Conspiracy von Aurora-Silver (Verschwörung) ================================================================================ Kapitel 3: Konfrontation ------------------------ Trotz des Schnees sprang Matthew voran und wies den anderen den Weg. Während James und Lee ein wenig Schwierigkeiten hatten, durch den Schnee zu stapfen, blieb Walther eher in den hinteren Reihen. "Ich bilde die Vorhut." sagte Matthew mit erhobenem Finger und übernahm so die Führung. Das wichtigste Ziel war nun, unnötigen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Da jedoch der Morgen bereits anbrach und es langsam hell wurde, entwickelte sich das unentdeckt bleiben zu einer Herausforderung. "Weißt du überhaupt, wo du hingehst, Bursche?" Walther grummelte und holte, trotz des tiefen Schnees, schnell mit der Gruppe auf und lief auf Augenhöhe. "...Ja?" Ein wenig Unsicherheit war in seinen Worten zu hören, und er schaute sich immerzu um - nur um festzustellen, dass aufgrund des Schneefalls die Umgebung fast so gut wie gleich aussah. "Hier gibts ne Menge verlassener Häuser..." "Wir können uns nicht ewig vor ihnen verstecken." Auch wenn Walther es vorzog, nicht unnötig in den Kampf zu ziehen, blieb er realistisch. "Wenn sie uns an der Fabrik gefunden haben, werden sie dies woanders ebenfalls." "Und was schlägst du vor?" Matthew fuhr seine Schwanzspitze unter die Nase, und... ließ die Gruppe kurzzeitig erstarren. "Was ist denn?" Matthew hatte überhaupt nicht bemerkt, dass seine Gewohnheit ihn mal wieder überrumpelt hatte. Als er es realisierte, versuchte er, das Körperteil erneut in seiner Kleidung zu verstecken. Doch es war zu spät: die drei Charaktere starrten Matthew mit gemischten Gefühlen an. "...Was zum Henker BIST du?" Walther wurde noch misstrauischer als sonst schon. Matthew jedoch entgegnete ihm. "Das spielt nun keine Rolle, wir müssen hier-" "Stehen geblieben, Verräter!" rief es plötzlich aus der Ferne. Und mit langsamen Schritten, näherte sich eine noch recht jung wirkende Person mit einer Gruppe an Soldaten. Er selbst trug ein bemerkenswert aussehendes Breitschwert, sowie einen Umhang, der im kalten Wind wehte. Ein Paar blauer Augen, braunes, struppiges Haar und ein fieses Grinsen auf dem Gesicht. In dem Moment, als sich die Gruppe zu diesem Jungspund herumdrehte, zog Walther reflexartig seinen Speer und blockte damit den Schwerthieb seines Gegenübers geschickt ab. "Versuch's gar nicht erst, Kleiner." Walthers genereller, ernster Gesichtsausdruck wurde noch ein Stück ernster, als er den jungen Soldaten zurückdrängte. Er war sich seinen Fähigkeiten bewusst - und den des jungen Kämpfers ebenfalls. "Ich bin nicht klein!" schrie er zurück. Er schien ziemlich leicht reizbar zu sein, und beantwortete weitere Provokationen mit weiteren Schwerthieben - welche Walther erneut problemlos abwehren konnte. Speer und Breitschwert trafen immer wieder aufeinander, und jeder Schlag, den Walther blockte, versetzte seinen Gegner in Frustration. Währenddessen hatte Matthew die anderen beiden in Sicherheit gebracht, ohne dass es jemand gemerkt hat, dass er überhaupt verschwunden war. "Kennt ihr den Typen?" "Ja. Das ist Sir Kyle..." antwortete James eher leise. "Soweit ich weiß, sind er und Sir Walther in der selben ersten Einheit." "Macht sie das nicht eigentlich zu Kameraden... ah, vergiss es." Matthew drehte sich herum und beobachtete das Geschehen aus der Ferne. "Euer Kumpel scheint Schwierigkeiten zu haben." Glücklicherweise schienen die restlichen Truppenmitglieder nicht in den Kampf einzugreifen. Kyle und Walther fochten ihr Duell eins gegen eins aus. "Er mag ja begabt sein, aber wenn das so weiter geht, sitzen wir hier morgen noch fest." und noch bevor James oder Lee etwas sagen konnte, war Matthew in einem naheliegenden Baum verschwunden. Er sprang leise auf das Dach eines Hauses und beobachtete weiterhin das Geschehen. Der Schlagabtausch dauerte so lange an, bis Walther plötzlich zu Boden sank, und sich an die linke Brust griff. Ein hämisches Lachen ertönte... "Hast dich wohl zu sehr übernommen, was, Alter??" Kyle setzte zu einem weiteren Schlag an - und genau in diesem Moment sprang Matthew aus seinem Versteck, peilte genau den Kopf seines Gegners an und landete in hockender Haltung auf seinen Schultern! Ein kurzer Austausch der Blicke folgte... kurz darauf hob Matthew seine Arme und begann, wie verrückt das Gesicht des Soldaten zu zerkratzen. Mehrere Attacken folgten aufeinander, und zu guter letzt sogar ein Feuerstoß aus seinen Händen - bevor er sich mit den Füßen von ihn abstieß. Die Kraft der Flammen sorgte dafür, dass Kyle einige Meter flog und im Schnee landete. Sein Trupp eilte sogleich zu ihm. Matthew landete direkt neben Walther und versuchte, ihn zu packen, während die Soldaten sich um Kyle sorgten. "Das ist unsere Chance!" Etwas schwerfällig, mit dem alten Mann an seiner Schulter, lief er voran. Doch Hilfe war nicht weit entfernt. Lee und