Aikyo Nara von Samehada92 (Naruto: Next Generation) ================================================================================ Kapitel 14: Unerwartete Begegnung (Part I) ------------------------------------------ Ino lag wach in ihrem Bett in dem Zimmer, das sie sich mit dem – in ihren Augen – unsympathischsten Mensch der Welt teilen musste. Dieser befand sich auf dem ungefähr zwei Meter entfernten zweiten Bett und schien zu schlafen. Da es tief in der Nacht und dadurch dunkel in dem Raum war, konnte sie kaum was erkennen. Sie hörte nur den ruhigen, gleichmäßigen Atem ihres Zimmergenossen. Er musste sehr tief schlafen. Doch auch wenn sie diese Person absolut nicht ausstehen konnte, brannte ihr doch schon seit ihrer Abreise eine Frage auf der Zunge, die er wohlmöglich beantworten konnte. Bisher hatte sich die Blonde jedoch nicht getraut, sie ihm zu stellen, da sie nicht einschätzen konnte, wie er reagieren würde. Aber im Geiste beschloss sie, ihn am nächsten Tag zu fragen. Immerhin konnte sie nicht ewig zögern. Wenn sie nicht mit ihm sprechen würde, bevor sie sich aufteilten, um die Akatsuki-Verstecke zu untersuchen, erfuhr sie es frühestens, wenn sie wieder zurück in Konoha waren. „Hör auf mich anzustarren!“, ertönte plötzlich die kalte Stimme des Schwarzhaarigen, worauf sie unheimlich erschrak. Während ihrer Überlegungen war ihr Blick unentwegt auf den unheimlichen Mann gerichtet gewesen. „T… Tut mir leid“, stammelte sie und drehte sich auf die andere Seite, weil sie rot angelaufen war. Ihr fiel gar nicht auf, dass es eigentlich egal war in welcher Richtung sie lag, da es sowieso zu dunkel war, etwas zu erkennen. Doch so war es ihr lieber – wenn auch nicht lange. Irgendwie fühlte sich es so an, als würde der Uchiha ihren Rücken mit Blicken erdolchen. Auch wenn sie sich nicht ganz sicher war, konnte sie es sich trotzdem nicht verkneifen seine Worte gegen ihn zu verwenden: „Hör du auf mich anzustarren!“ Ein amüsiertes Grinsen zierte dabei ihr Gesicht. „Hmpf!“, hörte sie nur von ihrem Zimmergenossen und hörte ein raschelndes Geräusch, als ob jemand eine Bettdecke heben würde, um sich umzudrehen. Triumphal lächelte sie in sich hinein. Nun erfüllte Stille wieder den Raum. Nur das Atmen der beiden Konoha-Ninja und das prasseln des Regens an der Fensterscheibe waren zu hören. Es musste gerade erst angefangen haben, da die Blondine es vorhin noch nicht bemerkt hatte. Plötzlich realisierte sie etwas. Der Schwarzhaarige und sie selbst waren ganz alleine hier. Niemand würde ihnen zuhören können. Es wäre also die perfekte Gelegenheit, ihm ihre Frage zu stellen. „U… Uremaru?“, fragte sie unsicher in die Dunkelheit hinein und wartete auf eine Antwort, die auch nicht lange auf sich warten ließ: „Was?!“ Er klang genervt, vielleicht sogar ein wenig gereizt. Wahrscheinlich war er aufgebracht, weil sie ihn wach hielt. Vielleicht wäre es besser ihn doch schlafen zu lassen. Nein! Sie hatte bereits angefangen und musste es jetzt auch durchziehen. Zögern war keine Option! „Darf ich… dir eine Frage stellen?“ Dieser Satz kam jetzt viel schüchterner heraus, als sie es gerne gehabt hätte. Aber egal. Es zählte jetzt nur, dass sie endlich herausfand, was sie wissen wollte. „Hmpf!“, war die simple Bestätigung, die ihr erlaubte fortzufahren. „Ich bin ja gerade dabei zu lernen, wie man das Pflanzen-Versteck benutzt und ich hab so einige Probleme damit, wie du vielleicht weißt.“ Der Uchiha nickte, was sie allerdings nicht sehen konnte. „Hiko dagegen ist ein wahres Naturtalent. Immer wenn ich Mist baue, bringt sie es wieder in Ordnung. Na ja, ok, sie hat auch einiges mehr an Erfahrung aber…“ „Komm auf den Punkt, verdammt!“, unterbrach Uremaru sie harsch – noch gereizter als eben schon. „Ja, ja, ist ja gut!“, meckerte Ino und verdrehte die Augen, „ich habe Hiko einmal darauf angesprochen, ob sie anfangs auch Probleme damit hatte, das Kekkei Genkai zu kontrollieren. Aber sie hat nur abgewehrt und einfach mit dem Training weiter gemacht. Und da ihr beide Freunde seid, dachte ich, du könntest mir vielleicht eine Antwort auf diese Frage geben. Was ist da passiert?“ „Hiko? Was ist los? Warum weinst du?“, fragte der siebenjährige Uremaru das goldbraunhaarige Mädchen vor ihm, welches unaufhörlich weinte und immer wieder laute Schluchzer verlauten ließ. „Ich… Mama… sie…“ Doch weiter brachte sie nichts heraus. Uremaru zog sie in eine Umarmung, worauf sie ihre Arme sofort um ihn schlang und sich ihre Finger in seinen Rücken krallten, haltlos in seine Schulter weinend, während er auf den toten Körper hinab schaute, der neben ihnen lag. Der Uchiha atmete schwer aus, als er sich an das verzweifelte, traurige Gesicht, das seine beste Freundin damals zeigte, erinnerte. Er würde wohl nie vergessen, wie sie ihn aus diesen leeren Augen ansah und dabei pausenlos Tränen über ihre Wangen rollten. Die gequälten Schreie, die aufgrund des Schmerzes in ihrem Herzen aus ihrer Kehle drangen. Dies war wohl der schlimmste Tag im Leben der brünetten Schönheit. „Ich glaube sie würde nicht wollen, dass du es von mir erfährst“, begann er dann mit seiner kühlen Stimme eine Antwort zu geben, „was sich damals zugetragen hat, war ein wirklich furchtbares Ereignis und wenn sie möchte, dass du es weißt, wird sie es dir selbst sagen.“ „Verstehe“, gab die Blondine geknickt zurück, da sie nicht mehr von dem Schwarzhaarigen hörte, „dann werde ich sie selbst fragen, wenn wir wieder zurück sind.