some gifts for you... von scater-fiffy (Wichtelsammlung für den Harry Potter Wichtelzirkel) ================================================================================ Kapitel 2: one in a million halloween nights… --------------------------------------------- one in a million halloween nights… Die Küche des Hauses mit der Nummer 12 am Grimauldplatz in London war schwach beleuchtet. Nur vereinzelt schwebten Kerzen durch den Raum, ähnlich wie ihn Hogwarts. Harry saß nachdenklich auf einem der Küchenstühle und betrachtete ein paar alte vergilbte Fotos, magische wie nichtmagische. Sie zeigten seine Eltern, seinen Paten Sirius, Remus und Peter. Vor Peters Verrat und dem Tod seiner Eltern, vor dem Tag an dem aus dem einfachen kleinen Jungen, Harry James Potter der Junge-der-lebt wurde. Der Potter seufzte und fuhr sich durch das schwarze wirre Haar. Leises Lachen erklang vom Türrahmen der Küche. Harry sah auf und direkt in das lächelnde Gesicht seines geliebten Paten. „Das hat dein Vater immer gemacht, wenn deine Mutter die Einladung zu einem Date mit ihm abschlug, wieder einmal wohlgemerkt.“ Der Black trat in die Küche und ließ die Tür hinter sich leise ins Schloss fallen. Langsam ging er um den Tisch herum und ließ sich neben seinem Patenkind nieder, Harry fand das Sirius seit seiner Flucht aus Askaban und dem Leben in der Wildnis dennoch viel besser aussah, als hätte es die Jahre in Gefangenschaft nie gegeben. Er hielt ein Foto in Händen das die vier Rumtreiber im Vordergrund und eine fuchsteufelswilde Lily Evans im Hintergrund präsentierte. „Das war unser letztes Jahr in Hogwarts, es war kurz vor Halloween und dein Vater und ich hatten natürlich nichts anderes im Sinn als Flausen. Remus hatte viel um die Ohren und war kurz davor uns zu verhexen, damit wir nicht das Schloss in die Luft jagten.“ Harry und Sirius lachten leicht und leise. Der Fünfzehnjährige wollte keine schlafenden Hunde wecken, keine unschönen Erinnerungen hervorrufen, doch es brannte ihm auf der Zunge zu fragen, was sie in ihrem letzten Jahr alles angestellt hatten. Ob seine Eltern damals schon ein Paar gewesen waren. Doch aus eigener Erfahrung wie schmerzhaft manche Erinnerungen sein konnten, schwieg er. „Du hast Fragen, Harry, ich sehe es dir an. Du kommst ganz nach deinem Vater, dem konnte ich auch alles ansehen, sprich sie aus Harry, frage mich was du wissen willst. Ich erzähle es dir gerne und so gut ich kann.“ Der Black lächelte ihn aufmunternd an und legte wie zur Verdeutlichung einen Arm um die Schultern seines Patenkindes. Der Potter seufzte und lehnte sich an den Älteren. „Was habt ihr angestellt in eurem letzten Jahr? Waren Mum und Dad damals schon ein Paar?“ Sirius grinste und suchte in dem Stapel von Bildern ein Bestimmtes heraus, es war genau das Gleiche welches Harry kurz zuvor in der Hand gehalten hatte, das mit den Rumtreibern, die grinsten und einer fuchsteufelswilden Lily Evans. „Deine Mutter hat es James wirklich nicht einfach gemacht, er hatte drei Jahre um ihre Gunst gebuhlt. Für ein kleines Lächeln hat er viel angestellt und wenn sie ihm dann einmal ein Lächeln schenkte, dann konnte man ihn eine halbe Stunde nicht ansprechen. Und wir waren auch nicht gerade hilfreich, ich habe Lily gern gehabt, aber ich fand es auch urkomisch wie tollpatschig sich dein Vater ihr gegenüber anstellte, anderen Mädchen gegenüber war er ein Gentleman und ein Draufgänger, doch bei Lily Evans kam das alles nicht an. Tja, bis zu diesem letzten Halloween in Hogwarts. Es fing langsam an und im Nachhinein frage ich mich, ob es nicht schon viel früher seinen Lauf der Dinge genommen hatte.“ Sirius unterbrach sich um das Bild wegzulegen und ein anderes heraus zu kramen. Es zeigte Remus und ihn selbst. „James hatte das dringende Bedürfnis mit seiner Kamera so viel festzuhalten, wie nur möglich. Das eine Kamera in der Bibliothek jedoch verboten war, wusste er, es hinderte ihn allerdings nicht daran…“ Ca. 17 Jahre zuvor… „James nimm die Kamera weg und tu lieber etwas für deine grausamen Noten in Zaubertränke und Geschichte der Zauberei.