SAW VIII von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Beflügelt von Glück, durch die Rettung Susans, geht Kathrin weiter. Sie hatte es geschafft jemanden zu retten! Diese Spiele sind gar nicht ungewinnbar!!! Beschwingt stößt sie eine weiterführende Tür auf. Sofort steigt ihr der markante Chlorgeruch, der ihr schon seit ihrem Erwachen aufgefallen ist, in die Nase. Sie findet sich in einer großen Schwimmbeckenhalle wieder. Jenes erstreckt sich ein paar Meter vor ihr. Es hat die Form eines gleichschenkligen Dreiecks, dass an der Spitze -die zu ihr gewandt ist- seicht und dann immer tiefer wird. Das schimmernde Wasser scheint einem Spiegel gleichzukommen, abgesehen von ein paar kleinen, auslaufenden Wellen, die ihren Ursprung irgendwo im tieferen Bereich des Beckens zu haben scheinen. Mit zusammengekniffenen Augen versucht sie die Quelle auszumachen. Ein Kopf ragt aus dem Wasser. Die blonden, stacheligen Haare, das schmale Gesicht... sie erkennt ihn sofort, "Jayden?" Das Haupt bewegt sich schwach, "Kat?", seine sonst so weiche, fürsorgliche Stimme ist erfüllt von Angst. "Ja! Ich bins! Ich werde dir helfen hier raus zu kommen! Bleib ganz ruhig! Ich konnte auch Sue retten...!", Andrews und Edwards Spiele übergeht sie einfach. Sie will Jayden Johnson nicht noch mehr zu beunruhigen, als er ohnehin schon ist. "Wir sind in einer Jigsaw-Falle!!!", fängt er an zu schreien. "Wie kommst du denn darauf?", ihr Herz macht einen kleinen, kurzen Aussetzer. Er ahnt wohl, was auf ihn zukommen wird. Vor allem, weil er panische Angst vor Wasser oder dem Ertrinken hat. Seine Tochter starb vor sieben Jahren auf diese Weise. Dadurch ging seine Ehe in die Brüche und seine heile Welt zersprang in tausende von Stücken. Sie trafen sich vor vier Jahren in einer Art Selbsthilfegruppe. Seit dem sind sie die besten Freunde. Auch kam ihr -wie es der Zufall wollte- sein Job sehr gelegen. Er ist ein Beamter, der auf Papiere und Geburtsurkunden spezialisiert ist. So konnten die Neugeborenen eine neue Identität bekommen... Obwohl Kathrin sich nicht sicher ist, ob er nicht nur wegen ihr mitmacht... Immer wenn sie einen Vorschlag macht, gibt er ihr recht. Egal wie bescheuert ihre Idee ist. Er ist total in sie verliebt... "Wie?!? Susan hatte doch oft genug den Teufel an die Wand gemalt!!! Wir haben nicht auf sie gehört!!! Das haben wir jetzt davon!!!", unheilvoll hallt das Echo seiner Stimme wider. "Ich hol dich da raus! Ich versprechs!!!", Tränen treten wieder in ihre Augen. Er hat recht... Durch den Wasserschleier hindurch sucht sie nach dem nächstem Tablet. Neben einem Kontrollpult, auf der rechten Seite des Beckens steht es. Zielstrebig geht sie darauf zu, drückt auf den Bildschirm. Die Puppe erscheint wieder im Bild, "Hallo Kathrin, unter Ihnen steht ihr heimlicher Verehrer. Jayden Johnson, der nicht die Geburtsurkunden wegen des Geldes, sondern -wie Sie schon längst wissen- wegen IHNEN fälschte. Geblendet von Habsucht und Geld nutzten Sie ihn nur aus, ohne seine Liebe zu erwidern. Dadurch ertränkten Sie ihn immer weiter in Selbstzweifel und Selbstmitleid. Sowohl durch Ihre egoistische Art, als auch durch Gewissensbisse und dem Verlust seiner Familie zersprang seine 'heile Welt' zu einem Scherbenmeer. Man sollte nicht im Glashaus sitzen und mit Steinen werfen...", die Puppe lacht kurz, "Heute liegt es an Ihnen ihn wieder dort rauszuholen oder ihn ertrinken zu lassen: Sie haben sechzig Sekunden Zeit um in dem Meer aus Glassplittern die Fernbedienung zu finden, die den Mechanismus des Wellenbads abstellt. Schaffen Sie es nicht, so wird er durch die simulierten Meerwellen ertrinken. Leben oder sterben... Sie müssen wählen.", der Bildschirm schaltet sich wieder ab. Unsicher schaut sich Kathrin nach einer Uhr oder dem