Adventskalender 2011 von Walpurgisnacht (One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 1: 01. Dezember: Aufmerksamkeit (HerrDerRinge) ------------------------------------------------------ Ein weiteres Jahr ist vergangen. Und hier bin ich. Viel Spaß beim Lesen. Eure Blaue-Rose Mit bedachten Schritten und vorsichtigen Bewegungen schlich ich mich zur nächsten Stützsäule und versteckte mich dahinter. Mit angehaltenem Atem spähte ich kurz hinter meinem Sichtschutz hervor, nur um mich sofort zurückzuziehen. Das Objekt dieses ganzen Aufwandes befand sich nur wenige Meter von meinem Versteck entfernt, vertieft in ein Gespräch mit Lord Glorfindel. Da ich wusste, dass Lord Glorfindel sich gleich auf den Weg zu den Übungsplätzen machen und dem Prinzen das Angebot unterbreiten würde ihn zu begleiten und dieser das natürlich nicht ablehnen würde, lagen meine Chancen genau zu diesem Zeitpunkt am besten meinen Hinterhalt zu starten. Ich presste meine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, um nicht in einer fürchterlichen Lachsalve zu enden und mich dadurch zu verraten. Mit klopfendem Herzen lauschte ich dem Gespräch, konnte mir aber auf den Inhalt keinen Reim machen. Dafür war ich mit meinen acht Jahren einfach noch zu jung. „Wie wäre es, wenn Ihr mich zu meinen Männern begleiten würdet, Prinz Legoals? Ihr wisst, wie sehr sie ein Training mit Euch zu schätzen wissen“, versuchte Lord Glorfindel, wie ich es vorhergesagt hatte, den Erben Thandruils eine Übungseinheit aufzuschwatzen. Dabei war der Prinz des Düsterwaldes aus einem einzigen Grund nach Bruchtal gekommen, wegen mir! Und nur wegen mir! Seit nunmehr zwei Wochen konnte er sich als Gast von meinem Ziehvater, Herrn Elrond, nennen und hatte es dank seiner ganzen Verpflichtungen und dem ständigen Pläuschen mit Glorfindel und Erestor noch überhaupt keine Zeit für mich gefunden. Eine Frechheit! Und da Kinder bekanntlich nachtragend waren, würde ihm diese Missachtung teuer zu stehen kommen. „Glorfindel, Euch ist doch bekannt, dass ich mich gleich auf dem Weg zu Aragorn mache. Mich verwundert es, dass er sich bis jetzt so ruhig verhalten hat, obwohl ich doch die lange Reise für ihn auf mich genommen habe, aber bis jetzt noch keine Zeit für ihn entbehren konnte.“ Gut so, Legolas. Zeig es ihm. „Wenn Aragorn bis jetzt nicht gesagt hat, dann kommt es auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht an“. Vor Unglauben klappte mir doch glatt der Mund auf. Dieser verdammte Balrogtöter, der würde mich kennenlernen und zwar richtig! Erneut lugte ich um die Säule herum und musste mit Entsetzen mit ansehen, wie Glorfindel Legolas am Oberarm ergriff und einfach hinter sich her zerrte, ohne auf dessen Protest zu achten. Ich musste handeln. Nicht mehr auf meine Deckung achtend nahm ich kurz auf das unausgeglichene Pärchen und versuchte mit meinen kurzen Beinen die beiden einzuholen, was sich als schwierigeres Unterfangen erwies, als angenommen. Als ich endlich den Garten erreichte, bei dem nichts anderes außer Schnee zu erkennen war, da wir uns im tiefsten Winter befanden, entdeckte ich Glorfindel und Legolas am anderen Ende. Mit keuchendem Atem wiegte ich meine Möglichkeiten ab: Ihnen weiter hinterherrennen, oder versuchen Sie mit einem Schneeball abzuwerfen. Ich entschied mich für letzteres und bückte mich, um meine Handflächen mit Schnee zu füllen. Dann setzte ich meinen Weg sofort weiter, um die Distanz nicht noch größer werden zu lassen. Der Ball war aufgrund meiner warmen Hände schnell geformt. Ich setzte zum Wurf an, ließ den Ball durch die Luft fliegen und traf zielsicher Glorfindel am Hinterkopf. Dieser schreckte mit Legolas herum, das Schwert bereits im Anschlag. Als er mich erkannte, konnte ich regelrecht mit verfolgen, wie sich sein Gesichtsausdruck verfinsterte. Die Wangen aufgeplustert und gerötet von der Kälte verschränkte ich meine Arme vor der Brust und bedachtete die beiden meinerseits mit einem finsteren Gesichtsausdruck. „Lord Glorfindel, wie kommt Ihr dazu meinen Gast für Euch alleine zu beanspruchen? Soweit mir bekannt ist, besucht Legolas mich und nicht Euch“, irgendjemand musste ja dafür sorgen, dass hier alles nach dem Rechten lief. Glorfindel wiederrum bedachte mich lediglich mit einer hochgezogenen Augenbraue und steckte sein Schwert zurück in die Scheide. Aber Legolas schenkte mir seine volle Aufmerksamkeit und setzte dieses wundervolle sanfte Lächeln auf, das mich jedes Mal dazu brachte, nicht böse auf ihn zu sein. „Es tut mir leid, Aragorn. Ich habe deine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Ab jetzt gehöre ich ganz dir.