“ Remus Lupin blickte ihn vorwurfsvoll an, doch James grinste nur und drückte auf den Auslöser des Apparates. Sie befanden sich in der Bibliothek, in der Remus vor hatte ihnen in manchen Fächern zu helfen und umgekehrt, doch die Einzigen die wirklich arbeiteten waren Peter und Remus, wie nicht anders zu erwarten war. Sirius saß zwar mit ihnen am Tisch, las jedoch einen Groschenroman, den er sich bei einer Muggelstämmige Mitschülerin namens Lily Evans ausgeliehen hatte. Eine Tatsache die den Potter fuchste, nicht weil Sirius sich ein Buch von Lily geliehen hatte, sondern dass die Evans mit Sirius ganz normal sprach und sogar lachte, wenn der Black einen Witz machte und nicht wie bei ihm selbst, ihn mit Verachtung oder Ignoranz strafte. „Ich muss der Nachwelt doch zeigen, dass wir nicht nur Unsinn und geniale Streiche geplant und durchgeführt haben.“, verteidigte sich der Siebzehnjährige, doch Remus zog nur eine Augenbraue hoch und tauschte einen sehr vielsagenden Blick mit Peter. Die Einzigen die meistens arbeiten und die Hausaufgaben haben sind weder du, James, noch du, Sirius, also wisch dir dein Grinsen gleich wieder aus dem Gesicht, leg Lilys Buch beiseite und fang an mit Astronomie.“ Remus skeptischer aber nicht strafender Blick glitt von ihm zu Sirius und zurück. Er lächelte bei dem Anblick, der sich ihm bot. Sirius, der sich hinter Lilys Buch versteckte, Peter, der sich ein Lachen verbiss, und Remus, der sie zur Besserung anregte. Er war stolz einer der Rumtreiber zu sein, er war stolz diese drei Jungs seine Freunde nennen zu können. Langsam ließ er die Kamera sinken und setzte sich schließlich zu dem Lupin um mit ihm gemeinsam Geschichte der Zauberei zu lernen. Doch sobald er eine bestimmte Stimme vernahm, horchte er auf und vergas, was er soeben gelesen hatte, aufmerksam sah der Potter sich um. Da erblickte er sie. Lily Evans, rotes langes Haar, strahlend grüne Augen und ein Selbstbewusstsein, das ihr im Gesicht anzusehen war. Sie stritt sich mit Schniefelus über irgendetwas, das er nicht verstehen konnte, doch sie schien ernsthaft wütend zu sein, eine Tatsache die ihn stutzen ließ. Erstens hatten die Evans und der Slytherin kein Wort mehr gesprochen, seit der Wurm sie als Schlammblut bezeichnet hatte, und zweitens wurde Lily meist nur in James Anwesenheit so wütend. Remus bemerkte seine Abwesenheit und ließ seufzend das Buch zu fallen, welches in der leisen Bibliothek lauter klang als woanders. Leicht erschrocken sah der Potter nach rechts. „Falls es dir entgangen sein sollte, aber Lily wirst du nicht dadurch beeindrucken, wenn du weiterhin schlechte Noten schreibst. Ihr Streit mit Snape sollte dich nicht so sehr interessieren wie die Bahnen der Monde des Jupiters.“ Vom anderen Ende des Tisches erklang ein Kichern, dann noch eins. James brauchte nicht hinzusehen, er wusste auch so, dass Sirius und Peter sich gerade arg zusammen nahmen um nicht schallend laut loszulachen um schließlich, wie so oft, aus der Bibliothek zu fliegen. Er seufzte schwer, nahm das Buch, welches vor Remus geschlossen lag, öffnete es und suchte sich die passenden Seiten, dann war für eine volle Stunde kein Mucks mehr von ihm zu hören. „Und was habe ich gemacht? Natürlich habe ich mir James Kamera erschlichen und Remus genervt, habe James fotografiert und Peter geärgert. Warte.“ Der Black kramte lachend mit seiner freien Hand in dem Haufen Bilder und fand nach wenigen Sekunden, was er suchte. Harry sah verblüfft hin, es zeigte seinen Vater wie er verbissen ein Astronomiebuch las. „Er hat Astronomie gehasst und es nur wegen deiner Mutter gewählt, das erklärt auch seine schlechte Note, er interessierte sich nicht für das Fach, so wie ich, er interessierte sich für ein Mädchen, das ebenfalls dieses Fach gewählt hatte.“ Harry nahm vorsichtig das Bild entgegen, das Sirius ihm schließlich hinhielt. James Potter wirkte richtig verbissen auf dem Bild als hätte er große Probleme zu verstehen, was vor ihm geschrieben stand. „Ich mag Astronomie, wenn da die Prüfungen nicht wären.