True friendship von Maulbeere (Wahre Freundschaft ist ...) ================================================================================ Kapitel 9: Revenge ------------------ Nie hätte sie gedacht, dass es so schnell passieren würde… Agnes seufzte leise und öffnete die Augen. Montag. Zwei Wochen lang lief die Schule schon wieder und raubte ihr jede Freizeit. Es war anstrengend ständig lächelte sie Rose an, täuschte die Rothaarige, versuchte Vincent aus dem Weg zu gehen und auch Scorpius ignorierte sie so gut sie konnte. „Komm schon Sturm, wir haben nicht ewig Zeit.“ Rose zog ihr die Bettdecke weg und schubste sie halb von der Matratze. „Ja, ist ja gut,“ stöhnte Agnes und tapste in Richtung Bad. Warum noch mal war sie mit Rose befreundet? Vielleicht, weil sie in den letzten zwei Wochen kein Wort über Silvester verloren hatte. Vielleicht, weil sie neuerdings viel mehr Zeit mir ihr verbrachte als mit ihrem Freund. Das kalte Wasser prallte auf Agnes Körper, ließ sie frösteln. Es war wie das aufwachen aus einem schönen Traum, die harte Realität jagte ihr Angst ein. Sie stieg aus der Dusche trocknete sich ab und starrte in den Spiegel. Ihr langer Körper war dürr geworden, vor allem ihr Gesicht schien wie eingefallen. Frustriert zauberte sie sich ihre Haare trocken und die Schuluniform an. „Jetzt komm endlich.“ Merlin seit wann war Rose eigentlich so überpünktlich. Gemeinsam verließen sie den Schlafraum und rannten halb in den großen Saal. Doch vor der Tür zog Rose sie zur Seite und ehe sich Agnes versah standen sie in einem kleinen Lagerraum. Und direkt vor ihrer Nase Vincent. „Was soll das?“ fragte Agnes und hielt Rose am Arm fest, die schon wieder verschwinden wollte. „Na ja, ich dachte ihr wolltet euch vielleicht aussprechen,“ erklärte Rose nicht im mindesten beeindruckt. „Da gibt es nichts zu reden Rose.“ Agnes Stimme wurde kalt, ihr ganzer Körper reckte sich in die Höhe. „Aber-.“ „Nichts aber, Rose, es war nur diese eine Stunde Spaß, nichts weiter.“ Es zeriss Vincent, wenn er diesen kalten Blick sah, in dem so viel Schmerz lag, doch er nickte. „Sie hat recht,“ setzte er hinzu und drängte sich an den Frauen vorbei nach draußen. Als sie den Saal betraten, spürte Agnes deutlich den Blick Vincents in ihrem Rücken, sie drehte sich zu ihm und warf ihm einen jener Blick zu, die jedem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Dann drehte sie sich wieder um und setzte sich zum essen. Gebannt lagen die Blicke von Louis und Lucy auf ihr. „Die Show ist vorbei, konzentriert euch besser auf das essen,“ erklärte Agnes und warf Rose einen tödlichen Blick zu. Diese jedoch schmunzelte nur leicht und zuckte mit den Schultern. In tiefer Stille zog sich das essen und schnell war Agnes genervt. Warum konnte nicht einfach alles so sein wie vorher? Es machte sie rasend. Plötzlich breitete sich in der gesamten Halle Stille aus. Agnes hob den Blick und traf den ihres Bruders der ganz gelassen mitten zwischen den Tischen stand und sie auffordernd anblickte. Merlin, nicht auch noch er, dachte sie, während sie aufstand und auf ihn zu trat. „Was ist?“ giftete Agnes und strich sich die Haare zurück. Georg seufzte leise. „Komm.“ Gemeinsam liefen sie zum See. „Was ist?“ wiederholte Agnes, und ihre Stimme rutschte unter den Gefrierpunkt. Georg seufzte. „Ich hab keine Ahnung, was da zwischen dir und Vincent läuft, genauso wenig wie ich nach voll ziehen kann was zwischen Rose, Scorpius und dir ist. Aber könntest du mir mal erklären, warum du seit Wochen rum läufst wie ein Zombie, mit einem Lächeln aus Stein?