nickte eifrig und rutschte hinüber auf die andere Seite des Bettes „Ja. Komm setz dich zu mir.“. Blaine kam zu ihm und sie machten es sich bequem. Sie waren sehr nah aneinander gepresst, aber sie wären sich genauso nahe gewesen wenn sie in Kurts Bett in seinem Schlafzimmer gewesen wären. Und wahrscheinlich noch enger wenn sie in Blaines Bett gewesen wären, aber das war etwas ganz anderes. „Du sprichst nicht viel über sie.“ „Meine Großmutter?“ Blaine legte seinen Kopf auf Kurts Schulter. „Ja.“ Kurt nahm Blaines Hand in seine eigene und spielte mit Kurts Fingern. „Ist sie nett? Sie sah im Fernsehen immer sehr nett aus.“ Blaine presste seine Lippen nachdenklich zusammen. Er mochte es nicht, über seine Familie zu sprechen, also war er sich nicht sicher wie er antworten sollte. Sie hatte Blaines Vater immer dazu gebracht das richtige zu tun, wenn Blaine besorgt darüber gewesen war. Außerdem hatte sie gezahlt um Blaine zur Dalton zu schicken, günstiger weise genau zur Wahlzeit. Wenn sie einen schwulen Enkel bei den Presseterminen neben sich stehen gehabt hätte, hätte sie das sicher einige Stimmen gekostet. Blaine hat tief drinnen immer gedacht, dass das der Grund gewesen war, warum sie für Dalton bezahlt hatte und nicht wegen dem Mobbing. „Sie ist nett…“ „Das hört sich nicht sehr überzeugend an.“, wisperte Kurt und öffnete seine Arme. „Komm her. Du wirst mir nicht wehtun.“ „Ich könnte.“, protestierte Blaine. „Nein, du wirst mich dich halten lassen und mir alles über deine gemeine Großmutter erzählen. Tu es oder ich werde zur Diva werden.“ Blaine rutschte hinunter in eine fast liegende Position und legte ganz vorsichtig seinen Kopf auf Kurts Brust. Wobei er sicher ging nicht in die Nähe der Wunde zu kommen. Kurts Finger streichelten sein Haar. „Sie ist nicht gemein. Es gibt nicht wirklich viel zu erzählen, wirklich nicht.“, zuckte er mit den Schultern. „Ich glaube dir nicht.“, sagte Kurt in einer Sing-Sang Stimme. Blaine lachte leise und zuckte wieder mit den Schultern. „Ich weiß nicht… sie war nie wirklich gemein zu mir. Es ist kompliziert…“ „Ich kann mit kompliziert umgehen.“, forderte Kurt. „Es wird mich von morgen ablenken.“ „Ich will dich momentan wirklich nicht damit belasten, Kurt.“, nuschelte Blaine. „Lass uns über etwas anderes reden. Was möchtest du studieren? Theater?“ „Vielleicht… ich möchte irgendwie auch Modedesign oder Merchandising studieren.“ Er griff nach unten um ihre Hände wieder miteinander zu verschränken. „Ich habe nach Colleges in Kentucky gesucht… die Eastern Kentucky University bietet beides an.“ „Du hast nach Colleges in Kentucky gesucht?“ Blaine hob seinen Kopf um Kurt anzusehen, sein Herz flatterte ein wenig. „Du schienst Kentucky zu mögen… Ich wollte nahe bei dir sein. Aber die UK bietet kein Mode-Merchandising an… und die EKU ist nur eine halbe Stunde weg…“ Er biss sich auf die Lippe und sah wieder hinunter zu Blaine. „Vielleicht könnten wir zusammen wohnen?“ Blaine setzte sich auf und umarmte ihn. „Ich dachte du wolltest in New York oder Kalifornien aufs College?“ „Das war bevor ich dich traf.“ Blaines Herz flatterte wieder und er gab Kurt einige Küsse auf die Haare. Er war so verliebt in Kurt Hummel, dass es… was konnte er sagen um das zu erklären? Es war ein überwältigendes Gefühl, aber überwältigend im bestmöglichen Sinn. Der Junge ließ ihn absolut zerschmelzen. Er hatte keine Ahnung wie wunderbar er wirklich war. Er hatte keine Ahnung was er Blaine antat. „Oh, Kurt… gib deine Träume nicht auf um mir näher zu sein. Wir können auch eine Fernbeziehung führen. Die letzten drei Monate haben doch auch gut funktioniert, oder?“ „Nun ja, ich möchte wirklich bei dir sein, Blaine… I-Ich habe dich so vermisst und ich denke ich kann einfach nicht ohne sich sein.“ Blaine bewegte sich, so dass sie zurück in der liegenden Position waren. Dieses Mal streichelte er Kurts Haar. „Vielleicht können wir einen Kompromiss treffen? Ich mag die UK wirklich, aber ich würde auch woanders hingehen um bei dir zu sein… aber ich will ehrlich zu dir sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das Leben in Kalifornien oder New York mögen würde. Ich war in New York und es ist super um Urlaub zu machen aber… Ich denke dort zu leben, wäre etwas komplett anderes.“ „Willst du noch immer Jus studieren? Ich weiß dein Hauptfach ist Englisch, aber du hast nie darüber gesprochen was du danach machen willst. Du hast bloß Witze darüber gerissen, dass es nichts gibt was du damit machen kannst.