SAW VIII von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, hat Kathrin die weiterführende Tür erreicht. Ihr läuft die Zeit davon... sie hat noch etwa fünfunddreißig Minuten Zeit, um ihren Sohn zu retten und nur dieser 'Psycho Jigsaw' weiß, wie viele Spiele sie noch bestehen muss. Naja... mehr oder minder bestehen... gewonnen hat sie eigentlich noch gar keines. Mit ihrer zitternden linken Hand drückt sie gegen das kalte Metall. Es beruhigt sie... irgendwie. Mit einem letzten, Hoffnungsschöpfenden Atemzug stößt sie sie auf. Zu ihrer linken erstreckt sich ein schwarzes Loch, das in einer Röhre anscheinend nach oben führt. Es ist wohl eine Rutsche. Auf der rechten Seite ist ein dampfender Heizkörper. In der Mitte führt eine Treppe nach oben. Davor steht wieder ein Tisch mit Tablet. Doch dieses Mal geht sie nicht sofort darauf zu. Erst will sie wissen, um wen es sich dieses Mal handelt, "Hallo?!?", ihre Stimme bebt genau so, wie der Rest ihres Körpers. Keine Antwort. Vorerst. "Ja? Kat? Bist dus?", gibt eine weinerliche, weibliche zurück. Sofort ordnet Kathrin diese zu Susan Morrigs zu. "Ja, ich bins!!!" "Gott sei Dank, dass du hier bist! Hol mich bitte hier raus!" "Weißt du, wie du hier her gebracht wurdest?", ihr schwant böses. Wenn sich ihre Pechsträhne fortsetzt, dann werden dies die letzten netten Worte sein, die sie miteinander wechseln. "Nein. Und du?" "Auch nicht... Bist du dir im Klaren, wo wir hier sind?" "In einem dunklem, nassem Loch, das bergab geht. Wie in einer Rutsche in einem Wasserpark oder Schwimmbad." "Das ist eine Jigsaw Falle, Sue..." "WAS?!?", ihr erschrockenes Echo hallt in der Röhre einige Male wider. "Hast du wirklich keine Ahnung, wie du hier her gekommen bist???... Oder was das letzte war, was du gesehen hast?", vielleicht kann Kathrin, wenn sie hier raus kommt -FALLS sie hier raus kommt- ja den Täter identifizieren. "Bevor ich ohnmächtig wurde kann ich mich daran erinnern, dass ich Corbett ins Bett gebracht habe und dann in mein Zimmer gegangen bin..." Kat lächelt traurig. Sie kennt die kleine Corbett. Ihre Mutter und ihr Vater starben durch John Kramer. Sue ist die Halbschwester von Lynn Denlon. Damals wollte sie sie davon abbringen weiterhin Babys zu entführen, aber sie -Kathrin- wollte sich nicht davon abbringen lassen. Sue wusste, dass sie -früher oder später- getestet werden würde, doch nach ein paar Monaten hatte sie einfach aufgehört mit diesem Gedanken zu spielen. "Das war alles?" "Ja... NEIN!!! Ich bin an meinen Laptop gegangen und habe plötzlich so ein Poltern gehört. Neugierig bin ich dann in mein Bad gegangen, aber da war nichts. Verwirrt ging ich wieder zurück, da haben mich zwei Hände von hinten gepackt und eine Person mit Schweinsmaske rammte mir eine Spritze mit irgendeinem Narkotikum in den Hals. Von Panik ergriffen stieß ich die Person hinter mir weg, sie fiel auf den Boden. Doch ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und bin auf mein Bett gefallen. Das letzte, woran ich mich noch erinnern kann, ist wie dieses Wesen mit der Spritze panisch zu dem anderen rennt und es versucht wach zu schütteln und ihre beiden Masken abzog. Er war blond, sie brünett. Aber mehr kann ich nicht sagen, weil danach