Through Generations von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: "Du bist inzwischen 425 Jahre alt?” "Also, für das Alter hast du dich echt gut gehalten” --------------------------------------------------------------------------------------------------- Ich schlug die Augen auf. Die Sonne ging gerade auf. Es war so eine schöne Aussicht, dass ich mich mit meiner Decke an das Fenster setzte und einfach nur dieses umwerfende Naturschauspiel betrachtete. Ich konnte die angenehme Wärme und ein leichtes Kribbeln auf meiner Haut spüren. Die nächsten paar Minuten saß ich einfach nur mit geschlossenen Augen da und genoss die Stille und die Wärme. Irgendwann schaute ich auf die Uhr und stellte fest, dass es erst halb sechs war. Das bedeutete, ich hatte noch zwei Stunden bis wir uns treffen würden. Also nahm ich mir die Notenblätter, auf welchen die Melodie meines neuen Liedes stand und setzte mich an den Text. Doch mir wollte einfach nichts einfallen. Ich schrieb immer wieder eine neue Zeile auf, aber keine davon gefiel mir. Nachdem ich eine halbe Stunde grübelnd auf meine Blätter gestarrt hatte, entschied ich, mich schon fertig zu machen. Schnell ging ich zum Koffer um Sachen herauszusuchen. Es sah so aus, dass es heute ein wärmerer Tag werden würde, also entschied ich mich für eine dünne Strumpfhose, über welche ich Jeanshotpants tragen würde. Dazu ein schwarzes Trägertop und ein paar abgenutzte Schnürstiefel. Nachdem ich die passenden Sachen hatte, ging ich ins Bad. Dort duschte ich, putze meine Zähne, schminkte mich und zog mein Outfit an. Gerade als ich aus dem Badezimmer in den Schlafsaal trat, schlug Alice ihre Augen auf. "Guten Morgen”, flüsterte ich, um Lily nicht zu wecken. "Morgen”, sagte sie, doch mein Flüstern war völlig unnötig gewesen, da Alice gleich danach ein Kissen direkt auf Lily warf. Diese schreckte hoch und sah ich panisch um. "Was sollte das?”, fragte sie und funkelte Alice ein wenig wütend an. Diese lächelte nur scheinheilig uns zeigte auf mich. "Cat war’s!”, rief sie und schon landete Lilys Kissen in meinem Gesicht. "Na wartet!”, drohte ich beiden und schon brach eine Kissenschlacht los. Ich versuchte immer wieder Alice zu erwischen, doch sie wich gekonnt aus. Irgendwann traf ich sie jedoch direkt ins Gesicht. In diesem Moment musste ich so sehr lachen, dass ich gar nicht bemerkte, wie die beiden Mädchen sich verschwörerisch anlächelten. Denn gleich darauf wurde ich von zwei Kissen im Gesicht getroffen. Am Ende unserer Kissenschlacht hatten wir es tatsächlich geschafft, eines der Kissen kaputt zu machen. Die Federn lagen verstreut auf dem Boden und wir lagen lachend darauf. "Ihr solltet euch jetzt auch langsam fertig machen”, sagte ich. Das ließen sie sich nicht noch einmal sagen. Alice verschwand gleich ins Badezimmer und Lily suchte sich erst einmal Sachen aus ihrem Koffer. Nachdem Alice nur mit einen Handtuch bekleidet wieder in den Schlafsaal trat, hatte ich bereits noch eine passende Jacke herausgesucht (für den Fall, dass es doch zu kalt werden würde) und meine Schuhe angezogen. Dann griff ich in das Etui mit der Schminke und zog einen roten Lipgloss heraus. Davon verteilte ich etwas auf meinen Lippen. Nun war ich schon fertig und musste noch auf die beiden Mädchen warten. Kurzerhand setzte ich mich mit “Stolz und Vorurteil” ans Fenster und las ein paar Seiten. Irgendwann sagte Lily, dass sie nun beide fertig seien. Ich legte das Buch beiseite und schaute auf die Uhr. Es war 7.20 Uhr. In zehn Minuten wollten wir uns treffen. Mir fiel gerade etwas ein. Ich hatte doch eine magisch vergrößerte Tasche mitgenommen. Schnell nahm ich diese aus meinem Koffer und außerdem noch meine Gitarre mit den Notenblättern und schon gingen wir nach unten. Dort saß sogar schon Remus. "Guten Morgen, Remus”, sagten wir drei unisono. Der Angesprochene