Hugs von Minouett (PreciousMetalshipping) ================================================================================ Kapitel 1: To comfort you ------------------------- Hallöchen, liebe Leser. :> Da es nicht wirklich FanFics zu diesem Pairing gibt, habe ich mich mal rangewagt. Stilistisch ist es etwas anders, als ich für gewöhnlich schreibe (Nicht ganz so emotional/ausführlich), aber ich hoffe, sie gefällt dennoch. Wann genau diese Geschichte spielt ist schwer zu sagen..vor allem, da ja jetzt erst die ganzen neuen HG/SS Chapters kommen. Viel Spaß beim Lesen :) ___________________ „Hör auf, Gold, du schnürst mir die Luft ab!“ „Ich bin dir nur so dankbar, dass du meinem Pokémon-Ei das Leben gerettet hast!“ Gold strahlt, aber in Silver rumort es wie auf einem tosenden Meer. Es ist Zufall gewesen, dass er das wegkullernde Ei, um das sich Gold gerade kümmert, vor einer Trampelattacke eines Donphan gerettet hat. „Du musst mich deswegen nicht umarmen!“ Seine Stimme klingt etwas höher als sonst, er braucht Luft. Aber nicht, weil Gold ihn zu sehr drückt. „Natürlich muss ich; das ist ein Ausdruck meiner Dankbarkeit!“, lacht Gold an seinem Ohr, und Silver versucht sich gegen ihn zu stemmen. “Aaach, Silver, wehr dich doch nicht so! Nur weil du in deiner Kindheit keine Mami hattest, die dich so umarmt hat. Gewöhn dich doch lieber dran!“ Der intentionelle Witz macht einen bildhaften Bauchklatscher auf den Boden. Silver schubst Gold mit solch einer Wucht von sich, dass dieser einige Schritte rückwärts stolpert und nach Halt suchend mit den Armen rudert. Silberne Augen fixieren den Schwarzhaarigen wutentbrannt. Er braucht nicht zur Seite zu sehen, um zu wissen, dass sein Sniebel ihm am liebsten beistehen will, sich aber nicht traut. Aber Silver ist das Recht, mit Gold wird er alleine fertig. Einige rote Strähnen hängen ihm im Sichtfeld. „Hör auf, dich über mich lustig zu machen!“, faucht er, ballt seine Hände zu Fäusten und drückt seine Fingernägel in das eigene Fleisch, ohne es richtig zu spüren. Gold fängt sich wieder, scheint äußerlich völlig gefasst, aber Silver weiß, dass der Junge es anders gemeint hat und deswegen überrascht sein muss. „Und du brauchst mich nicht gleich so wegzuschubsen!“, fährt Gold ihn an. Entschuldigen ist nicht angesagt. Gold sieht verärgert aus, geht einen Schritt auf Silver zu und schubst ihn zurück, kräftig. Auch Silver stolpert einige Schritte zurück, fängt sich und geht auf Gold los. Sie wälzen sich auf dem Waldboden, verdrecken ihre Klamotten und ringen miteinander. Ihre Pokémon greifen nicht ein, denn das ist ein Kampf unter Männern. Silver will Gold schlagen. Ihm seine Leichtigkeit ausprügeln, ihm die schwere Last aufdrücken, die er selbst immer auf seinem Rücken fühlt. Was kann dieser Idiot schon wissen? Er ist wohlbehütet aufgewachsen. In einem Haus mit Eltern und Pokémon. Mit warmen Mahlzeiten und warmen Gefühlen. Silver kann mit dem Begriff ‚Mutter‘ nichts verbinden außer das, was er bei anderen sieht. Er will nicht umarmt werden. Von Niemandem, schon gar nicht von Gold. Er will keine Wärme, er will dieses Bauchkribbeln nicht, er will nicht, dass Gold denkt, dass er es eigentlich doch will, auch wenn er es leugnet. Der Schwarzhaarige lügt öfters und genauso schnell durchschaut er andere, wenn sie lügen. Es ist etwas staubig und zwischendurch müssen sie beide husten, wenn sie dreckige Wolken aufwirbeln, bei ihrem Gerangel. Gold gewinnt für einen Moment die Überhand, hat den Rothaarigen am Kragen gepackt und sich auf seinem Bauch platziert. Silver wartet, dass der Junge ihn schlägt. „Warum heulst du denn nicht einfach??“, schleudert ihm der Schwarzhaarige ins Gesicht und Silver fühlt sich geschlagen, obwohl Golds Hände seinen Kragen umklammert halten. Der junge Trainer versucht sich aufzurichten, den Jungen von sich wegzudrücken, aber kommt gegen das Gewicht seines Rivalen auf seinem Bauch nicht an. „Ich sagte…hör auf dich über mich lustig zu ma-…“ – „Das war mein Ernst!