“ Er brachte Sirius mit seiner Aussage zum Lachen und Harry verspürte ein Glücksgefühl. Er liebte es Sirius lachen zu hören. Nach dem der Black sich beruhigt hatte, seufzte er. „Es war der Auftakt des Spektakels. James lernte wie ein Bekloppter für den anstehenden Astronomietest. Remus und ich halfen ihm so gut wir konnten, während Peter uns mit Süßkram versorgte. Und so hatte James einen ganz passablen Notenstart in unserem letzten Jahr und der Sommer neigte sich dem Ende zu… Ca. 17 Jahre zuvor… Der Sommer nahm Abschied von England und die Vorboten des Herbstes kündigten das baldige Kommen der buntesten Jahreszeit an. Die ersten Herbststürme hatten Hogwarts erreicht und überall auf seinen Ländereien fand man bunte, fallende Blätter und teilweiße kahle Bäume. Er beobachtete, wie sie mit offenen Haaren, nur in einen Umhang gehüllt an einem der vielen Bäume am See saß. Sie las ein Buch, nicht aus der Bibliothek, denn James hatte es nun schon eine ganze Weile bei ihr gesehen und wusste von Remus, das es ihr eigenes war. Sie wirkte ruhig, gelassen und glücklich, doch James sah etwas das außer ihm niemand sah, diese leichte Anspannung, wenn Lily alle halbe Stunde aufsah und umherblickte. Früher war sie unbeschwerter gewesen, früher war sie nicht so vorsichtig wie heute. Früher hatte sie die Angst vor Todesser und Voldemort nicht so sehr im Nacken gespürt wie heute und James wusste das. Er hatte sich an den Steg des Sees gesetzt, in der Hoffnung sie würde zu ihm sehen, doch Lily beobachtete den Wald, wenn sie aufblickte und danach nur noch ihre Seiten. Er bemerkte, dass sie keinen Schaal trug. Sie war nie unvernünftig gewesen, doch in letzter Zeit schien sie mit ihren Gedanken oft woanders zu sein. Langsam erhob der Potter sich und lief gemächlichen Schrittes zu ihr hinüber. Er verdrängte den Gedanken, dass Lily womöglich gedanklich bei Snape war und setzte sich vorsichtig vor sie in die Hocke. Sie las die Seite, den Absatz oder den Satz zu Ende und sah dann fragend zu ihm auf. Er lächelte, dann nahm er seinen Schal ab und legte ihn ihr um den Hals und band ihn vorsichtig. Die knalligen Farben der Wolle brachten ihre Augen und die Haare wundervoll zu Geltung und es zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. „Bevor du dich erkältest.“, sagte er und stand langsam auf. Als er sich abwandte, hörte er ein leises aber klares: „Danke.“ Sein Lächeln gewann an Glückseligkeit. Er hatte es geschafft Lily Evans zu überraschen und sich nicht mit ihr zu streiten. Als er ins Schloss zurück kehrte und seine Freunde vor dem Kamin lümmeln sah, sprang er voller Freude auf Sirius drauf, welcher sich dies nicht bieten ließ und eine kleine freundschaftliche Keilerei und Rangelei begann. Peter sah die zwei verwirrt an und Remus konnte nicht mehr als den Kopf lächelnd über die beiden zu schütteln. „Dein Vater war unverschämt schwer zu dieser Zeit, er trainierte mit mir gemeinsam Quidditch, aber ich hatte nicht geahnt, dass er so schwer war. Jedenfalls machte ich mit und war einfach froh, dass er aufgehört hatte Trübsaal zu blasen.“ Er grinste breit als er daran dachte und hatte plötzlich ein ganz anderes Foto in der Hand. Es zeigten James und Sirius, außerdem einen älteren Mann und eine ältere Frau. Er konnte die Ähnlichkeit zwischen seinem Vater und dem Mann erkennen, es mussten seine Großeltern sein. „James hat mich wie einen Bruder in seine Familie aufgenommen, seine Eltern haben mich wie einen Sohn behandelt, ich konnte ihnen nicht lange Dank dafür zollen, denn der Krieg griff mit eiserner Faust nach uns, aber jetzt kann ich mich dafür bedanken, indem ich für dich da bin und so viel Zeit mit dir verbringen kann. Dir sämtlichen Blödsinn und manche Weisheit einbläuen kann.“ Er zwinkerte Harry zu und entlockte ihm ein Lächeln, das seit langer Zeit wieder sehr aufrichtig war. Die Küchentür öffnete sich leise knarrend und eine Gestalt trat ein. Als der Kerzenschein sie beleuchtete, erkannte Harry Remus und er lächelte den Lupin an. Der Werwolf lächelte sanft als er die beiden sah. „Kramt ihr in Erinnerungen? Ich dachte es sei keiner mehr wach, aber als ich Stimmen hörte, wollte ich nachsehen.