grinste. "Euch auch einen guten Morgen. Die anderen sind noch nicht so weit. Pad und Prongs sind vor einer halben Stunde wach geworden und konnten sich natürlich nicht gleich aus dem Bett quälen. Vor ein paar Minuten hab ich sie dann aber doch mal aus den Betten geworfen. Naja und Wormy hat da immer noch geschlafen. Mal sehen, ob die Beiden ihn geweckt haben.” Wie auf Stichworten hörte ich oben einen Tür auf- und zugehen und wenige Sekunden später standen die restlichem Rumtreiber vor uns. "Hallo die Damen”, sagte James und stellte sich zu Remus. Sirius und Peter folgten ihm. "Was willst du denn mit der Gitarre?”, fragte Sirius. "Ich sitze gerade an einem neuen Song, nur leider fehlt mir der Text. Wenn ich nachher eine Idee hab, kann ich sie gleich ausprobieren. Das bedeutet, wenn ihr Glück habt, seit ihr dabei, wenn ich ein Meisterwerk schreibe”, meinte ich und sprach dabei mit einer vollkommen selbstverliebten Stimme. "Find ich gut”, kam es von Alice. "Dann wollen wir aber ein Foto von diesem denkwürdigem Moment, welches du dann unterschreiben musst”, setzte Lily hinzu und rannte schnell die Treppe zu unserem Schlafsaal hoch. Als sie wieder da war, hatte sie eine Kamera in der Hand. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. "Wollen wir jetzt endlich gehen?” quengelte James. "Ja Schätzchen, wollen wir”, sagte ich in einer Stimme, mit welcher manche Leute mit Babys reden. Wir verließen den Gemeinschaftsraum und gingen zur Küche. Bei dem Portrait angekommen, kitzelte ich die Birne und schon erschien der Türknauf. Wir betraten die Küche, in der sich gerade viele Hauselfen um das Frühstück kümmerten. Doch bevor wir auch nur einen Schritt weiter in den Raum machen konnten, zog jemand an meiner Strumpfhose. Ich schaute nach unten und erkannte Twinkles. "Hallo, Miss Catherine! Wie kann Twinkles Ihnen helfen?” "Hallo, Twinkles. Weißt du, wir wollen heute einen kleinen Ausflug machen und werden wahrscheinlich nicht bei den Mahlzeiten anwesend sein. Könntest du mir wohl diese Tasche mit genügende Essen und Trinken für sieben Personen füllen?” "Aber natürlich kann Twinkles das. Möchten Sie etwas bestimmtes haben?” "Also ich nicht. Wollt ihr etwas bestimmtes zu essen oder zu trinken?”, fragte ich die anderen, die hinter mir standen. Sie sprachen sich kurz ab. "Es ist uns soweit egal, aber eine Sache hätten wir gerne: Schokokuchen!”, kam es von Sirius und die anderen, vor allem die Rumtreiber, nickten. "Gut. Entschuldigt ihr mich bitte kurz?”, fragte ich und beugte mich zu Twinkles. "Hättest du vielleicht ein bisschen Blut hier? Ich würde gerne vorsichtshalber etwas trinken”, flüsterte ich ihr zu, sodass die anderen es nicht hören konnten. "Natürlich, Miss. Folgen Sie mir.” Ich tat, was sie sagte. Kurz hielt sie an, um einer anderen Elfe zu sagen, sie solle sich um unsere Verpflegung kümmern und schon lief sie weiter. Wir gingen in einen kleine Vorratskammer. Darin war es ziemlich kalt. Kein wunder, denn dort wurde Nahrung aufbewahrt, die gekühlt werden musste. Twinkles lief zielstrebig auf ein Regal zu und ich erkannte, dass es allein für mich war. Es war zwar nicht besonders groß, aber gefüllt mit Blutbeuteln. "Kann ich mir einfach einen Beutel nehmen?” "Aber selbstverständlich, Miss. Das ganze Regal gehört schließlich Ihnen.” Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich nahm mir einen der Beutel. A negativ. Nicht gerade meine Lieblingssorte, aber besser als nichts. Twinkles hatte mir noch einen kleinen Kelch geholt, in welchen das tiefrote Blut nun floss. Ich spürte, wie meine Fangzähne hervortraten und schon trank ich. Es tat gut, wie die Flüssigkeit kühl meinen Hals hinab floss. Auch wenn es kühl war, machte sich einen angenehme Wärme in mir breit und entspannte mich für kurze Zeit. Als der Beutel geleert war, nahm Twinkles ihn mir ab und verließ die Vorratskammer. Erst jetzt fiel mir auf, dass die Tür offen stand und meine Freunde sich direkt davor gestellt hatten. Scheiße, sie sollten das doch nicht sehen!, dachte ich. Aber jetzt konnte ich eh nichts mehr ändern. Ich ging auf sie zu. "Eigentlich solltet ihr das nicht sehen”, meinte ich kleinlaut. "Cat, du bist jetzt unsere Freundin. Ich persönlich kann damit halbwegs umgehen. Es wäre aber trotzdem von Vorteil, wenn du dir das Blut von den Lippen wischst”, sagte Lily und zeigte auf mein Gesicht. Verlegen drehte ich mich von ihnen weg, wischte mit dem Handrücken über den Mund und leckte das übrig gebliebene Blut ab. "Tut mir leid”, flüsterte ich schon fast, als ich mich wieder umdrehte. Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, hatten mich Lily und Alice schon in eine Umarmung gezogen. Die beiden waren so lieb zu mir. Das verdiente ich doch gar nicht. Ich lächelte sie an und war einfach nur froh, solche Freunde gefunden zu haben. Auch die Jungs lächelten. Plötzlich stand Twinkles wieder neben mir uns stupste mich am Bein an. "Wir haben ihre Tasche gefüllt, Miss Catherine”, sagte sie und hielt mir diese entgegen. Ich nahm sie und tätschelte Twinkles’ Kopf. Das würde sich zu einer Gewohnheit entwickeln. Wie jedes Mal strahlte sie über beide Ohren. "Dankeschön. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.” "Oh danke, Miss. Twinkles wünscht Ihnen und Ihren Freunden einen wunderschönen Tag!” Die anderen verabschiedeten sich ebenfalls und schon verschwanden wir aus der Küche und liefen zum Astronomieturm. "Mann, sind die hilfsbereit. Woher kannte diese Elfe dich eigentlich, Cat?”, fragte James. "Albus hat ihr aufgetragen, sich ein wenig um mich zu kümmern. Du weißt schon, wegen meiner speziellen Ernährung, die ihr gerade miterlebt habt.” "Achso.” Dann liefen wir schweigend bis zum Astronomieturm. Oben angekommen, zog ich zwei große Decken aus der Tasche und breitete diese auf dem Boden aus. Wir verteilten uns darauf und dann lagen sechs erwartungsvolle Blicke auf mir. "Gut, dann fang ich mal an. Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, einfach reinrufen”, sagte ich und kam mir ein wenig wie die Lehrerin in einer Unterrichtsstunde vor. Bevor ich jedoch anfing, holte ich noch meine Gitarre heraus und spielte ein paar Akkorde. Ich wusste zwar nicht wieso, doch es gab mir ein besseres Gefühl. Die Anderen sahen mich einfach nur an, also begann ich zu reden. "Also, ich wurde am 25.6.1548 geboren. Zu der Zeit war Eduard VI. an der Macht. Wenn ihr mich fragt, war es schon komisch, einen Neunjährigen als König zu präsentieren.” Schon alleine bei diesen drei Sätzen sahen sie mich ein ziemlich entgeistert an. "Du bist inzwischen 425 Jahre alt?”, fragte Remus. Ich nickte nur. "Also, für das Alter hast du dich echt gut gehalten”, meinte Sirius und ich konnte nicht anders, als zu grinsen. Den anderen ging es nicht anders. "Der war gut, Sirius”, sagte ich und der Angesprochene lächelte stolz. "Während meines fünften Lebensjahres kam kurzzeitig seine Schwester, Lady Jane Grey, an die Macht. Doch diese behielt sie ja nicht besonders lange und dann wurde Maria I. Königin. Man kam gar nicht richtig hinterher mit der Monarchie. Aber das alles interessiert mich eher weniger. Viel interessanter war der Unterricht bei meinen Eltern. Sie lehrten mich rechnen, lesen und schreiben, ebenso wie die Sprachen Englisch, Bulgarisch und Schwedisch. Die beiden letzteren, weil das jeweils die Mutersprache meines Vaters und meiner Mutter sind. Später kam auch Philosophie hinzu. Schon mit sechse Jahren war ich fast so gebildet wie eine reiche 18-jährige. Eine Sache blieb mir jedoch über Jahre hinweg verwehrt. Ich konnte niemals ins Sonnenlicht gehen. Um das tun zu können, ist ein bestimmte Ritual nötig, doch das erzähle ich jetzt noch nicht. Jedenfalls war ich den ganzen Tag über in unserem Haus, las, rechnete, oder dachte über die Welt nach. Tat alles solche Dinge, die mich meine Eltern gelehrt hatten und noch immer lehrten. Lesen war für mich jedoch schon immer die sinnvollste Beschäftigung. Ich las Arthur Brooke, George Gascoigne, Bartholomew Griffin oder Christopher Marlowe. Ich hatte auf jeden fall viel Zeit dafür. Immerhin konnte ich nicht nach draußen gehen, bis zu meinem 18. Lebensjahr.