Through Generations von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Ein Brief, ein Ritual und eine Idee ---------------------------------------------- Zu aller erst bezogen wir unser Haus. Über die Jahre hatten wir uns viele Immobilien gekauft. Der Großteil davon waren Villen. Doch unser Haus in England war definitiv am größten. Es war ein riesiges Anwesen mit einem unglaublichen Garten. Als nächstes kümmerte sich mein Vater um Personal. Ja, wir stellten Personal ein. Eigentlich wollte ich schon immer Hauselfen haben, doch meine Eltern waren dagegen. Nach einer Woche hatte ich mein Zimmer neu gestaltet und eingerichtet, sowie meine anderen persönlichen Räumlichkeiten. Ich liebte es mein Zimmer neu zu gestalten. Wahrscheinlich würde ich in allen Ferien umräumen und neu streichen. Auch meine Eltern waren fertig und mein Vater hatte sowohl 10 Leute für das Haus und den Garten eingestellt. Manchmal fühlte ich mich unwohl bei dem Gedanken Muggel im Haus zu haben. Versteht das nicht falsch. Ich habe überhaupt nichts gegen sie. Viele von ihnen sind sehr freundlich und mit einigen verstehe ich mich auch recht gut. Doch wenn du als Hexe oder Zauberer und in unserem Falle auch noch als Vampir Muggel in deinem Haus hast, bedeutet das, dass man sich im Grunde ständig verstellen musste. Wir durften ihnen ja nicht offenbaren, was wir sind. Somit konnte ich eigentlich nur Nachts ich selbst sein, weil unsere Angestellten ja zu diesem Zeitpunkt meist friedlich in ihren Betten schliefen. Es war auf eine Weise schon ziemlich lästig. Aber meine Eltern wollten ja keine Hauselfen einstellen und daher mussten wir alle damit leben. Um ehrlich zu sein, sind wir auch ein wenig faul. Gebe ich offen und ehrlich zu. Doch zurück zum eigentlichen Thema. Ein paar Tage später schrieb ich an Hogwarts. Ich hatte erfahren, dass einer meiner guten Freunde inzwischen Schulleiter war. Albus Dumbledore. Wir hatten uns immer gut verstanden. Er wollte viel über die Welt wissen und wir hatten uns oft stundenlang über Länder und ihre magischen Seiten unterhalten. Auch Gellert Grindelwald hatte ich kennen gelernt und auch mit ihm habe ich hin und wieder das eine oder andere Gespräche über die Welt geführt. Jedoch habe ich mich immer besser mit Albus verstanden. Wir haben weiterhin Briefkontakt gehalten, doch als die beiden Männer versuchten, mich von den Heiligtümern des Todes zu überzeugen, habe ich den Briefkontakt zu Gellert komplett und den zu Albus fast abgebrochen. Nur zu den Geburtstagen und Weihnachten haben Albus und ich uns immer Karten geschickt. Wir haben uns also nie richtig aus den Augen verloren. Auch von seinem späteren Kampf gegen Gellert habe ich gehört. Ich war wirklich sehr erleichtert, als ich hörte, dass keiner der beiden gestorben war. Leider hatte ich ihn seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen. Aber ich schweife ab, zurück zum Brief. Kurz überlegte ich was ich schreiben sollte und brachte dann meine Worte zu Papier. Lieber Albus, Wie geht es dir mein Freund? Nach einigen Jahren des Reisens habe ich beschlossen, für unbestimmte und ich hoffe inständig längere Zeit, in England zu leben. Vielleicht erinnerst du dich noch an eine bestimmte Eigenart von mir. Ich bilde mich ja gerne fort. Im Laufe der Jahre entdecken die Zauberer (und auch Muggel) immer wieder neue Dinge und ich möchte immer gut darüber bescheid wissen. Daher möchte ich dich fragen, ob ich Hogwarts besuchen dürfte? Natürlich weiß ich, dass du Schulleiter geworden bist. Meinen herzlichsten Glückwunsch dazu. Nun, wenn es für dich keine Probleme oder Sonstiges darstellen sollte, würde ich im 3. Schuljahr beginnen. Ich hoffe baldigst von dir zu hören. Mit lieben Grüßen Catherine Sheila Ich betrachtete den Brief noch einmal kurz und band ihn dann an meine momentane Eule. Es war ein Habichtskauz. Ihr Name war Neva und sie war gerade mal 3 Jahre alt. Ich öffnete das Fenster und sie flog heraus. Lange Zeit starrte ich ihr hinterher und war in Gedanken versunken. Ich dachte oft über die Unsterblichkeit nach. Eine Frage kam mir dabei immer wieder in den Sinn: Es gibt auf dieser Welt nicht unendlich viele Dinge die man machen kann. Irgendwann