Between Love and Music von Ani_chan (Seto/Joey) ================================================================================ Kapitel 1: Shut up ------------------ Na endlich. Mathe ist vorbei und damit auch der Schultag. Ich habe wirklich die Schnauze voll für heute. Jetzt fängt der gute Teil des Tages an. Ich habe heute noch Bandprobe. Seit einem Monat bin ich jetzt offiziell der Sänger der Schulband. Das hat sich einfach so ergeben, als ich betrunken auf der letzten Party ein Lied geschmettert habe. Eines der Bandmitglieder scheint mich da gehört zu haben und am nächsten Tag haben sie mich in der Schule gefragt ob ich nicht Lust hätte mitzumachen, weil der alte Sänger die Schule wechselt. Ich habe natürlich sofort zugesagt. Singen ist eine meiner größten Leidenschaften. Bisher allerdings mehr Zuhause unter der Dusche. Naja ich bin am nächsten Tag gleich mit zur Bandprobe und es hat riesig Spaß gemacht. Meine Freunde freuen sich auch für mich. Alle haben mir gratuliert. Momentan singe ich allerdings nur die Lieder, die der alte Sänger geschrieben hat. Ich habe mir fest vorgenommen demnächst auch ein Lied zu schreiben, aber mir fehlt einfach die Inspiration. Ich weiß nicht über was ich schreiben soll. So interessant ist mein Leben nun auch wieder nicht und ein Lied über Duell Monsters zu schreiben ist total peinlich. Glücklich verlasse ich das Schulgebäude. Ich habe noch eine halbe Stunde Zeit bevor die Probe losgeht. Wie sonst auch bleiben Yugi und die anderen noch etwas länger um mir Gesellschaft zu leisten. Bei den Gesprächen vergeht die Zeit wie im Flug. In 10 Minuten geht’s los. Schnell verabschiede ich mich von meinen Freunden und will mich gerade auf den Weg zum Proberaum machen, als ich die Stimme höre, von der ich gehofft habe, sie heute definitiv nicht mehr hören zu müssen. „Na, Wheeler, darf der Köter heute wieder jaulen gehen?“ Wütend drehe ich mich um. „Halt die Schnauze, Kaiba. Du Großkotz. Kannst du mich nicht einmal in Ruhe lassen und dich um deine eigenen Probleme kümmern?“ Ohne einen weiteren Kommentar zuzulassen gehe ich zur Probe. Kaiba geht mir so auf die Nerven. Was habe ich ihm denn getan? Den ganzen Tag nervt er mich und reißt dumme Sprüche. Kann der mich nicht einfach in Ruhe lassen? Was bildet der sich eigentlich ein? Was denkt der eigentlich, wer er ist? Als ich im Proberaum ankomme, kommt mir Toshi entgegen. Verwundert gucke ich ihn an. „Wo willst du denn hin?“ „Oh, Joey, gut, dass ich dich noch treffe. Die Bandprobe fällt aus. Rio ist krank.“ „Oh, okay. Danke für die Nachricht. Ich gehe dann nach Hause. Wir sehen uns morgen.“ Ich winke ihm noch kurz zu. „Bye Toshi.“ „Bye!“ Auf dem Weg nach Hause rege ich mich immer noch über das Verhalten von Kaiba auf. Auch, als ich mein Zimmer betrete ist meine Wut noch nicht verflogen. Plötzlich kommt mir die Idee. Endlich habe ich mein Thema für den Songtext. Sofort setze ich mich an meinen Schreibtisch und fange an zu schreiben. Ich kann kaum glauben, wie leicht es mir von der Hand geht, wo ich doch vorher so ein Problem damit hatte. Die Worte kommen von ganz allein und nach 3 Stunden bin ich soweit fertig. Ich lege den Text zur Seite, weil ich Hunger habe. Ich werde ihn Morgen noch einmal lesen. Mal gucken, ob ich ihn dann immer noch so gut finde oder ob noch Änderungen nötig sind. Nachdem ich mir in der Küche den Auflauf vom Vortag warm gemacht habe, weil ich durch das Schreiben nicht zum Kochen gekommen bin, falle ich direkt nach dem Essen ins Bett. Ich wusste gar nicht, dass schreiben so anstrengend sein kann. Als ich wieder aufwache ist es halb 7 und ich beschließe aufzustehen. Eigentlich habe ich noch eine halbe Stunde Zeit bis ich aufstehen müsste, aber so kann ich zum einen noch duschen gehen und zum anderen lohnt es sich nicht sich für eine halbe Stunde noch einmal hinzulegen. Nachdem ich Kaffee aufgesetzt habe, gehe ich duschen. Als das warme Wasser über meinen Körper fließt, bin ich absolut entspannt. Ich liebe dieses Gefühl. Obwohl ich noch ewig unter dem warmen Wasser stehen könnte, reiße ich mich von diesem Gefühl los und verlasse die Dusche. Nach dem Abtrocknen und Anziehen schnappe ich mir das Blatt von meinem Schreibtisch und setze mich mit meinem Kaffee an den Frühstückstisch. Aufmerksam lese ich den geschriebenen Text nochmal durch und nehme mir gleich darauf einen Stift, um einige Stellen zu verbessern. Als mein Kaffee leer und mein Text fertig ist, packe ich meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zur Schule. Auch wenn noch keine Melodie zu dem Text existiert, bin ich mit ihm sehr zufrieden. Er drückt genau das aus, was ich sagen möchte. Ich bin von mir selbst überrascht. Anscheinend steckt es doch irgendwo in mir. Ich brauche nur die richtige Inspiration. Dass diese Inspiration Kaiba war, ist für mich etwas deprimierend, aber hey, besser Kaiba als gar keine Inspiration. In der Schule treffe ich auf meine Freunde. Nachdem ich ihnen erzählt habe, dass ich endlich einen Songtext geschrieben habe, wollen sie ihn natürlich sehen. Ich gebe ihn selbstverständlich gerne ab, schließlich will ich ihre Meinungen hören. Es dauert auch nicht lange, bis sie begeistert aufblicken. „Joey, der ist super. Ich kann es kaum erwarten, den Song zu hören.“ „Danke, Yugi.“ „Yugi hat Recht. Der Text ist echt super, Joey.“ „Danke, Tris.“ Kurz sieht Yugi mich neugierig an. „Sag mal, Joey, ist der Song zufällig an jemand bestimmten gerichtet?“ Ich lächele nur. „Rat doch mal.“ Er lacht. „Als müsste ich da groß nachdenken. Der ist an Kaiba, oder?“ Zustimmend nicke ich. Gerade, als ich das Thema wechseln will, höre ich den, wegen dem ich dieses Lied überhaupt geschrieben habe. „Wie süß, Wheeler. Soll ich mich jetzt geehrt fühlen, dass ich so wichtig bin, dass du sogar ein Lied über mich schreibst?“ Ärgerlich sehe ich zu ihm rüber. „Ey, Kaiba. Jetzt halt dich mal nicht für so wichtig. Das bist du nämlich nicht. Dass das Lied ausgerechnet durch dich entstanden ist, ist schon schlimm genug, da brauch ich deine blöden Kommentare nicht auch noch.“ Gott sei Dank kommt der Lehrer rein, ehe Kaiba antworten konnte. Vielleicht ist das auch besser so. Ich habe jetzt ja ein paar Stunden Zeit um wieder runter zu kommen. Während der 6 Stunden versuche ich Kaiba so gut wie möglich zu ignorieren. Auch in den Pausen versuche ich, ihm aus dem Weg zu gehen. Leider kann ich es nicht vermeiden, dass mein Blick öfter zu ihm schweift. Klar, er ist ein riesiges Arschloch und eigentlich müsste ich ihn auf den Tot nicht leiden können, aber ich bin nun mal schwul und er ist trotz des beschissenen Charakters verdammt heiß. Nicht, dass ich an ihm interessiert wäre, das nicht, aber es ist einfach schwer jemand so attraktiven zu ignorieren. Man sieht ihn an, ob man will oder nicht. Er ist nun mal Kaiba und einen Kaiba kann man nicht ignorieren. Das ist das einzige, wobei er Recht hat. Egal was er macht, sobald er in einen Raum kommt, sehen ihn alle an. Die Gründe dafür mögen verschieden sein, aber das Ergebnis ist bei allen gleich. Kaiba bekommt sämtliche Aufmerksamkeit. Bei mir ist es einfach unbewusst. Wenn ich mit ihm streite, kann ich meinen Blick auch nicht abwenden. Seine Augen sind einfach zu fesselnd. Ich meine, wie kann jemand so ätzendes so schöne Augen haben? Dieses Blau, das ist einfach einzigartig. Ich habe noch nie Jemanden mit so intensiv blauen Augen gesehen. Sie lassen einen einfach nicht los. Natürlich weiß ich, dass das jetzt so klingt, als wäre ich verliebt, aber das ist es bei Gott nicht. Also ehrlich, wenn ich mich in Kaiba verliebt hätte wäre ich ein ganz schöner Masochist. Er macht mich den ganzen Tag runter, hat nichts Besseres zu tun, als mich zu provozieren, zu triezen und aufzuziehen. Auch wenn jemand verdammt gut aussieht, wie kann man sich bitte bei so einem Verhalten in ihn verlieben? Das wäre doch krank. Als der Unterricht vorbei ist, unterhalte ich mich, wie gestern auch, mit meinen Freunden, um die Zeit bis zur Probe zu überbrücken. Diesmal achte ich allerdings darauf, dass wir etwas versteckt stehen. Auf Kaiba´s blöde Sprüche habe ich gerade einfach keine Lust. Leider scheint das nicht so gut zu funktionieren, wie ich gehofft habe, denn Kaiba scheint uns trotz allem entdeckt zu haben. „Na, Köter? Darfst du heute schon wieder deine Kollegen mit deinem Gekläffe belästigen? Wie kommst du eigentlich auf die verkorkste Idee ein Lied über mich zu schreiben? Dafür sollte ich dich eigentlich verklagen.“ Genervt verdrehe ich die Augen. „Kaiba, hast du eigentlich nichts Besseres zu tun, als mir auf den Sack zu gehen?“ Ich höre ein gemurmeltes „Wie vulgär“ von ihm, ehe ich weiterrede. „Zu deiner Information: Ja, ich habe jetzt Bandprobe, aber ich singe da und kläffe nicht, ich bin schließlich kein Hund! Und in dem Lied geht es zwar um dich, aber dein Name kommt nicht einmal vor, also kannst du dir das mit dem Verklagen sparen und jetzt verpiss dich und lass mich in Ruhe. Wie du immer so schön sagst, du hast eine Fima zu leiten. Also warum tust du nicht genau das und haust endlich hier ab?“ Ohne ihn noch einmal anzusehen drehe ich mich um, werfe meinen Freunden noch schnell ein „Ciao“ zu und gehe dann zur Probe. Heute fällt sie nicht aus. Nachdem ich meine Kollegen begrüßt habe, präsentiere ich ihnen meinen Song. Auch sie finden den Text gut und wir machen uns daran eine Melodie dazu zu finden. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, aber einige Stunden und mehrere Nervenzusammenbrüche später steht sie. Ich liebe dieses Lied. Vielleicht liegt es daran, dass es mein erstes selbstgeschriebenes Lied ist, aber ich bin einfach absolut begeistert. Am Ende der Probe sagt mir Rio auch gleich, dass er mit unserem Direx reden will, damit wir den Song übermorgen in der Pause spielen können, um die Reaktionen unserer Mitschüler zu testen. Ich bin überrascht und nervös. Was ist, wenn sie meinen Song nicht mögen? Wenn sie lachen oder sich darüber lustig machen? Rio scheint meine Gedanken zu erraten. „Joey, das wird schon. Der Song ist echt klasse. Sie müssen ihn einfach mögen.“ Ich lächele leicht. „Danke, Rio. Ich hoffe es.“ Als ich am Abend endlich zuhause ankomme, bin ich fix und fertig. Die Probe hat sehr geschlaucht, auch wenn es wirklich sehr viel Spaß macht. Ich liebe das Singen und bin wirklich froh, dass ich diese Chance genutzt habe und jetzt in der Band singen kann. Aber jetzt ist alles, was ich will, ins Bett zu gehen. Leider fällt mir in diesem Moment ein, dass ich noch Hausaufgaben zu machen habe. Mehr als demotiviert setze ich mich also hin und mache notgedrungen meine Hausaufgaben. Mathe. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Endlich bin ich fertig. Seufzend gucke ich auf die Uhr. 23 Uhr. Jetzt wird’s aber wirklich Zeit, dass ich ins Bett komme. Ich bin tot müde. Es dauert nicht lange, bis ich eingeschlafen bin. Am nächsten Morgen wache ich um 7 durch das Klingeln meines Weckers auf. Immer noch müde schäle ich mich aus dem Bett. Nach meinem morgendlichen Kaffee, packe ich meine Sachen, um zur Schule zu gehen. Meine Nervosität steigt, weil mit wieder einfällt, dass ich ja heute erfahren werde, ob wir morgen auftreten oder nicht. Bereits als ich den Schulhof betrete, kommt mir Rio entgegen. Sofort kommt in mir die Frage auf, wann er wohl schon hier gewesen sein muss, um zum Direx zu gehen. „Joey, hey, ich war grade beim Direx und er meinte, dass das mit Morgen klar geht. Wir spielen in der ersten großen Pause.“ Glücklich lächele ich, auch wenn ich das unruhige Gefühl in meinem Magen nicht verdrängen kann. „Danke Rio. Wir sehen uns dann nachher.“ Winkend verschwindet er im Schulgebäude. Ich weiß, dass er jetzt den Rest der Band aufsuchen wird. Direkt nachdem die Schultür zufällt kommen meine Freunde auf mich zu. „Hey, Leute.“ „Hey Joey, das war doch eben Rio, oder? Was wollte er denn?“ Vorsichtig lächelnd sehe ich sie an. „Also, wir spielen morgen meinen Song in der ersten Pause.“ Stürmisch werde ich von Yugi umarmt. „Man, Joey, das ist doch großartig! Ich freu mich schon. Ich bin richtig gespannt.