“ Er ließ sich ihnen gegenüber nieder und zeigte auf die Bilder. „Darf ich?“ Harry und Sirius nickten unisono. „Ich habe begonnen Harry zu erzählen, was in unserem letzten Hogwartsjahr geschehen ist und wie James sich um Lily bemüht hat.“ Remus blickte auf und ihm saß der Schalk im Blick. „Du meinst wohl, was du und James angestellt haben, und wie James sich wie der erste Mensch benommen hat um Lily auf sich aufmerksam zu machen, ohne dass sie ihn anschrie?“ Sirius begann schallend laut zu lachen, er nickte während er sich immer noch lachend den Bauch hielt. Remus lächelte leicht und besah sich die Bilder, während Sirius langsam zur Ruhe kam. „Erzähl im ruhig weiter, was du und James damals alles angestellt habt, aus dem ich euch rausreden durfte.“ Er zwinkerte Harry zu und betrachtete schließlich das Bild, welches Sirius hatte fallen lassen, als er lachen musste. Ein leichter trauriger Zug legte sich um seinen Mundwinkel. „Als James begriff das er mit kleinen Gesten und der Tatsache einfach so zu sein wie er war, bei Lily mehr erreichen konnte, ergriff ihn neuer Eifer, in schulischen Dingen, aber auch was Lily betraf…“ Ca. 17 Jahre zuvor… Es war wieder einer dieser grässlichen Montagmorgen, zuerst hatten sie das Frühstück fast verpasst, dann hatte Professor Slughorn einen unangekündigten Test geschrieben und nun hatten sie endlich Verteidigung gegen die dunklen Künste, doch was dachte sich der alte Professor McGowan für bösartige Streiche aus. „Bald ist Halloween und ich finde wir sollten das in unseren Unterricht einbeziehen.“, hatte der alte Zausel gesagt und dabei gegrinst. Der Mann hatte oft verrückte Ideen und oft traf es seine Schüler, die sie ausbaden durften. Sie waren im Nachhinein lustig, doch ab und an hatten sie etwas demütigendes, jedoch zeigte sich jeder Streich, jede seiner Aufgaben als Lektion für jeden einzelnen. Er bewies das Hochmut vor dem Fall kam, das auch der scheinbar kleinste und schwächste Gegner siegen konnte und das auch solche Kuriositäten wie Basilisken jederzeit einem den Weg kreuzen konnten. McGowan war verrückt und doch war er einer der besten Professoren und wie geschaffen für dieses Fach. James jedoch fürchtete, dass McGowans neuste Idee eher ein Spaß als eine Lektion sein sollte und diese Art Späße mochte er überhaupt nicht. „Potter, kommen Sie vor.“, rief ihn der dickliche Professor da auch schon auf. James verdrehte die Augen und verzog seufzend das Gesicht. Er hatte es geahnt. Sirius kicherte und kassierte sogleich seine Strafe als McGowan meinte: „Und wenn Potter fertig ist dann Sie, Black.“ James konnte sich sein Grinsen nur schwer verkneifen, hörte jedoch das schadenfrohe Murmeln der Slytherins. Diese wurden jedoch schnell still, als der Professor auch zwei aus ihren Reihen aufrief. Als alle still waren und James neben seinem Lehrer stand, wies dieser die umstehenden an den Kreis zu vergrößern. Sie hatten zu Beginn der Stunde die Tische und Stühle zur Seite geräumt - ohne Magie, versteht sich. Als der Kreis groß genug war wies McGowan James an, in die Mitte zu treten, dann ging der Mann einen Meter zurück und hob seinen Zauberstab. „Ihr werdet jetzt alle gegen einen bestimmten Gegner ein Duell fechten. Ich möchte euch daher bitten, euch an die Duellgepflogenheiten zu erinnern und sie zu beachten. Euren Gegner solltet ihr nicht unterschätzen, egal welches Aussehen er auch hat. Und nun will ich ihn euch vorstellen.“ Er schwang seinen Zauberstab und murmelte einige Worte, die jedoch niemand im Raum verstand. Die Luft begann zwei Meter vor James zu vibriere und zu drehen bis sich Materie bildete und Schlussendlich ein Skelett mit Zauberstab vor ihm stand. Einige Mädchen kreischten erschrocken auf. James war fassungslos und tauschte schnelle Blicke mit den anderen Rumtreibern aus, dabei erhaschte er einen erschrockenen Blick von Lily. „Potter in Position!