Zwitschernde Vögel von Rawr_ (..und ihre Bedeutung.) ================================================================================ Kapitel 2: ...und Er? --------------------- Manche Menschen verabschieden sich herzzerreißend, bitten jene um sich herum, denen sie Unrecht getan haben, um Vergebung, wollen mit reinem Gewissen gehen. Andere wiederum lächeln einfach beim Sterben, Endorphine werden ausgeschüttet und es sieht schön aus. Wie wenn jemand im Schlaf lächelt, während eines Traumes. Ganz unbeschwert. War sie jetzt tot? Zögerlich, so als ob sie das Qualvollste der Welt erwarten würde, öffnete sie wieder ihre Augen. Ihre leuchtenden Seelenspiegel weiteten sich, kundschafteten ihre Umgebung hingegen nicht aus, schienen sie eher zu durchbohren. Das war leibhaftig nicht, was sie sich vorgestellt hatte. Angestrengt nahm sie einen kurzen Atemzug und hustete schwer auf. Einen Atemzug. Dunkelheit umgab die Roséhaarige, dazu noch Kälte und die Fähigkeit zu atmen. Letzteres bereitete ihr enorme Sorgen. Staubwolken, Schwärze, und die Luft schien sich ihr allmählich zu entziehen, doch das war doch irrsinnig. Hier in ihrer eigenen Hölle brannte die Luft in ihren Lungen, beißend und ziehend. Stiche tausender Nadeln. Damit tat sie sich keinen Gefallen. Auf jeden Fall wollte ihr jemand oder etwas das Atmen schwer machen, wie grausam. Zur Verfügung stand ihr nur diese Leere. Aus welchem Grund konnte sie atmen, fühlen, aber nicht sterben? Sie war doch tot, wo blieb die Erlösung? Für die Menschen die sie liebte war sie, ohne jegliche Bedenken, in den Tod gesprungen. Der Gesang der Vögel war wiedergekehrt, lieblich zwitscherten sie eine märchenhafte, entzückende Melodie. Einzigartig, dieses Gefühl, das ihren Körper durchströmte, trotz der unendlichen Schmerzen die sie ertrug. An den Umständen änderte sich nichts und sie schloss kraftlos ihre Augen. Doch sobald sie infolgedessen flach atmete, da sie unzweifelhaft erschöpft war und sie eine Ruhepause einlegen wollte, von allem oder auch nichts, was auch immer das hier sein sollte, brach diese Entdeckung herein. Eine milde, kaum wahrnehmbare Berührung. Sie hatte sich vollständig dem Schlaf überlassen wollen, aber anscheinend hatten sich die Vögel dafür entschieden ihr keine Erholung zu gewähren, denn sie wurden immer lauter. Eine Hand lag auf ihrer Taille. Ein gedämpftes Wispern. Sie konnte es nicht verstehen. Aufhören. Das war alles unfassbar, womit hatte sie das verdient? Gedanken ordnen, Sinneseindrücke sammeln und den Verstand nicht verlieren, das war jetzt ihr nächstes Ziel. Auf der Suche nach Antworten, tauchten mehr und mehr Fragen auf. Nun gut, sie lag mit ihrem Körper auf der Seite, was das schreckliche, stumpfe Empfinden in ihrem linken Arm erklärte, hinzu kam, dass die Hand, die auf ihrer Taille lag hinunter zu ihrer Seite wanderte und sie dort vollkommen umfasste. Eigentlich musste sie nur die aufsteigende Panik verdrängen, da der Besitzer dieser Hand sie noch ein Stückchen weiter nach hinten zog. Der Moment, in dem sie durch die dicken Staubwolken, das leichte, schwache Leuchten des Vollmondes auf ihrem Gesicht erahnte, und eine erwähnenswerte Feststellung machte, ließ sie erschaudern. Sie lebte. Wer war ihr so nah? Voller Erschütterung darüber, dass sie lebte, nahm sie einen tiefen, langen