alles schwarz wurde... Kat, Hilf mir hier raus!!! Ich kann Corb nicht alleine lassen! Nach alldem, was mit ihren Eltern passiert ist... Bitte! HILF MIR!!!!", hörbar kommt auch die Verzweiflung in Susan hoch. Auch sie w¨¹rde ein Kind zur¨¹ck lassen. Genau wie Kat, falls sie die Spiele nicht überleben würde... Bloß der Unterschied besteht darin, dass Corbett einige Jahre jünger als Tobias ist und schon ihre Eltern auf diese Weise verloren hat. "Ich werde dich da raus holen, Sue. Ich verspreche es.", wieder beginnt die Blondine zu weinen. Nicht aus Trauer, sondern eher aus Angst, sie könne ihre beste Freundin nicht befreien, Verzweiflung. "Bitte... Ich flehe dich an...", sie hatte das Schluchzen wohl nicht bemerkt. Mit einem zögerlichen Nicken geht Kat auf den Tisch zu, dr¨¹ckt -wie in den Spielen davor- auf den Bildschirm. Doch er bleibt schwarz. "Was zum-?!?" Doch als Antwort kommt die Puppe durch eine kleine Rutsche, die am Treppengeländer befestigt ist und die Brillenträgerin soeben erst bemerkt hat, runtergerutscht. Auf dem Absatz von der ersten Stufe bleibt dieses Wesen sitzen. Es musste wohl eine Ewigkeit gedauert haben, bis sie in dieser Haltung an der gew¨¹nschten Stelle blieb. Mit einem schadenfrohen Grinsen schaut sie zu ihr hinauf, "Hallo Kathrin, Ihre beste Freundin Susan Morrigs sitzt im dritten Stockwerk in einer Rutsche des Todes. Sie versuchte Sie nach dem Tod ihrer Halbschwester davon abzubringen ihre illegalen Taten fortzuführen, da sie befürchtete sie würde auch ein Testobjekt werden. Doch Sie hörten nicht auf sie. Dadurch führten Sie sie immer weiter hinunter in ihren inneren Zwist zwischen Recht und Unrecht. Vor Lynns Tod machte es ihr nichts aus, die Neugeborenen aus der Klinik zu entführen, wenn nur genügend Geld für sie raus sprang, aber seit Corbett entwickelte so etwas wie Muttergefühle. Ganz zu Ihrem Ärger. Heute liegt es an Ihnen sie aus diesem Dilemma heraus zu holen: Sie haben 60 Sekunden Zeit um den Schlüssel, der hinter dem Heizkörper befestigt worden ist, zu nehmen und ihn in den Kontrollschalter am Eingang der Rutsche zu stecken. Aber die Eroberung des Schlüssels hat auch ihren Preis... Innerhalb dieses Limits wird Ihre Freundin immer weiter gen Ende der Rutsche gedrückt. Dort warten spitze Metallröhren darauf sie aufzuspießen.", als Verstärkung dieser Aussage fließt Blut die Rutsche der Puppe herab, "Leben oder sterben... Sie müssen wählen." Mit einem Mal beginnt eine mechanische Stimme, die wohl auch aus der Puppe kommt, rückwärts zu zählen, "60, 59, 58, 57..." Hektisch stolpert Kathrin zu der Heizung, späht durch eine handbreite Lücke. Dort hängt er. Susans Rettung. Zielstrebig steckt sie ihren linken Arm hindurch. Zwischen den dampfenden Röhren und ihrer Gliedmaße sind nur wenige Millimeter Platz. Sie schließt die Hand. 