“ Der restliche Schultag war nicht besonders ereignisreich und nach dem Unterricht habe ich wieder Bandprobe. Wir proben bis spät abends, damit der Auftritt perfekt wird. Der Auftritt soll schließlich nicht durch unnötige Fehler ruiniert werden. Während wir spielen und ich den Song immer und immer wieder singe, fällt die Angst vor morgen ein wenig von mir ab. Ich merke, dass der Text und die Musik super sind und wir den Song bestens beherrschen, sodass ich vor einem Fehler morgen keine Angst mehr haben muss. Die Angst allerdings, dass ihnen der Text nicht gefällt, bleibt. So groß die Angst auch sein mag, die Vorfreude ist beinahe genau so groß. Ich kann es kaum erwarten, vor all meinen Mitschülern zu singen. Bisher hat mich noch keiner von ihnen gehört. Naja, außer meinen Freunden und den Leuten auf der Party. Ich bin gespannt was sie sagen werden. Als ich um 00 Uhr Zuhause ankomme, sind mir meine Hausaufgaben egal und ich gehe einfach ins Bett. Ich weiß, dass ich den Schlaf brauche. Kaum habe ich mich unter meine Bettdecke gelegt, bin ich auch schon eingeschlafen. Der nächste Morgen verstreicht, ohne dass ich es wirklich mitbekomme. Meine Nervosität steigt immer weiter und als ich plötzlich meine Freunde vor mir sehe, kann ich es kaum glauben. Wann bitte war ich zur Schule gegangen? Und wann hatte ich mich angezogen? Kopfschüttelnd gehe ich zum Proberaum. Für mich fallen die ersten beiden Stunden aus, weil wir noch etwas Proben wollen, bevor wir auftreten. Beim Singen fällt wieder etwas meiner Anspannung von mir ab, sodass ich zwar aufgeregt, aber nicht mehr so nervös bin, wie heute Morgen. Als es endlich soweit ist, reiße ich mich zusammen und gehe mit meiner Band in die Pausenhalle. Eine Bühne wurde natürlich nicht extra aufgebaut und so spielen wir einfach in einer Ecke der Halle. Ich stelle mich ans Mikro und lasse meinen Blick noch einmal über die Menge schweifen. Gleich in der ersten Reihe entdecke ich meine Freunde. Es sind viele Schüler gekommen, um mich singen zu hören. Ganz hinten und etwas abseits kann ich sogar den braunen Haarschopf von Kaiba erkennen. Als würde er sich diese Chance entgehen lassen. Ich atme noch einmal tief ein, als ich die ersten Klänge der Gitarre vernehme. Als auch das Schlagzeug einsetzt bereite ich mich darauf vor, dass mein Einsatz jetzt kommt. Ohne auf die Menge zu achten fange ich an zu singen. There you go You´re always so right It´s all a big show It´s all about you You think you know what everyone needs you always take time to criticize me It seems like everyday I make mistakes I just can´t get it right it´s like I´m the one You love to hate But not today So shut up shut up shut up Don´t wanna hear it get out get out get out get outta my way step up step up step up You´ll never stop me nothing you say today Is gonna bring me down There you go You never ask why It´s all a big lie whatever you do You think you´re special But I know and I know and I know and we know that you´re not You´re always there to point out my mistakes and shove them in my face It´s like I´m the one you love to hate but not today So shut up shut up shut up Don´t wanna hear it Get out get out get out get outta my way step up step up step up You´ll never stop me nothing you say today Is gonna bring me down Don't tell me who I should be And don't try to tell me what's right for me Don't tell me what I should do I don't wanna waste my time or watch you fade away So.... Shut up shut up shut up don't wanna hear it Get out get out get out get outta my way Step up step up step up you'll never stop me Nothing you say today is gonna bring me down Während des Songs wandert mein Blick zu Kaiba. Ich kann einfach nicht anders und auch, als ich das letzte Wort singe, liegt mein Blick noch immer auf ihm. So komisch das klingen mag, ich glaube das Lied hat ihn irgendwo bewegt. Ich bin mir sicher kurz den Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht gesehen zu haben. Meine Gedanken gehen in dem tosenden Applaus unter, der bei meinen Mitschülern ausbricht. Kurz verbeugen wir uns, ehe wir langsam unsere Sachen packen und den Raum verlassen. Als ich später in das Klassenzimmer komme, begrüßen meine Freunde mich glücklich und beglückwünschen mich zu meinem Song. Mein Blick wandert kurz zu Kaiba, doch der scheint sich ausnahmsweise nicht äußern zu wollen. Naja, soll mir egal sein. Ich werde jetzt einfach meine restlichen 4 Stunden absitzen und dann einen schönen Nachmittag zuhause machen, da heute keine Probe ist. Eigentlich freute ich mich nach dem gelungenen Auftritt auf meinen Nachmittag, aber woher kam dann dieses merkwürdige Gefühl, dass heute noch irgendwas passieren wird? Kapitel 2: I can wait forever ----------------------------- Diese stechende Vorahnung ignorierend genieße ich die, noch immer von allen Seiten kommenden Komplimente bezüglich meines Liedes und lasse meine Laune von ihnen bis zum Ende des Schultags noch in ungeahnte Höhen heben. Als ich dann nach Hause komme bin ich der festen Überzeugung, dass nichts und niemand mir heute noch die Laune verderben könnte. Das Gefühl vom Vormittag hatte ich auch schon beinahe wieder verdrängt. Zu Beginn scheint es auch wirklich so, aber irgendwie wurde dieses ungute Gefühl immer stärker. Schulterzuckend verdränge ich den Gedanken daran und widme mich wieder meinem Alltag. Nach kurzem Überlegen entscheide ich mich für Spaghetti zum Mittag. Gesagt, getan. Als sie fertig sind schnappe ich mir einen Teller, stapel einen riesigen Berg darauf und lege mich, nachdem ich den Fernseher angemacht habe, auf die Couch. Ich weiß nicht, wann es angefangen hat, dass ich zum Essen Fernsehen geguckt habe, aber irgendwann wurde es wie ein tägliches Ritual. So üblich, wie das tägliche Zähneputzen oder die Dusche am Morgen. Nachdem ich aufgegessen habe, bringe ich meinen Teller in die Küche und spüle ihn ab. Ob man es glauben mag oder nicht, aber seit ich hier in die Wohnung die meiste Zeit allein lebe, weil mein Dad beruflich viel unterwegs ist, habe ich doch tatsächlich einen kleinen Ordnungsfimmel entwickelt. Es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag putze, aber ich empfinde es als sinnvoll, dass die Wohnung immer so aussieht, dass ich ohne schlechtes Gewissen mögliche Besucher hereinbitten kann. Auch wenn Besucher bei mir eher eine Seltenheit sind, da ich es bevorzuge meine Zeit draußen zu verbringen. Eigentlich wollte ich heute mir Yugi und den anderen in die Stadt gehen, aber irgendwie fehlt mir dazu die Lust, also gehe ich an meine Schultasche und nehme mein Handy raus, um Yugi per SMS Bescheid zu geben, dass ich heute doch Zuhause bleibe. Da ich jetzt allerdings auch keine Lust mehr habe Fernsehen zu gucken, nehme ich mir die Fernbedienung und schalte das Gerät und den Receiver aus. Ich schnappe mir meine Tasche und suche meine Schulsachen raus, um mich an die Hausaufgaben zu setzen. Eigentlich habe ich dazu absolut keine Lust, aber da ich sie heute schon nicht hatte und das nicht zum Dauerzustand werden soll, mache ich sie doch. Gerade die Mathe Hausaufgaben bereiten mir einiges an Kopfzerbrechen, aber nach etlichen Versuchen und mehrmaligem Blättern im Buch, bekomme ich auch die hin. Ob sie richtig sind, ist natürlich wieder eine andere Frage, aber wie heißt es so schön? Der Gedanke zählt. Gerade als ich meine Sachen wieder einpacken will, klingelt es an der Tür. Wer kann das sein? Vielleicht Yugi und Co.? Ich zucke mit den Schultern und gehe zur Tür. Durch den Spion kann ich nicht viel erkennen, was mich dazu veranlasst, die Tür zu öffnen. Kaum ist das passiert, überkommt mich der Drang sie einfach wieder zuzuschmeißen, denn vor meiner Tür steht niemand geringeres, als Seto Kaiba, mein Erzfeind und die Person, die ich jetzt am aller wenigsten erwartet und zu sehen gewünscht hatte. Nur meiner starken Selbstbeherrschung ist es zu verdanken, dass das nicht passiert ist und so stehe ich vor ihm und kann nicht anders, als ihn ungläubig anzusehen. Er währenddessen mustert mich mit einem abschätzigen Blick, ehe er die Stimme erhebt. „Wheeler? Willst du mich nicht hereinbitten?“ Aus meiner Starre gerissen, blinzele ich überrascht und trete dann langsam zur Seite, um ihn mit einer Handbewegung zum Eintreten aufzufordern. Kaum hat er die Wohnung betreten, schließe ich die Tür. Als ich mich wieder ihm zuwende, sehe ich, wie er sich umsieht. „Was ist?“ Spöttisch sieht er mich an. „Garnichts. Ich bin nur erstaunt darüber, dass du Hund es schaffst, dein Körbchen so sauber zu halten.“ Wütend schnaube ich. „Kaiba. Zum einen bin ich kein Hund und zum Zweiten stellt sich mir die Frage, was zum Teufel du bei mir willst?“ Er geht einige Schritte auf mich zu, was mich dazu veranlasst einen Schritt zurück zu weichen, wobei ich auf einmal mit dem Rücken zur Tür stehe. Ich kann mir den Gedanken daran, wie hilflose Beute vor einem Raubtier zu stehen, nicht verkneifen. Er steht inzwischen direkt vor mir und ich fühle mich absolut hilflos, was in dieser ausweglosen Situation auch nicht weiter verwunderlich ist. Als er dann mein Kinn, erstaunlich sanft dafür, dass wir hier über Kaiba reden, leicht anhebt und mir genau in die Augen sieht, komme ich nicht umhin, festzustellen, dass er wirklich verdammt intensiv blaue Augen hat. Gegen meinen Willen schleicht sich das Wort „Wunderschön“ in meine Gedanken. „Weißt du, Wheeler? Als ich vorhin dein Lied gehört habe, dass du so schön in der Pause gejault hast, dachte ich, wir sollten uns vielleicht über deine Einstellung zu mir ein wenig unterhalten.“ Ich weiß nicht, ob es Einbildung ist oder nicht, aber ich glaube einen leicht erotischen Unterton in seiner Stimme hören zu können. Merkwürdigerweise macht mich das mehr an, als es mir Angst macht. Das will ich natürlich nicht zugeben, also versuche ich es zu ignorieren und antworte ihm. „Ich weiß nicht, wie du auf die schwachsinnige Idee kommst, dass gerade wir beide uns über irgendwas unterhalten müssen und eigentlich ist es mir auch egal. Allerdings bin ich ein netter Mensch und gebe dir jetzt genau 2 Möglichkeiten. Die erste ist, dass du jetzt einfach sagst, was genau du von mir willst und aufhörst um den heißen Brei herumzureden und die die zweite ist, dass du dich jetzt aus meiner Wohnung verpisst und wir das hier einfach vergessen. Entscheide dich, Kaiba.“ Ich sehe ihn schmunzeln, als er sich meinem Ohr nähert und mit einer unwiderstehlichen Stimme „Du hast es so gewollt.“ flüstert und anfängt sanfte Küsse auf meinen Hals zu setzen. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was ich davon halten soll. Mein Verstand sagt mir, dass ich ihn wegschubsen soll, aber ich kann nicht. Mein Körper ist starr. Ich kann nichts anderes tun, als meine Augen zu schließen und mich ihm hinzugeben. Er stellt sein Knie zwischen meine Beine und als er damit anfängt es leicht zu bewegen kann ich ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Daraufhin richtet Kaiba sich leicht auf, sieht mir in die Augen und sagt. „Ich möchte dir ein Angebot machen, Wheeler. Heute Vormittag auf der Bühne, als du gesungen hast, hast du mich auch irgendeinem Grund die ganze Zeit angesehen und dieser Blick hat Gedanken und Gefühle in mir geweckt, von denen ich dachte, dass ich sie bei einem Mann nie haben werde. Ich habe lange darüber nachgedacht und da ich jetzt weiß, wie du auf mich reagierst, möchte ich dieses Spiel fortsetzen. Keine Liebe, nur Sex. Was hältst du davon?“ Ich kann nicht anders, als zu nicken. Allein der Gedanke daran, dass Kaiba weiter macht, bringt mich dazu. Er fängt an zu grinsen und dirigiert mich in Richtung meines Schlafzimmers, nachdem er von mir gesagt bekommen hat, wo es sich befindet. Wie ihr euch bestimmt denken könnt, bleibt er die ganze Nacht. Als ich am nächsten Morgen aufwache, merke ich, dass er noch schläft und stelle fest, wie friedlich er dabei aussieht. Es erinnert nichts an den skrupellosen eiskalten Geschäftsmann, der er sonst ist. Er wirkt beinahe zerbrechlich. Lächelnd denke ich an die letze Nacht zurück. Es war mein erstes Mal, aber ich glaube nicht, dass man es sich schöner wünschen kann. Auch wenn es unvorstellbar ist, aber Kaiba war so sanft und zärtlich, dass ich froh bin, gestern Abend eingewilligt zu haben. Leicht streiche ich ihm einige Haare aus dem Gesicht, als er sich zu regen beginnt. Er schlägt seine Augen auf und sieht mich erst verwundert an, doch dann scheint auch bei ihm die Erinnerung an die letzte Nacht aufzutauchen. Ohne ein Wort zu sagen steht er auf und zieht sich wieder an. Etwas traurig, dass der schöne Moment vorbei ist, sehe ich ihm dabei zu. Als er fertig ist, fällt sein Blick noch einmal kurz auf mich. „Wheeler, kein Wort zu Niemandem. Das bleibt unter uns. Wir sehen uns morgen. 18 Uhr. Wehe du bist nicht zu Hause.“ Mit diesen Worten verschwindet er aus meiner Wohnung und ich bleibe allein zurück. Der restliche Tag verläuft für mich ganz normal. Ich stehe auf, esse, treffe mich mit meinen Freunden und meine Gedanken sind von der Tatsache, dass Kaiba morgen wieder kommt, benebelt. Am Sonntag kommt er auch pünktlich wie immer. Der Abend verläuft beinahe so wie der kurz davor. Nur, dass er an diesem Abend wieder geht. Schließlich ist morgen Schule. Ich könnte euch jetzt langweilen, indem ich euch jeden Tag berichte, aber ich denke, das wäre überflüssig. Ich war morgens in der Schule, dann bei der Bandprobe, habe mal etwas mit meinen Freunden unternommen und jeden zweiten Tag kam Kaiba. Pünktlich um 18 Uhr. Ich weiß nicht wie lange es jetzt schon so geht, also eigentlich weiß ich es doch. Es sind jetzt ziemlich genau 2 Wochen vergangen, seit diesem verhängnisvollen Abend, aber wann es wirklich angefangen hat, weiß ich nicht mehr. Wann es begann mehr zu sein, als nur Sex. Inzwischen ist nichts mehr wie vorher. Wenn ich Kaiba ansehe, ist er nicht mehr der Kaiba von früher. Damals habe ich nur gesehen, dass er unhöflich ist, eiskalt. Ein Arschloch halt und wenn ich ihn jetzt ansehe, dann sehe ich da nur noch wie hübsch er ist. Was er für eine tolle Figur hat, was für ein schönes Gesicht und für unglaublich intensive Augen. Wenn ich abends im Bett liege, kann ich nur noch an ihn denken und ich vermisse ihn. Ich vermisse ihn so sehr, dass ich aufpassen muss, dass ich nicht irgendwann einfach zu ihm fahre, nur um ihn zu berühren, weil diese Berührung alles ist, was mich heilen kann in diesem Moment. Die dafür sorgt, dass alle Sorgen von mir abfallen und ich einfach glücklich sein kann. Lange habe ich versucht mir einzureden, dass das nichts Ernstes ist. Gefühlsduselei. Irgendwann ging es nicht mehr und ich musste einsehen, dass ich Gefühle für Kaiba entwickelt habe, Gefühle, die ich nicht ändern kann und von denen Kaiba nie erfahren sollte. Inzwischen bin ich mir aber sicher, dass er auch was für mich fühlt. Manchmal sieht er mich so an. Ich glaube ich sollte es ihm sagen, aber nicht so. Irgendwie... mit einem Lied. Das wäre die Idee. Da ich weiß, dass Kaiba heute Abend wieder vorbei kommt, entscheide ich mich dafür, das Lied erst danach zu schreiben. Ich glaube, wenn die Erinnerung noch ganz frisch ist, wird der Song noch gefühlvoller. Irgendwie freue ich mich schon darauf. Auch wenn es komisch ist, dass nach dem ersten Song, der ja eigentlich mehr ein Hasslied war, jetzt ein Liebeslied kommt. Irgendwie muss ich lachen, als ich darüber nachdenke, wie alles gekommen ist. Wie schnell sich Dinge ändern können, obwohl man es nie gedacht hätte. Früher war ich froh, wenn ich Kaiba bloß nicht sehen musste und inzwischen gibt es nichts Schöneres für mich, wenn ich die Tür öffne und er davor steht. Wenn er anruft schlägt mein Herz so laut, dass ich Angst habe, dass er es hören könnte, wenn ich abnehme und wenn er geht, habe ich das immer das Gefühl, dass es mir das Herz zerreißt, weil ich nicht weiß, ob er wieder kommen wird. Wir haben schließlich keine Beziehung. Es ist nur Sex. Zumindest für ihn. Obwohl ich mir da, wie ich ja bereits gesagt habe, nicht mehr so ganz sicher bin. Meine Gedanken werden mal wieder, wie so oft in letzter Zeit von der Türklingel unterbrochen. Sofort fängt mein Herz an zu schlagen wie verrückt und ich muss mich zurückhalten, um nicht die Tür aufzureißen und ihm in die Arme zu springen. Nach außen hin ganz ruhig gehe ich zur Tür, um ihn rein zu lassen. Kaum ist dir Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, spüre ich erfreut, wie er mich an die nächste Wand drückt und mich leidenschaftlich küsst. Ich weiß der Gedanke mag verrückt klingen, aber ich denke der hat mich auch vermisst. Oder zumindest unsere Berührungen. Sofort schließe ich meine Augen und gebe mich ihm hin. Vorsichtig und unglaublich sanft fährt er mit seiner Zunge über meine Lippen und ich öffne sie ihm bereitwillig. Es entsteht ein wildes Zungenspiel, was keiner von uns beiden verlieren will. Als er sich an mich presst und ich seine Erregung an meiner spüre, muss ich auf keuchen, wodurch er den Kampf gewinnt. Er lächelt leicht in den Kuss. „Verloren.