Black As Night von Toxic_Cave (Schwarz Wie Die Nacht) ================================================================================ Kapitel 1: A Fateful Encounter ------------------------------ Es war eine laue sternenklare Nacht, als sich Amelia auf dem Weg zum 'Nightfall', der bekanntesten Disco der Stadt machte. Leichter Wind wehte durch ihr langes rabenschwarzes Haar. Sie liebte die Nacht, sie hatte etwas magisches an sich, das sich die junge Frau jedoch nicht erklären konnte. Vom weitem konnte man die Musik aus der Disco hören, vor der sich dunkle Gestalten tummelten. An der Disco angekommen, sah die junge Frau ihre Freundin Alexia, die bereits auf sie wartete. „Hi Alex! Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?“ Alexia fing an zu grinsen und umarmte ihre Freundin. „Hey, mir geht es gut, danke der Nachfrage.“ Amelia schaute sich kurz um ehe sie ich wieder ihrer Freundin zu wandte. Viele meist junge Leute, allesamt in schwarz gekleidet warteten vor der Tür und unterhielten sich. „Es sind heute Abend ganz schön viele Leute hier, findest du nicht auch?“ Alexia erwiderte ihre Frage mit einem breiten Grinsen. „Naja, vielleicht findest du ja heute Abend jemanden Interessantes, Amelia. Übrigens siehst du heute Abend echt gut aus.“ Sie trug einen schwarzen schulterfreien Top und eine Lederhose. Alexia dagegen trug ein kurzes schwarz-rotes Kleid mit vielen Schnüren und Rüschen, was vom Typ auch mehr zu Alexia passte, als zu Amelia. „Wollen wir hinein gehen?“ schlug Alexia vor. Nickend erwiderte Amelia ihre Frage und hakte sich bei ihrer Freundin unter. Drinnen waren bereits mehrere Personen, die auf der Tanzfläche zur meist elektronischen Musik tanzten. Einige andere saßen stattdessen und betrachteten alles aus nächster Nähe. Die beiden jungen Frauen ging als Erstes zur Bar und bestellten sich etwas zu Trinken. Alexia wippte leicht im Takt, während sie ihre Cola trank. Amelia dagegen schaute sich den ganzen Raum etwas genauer an. Direkt gegenüber der Bar führte eine kleine Treppe nach oben, wo eine gemütliche Sitzecke war, in der einige junge Leute saßen. „Hey Amelia, hast du Lust zu tanzen?“ Etwas perplex schaute die Schwarzhaarige ihre Freundin an. „Wie Bitte? Ich habe mich gerade nur umgesehen. Tut mir leid, Alex.“ Alexia seufzte und schob ihre Freundin auf die Tanzfläche, ohne sie ein zweites Mal zu fragen. „So jetzt wird getanzt.“ Amelia seufzte ebenfalls kurz, entschied sich aber nicht mit Alexia zu diskutieren, denn sie würde sowieso den Kürzeren ziehen. Also entschied sie sich mitzutanzen. Sie tauchte förmlich in die Musik ein und vergaß alles um sich herum. Solange bis sie den jungen Mann oben in der Sitzecke sitzen sah. Er hatte schwarze Haare und stechend eisblaue Augen. Wie in einem Bann schaute Amelia nur zu dem jungen Mann, tanzte aber nebenbei weiter, ohne ihre Umgebung dabei zu beachten. Nun hatte er Amelia ebenfalls bemerkt und schaute sie mit seinen leuchtenden Augen an, als ob er in ihr tiefstes Inneres hineinsehen konnte. „Amara?“ murmelte er leise. Ein blauhaariger junger Mann, der neben ihm saß, schaute ihn mit leicht schiefem Kopf an. „Was? Wer ist Amara? Hab' ich was verpasst?“ Leicht verwirrt darüber, dass er das gerade laut gesagt hatte, schaute er den Blauhaarigen an. „Ach es ist nichts, nur dieses Mädchen da unten, irgendwie scheint es mir so, als ob ich sie kenne. Ihre Augen kommen mir so bekannt vor.