“ Mit diesen Worten erwies Legolas Glorfindel seinen Respekt und überwand den Abstand zwischen uns. Freudestrahlend, endlich meine Willen bekommen zu haben, streckte ich ihm meine Arme entgegen und ließ mich hochnehmen. Meine kurzen Ärmchen um seinen Hals schlingend, betete ich meinen Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen. „Du bist ja schon ganz ausgekühlt, Aragorn. Wir trinken jetzt schön in deinem Zimmer eine heiße Tasse Schokolade, einverstanden?“, legte Legolas mir seinen Mantel um die Schultern und machte sich, mit mir auf den Armen, auf den Weg ins Haus. Auf seine Frage hin murmelte ich nur etwas Unverständliches und fand mich nur wenige Momente später in den Armen des Schlafes. Legolas liebevolles Lächeln, als er auf mich herabschaute verfolgte mich bis in meine Träume. Kapitel 2: 02. Dezember: First Christmas (HarryPotter) ------------------------------------------------------ First Christmas (HarryxSeverusxLucius) Harry war aufgeregt! Und wie er aufgeregt war! In wenigen Minuten würde er nach unten in die Kerker wandern, um das kommende Weihnachtsfest mit seinen beiden Gefährten zu verbringen, in die er sich Tag für Tag mehr verliebte, was er wohl selbst unter Folter nicht freiwillig zugeben würde, besonders nicht vor den beiden! Schnell überprüfte der Jugendliche noch einmal sein Aussehen. Seine mittlerweile wieder schwarze, kurze Mähne, er war erst vor gut einem Monat wieder zu einem Jungen geworden, lag wie immer ungebändigt auf seinem Kopf, obwohl zuvor ein Kamm seinen Weg in seine Haare gefunden hatte. Da Weihnachten doch ein besonderer Anlass war, war er mit seinen besten Freunden nach Hogsmead gegangen, wo er ein slytheringrünes Hemd gefunden hatte, welches perfekt mit seinen Seelenspiegeln harmonierte und eine dunkle Hose, die sich an seine schmale Hüfte schmiegte. „Du siehst gut aus.“, erklang es genervt von Giselle, die aus dem kleinen Badezimmer trat, während sie an ihrer Haarpracht herumwerkelte. Hermine und Ginny hatten ihr gezeigt wie, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Ron alias Giselle länger in ihrer weiblichen Gestalt bleiben würde, als jeder andere von ihnen. Die Rothaarige sah sehr elegant in ihrem weißen Kleid aus, welches ihr bis zu den Knien reichte, einen Spitzenkragen besaß, der ihren Hals zart betonte, und deren Ärmel eng anliegend in einem Dreieck endeten. „Du auch.“, gab er das Kompliment zurück, was Giselle leicht zum Erröten brachte. Mit solchen Bemerkungen konnte sie selbst nach vier Monaten noch nicht umgehen, obwohl sie jeden Tag mindestens eines von Draco oder Tom bekam. So, wo waren seine Geschenke, die er für die beiden in aufwendiger Suche besorgt hatte? Hektisch sah er sich um, als er sie nicht auf Anhieb fand. Angewidert schnaubte Giselle, als sie das sah. Ihr Freund war eindeutig verliebt, ansonsten hätte selbst Harry ein bisschen Ordnung im Kopf gehabt, aber momentan befand sich da anscheinend nur heiße Luft drinnen, deswegen nahm die Rothaarige die Sache selbst in die Hand. Ruhig nahm sie die zwei Päckchen in die Arme, drückte sie Harry in die Hände und schmiss diesen aus dem Gryffindorturm hinaus, mit der Begründung er solle endlich zusehen, dass er in die Kerker kam. Mit verblüfftem Gesicht blickte Harry die geschlossene Tür an, die ihm vor der Nase zugeschlagen worden war. War er wirklich so schlimm, weil er sich auf das Treffen mit Lucius und Severus freute? …Offenbar… Missbilligend schnaubte der-Junge-der-lebte und trottete schließlich nach unten in die weiten Gewölbe des Kerkers, die genauso nass und feucht waren, seit Harry vor fast sieben Jahren nach Hogwarts gekommen war. Mit jedem Schritt schlug sein Herz schneller und schneller in seiner Brust, bis es beinahe einem Presslufthammer gefährliche Konkurrenz machte, als er vor der dunklen Ebenholztür stand. Unruhig trat er von einem Bein auf das andere. Einerseits wollte er förmlich in die Wohnung seiner Gefährten und sich hineinstürmen, andererseits bekam er gerade die sprichwörtlichen kalten Füße. Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als Severus die Tür öffnete, da er die Aura des Jüngsten ganz nah spürte. Sanft wurde der Grünäugige angelächelt, dem förmlich die Beine schlotterten, als die berühmte Fledermaus von Hogwarts seine Hand ergriff und in die wohlig warme Wohnung zog. „Guten Abend, Harry.“, begrüßte ihn Lucius, der in einer elegant gekleideten dunkelblauen Robe näher trat und ihm einen leichten Kuss auf die Lippen hauchte, der eine angenehme Wärme in seiner Brust auslöste, während Severus Arme ihn von hinten umfingen. Leise seufzte Harry in den Kuss hinein. Er war diesen Männern mit Haut und Haaren verfallen. „Du bist zu früh. Wurdest du von deinen Freunden aus dem Gryffindorturm geschmissen?