James kam den beiden entgegen und packten mit an. "Sir Walther, was ist geschehen?!" James griff panisch in seinen Koffer und suchte mit seinen erfrorenen Händen nach der richtigen Medizin. Walther konnte kaum noch antworten, doch glücklicherweise waren die Pillen schnell gefunden und er nahm sie ein. Matthew brachte die Gruppe zu einem nahe liegenden Ort, wo sie sich ausruhen konnte. Dies war vor allem für den Veteranen wichtig. "Ich halte die Stellung." und schon nahm Matthew eine erhöhte Position ein, um die Umgebung im Blick zu behalten. Schon nach wenigen Minuten, begann die Medizin zu wirken, und Walther erholte sich stetig. "Ich möchte ja nichts Falsches sagen, aber manchmal glaube ich, dass der komplette Ruhestand für dich besser wäre." "Erzähle mir nichts von Ruhestand..." Walther wirkte verbissen. Auch wenn er wusste, dass Lee sich nur Sorgen machte. "Er hat seine Lektion erhalten, und jetzt ist wieder Ruhe im Schiff!" "Du meinst, er hat dich nur verfolgt, um dich herauszufordern?" "Ist nicht das erste Mal, dass er mich einen Verräter schimpft. Der Junge hat sie nicht mehr alle, und sucht nur Mücken... nichts weiter." Es dauerte nicht lange, da schlief Walther ein - und wachte erst wenige Stunden wieder auf. Es war bereits kurz vor Mittagszeit, und er entschloss, zur Einheit und Basis zurück zu kehren, da er sich sicher war, dass alles in Ordnung wäre. Als er mit James und Lee die Basis erreichte, grüßte ihn sogar der General aufrichtig. Das Vormittags-Programm lief, als wäre nie etwas geschehen und schon bald ging es in die Mittagspause. Walther saß allein an einem Tisch, und überhörte so manches Getuschel von den Truppen... Als er das Glas hob, um einen Schluck zu nehmen, kam plötzlich jemand auf ihn zu, stemmte seine Arme auf Walther's Tisch und suchte den direkten Augenkontakt. Sein Blick zeigte, dass er absolut nicht erfreut war. "Kann man nicht mal in Ruhe speisen?" Walther grummelte, und warf den bösen Blick, den er bekam, sogleich zurück. "Was willst du, Pierre?" Pierre, ebenfalls Soldat erster Klasse, und in der selben Einheit wie Walther, formte seine Hände zur Faust. "...Dies wird Konsequenzen haben, mein Freund." drohte er. Und man erkannte, dass das Wort "Freund" eher sarkastisch gemeint war. Walther zuckte mit den Schultern. "Was auch immer du meinst..." Pierre hatte schnell von diesem Dickkopf genug und verschwand so fix, wie er gekommen war. Die anderen Soldaten blickten ihm mit Ehrfurcht nach. Walther ließ sich nicht beirren und wollte weiter speisen, bevor die Pause endete - da unterbrach ihn erneut jemand. "Psssst, hey." rief es... von wo? Der Veteran verleierte seine Augen und ignorierte die flüsternde Stimme. Doch sie wiederholte sich. "Hey... Walther, hier drüben!" "Ich habe keine Lust..." murmelte er und biss in seine Mahlzeit. In just diesem Moment schaute am Fenster eine schwarze Schwanzspitze hervor. Walther bemerkte dies aus dem Augenwinkel und konnte seinen Augen kaum trauen. "Ich fasse es nicht!" beschwerte er sich, als er aufstand und zum Fenster ging. "Was zum Teufel machst du da eigentlich?!" Matthew balancierte auf dem noch so schmalen Fenstersims, hoch oben an der Basis. Ein falscher Schritt, und er würde abstürzen - ein normaler Mensch käme hier niemals hin, außer er ist lebensmüde. Und mit seinem Verhalten fiel es ihm unglaublich leicht, Walther auf die Palme zu bringen. "Hab alles nach dir abgesucht... Also, dieser Typ da, von heute morgen... Kyle?" Matthew wollte frei aus dem Bauch heraus erzählen, da wurde Walther wütend. "Zu deiner Information..." unterbrach er ihn. "Alles hier wird Videoüberwacht." und ging zu seinem Platz zurück. Er war überzeugt, dass seine Worte genug Warnung sein sollten, doch Matthew schien die Gefahr überhaupt nicht wahrzunehmen. Er ignorierte Walther sogar und fuhr einfach mit seiner Erzählung fort. "Jedenfalls, dieser Kyle liegt auf der Krankenstation... Hab gehört, wie die Ärzte sagten, dass sein rechtes Auge, äh... verloren ist." //Verloren...?// Walther dachte sich seinen Teil. Er erinnerte sich, dass die beiden ein Duell ausgetragen hatten, doch dann sank er zu Boden und ab da hatte er einen Filmriss. Allerdings... wenn Kyle etwas zugestoßen ist, macht es plötzlich Sinn, dass Pierre vorhin auf ihn zukam, um ihm zu drohen. Walther war sich nicht sicher, ob es nicht er war, der Kyle massiven Schaden zufügte und sich nun nicht mehr erinnern kann. "Ja, also... ich geh dann mal lieber..." Matthew kletterte geschwind das Gebäude hinab und war wieder verschwunden. Walther hingegen stand vor einer Entscheidung. Er könnte auf die Station gehen und sich ein Bild von der Situation machen. Auf der anderen Seite, ist es den Aufwand sicher nicht wert und mit Ärger verbunden, wenn er den Verletzten aufsucht. Ein wenig gedankenversunken, trank er seinen Kaffee und kehrte nach der Pause zu seiner Einheit zurück... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)