Atemzug, zumindest so gut wie es möglich war. Der Griff um ihre Taille wurde daraufhin gelockert und sie traute sich keineswegs sich bloß einen Millimeter zu bewegen. Der Gesang wurde grundlos leiser. Ihre Nackenhaare stellten sich unweigerlich auf, ein Frösteln huschte über ihren Körper, als der schwere Atem einer Person ihren Nacken streifte. Jemand lag hinter ihr, hielt sie fest und eine unangenehme Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus. Das Verlangen sich aufzurichten und diesen Schauplatz zu erkunden wurde von ihrer Mutlosigkeit ertränkt. Vielleicht wäre es ein großer Fehler sich zu bewegen, vor was hatte sie so viel Angst? Dieser Mensch, der gerade direkt hinter ihr lag, konnte ihr doch nichts antun. Nichts. Ihr Team würde sie schon beschützen. Es traf sie so, wie die früheren Abweisungen des Schwarzhaarigen, wobei jedes Mal ein weiterer Teil in ihrem Inneren zerbrochen war. Naruto und Sasuke. Sakura musste sie finden. Trotz der Angst, das wieder durchleben zu müssen, versuchte sie sich zu erinnern. Erst waren sie zu dritt auf dieser Lichtung gewesen, sie war gerannt, gesprungen, den stärksten Attacken, die sie kannte, entgegen und dann war da noch dieser Schrei. Narutos Schrei. Sofort öffnete sie ihre grünen Smaragde, konnte ihre Umgebung schon besser erspähen und der Wind wehte ihre Haare aus dem Gesicht. Den Schock herunterschluckend starrte sie auf den Krater vor ihr. Ein Schritt. Ein Schritt trennte sie von diesem Krater, dessen Grund sie nicht erkennen konnte. Solch einen großen Krater hatte sie zuvor auf dem Kampfplatz nicht gesehen. Der Schwindel hätte sie um ein Haar zurückgeworfen, so schnell hatte sie sich aufgesetzt, das Zittern ihres Körpers unterdrückend; er musste Gehorsam leisten, ein einziges Mal noch. Die Hand ließ sie los, zog unbewusst noch eine feine Spur über ihre Taille, bis sie auf der Erde aufschlug. Die Drei hatten alleine auf der Lichtung gestanden, sie war sich sicher, dass kein anderer Mensch in der Nähe gewesen war. Es konnte nicht Kakashi sein. Sasuke hatte ihr etwas sagen wollen und Naruto hatte nur geschrien. Er hatte sich die Seele aus dem Leib geschrien. Sie musste sich endlich umdrehen, der Wahrheit entgegenblicken und Naruto retten. Wie hatte er das nur geschafft? Sakura hielt in ihrer Bewegung inne, drohte in der Dunkelheit zu versinken. Onyxfarbene Augen blickten ihr entgegen. Stille. Das Herz der Kunoichi setzte einen Schlag aus, sie las Erleichterung aus den Seelenspiegeln ihres Gegenübers heraus. „Sasuke.“ Aus ihrer Stimme konnte er die Ehrfurcht und Überraschung heraushören. Jedoch gab es etwas, was das eindeutig übertönte. Die Liebe. Die Liebe zu ihm, die alles andere verdrängte, als sie seinen Namen aussprach. An diesem Tag hatte Sakura Haruno mehr Emotionen Sasuke Uchihas sehen dürfen, als je zuvor. - An diesem Tag hatte Sasuke Uchiha, Sakura Haruno gerettet, wie wusste kein Mensch, außer ihm selbst. An diesem Tag wurde der verletzte Naruto Uzumaki von Sakura Haruno gerettet. An diesem Tag verstarb Kakashi Hatake im Kampf für seine Heimat, im 4. Ninjaweltkrieg. Sakura Haruno hatte keine Möglichkeit mehr sich von ihm zu verabschieden. - OWARI Dankeschön fürs Lesen! :) Ich hoffe es hat einigen Spaß gemacht diese Geschichte zu lesen. 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