“ Es ertönte wieder nur ein ‚Hmpf‘ seitens des Sharingan-Trägers, bevor er sich noch einmal in seinem Bett drehte und wieder versuchte einzuschlafen. Ino lag noch wach und zermarterte sich das Hirn. Was war damals geschehen? Was konnte das sein, wenn sogar Uremaru es als furchtbar bezeichnete? Konnte es denn wirklich so schlimm sein, dass keiner davon wissen durfte? Fragen über Fragen schossen ihr durch den Kopf, doch sie fand keine Antworten. Sie würde wohl tatsächlich warten müssen, bis sie wieder in ihr Dorf zurückkehrte und ihre Cousine danach fragen konnte. Sie würde ihr garantiert alles erklären. Und mit diesem Gedanken schlief die Blonde dann langsam ein. ~*~ „Oh, man! Das ist total langweilig!“, beschwerte sich der blonde Jinchuriki, während er an Deck des Schiffes auf und ab lief, „wann sind wir denn endlich im Wasserreich?“ „Hör endlich auf, Naruto! Du jammerst uns jetzt schon seit Stunden die Ohren voll!“, tadelte ihn seine beste Freundin, die Hände in die Hüften stemmend, „es dauert eben seine Zeit, bis wir das Meer überquert haben! Also hör auf zu quengeln und beruhig dich!“ Grummelnd und die Arme vor der Brust verschränkend setzte er sich auf die erste Stufe der Treppe, die nach oben zu dem Steuerrad führte. Sakura atmete schwer aus, während sie sich zu Kakashi und Sai gesellte. „Dieser Kindskopf wird wohl nie erwachsen“, äußerte sie gequält und lehnte sich an den Mast, an dem auch ihr ehemaliger Sensei stand, „der ändert sich nie!“ „Du regst dich zwar ständig darüber auf, aber willst du das auch?“, fragte der Weißhaarige unbeteiligt, da er wieder einmal in sein Buch vertieft war. „Wie soll ich das jetzt bitte verstehen?“, kam sofort die verdutzte Gegenfrage der Rosahaarigen. „Na ja. Ich meine nur. Wäre dir ein ernster, ruhiger Naruto wirklich lieber, als dieser hyperaktive?“ Die Kunoichi richtete ihren Blick auf den schmollenden Blondschopf und dachte über Kakashis Frage nach, bevor sie dann anfing zu lächeln. „Nein! Natürlich nicht“, sagte sie sanft und schaute wieder zu ihrem ehemaligen Lehrmeister, „auch wenn seine Art oft nervt. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, wie es sein würde, wenn er nicht der Quälgeist wäre, der er ist.“ Nun wanderten auch die Mundwinkel unter der Maske des Kopierninjas nach oben. Sai hatte ebenfalls sein typisches falsches Lächeln aufgesetzt. „Hey! Wen nennst du hier einen Quälgeist?!“, erklang die Stimme des Jinchuriki, der sich vor seinen drei Freunden aufgebaut hatte. „Na, dich. Wen sonst?“, kicherte seine beste Freundin und warf ihm ein amüsiertes Grinsen entgegen. Auch die beiden anderen Männer konnten sich ein Glucksen nicht verkneifen. „Das ist nicht lustig!“, meckerte Naruto sofort und verschränkte wieder seine Arme vor der Brust. Doch da die anderen drei keine Anstalten machten, in ihrem Tun inne zu halten, entfernte er sich von seinen Teamkameraden. Der Blonde begab sich an die Spitze des Bugs, wo er die Gischt genoss, die ihm ins Gesicht geweht wurde. In weiter Ferne sah er ein anderes Schiff ihnen entgegen kommen. Soweit er es aus dieser Entfernung beurteilen konnte, schätzte er es etwa gleich groß wie das, auf dem er selbst sich befand. Während die beiden Wassergefährte immer weiter aufeinander zu schwammen, genoss der Blondschopf die Sonne und das kühle Wasser, welches ihn durch den Wind ab und zu erreichte. Nach einiger Zeit erkannte er, dass auch auf dem anderen Schiff jemand an der Spitze saß und anscheinend dasselbe tat wie er. Die Person trug einen schwarzen Mantel mit Kapuze und hatte seinen Blick unentwegt auf die Wasseroberfläche gerichtet. Als dieser jemand allerdings bemerkte, dass sich in nicht allzu weiter Ferne ein weiteres Wassergefährt befand, hob er seinen Kopf um es sehen zu können. Die Blicke der beiden Männer kreuzten sich sofort und Naruto weitete ungläubig seine Augen. Der Blonde erkannte das Gesicht seines Gegenübers sofort. „SASUKE!!!“ ~Ein Tag zuvor~ Es waren schon einige Stunden vergangen seit der Schwarzhaarige die Villa seiner Gastgeberin verlassen hatte und endlich war er am Hafen angekommen. Jetzt musste er nur noch irgendwie an Bord eines Schiffes gelangen, dann konnte er endlich von dieser verdammten Insel runter. Doch schon die ganze Zeit über plagten ihn dieselben Fragen: Wer war diese Frau gewesen? Sie nahm ihn auf, versorgte ihn mit Essen und einer Unterkunft, obwohl sie wusste, wer er war. Warum war sie ihm so freundlich gesinnt, auch wenn ihr klar war, dass er der meistgesuchte Verbrecher der gesamten Ninja-Welt war? Je mehr er darüber nachdachte, desto rätselhafter wurde es für ihn. Er konnte es sich einfach nicht erklären. Aber irgendwie würde es sich sicher irgendwann herausstellen, also beschloss der Uchiha, sich darüber nicht weiter den Kopf zu zerbrechen und lieber dafür zu sorgen, einen Kapitän davon zu überzeugen, an Bord kommen zu dürfen. Daher begab sich Sasuke in die nächstbeste Spielunke, dort vermutete er zumindest einem Schiffbesitzer zu begegnen. Als der Reisende das Lokal betrat, stieg ihm sofort der Geruch von Alkohol und Zigaretten in die Nase. Die Luft war stickig und erschwerte einem deutlich das Atmen. Noch dazu war es extrem laut. Der Alkoholpegel der Gäste war wohl schon relativ hoch. Suchend schaute er sich trotzdem weiter um. Wie vermutet erblickte er irgendwann eine kleine Schlange von Menschen die sich vor einem Tisch gebildet hatte, an dem ein Mann mit einem Stift in der Hand saß und einen nach dem anderen, nach einem kurzen Wortaustausch, auf eine Liste schrieb, die vor ihm lag. Ohne lange zu überlegen, reihte sich auch der Schwarzhaarige ein. Nach weniger Zeit war nur noch eine Person vor ihm und so konnte er auch hören, was diese gefragt wurde: „Du willst also Seemann werden? Bist du denn bereit an Deck unseres Schiffes zu schuften, mit uns zu rauben und zu plündern, auch wenn es dich dein Leben kosten sollte?