“, fragte der Vampir belustigt, während sie sich zur Sesselgruppe begaben. Ohne auf eine Antwort des Jüngsten zu warten, wurde dieser auf Lucius Schoss gezogen, was ihm eine bezaubernde Röte ins Gesicht schießen ließ. Es machte den Jugendlichen so lebendig und begehrenswert, dass Severus beinahe das Ziehen seines Kiefers spürte, in dem seine Vampirzähne herausragen wollten. „Ja, Giselle hat mich hinausgeworfen, weil ich ihr zu hibbelig wurde.“, gab Harry kleinlaut zu. Lucius gluckste amüsiert. „Es freut uns, dass wir mittlerweile einen so guten Eindruck hinterlassen haben, dass du dich auf uns freust.“ Innerlich schnurrte Harry über diese Worte, äußerlich wollte er am liebsten im Boden versinken. „Dass brauch dir nicht peinlich sein.“, scholt Severus ihn amüsiert, in dessen Seelenspiegel bereits ein roter Ring deutlich hervortrat. „Ich weiß.“, nuschelte der-Junge-der-lebte und versuchte seine aufgewühlten Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Sie waren schon so oft unter sich gewesen, warum machte ihm das gerade heute zu schaffen? -Vielleicht weil es ein besonderer Tag ist und du einen Entschluss gefasst hast.-, antwortete ihm seine hämische innere Stimme, obwohl er diese überhaupt nicht um ihre Meinung gebeten hatte. „Möchtest du einen heißen Kakao?“, fragte der Aristokrat, um die gedrückte Stimmung, die drohte sich auszubreiten, zu verscheuchen. „Ja, bitte.“, presste Harry hervor, der momentan nicht mehr Recht wusste, ob er schreiend das Weite suchen sollte oder nicht. „Dobby!“, rief Lucius nach dem Hauselfen. Der kleine Elf tauchte mit einem „Plopp“ auf und schaute seine drei Herren mit großen Augen an. „Guten Abend Master Malfoy, Master Snape, Master Potter. Was kann Dobby für Sie tun?“ „Bring uns doch bitte einen Earl Grey, einen Johannisbeerkirschtee und einen heißen Kakao mit einem Sahnehäubchen.“ „Sehr wohl, Master Malfoy.“, verbeugte sich das kleine Wesen und dissapierte. Währenddessen sah sich Harry aufmerksam im Wohnzimmer um, da seine Gefährten de Weihnachtsdekoration angebracht hatten, nachdem der Jugendliche gestern Nachmittag in den Gryffindorturm gezogen war, um mit seinen Freunden zu feiern. Heute würde er mit seinen beiden Gefährten feiern und morgen mit den restlichen Schülern, die beschlossen hatten ihre Ferien hier zu verbringen, und dem Lehrerkollegium, die über die Ferien in Hogwarts blieben. Der Weihnachtsbaum in der Ecke der Sitzgarnitur war das Highlight des ganzen Raumes, da er glitzernd, flitternd, froh und fröhlich seine Lichter im Raum verteilte. Mehrere Girlanden waren am Kamin und dem Bücherregal angebracht, natürlich in Slytherinfarben. Im Kamin brannte ein Feuer, welches den Raum kuschelig erwärmte. Das Wohnzimmer war nichts so stark dekoriert, wie die große Halle, aber es vermittelte Harry trotzdem ein tiefes Gefühl der Freude und des Glücks, wenn er sich an seinen kalten, einsamen Schrank erinnerte, indem noch nicht einmal eine simple Christbaumkugel hängen durfte, ansonsten hätte es mehr als nur ein bisschen Ärger gegeben. Severus entging durchaus den wandernden Blick von Harry nicht und er hoffte inständig, dass es dem Jugendlichen gefiel, obwohl sie ein wenig spärlich ausfiel, aber mehr hatte der Vampir nicht gewollt, um wenigstens ein bisschen noch seine alte Wohnung erkennen zu können. „Hasst du Weihnachten eigentlich wirklich?“, fragte der Aloja plötzlich, sodass der Vampir eine elegant geschwungene Augenbraue hochzog. Siedendheiß wurde Harry bewusst, was genau er gerade gesagt hatte und schaute beschämend auf die Hände in seinen Schoß, da er absolut kein Recht hatte, so eine direkte Frage zu stellen. „Entschuldige!“, stammelte der Grünäugige sofort. „Harry.“ Der junge Mann rührte sich nicht. „Harry!“, ertönte es drängender. Scheu blickte das ehemalige Mädchen auf…und begegnete einem ruhigen Tränkemeister, der kein bisschen verärgert schaute. Jedem anderen hätte er ohne Rücksicht eine Strafpredigt von der Lautstärke eines Fußballstadions gehalten und mindestens zwei Monate übelste Strafarbeit bei ihrem immer grummelnden Hausmeister Mr. Filch. Gott sei Dank war Harry ihm nicht mehr egal, sonst hätte er sich warm anziehen können. „Komm her.“, forderte der Ältere sanft, streckte ihm bittend die Hand entgegen. Lucius gab ihm einen kleinen Schubser, sodass sich der Jugendliche traute, der Aufforderung folgte und sich freiwillig auf den Schoss von Severus ziehen ließ, sodass er sich breitbeinig an dessen Hüfte schmiegen konnte. „Es stimmt, dass ich Weihnachten nicht so mag wie andere.