SAW VIII von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Bewusstlos liegt sie da, Kathrin Scorpion, die Chefin eines rießigen Waisenhauses. Sie trägt ein Kostüm, das auch schon bessere Tage erlebt hat. Vielleicht ist es auch einfach nur schmutzig, weil sie auf dem dreckigem Fließenboden liegt. Das selbe gilt auch für ihre kurzen, wasserstoffblond gefärbten Haare. Langsam kommt sie wieder zu sich, schaut sich panisch um. Sie kennt diesen Ort nicht. Um sie herum sind Absperrungen aufgestellt, wie in den Umkleidekabinen in Schwimmbädern. Ängstlich richtet sie sich auf, hämmert mit geballten Fäusten gegen die Wände, "Lasst mich hier raus!!!" Nichts. Weder geben die schweren Holzplatten nach, noch eilt ihr jemand zu Hilfe. Dennoch macht sie weiter. Hoffnung stirbt bekannterweise zuletzt, "Kann mich keiner hören? Hilfe, HILFE! HILFEEE!!!" Immeroch keine Antwort. Weinend schlägt sie ein letztes Mal gegen eine der Wände. Mit einem leisem klacken gibt sie nach und schwingt ein kleines Stück weit auf. Für einen Herzschlag lang zögert sie. Dann überwiegt die Neugierde und Angst. Vorsichtig öffnet sie sie vollständig. Vor ihr erstreckt sich eine Reihe von Schließfächern. Eines steht offen. Darin ist eine Art Tablet PC oder ein kleiner LCD Fernseher. Kathrin geht darauf zu, begutachtet dieses. Der Bildschirm ist schwarz. Das Gerät ist ausgeschaltet. Plötzlich beginnt die Oberfläche zu flimmern. Doch nur ein paar Sekunden. Das Bild klärt sich und der Kopf einer weißen Puppe mit roter Fliege dreht sich zur Kamera, "Hallo Kathrin. Ich möchte ein Spiel spielen. Wie viele Familien hast du durch deine egoistischen Taten und durch dein Verlangen nach Geld zerstört? Wie viele Neugeborene Säuglinge hast du ihren Eltern entrissen und eben jenen kaltblütig erzählen lassen, sie seien durch plötzlichen Kindstod gestorben? Heute Abend wird jenes ein Ende haben. Sie werden innerhalb zwei Stunden mehrere Test durchleben, in denen Sie die Falschheit Ihrer Taten am eigenen Leib, und an jenem Ihrer Freunde die Sie unterstützt haben, zu spüren bekommen. Verlieren Sie ein Spiel, so wird Ihrem sogenanntem 'Sohn' ein Teil seines Körpers ausgerissen. Schaffen Sie es nicht ihn innerhalb des Zeitlimits zu erreichen, so wird hochkonzentrierte Salzsäure über ihn geschüttet. Dann wird er Ihnen entrissen, so wie Sie ihn seinen leiblichen Eltern entrissen haben. Nehmen Sie die Uhr neben diesem Fernseher. Die Zeit läuft. Leben oder sterben, Sie müssen wählen.", mit einem Mal ist dieses merkwürdige Wesen verschwunden. Stattdessen ist jetzt ein hübscher junger Mann, anfang zwanzig, zu sehen, der rücklings auf eine Art Kreuz geschnallt wurde. Ergriffen von Angst versucht er sich von den eisernen Fesseln zu lösen. "Tobi!!!", sie beginnt zu weinen. Trauernd sinkt sie auf ihre Knie, "Nein, nein, nein... Bitte nicht... das ist doch nur ein schlechter Traum...", verzweifelt schließt sie ihre Augen und petzt sich in ihren Arm. Danach schlägt sie sie wieder auf. Kathrin ist immernoch an diesem unheimlichem Ort... 'Woher weiß er davon? Nur meine engsten Vertrauten kennen es...' Nach einer Weile steht sie wieder auf, rückt ihre Brille wieder gerade auf ihre Nase. Ein Fehler. Unglaublicher Schmerz überkommt sie. Ihr wird schwindelig. Wieder fällt sie auf den Boden. Erst nach und nach klärt sich ihre Sicht wieder. Reflexmäßig fasst sie an die schmerzende Stelle und begutachtet ihre Finger. Die Spitzen sind blutig, "Scheiße!!!" 