“, rief da McGowan und James hatte keine Zeit mehr um auf etwas anderes zu achten. Er verbeugte sich vor dem Skelett, so wie dieses das gleiche tat, dann gab McGowan das Zeichen und sie begannen sich zu duellieren, das schwierige daran war, das James nicht hören konnte, welche Zauber das Skelett verwendete, weil es absolut stumm war. Doch James ließ sich nicht unterkriegen und zielte auf die offensichtlichen Schwachstellen, zog seine Verteidigung hoch, wenn es von Nöten war und kämpfte genauso stumm wie das Skelett. Und auch wenn er einmal kräftig auf dem Hosenboden landete, so gewann er doch den Kampf indem er dem Skelett das Bein brach und er so die Überlegene Position erhielt, beendete McGowan das Duell. Er wirkte hocherfreut. „Sehr schön, nicht anders zu erwarten, aber dennoch sehr schön. Ich möchte, das ihr euch jetzt in zwei Gruppen aufteilt, da wir nicht alle in dieser Doppelstunde in diesem Raum gegen ein Skelett kämpfen können, werden wir uns in die Große Halle verlagern, es ist dort genug Platz und bereits alles vorbereitet. Diejenigen - wie Mr. Potter -, welche ihr Skelett besiegt haben, dürfen und sollen den anderen Hilfestellungen geben. Eure Gegner werden euch nicht verletzten, schocken und auf den Hintern fallen und knallen lassen auf jeden Fall. Und nun ab mit euch.“ Er machte mit seinen Händen eine scheuchende Bewegung und trieb sie aus dem Saal in den Gang, die Flure entlang in die Große Halle. „Und nun verteilt euch.“ Dann schwang der grauhaarige Professor seinen Zauberstab und vor jedem Schüler außer James tauchte ein Skelett auf. Es gab ein gemeinsames Verneigen und dann das Zeichen zu beginnen. In weiser Vorrausicht war James zu Peter geeilt, der bei Remus stand, was recht günstig war. Er gab beiden Tipps, die Remus jedoch schneller als Peter umsetzte, und selbst Sirius eher fertig war als der Pettigrew. James, der es Sirius überlassen hatte, Peter zu leiten sah sich in der Halle um und machte sich getrennt von Remus auf den Weg seinen Mitschülern zu helfen. Da sah er wie Lily sich abmühte und Severus Snape auf sie einredete. Er lief in langen Schritten auf sie zu und hörte, dass das, was Snape zu erzählen hatte, nichts mit dem Skelett zu tun hatte. Also schob er den Slytherin einfach nur zur Seite, obwohl er ihn viel lieber an die Wand gehext hätte. „Ziel auf seine Gelenke oder die großen Knochen wie der Oberschenkel. Füße und Finger sind zwar empfindlich, aber große Knochen brechen schneller als wenn du dir zu viel Mühe geben musst, einen gezielten Zauber auf eine bestimmte kleine Anzahl Knochen zu schleudern. Es mag mit Hand, Fleisch und Sehnen anders sein, aber hier fehlt dies und somit musst du ihn bewegungsunfähig machen. Ja, genau so, gut.“ Er hoffte nicht belehrend zu klingend, hoffte, dass er es wie einen gut gemeinten Ratschlag verfasst hatte und vielleicht war es Lilys Lächeln, das ihm die Bestätigung gab. Ihr Gegner brach zusammen und verpuffte. Sie ignorierte Snape, der einfach nur daneben stand, und zwischen dem Potter und ihr hin und her sah und lächelte James an. „Danke, Potter.“ Er grinste leicht. „Nenn mich bitte James.“ Sie nickte. „Danke, James.“ „Für Severus war es ein Schlag in die Magengrube oder besser unter die Gürtellinie. Ich hatte damals Mitleid mit ihm und ich habe es so manches Mal noch heute.“ Remus legte das Bild beiseite, das er solange in der Hand gehalten und betrachtet hatte, während Sirius erzählt hatte. „Ihr habt gegen Skelette gekämpft?“ Harry konnte es nicht ganz fassen, zum einen faszinierte ihn die Idee zum anderen stieß sie ihn ab. Sirius und Remus nickten. „McGowan war einer der besten Auroren des Landes gewesen, bis ihm jemand einen gezielten Zauber direkt auf den Oberschenkelknochen verpasste, seit diesem Kampf stand er bei den Todessern auf der schwarzen Liste und humpelte durchs Leben, doch er war noch lange Jahre Mitglied des Ordens des Phönix, bis man ihn niederstreckte. Es war ihm wichtig, das die nächste Generation - egal ob gut oder böse – verstand, dass man durch gezielte Angriffe auf bestimmte Körperstellen mit gezielten Zaubersprüchen und Abwehrsprüchen ganz einfach jeden Kampf – egal gegen welchen Gegner - immer noch kippen konnte. Und ich finde, dass er es geschafft hat.