“ „Jus ist sehr hart.“ Er berührte lächelnd Kurts Nase. „Es wäre toll, aber ich weiß nicht ob ich überhaupt angenommen werden würde.“ „Wenn es das ist, was du willst, solltest du es probieren.“ Kurt zeigte ihm ein breites Lächeln, auch wenn er immer blasser und müder aussah. „Ich bin mir sicher du wärst ein super Anwalt. Du bist super in allem was du tust.“ „Danke.“ Blaine küsste ihn. „Schlaf jetzt besser. Dein Vater wird zum Abendessen hier sein, wenn du aufwachst und dann werden wir Chicago ansehen. Ich weiß wie sehr du ‚Mr. Cellophane‘ und ‚He Had It Coming‘ magst.“ Der schmalere Junge nickte und versteckte sein Gesicht an Blaines Brust. „Geh nicht weg.“ „Ich würde es nicht wagen, Kurt. Ruh dich ruhig ein wenig aus.“ Blaine küsste sein Haar und machte es sich bequem als Kurt einschlief. „Danke dass du mir dabei hilfst, Finn.“ „Nicht der Rede wert.“ Finn stand hinter Blaine als dieser versuchte den Hausschlüssel ins Schloss zu bekommen. Es war neun Uhr morgens und regnete in Strömen. „Wie haben uns den schlimmsten Tag überhaupt dafür ausgesucht.“ „Willkommen in meinem Leben.“, grummelte Blaine als er es endlich schaffte die Tür zu aufzuschließen und zu öffnen. „Es ist wahrscheinlich ziemlich unordentlich.“ Er sagte dies einfach aus Gewohnheit. Eigentlich war sein Haus sehr sauber und aufgeräumt. Er war einfach eine ordentliche Person, die es nicht aushielt wenn ein Ding nicht an seinem Platz war. Deswegen verbrachte er oft Freitagabende damit jede Ecke des Hauses sorgfältig zu putzen. „Schöne Wohnung! Mein Collegezimmer ist schrecklich. Und es ist immer eiskalt.“ Er steckte seine Hände ins die Jeanstaschen während er sich umsah. „Verdienst du wirklich genug um so eine tolle Wohnung zu finanzieren? Wo arbeitest du?“ „Ich habe in der Bibliothek am Campus gearbeitet und im Buchladen die Straße runter. Ich verdiene nicht so viel Geld. Meine Eltern haben für die Wohnung gezahlt.“ Die Worte fühlten sich bitter an. Er hasste es, dass sie für seine Wohnung bezahlt hatten und wollte nichts mehr als dass er selber genug Geld hätte um selbstständig zu Leben. „Das ist total cool, Kumpel. Deine Eltern müssen dich wirklich mögen, wenn sie dir so viel Geld geben.“ So ähnlich, dachte Blaine als er mehrere Kartons auseinander nahm, die er mitgebracht hatte um seine Sachen zu packen. „Die Wohnung war schon möbliert, also müssen wir uns darum keine Sorgen machen. Das sollte nicht sehr lange dauern.“ „Ich komme nicht darüber hinweg, wie toll diese Wohnung ist!“, erklärte Finn einige Minuten später, als er Bücher in eine Box packte. „Alter, was haben deine Eltern gesagt, als du ihnen gesagt hast, dass du die UK verlässt? Mom war besorgt darüber, aber ich habe ihr gesagt sie wären total cool damit. Es ist für Kurt und alles. Es ist nicht als würdest du abbrechen, richtig?“ „Richtig. Um ehrlich zu sein habe ich es ihnen noch nicht erzählt.“ Blaine schmiss DVDs und CDs unordentlich in eine Box. Er wollte bloß schnell fertig sein mit Packen. Er hatte bereits sein Bankkonto gewechselt und hatte den Mietvertrag für die Wohnung beendet (der zum Glück Quartalsmäßig lief und da es bereits Oktober war, hatte er nur zwei Monate verloren und die hatte er direkt bezahlt), und er hatte sich offiziell von der University of Kentucky abgemeldet. Der Zahlungschef hatte versucht es ihm auszureden, nachdem er seinen perfekten Notenschnitt gesehen hatte, aber nichts hielt ihn davon ab zurück zu Kurt zu gehen. „Warum nicht? Denkst du sie werden wütend?“ Finn klebte die Box zu. „Wahrscheinlich. Sie mögen es nicht, dass ich mit Kurt zusammen bin, Finn.“ Er hatte das nie zuvor laut ausgesprochen. Nun ja, er hatte es Wes gesagt... aber das zählte nicht. Es war immer eine unausgesprochene Sache zwischen ihm und Kurt gewesen, beide wussten es aber sprachen nicht darüber. Schließlich war es nicht Kurt den sie nicht mochten, sondern seinen „Weg“. Es war schade, denn sie hatten noch nicht einmal die Chance wahrgenommen Kurt kennen zu lernen. Nicht, dass er es von seinem Vater erwartet hätte, aber seine Mutter hätte ihn zumindest zum Mittagessen treffen können oder so was. „Mögen sie Kurt nicht?“, fragte Finn und klang sehr beschützend. „Sie mögen es nicht, das ich schwul bin.“, sagte Blaine kurz. „Ich passe nicht in ihre perfekte Familie. Ich rede kaum mit ihnen. Sie zahlen bloß das College und die Miete de Apartments weil meine Großmutter, die mich auch nicht mag, sie dazu zwingt.