“ Der Blauhaarige grinste frech. „Hmm...Ist das so, ja? Mir kommt sie nicht ansatzweise bekannt vor, aber wenn du willst, kann ich sie ja mal hier hoch schicken.“ Eine junge Frau mit roten Locken, die neben dem jungen Mann saß, lachte so zuckersüß, dass es einem eiskalt den Rücken hinunter lief. „Nee musst du nicht, ich werde sie erst einmal von hier oben beobachten. Hier habe ich den besten Überblick.“ „Okay, wenn du nicht willst, Rayden. Dann eben nicht. Du bist der Boss. Aber eines musst du zugeben, süß ist sie.“ Rayden grinste nur und wandte sich dann wieder der schwarzhaarigen zu. Ihre Augen waren wie die Augen der Person, die er vor langer Zeit einst geliebt hatte. Jedoch war ihre Ausstrahlung ganz anders, als die seiner Geliebten, als die von Amara. „Hey Amelia, wieso schaust du denn die ganze Zeit zu dem Typen da vorne? Kennst du ihn etwa?“ Amelia bekam nur die Hälfte von Alexias Worten mit. „Ich? Was soll ich? Ob ich ihn kenne? Nein natürlich kenne ich ihn nicht, aber irgendwie...“ Alexia grinste über beide Ohren. „Du findest ihn süß oder?“ Selbst im dunklen Raum, der nur von den Scheinwerfern erhellt wurde, konnte man erkennen, dass Amelia leicht rot wurde. „Was, wieso? Nein, ich habe nur bemerkt, dass er hierher geschaut hat. Aber ich glaube, ich sollte langsam lieber nach Hause. Es ist schon ziemlich spät.“ Alexia zog beleidigt eine Schnute, jedoch wusste sie, dass sie ihre Freundin nicht ewig hier festhalten konnte. „Gut, okay geh' nach Hause, wenn es dir lieber ist. Wir sehen uns später.“ Die junge Frau umarmte ihre Freundin und machte sich dann auf dem Heimweg. Mittlerweile war es drei Uhr morgens, jedoch war es immer noch schwarz wie die Nacht. Amelia ging eine kleine Seitenstraße entlang, als sie plötzlich Schritte hörte, die immer schneller wurden. Die Schwarzhaarige legte einen Zahn zu, um den Schritten zu entgehen, aber da hatte sie schon eine Hand am Arm gepackt und zu sich gezogen. „Hey, warum so eilig Süße? Hast du nicht Lust auf ein bisschen Spaß?“ Amelia versuchte sich zu wehren, aber der Unbekannte packte sie so fest, dass sie sich nicht befreien konnte. „Lassen Sie mich los! HILFE!“ Amelia konnte niemanden entdecken, der ihr zur Hilfe eilen konnte. Die Straße war menschenleer. Sie kniff vor Angst und Hilflosigkeit ihre Augen zu, bis sie auf einmal eine wohlklingende Männerstimme hörte. „Lass' sie sofort los, oder ich breche dir den Arm.“ Der junge Mann hatte den Unbekannten fest am Arm gepackt, sodass dieser vor Schmerz aufschrie und sich zu befreien versuchte. „Wenn du ihr oder irgendeiner anderen unschuldigen Person jemals ein Leid antun solltest oder auch nur ansatzweise wagen solltest daran zu denken, dann werde ich dir sämtliche Knochen brechen, haben wir uns verstanden?“ Der Unbekannte jammerte und stotterte vor sich hin. „J-Ja ich w-werde das n-n-nie wieder machen v-versprochen.“ Der junge Mann ließ den Angreifer los, der sich so schnell es ging aus dem Staub machte und wenige Sekunden später verschwunden war. Nun wandte er sich Amelia zu. „Alles in Ordnung? Ich hoffe dir ist nichts passiert. Ich heiße Rayden.“ Erleichtert schaute sie Rayden an und erkannte ihn sofort wieder. Die selben Augen, die selbst im Dunkeln leuchteten, hatte sie vorhin erst gesehen. Es war der gutaussehende Typ in der Disco. „Ja mir geht es gut. Danke, dass du mir geholfen hast. Ohne dich wäre bestimmt noch Schlimmeres passiert. Ich heiße Amelia.