“ Nun erzählte ich von dem Ritual und am Ende sahen sie mich ein wenig geschockt an. Die Vorstellung ist ja schon schlimm genug, wenn man es selber machen muss, oder auch mit ansehen muss, ist schlimmer. "Das klingt schrecklich, Cat!”, sagte Lily geschockt. Ich saß nur da, spielte eine leise Melodie und versank in den Erinnerungen an meine Vergangenheit. "Alles ok, Cat?”, fragte Remus. Ich nickte mit dem Kopf und lächelte sie an. "Ja. Ich war nur gerade ein wenig versunken. Entschuldigung.” "Kein Problem. Also, wie ging’s weiter?”, meldete sich James zu Wort. "Neue Eindrücke im Überfluss. Ich konnte immerhin meine ganze Umgebung bei Tageslicht sehen. Natürlich war es für mich ziemlich unglaublich. Ich bin damals viel durch Groß Britannien gereist. Die Landschaften, die Städte. Alles war in gewisser Weise komplett neu für mich. Nun bin ich ja wirklich nicht normal. Meine magischen Fähigkeiten wurden festgestellt, da war ich gerade 20. Wie gesagt: nicht wie normalerweise. Ach ja, das habe ich noch gar nicht erwähnt. Bei uns ist es mit dem Altern so eine Sache. Wir werden normal geboren und wachsen fünf Jahre lang, wie normale Menschen. Dann bleiben wir für 200 Jahre im Körper eines fünfjährigen Kindes stecken. Kurz: Ich kam im Alter von 20 und im Körper einer Fünfjährigen das erste Mal nach Hogwarts.” Die Anderen konnten sich das Grinsen nicht verkneifen. Das ist jedoch nicht verwunderlich. Ich hätte an ihrer Stelle auch bei dieser Vorstellung gelacht. "Viel gibt es über meine erste Schulzeit nicht zu sagen. Ich war eine der besten Schüler, im Quidditch Team und auch Vertrauensschülerin. Ach und nebenbei, auch eine Gryffindor. Meine Mutter war bereits in jedem Haus, mein Vater lediglich in Ravenclaw und ich war ausschließlich eine Gryffindor. Trotz meiner ,Besonderheiten’ hatte ich viele Freunde. Die sieben Jahre vergingen schnell und schon war die Schule vorbei. Es war an der Zeit zu überlegen, was ich tun wollte. Letztendlich entschied ich mich dafür, nach Frankreich zu gehen. Dieses Land hatte mich schon eine Zeit lang interessiert. Doch meine Eltern wollten in England bleiben, also machte ich mich 1576 alleine auf den Weg. Nach gut vier Jahren beherrschte ich bereits die Sprache und fühlte mich auch wohl in diesem Land. Ich verbrachte viel Zeit mit ein paar Zauberern. Zusammen arbeiteten wir an arithamtischen Formeln. Der Spruch ,Cave Inimicum’ stammt aus dieser Zeit und ist von mir. Eine damalige Freundin erzählte mir von Beauxbatons. Ich war überaus neugierig, also schrieb ich der Schulleiterin. Sie war einverstanden, also besuchte ich die französische Zauberschule. Es war wirklich interessant. Ihre Methoden und Lehrstoff unterschieden sich nicht wirklich von denen Hogwarts. Auf Beauxbatons hatte ich ebenfalls viele Freunde. Mir ist bis heute nicht klar, wieso mich alle so sehr mochten. Immerhin schrecken die meisten reflexartig vor mir zurück. Trotzdem kann ich nicht bestreiten, dass es mich nicht gefreut hätte, so viele Freunde zu haben. Es war eine wunderschöne Abwechslung, gemocht zu werden. Doch auch diese sieben Jahre sind schnell vorbei gewesen. Aber ich wollte Frankreich noch nicht verlassen, also begann ich dort zu arbeiten. Und zwar als Heilerin. Es war zwar ein anstrengender, aber auch guter Beruf. Es hat mir wirklich gut gefallen. Nach weiteren sieben Jahren zog es mich jedoch zurück nach England. Und es war eine gute Entscheidung. Denn es entstand eine wirklich wichtige Freundschaft. Die zu William Shakespeare. Natürlich traf er mich als fünfjähriges Mädchen. Trotzdem wollte ich mich richtig mit ihm unterhalten können. Glücklicherweise hatte ich in Frankreich noch an weiteren Sprüchen gearbeitet. Einen davon habe ich bei William angewandt. Nachdem ich ihn verzauberte, sah er mich als 20-jährige Frau. Er schätzte meine Meinung. Ich habe sogar ein paar der Originale. Es gibt auch ein Detail, dass wirklich sehr wenige Leute wissen. 