SAW VIII von BountyHunterXX13 ================================================================================ Prolog: -------- "Lass mich hier raus!", verhallt der Schrei des Detective Mark Hoffmans in seinem eigenen Keller, "Gordon, du Schwein, ich bring dich um!", kurz schweigt er. Die Einsicht der Nutzlosigkeit seiner Hilferufe überkommt ihn. Keiner kann ihn hören, oder wenn, wird er ihm nicht helfen. Noch einmal zerrt er an der Eisenkette. Gib nach! Sinnlos. Alle Hoffnung verlässt ihn, "Ich bring dich um...!", wimmert er. Nie im Leben hätte er damit gerechnet, dass John, 'dieses Schwein', wirklich Vorkehrungen trifft, falls Jill plötzlich stirbt. Das er überhaupt in eine solche Falle, wie damals in die Reverse Bear Trap, geraten sollte... Obwohl er sein Leben schätzt!!! Unsagbarer Zorn kommt in ihm hoch. Er muss hier raus! Noch einmal legt Hoffman sich auf den Bauch und tastet den Boden -in vollkommener Dunkelheit- nach etwas hartem, oder dünnem, spitzen, irgedwas mit dem er das Schloss knacken, oder zumindest seinen Fuß abtrennen kann. 'Dieser... Lawrence... was er getan hat... wirft dieses Arschloch einfach die Säge weg! Er ist keinen Deut besser als ich! Blos hatten meine Opfer eine CHANCE zu überleben... Die Meisten, jedenfalls... Gordon ist wie Amanda. Dumm, nutzlos und extrem Nervtötend. Wenn ich hier raus komme... Oh, dann wird es ein Massaker geben, Blut wird fließen...... Hab was.' Seine Finger erhaschen das Bein der Leiche, die zuvor die Fessel am Fuß trug. Gierig umklammern seine Finger den Knochen, reißt ihn zu sich. Staub wirbelt auf. Mit routinierten Bewegungen wird der verweste Körper gefilzt. Nichts. Jedenfalls nichts brauchbares. "Fuck!", flucht er, stößt er den Toten weg. Was nun? Natürlich ist ihm dieses Badezimmer bekannt. Jeder verdammte Winkel davon. Immerhin hat er Monate lang darüber gelebt und wollte genau wissen welche Leichen in seinem Keller liegen. Hektisch dreht er sich nach links um, setzt sich wieder auf die Knie. Was nun...? Alles erreichbare hat er abgesucht. Außer vielleicht ... die Wanne! Warum kam ihm diese Idee nicht früher?!? Schnell tastet er sich zum Bad, beugt sich mit seinem Oberkörper hinein, greift nach der Spritze, die Amanda hat liegen lassen, als sie Eric Matthews betäubte. Sie liegt relativ mittig. Etwas... Irgendwas...Nein... Zumindest lag sie dort. Das einzige, was er berührt, ist das kalte, schmutzige, glitschige Metall. Sonst nichts. Wieder rutscht er zurück auf den Boden, rüttelt noch einmal an der Fessel. 'Shit, was nun?', wie Schuppen fällt es ihm vor die Augen. Seine einzige Chance: Mit bloßen Händen das Fußgelenk brechen... Schnell zieht er das rechte Jeansbein ein wenig hoch, legt die Mitte des Fußrückens auf das Bein der Leiche, presst seine Hände auf die Verse. Er atmet tief ein. Dann aus. Ein. Aus. Ein. Aus. Ein. Dann... stützt er sich mit seinem ganzen Gewicht darauf. Aber kein Knacken ist zu hören. Der Schmerz ist unbeschreiblich. Kurz hält er inne. Um Mark herum verwirbelt die Dunkelheit in einem Strudel. Der Schmerz... Er rutscht wieder gegen die Wand, bleibt keuchend daran gelehnt liegen, "Gordon...-ha-... ich...-ha-... bring...-ha-... dich...-ha- ...um...", er schließt seine Augen. Er kann nicht sterben. Nicht hier... Nicht jetzt... Angelina... Schlagartig kehrt der Wahnsinn, in dem er Jill Tuck getötet hat, wieder zurück. Er schlägt die Augen wieder auf. Abermals fixiert er seinen Fuß, drückt darauf. Mit einem ohrenbetäubenden Schrei lässt er der Pein freien Lauf, "AAAAHHHHHHHHHHHH!!!!" 'Der Schmerz... Der Schmerz... Der Schmerz... Der Schmerz... Er soll aufhö-... Nein... Bald ist das Gelenk gebrochen... Weiter... Weiter... Weiter... Weiter... Wei-' >knack< Er hört auf. Er hat es geschafft!!! Bald ist er frei... Das Blut pocht laut in seinen Ohren, sodass er außer dem nichts mehr hören kann. Sein Herz rast. Ein Grinsen huscht über seine Lippen. Die Angst ist wie weggeblasen, "Rache ist nah. Mein ist sie und wird am besten kalt serviert..." Vorsichtig umschließt er das Gelenk mit seiner rechten Hand, will es mit der linken aus der Fessel ziehen, aber bei der kleinsten Bewegung kehrt der schreckliche Schmerz, den er auch damals an seiner Wange und beim Brechen des Fußes empfunden hatte, wieder zurück. Trotz dem zieht er weiter... Doch plötzlich wird ihm schwindelig. Mark fällt vorwärts auf den Bauch. Es fühlt sich so an, als würde der Boden beben. Er verliert das Bewusstsein... Eine weibliche, sanfte Stimme dringt zu ihm. Die seiner Schwester, Angelina, "Warum bleibst du liegen? Steh auf, kämpfe! Ich dachte du hälst deine Versprechen. Das hat dich zu diesem Monster gemacht, was du jetzt bist, aber willst hier und jetzt sterben? Willst du jetzt einfach so die Flinte ins Korn werfen? Waren diese ganzen Morde nur für deinen Spaß?" "Nein...", wimmert er. Natürlich ist niemand mit ihm in diesem Raum und seine Schwester ist tot, aber... es scheint so echt... Tränen rinnen seine Wangen hinunter. Sie war seine einzige Familie und nun... sagt sie, er sei ein Monster geworden? Ein Mörder? "Hör auf es zu verleugnen. Du weißt es doch schon längst: Amanda, Kerry, Perez, Erickson... spätestens, seit du deine eigenen Kollegen getötet hast. Wenn du hier stirbst... wir werden uns nie wieder sehen. Du kommst in den unteren der untersten Höllenkreise. Mach schon, steh auf! Wende dein Leben in etwas sinnvolles! Halte deine Versprechen!" "J...Natürlich..." Plötzlich wird es wieder still. Die Stimme, Angelina, ist verschwunden. Schritte nähern sich seinem Gefängnis. Seine Chance! Er kann hier raus! Rasch schließt er seine Augen, stellt sich tot, während synchron die Tür aufgeschoben und das Badezimmer mit dem Licht einer Taschenlampe erhellt wird. Hosted by Animexx e.V. 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