“, wird er unterbrochen. Golds Gesicht zeigt immer noch Wut, aber seine Augenbrauen ziehen sich leicht zur Mitte hin nach oben und Silver versteht den Ausdruck nicht. Er begreift nicht, was Gold von ihm will. Will es auch nicht verstehen, aus Angst in diese Offenheit hinein zu fallen und nicht mehr heraus zu kommen. „Warum musst du immer alles zurückhalten? Wenn du einfach mal heulen würdest, könnte ich dich trösten und dann würde es dir auch besser gehen!“ Goldene Augen starren den Jungen unter sich an. Silver schweigt. Auch sein Widerstand setzt für einen Moment aus. Er starrt Gold befremdet an, als würden seine Worte für ihn überhaupt keinen Sinn ergeben. Der Schwarzhaarige lässt von seinem Kragen ab, als hätten seine Arme plötzlich an Kraft verloren. Silver vergisst den Moment zu nutzen, da er zu sehr damit beschäftigt ist, die Wärme aus seinem Bauch zu vertreiben, weil sie da nichts zu suchen hat. „Nichts wäre besser“, knurrt er, aber kann Gold nicht mehr ansehen und starrt auf den Boden neben sich, rupft einzelne Grashalme heraus. Ihr Kampf ist plötzlich vorbei. Gold bewegt sich keinen Zentimeter, betrachtet Silvers Tun. „Wie kann man nur so ein Starrkopf sein?!“, murrt er. „Wie kann man nur so eine Nervensäge sein“, entgegnet Silver. Gold rutscht von Silvers Bauch aus nach hinten, bis er Waldboden unter sich fühlt, aber dem jungen Trainer immer noch Gegenüber sitzt und seine Füße neben Silvers Oberschenkel ruhen. Silver indes richtet sich etwas aus seiner liegenden Position auf, bleibt aber ebenfalls sitzen. Beide sehen sich nicht an. „Tut mir Leid. Was ich gesagt habe. War nicht so gemeint.“, sagt Gold und lässt seine ausdrucksstarken Augen auf dem Rothaarigen ruhen. „Ich weiß. Vergiss es.“, antwortet Silver, traut sich aber nicht den Blick zu erwidern. Seine Ohren haben dieselbe Farbe wie seine Haare angenommen. Er starrt das ausgerupfte Gras an, zupft an weiteren Grashalmen. „Machst du sowas immer?“, rutscht es leise aus ihm heraus und Gold runzelt die Stirn. „Was meinst du?“ „Leute zerquetschen.“ „Nur wenn ich sie mag.“, antwortet Gold schlicht. Silver hält inne und lässt die zerrupften Grashalme, wie sie sind. Sein Körper erzittert leicht und er fängt an zu lachen. „Was ist so lustig daran?“, möchte der Schwarzhaarige wissen, doch Silver scheint nicht antworten zu können. Er lacht weiter, wenn auch verhalten. Der Rothaarige verweigert es weiterhin zu dem Jungen vor sich zu sehen. „Du bist verrückt. Wieso solltest du mich mögen?“ Die beiden Sätze kommen völlig natürlich aus seinem Mund. Lächerlich. Wirklich lächerlich. Aber Silver weiß, dass Gold ihn mag. Er spürt es. Und das macht das Ganze noch etwas lachhafter. Gold mustert Silver abschätzend. „Wieso sollte ich dich nicht mögen?“, stellt er seine Gegenfrage. „Weil ich dein Rivale bin“, grinst Silver etwas verzerrt. „Und wenn schon. Das sind Red und Green auch. Ich mag sie trotzdem“, sagt er nur, ehe er etwas zu seinem Gegenüber rückt, doch dieser starrt weiterhin nur den Waldboden an. „Außerdem…“, fährt Gold fort und rutscht mit seinem Hintern noch etwas weiter nach vorne, „…weiß ich, dass du mich auch magst. Also ist doch alles gut, oder?“ Silver schnaubt, aber seine Antwort bleibt in ihm stecken, denn Gold umarmt ihn schließlich erneut. Die Wärme macht sich wieder in ihm breit, die Ameisen scheinen in seinem Bauch ein neues zu Hause gefunden zu haben. „Dir macht das Spaß, oder?“, fragt Silver tonlos. Gold grinst und lacht, wie auch schon zuvor, in sein Ohr. „Niemals.“ Silvers Arme hängen schlaff an seinen Seiten. Er kann sich nicht dazu bringen die Umarmung zu erwidern. Den Gefallen will er Gold nicht tun, als Strafe für das, was er gesagt hat. Auch das weiß Gold. Der Schwarzhaarige ist nicht sehr empfindsam für das, was seine Umwelt denkt und fühlt, weil es ihn nicht interessiert, aber er weiß es. Deswegen drückt er Silver noch etwas fester, aber nicht minder sanft an sich, fährt mit seinen Händen unsichtbare Bahnen auf dem Rücken des Rothaarigen. Auch wenn Silver die Umarmung nicht erwidert, so vergräbt dieser dennoch sein Gesicht in der Halsbeuge des Schwarzhaarigen und hält mit weißen Händen an Golds Jacke fest. Gold ist ein miserabler Tröster, er hat nicht einmal ein Taschentusch dabei. _____________________END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)