Pirate's Dreams von Black_Melody (...might turn into nightmares) ================================================================================ Kapitel 24: Niijuuyon --------------------- Zufrieden lächelnd kuschelte Shin sich an seinen Freund und zeichnete träge kleine Kreise auf die erhitzte Haut. Sein Körper vibrierte immer noch leicht, die Nachwirkungen des kleinen Schäferstündchens würden so schnell nicht verschwinden. Vielleicht würde eine kalte Dusche helfen, aber im Augenblick hatte er keine Lust, aufzustehen. Er wollte einfach nur die Wärme des anderen Körpers genießen. Ein leises Seufzen entkam ihm. Endlich. Endlich fühlte er sich wieder einmal gut. Er hatte seine Beziehung wieder unter Kontrolle, er konnte sich bei seinem Freund fallen lassen, ohne hart aufzuschlagen. Saga war sein vertrauen wert, da konnte er sich sicher sein. Es war angenehm, wie der Größere ihm durch die Haare und über den Rücken strich und ihm einfach seine Zeit ließ. Das alles, was hier geschah, war nicht erzwungen und nur einfacher Sex. Er musste nicht einfach akzeptieren, dass etwas mit seinem Körper passierte, das er eigentlich gar nicht wollte. Wieder seufzte er und sah seinen Freund an, begegnete dabei sofort den dunklen Auge, aufmerksamen Augen. Ein schwaches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Die Bilder, die immer wieder auftauchten, waren Vergangenheit. Und irgendwie verloren sie ihren Schrecken, wenn er so neben seinem Freund lag und die zärtlichen Berührungen auf seiner Haut spürte. Unter diesen Umständen würde ihm so etwas nie wieder passieren. Er war auf der Dark Rose bei seinen Freunden, die ihm das niemals antun würden. Sein Albtraum war vorbei und es wurde Zeit, dass er über die Vergangenheit hinweg kam. Lächelnd stemmte er sich ein wenig hoch und streckte sich, um den Größeren wieder sanft zu küssen. Er genoss diese zarten Kontakte plötzlich auf eine ganz andere Art. Es war eine kleine Geste, die ihm zeigte, was wirklich zwischen Saga und ihm war, keine einfache, beruhigende Berührung, die ihn nur von seinen Ängsten ablenken sollte. Wieso hatte er das während seiner Gefangenschaft nur fast vergessen? Still strich er dem Kapitän über die Wange und stahl sich wieder einen kleinen Kuss, legte dann seine Stirn an die des anderen und schloss die Augen. „Ich liebe dich“, flüsterte er und genoss einen Moment die herrschende Stille. „Shin… Du weißt, dass ich dich auch liebe.“ Sanft strich der andere ihm über den Rücken. Natürlich wusste Shin, dass er dem Größeren über alles ging, aber das bedeutete nicht, dass er es nicht gern immer wieder hörte. „Was hältst du davon, wenn wir es uns in der Badewanne gemütlich machen?“, schlug der Ältere schließlich vor. „Nach Frühsport können wir eine kleine Katzenwäsche bestimmt gut vertragen, bevor wir uns in den Tag stürzen.“ „Aber es ist noch immer viel zu früh“, protestierte Shin leise mit einem Blick aus dem Fenster, seufzte dann aber ergeben. „Na schön. Badewanne ja. Wirklich aufstehen bin ich ja ganz schwer gegen.“ „Sag mir nicht, dass du schon wieder müde bist. Du hast doch schon so viel geschlafen.“ Frech zwickte der Ältere ihm in die Seite und setzte sich mit ihm auf, strich ihm dann durch die Haare. „Na komm. Wir sollten uns zumindest für den Weg noch eine Kleinigkeit überziehen.