“ Finn starrte Blaine mit offenem Mund an. „Deine Familie... deine Familie spricht nicht mit dir, weil du schwul bist? Ich weiß nicht wie irgendjemand dich nicht mögen kann, Mann! Du bist so... liebenswert.“ Blaine lachte. „Danke Finn. Es ist okay. Nicht jedes Elternteil ist so verständnisvoll wie Burt und Carole, aber ich wusste dass es so kommt.“ Er faltete die Decke, die auf der Couch lag, und legte sie auf den Kaffeetisch. „Ich wusste als ich mich geoutet habe, dass es nicht gut verlaufen würde. Ich habe mich an meinem zwölften Geburtstag geoutet. Meinem Dad gegenüber. Er meldete mich am nächsten Morgen für ein Umwandlungscamp an.“ „Was für ein Camp?“ Finn sah ihn verwirrt an. „Es hieß ‚Desist‘ oder so ähnlich. Es war in Tennessee. Es war ein Camp, in das mich meine Eltern schickten um... um mich hetero zu machen.“ Finn ließ die Box, die er gerade hielt, fallen, zum Glück war nichts Zerbrechliches darin „Was?“ „Es war ein völlig bescheuertes Camp.“ Blaine hatte noch nie zuvor darüber gesprochen. Er schmiss Dinge in eine große Box ohne Finn anzusehen. Über das Camp nachzudenken war kein gutes Gefühl. „Du konntest nicht einmal mit deiner Familie reden. Ich war dort für sechs Wochen. Die erste Woche bist du mit einem Familienmitglied in einem nahen Hotel. Du kannst nicht mit ihnen sprechen oder kommunizieren. Du darfst die Tür nur fünfzehn Minuten am Tag schließen um zu duschen. Du kannst nicht telefonieren oder deinen Freunden schreiben. Du kannst nicht die Nachrichten sehen. Du darfst keine Musik hören außer sie ist christlich und gebilligt.“ Er schmiss mehr Sachen hinein während er sprach und wurde mit jedem Wort wütender. „Du musst diese absurden Bücher lesen und abschreiben.“ „Über was?“ Finn starrte ihn immer noch geschockt an. Blaine winkte ab. „Darüber wie du deinen Weg ändern würdest! Was heißt das überhaupt? Oh, ich drehe mich jetzt einfach um und mag ganz plötzlich Mädchen?“ „Aber du hast nicht da gelebt?“ „Nach der ersten Woche bleibst du dort. Du lebst in einem Raum mit drei anderen schwulen Teenagern.“ „Konntest du mit ihnen reden?“ „Ja, aber es war einfach lächerlich.“ Blaine klebte eine Box zu. „Es gab nicht viel Gerede und wenn doch dann nur über... nun ja... alle sprachen bloß über Sex und Drogen. Nachts würden die Leute sich raus schleichen und Partys feiern, trinken und miteinander schlafen. Das Camp tat nichts außer einer Bande Jugendlicher die Möglichkeit zu sehr viel Sex zu geben. Wir haben unsere Bücher abgeschrieben, wie wir unsere Bedürfnisse ignorieren würden und fünf Minuten nachdem wir sie fertig hatten, schloss sich fast jeder ins Badezimmer ein und hatte Sex.“ „A- Also... haben sie euch nur die Bibel vorgelesen und so?“ „Wir mussten Verse auswendig lernen.“ Blaine ging zum Geschirr, Finn folgte ihm in den anderen Raum. Blaine wollte aufhören zu reden, aber er wollte nicht unhöflich sein. „Und wenn man sie nicht perfekt konnte wurde man bestraft.“ „Bestraft?“ Blaines Hände zitterten als er seine Teller in eine Schachtel packte. „Ja, bestraft. Manchmal ließen sie uns diese bescheuerten Dokus sehen über den Spaß eine Frau zu lieben oder einen Mann. Die Schwulen würden die über Frauen sehen und die Lesben über Männer. Und manchmal mussten wir bloß die ganze Nacht aufbleiben und Verse auswendig lernen. Und teilweise würde einer der jüngeren „Aufseher im Training“ dich zusammenschlagen.“ „Was?“, schrie Finn. „Ja. Sie mochten es dich herum zu schubsen. Besonders wenn man kleiner und extravaganter war.“ Blaine holte tief Luft. Es war als könnte er nicht aufhören darüber zu reden, jetzt wo er angefangen hatte. Er hatte noch nicht einmal Kurt davon erzählt was in diesen Camps passierte und vor allen Dingen hatte er ihm nichts von seinen zahlreichen Sex-Eskapaden erzählt. Kurt wusste, dass er ein sehr aktives Sexleben gehabt hatte, als er fünfzehn war, doch nichts Genaueres. „Es gab immer wieder Ermittlungen. Jemand schlug zu hart zu und wenn das Kind nach Hause kam, sah man das. Aber es änderte nichts daran. Sie haben mich fünf Sommer in Folge dort hingeschickt.“ „Warum haben sie aufgehört dich dort hinzuschicken?“, fragte Finn. „Ich will nicht darüber reden.