“ „Ja“, antwortete der Gefragte nur und wurde auf das Blatt geschrieben, bevor er vom anderen noch etwas erklärt bekam. Doch der Nuke-Nin hörte nicht, was es war, da ihm gerade bewusst wurde, wo er sich befand. Toll! Er war also direkt in eine Piratenkneipe gewandert. Dieses erbärmliche Pack wäre eigentlich nicht seine erste Wahl gewesen. Aber sei’s drum. Sollten diese wertlosen Idioten ins Feuerreich segeln, würde er sich nicht beschweren. „Hey, Kapuze! Ich rede mit dir!“, riss ihn plötzlich die Stimme des Schreibers aus den Gedanken. Er hatte gar nicht bemerkt, dass dieser Handlanger mit ihm sprach. „Willst du unserer Mannschaft beitreten?“, fragte dieser ein wenig gereizt, da er ihm dieselbe Frage eben gestellt hatte. „Hn“, kam von dem Uchiha und er trat an den Tisch. „Gut! Dann muss ich dich fragen: Bist du bereit an Deck unseres…“ „Wohin werdet ihr reisen?“, unterbrach Sasuke ihn mit seiner kühlen Stimme. Verdutzt darüber, dass dieser Typ es einfach wagte ihn zu unterbrechen, brachte er für einen kurzen Moment keine Worte heraus. Doch anstatt ihn jetzt anzuschreien, wie er es normalerweise tun würde, beantwortete er die Frage: „Wir werden erst einmal in das Feuerreich reisen. Wir haben gehört, dass es dort eine Frau geben soll, die eine wahre Waffenexpertin und auch im Besitz von Waffen höchster Qualität ist.“ „Verstehe“, gab der Schwarzhaarige desinteressiert von sich, „ich bin dabei.“ Der Pirat begann zu Grinsen: „Na, gut. Du bist angeheuert. Willkommen in der Mannschaft!“ Der Sharingan-Träger gab keinen Laut von sich, nickte nur und wollte sich entfernen. „Warte!“, hielt der andere ihn jedoch auf, „du warst der Letzte, der sich melden wollte. Also können wir sofort ablegen. Komm mit, Kapuze. Ich bring dich zu unserem Schiff.“ Grimmig knurrte der Schwarzhaarige. Er konnte den Spitznamen, den ihm dieser Bastard verpasst hatte, nicht leiden. Aber es wäre ja nur für diese Seefahrt, also sagte er nichts und folgte schweigend dem Verbrecher. Nach kurzem kamen die beiden an dem gesuchten Objekt an. Sie näherten sich dem großen Gefährt, als sich der Pirat umdrehte und Sasuke einen Befehl erteilte: „Ok, Kapuze! Mach die Leinen hier los und komm dann an Bord!“ Der Schwarzhaarige schnaubte noch einmal verächtlich, nickte aber und tat wie ihm aufgetragen. Der andere ging inzwischen auf das Schiff. Wie tief war er nur gesunken? Er – ein stolzer Uchiha – arbeitete für ein notdürftig zusammengewürfeltes Piratenpack. Das war wirklich das Unterste vom Untersten. Noch dazu bekam er auch noch diesen grässlichen Spitznamen. Aber es war immer noch besser, als ihnen seinen wahren Namen zu nennen. Würden sie diesen wissen, würden sie ihn sofort verpfeifen, um an das Kopfgeld zu gelangen, das auf ihn ausgesetzt war. Die Leinen losgelöst, begab er sich an Bord des Schiffes und hoffte, mit diesen Idioten nicht mehr reden zu müssen, als nötig war. „Ah, da bist du ja, Kapuze! Das hier ist unser Kapitän, Kurohige Kaizoku. Zolle ihm Respekt!“, sprach der Mann, der den Sharingan-Träger angeheuert hatte und zeigte auf einen älteren Mann mit einem langen schwarzen Bart. „Du bist also einer von den Neuen“, stellte dieser mit einer tiefen, rauen Stimme fest und lachte ein wenig bei den folgenden Worten, „du siehst mir ja ziemlich schmächtig aus! Bist du sicher, dass du das hier überstehst?“ Leise knurrend vor Wut, legte Sasuke seine rechte Hand um den Griff seines Schwertes und zog es wenige Zentimeter aus der Scheide heraus. Das Lachen des Piratenkapitäns verstummte, während auch er an seine Waffe fasste. Im Augenwinkel bemerkte der Uchiha, dass auch alle anderen um ihn herum sich bereit machten, ihn anzugreifen. „Hör zu, Seemann“, begann der Schwarzbärtige dann mit bedrohlicher Stimme, „du wirst jetzt einen Mob und einen Eimer nehmen und dann die Kajüten auswischen, verstanden?!“ Das Knurren des Schwarzhaarigen wurde lauter und der Griff um sein Kusanagi verfestigte sich. Er zog es noch weiter aus dem Halter und sofort zückte jeder Pirat auf dem Schiff, bis auf der Kapitän selbst, sein Schwert. Der Nuke-Nin schaute mit seinen Augen hin und her, doch beschloss innerlich, dass er diese Flaschen nicht töten durfte. Alleine würde er es nicht schaffen, das Schiff bis ins Feuerreich zu bringen. Außerdem würde ein derartiges Massaker auf dem Hafen sofort bemerkt werden und dann hätte er so gut wie jeden Ninja des Wasserreichs am Hals. Auf das konnte er getrost verzichten. Also steckte er seine Waffe wieder zurück und knurrte nur zornig: „Ai, Captain!“ Danach verschwand er mit schnellen Schritten in der Kajüte, um diese zu reinigen. Triumphal grinste Kurohige ihm hinterher. „Ok, Männer! Setzt die Segel! Kurs auf das Feuerreich!“, brüllte er dann lauthals, worauf jeder sofort alles vorbereitete und das Schiff ablegen konnte, um in den Sonnenuntergang los zu segeln. ~*~ Die Sonne stand schon wieder hoch am Himmel. Sasuke saß im Schneidersitz auf der Spitze des Bugs und starrte auf das Meer hinunter. Er fühlte sich so gedemütigt. Die dreckigen Kabinen dieses versifften Schiffs zu reinigen, für ein Piratenpack, das er am liebsten auslöschen würde. Er hatte gestern allen Stolz einfach über Bord geworfen und sich einfach eingefügt. Hoffentlich war diese Fahrt bald vorbei, dann müsste er sich nie wieder so erniedrigen lassen. „Hey, du fauler Sack! Mach dich gefälligst nützlich!