'Soweit so gut...' Und zieht daran. Doch sie kann ihn nicht von der Angelschnur lösen. "Scheiße!!!" Noch einmal zieht sie, berührt dabei mit ihrem Oberarm den heißen Gegenstand und verbrennt sich diesen an der Stelle. Immer noch nichts. Aggression und Hass machen sich in ihr breit. Von Zorn gepackt drückt sie ihre rechte Hand gegen das Metall. Der Schmerz ist unbeschreiblich. Doch das ist ihr egal. Mit einem kräftigen Ruck zerrt sie an den rettenden Gegenstand. Er löst sich. Doch just in diesem Moment bohren sich unzählige Spritzen in ihren Arm. Reflexmäßig -und auch aus Schreck- lässt sie den Schlüssel fallen. Schnell geht sie auf die Knie, tastet danach. Berührt immer wieder das Metall. Doch sie findet ihn nicht. Abermals späht sie durch den Spalt. Er ist an die Wand gerutscht. Ohne sich weiterhin zu verbrennen kann sie ihn nicht erreichen. "41, 40, 39, 38..." Zielstrebig steckt ihren Arm, soweit es ihr möglich ist, rein. Es fehlt aber immer noch ein kleines Stück. Vorbereitend auf den Schmerz, der jetzt kommen wird, kneift sie ihre Augen zusammen. Sie presst ihre linke Wange gegen das Metall. Brandblasen bilden sich. Doch sie macht weiter. "30" Genau in diesem Augenblick kann sie ihre Hand um den Schlüssel schließen und herausziehen. Erleichtert wankt Kathrin zur Treppe. Da lässt ein angsterfüllter Schrei sie inne halten. Es ist Susan. "Sue, was ist passiert?!?" "I...ich bin... ein wenig--iiiii" Synchron zu ihren Rufen ertönt ein mechanisches Donnern, "Die Rutsche runter gerutscht.... Kat, beeil di--iiiii!!!" "25", verkündet die Puppe weiter. Schon völlig außer Atem rennt Kat die Treppe hinauf. Gefolgt von Schreien im Sekundentakt, einem lautem Dröhnen und der Zeitansage der Puppe. 'So viele Stufen...' Hoffnungsvoll schaut sie auf das Schild, das verkündet, wie viele Stockwerke sie noch erklimmen muss, '3.5' "Fuck!!!", japst sie. "20" Doch sie bleibt nicht stehen. Alles zieht sich. Die Treppe ist so lang. Doch sie gibt nicht auf. Sie rennt weiter. Sie ist völlig außer Atem. Ihr ist schlecht. Und dennoch. 'Für Susan.' Sie hält kurz inne. Vor ihr steht er. Der Kontrollschalter. Von Siegessicherheit beflügelt rennt sie darauf zu. "5" Und will gerade den Schlüssel rein stecken, als sie stolpert und hinfällt. Das Stück Metall rutscht aus ihrer Hand, "Verdammt!!!" Ihr Glück ist verschwunden. Panik hat wieder den Platz angenommen. Sie tastet nach der Rettung... Und sie kann ihn noch erhaschen. Mit einer immensen Kraft rammt sie ihn in das Loch und dreht ihn um. Zeitgleich nennt die Puppe das Ende des Spiels, "0" Stille. Schwer atmend sinkt sie auf den Boden. Bleibt liegen. Sie kommt langsam wieder zur Ruhe. Nach einer Weile beginnt sie zu rufen, "Sue? Lebst du noch?!?" Keine Antwort. Kathrin beginnt zu weinen. Wieder hat sie es nicht geschafft jemanden, der ihr nahe steht, zu retten, "Nein. Nein. Bitte nicht..." Sie ist verzweifelt. Alle werden sterben. Auch Tobi. "Kat? Hast dus geschafft?", tönt es plötzlich von unten. Ein tonnenschwerer Stein fällt ihr vom Herzen. Sie lebt. "Nein. Wir leben beide noch!!!" "Da ist ein Weg nach draußen! Eine Klappe!", auch Susan ist erleichtert. Man kann es deutlich hören, "Das war ganz schön knapp... Ich konnte diese Metallstreben schon sehen... Ich geh da raus. Komm gesund wieder...", mit ein paar kratzenden Geräuschen verlässt die erste Überlebende des heutigen Abends, diese Hölle. Ein wenig neidisch hält Kathrin inne. Doch nach einigen Augenblicken steht sie aber, schweren Herzens, auf. Geht durch die Tür neben dem Rutscheneingang. Verlässt die Chute of Death. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)