“, haucht er gegen meine Lippen. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Ich liebe seine Stimme und dieses Flüstern macht mich komplett wahnsinnig. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bin ich heute nicht gewillt noch zu warten, bis wir im Schlafzimmer angekommen sind und so beginne ich ihn einfach auszuziehen. Kurz merke ich, wie er sich verspannt und streichele vorsichtig über die Beule in seiner Hose. Er stöhnt leise auf und ich weiß, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt. Er umfasst meine Hüfte und hebt mich etwas an, um mich auf das Schränkchen im Flur zu setzen, während ich damit beschäftigt bin, ihn von seinem Hemd zu befreien. Der Jacke habe ich ihn schon entledigt. Noch immer küssen wir uns, als er den Kuss kurz unterbricht, um mir mein T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Noch bevor das Shirt den Boden erreicht hat schnappe ich nach ihm, woraufhin er meinen Mund wieder mit seinem verschließt. Inzwischen sind wir beide obenrum nackt und ich habe es irgendwie geschafft den Reißverschluss seiner Jeans zu öffnen und gleite jetzt mit einer Hand hinein, um sein Glied zu umfassen und vorsichtig über den Schaft zu streicheln. Ein raues Stöhnen verlässt seinen Mund und ich glaube, dass ich noch nie etwas Schöneres gehört habe. Als er daraufhin versucht auch meine Hose auszuziehen, lasse ich ihn machen und springe danach vom Schrank, um die Kontrolle zu übernehmen. Ich weiß, dass er das eigentlich nicht mag, ich kenne aber auch genug Mittel und Wege, um ihn dazu zu bringen. Ich lasse meine Lippen seinen Hals entlang wandern und knabbere an seinem Ohrläppchen. Er zieht scharf die Luft ein, was für mich das Zeichen ist, ihn vorsichtig auf den Boden zu drücken. Ich entledige ihn seiner Hose und Boxer. Als er so entblößt und abgehackt atmend vor mir liegt, kann ich nicht anders. Noch nie, bei keinem unserer Akte, habe ich ihm einen geblasen, aber ich verspüre gerade das dringende Bedürfnis dazu, also beuge ich mich hinab und lasse meine Zunge einmal an seinem Glied hinauf gleiten. Kehlig stöhnt er auf und vergräbt seine Hände in meinem Haar. Von dem Geräusch noch mehr angestachelt, beginne ich vorsichtig an der Eichel zu knabbern und zu lecken. Nach und nach nehme ich ihn ganz in mir auf und massiere sein Glied mit meiner Zunge und meinem Gaumen. Ich merke, wie er sich immer doller in meine Haare krallt und kann nicht anders, als die Geschwindigkeit zu erhöhen, bis ich merke, dass er gleich kommt. Ohne Vorwarnung lasse ich sein Glied los und krabbel hoch, um ihm etwas ins Ohr zu hauchen. „Nimm mich.“, flüstere ich, ehe ich ihm noch einmal am Ohrläppchen knabber und ihm dann direkt in die Augen sehe. Sie sind dunkelblau. Ich habe schon lange festgestellt, dass seine Augen dunkler werden, wenn er erregt ist, aber so dunkel habe ich sie noch nie gesehen. Mir bleibt nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken, als er sich auf setzt und mich nach hinten wirft, um auf mir zu landen und nun oben zu liegen. Innig küsst er mich. Ich merke nichts mehr von der anfänglichen Sanftheit. Das ist reine Leidenschaft. Er will mich, das weiß ich. Ich drücke mein Becken gegen seins und merke wie der erneut stöhnt. Zitternd vor Lust nimmt er seine Hand und lässt einen seiner Finger um meinen Anus kreisen, ehe er erst leicht dagegen stupst und ihn dann in mich einführt. Es tut nicht mehr weh. Ich kenne das Gefühl inzwischen zu gut. Sofort beginne ich, mich seinem Finger entgegen zu bewegen und er führt noch einen zweiten hinzu. Jetzt beginnt es leicht zu ziehen, aber ich habe noch immer keine Schmerzen. Als er dann einen dritten hinzunimmt, spüre ich den leichten süßen Schmerz, der aber die Erregung und Lust die ich empfinde nicht überlagern kann. Kaiba bewegt sie Finger einige Minuten in mir, bis er mich genug vorbereitet hat und sie aus mir herausgleitet, was mir ein enttäuschtes Stöhnen entlockt. Ich kann sehen, wie er leicht lächelt und mein Becken etwas anhebt, um sich hinter mir zu positionieren. Ich erwarte dieses Gefühl und stöhne laut auf, als er sich mit einem Stoß tief in mir versenkt. Er hält kurz inne, damit ich über den Schmerz hinwegkomme, aber ich presse mich noch näher an ihn. Ich sehe ihm direkt in die Augen und kann nicht verhindern, dass meine Gedanken meinen Mund verlassen. „Mach`s mir. Los. Fick mich endlich!“ Noch einmal sehe ich die Lust in seinem Blick aufflackern, ehe er meinen Worten Folge leistet. Immer schneller und härter werden seine Stöße und ich schreie meine Lust hinaus. Es ist mir egal, ob uns jemand hört. Zu gut ist dieser Moment. Ich stöhne, schreie, keuche und weiß gar nicht wohin mit meiner ganzen Lust. Erfreut merke ich, wie auch Seto leise stöhnt. Eigentlich stöhnt er nicht, aber ich denke, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass dieser Sex auch für ihn etwas Besonderes ist. Er wechselt immer wieder zwischen langsam und schnell, sanft und hart und nach einigen Minuten merke ich, wie ich dem Ende entgegen steuere. Es ist ein unglaubliches Gefühl, als Kaiba anfängt meine Erektion zu pumpen. Ich versuche den Moment noch ein wenig hinauszuzögern, aber es ist zu spät. Mit einem lauten Aufschrei komme ich in seiner Hand und die Welle bricht über mich herein. Ich bin noch nie so intensiv gekommen. Als ich komme und sich mein Muskelring um seine Erregung zusammen zieht ist es auch um ihn geschehen und er kommt mit einem lauten Stöhnen tief in mir. Einen Moment bleiben wir noch so liegen, ehe er sich aus mir herauszieht und erschöpft am Boden liegen bleibt. Auch ich bin außer Atem und schnappe nach Luft. Als ich wieder zu Atem gekommen bin, stehe ich langsam auf, hole einige Tücher und reiche sie ihm. Während er seine Hand säubert, greife ich nach seiner anderen und ziehe ihn hinter mir her ins Schlafzimmer, um mich aufs Bett fallen zu lassen. Er legt sich neben mich und ich weiß, er wird heute Nacht hier bleiben. Gott sei Dank ist morgen Sonntag. Ohne groß darüber nachzudenken kuschel ich mich an ihn und merke nur im Halbschlaf, wie er seine Arme um mich schlingt, ehe ich einschlafe. Als ich am nächsten Morgen erwache, hat er bereits die Augen aufgeschlagen. Etwas verpeilt nuschel ich ein „Guten Morgen“, dass von ihm nur mit einem Brummen kommentiert wird. Ich weiß, dass ihm der Sex gestern Abend gefallen hat und ich sehe an seinem Blick, dass er darüber nachdenkt. Ich stehe auf und bringe ihm ein Handtuch. Ich weiß, dass er Duschen möchte. Während er dann unter der Dusche verschwindet, koche ich Kaffee. Schwarz natürlich. Als er kurz darauf die Dusche wieder verlässt und in die Küche kommt, drücke ich ihm seinen Kaffee in die Hand und gehe selber unter die Dusche. Ich weiß, dass er nicht mehr da sein wird, wenn ich wieder komme. Während das warme Wasser meinen Körper hinab fließt, denke ich an den gestrigen Abend und bin immer noch begeistert. Die Umarmung hat mir gezeigt, dass er etwas fühlt und mich darin bestärkt, das Lied zu schreiben. Ich verlasse also die Dusche und wie erwartet steht nur der leere Kaffebescher auf dem Tisch, als ich in die Küche komme. Ich spüle ihn schnell ab und mache mir einen Tee. Mit diesem in der Hand gehe ich in mein Zimmer, um mich an den Text zu setzen. Am Anfang wusste ich gar nicht, was ich schreiben sollte und dachte einfach über ihn nach. Daraufhin kam alles von ganz allein. Ich schreibe und schreibe, ohne auf die Uhr zu sehen. Auch mein Tee ist kalt geworden, weil ich ihn unbeachtet stehen lassen habe. Erst als mein Magen laut knurrt bin ich fertig und schaue auf die Uhr. Ich habe 3 Stunden geschrieben. Noch einmal lese ich ihn mir durch und finde, dass er genau das sagt, was ich sagen will. Da ich nicht weiß, was ich mit meinem angebrochenen Tag anfangen soll, schreibe ich zuerst Rio und den Anderen eine SMS, um eine Bandprobe heute Nachmittag auf die Beine zu stellen und zu verkünden, dass ich es bitte aufnehmen möchte. Alle sind begeistert uns sagen sofort zu, sodass ich mich eine Stunde später bereits im Proberaum wiederfinde. Ich stelle meiner Band das Lied vor, ohne natürlich zu sagen, um wen es geht. Sie schauen mich zwar etwas skeptisch an, sagen aber nichts dazu. Wir proben das Lied einige Male und nehmen es dann auf. Ich mache zuerst nur ein Exemplar. Ich möchte, dass das Lied zuerst der hört, für den es gemacht wurde, wenn man von meiner Band absieht. Glücklich bedanke ich mich bei den anderen und umarme sie noch einmal, bevor ich nach Hause gehe und mich ins Bett fallen lasse. Die Vorfreude und Angst lässt mich zuerst nicht schlafen, sodass es eine Weile dauert, bis mir die Augen zufallen. Am nächsten Tag geht die Zeit bis zum Schulschluss meiner Meinung nach viel zu langsam um und ich werde von Stunde zu Stunde hibbeliger. Auch meine Freunde haben schon gefragt, was mit mir los ist, bekommen aber keine Antwort. Kaum, dass es zum Schulschluss klingelt, warte ich, bis der Rest der Klasse den Raum verlassen hat und gehe dann langsam auch Kaiba zu. Ich weiß, dass er immer als letzter den Raum verlässt und so tippe ich ihm vorsichtig auf die Schulter. Er spannt sich an und ich werde sofort mit einem verachtenden Blick angesehen, als er sich umdreht. Allerdings ändert sich der Blick und wird weicher, als er erkennt, dass ich es bin. Wortlos halte ich ihm die Hülle hin und gehe. Ich weiß, dass jedes Wort zu viel gewesen wäre und er genau weiß, was ich von ihm erwarte. Ich bin gespannt, was er sagen wird. Die nächsten Stunden sind für mich die Hölle. Ich bin nervös und laufe in meiner Wohnung auf und ab. Es ist fast 18 Uhr und er müsste eigentlich gleich kommen. Plötzlich klingelt mein Handy. Eine SMS. »Ich muss unsere Liaison beenden. Melde dich nicht bei mir. S.K.« Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich brach zusammen. Das Handy fiel mir aus der Hand und ich lag auf dem Boden. Mich Krümmend vor Tränen. Ohne, dass ich es wollte, begann ich leise das Lied zu singen, dass ich extra für ihn geschrieben habe. You look so beautiful today When you’re sitting there it’s hard for me to look away So I try to find the words that I could say I know distance doesn’t matter but you feel so far away And I can’t lie, every time I leave my heart turns gray And I wanna come back home to see your face And I…Cuz I just can’t take it Another day without you with me Is like a blade that cuts right through me And I can wait…I can wait forever When you call my heart stops beating When you’re gone, it won’t stop bleeding I can wait…I can wait forever You look so beautiful today It’s like every time I turn around, I see your face The thing I miss the most is, waking up next to you When I look into your eyes, man I wish that I could stay And I can’t lie, every time I leave my heart turns gray And I wanna come back home to see your face And I…Cuz I just can’t take it Another day without you with me Is like a blade that cuts right through me And I can wait…I can wait forever [I can wait forever] When you call my heart stops beating When you’re gone it wont stop bleeding I can wait…I can wait,I can wait forever[I can wait, I can waaiit] I know it feels like forever I guess it’s just the price I gotta pay When I come back home To feel your touch, Makes it better Until that day there’s nothing else I can do And I just can’t take it! Another day without you with me Is like a blade that cuts right through me And I can wait…I can wait,I can wait forever When you call my heart stops beating When you’re gone it won’t stop bleeding I can wait…I can wait,I can wait forever Kapitel 3: I can wait forever (zensiert) ---------------------------------------- Diese stechende Vorahnung ignorierend genieße ich die, noch immer von allen Seiten kommenden Komplimente bezüglich meines Liedes und lasse meine Laune von ihnen bis zum Ende des Schultags noch in ungeahnte Höhen heben. Als ich dann nach Hause komme bin ich der festen Überzeugung, dass nichts und niemand mir heute noch die Laune verderben könnte. Das Gefühl vom Vormittag hatte ich auch schon beinahe wieder verdrängt. Zu Beginn scheint es auch wirklich so, aber irgendwie wurde dieses ungute Gefühl immer stärker. Schulterzuckend verdränge ich den Gedanken daran und widme mich wieder meinem Alltag. Nach kurzem Überlegen entscheide ich mich für Spaghetti zum Mittag. Gesagt, getan. Als sie fertig sind schnappe ich mir einen Teller, stapel einen riesigen Berg darauf und lege mich, nachdem ich den Fernseher angemacht habe, auf die Couch. Ich weiß nicht, wann es angefangen hat, dass ich zum Essen Fernsehen geguckt habe, aber irgendwann wurde es wie ein tägliches Ritual. So üblich, wie das tägliche Zähneputzen oder die Dusche am Morgen. Nachdem ich aufgegessen