“, donnerte die erboste Stimme des Kapitäns an seine Ohren. Der Schwarzhaarige machte allerdings keinerlei Anstalten, sich in irgendeiner Weise zu bewegen. Zornig verzog Kurohige das Gesicht: „Hörst du schlecht?! Ich habe gesagt…“ „Schiff voraus“, unterbrach der Uchiha ihn nur kühl und schaute in die See hinaus. Der Pirat folgte sofort seinem Blick, sah jedoch gar nichts. „Sag mal: Willst du mich verarschen?! Da ist nichts!“ „Warts ab“, kam es wieder nur kühl, was dem anderen sichtlich missfiel. Schon wollte er ihn rasend vor Wut anbrüllen, als plötzlich tatsächlich ein weiteres Schiff am Horizont erschien. „Hmm…“, machte der Mann mit dem langen schwarzen Bart, während er beachtend nickte, „du hast wirklich sehr gute Augen, Seemann. Ich denke, du solltest besser auf den Masten und Ausschau halten, anstatt mit uns hier unten zu verweilen. Aber für jetzt, solltest du dich zum Entern bereit machen!“ Er drehte sich um und rief zu seiner Mannschaft: „Männer! Nehmt Kurs auf das Schiff vor uns und klarmachen zum Entern!“ Ein bestätigendes Brüllen war zu vernehmen und schon änderte sich leicht die Richtung, sodass sie nun direkt auf das zweite Wassergefährt zu segelten. Sasuke hatte seinen Blick inzwischen wieder auf das Wasser unter ihm gerichtet. Na toll! Jetzt würde sich diese Fahrt doch noch länger ziehen. Mussten diese Idioten denn jetzt wirklich dieses Schiff angreifen. Vollkommen sinnlos. Was würde sich schon groß auf diesem befinden? Nichts was ihn interessieren würde, auf jeden Fall. Doch es schien zum Schluss anders zu sein, als er glaubte. Nach nicht allzu langer Zeit waren sie dem anderen Gefährt deutlich näher gekommen und ein Aufeinandertreffen würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Um sich einen Eindruck von seinem ‚Feind‘ zu machen, hob er den Kopf und erblickte sofort einen blonden Mann, der sich ebenfalls auf der Spitze des Bugs befand. Er kannte ihn. Und zu seinem Missfallen, schien der andere ihn auch zu erkennen. „SASUKE!!!“, brüllte der Blonde aus Leibeskräften und glotze ihn ungläubig an. „PIRATEN!!!“, schrie plötzlich ein anderer auf dem zweiten Schiff, da sein eigenes mittlerweile seine Piratenflagge gehisst hatte, „macht euch bereit!!“ „SASUKE?!“, rief plötzlich eine Frauenstimme und der Uchiha war gar nicht begeistert, als er sah, wem diese gehörte: Sakura Haruno. Diese nervige Schnepfe war also auch da. Und nach kurzem tauchten auch schon Kakashi und Sai neben dem Uzumaki auf. „SASUKE UCHIHA!!“, ertönte wieder das ohrenbetäubende Gebrüll seines ehemals besten Freundes. „Sasuke Uchiha?“, hörte er plötzlich verwirrte Stimmen hinter sich murmeln. Spitze! Durch diesen Idioten wussten die Piraten nun, wer er war. Er seufzte schwer. Das machte auch seine Tarnung unnötig und schon entledigte er sich seines Mantels, aktivierte sein Sharingan und drehte sich zu den anderen Verbrechern um. Ungläubig starrten diese ihm entgegen und wussten nicht, was sie sagen sollten – vorne voran ihr Kapitän Kurohige. Unentwegt glotzte er den Schwarzhaarigen an und konnte seinen Augen vorerst nicht trauen. Doch irgendwann drehte er sich zu seiner Mannschaft um und hatte ein siegessicherer Grinsen im Gesicht: „Männer! Das wird ein leichter Beutezug! Wir haben Sasuke Uchiha auf unserer Seite!“ Ein Kampfschrei ertönte und schon setzten sie sich in Bewegung: „Also los, ihr räudigen Hunde! Wir übernehmen das Schiff! Das Glück ist uns heute wohlgesonnen!“ Der Nuke-Nin war etwas überrascht über das Verhalten der Piraten, doch er störte sich nicht weiter daran. Er hatte jetzt etwas zu erledigen. Somit richtete er sein Augenmerk wieder auf Team Kakashi, das ihm ebenfalls fest entgegenschaute. Mit einer schnellen Bewegung zückte er seine unzerstörbare Klinge und begab sich in Kampfposition. Seine Gegenüber taten es ihm gleich. Jetzt würde der Kampf zwischen ihm und Naruto von damals entschieden werden. Und er würde als Sieger hervorgehen. Mit diesem Gedanken setzte er zum Angriff an, während auch die Piraten damit begannen, über das Schiff herzufallen. ~*~ „Ok“, erklang die Stimme Shikamarus in dem kleinen Raum, in dem die Gruppe ihr Vorhaben besprechen wollte, „es wird langsam Zeit, dass wir uns ein bisschen umsehen. Wir haben uns jetzt genug ausgeruht.“ Ein bestätigendes Nicken ging um die Runde. „Dass ich diese Worte mal aus deinem Mund höre, hätte ich niemals gedacht“, witzelte Ino, worauf alle anfingen zu kichern – bis auf Uremaru, der einfach mit vor der Brust verschränkten Armen dastand und nicht einen Laut von sich gab. „Äußerst witzig“, gab der Nara genervt von sich und seufzte schwer, „wie anstrengend!“ „Könntet ihr mit den Kinderspielen aufhören und endlich zur Sache kommen?! Wir haben nicht ewig Zeit!“, ertönte plötzlich die zornige, kalte Stimme des Uchihas mit einem bedrohlichen Unterton. „Ja, ja! Reg dich nicht so auf“, kam es vom Schattenkünstler wieder genervt, „also, um fortzufahren. Ich würde sagen, dass wir es wie folgt machen: Temari und ich nehmen uns den Westen vor und arbeiten uns weiter vor nach Nordwesten. Uremaru und sein Team übernehmen den Norden und Nordosten. Choji und Ino ihr werdet euch um den Osten und Südosten kümmern. Sobald wir das erledigt haben, treffen wir uns wieder beim Hotel und suchen dann gemeinsam den Süden und Südwesten ab. Sind alle einverstanden?“ Wieder ging ein Nicken durch die Runde. „Nicht ganz!“, widersprach jedoch der Sharingan-Träger kühl, worauf wieder ein genervter Seufzer von Shikamaru kam. „Was passt dir daran nicht?“, fragte er gereizt und sah ihn an. „Im Grunde habe ich an der Vorgehensweise nichts auszusetzen, aber ich denke es wäre produktiver, wenn ich alleine den Norden kontrolliere und wir die Kinder in der Zwischenzeit in den Süden schicken. Dann würden wir schneller vorankommen“, erklärte Uremaru seinen Gedanken worauf er nachdenkliche, aber auch skeptische Blicke erntete. „Nein!