“ erklärte Remus und Sirius stimmte nickend zu. „Du reagierst ähnlich wie Lily damals, sie war geschockt und man sah ihr an, dass sie es abstieß und dennoch interessant fand zu was Magie alles im Stande war.“ Es war wieder einer der Momente, die Harry nicht unangenehm waren, wenn er mit seinen Eltern verglichen wurde. Sirius und Remus wussten das Harry es hasste, wenn die Leute sagten, das er nur die Augen seiner Mutter hatte und sonst wie sein Vater war. Er war mehr und die beiden wussten das. Er lächelte. „Ab dieser Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste sprachen deine Eltern normal miteinander und es schien, als würde Lily sich Mühe geben, ihre Vorurteile über Bord zu schmeißen, und James riss sich zusammen und war er selbst, nicht der Klassenkasper, den er oft preisgab.“ Ca. 17 Jahre zuvor… Der Oktober neigte sich allmählich dem Ende und der Herbst zeigte an diesem Tag seine nasse Seite - es regnete in Strömen. Die Gryffindors hatten es mit ach und krach gerade noch rechtzeitig ins Trockene nach dem Training geschafft. Normalerweise hätte ihm das schlechte Wetter die Stimmung verhagelt, doch das bevorstehende Treffen zum Lernen in der Bibliothek heiterte ihn auf. Eigentlich, so dachte er sich, war es absurd, dass ihn die Vorstellung von lernen in der Bibliothek aufheitern sollte, doch es war nicht das Lernen das ihn freute, sondern die Person mit der er gleich zusammen sein würde. Er hatte schnell festgestellt, dass Lily nicht ganz die Streberin war, die sie von außen zu sein schien und sie schien verstanden zu haben, dass er nicht immer der Macho und Kasper war, der er oft vorgab zu sein. Es nahm einen guten Lauf. Mit schnellen Schritten lief er beschwingt in die Bibliothek und entdeckte schon alsbald das Objekt seiner Begierde. Er ließ sich neben ihr am Tisch nieder, doch sie las weiter, er wartete und packte derweil seine Schulsachen aus. Als Lily jedoch nicht aufblickte, stupste er sie ein klein wenig an der Schulter an, sie fuhr erschrocken hoch. „Entschuldige, aber du scheinst mich nicht bemerkt zu haben.“ Er lächelte sie schief an, sie stieß ihren Atem wieder aus, den sie angehalten hatte. „Schon in Ordnung, wartest du schon lange?“ Sie legte das Buch offen, allerdings auf den Seiten nach unten liegend auf den Tisch, holte ihre Schulsachen hervor und wollte das Buch, das welches James so oft bei ihr gesehen hatte wegräumen, doch der Potter griff danach. „Ich glaube nicht, dass dir das gefällt…“ Sie brach unsicher ab. Sie wusste von Sirius, der nur äußert wenig las und wenn nur Groschenromane, wie sie einige besaß und ihm lieh, das James kein Leser war. Doch sein Nicken und der verstehende Blick in seinen Augen verwirrte sie. „Doch, doch.“ Er brach ab und blätterte eine Seite zuvor und dann zurück auf die Seite, auf welcher sie zuletzt gelesen hatte. „Zu Ende geht der Herbst Verdrossnen Sinn im kalten Herzen hegend, Reis ich verdrießlich durch die kalte Welt, Zu Ende geht der Herbst, ein Nebel hält Feucht eingehüllt die abgestorbne Gegend. Die Winde pfeifen, hin und her bewegend Das rote Laub, das von den Bäumen fällt, Es seufzt der Wald, es dampft das kahle Feld, Nun kommt das Schlimmste noch, es regnet.“ Er machte eine Pause, eher er vom Buch aufsah. „Ich mag Heine. Er weiß am Besten zu schreiben, was er fühlt. Aber auch Mörike schreibt gut, doch Heine ist besser, finde ich auch wenn Mörike ebenso gut schreibt.“ Nun war die Siebzehnjährige baff und sprachlos. James las noch einige Sekunden in dem Buch, dann schloss er es und reichte es ihr. „Ich habe mich eine ganze Weile gefragt, welches Buch du immer mit dir herumschleppst, da es kein Groschenroman war, hat sich Sirius wenig dafür interessiert. Der Einband jedoch verriet mir - dank der lieben Bibliothekarin -, dass es sich wohl um Poesie handeln musste.“ Er zwinkerte ihr zu, ehe er ihr seine Hausaufgaben in Astronomie vorlegte. „Und sind sie richtig? Zeig mir deine Aufgaben in VgdDK.