“, begann er, strich seinem Gefährten federleicht über die Wange, der sich gerne in seine Berührung lehnte. „Aber das liegt hauptsächlich daran, dass einige Muggel und Zauberer zu sehr mit der Dekoration und den Geschenken übertreiben.“ Das machte wirklich Sinn, musste Harry innerlich zugeben. „Also wird das ein schönes Weihnachten?“, fragte Harry leise. Bekräftigend nickte Severus. „Auf jeden Fall.“, sagte er mit tiefer Stimme, die Harry einen Schauer über den Rücken jagte. Die Lippen zu einem Lächeln verzogen, wurde er in einen Kuss gezogen, als sich Severus Lippen auf seine legten. Das amüsierte Glucksen von Lucius war noch lange in Harrys Ohren nach. Ende Kapitel 3: 03. Dezember: Kakao, Kekse - und Kaito (VampireKnight) ----------------------------------------------------------------- Hier ist eine kleine Vorgeschichte zu den kleinen Kiryu-Zwillingen ;3 Viel Spaß! - Es war noch nicht einmal 07:00 Uhr morgens, als der kleine Zero in seinem hellblauen Schlafanzug die Holztreppe des Hauses runter schlich, um kurz darauf im Wohnzimmer zwei kleine Päckchen von einer an der Wand gespannten Schnur abzuschneiden. Anschließend schlich sich der Silberhaarige mit dem Beutegut im Arm wieder die Treppe hinauf und verschwand in einem der Zimmer. „Sind Mama und Papa schon wach?“, fragte Ichiru, der mit wachsamem Blick zu seinem Zwillingsbruder und den Päckchen rüber guckte. „Glaub schon.“, flüsterte Zero und legte sich kurz seinen Zeigefinger an den Mund, bevor er zu einem der Fenster ging und den Vorhang etwas beiseite schob, um einen Blick nach draußen zu riskieren. „Es ist ja noch nicht mal hell draußen…vielleicht sind sie ja auch unterwegs.“ „Vielleicht.“, Ichiru nickte leicht und blickte zu seinem Bruder rüber. „Sag, Zero…liegt eigentlich schon Schnee?“ „Nein.“, Zero schüttelte den Kopf und zog die Gardine wieder zu. „Noch nicht. Aber es wird bald schneien, ganz sicher.“ „Bauen wir dann einen Schneemann?“, murmelte Ichiru, während er leicht an seiner dicken Bettdecke zupfte. Zero lächelte. „Klar.“, Zero ging nun zum Bett rüber und setze sich neben Ichiru. „Sobald Schnee liegt und vor allem sobald es dir wieder besser geht.“ Behutsam berührte Zero die leicht warme Stirn seines Bruders, der seinen Kopf leicht wegdrehte. „Mir geht’s schon viel besser.“ Zero ging nicht weiter auf Ichirus Bemerkung ein, der seinen Zustand wie immer verharmloste, um nicht so schwach darzustehen, stattdessen überreichte er ihm eines der Päckchen. „Dankeschön.“, Ichiru nahm das Päckchen sogleich entgegen und packte es synchron mit Zero aus. In Ichirus Päckchen war ein kleines Denkspiel und in Zeros ein Taschenmesser. Mit einem etwas prüfenden Blick schaute Ichiru aus dem Augenwinkel zu Zeros Adventskalendergeschenk rüber. Kurz darauf begutachtete er wieder sein eigenes und gab ein leicht unzufriedenes Geräusch von sich. „Was ist denn, Ichiru?“ „Wieso bekommst du wieder sowas cooles und ich sowas hier…?“, fragte er leise und hob das Denkspiel leicht an. Zero begutachtete das Spiel erst einmal, in dem er es einige Male in seinen Händen herumdrehte. „Tja…“, Zero gab dem schmollenden Ichiru sein Spiel wieder und klopfte ihm einige Male aufmunternd auf den Rücken. „Ich würde mal sagen, du bekommst sowas, weil Mama und Papa finden, dass du ein schlauer Junge bist. Ich hingegen bekomme ein Messer, weil Mama und Papa finden, dass ich…naja, weißt schon.“ Ichiru konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen. „Zero…“ Auch Zero lächelte, da er es, wie so oft schon, geschafft hatte, Ichiru wieder aufzuheitern. Es klopfte an der Zimmertür der Brüder und kurz darauf trat ein hochgewachsener Mann im langen Wintermantel und Cowboyhut ein. „Meister!“, Zero stieg freudig aus seinem Bett und ging zu dem Neuankömmling, um ihn zu begrüßen. „Na, ihr Zwei.“, Yagari legte Zero eine seiner großen Hände auf den Kopf und zerzauste ihm etwas das Haar. „Was seid ihr denn für ein träger Verein? Halb elf und noch immer im Schlafanzug.“ „Wir warten auf unsere Eltern und da haben wir wohl etwas die Zeit vergessen.“, stellte Ichiru fest und strich sich etwas den Kragen seines Schlafanzuges glatt. „Die werden heute auch nicht mehr wiederkommen.“, sagte Yagari und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. „Deshalb bin ich hier. Sie haben mich gebeten, euch mit zu mir zu nehmen, da sie heute über Nacht weg sein werden. Sie hetzen wohl einer Truppe Level E’s hinterher.“ „Achso.“, Zero nickte und warf kurz einen Blick auf Ichiru. „Dann machen wir uns mal fertig.