“, sagte Blaine in einem scharfen Ton. Er hatte genug geredet und sie kamen nun zu Themen auf einem ganz anderen Level. Blaine konnte nichts darüber sagen, noch nicht. „Okay Kumpel“ nickte Finn und packte weiter Sachen in die Kartons. Er war für einige Momente ruhig und sprach dann: „ Ich denke ich... uh... hätte nicht fragen sollen... Tut mir Leid, wirklich, Blaine... das ... das ist nicht cool. Was sie getan haben meine ich...“ Blaine sah auf und traf Finns Augen. Er hatte genug Zeit gehabt sich zu beruhigen und er zeigte ein Lächeln. „Danke. Es ist lange her, es ist okay. Erzähl es bloß nicht Kurt.“ „Kurt weiß nichts davon?“ Finn sah überrascht aus. „Warum nicht?“ „Ich mag es nicht, darüber zu reden. Sollte er fragen, würde ich es ihm erzählen. Aber ich habe nicht das Bedürfnis es zu erwähnen…“ Blaine zuckte mit den Schultern. „Er macht sich schon genug Sorgen. Ich werde es ihm irgendwann erzählen.“ Finn nickte wieder, er fühlte sich noch immer schuldig, weil er Blaine aufgeregt hatte. Es war allerdings ganz schön cool, dass er solch einen intimen Moment mit dem Freund seines Bruders gehabt hatte. Während diesem kurzen Gespräch hatte er so viel Respekt vor Blaine gewonnen und es ließ ihn den Jungen in einem ganz anderen Licht sehen. Blaine und Finn waren nicht vor zehn Uhr abends fertig mit auspacken und Blaine wusste, dass es keinen Weg geben würde, um zu dieser Uhrzeit unbemerkt in das Krankenhaus zu schleichen, da die Besuchszeit um neun Uhr geendet hatte. Er hatte gehofft, dass er es schaffen würde zumindest für die Nacht zu Kurt zu gehen, aber leider hatte das nicht funktioniert. Die Sachen zusammen zu packen hatte sie länger aufgehalten als er gedacht hätte und dass sie das Buckeyes-Spiel auf dem Fernseher hatten laufen lassen, hatte auch nicht gerade geholfen. „So müde. Ich kann mich nicht mehr bewegen.“, gähnte Finn als er auf der Couch zusammenbrach. „Ich wusste nicht, dass ein Karton mit Gewand so schwer sein kann.“ Blaine fiel auf einen Stuhl im Wohnzimmer. Er starrte auf den Fernseher ohne wirklich etwas zu sehen. Er war halb eingeschlafen als sein Handy klingelte. Er sah hinunter auf den Display. Er hatte Angst, dass es seine Eltern wären. Aber es war unmöglich, dass sie es schon wussten…. Unmöglich. Es war eine unbekannte Nummer, aber er ging dennoch ran. „Hallo?“ „Blaine.“ Blaine lächelte und stand auf um in das Gästezimmer, wo er nun wohnte, zu gehen. „Hey! Wie geht es dir? Wie war es?“ „Es war gut.“, sagte die Stimme seines Freundes sanft. „Ich vermisse dich. Bist du schon zu Hause?“ „Wir sind gerade fertig geworden. Ich habe versucht rechtzeitig zurück zu sein um dich zu sehen, aber es hat länger gedauert als ich gedacht hab. Sorry.“ „Mmmmh, ist okay.“ Blaine konnte geradezu sehen wie Kurt sich auf seiner Seite zusammenrollte während er das Telefon hielt. Er sah wahrscheinlich bezaubernd aus. „Hast du viel ferngesehen?“ „Mmmmh. Carole und ich haben Die Schöne und das Biest angeschaut. Ich könnte geweint haben oder auch nicht.“, gähnte er. „Sie haben gesagt, dass ich bald nach Hause kann. Wahrscheinlich übermorgen. Oder danach. Solange ich nicht wieder Fieber bekomme oder so.“ „Oh?", fragte Blaine. Er wartete einige Sekunden doch er bekam keine Antwort. „Kurt?“ „Hmmmm?", Kurt war offensichtlich am weg dösen. „Kurt, ich liebe dich… ich liebe dich.“ Blaines Magen verknotete sich plötzlich, als er über das Gespräch mit Finn nachdachte. Er wollte Kurt sehen. Er wollte, dass Kurt ihn umarmte. Selbst wenn Kurt nicht wusste was los war, würde es Blaine besser gehen. Immer wenn er über etwas Trauriges nachdachte ging er einfach zu Kurt und fragte nach einer Umarmung. Kurt war sehr gut darin, nicht nachzufragen in Situationen wie diesen. Er legte einfach seine Arme um ihn, auf seinen Zehenspitzen stehend und legte seinen Kopf auf Blaines Schulter. Manchmal summte er oder schaukelte Blaine ein wenig, manchmal stand er einfach still und drückte seinen Freund bis dieser wegrückte. „Das weißt du, richtig?“ „Nein, nimm nicht das Telefon. Nein.“, wimmerte Kurt plötzlich. „Liebling, hier ist Carole. Es tut mir Leid, aber er schläft gerade ein. Sie haben seine Medikamentendosis wieder geändert.“ Blaine biss sich auf die Lippe und versuchte sein Bedürfnis leise zu seufzen zu unterdrücken. „Sag ihm, ich rede morgen mit ihm?“ „Natürlich, Honey. Du solltest dich auch ausruhen. Du klingst erschöpft.“ „Das werde ich jetzt machen, Carole. Danke.“ Blaine legte auf und legte sich hin, aber konnte nicht einschlafen. Er dachte viel zu viel nach um zu schlafen und das war nicht unbedingt gut. Neuer Teil „Hallo, Kurt!