“, äußerte der Nara dann aber entschlossen, „das sind noch Kinder! Sie sind noch nicht bereit dazu, Aufträge alleine auszuführen.“ Darauf bekam er von seiner Tochter ein unverständliches Gesicht zugeworfen. „Und was bringt dich zu dieser Annahme?“, fragte der Uchiha nur kühl. „Genau das, was ich gerade sagte. Sie sind erst seit kurzem Ge-Nin. Es wäre viel zu gefährlich, sie alleine gehen zu lassen!“ „So ein Blödsinn!“, bemerkte der Schwarzhaarige abfällig und schnaubte dabei verächtlich, „du hast doch bloß Angst, weil eines dieser Bälger deine Tochter ist! Wärst du mit keinem von denen verwandt, würdest du genauso denken wie ich!“ „Das… stimmt überhaupt nicht! Ich würde…“ „Versuch es erst gar nicht! Ich durchschaue deine Lügen!“, unterbrach der emotionslose Ninja seinen Gesprächspartner und schaute ihn mit ausdruckslosem Gesicht an, „du sorgst dich um sie und willst nicht, dass ihr etwas zustößt. Willst sie mit allen Mitteln beschützen, die dir zur Verfügung stehen. Verständlich, wie ich meine. Aber findest du nicht, du solltest, als ihr Vater, ein wenig mehr Vertrauen in die Fähigkeiten von Aikyo haben?“ Shikamaru zuckte zusammen und schaute verdutzt sein Gegenüber an. Das hatte gesessen. „Ich glaube er hat Recht“, äußerte Temari plötzlich und kassierte dafür einen vorwurfsvollen Blick ihres Geliebten, „ich meine: Wenn wir sie ständig nur verhätscheln und beschützen, ist damit auch niemandem geholfen. Sie muss lernen, selbst klar zu kommen.“ Aikyo warf ihrer Mutter ein dankbares Lächeln entgegen, welches diese nur zu gern erwiderte. Verstimmt seufzte der Schattenkünstler, gab jedoch klein bei: „Na gut. Dann gehen die Kinder nach Süden und Uremaru nach Norden.“ „Warum nicht gleich so?“, kam es abfällig von dem Uchiha, während er sich in Bewegung setzte, „wenn dann soweit alles geklärt ist, können wir ja los.“ Ein einstimmiges Nicken war die Bestätigung – nur der Nara war mit der Situation nicht zufrieden. Die Gruppe verließ den Raum und danach das Gebäude, in dem sie sich befanden. Der Sharingan-Träger stürmte sofort in die ihm vorgegebene Richtung los, auch Ino, Choji und die drei Kinder machten sich auf den Weg. „Mir gefällt das absolut nicht!“, murrte Shikamaru während sich das Pärchen auf den Weg machte. „Entspann dich! Es wird ihr schon nichts passieren! Und wenn doch, dann machen wir Uremaru die Hölle heiß!“, grinste Temari ihn an und drückte ihm anschließend einen Kuss auf. „Ja! Du hast wohl Recht. Ich sollte mich entspannen“, seufzte er noch einmal, bevor die beiden zu einem Sprung ansetzten und weiter in den Westen vordrangen. ~Ino und Choji~ Die beiden Freunde waren schon ein paar Minuten unterwegs, doch irgendetwas Seltsames aufgefallen war ihnen bislang nichts. „Ich weiß nicht, was wir tun sollen“, jammerte die Blondine und sah ihren Partner mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. „Wie meinst du das?“, fragte er sogleich und erwiderte ihren Blick. „Na, so wie ich es sage. Wonach suchen wir eigentlich? Was erhoffen wir uns vorzufinden?“, antwortete sie ihm sofort, worauf auch er ins Grübeln kam. „Hmm… Du hast wohl Recht“, seufzte der Akimichi und legte sich, als Geste des Nachdenkens, eine Hand an sein Kinn, „wir haben keinerlei Anhaltspunkte von denen wir ausgehen können. Wieso schickt uns Tsunade her, obwohl nicht einmal der Verdacht besteht, dass Amegakure in Verbindung mit Akatsuki steht?“ „Ja. Schon seltsam“, stimmte ihm seine Teamkollegin zu, „da sieht man mal wieder, wie misstrauisch sich die Länder nach wie vor gegenüber stehen.“ „Ich denke, wir könnten genauso gut zurückgehen. Hier sieht es nicht gerade aus, als ob diese Stadt unter der Herrschaft von Verbrechern leidet“, schlug Choji vor, was seine blonde Freundin nur mit einem Nicken bejahte. Doch gerade in diesem Moment, rauschte ein Kunai zwischen den beiden vorbei. Sofort eine Waffe gezogen und in Kampfposition, drehten sie sich in die Richtung aus der sie angegriffen wurden. Dort standen ihnen nun drei Ninja gegenüber. Sie trugen ein Stirnband von Amegakure, auf denen das Dorfzeichen allerdings durchgestrichen war. „Nuke-Nin“, murmelte Ino und der etwas festere Shinobi nickte, als sich die beiden kurz ansahen. Sofort stürmten sie auf ihre Feinde zu und attackierten sie mit den Wurfmessern in ihren Händen. Die Angreifer wichen den Schlägen jedoch aus oder parierten sie geschickt. Nach dem kurzen Schlagabtausch brachten sich die drei Verbrecher auf Abstand und setzten zum Gegenangriff an. Zwei begannen damit, Fingerzeichen zu formen, während der dritte in die Luft sprang – mit mehreren Kunai bewaffnet. Die beiden, die am Boden geblieben waren endeten mit ihrer Siegelschließung, worauf beide einen Feuerstrahl auf die Konoha-Ninja schossen. Diese wichen nach oben aus, allerdings war dort oben noch der letzte. „Verschwindet von hier!“, brüllte er, bevor er seine Kunai auf die beiden Freunde warf, welche sie aber gekonnt abwehrten. „Jetzt reichts!“, stieß Ino aus und fasste in eine ihrer Taschen, aus der sie ein paar Samen herauszog. ‚Hoffentlich bringe ich es diesmal hin‘, betete sie in Gedanken und warf das Saatgut in ihren Händen auf die Abtrünnigen, die nun wieder alle drei am Boden standen. Ein paar schnelle Fingerzeichen geformt und schon sprießten aus den Körnen Ranken heraus, welche anfingen, wild um sich zu peitschen. Von den wuchtigen Schlägen zurückgedrängt, flohen die Verbrecher so schnell sie konnten, während die Pflanzententakel immer noch nicht aufhörten in der Gegend herumzuschlagen. „Oh, man, Ino! Seit wann kannst du denn das?