“ „Ich warte unten auf euch“, Yagari verließ das Zimmer der Beiden wieder und setzte sich unten ins Wohnzimmer. Seine unangezündete Zigarette hatte er mittlerweile wieder in die Schachtel zurück gesteckt, da er sich an die Ermahnung der Kiryu-Eltern erinnerte – er solle nicht in der Nähe der Kinder rauchen. Gegen 13:00 Uhr erreichten Yagari, Zero und Ichiru die Hütte von Yagari, die sich in einem großen, ruhigen Wald befand. Ein kalter Wind wehte um die alte Holzhütte, aus dessen Kamin etwas Rauch aufsteigt. „Ihr zwei seid übrigends nicht meine einzigen Gäste.“, warf Yagari in die Runde, während sie zu seiner Hütte gingen. Zero verzog sein Gesicht genervt – er hatte da schon so eine Ahnung. Die Drei betraten die warme Holzhütte, die wie immer recht spartanisch eingerichtet war. In dem kleinen Kamin brannte ein ruhiges Feuer und angenehmer Duft von Kaffee und Feuerholz lag in der Luft. „Na, wen haben wir denn da…“, ein Junge mit leicht struppigem Haar kam gerade aus der kleinen Küche und blickte zu Zero und Ichiru rüber. „Weichkeks Nummer eins und zwei.“ „Kaito.“, seufzte Yagari nur augenrollend, während er sich aus seinem Wintermantel schälte und ihn über einen Stuhl warf. „Eure Jacken und Schuhe könnt ihr einfach irgendwo hinschmeißen.“ Zero und Ichiru nickten und kamen der Aussage sogleich nach. Yagari ging inzwischen zu Kaito rüber und zerzauste ihm sein Haar noch mehr, als es ohnehin schon war. „Benimm dich, die zwei sind heute Nacht unsere Gäste.“ „Na, super.“, Kaito schnaubte einmal auf. „Ich teil mir aber keine Matratze mit den Beiden.“ „Ich hab noch eine Matratze unter meinem Bett, also entspann dich.“, Yagari lehnte sich kurz etwas zu Kaito nach unten und zog seine Augenbrauen etwas zusammen. „Warst du wieder an meinem Bier?“ „Ich hab nur mal genippt.“, Kaito hob unschuldig seine Hände und setzte sich schnell auf den Sessel vor dem brennenden Kamin. „Wer’s glaubt.“, brummte Yagari leise, bevor er sich zu Zero und Ichiru drehte. „Setzt euch ruhig. Ich bring euch was zu trinken.“ Mit diesen Worten verschwand Yagari auch gleich in seiner kleinen Küche. Mit einem ernsten Blick musterte Zero inzwischen Kaito, der sich auf dem Sessel entspannte. „Na, gefällt dir was du siehst, Kleiner?“, neckisch zog Kaito seinen Mundwinkel hoch und blickte zu Zero rüber, der nur genervt seufzte. „Verarsch mich nicht…“, entgegnete Zero und wandte sich von Kaito ab. Kaito grinste nur und schüttelte amüsiert den Kopf. „So…“, Yagari kam mit zwei Bechern in den Händen wieder ins Wohnzimmer und stellte sie den Brüdern hin. „Zwei Mal Kakao, die Herren.“ „Dankeschön, Meister.“, sagte Ichiru und nahm sich gleich beide Becher vom Tisch, von denen er einen dem brummenden Zero in die Hand drückte. „Na, was ist?“, fragte Yagari, während er sich auf dem Sofa nieder ließ und seine Beine ausstreckte. „Ärgert Kaito euch wieder?“ „Jaja…immer ich.“, murmelte Kaito von seinem Sessel aus. Yagari war mittlerweile wieder aufgestanden, hockte sich vor den brennenden Kamin und warf einen Holzscheit nach. „Wenn ihr es heute Nacht schön warm haben wollt, würde ich vorschlagen, dass ihr mal rausgeht und für euren gutaussehenden Meister ein bisschen Holz hackt.“ „Ich mach das schon.“, sagte Zero, nahm noch einen großen Schluck Kakao und stand auf. „Ich helf dir, Zero.“, auch Ichiru stand nun auf und stellte seinen Becher auf den Tisch zurück. „Das will ich sehen.“, sagte Kaito grinsend, erhob sich langsam und strich sich kurz durchs struppige Haar. „Du kannst den beiden gerne helfen, Kaito – aber reiß dich zusammen, Junge.“, ermahnte Yagari ihn, stand wieder auf und setze sich zurück auf das Sofa. „Jetzt ist aber mal gut, Meister.“, brummte Kaito und ging zu Zero und Ichiru rüber. „Schließlich ist bald Weihnachten und deshalb sollten doch alle lieb zueinander sein, hab ich nicht Recht?“, Er stand nun zwischen Zero und Ichiru und kniff den Beiden gleichzeitig jeweils in eine Wange, die daraufhin synchron das Gesicht verzogen und Kaitos Hand von ihren Wangen wegnahmen. „Aber sicher doch…“, antwortete Yagari trocken und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Zero und Ichiru hatten sich inzwischen wieder Jacke und Schuhe angezogen. „Ihr wisst ja wo alles ist, nicht wahr?“ „Klar.“, Zero nickte und ging zusammen mit Ichiru raus. Kaito schmunzelte nur, schlüpfte in seine Schuhe, warf sich seinen Mantel über und verschwand ebenfalls nach draußen. Draußen stapelte Zero bereits das zu hackende Holz neben einem aufrecht stehenden Baumstamm, während Ichiru eine Axt aus einem kleinen, alten Schuppen holte. Kaito ging zielstrebig auf Ichiru zu und nahm ihm die schwere Axt ab. „Überheb dich nicht, Kleiner.“, neckte Kaito ihn und stützte den Griff der Axt locker auf seiner eigenen Schulter ab. Ichiru brummte nur kurz und auch aus Zeros Richtung war ein Knurren zu vernehmen. „Kaito, lass ihn das gefälligst machen.