“ Kurt, der gerade dabei war einen Bissen Kartoffelpüree zu essen, lies fast seine Gabel fallen( „Wer isst Kartoffelpüree mit einer Gabel“ hatte er gedacht als die Krankenschwester ihm das Tablett gegeben hatte) und seine Augen weiteten sich. Rachel Berry stand in seinem Krankenzimmer und er, Kurt Hummel, sah schrecklich aus. Er sah schrecklich aus, er hatte eine Woche nicht geduscht und wahrscheinlich roch er auch so. Er sah schrecklich aus, weil sein Haar fettig war und er sich sicher war, dass sein Gesicht auch nicht besser aussah. „Oh Gott.“, keuchte er als ihr zwei Männer leise in den Raum folgten. „Rachel, du kannst nicht einfach in ein Krankenhauszimmer platzen ohne anzuklopfen!“, wisperte Leroy Berry, ihr afroamerikanisch-muslimischer Vater. „Kurt, wie geht es dir?“, fragte Hiram, Rachels jüdischer Vater, als er an das Bett gelangte. „Oh, Gott.“, wiederholte er. Leroy lachte. „Deswegen platzt man nicht einfach in ein Krankenhauszimmer, Rachel. Man würde denken du hättest deine Lektion gelernt nachdem was passiert ist als du sechs warst. Ich vermute sie hat gelogen als sie gesagt hat, dass sie dich angerufen hat?“, richtete sich seine Aufmerksamkeit auf Kurt. Alles was Kurt tun konnte, war nicken. Rachel rollte bloß mit ihren Augen als sie sich auf das große Fensterbrett setzte, das in der Nähe des Bettes war, und überkreuzte ihre Beine. „Ich wusste er würde Nein sagen, aber ehrlicherweise ist es lächerlich. Er ist nun schon eine Woche hier und niemand durfte ihn besuchen. Mercedes wird richtig hysterisch, Kurt.“ „Rachel, ich kann nicht glauben, dass du das getan hast.“ Hiram schüttelte seinen Kopf und setzte sich auf einen Stuhl neben Kurt. „Es tut mir Leid, Kurt. Manchmal vergisst sie, dass sich nicht die ganze Welt nur um sie dreht.“ „Das hat nichts mit mir zu tun! Ich bin hierhergekommen, Kurt, um die Set-Liste für die Sectionals mit dir zu diskutieren. Die New Directions brauchen dich. Wenn wir besser aussehen, wird mich das noch besser klingen lassen.“ Leroys Augen weiteten sich vor Horror. „Rachel! Bitte, geh zur Cafeteria und kauf etwas! Ehrlich!“ „Daddy, er wird in kurzer Zeit zurück sein und wir sind die beiden besten Sänger im Glee Club. Ich brauche sein Feedback. Wir tragen die Last des Clubs und wenn wir es in die –“ „Trag das Gewicht für ein paar Minuten woanders, okay? Und versuche ein bisschen weniger von dir selbst eingenommen, zurück zu kommen, Süße.“, fügte Hiram hinzu. „Du bist Schuld, Leroy, weil du ihr mit drei Jahren die Karaoke-Anlage gekauft hast...“ „Gut!“, seufzte Rachel. „Aber ich werde zurück sein, Kurt, und wir werden darüber diskutieren. Ich möchte mit dir ein paar Ideen für Kostüme besprechen. Ich denke über etwas McQueen inspiriertes nach. Ich weiß der Typ ist tot, aber_.“ „Schätzchen, geh.“ Leroy machte eine winkende Bewegung mit der Hand und zeigte dann auf die Tür. Er lächelte allerdings seine Tochter an und schien nur ein bisschen genervt. Rachel Berry verließ den Raum. „Es tut uns so Leid, kurt. Sie hat gesagt, dass sie dir Bescheid gesagt hat, dass wir kommen.“, sagte Hiram. Er lehnte sich nahe zu Kurt und legte seine Hand auf Kurts. „Wie geht es dir?“ „Oh Gott.“ Leroy lachte und setzte sich auf den anderen Stuhl neben seinem Ehemann. „Mach dir keine Sorgen, Kurt. Wir werden dich nicht für dein Aussehen verurteilen. Vor allen Dingen, weil du jedes andere Mal als wir dich gesehen haben, absolut perfekt ausgesehen hast.“ Kurt blinzelte ihn an und öffnete seinen Mund um zu sprechen, aber es kam kein Ton heraus. „Wir wollten herkommen als wir gehört haben, dass du hier bist, aber dein Vater hat gesagt, er denke du bräuchtest ein wenig Zeit. Ich hoffe das stört dich nicht.“, sprach Hiram wieder mit sanfter Stimme. „Natürlich nicht.“, quiekte Kurt. „D-danke fürs Kommen.“ Leroy lachte. „Wie geht es dir, Kurt? Verläuft die Heilung gut?“ „Ja.“, nickte Kurt. „Mein Handgelenk fühlt sich schon viel besser an und ich kann feste Nahrung zu mir nehmen und mich bewegen… Sie wollen allerdings, dass ich noch nicht rumlaufe. Sie denken es würde mich zu sehr erschöpfen oder so.“ „Du solltest es wirklich langsam angehen lassen.“ Hiram drückte kurz Kurts Hand. „Ist Jemand mit dir hier? Ich denke ich habe den Truck von deinem Vater gesehen.“ „Dad telefoniert gerade mit Jeff. Mal wieder eine Krise in der Werkstatt. Er hat nur neue Angestellte, außer Jeff natürlich, und zwei von ihnen sind Idioten.