“ Seufzend fuhr Shin sich mit einer Hand durch die feuchten Haare und sah in den fröhlich strahlenden, blauen Himmel. Die Sonne hatte zwar noch nicht ihren höchsten Stand erreicht, aber es war schon ziemlich warm. Schon fast unangenehm warm. Aber eben nur fast. Ihm war schrecklich langweilig, das war in erster Linie das Problem, und am Liebsten hätte er die Zeit mit seinem Bruder verbracht, aber Toyo war früher nie ein Frühaufsteher gewesen, und so sehr konnte sein Brüderchen sich eigentlich gar nicht verändert haben. Trotzdem beschloss er aus purer Langeweile einfach nachzusehen. So gering die Wahrscheinlichkeit auch war, sie bestand. Leise bewegte er sich durch die Gänge und grüßte jeden, der ihm entgegen kam. Allerdings waren es nur die wenigen, die meistens schon vor Sonnenaufgang auf den Beinen waren, wenn sie auf dem offenen Meer unterwegs waren. Darunter auch Byou, welcher wohl einer von Toyos neuen Zimmergenossen war. Zwar war Shin sich nicht ganz sicher, ob es überhaupt eine gute Idee war, seinen Bruder inmitten von sexbesessenen Piraten leben zu lassen, aber er hoffte einfach, dass die anderen genug Anstand besaßen. „Byou, hast du mein Brüderchen heute schon gesehen?“, fragte er den Blonden ruhig. „Ja, in Zeros Bett. Keine Sorge, es schien ihm ganz gut zu gehen, die beiden lagen zwar ziemlich dicht aneinander gekuschelt da, aber waren noch angezogen. Ziemlich niedlicher Anblick.“ Skeptisch zog Shin eine Augenbraue hoch, bedankte sich aber trotzdem für die Information. Nachdenklich lehnte er sich an die Wand und kaute auf seiner Unterlippe herum. Sein Verstand wollte ihn schon dazu zwingen, seinen Bruder in sein eigentliches Zimmer zu sperren und ihn gehörig zurechtzuweisen, immerhin hatte er seiner Mutter versprochen, auf Toyo aufzupassen. Aber Toyo war alt und besonders reif genug, um selber zu entscheiden. Und noch war gar nichts passiert, solange sein Bruder nur mit Zero in einem Bett schlief. Seufzend schüttelte Shin den Kopf. Toyo war mehr oder weniger auf sich allein gestellt, er selbst konnte nur schützend eine Hand über den Jüngeren halten. Außerdem gab es wesentlich schlimmere Männer an Bord als Zero. Der Schwarzhaarige war zwar immer noch von Rens Tod gezeichnet, aber gerade deswegen hatte der andere doch ein wenig Glück verdient. Warum sollte Toyo nicht auch ein wenig davon abbekommen? Still stieß Shin sich von der Wand ab und schlenderte den Weg, den er gekommen war, zurück. Vielleicht sollte er wirklich nur einmal mit jedem der beiden allein reden, aber das würde schon vollkommen ausreichen. Aber eines stand fest: Sollte Toyo wegen Zero leiden, hätte der Ältere sowohl bei Shin als auch bei Saga verspielt. Schwer pustete Yumehito sich eine der hellblonden Haarsträhnen aus dem Gesicht und ließ seinen Blick über das Deck gleiten. Er war mitgefahren, weil er Shin hatte helfen wollen und weil ihn das Fernweh geplagt hatte. Es gab tatsächlich das eine oder andere, das er an seinem neuen Arbeitsplatz liebte. Er konnte die Welt sehen und musste sich niemals Sorgen um seine finanzielle und medizinische Versorgung machen. Er konnte seiner Berufung nachgehen und helfen, wenn es gefordert war. Und totarbeiten würde er sich ganz sicher nicht. Aber gleichzeitig zwang ihn diese Situation auch in die Knie. Er war verliebt, was prinzipiell nicht schlimm