“, knurrte Zero genervt, während er das letzte Holzscheit hinlegte. „Da will man mal nett sein…“, Kaito schnalzte nur mit der Zunge und ließ das Ende der Axt auf den Baumstamm fallen, sodass sie stecken blieb. Ichiru ging, als Kaito einige Schritte von dem Baumstamm wegtrottete, zu der Axt zurück und versuchte sie aus dem Holz herauszuziehen – vergebens. Sein Körper war von der letzten schweren Erkältung noch so geschwächt, dass er nicht in der Lage war, genügend Kräfte zu mobilisieren, um die Axt aus dem Holz zu ziehen. Kaito lehnte inzwischen lässig an der Hauswand und neigte seinen Kopf etwas, wodurch er seinen Mund leicht in seinem Schal vergrub – nur seine Augen verrieten einem, dass er sich gerade herrlich amüsierte. Zero blieb Kaitos Mimik natürlich nicht verborgen, woraufhin er zügig zu Ichiru ging und ebenfalls seine Hände an den Griff der Axt legte. Zusammen schafften es die beiden Brüder schließlich, die Axt aus dem Holz zu befreien. „Geschafft…“, Ichiru lächelt. Zeros Lippen hingegen blieben weiterhin angespannt aufeinander gepresst. „Zero…“, flüsterte Ichiru und berührte seinen Bruder leicht an der Schulter, der daraufhin einen Blick auf Ichirus Hand warf. „Ichiru, deine Hand.“, fürsorglich nahm Zero die kalte Hand seines Bruders und warf einen prüfenden Blick auf seine Handinnenfläche, die durch die Kälte und den spröden Griff der Axt etwas blutete. Ichiru zog seine Hand wieder zu sich zurück und rieb sie kurz. „Ist nicht so schlimm, mach dir keine Sorgen“, murmelte Ichiru nur, aber Zero wühlte bereits eifrig in seiner Jackentasche und zog ein paar hellblaue Fäustlinge hervor. „Zieh wenigstens die Handschuhe an.“, meinte Zero und hielt ihm die Fäustlinge hin. Aber Ichiru schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. „Nein, wenn ich sie anziehe, werden sie doch schmutzig.“ „Ist doch egal.“, Zero nahm die Hände seines Bruders wieder in seine eigenen und zog ihm die Fäustlinge an. Ichiru blickte währenddessen etwas verlegen zur Seite. „So, Ladies…“, Kaito stand mittlerweile wieder neben den Beiden und hob die Axt vom Boden auf. „Macht mal Platz für den Meister, ihr zwei Hübschen könnt ja im Haus weiter rumschmusen.“ Zero fauchte nur und strafte Kaito mit einem bösen Blick, während der gekonnt einen Holzscheit nach dem anderen auf dem Holzstamm spaltete. Kurze Zeit später kam auch Yagari, mit der üblichen Zigarette zwischen den Lippen, raus und beobachtete das Szenario zwischen Kaito und den Zwillingsbrüdern – er seufzte nur schwer. „Wieso vertragen sich meine Schüler eigentlich nie miteinander…?“, murmelte Yagari, nachdem er an seiner Zigarette gezogen hatte. Kaito hatte inzwischen ausreichend Holz gehackt und versuchte gerade Zero und Ichiru dazu anzutreiben, das ganze Holz nun in die Hütte zu schleppen. „Du warst doch so scharf darauf, das Holz zu hacken, da kannst du’s auch ins Haus tragen.“, fauchte Zero, während er einige Schritte auf Kaito zuging und sich etwas aufbäumte, auch wenn das nicht sonderlich viel brachte, da Kaito ein gutes Stück großer war als die Zwillinge. „Ihr könnt doch auch mal was machen. Wenn ihr schon nicht in der Lage seid ein paar Stöckchen klein zu machen, geschweige denn einen Level E zur Strecke zu bringen, dann könnt ihr auch den Dreck hier rein tragen.“, brummte Kaito, legte Zero eine Hand an die Stirn und drückte ihn von sich weg. „Mensch, Jungs…“, Yagari schlurfte nun zu seinen Schülern und legte jeweils eine Hand auf Kaitos und Zeros Kopf. „Jetzt keift hier nicht so rum, ihr lockt noch die Wölfe an.“ „Wölfe?“, fragte Ichiru leicht unsicher und warf einen prüfenden Blick zum Waldrand. „Oh man…“, seufzte Kaito und rollte amüsiert seine Augen. „Na los.“, Yagari nahm einen Arm voll Holz und ging wieder Richtung Hütte. „Lasst uns wieder rein gehen.“ Zero, Ichiru und Kaito nahmen sich ebenfalls einige Holzstücke und folgten Yagari in die Hütte. Die Nacht brach an und Yagari warf einige Decken und Kissen auf eine große Matratze, die er für Zero und Ichiru neben das alte Sofa gelegt hatte. „So, das sollte wohl an Decken und Kissen für euch zwei reichen.“ Zero nickte. „Ja, danke.“ „Wenn ihr sonst noch etwas braucht…“, mit einem leichten Nicken deutete Yagari auf eine Zimmertür hinter sich. „Ich bin gleich nebenan. Dann schlaft mal schön, ihr Zwei. Und Kaito?“ Kaito lag bereits entspannt auf einem der Sofas neben dem Kamin. Es kam nur ein müdes >Hmh?< von Seiten Kaitos. „Ich will keine Klagen hören. Wenn mitten in der Nacht einer der beiden Kiryus an meinem Bett steht und quängelt >Meister? Kaito ärgert uns.