würde vielleicht die Zeit kommen, wo ich alles sowohl gesehen als auch erlebt hatte. Was sollte ich dann tun? Mich einfach umbringen? Vielleicht würde ich jemanden bitten mir einen Pfahl durchs Herz zu rammen. Aber so egoistisch konnte ich nicht sein. Das würde dieser Person wahrscheinlich für den Rest des Lebens verfolgen. Das konnte und wollte ich einfach nicht verantworten. Aber mich selber umbringen wäre auch schon wieder schwierig, weil ich es nicht konnte. In dem Augenblick betrat meine Mutter das Zimmer. " Hallo mein Liebling. Ist alles in Ordnung bei dir?”, fragte sie mich lächelnd. " Ja Mutter, es geht mir gut. Ich bin nur ein wenig in Gedanken versunken.” " Worüber denkst du denn nach?” " Über die Ewigkeit. Weißt du, irgendwann werde ich vielleicht alles von der Welt gesehen haben. Ich weiß einfach nicht, was ich danach tun soll” , meinte ich ein wenig verzweifelt. " Tja, ich hätte vielleicht eine Idee. Weißt du, als wir in Neuseeland waren habe ich mir auch darüber Gedanken gemacht. Dann kam mir eine Idee. Wie wäre es wohl für Vampire, wenn es einen Trank, einen Spruch oder eine Verbindung aus beidem gäbe, um nach diesen 3 Alterungsphasen sterblich werden zu können. Momentan arbeite ich an einigen arithmetischen Formeln und auch Zusammensetzungen von verschiedenen Zutaten zu einem Trank. Doch es braucht natürlich seine Zeit, so etwas großes zu entwickeln. Sobald ich jedoch etwas entdeckt habe, gebe ich dir sofort bescheid”, erzählte sie mir mit ihrer ruhigen Stimme. "Ja, das wäre toll!” Sie umarmte mich kurz und ging wieder aus dem Raum. Das wäre unglaublich. Wenn sie es wirklich schaffen sollte, dafür eine Lösung zu finden, wäre das die größte revolutionäre Idee und Umsetzung in der Geschichte der Vampire, aber auch der von Zauberern. Ob sie es jedoch schaffen würde, war für einige Zeit unklar. Doch ich schob diesen Gedanken erst einmal beiseite. Da es Sommer war, ging ich nach draußen um die Sonne zu genießen. Ja, ich kann auch in die Sonne gehen. Dafür gibt es ein bestimmtes Ritual. Ich war nicht sonderlich begeistert davon. Trotzdem erschien mir auch diese Erinnerung recht oft. Dieses Ritual läuft wie folgt ab: Man muss mindestens 18, also ,,volljährig” sein. Vorher kann man halt nur Nachts raus gehen. Der nächste Teil bestand darin, dass ich mir einen Rubin besorgen musste. Größe und Form sind im Grunde relativ egal. Er durfte nur nicht zu groß sein, aber dazu komme ich später. Danach mussten sowohl mein Vater als auch meine Mutter etwas von ihrem Blut in einen großen Kessel geben. Nach ihnen musste auch ich einige Milliliter meines Blutes in den Kessel fließen lassen. Als nächstes musste ich alleine einen Menschen fangen, ihm das komplette Blut entziehen und auch dieses in den Kessel schütte. Genau diesen Teil werde ich nie im Leben wieder vergessen. Ich trank zwar von Menschen aber umbringen konnte ich sie nie. Das war das einzige mal gewesen, dass ich einen Menschen getötet habe. Der nächste Schritt war so ziemlich der simpelste. Ich musste das ganze Blut 7 mal nach Rechts und 13 mal nach Links rühren. All das musste ungefähr eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang geschehen. Wenn diese ganzen Schritte durchlaufen wurden musste ich mir den Rubin um den Hals hängen. Dieser musste also vorher zu einer Kette verarbeitet wurden sein. Meine Kette bestand aus einem Kaschmirband. Meine Mutter hatte den Rubin auf komplizierte Weise mit Silber umrandet und auf das Band genäht. Sobald ich die Kette um den Hals hatte musste ich mich in unseren Garten stehlen und auf den Sonnenaufgang warten. Dann ging sie hinter den Bäumen auf. Reflexartig wollte ich in den Schatten flüchten, doch meine Eltern hatten mich gewarnt. Ich musste 20 Sekunden warten. Was danach geschehen sollte, hatten sie mir nicht gesagt, aber natürlich sollte ich es kurz darauf erfahren. Ich sah im wahrsten Sinne des Wortes rot. Meine Eltern hatten mir den das ganze Blut aus dem Kessel über den Kopf verschüttet. Ich wollte mich gerade umdrehen, um sie anzuschreien, was das zur Hölle das denn sollte. Doch bevor ich auch nur ein Wort herausbrachte, verstand ich sofort, wieso sie das getan hatten. Es war doch