war, aber er war in einer verdammt ausweglosen Situation. Er hatte keine Lust auf einen Streit mit Hiroto, aber er wollte auch nicht einfach so aufgeben. Dafür lag ihm schon jetzt zu viel an Shou, und wenn er an Bord bleiben sollte, würde er es nicht ertragen, würde er Shou nicht bekommen und diesen trotzdem jeden Tag sehen müssen. Zeitgleich wollte er Hiroto aber auch nicht einfach den Freund ausspannen. Es gab eigentlich keine Möglichkeit, unbeschadet aus dieser Situation herauszukommen, besonders da der Koch bei jeder Gelegenheit schwor, dass er ihn liebte. Es war zum Verrücktwerden, und Yumehito war sich nicht einmal sicher, wie lange er dieses Spiel noch mitspielen könnte. „Hey.“ Erschrocken fuhr er zusammen, als Shin ihm förmlich in den Rücken sprang und ihm vergnügt in die Rippen piekste. Shin ging es schon deutlich besser, das war mehr als offensichtlich, wegen dem Brünetten musste er also nicht mehr zwangsläufig an Bord bleiben. Wenn er also wollte, könnte er gehen, sein Auftrag war erfüllt. Schwach lächelte er den strahlenden, jungen Mann an. Irgendetwas war an diesem heute komplett anders als sonst, aber nicht negativ. „Was hast du heute Morgen angestellt?“, fragte er deshalb leise nach und musste leise lachen, als der Jüngere beschämt den Blick senkte und sich verlegen auf die Unterlippe biss. Die Frage war wohl eindeutig beantwortet. „Du musst dich nicht schämen, weil du Sex hattest. Außer, du hast Saga betrogen, aber das ist hier ja sowieso Gang und Gebe“, meinte er leicht amüsiert und wuschelte dem anderen durch die Haare. „Nein, ich habe Saga nicht betrogen. Aber es muss ja nicht gleich jeder sehen, dass ich ihn wieder so nah an mich heranlassen kann“, seufzte der Jüngere und lächelte ihn an. „Ich schulde dir viel. Ohne dich hätte ich das nie geschafft. Was hast du jetzt vor?“ Still zuckte der Blonde mit den Schultern. Das war keine schlechte Frage. Es stand ihm frei, zu bleiben oder zu gehen. „Ich denke, dass ich vorerst bleiben werde. Falls du wieder rückfällig werden solltest, will ich da sein, und eigentlich gefällt es mir hier.“ „Aber?“ Ermutigend strich Shin ihm durch die Haare. „Du weißt, wo das Problem liegt.“ Seufzend schloss er die Augen. Natürlich kannte Shin das Problem, das er hatte. Der Jüngere hatte ja durch die Weitergabe von Infos auch eine gewisse Mitschuld. „Ich würde es gern mit Shou probieren, aber dann ist da noch immer Hiroto. Ich glaube nicht, dass Shou weiß, was er uns damit antut.“ „Dann reden wir mit ihm. Große Gesprächsrunde. Das kriegen wir schon irgendwie wieder hin. Aber weshalb ich eigentlich zu dir gekommen bin… Ich wollte dich bitten, ein wenig auf Toyo zu achten.“ Langsam nickte Yumehito, legte aber fragend den Kopf schief. „Kein Problem, aber warum? Ich habe ihn mit Zero gesehen und er schien gut mit dem klarzukommen. Oder ist gerade das deine große Sorge?“ „Ich will nicht, dass er verletzt wird. Ren ist nicht einmal ein Jahr tot, und ich glaube nicht, dass Zero das völlig verkraftet hat. Toyo soll nicht einfach benutzt werden.“ „Moment, warte. Wer ist Ren?“ Obwohl er den Namen schon einmal gehört hatte, wusste Yumehito nicht, wer dieser Ren überhaupt war. Er hatte nicht weiter nachgefragt, weil es für ihn nicht so wichtig gewesen war, aber vielleicht wäre es doch hilfreich, noch mehr zu erfahren. „Ren ist Zeros Exfreund. Er wurde letztes Jahr von der Marine gefasst und hingerichtet. Sein Tod ging vielen nah, aber Zero eben besonders. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er meinen Bruder nach so kurzer Zeit wirklich als einen anderen Menschen als Ren sehen kann.“ Still pustete Shin sich eine Strähne aus der Stirn. „Ich rede mit beiden und ich achte ein bisschen auf deinen Bruder. Aber dir sollte klar sein, dass er auf niemanden hören wird, wenn er verliebt ist. Er ist eigentlich auch alt genug, um eigene Erfahrungen zu machen. Aus seinen Fehlern kann er nur lernen.“ „Ich weiß, aber er ist einfach mein kleiner Bruder.“ Yumehito lachte leise. Natürlich kannte er den Effekt nur zu gut. Jeder wollte die Menschen, die einem wichtig waren, beschützen, das war menschlich. Zum Problem wurde es nur, wenn man es übertrieb. Sanft wuschelte er dem anderen wieder durch die braunen Haare. „Ist schon gut, aber du solltest trotzdem selbst mit ihm über deine Sorgen reden. Er wird dich verstehen.“ „Komisch. Das Gleiche könnte ich dir über Shou sagen“, erwiderte Shin nachdenklich, um den anderen wieder auf dessen eigenes Problem aufmerksam zu machen. „Er muss einfach begreifen, dass er entweder Hiroto oder dich haben kann, nicht euch beide. Ich glaube einfach, dass er eine klare Ansage braucht, um zu verstehen, dass ihr euch wehrt.“ „Aber…“, wollte der Ältere protestieren, kam jedoch nicht weiter, da Shin seine kleine Predigt einfach fortsetzte: „Ich weiß, dass du Hiroto nicht wehtun und Shou zu nichts zwingen willst, aber wenn du anderen immer nur hilfst, bleibst du selbst dabei auf der Strecke. Frag Nao, wenn du mir nicht glaubst. Er kennt das Problem nur zu gut und weiß, dass er schon lange wieder Single wäre, würde Kazuki nicht so viel Verständnis für ihn zeigen. Manchmal muss man eben auch egoistisch sein.“ „Ich weiß.“ Seufzend sah Yumehito auf den Boden. Das klang in der Theorie so leicht, nur leider konnte er nicht egoistisch sein. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen zu helfen, er konnte niemanden für sich beanspruchen. Er konnte es einfach nicht. „Ich glaube nicht, dass Shou und ich auf Dauer eine Chance haben, aber er muss sich entscheiden. Oder ich mache es für ihn. Er ist schon so lange mit Hiroto zusammen, das wirft man nicht einfach weg.“ „Unterschätze ihn nicht. Hiroto hat ihn verletzt, das hat er nach wie vor weder verwunden noch verziehen, also stehen deine Chancen gar nicht schlecht. Lass den Kopf nicht hängen“, versuchte Shin den Älteren aufzumuntern. Schlechte Laune brachte auch nichts, und er hatte wirklich den Eindruck, dass Shou den blonden Neuzugang zumindest ein bisschen liebte. Still hatte Shin sich mit seinem Frühstück in eine sonnige Ecke an Deck verzogen, um in Shous Gegenwart nichts Unüberlegtes zu sagen oder zu tun. Außerdem war das Wetter schon schön genug. Vielleicht würde er auch so die Gelegenheit bekommen, allein und in Ruhe mit seinem jüngeren Bruder zu sprechen. Oder sich einmal wieder mit Riku, Wataru und Saki zusammenzusetzen und sich zu unterhalten wie früher. Er hatte sich viel zu wenig mit den anderen beschäftigt, seit er wieder bei seinen Freunden gewesen war. Dass er mit sich selbst beschäftigt gewesen war, war zwar eine Begründung, aber keine Entschuldigung. Und jetzt? Er hatte immer noch genug zu tun, aber jetzt eher mit seinem Bruder und den Problemen anderer. „Guten Morgen. Was sitzt du so wie ein Hamster in dieser Ecke?