“ Noch immer etwas sprachlos, reichte sie ihm wortlos, was er verlangte, und zog seine Astronomiehausaufgaben zu sich. In den darauffolgenden Tagen fanden sie weniger Zeit miteinander zu lernen, da ein Spiel der Gryffindors gegen die Slytherins anstand. James und Sirius waren also die meiste Zeit mit ihrer Mannschaft auf dem Feld draußen zu finden. James ertappte sich bei den Zusatztrainings immer öfter dabei, wie er auf die Tribünen schielte und als er einmal Jemand bestimmtes am Ende des Trainings gesehen hatte, fiel er fast vom Besen. Er rief Sirius nach, dass er gleich kommen würde, als dieser mit den Anderen in die Kabine flog, und lenkte seinen Besen in Richtung der Tribüne auf der eine junge Frau mit leuchtend grünen Augen und wunderschönen roten Haaren saß. Sie trug seinen Schal um den Hals, und irgendwie machte es ihn glücklich. „Was machst du hier?“ Er war verwundert, wenn auch höchst erfreut. Lily hatte sich von den meisten Quidditchspielen des Hauses fern gehalten. Es war ihr oft zu laut oder aber sie wollte den nervigen Gerüchten um ihre eigene und James Person entgehen. Sie lächelte. „Ich dachte mir, ich muss nachsehen ob du auch wirklich trainierst und nicht einfach so die Nachhilfe verschiebst.“ Sie zwinkerte ihm zu, dann zog sie seinen Schaal aus und legte ihn James um den Hals. Sie musste sich ihm entgegenstrecken und kam ihm näher, als sie es bis jetzt gewagt hatte. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, beide verunsicherte die plötzliche Nähe. James ließ seinen Besen sinken, damit sie den Schal besser zu Recht ziehen konnte. Er beobachtete dabei fasziniert ihre schönen Augen, die er schon so lange liebte. Ihre Hände verweilten länger an dem Schal als nötig und das war ihnen beiden bewusst. Er beugte sich plötzlich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Wenn wir das Spiel gegen die Slytherins gewinnen, zeigst du mir dann wie die Muggel Halloween feiern?“ Er sah sie gebannt an und konnte erkennen wie es in Lily grübelte. Schließlich nickte sie. Ihr war nicht bewusst, dass er sehr wohl wusste, wie die Muggel Halloween feierten, doch er hatte so eine Idee. Er lächelte sie an und wollte bereits abdrehen als er ihre Stimme leise fragen hörte: „Laufen wir gemeinsam zum Schloss zurück?“ Drei Tage später war erneut ein Sondertraining anberaumt worden und wieder saß Lily auf der Tribüne. Diesmal jedoch mit Remus und Peter zusammen. Schließlich war endlich der Tag des Spiels gekommen und es war Halloween. Die große Halle war bereits festlich mit Kürbissen mit schaurigen Gesichtern geschmückt. Die Schlossgeister erzählten den Schülern, die es hören wollten, gruselige Spukgeschichten und einige Schüler liefen mit Masken umher und erschreckten Lehrer wie Schüler. Das Spiel war für den frühen Nachmittag anberaumt worden und so waren beide Mannschaften direkt nach dem Frühstück auf das Feld hinaus gegangen um noch mal ihre Taktiken durchzusprechen und sich Mut zu machen. Es wehte ein kräftiger Wind und viele der bunten Blätter flogen durch die Luft, landeten auf den Tribünen und ärgerten die Zuschauer. Lily sah dem Spiel des Windes verträumt nach. Sie liebte den Herbst, diese knalligen Farben, die Stürme, selbst den Regen. Doch im Augenblick verriet nichts, dass am frühen Abend ein Sturm gemeldet war, noch nicht. Das Spiel wurde angepfiffen und Lily verstand zum allerersten Mal, warum ihr ganzes Haus so ausflippte. Jetzt da sie es verstand, stand sie mit Remus und Peter in der ersten Reihe und feuerte mit ihnen ihr Team an und in ihrem Herzen auch irgendwie besonders James. Der Wind wurde stärker je länger das Spiel dauerte, weder die Slytherins noch die Gryffindors wollten sich eine Blöße geben. Wer das Spiel an Halloween gewann, bekam extra Hauspunkte, die ausschlaggebend sein würden am Ende des Jahres. Mit einem Punktestand von 180 zu 160 unterlagen jedoch am Nachmittag eine Weile die Gryffindors den Slytherin. Eine Tatsache, die die Löwen nur noch mehr anstachelte. Der Sturm begann sich langsam aber sicher und immer stetiger auszuweiten und Hogwarts einzufangen. Lily hoffte, dass keinem der Spieler weder vom anderen Haus