“, fragte Choji erstaunt und schaute seine Freundin mit großen Augen an. „Ich hab es mir von meiner Cousine beibringen lassen“, antwortete sie angestrengt, da sie sich voll und ganz auf ihr Jutsu konzentrierte, „ich kann es leider noch nicht wirklich kontrollieren!“ Und wie zur Bestätigung musste der Brünette schon einem Rankenhieb ausweichen. „Verdammt! Ino, bring das unter Kontrolle!“, rief er ihr zu und entging wieder knapp einem Peitschenschlag. „Ich versuch’s ja!“, zickte sie aggressiv zurück und versuchte mit ein paar Fingerzeichen, die Ranken verwelken zu lassen – was ihr nicht wirklich gelang. Ohne Halt schlugen die Pflanzen um sich, wodurch auch die Blondine nicht verschont blieb. Es ertönte ein lauter Aufschrei ihrerseits, als sie von einer ihrer Peitschen getroffen und gegen eine Wand geschleudert wurde. ~Uremaru~ Der Schwarzhaarige spazierte gemütlich durch die Straßen Amegakures. Er schaute sich in der Gegend um, betrachtete die Gebäude und hier und da blieb er vor einem Schaufenster eines Geschäftes stehen, um sich die Angebote näher anzusehen. ‚Ein netter Ort‘, ging es ihm durch den Kopf, während er in eine weitere Straße einbog und eine Allee aus Verkaufsständen erblickte. ‚Ein Glück, dass es heute nicht regnet‘, kam ihm der Gedanke, als eine kleine Gruppe leicht bekleideter Frauen an ihm vorbeizog. Weiter gemütlich durch die Menschenmenge schlendernd, bemerkte er im Augenwinkel Personen auf dem Dach eines Gebäudes. Sie waren ihm vorhin schon aufgefallen, dachte sich jedoch nichts dabei. Doch jetzt war er sich sicher, dass sie ihm folgten. Er seufzte schwer. Sobald er sich aus dem Getümmel begab, würden diese Flaschen ihn angreifen, aber es half wohl nichts. In die nächste Seitenstraße eingebogen, war er schon von der belebten Straße verschwunden und befand sich nun in dusteren Seitenwegen, die für jeden Kleinkriminellen wohl die perfekte Umgebung waren. Sobald sich Uremaru sicher war, dass keiner der Passanten ihn sehen oder hören konnten, blieb er einfach stehen und wartete bis sich seine Verfolger regen würden. Und diese ließen auch nicht lange auf sich warten. Nur wenige Sekunden nachdem er zum Stillstand gekommen war, sprangen die Beschatter von den Dächern direkt auf ihn zu. Wieder seufzte der Schwarzhaarige und aktivierte sein Sharingan. Wenn sie unbedingt wollten, würde er ihnen die Macht des Uchiha-Clans präsentieren. Kurz bevor die beiden Ninja aus Amegakure ihn erreichten, drückte sich der Sharingan-Träger vom Boden ab, um einen Rückwärtssalto zu vollziehen. Während seiner Drehung packte er beide Angreifer an jeweils einem Handgelenk und bevor er wieder auf dem Grund ankam, trat er den beiden in die Magengegend. Mit einem unterdrückten Schrei wanden sie sich unter den Schmerzen. Der Emotionslose ließ ihnen jedoch keine Zeit sich zu erholen. Immer noch ein Handgelenk der beiden umschlungen, drehte er sich einmal um seine Achse und warf seine Feinde gegen eine Wand. Schnell formte er Fingerzeichen, worauf aus seinen Unterarmen mehrere Metallstücke geschossen wurden und die zwei Ame-Ninjas an Händen und Füßen an die Wand pinnten. Uremaru trat an die beiden heran und musterte sie mit seinen kalten Augen. „Was wollt ihr?“, fragte er mit kühler Stimme. Der Eine ließ ein verächtliches Geräusch verlauten, bevor er antwortete: „Wir wollen, dass ihr verschwindet!“ „Warum?“ „Weil ihr hier nicht willkommen seid! Ihr habt vor mehr als zehn Jahren unseren Gott getötet. Ihr sollt auf ewig verdammt sein!“ „Wer genau seid ‚ihr‘?“ „Das werde ich niemals verraten!!“ Der entschlossene Blick des Verbrechers bestätigte seine Aussage. „Ich werde dich schon zum reden bringen“, sagte der Schwarzhaarige ruhig und ließ einen Gegenstand aus seiner Handfläche herausfahren. Sein Gegenüber zuckte merklich zusammen, als er erkannte was es war: eine kleine Säge, die er aber durch sein Kekkei Genkai größer werden ließ. Danach manövrierte der Uchiha sie durch die Luft und setzte sie an einem der Fußgelenke an – natürlich unterhalb des Metalls, das den Mann vor ihm an der Wand festhielt. „Für jede Antwort, die ich nicht hören will, verlierst du ein Körperteil“, erklärte der Sharingan-Träger, ohne auch nur ein wenig das Gesicht zu verziehen, „also dann. Wer seid ‚ihr‘?“ Stumm sah ihm der Befragte mit festem Blick entgegen. Der Schwarzhaarige legte seine Hände zusammen und bildete ein Siegel, worauf der Ninja aus Amegakure spürte, dass sich die Säge an seinem Fuß leicht bewegte und zu einem Schnitt ansetzte. „Letzte Chance“, drohte der Fragensteller mit eiskalter Stimme. Seinem Gegenüber trieb es bereits den Angstschweiß auf die Stirn. Er schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Er würde den Schmerz einfach unterdrücken. Doch bevor Uremaru sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, hörten die drei einen lauten Schrei in der Ferne. Der Uchiha erkannte die Stimme sofort. ‚Diese dämliche Ino!‘, schimpfte er in Gedanken und ließ sein Werkzeug verschwinden. „Glück gehabt. Das Verhör ist vorüber“, sprach er kühl, drehte sich um und ging los. „Hey! Willst du uns einfach so hängen lassen?!“, brüllte ihm nun der andere, der bislang noch kein Wort gesagt hatte, hinterher. Die kalten Sharingan-Augen richteten sich wieder auf die beiden Verbrecher: „Natürlich nicht!