Between Love and Music von Ani_chan (Seto/Joey) ================================================================================ Kapitel 4: Addicted ------------------- Addicted Erst am nächsten Morgen erwache ich langsam. Etwas verwirrt sehe ich mich um. Ich muss auf dem Boden eingeschlafen sein. Aber warum? Es dauert einen Moment ehe die Erinnerung daran zurückkehrt, warum ich auf dem Boden liege. Der Schmerz in meiner Brust ist augenblicklich zurück, als ich mich an die Geschehnisse des letzten Abends erinnere. Du hast es beendet. Ich hatte befürchtet, dass es für dich nur Sex gewesen ist, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Die Hoffnung darauf, dass du eventuell wenigstens ein wenig für mich empfinden würdest, war zwar gering, aber dennoch vorhanden. Erneut steigen mir die Tränen in die Augen. Ein Schluchzen entrinnt meiner Kehle und ich versuche aufzustehen. Auch wenn es eine Menge Anstrengung kostet schaffe ich es mich ins Bett zu schleppen, nur um dort erneut zusammen zu brechen. Dass ich eigentlich in der Schule sein müsste interessiert mich im Moment nicht. Ich kann meine Gedanken nicht zurückhalten und die Vorwürfe mir selbst gegenüber überwältigen mich und auch die ständigen Schreie meines Unterbewusstseins nach dem ‚Warum‘ lassen die Tränen unaufhörlich meine Wangen hinunter rinnen. Warum musste das passieren? Warum war ich so blöd? Warum gibst du mir keine Chance? Fandest du es nicht schön mir mit? Ich habe versucht dich glücklich zu machen und in manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass dir diese Treffen etwas bedeutet haben. Habe ich mich geirrt? Warum hast du so reagiert? Warum, verdammt, warum liebst du mich nicht? Bin ich dir nicht gut genug? Konntest du mir nicht wenigsten einen anständigen Grund nennen? Ich weiß, dass du damals gesagt hast, dass es keine Gefühle gibt und ich diese Regel verletzt habe, aber warum musstest du so hart sein? Den Rest des Tages verbringe ich im Bett. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich dir antworten sollte und dich fragen sollte warum, aber ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass du mir nicht antworten würdest. Also liege ich hier, die Tränen sind längst versiegt und ich versuche mir einzureden, dass es vielleicht besser so ist. Dass ich auf lange Zeit wahrscheinlich daran kaputt gegangen wäre nur mit dir zu schlafen, ohne die Gewissheit zu haben, dass du das Gleiche für mich empfindest wie ich. Aber ich schaffe es nicht. Ich bin süchtig nach dir. Selbst jetzt, nachdem du mich so verletzt hast, sehe ich immer, wenn ich meine Augen schließe dein Gesicht. Die Art, wie du mich angesehen hast, wenn wir miteinander geschlafen haben. Ich liebe dich. So sehr. Und ich weiß, dass es sinnlos ist sich etwas einzureden. Ich würde auf dich warten. So lange, bis ich daran kaputt gehen werde. Egal wie lange es dauert. Egal was, ich würde alles tun, um dich zu bekommen. In dieser Nacht schlafe ich schlecht. Andauernd wache ich auf. Alpträume plagen mich bis mein Wecker klingelt. Ich will nicht zur Schule. Will dich nicht sehen, weil ich nicht weiß, ob ich das ertragen würde. Ich habe keine Angst, dass du siehst, was du mir angetan hast, ich hoffe das weißt du, aber ich will nicht, dass die Anderen fragen. Sie werden fragen. Ich kann nicht verstecken, dass es mir schlecht geht und sie werden mich fragen warum. Das Schlimme ist, dass ich es ihnen nicht mal sagen kann. Sie würden es nicht verstehen und wenn du es mitbekommst wirst du wütend sein, schließlich habe ich dir mein Wort gegeben niemandem etwas von unserer „Liaison“, wie du es genannt hast, zu erzählen. Erschöpft schäle ich mich aus dem Bett und schleppe mich ins Bad. Ein Blick in den Spiegel bestätigt meine Vermutung. Ich sehe furchtbar aus. Meine Augen sind rot und geschwollen. Ich habe Augenringe und jeder Glanz ist aus meinen Augen verschwunden. Selbst die Dusche, die ich mir gerade gegönnt habe hat an meinem Erscheinungsbild nichts geändert. Ich ziehe mich an und mache mich auf den Weg. Mein Magen knurrt, aber Essen ist das Letzte, was ich im Moment will. Während ich den Weg zur Schule entlang gehe merke ich, wie die Menschen die mir begegnen mich mitleidig mustern. Es ist mir egal. Was wissen die schon? Die haben keine Ahnung wie es mir geht. Keine