SAW VIII von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Damit hätte er nie gerechnet! Dr. Lawrence Gordon hätte seine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass sich Kathrin Scorpion GEGEN ihren Sohn entscheidet... und nicht FÜR ihn. Obwohl sie wusste, dass Tobias nie wieder laufen oder vernünftig arbeiten kann gab sie ihr Leben für seines. Korey war die einzige, die fest davon überzeugt war, dass diese Testreihe so enden wird. Obwohl sie ihren Adoptivvater töten musste glaubt sie immer noch an das gute in 'nicht-leiblichen' Eltern. Er schlug sie, brachte ihre Mutter um -alles ähnelt auch Mikas Vergangenheit- blos mit dem Unterschied, dass Mika begonnen hatte Familie zu hassen. Als uneheliches Kind kommt man in dieser Welt nicht weit... Er seufzt und humpelt ein Stück den langen, kargen Korridor entlang, der zum Lieferantenausgang führt. Seine Schüler hatten unverzüglich nach Kathrins Tod damit begonnen 'aufzuräumen'. So nannten sie es immer, wenn sie ihr Monitorequipment abbauten und alle eventuellen oder potentiellen Spuren beseitigten. Neben der ersten Tür zu seiner Rechten bleibt er stehen und öffnet sie. Daniel steht darin -mit Eimer und Wischmopp bewaffnet- und säubert das 'Badezimmer' in dem Korey vor etwa einer Stunde ihr Bewusstsein verloren hatte. Kurz schaut der Matthews auf, um dann -durch ein Nicken- angewiesen zu werden, weiter zu putzen. "Passen Sie auf sich auf, Doktor.", hallt es Gordon noch aus der Dusche hinterher, als dieser sich weiter auf den Weg machte alle kurz zu überprüfen und dann -endlich- seiner -und ihrer Aller Bedrohung- aus dem Weg zu räumen. Er fand damals den Plan dieser kleinen -aber effektiven- Falle, als John von ihnen gegangen war. Korey stand paralysiert und weinend neben ihrem sogenannten "wahren und einzigen Meister", während Lawrence einen Umschlag - mit seinem Namen darauf- in einer Schublade fand. Sie wusste damals, dass FBI Special Agent Peter Strahm nicht auf Johns Warnung reagieren würde und wollte -um den Ausgang von Jeffs Spiel wirklich realisieren zu können- John mit eigenen Augen sehen. Damals schon behauptete sie, dass hinter Amandas Schuss auf Lynn Denlon mehr steckte. Im Schockzustand sagte sie immer und immer wieder, dass Hoffman seine Finger mit im Spiel gehabt habe, aber keiner wollte ihr glauben. Nicht einmal ihr bester Freund Daniel. Zu unrecht, wie sich herausstellte. Korey besaß die Gabe -genau wie John- das Handeln der Menschen 'vorauszusehen'. Und Amanda hätte -laut ihr- niemals so etwas gemacht... In Erinnerungen schwelgend passiert Lawrence auch den Zugang zur Diving-Board-Trap, von der Korey -durch eine ihrer Synkopen- fiel. Brad ist gerade dabei die kleine SD-Karte, auf der die Aufzeichnung Billys gespeichert ist, an sich zu nehmen. "Wie viele sind es noch?", fragt Gordon, während er kurz auf seine Armbanduhr am rechten Handgelenk schaut. Alison schenkte sie ihm zu ihrem fünften Hochzeitstag... "Wir haben noch dreißig Minuten..." "Ryan holt, abgesehen vom Tape, alle restlichen Aufzeichnungen. Ich habe die hier-", er öffnet seine rechte Hand und zeigt Gordon die Karte, "-dann die von der Tenning-Booth und die 'Einleitung'." "Sehr gut. Dann seid ihr gleich fertig?" "Jo." Mit einem weiteren verständnisvollen Nicken verlässt Lawrence Andrew Hortings Falle. Auch Brad ruft ihm etwas hinterher, bloß kann er es nicht verstehen. Er läuft weiter. Zu Tobias' Cross-Trap. Adam sollte Kathrin die Uhr wieder abnehmen... Damals hatte er nicht schlecht gestaunt, als Adam kurz nach der Augenoperation Michaels vor ihm stand. Zuvor hatte er Adam versprochen Hilfe zu holen, aber bevor er dies machen konnte verkündete Amanda, dass er tot sei. 