im Grunde völlig offensichtlich, was der Grund dafür gewesen war. Dies war der Teil, denn sie ausgelassen hatten, mir zu erzählen. Irgendwie war ich ziemlich froh darüber. Wenn sie es mir erzählt hätten, wäre ich nicht darauf eingegangen. Ja, ich bin ein Vampir, aber in Blut baden fand ich dann doch recht abstoßend. So, doch danach konnte ich in die Sonne gehen; mit Kette. Ohne Kette verläuft der Verbrennungsprozess zwar recht langsam doch man verbrennt trotzdem. Ich hatte es meinen Eltern zwar nie erzählt, aber als ich für einige Zeit alleine unterwegs gewesen bin, war ich ohne meine Kette in der Sonne; eine ganze Woche. Und, wie man sehen beziehungsweise hören kann, lebe ich noch. Die Sonne hatte mir überhaupt nichts angetan. So war es auch zu der Zeremonie gewesen. Diese 20 Sekunden in der Sonne hatten mir rein gar nichts getan. Im Gegenteil, ich hatte die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut gespürt und ein angenehmes, leichtes Kribbeln. Es war eine ziemlich angenehme Situation gewesen. Doch ich hatte nie meinen Eltern davon erzählt. Auch wenn ich nicht genau erklären konnte, wieso, dachte ich, ich wollte ihnen keine Angst, oder etwas ähnliches machen. Aber das war eigentlich ziemlich absurd gewesen. Wieso sollten sie sich deswegen Sorgen machen? Sollten sie sich nicht viel lieber darüber freuen, dass ich auch ohne meine Kette im Sonnenlicht überleben konnte. Keine Ahnung, was mich in dem Moment zu dieser Entscheidung bewegt hatte. Aber ich hatte die ganze Zeit an dieser Entscheidung festgehalten. Jedenfalls zurück zu dem Sommertag. Ich ging in unseren riesigen Garten. Wobei, man konnte es eigentlich schon als Park bezeichnen. Außerdem gehörte uns auch ein Stück Wald, welcher direkt hinter der Parkanlage angrenzte. Früher habe ich oft mit meinen Freunden im Garten oder dem Wald Verstecken gespielt. Ich kannte jeden Winkel des Geländes, jedes Versteck, jeden Geheimgang. Ja, in dem Anwesen gibt es auch Geheimgänge. Niemand wusste, warum es so war, aber es gefiel mir ziemlich gut. Erinnerte mich immer ein bisschen an Hogwarts. Im Garten Setzte ich mich an den Springbrunnen und ließ die Füße ins kalte Wasser baumeln. Im Sommer bin ich auch immer gerne in Norwegen gewesen. Dort gehörte ein See zu unserem Grundstück. Aber wir waren ja erst wieder nach England gezogen und daher wollte ich in den Ferien zu Hause bleiben und nicht wegfahren. Meine Gedanken glitten wieder nach Hogwarts. Ob das Schloss wohl irgendwie verändert wurden war? Hatten sie den Lernstoff über die Jahrzehnte hinweg verändert? Wenn ja, was würden sie wohl jetzt lehren? Vielleicht sogar ein paar Sprüche oder Tränke, die meine Mutter und ich über die Jahre entdeckt hatten. Tja, mit so etwas konnte man seine Zeit tot schlagen. Dass Albus ein guter Schulleiter ist stand für mich außer Frage. Er war immer ein guter Mensch gewesen und er würde sicherlich der beste Schulleiter überhaupt sein. Aber die Gedanken wurden mir jetzt lästig. Ich legte mich auf die Wiese und spürte die warme Sonne auf meiner Haut. Ich versuchte mich zu entspannen und kurze Zeit später war ich auch schon eingeschlafen. Als ich wieder aufwachte, war die Sonne schon fast untergegangen. Ich lief zurück ins Haus und fand meine Eltern in der Küche. "Hallo mein Kind. Ist alles in Ordnung?”, fragte mein Vater und lächelte mich an. "Ja. Ich bin draußen eingeschlafen. Gibt es noch etwas zu essen?” Ja, ich kann auch essen. Man wird seinen Hunger zwar nicht los, aber ein leichtes Sättigungsgefühl trat schon ein. "Deine Mutter hat Nudelauflauf gemacht. Wir haben schon gegessen, aber es ist noch welcher da und du kannst etwas essen.” Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen. Aber ich bräuchte in nächster Zeit auch wieder Blut. Ich hatte schon seit gut einem Monat keines mehr zu mir genommen. Über dieses Thema musste ich auch noch mit Albus reden. Doch erstmal brauchte ich die Zusage. Später am Abend saß ich in meinem Zimmer und las eines meiner Lieblingsbücher. Ich hatte keine Ahnung, wieso, aber ich war plötzlich sehr müde. Kaum, dass ich in meinen Kissen lag, war ich auch schon wieder eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)