'Dieser Psychopath meint es ernst' Adrenalin macht sich in ihr breit. Von blindem Zorn ergriffen zieht sie sich an der Kante des Spintes hoch, packt die Armbanduhr und wirft einen Blick darauf. '1.15' "Was?!?", sie hat eine dreiviertel Stunde ihrer kostbaren Zeit für NICHTS geopfert? So schnell sie kann verl?sst die Umkleideräume, rennt durch die Duschkabienen. Bis dahin war der Weg eindeutig. Doch jetzt führt eine Treppe nach oben und eine andere nach unten. Unsicher schaut sie noch einmal zurück. An der Tür, durch die sie soeben gekommen ist, ist ein Rätsel aufgeschrieben. Es ist nicht direkt ein Rätsel, sondern eher... Eine Frage!?! "Manchmal ist der leichte Weg nicht immer der richtige, aber he, was solls, solange ich reich werde?" Sie schluckt. Nein... Eine Erinnerung an längst vergangene Tage kommt in ihr hoch. Damals führte sie mit einem Mann, der seinen Sohn durch einen Junkie verloren hat, ein Gespräch... In diesem ist eben jene Frage gefallen. Der Mann, John hieß er, wenn sie sich recht erinnert, wusste anscheinend von der Art und Weise, woher sie ihre sogenannten 'Waisenkinder' bekommt. Sie hatte ihm auch ein Angebot gemacht... aber zornig hat er abgelehnt... Unischer schaut sie auf den schmutzigen Boden... er ist ein wenig feucht... und etwas ist auf die Fließen geschrieben 'Doch was, wenn der leichte Weg in die falsche Richtung führt?' Sie versteht sofort. So schnell wie möglich rennt sie die Treppen hinauf. Oben angekommen führt der einzige Weg durch eine Tür, die einst zu einem Solarium gehörte. Vorsichtig öffnet sie diese. Gleisendes Licht strömt ihr entgegen. Schützend hält sie ihre Hand vors Gesicht. Erst nach und nach gewhnen sich ihre Augen daran. Sie blinzelt. Ihr stockt der Atem. Vor ihr liegt Edward Masions, der 'Arzt ihres Vertrauens', der sie überhaupt erst auf die Idee brachte, neugeborene Säuglinge ihren Eltern wegzunehmen und sie dann teuer adoptieren zu lassen. "Ed, Ed, gehts dir gut?", besorgt eilt sie zu ihm. Sein breiter, kleiner Körper ist an einen rießigen, langsam aufheizenden Strahler gefesselt. Kathrin versucht seine eisernen Fesseln zu lösen... vergebens, "Fuck!" Unsicher hebt er seinen -im Verhältnis kleinen, schweinsähnlichen- Kopf, "Kat, bist dus?", seine Augen sind vertrocknet. "Ja, ja, ich bin hier. Ich versuch dir zu helfen." "Wegen dir sind wir hier!!! Du SCHLAMPE!!! Wegen dir werden wir alle sterben!!!", brüllt er geladen. Panisch schaut sie sich nach einem Schlüssel um. Nichts. Nur ein weiteres Tablet einer sehr teueren Marke. 'Push' ist mit einem Postezettel an den Rand geschrieben. Ihre Hände zittern. Sie tut wie befohlen. Wieder erscheint die unheimliche Puppe, "Hallo Kathrin. Der Mann, der vor Ihnen liegt ist der Grund, weshalb Sie von Geld geblendet wurden. Er ist ein Arzt, der den werdenden Eltern sagte, ihr Kind würde die Geburt nicht überleben. Dadurch konnten Sie ihnen ihre Kinder wegnehmen, ohne dass sie es bemerkt haben... Um ihn zu retten, müssen sie jetzt gut aufpassen. Fertig?", wie aufs Stichwort erscheint das Röntgenbild eines Schädels im Seitenprofil im Bild. An der Stelle, an der das linke Ohr ist, ist etwas metallisches, schlüsselähnliches