“ Grinsend ließ Toyo sich neben ihn fallen und legte den Kopf auf seine Schulter. Sanft strich Shin seinem kleinen Bruder über den Arm und legte seine Wange an dessen Haar. „Ich bin ein Hamster, ja? Du dann aber auch, Süßer. Hast du gut geschlafen?“ Die Frage versuchte Shin völlig beiläufig klingen zu lassen, aber es interessierte ihn brennend, ob Toyo ihm wohl erzählen würde, weshalb zur Hölle er in Zeros Bett gelandet war. „Zuerst nicht wirklich. Es ist ungewohnt, mit den anderen in einem Raum zu schlafen. Und dann noch ein Gewitter… Nicht wirklich schön. Aber es ging dann doch irgendwie“, seufzte sein Bruder leise. „Sag mal… Was denkst du über Zero?“, fragte der andere dann scheinbar desinteressiert. „Zero ist kein schlechter Mensch, ein guter Liebhaber und ziemlich vertrauenswürdig. Ich mag ihn, aber er ist vorbelastet und meiner Meinung nach nicht einmal annähernd über Ren hinweg“, erklärte er langsam. Er wollte seinem Bruder nicht gleich erzählen, wie viel er wusste, aber es musste thematisiert werden. „Ren hat ihn verlassen?“ Langsam setzte der Jüngere sich auf und sah ihn fragend an. „Warum?“ „Ren ist zwar sein Exfreund, aber er hat Zero nicht verlassen. Es ist nicht meine Aufgabe, dir zu erzählen, worum es geht, aber sei vorsichtig, wenn du mit Zero darüber redest. Er wird kein Geheimnis daraus machen, wenn du ihn fragst.“ Sanft strich er seinem Bruder über die Wange und lächelte ihn schwach an. „Was ist zwischen dir und ihm?“ „Nichts. Noch nichts. Was soll schon sein?“, wich der Kleinere beiläufig aus. „Er ist… nett.“ „Weißt du, ich kenne die anderen aus deinem Zimmer. Und wenn wir uns sehen, unterhalten wir uns auch manchmal. Ich will dich zu nichts zwingen, wenn du nicht mit mir reden willst, aber ich habe meine Quellen.“ Toyo konnte nicht anders, als zu lachen. „Das klingt als wärst du vom Geheimdienst. Ja, ich habe mit bei Zero im Bett geschlafen und wir haben vielleicht ein bisschen gekuschelt. Und? Willst du jetzt den großen Bruder raushängen lassen?“ „Nein. Ich will dass du auf dich aufpasst. Und dass du es akzeptierst, dass ich ein Auge auf dich habe.“ Still schnappte Shin sich den Apfel, den er noch vor sich liegen gehabt hatte. Er wollte seinem Bruder nicht schaden, und er verstand dessen Freiheitswunsch, immerhin hatte Toyo vorher nie einen richtigen, großen Bruder gehabt. „Das ist doch kein Problem. Und noch gar nicht relevant. Lass uns doch erst einmal abwarten, wie das zwischen Zero und mir weiterläuft. Nur nichts überstürzen.“ Seufzend stand Toyo auf. „Ich hole mir etwas zu essen und soll mich dann bei Nao melden. Er meinte irgendwas wegen einem Gesundheitscheck.“ Verständnisvoll nickte Shin, sagte aber nichts weiter dazu. Der Kleinere hatte ja recht, noch stand gar nichts fest, und es war unnötig, sich wirklich Sorgen zu machen, immerhin kannte er Zero. Und vorerst waren ihm eh die Hänge gebunden. Genießend lag Shin auf zwei Kisten und ließ den leichten Wind mit seinen Haaren spielen. Noch war er im Urlaub, aber auch sonst hatte er nie viel zu tun. Andere mochten denken, dass er schlief, aber er wartete einfach darauf, dass die Zeit verging. Der Wind kühlte die Luft ein