SAW VIII von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Es ist schon wieder Abend, als Mika mit ihren Einkäufen wieder zu ihrem Haus zurück kehrt. Es brennt Licht. 'Also ist Hoffman schon wach...' Er wurde von Gordon etwa einen Tag lang eingesperrt, ohne Wasser, ohne Essen, deshalb konnte er, bei ihr daheim angekommen, erst einmal schlafen, duschen und ein wenig Nahrung zu sich nehmen, obwohl er ihr, in Hinsicht der Zeit, nicht glauben wollte. Dort unten tickt die Uhr wohl anders... Gut gelaunt öffnet sie die Hintertür, die direkt von der Garage in die Küche führt. Sie stellt die braune Papiertüte auf der Arbeitsplatte ab, schaut sich um, "Hallo. Bin wieder da." Keine Reaktion. Also ist er... 'Nicht dein Ernst!' Wütend geht sie in das angrenzende Wohnzimmer. Auch leer. Plötzlich ein leises Poltern. "Hallo?!?" Sie durchquert das in rot eingerichtete Zimmer, lugt in den Korridor. Ein Schatten! Leise schleicht sie der schemenhaften Gestalt hinterher, in das Schlafzimmer ihrer Eltern, in dem sie Hoffman zurückgelassen hat. Ihr Herz beginnt zu rasen. Ängstlich spitzelt sie hinein. 'Diese Gestalt... Das ist Mark. Aber... Oh, Fuck!' Er steht hinter einem Mann mittleren Alters und will ihn töten... Panisch stürzt sie in den Raum, schubst den Ex-Lieutenant in den begehbaren Kleiderschrank, verschließt diesen. Das alles hat sie ohne nennenswerte Geräuschkulisse geschafft. Der Mann hat nichts bemerkt, "Chris?" Erschrocken dreht er sich um. Seine dunkelbraunen Augen, die im Kontrast zu seinen rötlichen Haaren stehen, mustern sie sorgfältig, "Hey, Ka." Ein wenig außer Atem setzt sie sich auf das durchgewühlte Bett. Ihr Herz schlägt immer noch sehr schnell. Sie ist sehr nervös. "Ich wollte dich besuchen. Das Licht hat gebrannt, deshalb bin ich mit dem Zweitschlüssel reingekommen. Wo warst du? Ich habe gerufen." "Einkaufen.", antwortet sie, wie aus einer Pistole geschossen, "Meine Vorräte sind, ohne das ich es gemerkt habe, zu neige gegangen... Ich war nur ein paar Minuten weg -und ziemlich in Eile- deshalb habe ich die Lichter nicht aus gemacht." Verständnisvoll nickt der Detective. Sein Anzug fällt ihr jetzt erst auf. Normalerweise kündigt er sich an, erstens, und zweitens, erscheint er in Zivilkleidung. "Was ist los?" "Ich wollte nur reden." "Es geht wieder um Jigsaw, hab ich recht? Was gibts neues? Warum bist du hier?", fragt Mika ungeduldig. Sie kann die vernichtenden Blicke Hoffmans förmlich spüren. Auch befürchtet sie, Christian könnte etwas sagen, was Mark falsch verstehen könnte. "Du hast mitbekommen, was passiert ist?", seine Frage. Der Detective setzt sich neben sie. "Allerdings...", traurig senkt sie ihren Blick, "Irgendeine Spur? Viedoaufnahmen, Haare, DNA?" "Nichts dergleichen. Er hat alles mitgenommen. Er musste sich im MPD auskennen." "Vielleicht der, den Gibson zum Schluss gejagt hat?" "Dieser neue Jigsaw? Der Nachfolger von John Kramer? Möglich wärs. Wir haben das auch schon in Betracht gezogen... Aber... jeder, der den Namen des 'Erben' wissen könnte, ist gestorben... Und beim FBI können sie uns auch keine Auskunft über den Mörder von den kooperierenden Agents, oder deren Verdacht, geben. Wir sind hier in einer Sackgasse..." "Und warum sagst du mir das?" "Es geht um das aktuellste