“, zuckte Kurt mit den Schultern. „Er ist wahrscheinlich bloß draußen um besseren Empfang zu haben. Blaine wird auch gleich hier sein.“ „Wie haben dir ein paar Snacks mitgebracht!“, rief Leroy plötzlich aus und hielt zwei Tupperwareboxen hoch. „Ich habe dir Cookies mitgebracht, weil jeder Cookies mag. Hiram meinte du würdest Obst haben wollen… was wahrscheinlich wahr ist, weil du dich immer so gesund ernährst… aber die Cookies sind gut. Sie sind allerdings gekauft, weil ich nicht kochen kann.“ „Das wissen wir, Honey.“, lachte Hiram. Er war der Hausmann gewesen und hatte sich um Rachel und des Haushalt gekümmert. Er hatte erst wieder begonnen zu arbeiten als Rachel dreizehn wurde und erwachsen genug war um alleine zu Hause zu bleiben (und sich selber Essen zu kochen, denn immer wenn sie und Leroy alleine waren, hatte es Fast Food gegeben). Kurt lachte. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er hatte Rachels Väter seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, aber sie – Hiram vor allen Dingen – waren die Leute zu denen er gegangen war wenn alles zu viel wurde. Besonders als die Dinge an der McKinley aus dem Ruder liefen. Hiram seufzte leicht, seine Hände noch immer auf eine beruhigende Art und Weise über Kurts. „Ist alles okay?“ „Nein.“ Die Worte waren schneller aus seinem Mund als er es gewollt hatte und er klang wie ein kleines Kind. Leroy saß auf der Kante des Bettes, wo Blaine normalerweise saß, und sah Kurt aufmerksam an. „Ich habe geweint als mir Rachel davon erzählt hat.“, sagte Hiram leise. „Ich hatte gehofft, dass du nichts Derartiges erleben müsstest, Kurt…“ „Ich auch.“, wisperte kurt und sah hinunter. „Es wird besser.“ Leroy klopfte auf Kurts Knie. „Letzten Endes wird es das.“ „Es fühlt sich nicht so an, als würde es das“ schniefte Kurt „Und ich verlasse das Krankenhaus morgen oder übermorgen… Ich will nicht nach Hause.“ „Ich habe mich genauso gefühlt als ich in deinem Alter angegriffen wurde. Nur das dein Angriff viel schlimmer war.“, sprach Leroy sanft. „Es ist eine Umstellung. Aber deine Familie wird es einfacher machen. Und du kannst uns jederzeit anrufen. Auch um drei Uhr morgens.“ Kurt lächelte gezwungen als seine Lippen zu Zittern begannen. „Ich weiß. Es ist bloß so schwer überhaupt darüber nachzudenken.“ Hiram stand auf und zog Kurt in eine Umarmung. „Du musst darüber nachdenken und darüber reden, damit es dir besser geht... Ich erinnere mich daran wie Leroy es in sich behalten hat und es...“, Er brach nach Worten suchend ab. „Es machte die Dinge schwerer.“, seufzte Leroy. „Aber als ich einmal darüber geredet hatte, fühlte ich mich sehr viel besser. Es macht es einfacher, damit fertig zu werden und gesund zu werden.“ „Ich habe Angst.“, gab er gegen Hirams Brust murmelnd zu. „Ich weiß, Schätzchen, ich weiß.“ Die Tür öffnete sich ein wenig. „Rachel, kannst du- … oh, Hallo.“, sagte Leroy und lächelte. „Oh, du musst Blaine sein.“ Blaine kam leise herein. „Störe ich?“ Kurt schüttelte den Kopf und rieb seine Augen. „Nein.“ Leroy ging wider zurück zum Stuhl. „Ich bin Leroy Berry. Es ist schön dich kennen zu lernen.“ Blaine lächelte unsicher. „Rachels Vater? Ich bin Blaine Anderson:“ „Hiram Berry.“ Hiram hielt seine Hand hin sobald Blaine das Bett erreichte. „Oh, ich wusste nicht, dass Rachel zwei Väter hat. Es ist schön Sie beide kennen zu lernen.“ Blaine schüttelte Hirams Hand und dann Leroys. Hiram zerzauste Kurts Haar. „Sollen wir euch zwei alleine lassen?“ Kurt schüttelte seinen Kopf. Er wollte nicht wirklich, dass sie gingen. Er fühlte sich besser, weil er wusste Leroy hatte Ähnliches erlebt und es ihm wieder gut ging. Es gab ihm Hoffnung, dass es ihm auch wieder besser gehen würde. „Ihr müsst nicht gehen:“ Hiram nickte und strubbelte wieder durch Kurts Haar. „Wir werden noch etwas länger bleiben, aber ich will nicht dass wir zu lange bleiben. Du musst dich ausruhen.“ Die Vier blieben für einige Minuten ruhig. Kurts Augen fanden Blaines und er schniefte ein wenig ihn still bittend, dass er herkommen und bei ihm sitzen sollte. Nicht weil er Angst hatte. Er brauchte Blaine bloß wirklich an seiner Seite. „Gehst du mit Kurt und Rachel zur Schule, Blaine?“, fragte Leroy Blaine um etwas Smalltalk zu betreiben. „Nein. Ich habe letztes Jahr meinen Abschluss gemacht.“, antwortete Blaine während er sich auf die Ecke des Bettes setzte. „Gehst du zur OSU mit Finn?