Ahnung wie es ist in den hübschesten Junggesellen in Japan verliebt zu sein und gerade von ihm abserviert worden zu sein. Als ich im Klassenzimmer ankomme, sehe ich dich auf deinem Platz sitzen. Du blickst kurz auf und in dem Moment, als sich unsere Blicke treffen meine ich kurz einen Anflug von Entsetzen in deinem Blick erkennen zu können, ehe ich von meinen Gefühlen fast überwältigt werde und ich mit Tränen in den Augen meinen Blick auf den Boden lenke und mich still auf meinen Platz setze. Meine Freunde betreten den Klassenraum und kaum, dass sie mich bemerkt haben stehen sie vor mir und versuchen auf mich einzureden. Sie wollen wissen was los ist aber ich kann nichts sagen. Ich kann nicht mal richtig denken sodass ich einfach mit den Schultern zucke und sie ignoriere bis der Lehrer kommt. Die Stunden vergehen schleppend. In den Pausen gehe ich aufs Dach, um meine Ruhe zu haben. Immer wieder fühle ich, wie ich von dir beobachtet werde. Zum Einen macht es mich fertig und ich traue mich nicht dich anzusehen, aus Angst heulend zusammen zu brechen. Zum Anderen erwacht eine schwache Hoffnung in mir, dass ich dir vielleicht doch nicht so egal bin, wie du tust. Wieso sonst solltest du mich beobachten? Ist es Mitleid? Vielleicht sogar Reue? Oder ergötzt du dich einfach daran mich so am Boden zu sehen? Wer weiß. Inzwischen ist es die letzte Stunde und ich will einfach nach Hause. Mich in mein Bett legen und meine Ruhe haben. Vor meinen Freunden, vor den Blicken meiner Mitschüler und vor allem vor deinen Blicken. Kaum dass es zum Stundenende klingelt, erhebe ich mich und verschwinde auf dem Klassenraum bevor irgendjemand reagieren kann. Ich renne den Weg bis nach Hause und nachdem ich die Tür hinter mir zuschmeiße, gleite ich an ihr hinunter um dort von Tränen geschüttelt sitzen zu bleiben. Es dauert eine ganze Weile, bis ich mich wieder aufraffe. Ohne wirklich zu wissen, was ich tue setze ich mich an meinen Schreibtisch und fange an zu schreiben. Ich denke nicht darüber nach, was ich schreibe. Es kommt einfach von allein. All meine Gedanken und meine Gefühle fließen in dieses Lied und ich merke, wie es mir langsam besser geht. Natürlich tut es noch immer furchtbar weh, aber langsam beginne ich es zu verarbeiten. Ich schreibe und schreibe und ehe ich mich versehe habe ich ein neues Lied auf die Beine gestellt. Als ich fertig bin gehe ich mit dem Gedanken es morgen den anderen aus der Band vorzustellen in die Küche. Ich habe zwar keinen Hunger, aber ich muss langsam etwas essen bevor auch mein Körper am Ende ist. Da ich zum Kochen definitiv keine Lust habe mache ich mir ein Brot. Es ist nicht viel, aber ich bin satt. Den Rest des Abends gucke ich ein bisschen fern. Es ist nicht so, dass ich besonders viel mitbekommen würde von dem was ich da gerade sehe, eigentlich weiß ich nicht mal was das für eine Sendung ist, aber es lenkt mich von meinen Gedanken ab. Zumindest ein bisschen. Das Fernsehen hat mich müde gemacht und so gehe ich bald ins Bett. Diese Nacht verläuft bedeutend ruhiger als die letzte und auch wenn ich mich am nächsten Morgen nicht viel besser fühle, sehe ich zumindest ein wenig besser aus. Nach den üblichen morgendlichen Ritualen gehe ich in die Schule. Auf die Fragen meiner Freunde, was mit mir los sei antworte ich nur, dass ich mir wohl etwas eingefangen hätte und dass es schon vorbei gehen würde. Mit einem einfachen „Macht euch keine Sorgen. Das wird schon.“ bringe ich sie zum Schweigen und unterbinde jeden Protest mit einer abwinkenden Handbewegung. Als sie dann endlich Ruhe geben wandert mein Blick vorsichtig zu dir. Ich habe deinen Blick wohl auf mir gespürt, als ich reingekommen bin. Ich weiß auch, dass du meine Worte von eben sehr wohl gehört hast, aber da du gerade starr auf dein Pult siehst scheinst du zu hoffen, dass ich es nicht bemerkt habe. Als du meinen Blick spürst schaust du kurz auf. Für einen Moment meine ich wieder diesen mitleidigen Ausdruck in deinen Augen zu sehen, ehe dein Blick wieder eiskalt wird und du dich abwendest. In der Pause gehe ich zu meiner Band und zeige ihnen meinen Songtext den ich gestern geschrieben habe. Ein wenig mitleidig sehen sie mich an, ehe sie mir versichern, dass wir aus diesem Lied einen Hit machen. Ich ringe mich zu einem kleinen Lächeln durch und verspreche