sogenannten 'Scherbenmeer' um. Die Digitaluhr erscheint just in diesem auf dem Tablet, doch sie bleibt bei 01:00 stehen. Stille. Sie hört nur das angsterfüllte Pochen ihres eigenen Herzens... Plötzlich erfüllt ein lautes Dröhnen die Luft. Der Boden beginnt zu vibrieren. Zwei Meter zu ihrer Rechten beginnt er sich zu bewegen. Eine vier Meter breite Platte, auf die die Fliesen geklebt wurden schiebt sich nach hinten. Das dabei entstehende Loch ist mindestens zwei Meter tief. Nervös schaut sie sich noch einmal in diesem Abschnitt um. Die weißen Wände, das Mädchen mit Schweinmaske, dass in einer Niesche steht, eine weiterführende Tür... Irritiert schaut sie noch einmal zur Niesche, in der sie glaubte eine weibliche, jugendliche Gestalt mit schwarzem Wollstoffmantel gesehen zu haben, aber natürlich ist dort niemand. Nur Schatten. Sie war wohl nur eine Einbildung... Unsicher schaut sie noch einmal auf die Digitaluhr. Obwohl die Platte noch nicht zur Ruhe gekommen ist hatte diese schon begonnen rückwärts zu zählen: 00:58 00:57 00:56 Panisch dreht sie sich wieder dem Loch zu. Sie atmet tief ein. Dann wieder aus. Ein. Aus. Ein. Gerade will sie in die Scherben springen, da beginnt ihr Verehrer zu schreien. Der Schrei ist angsterfüllt, panisch... markerschütternd... Sie hält inne, dreht sich zum Becken. Langsam beginnt sich der Wasserspiegel zu heben und zu senken. "Mach schon!!! Hol mich hier raus!!!" Zustimmend nickt sie. Sie schließt ihre Augen. Und macht einen Schritt nach vorne. Ihr Magen fühlt sich an, als würde er zu ihrem Herzem steigen, als sie keinen Boden unter ihrem rechten Fuß spürt und in die Grube fällt. Mit rasendem Herz fällt sie auf ihre Knie. Ihre Schienbeine sind jetzt schon aufgeschlitzt. Das Glas beginnt sich rot zu färben. Desorientiert schaut sie sich nach der Fernbedienung um. Nichts. Sie muss graben. Wie Schaufeln gräbt sie ihre Hände in das Glas, reißt auch dort ihre Hand auf, und schiebt die Scherben weg. Immer noch nichts. Sie macht weiter. Die Gluckernden Geräusche Jaydens erschweren ihr die Suche nur noch. Immer wieder muss sie daran denken, was passiert, falls sie es nicht schafft ihn zu retten. Dennoch beruhigt das Wellenrauschen ein wenig. Sie sucht weiter. Sie wird nicht aufgeben. 'Bitte. Bitte. Gott, hilf mir... Ich muss ihn retten.... Bitte... bitte... Ich flehe dich an...' "Kaaaattttt!!!! Mach schon.", jäh wird sein Hilferuf durch eine Welle gestoppt. Noch schneller macht sie weiter. Sie hat ihr Zeitgefühl verloren. Sie muss es schaffen... Sie MUSS es einfach schaffen... Sie muss... Plötzlich umklammern ihre aufgeschlitzten Hände etwas hartes, kastenförmiges. Die Fernbedienung!!! Sie reißt sie an sich und drückt den Knopf. Das Rauschen wird leiser. Stille. Gar nichts. Kein einziges Geraüsch... Sie beginnt zu schluchzen. Sie hat es nicht geschafft. Verzweifelt dreht sie sich um und klettert aus der Grube. Es ist anstrengend, aber nach einer kurzen Weile hat sie es geschafft. Erschöpft und erniedrigt bleibt sie auf dem Boden liegen. In Sekundenschnelle bildet sich eine Blutlache um ihre Beine und Arme. Auch aus ihrem Ohr tropft immernoch das Blut. "Nein, nein, nein. Bitte nicht." Sie wagt es nicht einmal sich den Leichnam anzusehen. Traurig schaut sie auf das Tablet. 'Wie erwartet. 00:01...' Kurz blinzelt sie, 'Was?' Sie hatte es geschafft? Rasch steht sie auf und schaut zu Jayden. Er erwidert seinen Blick und beginnt zu lachen. Sie auch. Doch nur kurz, "Jay, bald wird Hilfe kommen! Halte so lange noch durch... Ich muss weiter....", schweren Herzens verlässt sie ihn durch die Tür in der Näher der Grube. Während sie die 'Beach Waves' verließ, machte sich das Gefühl in ihr breit, Jayden Johnson nie wieder zu sehen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)