Opfer, Bobby Dagen. Du warst, von Anfang an, in seinen Gruppentherapien." "Ich habe das von ihm gehört, aber ich kann nicht sagen, warum. Mal ganz davon abzusehen, dass ich nie... mitgemacht habe. Ich saß immer nur am Rand... Nur wenige wissen von meinem ... Spiel." "Wurde er schon einmal getestet? Oder war das nur show?" "Ich kann es nicht genau sagen... die Narben sind echt... seine Ansicht deckt sich auch mit der der anderen Opfer... Aber... Ich weiß nicht... Ich habe ihm nie so richtig geglaubt..." "Kennst du noch andere aus der Gruppe?" "Ein paar. Warum?" "Könntest du mir ihre Namen nennen?" "Ich verstehe nicht ganz... Was willst du mit ihnen machen?" "Ich will sie nur befragen, ob sie denken Mr. Dagen sein ein echtes Opfer gewesen." "Naja... Dieser merkwürdige Mann mit Krückstock war der erste... Aber frag mich nicht nach seinem Namen...", verneinend schüttelt Mika den Kopf. Natürlich weiß sie, wer dieser humpelnde Typ ist. Sie wollen ihn ja schließlich 'dingfest' machen. Bewusst hat sie die Fährte auf Dr. Lawrence Gordon gesetzt, denn so könnten sie seinen momentanen Aufenthaltsort -ohne Aufsehen zu erregen- herausfinden. Chris Denbow steht wieder auf, "Pass auf dich auf, Michaela." "Du auch.", lächelt sie unbeschwert zurück, "Sag mir, wenn ihr eine neue Spur habt. Ich helfe gerne." "Wegen deinem Dad.", bestätigt er, "Also, bis demnächst, bye.", er verlässt das Haus. Ein paar Sekunden schaut sie ihm noch hinterher. Er ist wirklich nett. Leichtgläubig, um nicht zu sagen naiv, treu doof aber vom Herzen gut. Bei ihm könnte man wirklich sagen, 'gleich und gleich gesellt sich gern.' Er war ein guter Freund von Gibson. So ähnlich ist auch seine Art. Ein lautes Räuspern reißt ihre Gedanken wieder zurück in die Realität. Zum Schluss hat sie Hoffman total vergessen. Sie geht zur Tür, öffnet diese vorsichtig, schaut hinein. Auf einen Stock gestützt steht Mark vor ihr. Er ist wütend. Von Wahnsinn ergriffen wirft er sich auf sie, drückt ihre Kehle Stück für Stück zu, "Was sollte das, du Schlampe? Du führst den Cop extra auf meine Spur?!?", brüllt er. "D... denk a...n uns...ere Ab...mach...ung...", röchelt sie. Ihr wird ein wenig schwindelig. "Die ist nichtig. Du führst sie zu mir!!! Genau das wolltest du verhindern!" "Ich habe keinen Namen genannt... Lass mich los... sonst wird Chris wissen, wer mich getötet hat..." Sauer lässt er von ihr ab, bleibt aber -wie bei ihrem ersten Treffen- auf ihrer Brust sitzen, "Danke.", Mika ist immer noch ruhig. "Das weiß er doch schon. Gibson und er waren befreundet." "Nein. Sie haben nie über ihre Fälle gesprochen. Denkst du, ich bin so bescheuert und führe Chris auf 'deine Spur', während ich nicht mal weiß, ob sie miteinander über Jigsaw und Jill gesprochen haben? Ist dir nicht einmal aufgefallen, dass du kein, wirklich KEINEN einzigen, Beweis zurückgelassen hast? Obwohl du nicht einmal darauf geachtet hast?" Er zögert. Was sie sagt stimmt. Zwar hatte er Handschuhe getragen, aber kein Haarnetz. "Ich sagte doch, ich habe mich vergewissert, ob Jill eine Chance hatte. Ich war im Department, habe die Videoaufzeichnungen 'mitgehen' lassen und auch den Leichensack, in dem du dich eingeschmuggelt hast, gereinigt.", sie beginnt zu husten, "Bitte geh von mir runter. Seit