habe, bringe ich meinen Teller in die Küche und spüle ihn ab. Ob man es glauben mag oder nicht, aber seit ich hier in die Wohnung die meiste Zeit allein lebe, weil mein Dad beruflich viel unterwegs ist, habe ich doch tatsächlich einen kleinen Ordnungsfimmel entwickelt. Es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag putze, aber ich empfinde es als sinnvoll, dass die Wohnung immer so aussieht, dass ich ohne schlechtes Gewissen mögliche Besucher hereinbitten kann. Auch wenn Besucher bei mir eher eine Seltenheit sind, da ich es bevorzuge meine Zeit draußen zu verbringen. Eigentlich wollte ich heute mir Yugi und den anderen in die Stadt gehen, aber irgendwie fehlt mir dazu die Lust, also gehe ich an meine Schultasche und nehme mein Handy raus, um Yugi per SMS Bescheid zu geben, dass ich heute doch Zuhause bleibe. Da ich jetzt allerdings auch keine Lust mehr habe Fernsehen zu gucken, nehme ich mir die Fernbedienung und schalte das Gerät und den Receiver aus. Ich schnappe mir meine Tasche und suche meine Schulsachen raus, um mich an die Hausaufgaben zu setzen. Eigentlich habe ich dazu absolut keine Lust, aber da ich sie heute schon nicht hatte und das nicht zum Dauerzustand werden soll, mache ich sie doch. Gerade die Mathe Hausaufgaben bereiten mir einiges an Kopfzerbrechen, aber nach etlichen Versuchen und mehrmaligem Blättern im Buch, bekomme ich auch die hin. Ob sie richtig sind, ist natürlich wieder eine andere Frage, aber wie heißt es so schön? Der Gedanke zählt. Gerade als ich meine Sachen wieder einpacken will, klingelt es an der Tür. Wer kann das sein? Vielleicht Yugi und Co.? Ich zucke mit den Schultern und gehe zur Tür. Durch den Spion kann ich nicht viel erkennen, was mich dazu veranlasst, die Tür zu öffnen. Kaum ist das passiert, überkommt mich der Drang sie einfach wieder zuzuschmeißen, denn vor meiner Tür steht niemand geringeres, als Seto Kaiba, mein Erzfeind und die Person, die ich jetzt am aller wenigsten erwartet und zu sehen gewünscht hatte. Nur meiner starken Selbstbeherrschung ist es zu verdanken, dass das nicht passiert ist und so stehe ich vor ihm und kann nicht anders, als ihn ungläubig anzusehen. Er währenddessen mustert mich mit einem abschätzigen Blick, ehe er die Stimme erhebt. „Wheeler? Willst du mich nicht hereinbitten?“ Aus meiner Starre gerissen, blinzele ich überrascht und trete dann langsam zur Seite, um ihn mit einer Handbewegung zum Eintreten aufzufordern. Kaum hat er die Wohnung betreten, schließe ich die Tür. Als ich mich wieder ihm zuwende, sehe ich, wie er sich umsieht. „Was ist?“ Spöttisch sieht er mich an. „Garnichts. Ich bin nur erstaunt darüber, dass du Hund es schaffst, dein Körbchen so sauber zu halten.“ Wütend schnaube ich. „Kaiba. Zum einen bin ich kein Hund und zum Zweiten stellt sich mir die Frage, was zum Teufel du bei mir willst?“ Er geht einige Schritte auf mich zu, was mich dazu veranlasst einen Schritt zurück zu weichen, wobei ich auf einmal mit dem Rücken zur Tür stehe. Ich kann mir den Gedanken daran, wie hilflose Beute vor einem Raubtier zu stehen, nicht verkneifen. Er steht inzwischen direkt vor mir und ich fühle mich absolut hilflos, was in dieser ausweglosen Situation auch nicht weiter verwunderlich ist. Als er dann mein Kinn, erstaunlich sanft dafür, dass wir hier über Kaiba reden, leicht anhebt und mir genau in die Augen sieht, komme ich nicht umhin, festzustellen, dass er wirklich verdammt intensiv blaue Augen hat. Gegen meinen Willen schleicht sich das Wort „Wunderschön“ in meine Gedanken. „Weißt du, Wheeler? Als ich vorhin dein Lied gehört habe, dass du so schön in der Pause gejault hast, dachte ich, wir sollten uns vielleicht über deine Einstellung zu mir ein wenig unterhalten.“ Ich weiß nicht, ob es Einbildung ist oder nicht, aber ich glaube einen leicht erotischen Unterton in seiner Stimme hören zu können. Merkwürdigerweise macht mich das mehr an, als es mir Angst macht. Das will ich natürlich nicht zugeben, also versuche ich es zu ignorieren und antworte ihm. „Ich weiß nicht, wie du auf die schwachsinnige Idee kommst, dass gerade wir beide uns über irgendwas unterhalten müssen und eigentlich ist es mir auch egal. Allerdings bin ich ein netter Mensch und gebe dir jetzt genau 2 Möglichkeiten. Die erste ist, dass du jetzt einfach sagst, was genau du von mir willst und aufhörst um den heißen Brei herumzureden und die die zweite ist, dass du dich jetzt aus meiner Wohnung verpisst und wir das hier einfach vergessen. Entscheide dich, Kaiba.“ Ich sehe ihn schmunzeln, als er sich meinem Ohr nähert und mit einer unwiderstehlichen Stimme „Du hast es so gewollt.“ flüstert und anfängt sanfte Küsse auf meinen Hals zu setzen. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was ich davon halten soll. Mein Verstand sagt mir, dass ich ihn wegschubsen soll, aber ich kann nicht. Mein Körper ist starr. Ich kann nichts anderes tun, als meine Augen zu schließen und mich ihm hinzugeben. Er stellt sein Knie zwischen meine Beine und als er damit anfängt es leicht zu bewegen kann ich ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Daraufhin richtet Kaiba sich leicht auf, sieht mir in die Augen und sagt. „Ich möchte dir ein Angebot machen, Wheeler. Heute Vormittag auf der Bühne, als du gesungen hast, hast du mich auch irgendeinem Grund die ganze Zeit angesehen und dieser Blick hat Gedanken und Gefühle in mir geweckt, von denen ich dachte, dass ich sie bei einem Mann nie haben werde. Ich habe lange darüber nachgedacht und da ich jetzt weiß, wie du auf mich reagierst, möchte ich dieses Spiel fortsetzen. Keine Liebe, nur Sex. Was hältst du davon?“ Ich kann nicht anders, als zu nicken. Allein der Gedanke daran, dass Kaiba weiter macht, bringt mich dazu. Er fängt an zu grinsen und dirigiert mich in Richtung meines Schlafzimmers, nachdem er von mir gesagt bekommen hat, wo es sich befindet. Wie ihr euch bestimmt denken könnt, bleibt er die ganze Nacht. Als ich am nächsten Morgen aufwache, merke ich, dass er noch schläft und stelle fest, wie friedlich er dabei aussieht. Es erinnert nichts an den skrupellosen eiskalten Geschäftsmann, der er sonst ist. Er wirkt beinahe zerbrechlich. Lächelnd denke ich an die letze Nacht zurück. Es war mein erstes Mal, aber ich glaube nicht, dass man es sich schöner wünschen kann. Auch wenn es unvorstellbar ist, aber Kaiba war so sanft und zärtlich, dass ich froh bin, gestern Abend eingewilligt zu haben. Leicht streiche ich ihm einige Haare aus dem Gesicht, als er sich zu regen beginnt. Er schlägt seine Augen auf und sieht mich erst verwundert an, doch dann scheint auch bei ihm die Erinnerung an die letzte Nacht aufzutauchen. Ohne ein Wort zu sagen steht er auf und zieht sich wieder an. Etwas traurig, dass der schöne Moment vorbei ist, sehe ich ihm dabei zu. Als er fertig ist, fällt sein Blick noch einmal kurz auf mich. „Wheeler, kein Wort zu Niemandem. Das bleibt unter uns. Wir sehen uns morgen. 18 Uhr. Wehe du bist nicht zu Hause.“ Mit diesen Worten verschwindet er aus meiner Wohnung und ich bleibe allein zurück. Der restliche Tag verläuft für mich ganz normal. Ich stehe auf, esse, treffe mich mit meinen Freunden und meine Gedanken sind von der Tatsache, dass Kaiba morgen wieder kommt, benebelt. Am Sonntag kommt er auch pünktlich wie immer. Der Abend verläuft beinahe so wie der kurz davor. Nur, dass er an diesem Abend wieder geht. Schließlich ist morgen Schule. Ich könnte euch jetzt langweilen, indem ich euch jeden Tag berichte, aber ich denke, das wäre überflüssig. Ich war morgens in der Schule, dann bei der Bandprobe, habe mal etwas mit meinen Freunden unternommen und jeden zweiten Tag kam Kaiba. Pünktlich um 18 Uhr. Ich weiß nicht wie lange es jetzt schon so geht, also eigentlich weiß ich es doch. Es sind jetzt ziemlich genau 2 Wochen vergangen, seit diesem verhängnisvollen Abend, aber wann es wirklich angefangen hat, weiß ich nicht mehr. Wann es begann mehr zu sein, als nur Sex. Inzwischen ist nichts mehr wie vorher. Wenn ich Kaiba ansehe, ist er nicht mehr der Kaiba von früher. Damals habe ich nur gesehen, dass er unhöflich ist, eiskalt. Ein Arschloch halt und wenn ich ihn jetzt ansehe, dann sehe ich da nur noch wie hübsch er ist. Was er für eine tolle Figur hat, was für ein schönes Gesicht und für unglaublich intensive Augen. Wenn ich abends im Bett liege, kann ich nur noch an ihn denken und ich vermisse ihn. Ich vermisse ihn so sehr, dass ich aufpassen muss, dass ich nicht irgendwann einfach zu ihm fahre, nur um ihn zu berühren, weil diese Berührung alles ist, was mich heilen kann in diesem Moment. Die dafür sorgt, dass alle Sorgen von mir abfallen und ich einfach glücklich sein kann. Lange habe ich versucht mir einzureden, dass das nichts Ernstes ist. Gefühlsduselei. Irgendwann ging es nicht mehr und ich musste einsehen, dass ich Gefühle für Kaiba entwickelt habe, Gefühle, die ich nicht ändern kann und von denen Kaiba nie erfahren sollte. Inzwischen bin ich mir aber sicher, dass er auch was für mich fühlt. Manchmal sieht er mich so an. Ich glaube ich sollte es ihm sagen, aber nicht so. Irgendwie... mit einem Lied. Das wäre die Idee. Da ich weiß, dass Kaiba heute Abend wieder vorbei kommt, entscheide ich mich dafür, das Lied erst danach zu schreiben. Ich glaube, wenn die Erinnerung noch ganz frisch ist, wird der Song noch gefühlvoller. Irgendwie freue ich mich schon darauf. Auch wenn es komisch ist, dass nach dem ersten Song, der ja eigentlich mehr ein Hasslied war, jetzt ein Liebeslied kommt. Irgendwie muss ich lachen, als ich darüber nachdenke, wie alles gekommen ist. Wie schnell sich Dinge ändern können, obwohl man es nie gedacht hätte. Früher war ich froh, wenn ich Kaiba bloß nicht sehen musste und inzwischen gibt es nichts Schöneres für mich, wenn ich die Tür öffne und er davor steht. Wenn er anruft schlägt mein Herz so laut, dass ich Angst habe, dass er es hören könnte, wenn ich abnehme und wenn er geht, habe ich das immer das Gefühl, dass es mir das Herz zerreißt, weil ich nicht weiß, ob er wieder kommen wird. Wir haben schließlich keine Beziehung. Es ist nur Sex. Zumindest für ihn. Obwohl ich mir da, wie ich ja bereits gesagt habe, nicht mehr so ganz sicher bin. Meine Gedanken werden mal wieder, wie so oft in letzter Zeit von der Türklingel unterbrochen. Sofort fängt mein Herz an zu schlagen wie verrückt und ich muss mich zurückhalten, um nicht die Tür aufzureißen und ihm in die Arme zu springen. Nach außen hin ganz ruhig gehe ich zur Tür, um ihn rein zu lassen. Kaum ist dir Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, spüre ich erfreut, wie er mich an die nächste Wand drückt und mich leidenschaftlich küsst. Ich weiß der Gedanke mag verrückt klingen, aber ich denke der hat mich auch vermisst. Oder zumindest unsere Berührungen. Sofort schließe ich meine Augen und gebe mich ihm hin. Einen Moment bleiben wir noch so liegen, ehe er sich aus mir herauszieht und erschöpft am Boden liegen bleibt. Auch ich bin außer Atem und schnappe nach Luft. Als ich wieder zu Atem gekommen bin, stehe ich langsam auf, hole einige Tücher und reiche sie ihm. Während er seine Hand säubert, greife ich nach seiner anderen und ziehe ihn hinter mir her ins Schlafzimmer, um mich aufs Bett fallen zu lassen. Er legt sich neben mich und ich weiß, er wird heute Nacht hier bleiben. Gott sei Dank ist morgen Sonntag. Ohne groß darüber nachzudenken kuschel ich mich an ihn und merke nur im Halbschlaf, wie er seine Arme um mich schlingt, ehe ich einschlafe. Als ich am nächsten Morgen erwache, hat er bereits die Augen aufgeschlagen. Etwas verpeilt nuschel ich ein „Guten Morgen“, dass von ihm nur mit einem Brummen kommentiert wird. Ich weiß, dass ihm der Sex gestern Abend gefallen hat und ich sehe an seinem Blick, dass er darüber nachdenkt. Ich stehe auf und bringe ihm ein Handtuch. Ich weiß, dass er Duschen möchte. Während er dann unter der Dusche verschwindet, koche ich Kaffee. Schwarz natürlich. Als er kurz darauf die Dusche wieder verlässt und in die Küche kommt, drücke ich ihm seinen Kaffee in die Hand und gehe selber unter die Dusche. Ich weiß, dass er nicht mehr da sein wird, wenn ich wieder komme. Während das warme Wasser meinen Körper hinab fließt, denke ich an den gestrigen Abend und bin immer noch begeistert. Die Umarmung hat mir gezeigt, dass er etwas fühlt und mich darin bestärkt, das Lied zu schreiben. Ich verlasse also die Dusche und wie erwartet steht nur der leere Kaffebescher auf dem Tisch, als ich in die Küche komme. Ich spüle ihn schnell ab und mache mir einen Tee. Mit diesem in der Hand gehe ich in mein Zimmer, um mich an den Text zu setzen. Am Anfang wusste ich gar nicht, was ich schreiben sollte und dachte einfach über ihn nach. Daraufhin kam alles von ganz allein. Ich schreibe und schreibe, ohne auf die Uhr zu sehen. Auch mein Tee ist kalt geworden, weil ich ihn unbeachtet stehen lassen habe. Erst als mein Magen laut knurrt bin ich fertig und schaue auf die Uhr. Ich habe 3 Stunden geschrieben. Noch einmal lese ich ihn mir durch und finde, dass er genau das sagt, was ich sagen will. Da ich nicht weiß, was ich mit meinem angebrochenen Tag anfangen soll, schreibe ich zuerst Rio und den Anderen eine SMS, um eine Bandprobe heute Nachmittag auf die Beine zu stellen und zu verkünden, dass ich es bitte aufnehmen möchte. Alle sind begeistert uns sagen sofort zu, sodass ich mich eine Stunde später bereits im Proberaum wiederfinde. Ich stelle meiner Band das Lied vor, ohne natürlich zu sagen, um wen es geht. Sie schauen mich zwar etwas skeptisch an, sagen aber nichts dazu. Wir proben das Lied einige Male und nehmen es dann auf. Ich mache zuerst nur ein Exemplar. Ich möchte, dass das Lied zuerst der hört, für den es gemacht wurde, wenn man von meiner Band absieht. Glücklich bedanke ich mich bei den anderen und umarme sie noch einmal, bevor ich nach Hause gehe und mich ins Bett fallen lasse. Die Vorfreude und Angst lässt mich zuerst nicht schlafen, sodass es eine Weile dauert, bis mir die Augen zufallen. Am nächsten Tag geht die Zeit bis zum Schulschluss meiner Meinung nach viel zu langsam um und ich werde von Stunde zu Stunde hibbeliger. Auch meine Freunde haben schon gefragt, was mit mir los ist, bekommen aber keine Antwort. Kaum, dass es zum Schulschluss klingelt, warte ich, bis der Rest der Klasse den Raum verlassen hat und gehe dann langsam auch Kaiba zu. Ich weiß, dass er immer als letzter den Raum verlässt und so tippe ich ihm vorsichtig auf die Schulter. Er spannt sich an und ich werde sofort mit einem verachtenden Blick angesehen, als er sich umdreht. Allerdings ändert sich der Blick und wird weicher, als er erkennt, dass ich es bin. Wortlos halte ich ihm die Hülle hin und gehe. Ich weiß, dass jedes Wort zu viel gewesen wäre und er genau weiß, was ich von ihm erwarte. Ich bin gespannt, was er sagen wird. Die nächsten Stunden sind für mich die Hölle. Ich bin nervös und laufe in meiner Wohnung auf und ab. Es ist fast 18 Uhr und er müsste eigentlich gleich kommen. Plötzlich klingelt mein Handy. Eine SMS. »Ich muss unsere Liaison beenden. Melde dich nicht bei mir. S.K.« Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich brach zusammen. Das Handy fiel mir aus der Hand und ich lag auf dem Boden. Mich Krümmend vor Tränen. Ohne, dass ich es wollte, begann ich leise das Lied zu singen, dass ich extra für ihn geschrieben habe. You look so beautiful today When you’re sitting there it’s hard for me to look away So I try to find the words that I could say I know distance doesn’t matter but you feel so far away And I can’t lie, every time I leave my heart turns gray And I wanna come back home to see your face And I…Cuz I just can’t take it Another day without you with me Is like a blade that cuts right through me And I can wait…I can wait forever When you call my heart stops beating When you’re gone, it won’t stop bleeding I can wait…I can wait forever You look so beautiful today It’s like every time I turn around, I see your face The thing I miss the most is, waking up next to you When I look into your eyes, man I wish that I could stay And I can’t lie, every time I leave my heart turns gray And I wanna come back home to see your face And I…Cuz I just can’t take it Another day without you with me Is like a blade that cuts right through me And I can wait…I can wait forever [I can wait forever] When you call my heart stops beating When you’re gone it wont stop bleeding I can wait…I can wait,I can wait forever[I can wait, I can waaiit] I know it feels like forever I guess it’s just the price I gotta pay When I come back home To feel your touch, Makes it better Until that day there’s nothing else I can do And I just can’t take it! Another day without you with me Is like a blade that cuts right through me And I can wait…I can wait,I can wait forever When you call my heart stops beating When you’re gone it won’t stop bleeding I can wait…I can wait,I can wait forever Kapitel 4: Addicted ------------------- Addicted Erst am nächsten Morgen erwache ich langsam. Etwas verwirrt sehe ich mich um. Ich muss auf dem Boden eingeschlafen sein. Aber warum? Es dauert einen Moment ehe die Erinnerung daran zurückkehrt, warum ich auf dem Boden liege. Der Schmerz in meiner Brust ist augenblicklich zurück, als ich mich an die Geschehnisse des letzten Abends erinnere. Du hast es beendet. Ich hatte befürchtet, dass es für dich nur Sex gewesen ist, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Die Hoffnung darauf, dass du eventuell wenigstens ein wenig für mich empfinden würdest, war zwar gering, aber dennoch vorhanden. Erneut steigen mir die Tränen in die Augen. Ein Schluchzen entrinnt meiner Kehle und ich versuche aufzustehen. Auch wenn es eine Menge Anstrengung kostet schaffe ich es mich ins Bett zu schleppen, nur um dort erneut zusammen zu brechen. Dass ich eigentlich in der Schule sein müsste interessiert mich im Moment nicht. Ich kann meine Gedanken nicht zurückhalten und die Vorwürfe mir selbst gegenüber überwältigen mich und auch die ständigen Schreie meines Unterbewusstseins nach dem ‚Warum‘ lassen die Tränen unaufhörlich meine Wangen hinunter rinnen. Warum musste das passieren? Warum war ich so blöd? Warum gibst du mir keine Chance? Fandest du es nicht schön mir mit? Ich habe versucht dich glücklich zu machen und in manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass dir diese Treffen etwas bedeutet haben. Habe ich mich geirrt? Warum hast du so reagiert? Warum, verdammt, warum liebst du mich nicht? Bin ich dir nicht gut genug? Konntest du mir nicht wenigsten einen anständigen Grund nennen? Ich weiß, dass du damals gesagt hast, dass es keine Gefühle gibt und ich diese Regel verletzt habe, aber warum musstest du so hart sein? Den Rest des Tages verbringe ich im Bett. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich dir antworten sollte und dich fragen sollte warum, aber ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass du mir nicht antworten würdest. Also liege ich hier, die Tränen sind längst versiegt und ich versuche mir einzureden, dass es vielleicht besser so ist. Dass ich auf lange Zeit wahrscheinlich daran kaputt gegangen wäre nur mit dir zu schlafen, ohne die Gewissheit zu haben, dass du das Gleiche für mich empfindest wie ich. Aber ich schaffe es nicht. Ich bin süchtig nach dir. Selbst jetzt, nachdem du mich so verletzt hast, sehe ich immer, wenn ich meine Augen schließe dein Gesicht. Die Art, wie du mich angesehen hast, wenn wir miteinander geschlafen haben. Ich liebe dich. So sehr. Und ich weiß, dass es sinnlos ist sich etwas einzureden. Ich würde auf dich warten. So lange, bis ich daran kaputt gehen werde. Egal wie lange es dauert. Egal was, ich würde alles tun, um dich zu bekommen. In dieser Nacht schlafe ich schlecht. Andauernd wache ich auf. Alpträume plagen mich bis mein Wecker klingelt. Ich will nicht zur Schule. Will dich nicht sehen, weil ich nicht weiß, ob ich das ertragen würde. Ich habe keine Angst, dass du siehst, was du mir angetan hast, ich hoffe das weißt du, aber ich will nicht, dass die Anderen fragen. Sie werden fragen. Ich kann nicht verstecken, dass es mir schlecht geht und sie werden mich fragen warum. Das Schlimme ist, dass ich es ihnen nicht mal sagen kann. Sie würden es nicht verstehen und wenn du es mitbekommst wirst du wütend sein, schließlich habe ich dir mein Wort gegeben niemandem etwas von unserer „Liaison“, wie du es genannt hast, zu erzählen. Erschöpft schäle ich mich aus dem Bett und schleppe mich ins Bad. Ein Blick in den Spiegel bestätigt meine Vermutung. Ich sehe furchtbar aus. Meine Augen sind rot und geschwollen. Ich habe Augenringe und jeder Glanz ist aus meinen Augen verschwunden. Selbst die Dusche, die ich mir gerade gegönnt habe hat an meinem Erscheinungsbild nichts geändert. Ich ziehe mich an und mache mich auf den Weg. Mein Magen knurrt, aber Essen ist das Letzte, was ich im Moment will. Während ich den Weg zur Schule entlang gehe merke ich, wie die Menschen die mir begegnen mich mitleidig mustern. Es ist mir egal. Was wissen die schon? Die haben keine Ahnung wie es mir geht. Keine Ahnung wie es ist in den hübschesten Junggesellen in Japan verliebt zu sein und gerade von ihm abserviert worden zu sein. Als ich im Klassenzimmer ankomme, sehe ich dich auf deinem Platz sitzen. Du blickst kurz auf und in dem Moment, als sich unsere Blicke treffen meine ich kurz einen Anflug von Entsetzen in deinem Blick erkennen zu können, ehe ich von meinen Gefühlen fast überwältigt werde und ich mit Tränen in den Augen meinen Blick auf den Boden lenke und mich still auf meinen Platz setze. Meine Freunde betreten den Klassenraum und kaum, dass sie mich bemerkt haben stehen sie vor mir und versuchen auf mich einzureden. Sie wollen wissen was los ist aber ich kann nichts sagen. Ich kann nicht mal richtig denken sodass ich einfach mit den Schultern zucke und sie ignoriere bis der Lehrer kommt. Die Stunden vergehen schleppend. In den Pausen gehe ich aufs Dach, um meine Ruhe zu haben. Immer wieder fühle ich, wie ich von dir beobachtet werde. Zum Einen macht es mich fertig und ich traue mich nicht dich anzusehen, aus Angst heulend zusammen zu brechen. Zum Anderen erwacht eine schwache Hoffnung in mir, dass ich dir vielleicht doch nicht so egal bin, wie du tust. Wieso sonst solltest du mich beobachten? Ist es Mitleid? Vielleicht sogar Reue? Oder ergötzt du dich einfach daran mich so am Boden zu sehen? Wer weiß. Inzwischen ist es die letzte Stunde und ich will einfach nach Hause. Mich in mein Bett legen und meine Ruhe haben. Vor meinen Freunden, vor den Blicken meiner Mitschüler und vor allem vor deinen Blicken. Kaum dass es zum Stundenende klingelt, erhebe ich mich und verschwinde auf dem Klassenraum bevor irgendjemand reagieren kann. Ich renne den Weg bis nach Hause und nachdem ich die Tür hinter mir zuschmeiße, gleite ich an ihr hinunter um dort von Tränen geschüttelt sitzen zu bleiben. Es dauert eine ganze Weile, bis ich mich wieder aufraffe. Ohne wirklich zu wissen, was ich tue setze ich mich an meinen Schreibtisch und fange an zu schreiben. Ich denke nicht darüber nach, was ich schreibe. Es kommt einfach von allein. All meine Gedanken und meine Gefühle fließen in dieses Lied und ich merke, wie es mir langsam besser geht. Natürlich tut es noch immer furchtbar weh, aber langsam beginne ich es zu verarbeiten. Ich schreibe und schreibe und ehe ich mich versehe habe ich ein neues Lied auf die Beine gestellt. Als ich fertig bin gehe ich mit dem Gedanken es morgen den anderen aus der Band vorzustellen in die Küche. Ich habe zwar keinen Hunger, aber ich muss langsam etwas essen bevor auch mein Körper am Ende ist. Da ich zum Kochen definitiv keine Lust habe mache ich mir ein Brot. Es ist nicht viel, aber ich bin satt. Den Rest des Abends gucke ich ein bisschen fern. Es ist nicht so, dass ich besonders viel mitbekommen würde von dem was ich da gerade sehe, eigentlich weiß ich nicht mal was das für eine Sendung ist, aber es lenkt mich von meinen Gedanken ab. Zumindest ein bisschen. Das Fernsehen hat mich müde gemacht und so gehe ich bald ins Bett. Diese Nacht verläuft bedeutend ruhiger als die letzte und auch wenn ich mich am nächsten Morgen nicht viel besser fühle, sehe ich zumindest ein wenig besser aus. Nach den üblichen morgendlichen Ritualen gehe ich in die Schule. Auf die Fragen meiner Freunde, was mit mir los sei antworte ich nur, dass ich mir wohl etwas eingefangen hätte und dass es schon vorbei gehen würde. Mit einem einfachen „Macht euch keine Sorgen. Das wird schon.“ bringe ich sie zum Schweigen und unterbinde jeden Protest mit einer abwinkenden Handbewegung. Als sie dann endlich Ruhe geben wandert mein Blick vorsichtig zu dir. Ich habe deinen Blick wohl auf mir gespürt, als ich reingekommen bin. Ich weiß auch, dass du meine Worte von eben sehr wohl gehört hast, aber da du gerade starr auf dein Pult siehst scheinst du zu hoffen, dass ich es nicht bemerkt habe. Als du meinen Blick spürst schaust du kurz auf. Für einen Moment meine ich wieder diesen mitleidigen Ausdruck in deinen Augen zu sehen, ehe dein Blick wieder eiskalt wird und du dich abwendest. In der Pause gehe ich zu meiner Band und zeige ihnen meinen Songtext den ich gestern geschrieben habe. Ein wenig mitleidig sehen sie mich an, ehe sie mir versichern, dass wir aus diesem Lied einen Hit machen. Ich ringe mich zu einem kleinen Lächeln durch und verspreche nach der Schule in den Proberaum zu kommen. Auf dem Weg in die Klasse kommen Yugi und die anderen auf mich zu. Sie haben mitbekommen, dass es ein neues Lied gibt und fragen mich aus. Ich kann nicht anders aks ihnen zu sagen, dass es ein sehr persönliches Lied ist. Überrascht schnappen sie nach Luft und wollen mehr darüber wissen, aber ich kann und werde nichts weiter sagen. Ein kleiner Seitenblick zeigt mir, dass du auch mitbekommen hast worum es geht und deine Neugier verrät dich. Auch wenn du versucht sie zu verstecken. Ich kann nicht anders als leicht zu lächeln und mich auf meinen Platz zu setzen. Ein wenig freue ich mich ja schon auf die Bandprobe nachher. Mal gucken, was dabei herauskommt. Die Stunden ziehen an mir vorbei. Im meinem Unterbewusstsein weiß ich, dass das für meine Noten nicht gerade förderlich sein wird, dass ich seit Tagen nicht mehr aufgepasst habe, aber meine Gedanken sind bereits bei dem Lied. Bei der Bandprobe gebe ich alles. Ich lege alle meine Gefühle in dieses Lied und es geht mir wirklich besser. Je öfter ich das Lied singe, desto mehr keimt der Gedanke, dass ich dich nicht einfach so aufgeben will. Ich will es wenigstens versuchen. I heard you're doing okay But I want you to know I'm addic- I'm addicted to you I can't pretend I don't care When you don't think about me Do you think I deserve this? I tried to make you happy But you left anyway I'm trying to forget that I'm addicted to you But I want it and I need it I'm addicted to you Now it's over, can't forget what you said And I never, want to do this again Heart breaker, heart breaker, heart breaker Since the day I met you And after all we've been through I'm still a ****, I'm addicted to you I think you know that it's true I'd run a thousand miles to get you Do you think I deserve this I tried to make you happy I did all that I could Just to keep you But you left anyway I'm trying to forget that I'm addicted to you But I want it and I need it I'm addicted to you Now it's over, can't forget what you said And I never, want to do this again Heart breaker, heart breaker How long will I be waiting? Until the end of time I don't know why I'm still waiting I can't make you mine I'm trying to forget that I'm addicted to you But I want it and I need it I'm addicted to you I'm trying to forget that I'm addicted to you But I want it and I need it I'm addicted to you Now it's over, can't forget what you said And I never, want to do this again Heartbreaker Das Lied endet zum 5. Mal und als ich die Augen aufmache, die ich beim Singen wie immer geschlossen habe sehe ich aus dem Augenwinkel etwas, dass ich nie erwartet hätte. Ich sehe dich. Du stehst an der Tür zum Proberaum. Versteckst sich leicht hinter ihr als wolltest du nicht, dass dich jemand bemerkt. Was tust du hier? Bist du zufällig hier? Das glaube ich eigentlich nicht. Wolltest du es hören? Warst du nach meinem Gespräch mit Yugi so neugierig, dass du herkommen musstest um mein Lied zu hören. Ein leichtes Kribbeln überzieht meinen Körper. Ohne dass ich es will fühle ich zum ersten Mal seit Tagen wieder so etwas wie Glück. Ich versuche dich zu mustern, ohne dass du bemerkst, dass ich weiß, dass du da bist. Dein Blick ruht auf mir, er ist unergründlich und du scheinst leicht abwesend zu sein. Über was denkst du nach? Über mich? Uns? Gibt es ein uns überhaupt? Plötzlich bemerkst du meinen Blick. Deine Augen werden wieder eiskalt und du legst einen spöttischen Gesichtsausdruck auf, aber du kannst mich nicht täuschen. Ich habe dich teilweise durchschaut. Du schnaubst noch einmal und verschwindest dann mit schnellen Schritten aus meinem Blickfeld, aber dein Blick hat mir alles verraten, was ich wissen wollte. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Ich weiß jetzt was ich tun werde. Der Rest der Band, der von Kaiba nichts mitbekommen hat sieht mich komisch an, weil ich nicht singe und leicht lächle. Ich drehe mich zu ihnen um. „Leute, das reicht für heute. Ihr wart super. Vielen Dank. Ich muss jetzt aber los, hab noch eine Menge zu erledigen.“ Ich schnappen meine Sachen und mit einem letzten Winken und einem kurzen „Bis dann.“ bin ich aus der Schule verschwunden und mache mich auf den Weg nach Hause, um meinen Plan zu verwirklichen. Kapitel 5: The last one standing -------------------------------- Zuhause werfe ich meinen Rucksack einfach unachtsam in eine Ecke. Ich bin viel zu aufgeregt, um mich jetzt um meinen Putzfimmel zu kümmern. Ich muss lachen, als ich an deinen Blick zurückdenke. Tut mir Leid, Kaiba, aber ich habe alles gesehen. Ich habe gesehen, dass es dir nicht egal ist. Dass ich dir nicht egal bin. Willst du es nicht an dich ranlassen? Ist das der Grund? Willst du keine Gefühle zulassen, weil du Angst hast, dass andere Menschen merken könnten wie oder wer du wirklich bist? Es ist mir egal. Ich habe deinen Blick gesehen. Gesehen, dass du etwas für mich empfindest und dass du mich vermisst und ich werde nicht aufgeben. Ich werde um dich kämpfen. Es solange versuchen, bis du nicht anders kannst als einzuknicken. Du kennst mich. Ein Joey Wheeler gibt niemals auf. Viele werden sicher denken, dass er es nicht wert ist, können mein Handeln nicht verstehen, aber ich weiß, dass er anders ist. Diese Worte, das Benehmen sind alles reiner Selbstschutz, um den wirklichen Menschen dahinter zu verstecken und jetzt, da ich das weiß werde ich nicht locker lassen bis du mich in dein Leben gelassen hast! Leider wird das nicht so einfach sein. Mit reden werde ich nicht weit kommen. Ich kenne dich. Vielleicht muss ich dir erst zeigen, dass du es nicht geschafft hast mich zu brechen und dich merken lassen, was du verloren hast. Wenn du merkst, dass ich mich nicht unterbuttern lasse, dass ich stark bin und dir entgegentreten kann merkst du vielleicht, dass nicht immer alles so läuft wie du es gerne hättest. Mit einem Grinsen auf den Lippen begebe ich mich in die Küche, um mir etwas zu essen zu kochen. Meine Laune ist auf dem Hochpunkt und ich summe leicht während ich arbeite. Langsam formt sich in meinem Kopf eine Melodie und bevor ich es richtig merke fange ich leise an einen Text zu singen. Abrupt stoppe ich in meiner momentanen Tätigkeit, stelle die Herdplatte aus und stürme in mein Zimmer um die Noten und den Text zu Papier zu bringen. Ich schreibe und schreibe und kann nicht mehr aufhören. Mein Herz rast. Der Song wird super. Ich kann es fühlen. Nach stundenlanger Arbeit begebe ich mich müde, aber mehr als zufrieden wieder in die Küche, um mein Essen fertig zu machen und endlich meinen Magen zu besänftigen, der schon seit einer ganzen Weile knurrt. Als ich aufgegessen habe lasse ich mich zufrieden in mein Bett fallen und schlafe ein. Es gelingt mir ohne Probleme und ich überstehe die Nacht ohne ständiges Aufwachen oder Albträume. Am nächsten Morgen fühle ich mich erholter, als die letzten Tage. Ich gehe ins Bad, um mich fertig zu machen und sehe in den Spiegel. Was ich sehe macht mich glücklich und weckt in mir die Zuversicht, dass mein Plan funktioniert. Die Augenringe sind weg, meine Augen nicht mehr verheult und ich habe meine Lebensfreude wiedergefunden. Ich bin endlich fertig und will mich auf den Weg zur Schule machen, als mir auffällt, dass ich den Songtext vergessen habe, den ich gestern Abend geschrieben habe. Schnell laufe ich in mein Zimmer, um ihn noch in meinen Rucksack zu stecken, ehe ich die Wohnung verlasse und mich pfeifend auf den Weg zur Schule mache. Auf dem Weg sehen mich einige Passanten merkwürdig an, schließlich bin ich gestern noch tieftraurig hier entlang gelaufen. Auch in der Schule werde ich schief angeguckt, aber das stört mich nicht. Ich bin wild entschlossen. Noch einmal atme ich tief durch ehe ich die Klasse betrete in der du natürlich längst auf deinem Platz sitzt. Ich wünsche Yugi einen guten Morgen und sehe wie du kurz zu mir guckst, mich kurz musterst, um dann aus dem Fenster zu gucken. Ich muss leicht schmunzeln, lasse es mir aber nicht nehmen etwas zu sagen. „Dir auch einen guten Morgen Kaiba. Was ist los? Hast du deine Zunge verschluckt?“ Dein Blick wandert erneut zu mir und ich sehe Erstaunen, Verwirrung und tatsächlich auch ein wenig Erleichterung in deinen Augen. Dein Mund verzieht sich zu einem spöttischen Lächeln. „Deine Sorge rührt mich, Wheeler, aber hast du mal darüber nachgedacht, dass ich eine Konversation mit dir einfach nicht für notwendig halte?“ Sollte mich das jetzt verletzen? Er hat schon ganz andere Dinge zu mir gesagt, als dass mich sowas schocken könnte. Ich lache kurz auf. „Das war kein Versuch mit dir eine Konversation einzugehen, sondern vielmehr etwas, dass ich im Gegensatz zu dir früher gelernt habe. Es nennt sich gute Manieren. Solltest du auch mal versuchen.“ Dieses Funkeln kehrt in deine Augen zurück. „Du und gute Manieren, Wheeler? Dass ich nicht lache. Wenn du sowas hättest wüsstest du, dass es äußert unhöflich ist, Menschen, die nicht mit einem reden wollen mit deinem impertinenten Gequatsche zu nerven.“ „Ach ich nerve dich?“ Er stöhnt leicht auf und ein kurzer Schauer fährt über mein Gesicht. „Ja natürlich. Hast du das noch nicht begriffen? Mein Gott, Wheeler, gib es einfach auf.“ Jetzt lache ich. Ich schüttele den Kopf. „Kaiba, zum einen danke, aber Joey hätte auch gereicht und zum andern solltest du wissen: Ein Joey Wheeler gibt niemals auf.“ Ich zwinkere ihm noch einmal zu bevor ich mich umdrehe um zu meinem Platz zu gehen wo ich mit Genugtuung sehe, wie er sprachlos ist. Ich wusste, dass er versteht, dass mein letzter Satz nicht auf unsere sinnlose Unterhaltung bezogen war, sondern auf die Situation zwischen uns. Als die Lehrerin reinkommt dreht er sich noch einmal um. Ich sehe ihm direkt in die Augen und in dem kurzen Moment ehe er sich wieder wegdreht bemerke ich in seinen Augen so etwas wie Freude, auch wenn er es wirklich gut versteckt. Es gibt mir den Mut weiter zu machen. Nach dem Unterricht mache ich mich auf den Weg in den Proberaum, wo ich schon ungeduldig erwartet werde. Ich halte meinen Text hoch und schneller, als ich gucken kann wird mir eben jener aus der Hand gerissen. Toshi ist als erster fertig mit Lesen und klopft mir auf die Schulter. „Man Joey, der Song ist super. Das wird ein Hit. Ich weiß es! Wir sollten ihn übermorgen auf dem Sommerfest spielen.“ Ich lächele ihn an. „So der Plan. Na dann los, Leute. Keine Müdigkeit vortäuschen. Wir haben zu arbeiten!“ Der Song spielt sich wie von selbst und auch der Rest hat keine Probleme damit, sodass wir ihn bereits nach kurzer Zeit auswendig spielen können. Ich bin unglaublich stolz. Auf mich auch, aber in erster Linie darauf, dass ich eine so tolle Band habe. Die nächsten Tage bis zum Fest verbringen wir meistens mit Proben. Ich versuche Kaiba weitestgehend zu ignorieren. Außer ein paar kleiner Auseinandersetzungen und gekonnt gesetzter Sticheleien meiner Seite aus klappt das auch ganz gut. Bald ist es Zeit für Phase 2. Und dann kann das Spiel beginnen. Ich freue mich darauf. Das Sommerfest ist sehr gut besucht. Die Menschen hier rennen sich beinahe gegenseitig über den Haufen und ich stehe hier, hinter der Bühne, und sehe die Stände mit den Reisbällchen und den Dekorationen. Die ganzen verschiedenen Menschen, größtenteils im Kimono und doch sehe ich nicht den, den ich mir erhofft habe. Das kann doch nicht sein, dass er heute nicht kommt. Eigentlich sollte er doch eine Rede halten. Es frustriert mich, weil ich doch so sehr wollte, dass er den Song hört. Mit jeder Minute die verstreicht und mit der mein Auftritt somit näher rückt werde ich frustrierter. Wo ist er? Verdammt! Leicht lasse ich den Kopf hängen, als wir auch schon angekündigt werden. Noch einmal lasse ich meinen Blick über die Menschenmenge schweifen und dann sehe ich ihn. Er steht ganz außen. Er hat diesen weißen Mantel an und hat seinen Blick stur auf mich gerichtet. Erleichtert atme ich aus. Die Musik fängt an und ich konzentriere mich nur auf sie. Mein Kopf ist gen Boden geneigt, und ich tippe mit meinem Fuß den Takt. Erst als mein Part einsetzt blicke ich auf und direkt in deine Augen. How many times are you gonna try to shut me out? I told you once, told you twice I ain't turning back around. So if you ever try to mess with me, I don't care, I'm not scared. You don't have to say you're sorry save your sympathy. With a friend like you I don't need an enemy I would give you time if you were worth it But guess what (guess what) not worth it. Woah woah I'm always gonna be the last one standing Woah woah because I'm never gonna give up trying And now I'm ready to go, I'm here I'm waiting for you And I'm gonna be the last one standing Did you think that I would surrender easily? That just like that, you could get rid of me. Is that the way you saw it all come down? I don't think, I don't think so. There aren't words you say that I haven't heard before So give it up, give it up Unless you want a little more You think you're pretty tough so let’s throw down It's alright, I'm alright Woah woah I'm always gonna be the last one standing Woah woah cause I'm never gonna give up trying And now I'm ready to go, I'm here, I'm waiting for you That I'm gonna be the last one standing I won't give up, I keep trying, Always gonna be the last one standing It's not over, I keep fighting Always gonna be the last one standing I won't give up, I keep trying Always gonna be the last one standing It's not over, I keep fighting, I keep fighting Woah woah I'm always gonna be the last one standing Woah woah cause I'm never gonna give up trying And now I'm ready to go, I'm here, I'm waiting for you That I'm gonna be the last one standing Yeah, I'm gonna be the last one standing Woah woah last one standing Woah woah last one standing Das letzte Wort ziehe ich in die Länge und blicke dir dabei direkt in die Augen. Du kannst es nicht leugnen. Dein Gesicht spiegelt Spott wieder, aber ich weiß, dass du Angst hast. Angst, mich nicht mehr los zu werden und Angst davor, dass ich gewinnen könnte. Und ich werde alles, was in meiner Macht steht dazu nutzen, dass genau das passiert. Ich werde gewinnen und mein Preis wirst du sein. Eine ganze Weile sehen wir uns in die Augen ehe du deinen Blick abwendest du aus meinem Blickfeld verschwindest. Wahrscheinlich um dich auf die Rede die du nach meinem Auftritt hältst vorzubereiten. Wir spielen noch ein paar Songs ehe wir uns verabschieden und uns fürs Zuhören bedanken. So schnell ich kann verlasse ich die Bühne und laufe zum Vorplatz der Schule, um mir versteckt in der Menschenmenge deine Rede anzuhören. Es ist nicht so, dass es mich interessieren würde, worüber du redest. Es ist vielmehr einfach die Tatsache, dass du redest und wenn du das tust kann ich nicht anders als an deinen Lippen zu hängen. Dass das ein Fehler ist bemerke ich erst zu spät. Zum einen hast du mich natürlich bemerkt und ein siegessicheres Funkeln tritt in deine Augen, als du mich entdeckst. Zum anderen will ich dich küssen. Die Gefühle sind immer noch da. Sie sind noch immer genauso stark wie vorher, aber das Verlangen nach dir konnte ich in den letzten Tagen ganz gut unterdrücken aber jetzt kommt es zurück. Mit voller Wucht und haut mich quasi von den Füßen. Ich versuche mich zusammen zu reißen, was mir auch ganz gut gelingt. Ich atme tief ein und wende mich von dir ab um mich auf den Weg nach Hause zu machen. Auf dem Weg versuche ich meine Gedanken zu ordnen. Ich muss meinen Plan wohl etwas verkürzen. Na gut. Dann sollte ich wohl anfangen mit Planen. Es wird Zeit für Phase Nummer 2. Und ich muss mich beeilen, bevor ich einknicke. Ich schwöre dir Seto Kaiba. Ich kriege dich und wenn es das letzte ist, was ich tue. Kapitel 6: Fire in my Heart --------------------------- Fire in my heart Kaum bin ich Zuhause angekommen beginne ich mich der Vorbereitung meines Plans zu widmen. Ich stelle meinen Rucksack schnell in eine Ecke und begebe mich in mein Schlafzimmer, wo ich höchst kritisch anfange meinen Schrank zu durchsuchen. Hier muss doch irgendwas sein, was dich aus den Socken haut… Ich schwöre dir, wenn ich mit dir fertig bin weißt du nicht mehr, wohin mit dir. Ich werde dich zum Glühen bringen, dafür sorgen, dass du an nichts, absolut gar nichts anderes mehr denken kannst als an mich und meinen Körper. Ich weiß, dass du mich begehrst. Oh ja und ich weiß auch wie schwer es dir in meiner Gegenwart fällt die Kontrolle zu behalten, auch wenn man es dir kaum ansieht. Ich sehe es, weil ich dich kenne. Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht, ich habe so viele unterschiedliche Gefühlsregungen auf deinem Gesicht gesehen, auch wenn die meisten davon mit Verlangen und Begierde zu tun hatten. Und ich habe sie mir eingeprägt. Jeden Funken in deinen Augen, jede Muskelregung und jedes Zucken deiner Lippen und sei es auch noch so kurz gewesen. Du kannst nichts vor mir verstecken. Deswegen weiß ich, wie scharf du auf mich bist. Ich fehle dir so wie du mir fehlst und ab morgen werden wir mal versuchen herauszufinden wie gut deine Selbstbeherrschung ist. Wie lange kannst du dich kontrollieren? Wann bricht es aus dir heraus? Die Erkenntnis, dass du mich nicht einfach so aus deinem Leben verbannen kannst? Dass du mich liebst, auch wenn es dir vielleicht jetzt noch nicht klar ist. Ich verlange nichts von dir. Nur eine Chance. Ich weiß, dass deine Vergangenheit nicht gerade von Liebe geprägt gewesen ist, aber ich verspreche, wenn du mich lässt zeige ich dir, was es heißt abgöttisch und bedingungslos geliebt zu werden. Jemandem vertrauen zu können ohne Kompromisse. Ich zeige dir, wie wichtig es ist, neben der Maske die du der Außenwelt zeigst, auch jemanden zu haben, bei dem du sie absetzen kannst. Bei dem du dich fallen lassen kannst. Und morgen beginnen wir mit dem Plan, um am Ende genau das zu erreichen. Ich reibe mir die Hände und kann ein leichtes Auflachen nicht verhindern. „Ich denke, das wird spaßig.“ Der nächste Morgen beginnt für meine Verhältnisse definitiv viel zu früh, aber was tut man nicht alles für seine große Liebe? Und ich will ja unwiderstehlich wirken, wenn ich die Schule betrete. Nach langem Suchen habe ich mich gestern dann für eine (wirklich sehr eng anliegende) schwarze Jeans entschieden von der ich finde, dass sie meinen Hintern wirklich sehr gut zur Geltung bringt. Und ich weiß, wie sehr du auf meinen Hintern abfährst. Wie könnte man auch nicht? Dazu trage ich ein hübsches weinrotes T-shirt mit leichtem V-Ausschnitt. Es ist relativ kurz, aber wir wollen ja, dass du was zu gucken bekommst, wenn ich mich bücke oder vorbeuge. Und ich denke ich werde mich in den nächsten Tagen sehr häufig herunter oder irgendwo herüber beugen müssen. Kurz muss ich auflachen auf Grund meines Gedankengangs. „Oh man, das wird lustig.“ Abgerundet wird das Outfit durch meine schwarzen Chucks und einem schwarzen Lederarmband, was sich in mehreren schmalen Striemen um mein rechtes Handgelenk schmiegt. Das Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Auch während des Frühstückens und den kompletten Weg zur Schule laufe ich mit diesem fetten Grinsen im Gesicht durch die Gegend. Passiere damit das Schultor und betrete, ebenfalls für meine Verhältnisse sehr früh, den Klassenraum, wo mich der Großteil meiner bereits anwesenden Mitschüler merkwürdig ansieht. Unter ihnen erkenne ich Yugi, der mir sogleich zuwinkt. „Hallo Joey, guten Morgen. Was ist los? Du siehst so fröhlich aus.“ Da er ja nichts von meiner, nennen wir es mal Liaison (Fickbeziehung klingt so abwertend) mit Kaiba nichts weiß und ich nicht vorhatte es ihm hier auf die Nase zu binden zucke ich nur kurz mit den Schultern. „Ach, ich weiß auch nicht. Ich hab einfach das Gefühl, dass heute ein sehr schöner Tag wird.“ Kurz muss ich lachen über sein verdutztes Gesicht, doch dann werde ich wieder ernst, als ich merke, wie das Objekt meiner Begierde den Raum betritt. Ruhig Joey, jetzt nur nichts übereilen. Tu einfach erst mal so, als würde es dich absolut nicht interessieren, dass er da ist und unterhalte dich weiter mit Yugi. Genau das tue ich dann auch, natürlich nicht ohne mich, während meines Smalltalks (denn mehr ist es definitiv nicht, da ich mich ja konzentrieren muss), leicht über Yugis Pult zu lehnen und meinen Hintern direkt in deine Richtung zu strecken. Es dauert nicht besonders lange, bis ich eine Reaktion bemerke. Du guckst mir auf den Hintern. Ich kann deinen Blick formlich spüren. Deine Blicke waren schon immer sehr intensiv. Es ist beinahe unmöglich deine Blicke nicht zu bemerken, vor allem, da sie meist in Verbindung mit einem Erschaudern auftreten. I betcha didn't know, you started up a chain reaction, I saw no intention on your face, It might have been some kind of chemical attraction. I felt a spark, it left a mark I can't erase. It likes oh, oh, Something like a bolt of lightning. Oh, oh, It's going on inside! Jetzt noch ab und ab die Stellung der Beine wechseln und ich kann hören, wie du scharf die Luft einziehst. Wie schön, dass dein Pult so nah bei unseren ist. Erst als kurz darauf dein Seufzen erklingt gehe ich über zu Schritt 2. Betont langsam drehe ich mich um und sehe dich mit einem Lächeln im Gesicht an. „Oh, guten Morgen, Kaiba. Ich habe gar nicht bemerkt, dass du schon da bist.“ Er schnaubt abfällig. „Traurig, Wheeler, dass du sogar als Hund zu nichts zu gebrauchen bist. Dabei dachte ich immer, dass alle Hunde gut im schnüffeln sind. Naja, eigentlich war es ja klar. Du bist schließlich die Inkompetenz in Person.“ Ich weiß, ich sollte mich jetzt aufregen, aber ich kann einfach nicht anders und nähere mich dir noch ein bisschen, ehe ich mit meinem Mund direkt an deinem Ohr stoppe und flüstere „Dafür dass ich doch nichts kann hast du ziemlich häufig meinen Namen gestöhnt, wenn du gekommen bist.“ Als ich mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder von dir entferne sehe ich kurz einen Hauch Röte auf deinen Wangen. Natürlich ist dieser genauso schnell verschwunden wie er gekommen ist. Aber mein Ziel ist erreicht. Ich habe dich daran denken lassen, was du verloren hast. Dass du noch nicht gekontert hast ist der beste Beweis dafür, dass ich deiner Selbstbeherrschung den ersten Riss verpasst habe. Ich will mich gerade umdrehen, als ein gezischtes „Wheeler“ mich innehalten lässt. Sofort richte ich meinen Blick wieder auf dich. „Ja bitte?“ Unschuldig lächle ich. Ich weiß, dass du sauer bist. Ich weiß aber auch, dass du jetzt nicht viel sagen wirst, weil wir hier nicht alleine sind. Du willst schließlich nicht, dass irgendjemand etwas von dem erfährt was da bis vor Kurzem noch zwischen uns gelaufen ist. Als nach einigen Sekunden eine erneute Reaktion kommt kann ich nicht anders, als mich weiterhin dumm zu stellen, weil ich weiß, wie sehr du das hasst. „Das wird noch Konsequenzen haben. Hüte deine Zunge, Köter.“ Ich lache „Ich habe leider keine Ahnung wovon du redest, Kaiba.“ Leider betritt in diesem Moment der Lehrer den Raum, sodass ich mich auf meinen Platz setzen muss. Allerdings höre ich noch wie du vor dich hin murmelst. „Du weißt verdammt nochmal ganz genau wovon ich rede.“ Cause I'm burning up it ain't no joke, And all my cells are growing old! Caught up in a blaze with no way out. And if my self-control goes up smoke, One more hit, I get so stoked that I, I'm glowing in the dark, You lit a fire in my heart! (Fire in my heart) You lit a fire in my heart. (Fire in my heart) You lit a fire in my heart. (Fire in my heart) It was kicking that beat, steady in my body, Till you pumped it up with gasoline, Struck a match and just like that you got me, Now I'm the brightest firework you've ever seen. It's like oh, oh, No, there's no need to run for water, Oh, oh, Don't ever put me out. Die nächsten 2 Stunden verbringe ich damit so zu tun, als würde ich dem Lehrer zuhören, während ich eigentlich dich beobachte. Du starrst stur nach vorne. Ich weiß, dass du dich nur dazu zwingst nicht etwas anderes anzusehen. Ich weiß, dass ich auf dem besten Weg bin. Und ich habe Recht. Nachdem ich dich heute Morgen so auflaufen lassen habe kannst du nicht anders als in der Pause, als der Rest der Schüler schon den Klassenraum verlassen hat wieder auf mich zurückzukommen. „Wheeler, was sollte das vorhin?“ Erneut sehe ich dich unschuldig an. „Was meinst du, Kaiba?“ Du schnaubst abfällig. „Lass die Spielchen, Köter. Wir beide wissen, dass du weißt was ich meine. Und ich würde dir wirklich raten, vorsichtiger zu sein bei dem was du sagst. Ich habe dir gesagt die Sache ist beendet und ich bin nicht bereit mit dir auch nur einen Bruchteil einer Diskussion darüber zu führen, warum ich nicht mit einem Straßenköter eine, wie du es nennen würdest „Liebesbeziehung“ einzugehen. Man sollte meinen die Frage kannst du dir selbst beantworten.“ Autsch. Das tat schon weh, aber was solls. Da muss ich durch. Ich wusste ja von vornherein, dass es nicht so einfach wird. „Aber Kaibalein..“ Ich kann sehen, wie du verärgert das Gesicht verziehst. „Was ist denn überhaupt dein Problem? Gestresst? Wohl schon zu lange keinen guten Sex mehr gehabt, wie?“ Ich muss spöttisch lächeln, als er seine Augenbraue hochzieht. „Tse. Ich wüsste nicht, was dich mein Sexualleben angeht. Und wenn du wissen willst, was mein Problem ist, würde ich sagen, du. Deine bloße Existenz.“ Gespielt empört sehe ich dich an. „Was stört dich denn so an mir?“ „Du Frage sollte wohl eher lauten, was nicht? Deine komplette Person ist so dermaßen abstoßend, dass mir von deinem bloßen Anblick übel wird.“ Cause I'm burning up it ain't no joke, And all my cells are growing old! Caught up in a blaze with no way out. (Caught up in a blaze with no way out) And if my self-control goes up smoke, One more hit, I get so stoked that I, I'm glowing in the dark, You lit a fire in my heart! (Fire in my heart) You lit a fire in my heart. (Fire in my heart) Das ist er! Das ist mein Moment, um zum nächsten Schlag auszuholen. „Achja? Bist du dir da sicher? Wenn mein Anblick dich so abschreckt, warum hast du mir dann vorhin auf den Hintern geguckt? Glaub bloß nicht ich hätte deine Blicke nicht bemerkt. Also?“ Ein Anflug von Schrecken breitet sich auf deinem Gesicht aus, ist aber genauso schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war. „Bild dir nichts darauf ein. Ich habe dich nur gemustert, weil du heute so aufgetakelt bist. Hat der Köter etwa ein Date?“ Auch wenn du spöttisch lächelst, ich kann genau sehen, wie sehr dich die Antwort interessiert. Aber so einfach mache ich es dir nicht. „Wer weiß? Aber weißt du was?“ Zum zweiten Mal am heutigen Tag beuge ich mich zu deinem Ohr, um etwas hinein zu hauchen. „Ich finde mich allerding sehr sexy in meinem Outfit. Und weißt du noch was? Diese Jeans ist so verdammt eng, dass ich nicht einmal Unterwäsche darunter ziehen konnte. Kannst du dir das vorstellen?“ Mit einem breiten Grinsen entferne ich mich wieder von dir und beobachte fröhlich, wie ein Schauer über deinen Körper läuft, ehe ich mich umdrehe und den Raum verlassen, um noch die letzten paar Minuten der Pause zu genießen. Außerdem will ich ja, dass du ein wenig über das nachdenkst, was ich gerade gesagt habe. Als wir den Klassenraum wieder betreten ist dir von der Situation eben nichts mehr anzusehen. Du sitzt hinter deinem Laptop und scheinst zu arbeiten. Na gut. Das Spiel geht weiter. Zu meinem Glück spielt mir das Wetter heute gut mit. Es ist enorm warm geworden, da wir uns langsam der Mittagszeit nähern. Ich sitze auf meinem Pult direkt in der Sonne und während der Lehrer vorne unterrichtet beginne ich zu schwitzen. Es ist nicht unbedingt angenehm, aber es hilft mir bei meinem Plan. So erotisch wie möglich räkele ich mich auf meinem Stuhl. Immer wieder fahre ich mir mit der Zunge über die Lippen, um sie wieder anzufeuchten. Eine Schweißperle löst sich und läuft mir über die Schläfe, wandert meinen Hals entlang und verschwindet in meinem T-Shirt. Halbherzig beginne ich mir etwas Luft zu zu fächern seufze auf. Es ist wirklich verdammt warm. Aber es funktioniert. Ich sehe dich aus dem Augenwinkel. Du starrst mich an. Du versuchst nicht mal es zu verstecken und ich weiß, dass du einfach nicht anders kannst. Das wird noch spannend. Den Rest der Stunde bleibe ich bei meinem Verhalten, während ich beobachten kann, wie du immer wieder schluckst und deine Hand zur Faust ballst. Nach der 5. Stunde ist die Schule endlich zu Ende. Systematisch habe ich meine Sachen so langsam gepackt, dass meine Freunde sich bereits verabschieden. Erneut sind nur wir zwei im Raum. Ich tue so, als hätte ich das nicht bemerkt und werfe mir den Rucksack über die Schulter um betont langsam aus dem Raum zu schlendern. Weit komme ich nicht, als ich merke, wie sich deine Finger um mein Handgelenk schlingen und mich am gehen hindern. Gerade als ich mich umdrehen will, um dich zu fragen, was du von mir willst, spüre ich wie ich herumgewirbelt werde und kurz darauf mit dem Rücken an die Wand gepresst stehe. Ehe ich mich versehe liegen deine Lippen auf meinen und es dauert nur einen Wimpernschlag bis ich deinen begierigen Kuss stürmisch erwidere. Meine Tasche landet unbeachtet auf dem Fußboden. Eine ganze Weile gebe ich mich dem Kuss voll und ganz hin, ehe ich bemerke, wie sich dein Ständer durch die Hose an meinen Oberschenkel presst. Sofort presse ich dich von mir und sehe dich mit einem Grinsen im Gesicht an. „Sorry Kaiba. Du hast es beendet, schon vergessen? Du willst mich? Du kannst mich haben, aber nur ganz. Tut mir ja leid für dich. Du musst dich entscheiden. Ganz oder garnicht.