“ Rayden lächelte sie aufrichtig an. „Das war doch selbstverständlich, schließlich warst du in Not und einer jungen Lady helfe ich doch immer gerne. Soll ich dich noch ein Stück begleiten? Das wäre sicher besser für dich.“ Amelia lächelte ebenfalls und schaute dabei tief in seine leuchtenden Augen. „Einverstanden, du darfst mich begleiten, aber nur bis zum Eingangstor.“ So machten sich beide auf dem Weg und schlenderten gemütlich durch die Straßen. Am Eingangstor angekommen betrachtete Rayden das große Gebäude, indem Amelia wohnte. „Hier wohnst du? Das ist ein ziemlich großes Gebäude.“ Amelias Blick wanderte zwischen dem Gebäude und Rayden hin und her. „Ja hier wohne ich, aber nicht alleine. Das ist das Wohnheim der Uni.“ Raydens Bewunderung war ihm sichtlich anzusehen. Er schaute wieder zum Gelände und zog beeindruckt eine Augenbraue hoch. „Das ist wirklich ein sehr schönes Gebäude. Aber ich glaube ich sollte langsam lieber gehen. Es ist schon ziemlich spät. Ich wünsche dir noch eine gute Nacht, vielleicht sieht man sich ja die nächste Zeit nochmal.“ Leicht verlegen grinste Amelia den gutaussehenden Rayden an. „Danke, das wünsche ich dir auch, Rayden.“ Der junge Mann drehte sich um und machte sich auf dem Heimweg, nicht aber ohne nochmals zu Amelia zu schauen und ihr zuzuwinken, die lächelnd zurück winkte. Als Rayden schließlich aus ihrem Blickfeld verschwunden war, öffnete die junge Frau eines der beiden Tore, ging hinein und schloss es anschließend wieder, bis sie mit einem leisen Knarren ins Schloss fiel. Auf Raydens Heimweg kamen ihn vereinzelt ein paar Menschen entgegen, die er jedoch keines Blickes würdigte. Sein Interesse galt mehr Amelia, die er einfach nicht aus seinem Kopf bekommen konnte. Zu sehr erinnerte sie ihn an seine längst verstorbene Freundin Amara, die vor langer Zeit wegen des Verdachts auf Hexerei auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Doch die Erinnerungen waren in ihm immer noch fest verankert, als wäre alles erst gestern passiert. Auch ihre letzten Worte, die sie ihm gesagt hatte, hallten in seinem Kopf wider. Sie würden sich eines Tages wiedersehen. Aber wann und wo? Diese Frage stellte er sich immer wieder. Plötzlich schoss es Rayden wie ein Blitz durch seine Gedanken. Was wäre, wenn Amelia die Wiedergeburt von Amara war? Sie hatte gesagt, er würde sie erkennen, auch wenn sie anders aussehe und heiße. Das könnte jedoch ein Grund sein, warum er sich auf seltsame Weise zu ihr hingezogen fühlte. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Er konnte sich das alles einfach nicht erklären. Vielleicht würde es die Zeit zeigen? Leise schlich sich Amelia durch die langen Gänge des Wohnheims, um niemanden aufzuwecken. Endlich angekommen, schloss sie vorsichtig die Tür auf und ging durch die Tür. Mit einem leisen Klicken fiel die Tür wieder ins Schloss und Amelia seufzte schwer. Diese Nacht war einfach zu viel für sie. Erschöpft warf die Schwarzhaarige junge Frau ihre Sachen auf den Sessel, ging ins Bad, dass zum Glück in ihrer Zwei-Zimmerwohnung mit eingebaut war und huschte schnell unter die Dusche. Wieder aus der Dusche draußen schaute Amelia für einige Minuten abwesend in den Spiegel, ehe sie sich seufzend in ihr Schlafzimmer begab und ihr Schlafzeug anzog. Es verging mindestens noch eine Stunde, bis Amelia dann endlich das Reich der Träume betrat und die grausame Welt hinter sich lassen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)