“ Georg war aufgebracht, wütend. Agnes ließ sich auf das Gras sinken, ignorierte das es feucht war, und legte die Stirn auf ihre Knie. „Frag lieber nicht. Es ist so kompliziert,“ erklärte sie und hob, dann doch den Blick um das Gesicht ihres Bruders zu mustern. „Vielleicht wird es einfacher, wenn du es mir erklärst. Ich meine, das zwischen Rose, Scorpius und dir kann ich halbwegs nachvollziehen und ich weis nicht wie du das aushältst, mich würde es längst zerfressen.“ Sie blickte ihn an und zog die Augenbrauen hoch. Georg schmunzelte leicht. „Bei uns Männern ist das einfacher. Was ist also zwischen dir und dem Goyle?“ fragte er und setzte sich neben sie. „Da ist nichts, nur eine kleine Dummheit, nichts wichtiges.“ „Du warst schon immer schlecht im Lügen. Du magst ihn also?“ Agnes stand auf, zog sich Schuhe und Strümpfe aus und watete in den See, das eisige Wasser gab ihr Kraft und Mut. „Wie gesagt, da ist nichts. Nichts von Bedeutung.“ Sie hörte wie Georg aufstand. „Lass es nicht zu, Schwesterherz, es würde dich zerstören.“ Seine Schritte entfernten sich. Agnes blieb noch eine Weile stehen. Nichts von Bedeutung, lächerlich. Sie machte sich und allen anderen etwas vor. Der Unterricht, der folgte, zog sich unendlich dahin und Agnes schaffte es kaum die Augen offen zu halten. Als Agnes und Rose schließlich die Klassenzimmer zum letzten Mal für heute verließen, war das allgemeine Aufatmen praktisch spürbar. „Endlich, ich dachte die Stunde nimmt nie ein Ende,“ stöhnte Rose und fuhr sich durch die Haare. Agnes lachte leise. „Ich treffe mich jetzt mit Scorp, treffen wir uns um fünf vor Hagrids Hütte?“ Agnes legte den Kopf schief. „Ja, klar.“ Rose grinste wuschelte Agnes durch die Haare und sauste davon. Die Sturm schüttelte den Kopf. Sie zog sich in die Bibliothek zurück, ein Aufsatz war in alte Runen fällig. Sie nahm sich einige dicke Wälzer zur Hand und versuchte nicht genervt aufzustöhnen. Es war aber auch unfair von Professor Beadle zu denken, dass sie nichts zu tun hätten. Frustriert fuhr sich Agnes durch die Haare und sah buchstäblich zu, wie sich auf ihrer Uhr die Zeiger fortbewegten. Bald war es Zeit zu gehen. Agnes legte die dicken Bücher zurück und machte sich auf, Rose zu treffen. Sie verließ das Schloss und blickte hinab auf Hagrids Hütte. Ein paar Minuten später sah sie Rose kommen. Und Patricia Parkinson, lief eilig auf sie zu. Agnes hob die Augenbrauen und griff automatisch zum Zauberstab. Patricia war schon immer feindselig gegenüber Rose eingestellt gewesen und so machte sich Agnes daran auf Rose zu zugehen. Sie sah wie Patricia Rose am Arm festhielt und ihr irgendetwas sagte. Dann deutete sie auf Agnes. Als die Sturm das Gesicht ihrer besten Freundin sah, war klar was die Parkinson gesagt hatte. Es war vorbei. Alle Gefühle standen Rose ins Gesicht geschrieben. Verwirrung, Angst, Trauer und Hass. Rose hatte Tränen in den Augen. Agnes drehte sich um und lief los. Ihren Plan musste sie wohl vorziehen. Sie verließ das Schild um Hogwarts und apparierte augenblicklich. Das Malfoy Anwesen lag karg da in der kalten Winterlandschaft. Die dunklen Läden knarrten im Wind. Agnes hob die Hand und klopfte an die große Eichentür. Kaum einen Moment später öffnete sich diese und ein Hauself begrüßte sie. „Ich möchte zu Mr. Malfoy,“ erklärte sie und zupfte kurz an ihrer Schuluniform herum. Jetzt machte sich Angst in ihr breit. Sie folgte dem Hauself und stellte sich das Gesicht von Rose vor, dass das sie eben erst gesehen hatte. Ihr Herz zeriss. Eine weitere Tür öffnete sich und sie sah Draco Malfoy in einem Sessel, er las gerade Zeitung, seine Frau saß ihm gegenüber und blätterte in der Hexenwoche. Draco legte die Zeitung beiseite und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Agnes reckte das Kinn. „Ich löse hiermit die Verlobung,“ erklärte sie mit leerer Stimme. Schlagartig drehte sie sich um, um aus dem Haus zu flüchten. „Was fällt dir ein du elendige Göre?!