wenig ab, was den Aufenthalt in der Nachmittagssonne angenehm machte. Er wusste, dass noch andere die Ruhe genossen, aber es störte ihn nicht wirklich, ganz im Gegenteil zu der Tatsache, dass sein kleiner Bruder mit Byou und Kazuki verschwunden war. Aber ehrlich, Toyo war erwachsen genug, und was sprach dagegen, wenn er sich mit den anderen beiden vergnügte? Es war auf dem Schiff doch normal, und der Jüngere war eh an niemanden gebunden. Leicht zuckte Shin zusammen, als er spürte, wie jemand ihm über die Wange strich und ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen hauchte. Es war schon fast zu offensichtlich, dass nur Saga sich zu ihm gesellt haben konnte, aber auch würde kaum jemand anders ihn ganz öffentlich küssen. Träge öffnete er die Augen und lächelte den Älteren an, griff nach dessen Hand. „Du darfst dich gern zu mir legen.“ Ruhig setzte er sich ein wenig auf und zog den anderen auf die Kisten, legte sich dann wieder hin, den Kopf auf dem Schoß des Größeren liegend. „Ist dir eigentlich schon aufgefallen, wie besitzergreifend du geworden bist?“, fragte der andere leise, und Shin hatte das Gefühl, das Lächeln des Kapitäns förmlich zu hören. „Ja, ist es. Aber das hat schon seinen Grund“, erwiderte Shin leise und strich über den Arm seines Freundes. Die darauf herrschende Stille war nicht unangenehm. Er wusste nicht, über was der Ältere nachdachte, aber Shin wollte nicht nachdenken und konnte es auch ganz gut unterdrücken. Die Zeit mit seinem Freund war kostbar genug. Es war einfach angenehm, wie der Ältere ihm durch die Haare strich und ihn nicht permanent zutextete. „Shin?“, sprach der Kapitän ihn nach einer Weile an, woraufhin er ein zustimmendes, leises Grummeln von sich gab. „Bist du glücklich?“, fragte der Ältere leise weiter. Verwirrt schlug Shin die Augen auf und sah seinen Freund an. War er glücklich? Dazu gehörte mehr als pure Zufriedenheit. Trotzdem schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht. „Manchmal mehr, manchmal weniger. Aber ganz allgemein mittlerweile wieder, ja.“ _________________________________________________________________________________ Das letzte Kapitel. Oh Gott. An dieser Stelle wieder vielen Dank an alle Kommentatoren und Favonehmer. Ihr seid einfach super. :* Alle namentlich zu nennen, würde wieder viel zu lange dauern, deswegen mache ich das heute auch noch nicht. Was euch sicherlich interessiert, ist die Frage, ob es auch einen dritten Teil geben wird. Ehrlich? Ich kann es selber nicht genau sagen. Im Moment habe ich das Problem, dass ich mit meinen FFs über J-Rock-Bands einfach nicht weiter komme. Akute Schreibblockade. Auch wenn ich noch das eine oder andere angefangene hier herumfliegen habe. Demnach kann ich auch nicht Genaues zum Zeitpunkt sagen, wenn es eine Fortsetzung geben wird. Sollte es einen dritten Teil geben, wird da noch einiges geklärt werden müssen, aber das sollte, wenn ich erstmal diese Blockade los bin, das kleinere Übel werden. Faktisch lasse ich die FFs jetzt erstmal FFs sein, schreibe Zwischendurch immer mal wieder an den One-Shot-Sammlungen weiter und werde einfach mal sehen, wie sich das, entwickelt. Hoffen wir einfach mal, dass diese Blockade nicht mehr lange anhält. ^__^ Bis zur nächsten Fanfic, Hikari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)