nach der Schule in den Proberaum zu kommen. Auf dem Weg in die Klasse kommen Yugi und die anderen auf mich zu. Sie haben mitbekommen, dass es ein neues Lied gibt und fragen mich aus. Ich kann nicht anders aks ihnen zu sagen, dass es ein sehr persönliches Lied ist. Überrascht schnappen sie nach Luft und wollen mehr darüber wissen, aber ich kann und werde nichts weiter sagen. Ein kleiner Seitenblick zeigt mir, dass du auch mitbekommen hast worum es geht und deine Neugier verrät dich. Auch wenn du versucht sie zu verstecken. Ich kann nicht anders als leicht zu lächeln und mich auf meinen Platz zu setzen. Ein wenig freue ich mich ja schon auf die Bandprobe nachher. Mal gucken, was dabei herauskommt. Die Stunden ziehen an mir vorbei. Im meinem Unterbewusstsein weiß ich, dass das für meine Noten nicht gerade förderlich sein wird, dass ich seit Tagen nicht mehr aufgepasst habe, aber meine Gedanken sind bereits bei dem Lied. Bei der Bandprobe gebe ich alles. Ich lege alle meine Gefühle in dieses Lied und es geht mir wirklich besser. Je öfter ich das Lied singe, desto mehr keimt der Gedanke, dass ich dich nicht einfach so aufgeben will. Ich will es wenigstens versuchen. I heard you're doing okay But I want you to know I'm addic- I'm addicted to you I can't pretend I don't care When you don't think about me Do you think I deserve this? I tried to make you happy But you left anyway I'm trying to forget that I'm addicted to you But I want it and I need it I'm addicted to you Now it's over, can't forget what you said And I never, want to do this again Heart breaker, heart breaker, heart breaker Since the day I met you And after all we've been through I'm still a ****, I'm addicted to you I think you know that it's true I'd run a thousand miles to get you Do you think I deserve this I tried to make you happy I did all that I could Just to keep you But you left anyway I'm trying to forget that I'm addicted to you But I want it and I need it I'm addicted to you Now it's over, can't forget what you said And I never, want to do this again Heart breaker, heart breaker How long will I be waiting? Until the end of time I don't know why I'm still waiting I can't make you mine I'm trying to forget that I'm addicted to you But I want it and I need it I'm addicted to you I'm trying to forget that I'm addicted to you But I want it and I need it I'm addicted to you Now it's over, can't forget what you said And I never, want to do this again Heartbreaker Das Lied endet zum 5. Mal und als ich die Augen aufmache, die ich beim Singen wie immer geschlossen habe sehe ich aus dem Augenwinkel etwas, dass ich nie erwartet hätte. Ich sehe dich. Du stehst an der Tür zum Proberaum. Versteckst sich leicht hinter ihr als wolltest du nicht, dass dich jemand bemerkt. Was tust du hier? Bist du zufällig hier? Das glaube ich eigentlich nicht. Wolltest du es hören? Warst du nach meinem Gespräch mit Yugi so neugierig, dass du herkommen musstest um mein Lied zu hören. Ein leichtes Kribbeln überzieht meinen Körper. Ohne dass ich es will fühle ich zum ersten Mal seit Tagen wieder so etwas wie Glück. Ich versuche dich zu mustern, ohne dass du bemerkst, dass ich weiß, dass du da bist. Dein Blick ruht auf mir, er ist unergründlich und du scheinst leicht abwesend zu sein. Über was denkst du nach? Über mich? Uns? Gibt es ein uns überhaupt? Plötzlich bemerkst du meinen Blick. Deine Augen werden wieder eiskalt und du legst einen spöttischen Gesichtsausdruck auf, aber du kannst mich nicht täuschen. Ich habe dich teilweise durchschaut. Du schnaubst noch einmal und verschwindest dann mit schnellen Schritten aus meinem Blickfeld, aber dein Blick hat mir alles verraten, was ich wissen wollte. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Ich weiß jetzt was ich tun werde. Der Rest der Band, der von Kaiba nichts mitbekommen hat sieht mich komisch an, weil ich nicht singe und leicht lächle. Ich drehe mich zu ihnen um. „Leute, das reicht für heute. Ihr wart super. Vielen Dank. Ich muss jetzt aber los, hab noch eine Menge zu erledigen.“ Ich schnappen meine Sachen und mit einem letzten Winken und einem kurzen „Bis dann.“ bin ich aus der Schule verschwunden und mache mich auf den Weg nach Hause, um meinen Plan zu verwirklichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)