“ Lucius Malfoy stand kaum einen halben Meter von ihr entfernt und versperrte die Tür. Agnes spannte sich an. „Würden sie mich bitte durchlassen, es ist alles gesagt.“ Ihre Stimme wurde eiskalt. Ihre Augen strahlten vor Hass. Lucius hob den Zauberstab. Sie spürte wie die Luft sich mit Spannung auflud. Hinter sich hörte sie wie Draco Malfoy aufstand. Agnes reagierte. Bevor auch nur ein Wort aufkam oder Lucius einen Fluch aussprechen konnte, hob sie ihren Zauberstab und zielte. „Ab Air!“ Lucius wurde buchstäblich aus dem Weg geschleudert. Agnes verließ eilig den Raum und das Haus. Sie apparierte keinen Moment später. „Das war alte Schule,“ murmelte Astoria und Draco nickte. „Sie ist eben ein Reinblut.“ Kaum war sie in Hogwarts, rannte sie zu ihrem Schlafraum. Agnes holte den Koffer vom Schrank „Locomotor Kleidung“ und schon schwebte jedes Kleidungsstück für sich in den Koffer. Die Tür öffnete sich und Agnes sah in Rose’ Gesicht. Ihre Wangen waren gerötet vom weinen, in ihren Augen standen noch immer Tränen und wartete nur darauf auch über die Wange fließen zu können. Rose schniefte, während Agnes eilig weiter packte. „Was machst du da?“ fragte die Weasley schließlich und putzte sich die Nase. „Koffer packen,“ antwortete ihr Agnes und ging dazu über mit den Händen ihr Nachttischchen auszuräumen. „Wo willst du hin?“ fragte Rose verwirrt und ließ sich auf ihr Bett sinken. Agnes hielt inne, auch ihr traten jetzt Tränen in die Augen. „Merlin, Rose, ich muss hier weg, das geht so nicht, aber wenn es dich tröstet. Ich habe die Verlobung gelöst, Malfoy gehört dir.“ Agnes schloss den Koffer und wand auch auf ihn Locomotor an. „Warum gehst du dann?“ Jetzt klang Rose Stimme wütend. Agnes hob den Blick erneut. „Weil ich unter dieser Schande nicht leben kann. Ich bin ein Reinblut Rose, ich kann dem nicht gegenübertreten. Ich gehe, und ich denke das ist auch besser für uns Rose. Es tut mir Leid.“ Die ersten Tränen rannen über Agnes Wangen. Sie griff sich um den Hals und löste die Kette mit dem Verlobungsring. Sie trat auf Rose zu und legte ihr die Kette um. Dann hauchte sie der Rothaarigen einen Kuss auf die Stirn. „Es tut mir Leid.“ Sie verließ Hogwarts kaum später. Sie blickte nicht zurück. Sah nicht wie ihr drei Gestalten hinterher blickten. Sie lief stur gerade aus und apparierte mit dem Koffer in der Hand. *----*----*----*----*----*----*----*----*----*----*----*----*----*----*----*----* 4 Tage später…. „Was meinst du wo sie hin ist?“ Rose Stimme klang irgendwie leer. Scorpius hob die Schultern. „Keine Ahnung, ihre Eltern haben eine vermissten Anzeige aufgegeben, sogar bei den Muggeln.“ Rose sah auf, als schwere Schritte den Raum betraten. Vincent Goyle sah schrecklich aus. Sein Gesicht war so blass wie ein weißes Blatt. Seine Augen saßen tief in den Höhlen und strahlten leere aus. „Und was bitte war der Grund für ihr verlassen?“ fragte er und ließ sich ihnen gegenüber auf den Boden sinken. „Unsere Verlobung, Ex-Verlobung,“ erklärte der Malfoy, doch Vincent schüttelte den Kopf. „Nein, was war der direkte Auslöser?“ „Na du bist lustig, du hast doch auch gesehen das sie geht und nach ganzen vier Tagen, kommst du auf die Idee nach dem Warum zu fragen!