gestern schmerzt mein Torso." Genervt kommt er ihrer Bitte nach. Wortwörtlich erleichtert bleibt sie kurz auf dem Boden liegen. Dann rappelt sie sich auf, hilft ihm auf das Bett. Dabei fällt ihr Blick auf das gebrochene Gelenk, "Ich verarzte es jetzt.", verschwindet im angrenzenden Bad und erscheint wieder ein paar Augenblicke später, mit Gips, Mullbinden und Salbe in einer Plastiktüte. Sofort bringt sie Hoffmans Fuß -unter lautem, schmerzerfülltem Stöhnen seinerseits- in Position und beginnt ihn erst zu reinigen, dann in Gips einzuwickeln. "Du warst ein Objekt?", fragt er nach einer Weile, um das Thema zu wechseln (und sich nebenbei von seinem Schmerz abzulenken). "Jup.", ihre Antwort. Eigentlich wollte Mika es ihm nicht sagen, aber er ist schon geladen genug und wer weiß, was er sonst mit ihr anstellen würde. "Wann?" "Ich war das fünfte." "Das war Amanda." "Nein. Sie war die 'siebte'. Mein Test war auch mit einer anderen Person verbunden." "Inwiefern?" Traurig lässt sie von dem Fuß ab, steht auf und beginnt aus dem Fenster zu schauen. Sie antwortet nicht. "Warum ein Cop?", seine nächste Frage. Diesmal ist der Unterton einer Drohung gleich. "Er ist ein guter Freund. Von Anfang an berichtete er mir von den Fortschritten. Daher war John immer informiert.", gibt sie nach ausreichendem Überlegen zurück. Aber sie wendet sich ihm nicht zu. In der Reflektion beobachtet sie ihn. "Er wusste alles durch mich." "Nein, nein...", lachend schüttelt sie den Kopf. Ihr scheint so, als würde John sie gerade, in diesem Moment, beobachten, "Zahlreiche Ergebnisse hat er von mir. Auch, dass du unter Verdacht stehst." "Erst seit Strahm." "Genau das solltest du glauben. Du warst seit langem unter Verdacht. Riggs hat bemerkt, wie du ein Beweisstück von der Classroom Trap unterschlagen hast." "Bestimmt...", gibt er sarkastisch zurück. Er hat sich hundertprozentig vergewissert, das niemand ihn beobachtet, als er den Ring mitnahm. "Glaubs mir, oder nicht...", seufzend dreht sie sich wieder Hoffman zu, "Ich habe viele Quellen. Deshalb wird es dir auch wenig bringen, wenn du Chris tötest." "Eine ganze Abteilung also." "Früher waren es drei." "Was ist passiert?" "DU!!!", wie auf Knopfdruck ist ihre Ruhe verschwunden. Unglaublicher Zorn überkommt sie, "Du hast diese ganzen, guten Menschen umgebracht!!!" "Keine Beweise.", sie haben ihre Rollen getauscht. "NEIN!!! SIE WURDEN ALLE UNTERSCHLAGEN!!! Aber hör mir genau zu, Marky, DU wirst keine Spiele mehr spielen! Ich werde sie ausführen." "Weshalb sollte ich das machen?" "Weil ich dir helfe Gordon zu treffen! Und weil du deine Privilegien als Cop verloren hast." "Sicher, dass das kein persönlicher Rachefeldzug ist?" Geschockt schaut sie ihn an. Mark bringt ein schwarzes Tagebuch zum Vorschein. "W...wie meinst du das?", plötzlich ist ihre Stimme schrill. "Korey Bishop. An sie kann ich mich noch erinnern.", ein triumphales Lächeln schmückt seine Lippen, "Sie ist sehr auf die Spiele fixiert. Kann es sein, dass sich dich noch einmal getestet hat?" Betretenes Schweigen, "Sie führt uns zu Gordon...", dann dreht sich Mika zur Tür, überleg dir ein paar Fallen. Wir fangen morgen mit den Vorbereitungen an...", und sie verlässt den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)