“, dann setzt’s Prügel.“ „Wieso bin eigentlich immer ich der Böse…?“, beschwerte sich Kaito mürrisch und verschränkte die Arme entspannt hinterm Kopf. Yagari ersparte es sich, dieser Frage eine Antwort zu geben, stattdessen nickte er seinen Schülern kurz zu und ging müde in sein Zimmer. Behutsam deckte Zero seinen Bruder mit einer dicken Wolldecke zu und strich ihm behutsam über den Kopf. Ichiru schien bereits zu schlafen, der lange Tag und sein noch etwas angeschlagener Körper hatten ihn wohl sehr müde gemacht. „Schon erstaunlich…es ist ja nun mehr als offensichtlich, dass er niemals ein Hunter wird und dennoch reden der Meister und du ihm ein, auch er könne es irgendwann bestimmt schaffen.“ Zero ging erst gar nicht auf Kaito ein, stattdessen beobachtete er die nur noch kleine Flamme im Kamin. „Findest du nicht, dass ein solches Verhalten ihm gegenüber sehr ungerecht ist?“ Zero schwieg noch immer, atmete nun aber einmal durch und blickte kurz zu Ichiru, der mit dem Rücken zu ihm da lag, ehe er seinen Blick auf Kaito richtete. „Er hat genau so ein Recht darauf ein Hunter zu werden, wie du.“, brummte Zero leise. „Wir stammen immerhin von einer Hunter-Familie ab…“ „Der Fluch der Zwillinge…“, erwiderte Kaito nur und zog dabei seinen Mundwinkel etwas hoch. „Du musst deinen Bruder bereits im Mutterleib sehr geliebt haben, da du ihn nicht gnadenlos gefressen hast.“ Erneut ruhte Zeros Blick auf seinem Bruder, er schwieg. „Tja…“, Kaito streckte sich müde und rollte sich auf die Seite. „Wird sich zeigen was aus deiner schwächeren Häflte wird.“ „Ich weiß ja selbst…“, flüsterte Zero. „Dass die Wahrscheinlichkeit, dass er ein Hunter wird eher gering ist…Sein Körper ist einfach zu instabil. Er könnte vermutlich niemals mit einem Vampir mithalten…“ „Mein Reden.“, erwiderte Kaito und schnaubte kurz unverstanden auf. „Aber auf mich hört ja niemand.“ Zero schwieg erneut. Knapp eine Woche später sollte Ichiru seine Familie verraten und sich der Kirschblütenprinzessin Shizuka Hio anschließen. Hätte Zero dies in irgendeiner Weise geahnt, hätte er vielleicht nicht so an seinem Bruder gezweifelt – denn in jener Nacht schlief Ichiru nicht so fest, wie Zero es annahm. Kapitel 4: 04. Dezember: Untitled (StarWars) -------------------------------------------- Hallo meine Lieben! Hiermit melde auch ich mich für dieses Jahr zurück. Ich will gar nicht viele Worte verlieren, sondern euch nur viel Spaß beim Lesen wünschen. Eure Jadeschatten Schnee knirschte unter den dick gefütterten Winterstiefeln von Leia Skywalker-Amidala, als sie gemeinsam mit ihrer Mutter Padmé und Obi-Wan Kenobi durch die Reihen junger Nadelbäume schritt, um einen Weihnachtsbaum für dieses Jahr auszusuchen. Es hatte Leia verwirrt, als Obi-Wan sich bereit erklärte die beiden Frauen zu begleiten, nachdem Padmé um männliche Begleitung gebeten hatte. Viel eher hätte sie damit gerechnet, dass ihr Vater mitkommen würde oder zumindest Luke. Doch diese beiden hatte Padmé daraufhin dazu abkommandiert das Abendessen vorzubereiten. Es war Leia noch ein Rätsel, wie ihre Mutter weiterhin gute Laune haben konnte, hatte sie doch das Schlachtfeld, das die Küche darstellen, würde bereits vor Augen. Im Gegensatz zu Luke konnte Anakin zwar kochen, doch stellte er sich dabei nur bis zu einem gewissen Grad geschickt an. Immer wenn ihr Vater das Essen machte, musste Leia an eine Geschichte denken, die Obi-Wan ihr mal vor langer Zeit erzählt hatte. Sie konnte sich inzwischen nicht mehr an den genauen Hergang erinnern, sehr wohl aber noch an das Ergebnis. Laut Obi-Wan war ein Teil des Essens anschließend von der Decke getropft und sie hatten die Küche, die an das Zimmer von Obi-Wan anschloss, neu tapezieren müssen. Die Tapete an der Decke war hin gewesen und Farbe hatte den Fleck nicht zu Kenobis Zufriedenheit abdecken können. Mit einem leichten Kopfschütteln verscheuchte die jüngste Skywalker den Gedanken daran. Dass sie die Jüngste war, führte Luke ihr bei den selten aufkommenden Streitereien immer deutlich vor Augen, indem er darauf beharrte, dass er einige Minuten eher das Licht der Welt erblickt hatte. Mehrfach hatte Leia sich darüber bereits bei ihren Eltern beschwert, doch Padmé hatte sie liebevoll darauf hingewiesen, dass das Nesthäckchen meistens verhätschelt wurde, und Anakin hatte nur gebrummt und sich enthalten. Ohnehin mischte ihr Vater sich selten in die Zankereien seiner Kinder ein, außer er meinte die Situation würde eskalieren. Doch dazu ließ Luke es meistens nicht kommen. Anders als Leia mochte er sich zwar nicht so sehr auf Diplomatie verstehen, doch genoss er eine Ausbildung unter Obi-Wan Kenobi – dem Unterhändler. Sodass auch er wusste, wann er einlenken musste. Bereits wieder in Gedanken versunken stapfte Leia hinter ihrer Mutter her und geriet in einer Schneewehe ein wenig ins Straucheln. Doch bevor sie das Gleichgewicht verlieren konnte, hatte Obi-Wan sie bereits am Oberarm ergriffen und hielt sie fest. Mit einem Lächeln bedankte sie sich bei dem Patenonkel ihres Bruders. „Danke.