“, fragte Hiram. „Ich habe an der UK Englisch studiert. Ich nehme jetzt eine kurze Pause.“ Seine Augen sahen zu Kurt und er lächelte ihm zu. „Ich bin einige Jahre nicht zur Schule gegangen bevor ich zum College ging.“, sagte Leroy nachdenklich. „Er dachte er könne es als Modell schaffen. Es hat allerdings nicht funktioniert.“, schnaubte Hiram und schüttelte den Kopf. „Wenn ich nicht gemodelt hätte- “ „Versucht hätte zu modeln.“ „Wenn ich nicht versucht hätte zu modeln, hätte ich dich nie kennen gelernt.“ Kurt lachte leise über die zwei Männer. Er war oft genug bei ihnen zu Hause gewesen und hatte oft genug bei Rachel übernachtet um an ihre Zankereien gewöhnt zu sein. Als er jünger gewesen war und bevor er Blaine getroffen hatte, hatte er genau so etwas haben wollen wie sie. Sie waren Vorbilder für ihn. Natürlich waren sie es, sie waren die einzigen schwulen Leute, die er kannte, abgesehen von seiner Tante, die er kaum sah. Die Tür öffnete sich und Rachel schlenderte herein. „Blaine Warbler!“, verkündete sie wie immer, wenn sie ihn sah. „Anderson.“, korrigierte er, allerdings war er mittlerweile schon daran gewöhnt. Sie war nicht die einzige Person, die ihn Blaine Warbler nannte. „Hallo, Rachel.“ Rachel stürzte zu ihm und umarmte ihn. „Ich liebe diese ganze Situation. Es ist so süß von dir hierher zu fahren um bei deinem Freund zu sein. Ich bewundere dein Engagement. Obwohl ich sagen muss, dass deine Anwesenheit hier völlig unnötig ist.“ Leroy rollte mit den Augen und Hiram schlug ihn. Blaine sah bloß mit hochgezogenen Augenbrauen zu Kurt. „Ich meine er hat Mercedes und mich natürlich. Nur dass er uns ihn nicht hat sehen lassen. Aber wir wären beide für ihn da gewesen, wenn er uns gelassen hätte. Ich habe am ersten Tag versucht hier herein zu kommen, aber sie haben mich raus eskortiert. Sie haben gesagt es wäre wegen meinem singen – Ich wollte bloß meine Ankunft verkünden – aber ich denke wirklich sie mögen mich einfach nicht. Also Blaine, was hältst du von türkisen Shirts und neongrünen Federboas? Sehr Alexander McQueen, nicht?“ „Erm… eigentlich, denke ich nicht… und…“ Blaine sah Kurt an. „Das hört sich grauenhaft an, Rachel Berry.“ Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Was tust du dem Glee Club an? Ich bin erst seit einer Woche weg und du versuchst alle in die 1970er Jahre zurück zu versetzten. Wenn du jetzt auch noch mit weit ausgestellten weißen Hosen anfängst, spreche ich nie wieder mit dir.“ „Ich habe meine Tier-Pullover-Phase schon überwunden. Ich dachte du würdest stolz auf mich sein.“, höhnte Rachel. „Ich werde stolz auf dich sein, wenn du aufhörst Babylätzchen-Farben mit Alexander McQueen zu vergleichen.“ Hiram lachte und stand auf. „Wir sollten gehen, Kurt. Wir wollen dich nicht aufregen und vom Ausruhen abhalten.“ Leroy klopfte auf Kurts Knie als er aufstand. „Ruf uns an wenn du uns brauchst. Wir sind immer da um zu reden.“ Kurt nickte. „Danke fürs Kommen. Wirklich. Euch allen.“ „Es wird dir bald wieder gut gehen. Es wird besser.“, sagte Leroy sanft. „Kümmere dich um ihn, okay?“, sagte Hiram zu Blaine und schüttelte seine Hand. „Es war schön dich kennen zu lernen.“ „Kann ich bleiben?“, fragte Rachel. „Ich denke Kurt braucht Ruhe. Wir bringen dich später noch einmal her.“, antwortete Hiram, ging zur Tür und sah zurück zu Kurt. „Auf Wiedersehen, Schätzchen.“ Rachel lehnte sich hinunter um Kurts Wange zu küssen. „Ich werde dich noch ein Mal besuchen kommen. Ruf Mercedes an wenn du kannst. Sie ist wirklich besorgt.“ „Werde ich.“, nickte Kurt. Leroy sandte einen letzten Blick zu Kurt und ging mit seinem Mann und seiner Tochter hinaus. Kurt schlang seine Arme um Blaine und kuschelte sich an seine Seite, glücklich, dass er Blaine endlich für sich alleine hatte. „Ich habe dich so vermisst.“ „Ich habe dich auch vermisst.“ Blaine lehnte sich hinunter um einen Kuss auf Kurts Haar zu drücken. Kurt ließ seinen Kopf für einige Zeit an Blaines Seite gepresst. Die gesamte Anspannung verschwand langsam und wurde durch Behaglichkeit und Sicherheit ersetzt. Er fühlte wie Blaines Finger durch seine Haare strichen und seinen Rücken rieben. So wohl hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. „Schläfst du?“, wisperte Blaine um seinen Freund gegebenenfalls nicht zu wecken. Kurt schüttelte seinen Kopf und rückte noch näher. Er fühlte Blaines Lachen als er sich bewegte und dann fühlte er wie er näher herangezogen wurde. Er sah mit seinem Kinn auf Blaines Brust auf. „Sorry, dass ich am Telefon eingeschlafen bin. Die Medizin hat mir stärker zugesetzt als ich angenommen habe.