noch ihrem Haus stürzen oder in den Banden landen würde - es konnte bei diesem Wind einfach tödlich sein. Plötzlich setzte der Regen ein und Lily seufzte genervt. Sie liebte den Regen, aber in solchen Augenblicken nicht, so zog ihren Umhang höher um ihren Hals zu schützen, sie hatte vor lauter Eile ihren Schal vergessen. Mal wieder. Dann geschahen zwei Dinge auf einmal, James erblickte den Schnatz und ging sofort in Sturzflug über und hechtete der geflügelten Goldkugel hinterher, dann rutschte seine Hand vom nassen Besenstil ab und er verlor den Halt und konnte nur mit knapper Mühe verhindern, dass er im freien Fall ohne seinen Besen da stand. Er raste schneller zur Erde eher hangelnd als richtig auf den Besen sitzend und dann zog er sich auf seinen Besen zurück und ein Ruck ging durch seinen Körper. Lily stieß die Luft aus, ihr war nicht bewusst gewesen, dass sie sie angehalten hatte bis James wieder auf seinem Besen zu Sitzen kam. Ihr Herz raste und ihr war trotz des wärmenden Umhangs, der den Regen und den Wind abhielt, eiskalt. Er flitzte nach oben und in seiner Hand hielt er den Schnatz. Lily hörte Sirius erst fluchen und dann jubeln. Der Black war seinem Freund nach gehechtet und hatte dabei einen Klatscher abbekommen, doch sich nicht davon beirren lassen. „James, du Depp, hör mit dem scheiß Schauspiel auf. Jedes Mal das Gleiche!“, donnerte da auch Richard Mellington. Doch die Gryffindors jubelten. Lily seufzte erleichtert auf, sie spürte wie Remus sie sanft am Arm berührte, auch er hatte sich zu Tode erschreckt. Peter hatte die Hände sogar vors Gesicht geschlagen und wirkte nun mehr als erleichtert, auch wenn er Mühe hatte seine verkrampften Finger zu lockern. Der Großteil des Hauses drängte sich die Tribünen herunter um auf das Spielfeld zu gelangen um ihre Mannschaft zu feiern. Alle Spieler landeten einer jedoch blieb in der Luft und flog auf die Tribüne und auf Lily zu. Er flog so auf sie zu, dass sie gleichauf waren mit den Augen, er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange. Legte ihr seinen Schal um den Hals und sagte in ihr Ohr: „Heute, nach dem Abendessen schleichen wir uns aus dem Gemeinschaftsraum.“ So leise seine Stimme war, so vernahm sie jedes Wort genau und nickte. Dann ließ er sich erneut fallen, doch diesmal wirkte sein Sturz gewollt und nicht wie ein ungewollter freier Fall, wie es zuerst gewirkt hatte. Gemeinsam mit Remus und Peter verließ Lily die Tribüne und ignorierte die Blicke der anderen Häuser, ihres eigenen und die der Lehrer. Sie hakte sich bei Remus und Peter unter und lief gemeinsam mit ihnen zum Schloss zurück, um sich trockene Kleider anzuziehen, und für das Abendessen fertig zu machen. Als Lily später in die große Halle kam, war sie eine der letzten und dennoch hatten ihr ihre Freunde einen Platz freigehalten. Zwischen Alice und James, was sie seltsam fand, denn Alice konnte den Potter noch weniger leiden als sie es selbst einmal nicht konnte, doch Lily glaubte, dass Franks Anwesenheit Alice besänftigte. Sie küsste ihre Freundin auf die Wange, dann ließ sie sich neben James und Alice nieder. Sie schwieg die meiste Zeit. Sirius führte mit Richard und den anderen des Teams den Großteil der Unterhaltung. Von James Aktion nach dem Spiel sprach keiner, was vielleicht an Sirius lag. Lily fühlte sich wohl in ihrer Haut und lauschte mal der Mannschaft, mal den anderen Mitschülern, doch am Ende sprach sie mit Sir Niklas und sie ließ sich nicht unterbrechen, auch nicht als unter dem Tisch eine Hand die ihre erfasste und sie an diesem Abend nicht mehr los ließ. Als sie schließlich die Große Halle verließen und in Grüppchen in den Gemeinschaftsraum gingen, zog James Lily plötzlich in eine Nische, unbemerkt von den Anderen, er hielt ihr kurz den Mund zu, da sie sich erschrocken hatte und diese süße, wenn auch gerade etwas unpraktische Eigenschaft hatte zu quietschen. Er zog sie nah an sich heran und flüsterte: „Was ist dir lieber? Süßes oder Saures?“ Und er küsste sie schnell auf den Mund. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)