'Zu hoher Blutverlust.', hatte sie gesagt. Ihr Gesicht war dafür umso göttlicher, als jener von den Toten auferstanden zu sein schien. Sie riss ihre braunen Augen weit auf und ihre Kinnlade klappte hinunter. Sie sah aus, als ob ein Geist -oder Zombie- vor ihr stehen würde. Genau so geschockt und paralysiert. 'A... aber... i.... ch h...abe d... d... dich ge... tö...te...t', hauchte sie panisch 'Nein.', dafür lachte der Fotograph umso mehr, 'Rock Star, ich hatte mich tot gestellt.' Jeder hatte Adam damals so angeschaut. Abgesehen von John -natürlich- und Mika, die ihn aus dem Keller brachten. Verwirrt kommt Gordon etwas anderes in den Sinn. 'Mika HATTE einen Schlüssel für die Fesseln!' Das hatte sie ganz stolz verkündet, nachdem sie ihn aus dem Schockzustand befreit hatte. Etwas provokant hielt sie dann einen der rettenden Schlüssel vor seine Nase. 'Warum hätte Hoffman sich dann den Fuß absägen müssen???' Immer noch grübelnd will er kurz nach seinem besten Freund schauen, als eben jener aus der verborgenen Tür der Cross-Trapp tritt. Die Uhr schmückt sein Handgelenk. Wundersamer Weise ist diese kein Bisschen mit Blut verschmiert. "Hey, Larry.", musternd schaut er seinen ehemaligen Mitspieler an, "Ist es so weit?" Gordon nickt, "Ich habe seine Falle in meinem Kofferraum..." "Er hat keine Chance, stimmts?", Adam scheint ein wenig gedrückt zu wirken. Er ist ein wirklich schlechter Schauspieler und Lügner. Man sieht es ihm auf dreihundert Meter Entfernung an. 'Vielleicht weiß er etwas über Hoffm-', innerlich schüttelt er den Kopf. Im Gegenzug nickt er noch einmal, "John gab mir die Bauskizze. Ich habe sie nur ein wenig verändert." "Viel Glück...", mit einem letztem freundschaftlichen Schulterklopfer geht der, der für die Stalkerfotos zuständig ist, den Gang entlang, aus dem Lawrence kam. Er geht weiter. In seinem Innersten nagt das Gefühl etwas vergessen zu haben. 'Ich hab die Falle. Ich kenne Hoffmans Aufenthaltsort. Gott sei Dank kennt er meinen nicht. UND Mika wird mir nicht in den Rücken fallen. Sie weiß, wer der "wahre Erbe" ist. Und das ist NICHT Hoffman. Und -ganz entgegen von Koreys Ansichten- verachtet Michaela Connor das Morden... Sie ist nicht so wie Hoffman. Aber sie steht ihm im Thema Gewalt auch in nichts nach...' In Gedanken der folgenden Werdegang dieses Abends durchgehend verlässt der Doktor endgültig das Schwimmbad. Frische Luft strömt ihm entgegen. Nach einem ganzen Abend in nach Chlor und Chlorwasserstoff riechenden Räumen scheint sie noch frischer zu sein. Jedes Mal, wenn er seine Schicht im Krankenhaus beendet und statt in seine dort integrierte Wohnung zu seinen Schülern geht, fühlt er sich genau so, wie jetzt... Befreit... Erleichtert.... In gewisser Weise... Frei... Zielstrebig humpelt er auf seinen dunklen Wagen zu. "Larry, ich flehe dich an... tus nicht...!" Er stoppt, als er gerade die Tür