zu erkennen. Aber dieses Bild verschwindet wieder nach einigen Sekunden. Die Puppe ist zurück, "Ich bin mir sicher, sie werden viele Ähnlichkeiten mit dem berühmten Maler Vincent Van Gogh haben.", es beginnt zu lachen, "Wenn Sie sich aber dagegen entscheiden, dann wird Ihr werter Kollege innerhalb von sechzig Sekunden einem Hähnchen ähneln, das zu lange auf dem Grill war. Leben oder Sterben, Sie müssen wählen.", abermals flimmert die Oberfläche und die Videoaufziechnung von Tobias erscheint. Wie aufs Stichwort beginnt die Digitaluhr neben dem Tablet in blauer Schrift von 0:60 im Sekundentakt rückwärts zu zählen. 0:59 0:58 0:57 0:56 0:55 "Du SCHLAMPE JETZT MACH SCHON!!!", schreit ihr bester Freund aus vollstem Leib. Doch sie hört ihn nicht. Alles um sie herum ist ausgeblendet. Das einzige, was sie wahrnimmt ist die aufsteigende Hitze, Angst ihren Sohn nie wieder zu sehen und Verzweiflung. Langsam geht sie auf einen Spiegel zu, der neben dem Scheinwerfer angebracht worden ist. Kathrin begutachtet ihre Narbe. 'Dieser Psycho hat wirklich...!' Zitternd greift sie nach dem daneben liegenden Skalpell, führt es hinter ihre Ohrmuschel. Das kalte Metall wirkt wohltuend an ihrer Schnittwunde, doch nicht für lange. Stück für Stück erhöht sie den Druck. Plötzlich wird ihr schwindelig. Sie fällt wieder auf die Knie. Keuchend. Weinend. Nach ihrem Gleichgewicht ringend. "SCHNEID DIR JETZT DAS VERDAMMTE OHR AB!!! ICH VERRECKE HIER!!!", Edward ist hörbar verzweifelt. So laut er kann versucht er seine Mitverschwörerin anzutreiben, doch seine Stimme ist heißer. Nur noch ein Krächzen. Noch einmal wirft Kathrin einen Blick auf die Uhr. Sie tickt unbarmherzig weiter. 0:33 0:32 Mit letzter Kraft rappelt sie sich auf. Ihr Adrenalinspiegel steigt. Panisch greift sie nach dem Messer, beginnt das Ohr abzuschneiden. Schmerzestränen treten in ihre Augen. Kathrin beginnt zu schreien. 'Der Schmerz... Er soll aufhören... Bitte, hilf mir jemand... Es soll aufhören... Bitte... Bitte... ... Nein... Für Tobi... Nur noch ein kleines Stück... Ein wenig... Weiter... Weiter... Weiter... Ich habs gleich... Nur noch ein St-' >Platsch< Die Ohrmuschel landet auf dem Boden. Gefolgt von einer Blutfontäne und einem kleinem metallischen Gegenstand. Hektisch stürzt sie sich auf den Schlüssel, doch er rutscht immer wieder aus ihren blutverschmierten Händen. Kathrin schaut noch einmal auf die Uhr. 0:02 0:01 0:00 Das Spiel ist aus. Sie hat verloren. Schnell krabbelt sie auf ihren Knien zu Ed. Leblos liegt er da. "Es tut mir so leid Eddie. Das wollte ich nicht... Vergib mir...", noch einmal mustert sie ihn. Er ist tot. Vertrocknet. Seine Rückenhaut klebt an dem Scheinwerfer. Sie beginnt zu weinen, "Es tut mir so leid.... So leid...." Doch plötzlich fällt ihr was anderes ein. Jemand anderes. Tobi!!! Wankend richtet sie sich auf, stürzt zu dem Tablet. Dort liegt ihr Sohn. Schreiend. Ein guillotineähnliches Fallbeil hat sein rechtes Bein vom Torso getrennt. Es glüht noch ein wenig. "Nein...nein...nein...", noch einmal sinkt sie auf den Boden, "Ich werde alles wieder gut machen... Bitte vergib mir... Ich werde dich da raus holen...", eher schlecht als recht steht sie wieder auf und verlässt den Raum der Tenning-Booth-Trap. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)