1610, sechs Jahre vor seinem Tod, erhielt ich einen Brief von ihm. Darin schrieb er, dass er mir bestimmte Werke nach seinem Tod vererben würde. Darunter Romeo und Julia, Der Kaufmann von Venedig, Ein Sommernachtstraum oder König John. Doch zwischen 1600 und 1610 war ich nicht in England. 1600 ging ich nach Schweden. Dort verbrachte ich einige Zeit mit meiner Familie. Aber 1607 erreiche mich glücklicherweise die Naricht: einige Männer würden sich auf den Weg in die neue Welt machen. Das konnte ich mir wirklich nicht entgehen lassen. Die Haare schnitt ich kurzerhand ab und ich besorgte mir Männerkleidung. Ich schlich mich an Bord des Schiffes. Nachdem wir abgelegt hatten, ging ich zum Kapitän und verhexte diesen mit dem gleichen Spruch, wie ich es bei William getan hatte. Dank der Verkleidung sah er mich jedoch als Junge. Auch die Mannschaft wurde von diesem Zauber getroffen. So reiste ich in die neue Welt. Es war unglaublich. Die Reise war zwar ziemlich anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Als wir ankamen, war ich überwältigt. Aber auch etwas Überwältigendes wird irgendwann gewöhnlich. Bei mir bereits nach drei Jahren. Also verließ ich die heutigen USA 1610 und kam zurück nach Europa. Kurze Zeit nach meiner Ankunft erhielt ich den erwähnten Brief von William. Doch schon bald darauf zog es mich zu meinen Eltern, die sich zu diesem Zeitpunkt in Bulgarien befanden. Dort traf ich dann auch auf meinen Cousin John und meine Cousine Iliana. Ein Jahr musste John noch im Schatten aushaaren, denn erst 1611 wurde er 18. Zwei Jahre später ging er nach Durmstrang. Iliana und ich begleiteten ihn. 1618 hatte ich also die bekanntesten Zaubereischulen Europas besucht. Ein halbes Jahr später ging ich wieder nach England. Es zog mich doch immer wieder in mein Geburtsland. Ich fühlte mich schon immer sehr stark mit diesem Land verbunden. Aber diesmal war es eine wirklich schlechte Idee. Schon seit 1300 betrieben die Muggel die Hexenverfolgung. Um es kurz zu sagen: 1620 wurde ich festgenommen und als Hexe angeklagt. Für fast einen Monat wurde ich, glücklicherweise, in einem Turm festgehalten. Ich konnte meinen Eltern also einen Brief schreiben und ihnen meine Lage erklären. Mutter schrieb mir, dass sie auch schon einmal auf dem Scheiterhaufen gelandet war. Daher schrieb sie mir noch einen Zauberspruch und schickte ebenfalls einen Trank mit, den ich nehmen sollte. Doch aus dem Turm apparieren sollte ich nicht. Mutter meinte, so eine Verbrennung stärkt den Charakter. Ich gestand also und wurde kurzerhand auf dem Scheiterhaufen gebracht. Vorher konnte ich den Trank nehmen und den Spruch wirken lassen. Es war schon ziemlich komisch. Ich spürte eine angenehme Wärme, mehr aber auch nicht. Grundsätzlich war es gar nicht mal so schrecklich. Es war mir jedoch ein Rätsel, wie die Leute da einfach so ruhig zusehen konnten. Nachdem man mich nicht mehr wirklich in den Flammen ausmachen konnte, apparierte ich.” Die entsetzen Gesichter meiner Freunde waren wirklich herrlich. _________________________________________________________________________________ Outfit: http://www.polyvore.com/unbenannt/set?id=43936295 Ungefähre Vorstellung vom Sonnenaufgang: http://www.tschreiner.org/schweden/uploads/IMG_4358.JPG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)