“ Darauf machte er mit einer Hand ein Fingerzeichen, wodurch sich aus den Metallfesseln an den Handgelenken der beiden Metallspitzen emporschlängelten, die dann blitzschnell auf die Köpfe der zwei zu rauschten und sich in die Schläfen der Kriminellen bohrten. Kurz betrachtete der Schwarzhaarige sein Werk, bevor er sich in die Richtung aufmachte, in der er den Schrei der Cousine seiner besten Freundin vermutete. Es dauerte nicht lange, bis er die Stelle fand, an der sie sich befand. Er stand nun auf dem Dach eines Gebäudes und schaute auf die Szene hinab, die sich ihm darbot. Die Ranken, die durch das Pflanzen-Versteck heraufbeschworen wurden schlugen wild um sich. Ein genervtes Seufzen entwich seiner Kehle. Der Uchiha sprang von dem Dach und formte während seines Fluges ein paar Siegel. ‚Jutsu der flammenden Feuerkugel‘, sagte er in Gedanken und stieß die Luft in seiner Lunge aus. Der gigantische Feuerball erfasste die Pflanzen unter ihm, die darauf sofort in Flammen aufgingen und verbrannten, bis nur noch ein Aschehaufen übrig war. Elegant landete er inmitten von eben diesem. „D… Danke“, hörte er die Stimme der Blondine hinter sich, die sich wieder aufrichtete und ein paar Schritte auf ihn zutrat. „Du solltest wirklich lernen, dein Kekkei Genkai zu kontrollieren“, erwiderte er nur kühl, ohne sich zu ihr umzudrehen. „Leichter gesagt als getan“, grummelte die Yamanaka vor sich hin und senkte dabei den Kopf. „Ino! Alles in Ordnung?“, kam die besorgte Frage von Choji, der sich zu seiner Freundin begab und sie mit einem prüfenden Blick musterte. „Alles ok“, gab sie ihm Entwarnung, worauf er erleichtert ausatmete. „Hey! Hallo? Könnt ihr mich hören?“, ertönte plötzlich die panische Stimme Shinkeis durch den Lautsprecher in den Ohren der Konoha-Ninja, die sie sich besorgt hatten, um während der Suche miteinander kommunizieren zu können, „wir brauchen Hilfe! Aikyo wurde entführt!!“ Ino und Choji zuckten durch diese Worte erschrocken zusammen. „Oh mein Gott!“, war alles was sie über die Lippen brachten. „Hast du das gehört, Ure… maru?“, wollte die Blonde ihn Fragen, doch der Schwarzhaarige war verschwunden. ~Temari und Shikamaru~ „Sieht nicht so aus, als wäre Akatsuki in Amegakure tätig“, gab der Nara sein Statement ab und schaute zu seiner Freundin. „Ja, das denke ich auch“, stimmte sie ihm zu und erwiderte den Blick, „wenn es so wäre, hätten wir bestimmt schon etwas Verdächtiges bemerkt.“ Der Schwarzhaarige nickte diese Aussage einfach ab. „Wollen wir zurück ins Hotel? Es bringt ja nichts, sinnlos in der Gegend herumzuwandern“, schlug die Blondine vor und griff nach der Hand ihres Freundes. Dieser Schüttelte allerdings den Kopf: „Nein! Wir sollten wenigstens unseren Bereich zu Ende absuchen. Vielleicht entdecken wir ja noch etwas.“ „Wenn du meinst“, seufzte Temari resigniert, wodurch Shikamaru ein wenig lachen musste, „wieso lachst du?“ „Na ja. Normalerweise bin ich immer der, der keine Lust auf etwas hat. Ich finde es lustig, dich einmal so zu sehen“, grinste er ihr entgegen. Nun musste sie auch lächeln: „Du bist ein Blödmann!“ Nach diesen Worten küssten sie sich kurz und sahen sich danach gegenseitig verliebt in die Augen. Doch der glückliche Moment wurde rasch von einem pfeifenden Geräusch zerstört. Ein Kunai war knapp an ihren Köpfen vorbeigezischt und ohne wirklich reagieren zu können, standen sie schon drei Ninja gegenüber, mit Stirnbändern auf denen das durgestrichene Amegakure-Symbol eingraviert war. Der Schattenkünstler seufzte genervt: „Da haben wir uns wohl zu früh gefreut, wie lästig!“ „Verschwindet sofort aus unserer Stadt!“, rief ihnen der mittlere entgegen, „ihr habt uns unseren Gott genommen! Ihr seid in diesem Reich nicht mehr willkommen!“ ‚Ihren Gott?‘, fragte sich der Nara in Gedanken, ‚er muss wohl Pain damit meinen.‘ Wieder erklang ein entnervter Seufzer seinerseits. Er tauschte einen kurzen Blick mit seiner Geliebten aus, die sofort wusste, was sie zu tun hatte. Die Blonde packte ihren Fächer, klappte ihn auf und schwang ihn einmal fest, worauf ein schneidender Luftwirbel entstand, der die Gegner zu verschlingen drohte. Auch Shikamaru blieb nicht untätig und warf drei Kunai auf seine Feinde. Da diese sich allerdings nicht so leicht besiegen lassen wollten, sprangen sie in die Höhe und entgingen damit den Angriffen der Konoha-Ninja. Doch noch als sie in der Luft waren, bemerkten sie, dass sie nicht mehr Herr ihrer Bewegungen waren. Unsanft landeten sie wieder am Boden, konnten sich aber immer noch nicht regen. „Was… Was ist das?“, fragte einer der drei gereizt und versuchte sich in irgendeiner Weise zu bewegen – doch es war zwecklos. „Schattenbesitz: erfolgreich“, hörten sie den Nara sagen, „ihr habt keine Möglichkeit euch zu bewegen!“ „Aber… ich versteh nicht! Diese Technik funktioniert doch nur, wenn der Schatten unseren berührt!“, brüllte der zweite im Bunde. Darauf grinste der Schattenkünstler nur: „Ihr habt wohl meine Kunai übersehen. Sie sind aus einem speziellen Material, mit dem ich mein ‚Kage Manen no Jutsu‘ auf diese übertragen kann. Und sobald sie dann eure Schatten berühren, ergreife ich davon Besitz.“ Ein abfälliges Geräusch ertönte aus der Richtung des letzten Verbrechers. „Also dann. Da ihr gerade so wie so nur rumsteht, könnt ihr uns auch ein paar Fragen beantworten“, erhob sich nun die weibliche Stimme Temaris, während sie die Ame-Ninjas mit einem festen Blick bedachte, „für wen arbeitet ihr?“ Kein Wort kam als Antwort. „Hört mir genau zu!“, begann die Blondine dann bedrohlich und trat näher an ihre Gefangenen heran, „wenn ihr nicht reden wollt, dann werde ich…“ „Hey! Hallo? Könnt ihr mich hören?“, wurde sie plötzlich von einer panischen Stimme in ihrem Ohr unterbrochen, „wir brauchen Hilfe! Aikyo wurde entführt!!