“ Oh, oh, So come and warm your hands around me. Oh, oh, I will light you up tonight. Cause I'm burning up it ain't no joke, And all my cells are growing old! Caught up in a blaze with no way out. (Caught up in a blaze with no way out) And if my self-control goes up smoke, One more hit, I get so stoked that I, I'm glowing in the dark, You lit a fire in my heart! Mit diesen Worten lasse ich dich stehen und höre beim hinausgehen, wie du fluchst. Ich begebe mich nach Hause. Das eben war echt schwer für mich. So gerne hätte ich mich dir einfach hingegeben. Aber das hätte nichts genützt. Du sollst darüber nachdenken. Wenn ich dir gebe, was du willst werde ich dabei auf der Strecke bleiben. Leise seufze ich. Ich bin mal gespannt, ob du dich bei mir melden wirst. Cause I'm burning up it ain't no joke, And all my cells are growing old! Caught up in a blaze with no way out. And if my self-control goes up smoke, One more hit, I get so stoked that I, I'm glowing in the dark, You lit a fire in my heart! (Fire in my heart) You lit a fire in my heart. (Fire in my heart) You lit a fire in my heart Kapitel 7: Try -------------- Ich sitze in meinem Wohnzimmer, alles ist leise. Nur der leise gestellte Fernseher durchbricht die Stille, obwohl ich ihm kaum Beachtung schenke. Mit meinen Gedanken bin ich ganz wo anders. Bei dir, wo auch sonst. Ich habe es versucht und nun kann ich nur noch hier sitzen, warten und dir vertrauen. Darauf vertrauen, dass du doch nicht ganz so verbohrt bist, wie ich immer dachte. Dass du dich mit dem auseinander setzt, was ich vorhin in die ausgelöst habe. Dass du nicht so stur bist es zu ignorieren und nicht so kaltherzig dich und mich unglücklich zu machen, nur weil du deinen Stolz und deine Angst vor einer festen Bindung nicht überwinden kannst. Mir ist bewusst, dass das alles zwischen uns schwer werden wird, selbst wenn du über deinen Schatten springen und zu mir kommen solltest. Das ist es nun einmal, was eine Beziehung mit dem reichsten Mann Japans so mit sich bringt. Viele sehen nur die Vorteile. Das Geld, die Villa und den Rest eines geheuchelten Luxuslebens. Niemand aber denkt an die Nachteile. Dass es einen Grund geben muss, dass noch Niemand an deiner Seite steht. Dass du so viel Geld hast, weil du auf viele andere Dinge verzichtet hast. Dass du, um dich vor ständigen Intrigen zu schützen abstumpfen musstest und beinahe niemandem vertrauen konntest. Es wird eine ganz Weile dauern, bis du mir vertrauen kannst, mich so lieben kannst und mit mir so umgehen kannst, wie ich es mir wünsche, so wie normale Paare miteinander umgehen. Ich denke nicht, dass du nicht so sein kannst, ich denke lediglich, dass du diesen Seto tief unter der Oberfläche vergraben hast und ich werde alles daran setzen, ihn wieder auszugraben, solltest du hier auftauchen und mir diese Chance geben. Es gibt nichts, was ich mir sehnlicher Wünsche. Mein Blick wandert zur Uhr. Es ist bereits 22:00 Uhr. Schon ziemlich spät, wenn man bedenkt, dass ich morgen früh aufstehen muss, aber ich kann noch nicht ins Bett gehen. Irgendwas hält mich auf. Die Hoffnung, dass du doch noch kommst und ich vielleicht endlich eine Chance auf so etwas wie eine Beziehung mit dir habe, lässt mein Herz rasen und pumpt Adrenalin durch meinen Körper, sodass an Schlaf garnicht zu denken ist. Ich versuche fernzusehen, aber es klappt nicht so recht. Ich bekomme garnicht wirklich mit, was dort passiert. Der Film, was auch immer es für einer ist, läuft einfach vor meinen Augen vorbei, ohne dass ich auch nur das Geringste davon wahrnehme. Nach einer Weile scheint die Müdigkeit aber doch die Oberhand zu gewinnen und mir fallen, noch immer auf dem Sofa liegend, die Augen zu. Ich werde von einem Klingeln wach. Kurz bin ich irritiert, bis mir wieder einfällt, dass ich wohl auf dem Sofa eingeschlafen sein muss. Ein Blick weiter zur Uhr bestätigt meine Vermutung, dass es mitten in der Nacht ist. Erneut klingelt es. Wer will denn bitte etwas von mir um 3 Uhr morgens? Es dauert nur eine Sekunde bis mich die Hoffnung erneut schlagartig trifft. Bedenkt man den Tag und die Uhrzeit und außerdem, dass niemand außer Seto Kaiba so unverschämt wäre jetzt bei anderen Leuten zu klingeln, kann es gar kein anderer sein. Schnell springe ich auf, wobei ich nebenher bemerke, dass die Müdigkeit noch immer in meinen Knochen sitzt und betätige den Lichtschalter. Das kurze Brennen in meinen Augen auf Grund der Blendung blinzle ich weg und sobald ich etwas sehe laufe ich zur Tür, nur um diese beinahe hektisch aufzureißen. Obwohl ich ahnte wer da steht kann ich ein überraschtes Keuchen und Innehalten nicht vermeiden. Dein Anblick verschlägt mir den Atem. Obwohl du erschöpft und ausgemergelt aussiehst bist du noch immer unfassbar schön. Du trägst ein blaues Hemd und eine schwarze Jeans. So habe ich dich noch nie gesehen, wahrscheinlich ist es deine Freizeitbekleidung, und doch gefällt mir dieser Anblick sehr gut. Mit deiner Hand an der Wand neben meiner Klingel lehnst du neben meiner Wohnungstür. Mein Puls rast und mein Herz schlägt so schnell, dass ich denke du kannst es hören, als ich bemerke, dass du mir direkt in die Augen blickst. Ich kann erkennen, dass du versucht hast deine Maske aufzusetzen, aber es scheint nicht so geklappt zu haben. Ich kann die Erschöpfung und Unsicherheit in deinen Augen sehen. „Seto..?“, kommt es leise über meine Lippen. Du stellst dich aufrecht hin und gehst einen Schritt auf mich zu. „Joey, ich weiß es ist spät, aber.. können wir reden?“ Kurz nicke ich und gehe in die Wohnung. Leise schließt er die Tür hinter sich und folgt mir ins Wohnzimmer. Noch immer läuft der Fernseher, aber keine von uns schenkt ihm Beachtung. Ich weiß ich muss mich jetzt zusammenreißen. So gerne ich ihm jetzt in die Arme springen würde weiß ich doch, dass das nicht geht. Ich muss wissen, was er mir zu sagen hat. So gut es geht versuche ich neutral auszusehen und nehme auf dem Sofa Platz. „Möchtest du dich setzen?“ Du schüttelst verneinend den Kopf „Ich bleibe lieber stehen.“, sagst du. Einen kurzen Moment schweigen wir uns an, ehe ich die Stille breche. „Was willst du hier? Um diese Zeit?“ Ich sehe wie du schluckst und gebe dir die Zeit, die du brauchst, um die richtigen Worte zu finden. Es vergehen einige Minuten in denen ich dich einfach nur stumm ansehe und geduldig warte. „Joey, hör zu. Das mit uns, das alles, das heute bzw. gestern in der Schule das bringt mich durcheinander. Ich kann überhaupt nicht mehr klar denken. Hör zu, ich bin kaputt. In meinem Leben ist viel schief gelaufen und all das hat mich zu einem emotionalen Wrack gemacht. Ich wusste, dass ich nie eine richtige Beziehung führen könnte und das war in Ordnung für mich. Es gab ja auch Niemanden, der in Frage gekommen wäre. Nie hat es jemand geschafft, näher an mich heran zu kommen. Alle Menschen, außer Mokuba, waren mir im Prinzip immer ziemlich gleichgültig. Es war einer wie der andere. Vielleicht kannst du dir das nicht vorstellen, aber mich hat das nicht gestört. Ich kam damit klar. Aber dann.. dann bist du aufgetaucht. Schon am ersten Tag wusste ich, dass etwas anders ist. Dass du anders bist. Ich konnte dich nicht ignorieren, wir haben so oft gestritten, weil es mir einfach unmöglich war dich zu behandeln wie alle anderen Menschen. Irgendwas an dir zwang mich dazu, dir dazu zu bringen mir deine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Du weißt selbst, dass da immer diese gewisse Spannung zwischen uns war, wenn wir uns gestritten haben und als wir dann miteinander schliefen das erste Mal, war es als würde all diese Spannung explodieren. Es waren unheimlich intensive Gefühle, die über mich herein gebrochen sind. So viel hatte ich schon eine ganze Weile nicht mehr gefühlt. Ich wurde süchtig. Immer wieder wollte ich mit dir schlafen, um so zu fühlen und immer wieder kamen all diese Gefühle auf. Es war in Ordnung für mich. Es war Sex, nicht mehr. Ich dachte so konnte ich wenigstens niemanden verletzen. Dass du dich in mich verliebt hast habe ich wirklich nicht geahnt. Als ich dann dein Lied gehört habe, habe ich Panik bekommen. Ich wusste, dass du eine richtige Beziehung wolltest und ich wusste auch, dass ich dir das nicht geben kann, dich nicht glücklich machen kann.“ Ich wollte dich unterbrechen, aber ein Blick aus deinen Augen lies mich verstummen. „Also hab ich es beendet. Ich wollte, dass du jemand anderen findest, jemanden der dir das gibt, wonach du dich sehnst. Aber ich habe nicht mit deinem Sturkopf gerechnet. Als ich das Lied von deiner Bandprobe gehört habe, hat mein Herz plötzlich angefangen zu rasen, weil ich Hoffnung bekam. Hoffnung, dass du mich nicht aufgeben würdest. Hoffnung, dass ich es mit deiner Hilfe vielleicht schaffen könnte. Doch dann kam mein Gewissen wieder. Konnte ich dir wirklich die Chance auf ein besseres Leben nehmen, nur um mir zu helfen. Ich fand das zu egoistisch und entschied dich einfach weiter zu ignorieren. Es war schwer, aber ich habe mich sehr in die Arbeit gestürzt und es ganz gut hinbekommen, bis du heute in diesem Aufzug in die Schule gekommen bist und mich so extrem auffällig angebaggert hast und mir immer wieder vor Augen geführt hast, was ich verloren habe. Du weißt garnicht wie schwer es war sich zu beherrschen. Ich will dich immer noch, so sehr. Wenn ich dich sehe, überkommt mich sofort ein unnatürliches Verlangen nach dir und vorhin in den Sachen, du sahst unheimlich erotisch aus und als du mir deinen Hintern vors Gesicht gehalten hast, hätte ich dich am liebsten direkt auf dem Pult genommen. Ich habe es irgendwie geschafft mich wieder zu beruhigen, aber dann heute Mittag, als wir alleine waren konnte ich nicht anders. Ich musste dich küssen. Und in diesem Moment war ich so unheimlich glücklich und erleichtert. Ich habe gemerkt, dass ich das brauche. Das Gefühl von deinen Lippen auf meinen ist so berauschend. Als du dann gegangen bist bin ich nach Haus gefahren. Ich habe einfach nur nachgedacht. Überlegt, wie wir einen Weg finden können beide glücklich zu sein und ich hatte eine Idee. Ich werde dir gleich etwas geben, ich habe es vorhin rausgesucht, weil ich denke, dass es absolut treffend ist und möchte dass du es dir anhörst. Es ist nicht von mir, ich möchte dich nicht direkt mit meinem Gesang vergraulen.“ Du ziehst eine CD-Hülle aus deiner Manteltasche und hältst sie mir hin. Als ich aufstehe und danach greife sagst du noch, dass du hier warten wirst und ich soll sie mir alleine im Schlafzimmer anhören und dann wiederkommen, wenn ich verstanden habe, was du mir sagen willst. Gerade als ich meine Schlafzimmertür hinter mir schließen will, höre ich erneut deine Stimme. „Denk daran, dass es nicht einfach werden würde. Vergiss nicht, was ich dir am Anfang gesagt habe. Ich bin ein Wrack. Das bedeutet eine Menge Arbeit für uns beide.“ Ich schließe die Tür ohne einen weiteren Kommentar. Einige Sekunden später sitze ich auf meinem Bett und lege die CD in meine Anlage. Nachdem ich auf ‚Play‘ gedrückt habe dauert es nicht lange und das Lied beginnt. Ich sehe auf den Boden und versuche mich nur auf den Text zu konzentrieren. I've never been the best at honesty, I've made more mistakes than I can even count, But things are gonna be so different now, You make me wanna turn it all around. I think of all the games that I have played, The unsuspecting people that I've hurt, Deep inside I know I don't deserve, Another chance to finally make it work. But I'll try, to never disappoint you, I'll try, until I get it right, I've always been so reckless, all of my life, But I'll try, For you. I've been the best at letting people down, I've never been the kind of person you could trust, But if you can give me half a chance I'll show, How much I can fix myself for you. And I'll try, to never disappoint you, I'll try, until I get it right, (til I get it right) I've always been so reckless, all of my life, But I'll try... This time I won't make up excuses (Cause I don't wanna lose you), Don't give up on me and I'll prove that, I can do this! I'll try, to never disappoint you, I'll try, until I get it right (till I get it right), I've always been so reckless, all of my life, But I'll try, For you. (Never been the best at honesty, you know that you could never count on me) I'll try for you! (But if you give me half a chance I'll show, there is nothing that I wouldn't do for you!) I'll try for you! I've always been so reckless, all of my life, But I'll try, For you. Gerührt schließe ich meine Augen und lächle. Also meint er es ernst. Langsam erhebe ich mich und begebe mich ins Wohnzimmer, wo du dich nun doch hingesetzt hast und mich mit einem Blick ansiehst, von dem ich sicher bin, dass ihn noch Niemand an die je gesehen hat. Mein Herz schlägt schneller, als ich mich neben dich setze und dein Hand nehme. „Seto. Danke. Das Lied ist wunderschön. Bevor ich mich jetzt dazu äußere muss ich noch eins wissen. Meinst du das Ernst?“ Ich sehe wie du erneut schluckst und mich dann entschlossen ansiehst. „Joey, ich habe ja gesagt, dass ich nachgedacht habe. Ich weiß nicht, ob ich so sein kann, wie du es dir wünscht, aber ich weiß, dass ich es versuchen will. Ich möchte weiter diese Glücksgefühle spüren, wenn ich dich küsse und ich möchte, wenn ich dich ansehe wissen, dass ich dich jederzeit berühren kann, weil du zu mir gehörst.“ Ich kann nicht anders, als dich anzulächeln. „Gut.“ Etwas verständnislos siehst du mich an. Ich kichere leise. „Guck nicht so. Versuchen wir es.“ Ich sehe, wie eine Last von dir abfällt und einem kurzen Moment lässt du dich fallen und ziehst mich in deine Arme. Einige Minuten hältst du mich so, doch dann löst du dich wieder von mir. „Ist dir bewusst, wie schwer es wird. Ich bin nicht so, wie andere Menschen. Ich kann meine Gefühle nicht so zeigen. Du wirst oft wegen mir frustriert und traurig sein.“ Entschlossen sehe ich dich an. „Ich weiß, aber das ist okay.“ Verdutzt siehst du mir in die Augen. „Wie kannst du dir da so sicher sein?“. Zaghaft lege ich dir meine Hand auf die Wange. „Weil du es versuchen wirst. Weil ich dir vertraue und weil ich dich liebe.“ Kurz halte ich die Luft an. Das war das erste Mal, dass ich dir das ins Gesicht gesagt habe. Anstatt zu antworten küsst du mich. Doch das ist okay. Ich verstehe, was du mir damit sagen willst. Überglücklich schlinge ich meine Arme in deinen Nacken und ziehe dich näher zu mir, um den Kuss zu vertiefen. Es dauert nicht lange und der Kuss verliert seine Schüchternheit. Voller Vorfreude auf das, was nun kommen wird ziehe ich dich an der Hand hinter mir her ins Schlafzimmer. Wir werden sehen, was die Zeit noch bringt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)