öffnen wollte um einzusteigen. Er wendet sich der Stimme zu. Sie gehört zu Korey. Sie hat ihren Wollstoffmantel geöffnet, sodass durch diesen Spalt ihre Schuluniform scheint. Wegen Mika konnte sie nicht mehr nach Hause und sich umziehen. Ihre langen Haare hält sie durch einen schwarzen Haarreif zurück. Das hindert ihr dunkles Haar aber nicht daran von dem leichten Westwind in ihr Gesicht geweht zu werden. Mit ihrer starken linken Hand hält sie die Strähnen zurück, die ihre Augen -oder Mund- beeinträchtigen würden. "Korey, ich habe dir bereits gesagt, was ich machen werde. Und DU kannst mich nicht aufhalten. Nach dem heutigen Abend werden wir nicht mehr mit der ständigen Angst leben müssen, dass Hoffman uns verrät oder tötet. Wir können IHM dann alles in die Schuhe schieben." "Ja, aber... Larry... Du wirst zu einem Mörder... bitte... tu das nicht... Ich flehe dich an... Mörder sind genau die Personen, die wir hier testen!", ihre Stimme wird schrill. Sie beginnt mit ihrem rechten Zeigefinger Haare mit einer kreisförmigen Bewegung darum zu wickeln. Das macht sie immer, wenn sie nervös ist. "Man muss manchmal Opfer bringen...", entschlossen schaut er in ihre blau-grauen Augen. "Tu das nicht.", haucht sie kaum hörbar, "Ich will dich nicht testen...", eine kleine Träne kullert ihre Wange hinab, "Du bist mein Freund. Mein Vaterersatz. Mein Vorbild... Ich will das nicht... Bitte..." "Korey, du kannst mich nicht von diesem Entschluss abbringen. Es ist zu unser aller Besten. Du musst mich verstehen." "Nein!!!", ihre Stimmung hat sich geändert. Sie ist unglaublich wütend. Sie beginnt zu schreien, "NEIN!!! Ich versteh das nicht, weil du genau so ein Mörder bist wie Hoffman!!!", zornig dreht sie ihm den Rücken zu und stapft wieder zurück Richtung Schwimmbad. Verständnislos schüttelt Gordon den Kopf. 'Sie ist so stur, dass sie meine Absichten gar nicht versteht... Hoffmans Tod ist zum Wohle aller. Sie wurde zu sehr von Johns Idealen geblendet...' Er dreht sich wieder zu seinem Vehikel, legt die Hand auf den Türgriff. Kurz hält er inne und seufzt, "Bin ich wirklich so wie er...?", sein Blick fällt auf die Heckscheibe. Er hatte sich an jenem Tag, an dem er seinen Fuß verlor verändert. Sowohl physisch, als auch psychisch: Seine Einstellung dem Leben gegenüber ist tiefgründiger geworden. Er konnte nicht mehr im Angel of Mercy Hospital arbeiten wegen seinem Ruf. Deshalb bat er um eine 'Versetzung'... Sein Blick schweift über die Reflektion. Der Parkplatz liegt friedlich im Mondschein. Vier Autos parken hier... 'Moment...'. er blinzelt, schaut genau auf die Spiegelung, 'Das sind fünf...' Plötzlich huscht ein Schatten über das Bild. Erschrocken dreht sich der Arzt um... Nichts... der ruhige Parkplatz... mehr nicht... Erleichtert will Lawrence -endlich- einsteigen, als auf einmal ein Mann in Schweinsmaske und dunkler Jacke vor ihm steht. Mit routinierten Bewegungen packt diese Person ihn an der Schulter und bohrt eine Spritze in seinen Hals. Gordon kann spüren, wie das Narkotikum seinen Herzschlag verlangsamt. Müdigkeit überkommt ihn. Seine Beine geben nach. Gordon schaut -mit verschwommener Sicht- auf Pighead, "Hoffma-" Alles wird schwarz. Der Doktor verliert das Bewusstsein... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)