“ „Das ist schon in Ordnung.“ Blaine lächelte ihn an und berührte seine Wange. „Du siehst heute viel besser aus.“ „Hast du alles geschafft, was du machen wolltest?“, fragte Kurt und lehnte sich gegen ihn. „Ja, öffne deine Hand.“ „Warum?“, fragte Kurt schüchtern. Blaine küsste ihn auf die Wange. „Du wirst es gleich sehen. Öffne sie.“ „Kann ich zumindest meine Augen offen lassen?“, fragte er als er die Hand öffnete. Er bekam allerdings keine Antwort. Blaine griff bloß in seine Tasche und gab ihm etwas sehr kleines in die Hand. „Ich wollte etwas besseres finden, aber... nichts war gut genug. Ich hoffe es gefällt dir.“ Kurt sah auf seine Handfläche und sah eine kleine grüne Glas-Schildkröte mit hellblauen Augen. Sie war sehr detailliert und schön. „Sie hat mich an dich erinnert, also habe ich sie genommen. Auf dem nach Hause Weg haben wir an diesem kleinen Shopping Center gehalten um zu essen... Ich wollte etwas Besseres finden, aber-.“ Kurt lehnte sich hinauf, küsste ihn und schnitt ihm das Wort ab. „Es ist perfekt. Ich denke ich werde ihn ... Nolan nennen.“ „Mein Name wäre fast Nolan geworden.“, lachte Blaine. „Es sollte irgendwann Nolan Christopher Anderson werden.“ „Sehr repräsentabel.“, bemerkte Kurt. „und es wäre auch fast Zachary Sean, Lucas Branson, Remington Dominic, geworden“ “Schrecklich! Das ist fast so schlimm wie Wyatt.“ „Wyatt ist mein Zweitname.“ Blaine stupste ihn an. „Dein Zweitname ist wirklich Wyatt?“, lachte Kurt laut. „Ich glaube sie wollten einen Namen, der reich klingt.“, zuckte Blaine mit den Schultern. Er war daran gewöhnt, dass Leute über seinen Namen lachten. Manchmal lachte er selber darüber. Der Geschmack seiner Eltern war in allen Dingen sehr eigenartig. „Blaine Wyatt Anderson.“ Kurt sprach seinen Namen in einer Art aus, die ihn viel schöner klingen ließ als er eigentlich war. Es hatte wirklich einen schönen Klang. „Blaine Wyatt... weißt du, ich mag es irgendwie.“ Blaine schnaubte. „Nun ja du bist unglaublich voreingenommen, oder etwa nicht? Welchen Zweitnamen hast du, Kurt Hummel?“ „Elizabeth.“ Kurt antwortete sofort. „Ich hab dir meinen gesagt, Kurt. Du musst mir deinen sagen. Das ist bloß fair.“ „Es ist Elizabeth.“ „Kuuuuuuuurt.“ „Mein Zweitname ist Elizabeth. Ich sollte ein Mädchen werden.“, sagte Kurt und sah sehr ernst aus. „Der Arzt meinte ich würde ein Mädchen werden. Meine Mutter war begeistert weil sie schon immer eine kleine Elizabeth haben und nach ihr benennen wollte. Also hat sie sich entschieden die Geburtsurkunde auszufüllen als mein Vater im Badezimmer war. Er wollte, dass ich Kurt heiße... also hat sie mich Kurt Elizabeth Hummel genannt.“ „Du lügst. Ich glaube dir nicht. Nicht ein bisschen.“ Kurt schnaubte ein bisschen, frustriert, und seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Schildkröte. „Nolan ist so süß. Was soll sein Zweitname sein?“ „Sarah?“, neckte Blaine. Kurt schlug gegen seinen Arm und es war überraschend fest für jemand so zierlichen wie Kurt Hummel. „Mach dich noch einmal über meinen Zweitnamen lustig, Anderson, und ich werde dich für den Rest deines Lebens Remington Dominic nennen.“ Blaine lachte und lehnte sich gegen ihn. „Du bringst mich zum Lachen... und das ist trotzdem nicht dein Zweitname, Kurt.“ „Du bist gemein.“, schmollte Kurt obwohl er es durchaus gut fand, dass sein Freund nun noch näher bei ihm war. Blaine war wirklich zu klug. Das allerdings war ein Teil den er Blaine mochte. Er war extrem intelligent. „Jetzt such den Zweitnamen unseres Kindes aus!“ „Unser Kind, huh?“ Blaine sah zu der Schildkröte. „Ich persönlich denke es hat das Aussehen von dir geerbt.“ „Blaine!“ Kurt lachte wieder laut. „Such einen Namen aus!“ „Hmm... Nolan Alexander?“ „Nolan Alexander Anderson-Hummel.“ Kurt nickte sehr ernst, als würden sie den Namen eines echten Kindes festlegen. „Gut gemacht, Blaine. Das gefällt mir.“ Burt öffnete die Tür und kam herein. „Was macht ihr zwei?“ „Unserem ersten Kind einen Namen geben.“, zwitscherte Kurt, während Blaine einfach den Kopf schüttelte und lachte. Spoiler: Im nächsten Kapitel bekommt Kurt Besuch von zwei weiteren Freunden und darf endlich nach Hause. Könnt ihr euch einen Kurt unter den Nebenwirkungen von Schmerzmitteln vorstellen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)