“ Schlagartig wich jegliche Farbe aus ihrem Gesicht. Mit vor Schock geweiteten Augen drehte sie sich langsam zu ihrem Freund um, der nicht weniger mitgenommen dreinschaute. Durch diese Nachricht hatte Shikamaru auch vollkommen darauf vergessen, sich auf sein Jutsu zu konzentrieren, wodurch die Verbrecher sich wieder bewegen konnten und das Weite suchten. Temaris Augen füllten sich mit Tränen und sie versuchte mit aller Mühe ein Schluchzen zu unterdrücken, doch lange hielt sie das nicht durch. Schon nach wenigen Sekunden brach die Angst um ihre Tochter aus ihr heraus und sie weinte hemmungslos in ihre Handflächen. Der Schwarzhaarige war inzwischen aus seiner Schockstarre erwacht und sah nun das bitterliche Geheule seiner Geliebten. Wut entbrannte in ihm. Wut auf die Entführer. Wut auf sich selbst. Doch vor allem: Wut auf Uremaru Uchiha! „Ich werde ihn UMBRINGEN!!!“, brüllte er aus Leibeskräften hinaus, während er auf die Knie sank und sich auch bei ihm ein paar Tränen aus den Augen lösten. ~Aikyo, Shinkei, Ijaku~ Die drei Ge-Nin schlenderten Richtung Norden durch die Straßen – und hatten keine Ahnung, was sie eigentlich taten. Niemand hatte ihnen gesagt worauf sie achten sollten, was sie suchen oder auf was sie aufpassen mussten. Das Einzige, das ihnen mitgeteilt wurde war, dass sie nach verdächtigen Dingen Ausschau halten sollten. Aber was waren verdächtige Dinge? Sie hatten wirklich nicht den leisesten Schimmer. „Verdammt!“, fluchte die kleine Blondine, „wie soll man etwas finden, wenn man nicht weiß, wonach man sucht?“ Ijaku seufzte: „Ich habe keine Ahnung!“ „Jammern hilft uns aber auch nicht!“, murmelte Shinkei spöttisch – gerade so laut, dass Aikyo es verstand. „Was ist eigentlich dein Problem?!“, fuhr sie ihn sofort hart an und trat auf ihn zu, „wieso musst du bei allem, was ich sage oder tue so ein blödes Kommentar abgeben?! Was stört dich so an mir?!“ „Dass du immer der ‚Star‘ bist!“, brüllte der Blonde ihr entgegen. „Was soll das denn bitte heißen?“, erwiderte sie nur gelangweilt. „Tu nicht so scheinheilig! Du hast doch immer alles dafür getan, um im Mittelpunkt zu stehen, damit alle dich anhimmeln und bewundern! Schon in der Akademie. Wir ‚normalen‘ Ninja konnten keinen der Senseis beeindrucken, weil du in allem immer besser warst. Du hättest auch einem von uns einmal den Vortritt lassen können!“, schrie der Junge sein Gegenüber weiter an, die nur stumm dastand und seinen Worten lauschte, „und auch jetzt bei Sensei Uremaru! Du schmeichelst dich immer bei ihm ein! Noch ist er nicht darauf eingestiegen, aber es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis er Ijaku und mich links liegen lässt und sich nur noch um dich kümmert! Das ist einfach nicht fair! Ich hasse dich! Dafür, dass du so perfekt bist. Dafür, dass du von allen so verhätschelt wirst! Ich hasse dich mehr als alles andere auf der Welt!“ Das Mädchen hatte mittlerweile den Kopf gesenkt und die Hände zu Fäusten geballt. „Es tut mir leid, dass du so denkst“, ertönte dann ihre schwache Stimme, „es tut mir leid, wenn ihr alle das Gefühl hattet, ich würde euch mit Absicht ausstechen, um selbst besser dazustehen.“ Sie ballte ihre Fäuste noch fester und erhob ihr Haupt. Einzelne kleine Tränen liefen ihr über die Wangen, was Shinkei ein wenig irritierte. „Aber es war alles andere als das!“, schrie sie ihn mit tränenerstickter Stimme an, „meine Eltern haben mich immer mit Samthandschuhen angefasst, haben mich immer wie ein Kleinkind behandelt, weil ich bei meiner Geburt fast gestorben wäre! Sie haben mir nie etwas zugetraut, haben sich sogar geweigert mir Jutsus beizubringen! Alle Techniken, die ich beherrsche, musste ich mir durch Beobachtungen und hartem Training heimlich selbst beibringen, weil es in den Augen meiner Eltern viel zu gefährlich für mich war!“ Sie senkte wieder den Kopf, während die Tränen weiterhin auf den Boden tropften. „Ich… Ich wollte immer nur die Beste sein, weil ich meinen Eltern beweisen wollte, dass ich in der Lage bin eine Kunoichi zu sein!“, erzählte sie schluchzend weiter und rieb sich ein bisschen der Augenflüssigkeit aus dem Gesicht, „es war nie meine Absicht, dich oder alle anderen schlecht aussehen zu lassen. Ich wollte einfach nur meine Familie beeindrucken! Aber wenn ihr mich so wie so alle hasst, kann ich euch genauso gut aus dem Weg gehen.“ Auf diese Worte drehte sie sich um und marschierte los. „Aikyo, warte!“, versuchte Ijaku sie aufzuhalten, doch Shinkei fuhr ihm ins Wort: „Lass sie. Wir sind ohne sie vielleicht wirklich besser dran!“ Doch genau in dem Moment, in dem das letzte Wort über seine Lippen kam, schnellte ein Schatten auf die junge Blondine zu und packte sie. Die Augen der beiden Jungs weiteten sich erschrocken und wollten eingreifen, doch der Entführer war so schnell mit dem Mädchen verschwunden, wie er aufgetaucht war. „AIKYO~~!!“, brüllte der Blonde hinterher und sank auf die Knie, „verdammt, verdammt! Was sollen wir jetzt tun? Wir müssen sie retten, aber wo sind sie hin? Verdammt, verdammt! Wieso bin ich nur so ein Idiot? Sie wurde nur wegen mir entführt! Verdammt!“ „Beruhig dich gefälligst!“, fuhr ihn der Braunhaarige an und verpasste ihm eine Ohrfeige, „hör auf dir Vorwürfe zu machen! Das hätte keiner von uns kommen sehen können! Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren und die anderen Verständigen!“ Immer noch panisch kniete der blondhaarige Junge am Boden und starrte seinen besten Freund. „Du… Du hast Recht“, äußerte er dann mit zitternder Stimme und fasste sich an sein Ohr, an dem er das Headset trug um eine Verbindung mit dem Rest der Gruppe herzustellen, „hey! Hallo? Könnt ihr mich hören? Wir brauchen Hilfe! Aikyo wurde entführt!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)