“ zischte Rose und warf ihm einen Blick voller Wut und Verzweiflung zu. Doch anstatt nun ebenfalls wütend zu werden, seufzte Vince nur. „Patrica hat es Rose erzählt, dadurch hat sie ihren Plan früher durchgezogen,“ erklärte schließlich Georg Sturm der den Raum betrat. „Das heißt, sie wäre irgendwann auf jeden Fall gegangen?“ fragte Rose und löste sich von Scorpius. Georg nickte leicht und lächelte, aber er sah eher so aus würde er gleich seine Maske verlieren. „Agnes hat es mir geschrieben.“ „Du weist wo sie ist?“ Vincents Stimme hatte automatisch einen hoffnungsvollen Ton angenommen. Doch der Sturm schüttelte den Kopf. „Nein, sie hat nicht mal mit ihrem üblichen Falken geschrieben. Irgendeine Posteule kam bei mir vor zwei Tagen an. Sie hat sich in Luft aufgelöst, und ich denke das war ihr Plan seit den Weihnachtsferien.“ Georg stieg die Treppen in den Schlafraum hinauf und sie hörte nur noch ein hoffnungsloses seufzen. Die vier Schüler sahen sich in ihrer wortlosen Verzweiflung gleich. Vincent lief durch die Gänge, auf der Suche nach diesem elendigen … Er bremste sich aus und lief in einen der versteckten Gänge und er hatte Glück. Patricia Parkinson hatte sich in eine Nische gesetzt und schrieb irgendetwas. „Na Parkinson wie geht es dir?“ Ganz absichtlich positionierte er sich so, dass kein Licht aus dem Gang die Nische mehr erreichte. Die Parkinson blickte ihm in die Augen. Unsicherheit legte sich auf ihr Gesicht. „Gut und dir?“ Vincent Goyle lachte. Eine Hand griff sich den Pulli der Slytherin und zog sie näher zu sich ran. „Du elendiges kleines Biest, du bist es nicht wert auf dieser Welt zu sein.“ Seine Stimme war voller Hass. Er zückte seinen Zaberstab und genoss die Angst im Gesicht der Parkinson. „Ich hoffe für dich, dass bald jemand hier vorbeikommt.“ Helles Licht erfüllte den Gang und ein Körper viel zu Boden. Rache war schlecht, das wusste der Goyle doch es befriedigte ihn unheimlich. Er verließ den Gang und rieb sich die Fäsute, es wurde Zeit für eine Partie Quidditch. Da kam ihm Scorpius gerade recht, der ihn mit einem wissenden Lächeln begrüßte. Es war nicht schlecht Slytherin zu sein. Aber Rache ist ein ergötzlicheres Gut als das Leben selbst. Juvenal So, jetzt muss ich noch eine „kleine“ Erklärung abgeben. Denn nachdem ich endlich dieses Kapitel fertig habe (5-mal geschrieben, 4-mal komplett gelöscht -.-), habe ich entschieden das es doch nicht das Letzte wird. Eigentlich sollte das hier der Abschluss sein und ich wollte euch voll im offenen hängen lassen ;). Aber dann habe ich gemerkt, dass ich das einfach nicht kann, also entstand kurzerhand ein Epilog. Nun, da ich aber irgendwie immer noch das Gefühl habe, das irgendetwas fehlt (ich habe ein faibel für Happy Ends -.-) wird wohl doch eine Fortsetzung folgen, obwohl ich überhaupt kein Fan davon bin, ich habe dabei immer das Gefühl, das die Fortsetzung schelchter wird *seufz*. Nun (ja eines meiner Lieblingswörter ^^) ich habe schon begonnen daran zu schreiben, also könnt ihr euch bald selbst davon überzeugen. Liebe [user] Lionness [/user], erstmal Danke für deinen Kommis und dann zur Frage, ob und warum Rose so perfekt erscheint, denn das sollte sie wirklich. Ich wollte einfach, dass sie einen starken Kontrast zu den kalten Reinblütern gibt, dass sie ein Schatz wird, für den es wichtig und richtig ist sich dafür einzusetzen. So zum ende hin, hoffe ich ihr freut euch auf den Epilog ;) LG MaBe Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)