“ „Keine Ursache.“ Er erwiderte ihr Lächeln einen kurzen Moment, ehe er sich Padmé zuwandte, die neben einem möglichen Weihnachtsbaum stehen geblieben war. „Wie wäre es denn mit diesem hier?“, fragte sie und rückte ihre Mütze ein wenig zurecht. Leia blickte an dem Baum hoch. „Dann müssen wir Dad bitten, die Spitze oben anzubringen. Sofern er überhaupt durch die Tür passt.“ „So groß ist er nicht. Wir beide sind nur einfach klein.“, entgegnete Padmé mit einem Lächeln. Zustimmend musste Leia nicken, immerhin stimmte es, dass weder ihre Mutter noch sie durch eine imposante Größe glänzten. „Größe ist nicht alles.“, erwiderte Obi-Wan ruhig. „Ihr müsst niemanden mit Körperkraft beeindrucken, denn eure Talente liegen definitiv in eurem Geist. Und ein wacher Geist ist manchmal besser als ein starker Körper.“ Padmé lachte leise. „Sprecht Ihr von jemandem bestimmtes? Anakin zum Beispiel.“ „Keineswegs.“, versicherte der Jedi-Meister, während ein Schmunzeln seinen Bart kräuselte. „Dann wohl von Luke.“, meinte Leia. „Luke hat den Dickkopf seines Vaters geerbt, aber ich hörte läuten, dass das durchaus auch auf seine Schwester zutrifft.“ „Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht.“, flötete Leia unschuldig, was Obi-Wan leise lachen ließ. Mit einem leisen Räuspern machte Padmé auf sich aufmerksam. „Leia, wie findest du den Baum nun?“ Nachdem sie ihrer Mutter einen kurzen Blick zugeworfen hatte setzte sich die junge Frau in Bewegung und ging eine Runde um die Tanne. „Sieht fast aus wie der vom letzten Jahr.“ „Dann nehmen wir ihn also.“ Padmé nickte leicht. „Wenn Ihr so freundlich wärt, Obi-Wan?“ Ein Lächeln trat auf die Züge der ehemaligen Senatorin, als sie in ihre Tasche griff und eine zusammenklappbare Säge hervorzog. Nickend ergriff der Jedi-Meister die Säge und machte sich daran den Baum für die Familie Skywalker zu fällen. Unterdessen im Hause Skywalker-Amidala: „Luke, was zum… Was tust du da?“ „Ich glaube, ich knete den Teig… Aber ich bin mir langsam nicht mehr sicher.“ „Das glaube ich auch.“ Anakin trat lachend zurück in die Küche und blickte zu seinem Sohn, der bis zu den Ellenbögen in einer Schüssel steckte und scheinbar die gesamte Küche – sich selbst natürlich eingeschlossen – mit Mehl bestäubte. Vor Luke blieb er stehen und strubbelte seinem Sohn durch das blonde Haar, um es ein wenig von dem Mehl zu befreien. „Ich frage am besten gar nicht, wie es hierzu gekommen ist.“ „Besser so, glaub mir einfach.“, entgegnete Luke mit einem halbherzigen Grinsen. „Könntest du…?“ Noch immer grinsend reichte Anakin seinem Sprössling ein Handtuch und zog ihm die Schüssel weg, die den Plätzchenteig enthielt. „Nächstes Mal überlege ich es mir noch einmal, ob wir Plätzchen backen. Wie wäre es mit Pudding?“ „Den lasse ich garantiert auch anbrennen.“, brummte Luke während er sich mit Hilfe von Handtuch und viel warmen Wasser von dem Teig befreite, der an seinen Fingern klebte. Anakin stichelte: „Es ist mir unbegreiflich. Überall in der Küche ist Mehl, sogar überall an dir, und trotzdem klebt der Teig.“ Luke schnaubte. „Ich hoffe nur für dich, dass du dir die Hände gewaschen hast.“ Mit einem skelettartigen Finger seiner mechanischen rechten Hand wies Anakin auf Lukes Gesicht. „Werde du mal nicht frech, junger Mann. Vielleicht sollte ich Obi-Wan sagen, dass du gerne ein paar extra Trainingseinheiten haben möchtest, während der Weihnachtstage.“ „Das würdest du nicht wagen.“ „Oh doch. Und ich hätte sogar noch Spaß dabei.“ Anakin grinste breit, während er beobachtete, wie sein Sohn die Küche verließ, um im Badezimmer sich von dem Mehl zu befreien. . . . Nachdem der frisch geschlagene Weihnachtsbaum sicher neben dem Haus untergebracht war, traten Padmé, Obi-Wan und Leia in die große Villa. Die ehrenvolle Aufgabe den Weihnachtsbaum an seinen vorbestimmten Platz im großen Wohnzimmer zu bringen würde Anakin am nächsten Tag zufallen. Leia streifte ihre Stiefel hinter der Haustür ab und stellte fest, dass es im Haus nicht verbrannt roch. Also würde das Abendessen vielleicht nicht in einem Fiasko enden. Leider hatte sie nur bedingtes Vertrauen in die Kochkünste von Vater und Sohn. Anakin trat aus der Küche und umarmte Padmé zur Begrüßung, als diese sich gerade aus ihrem Mantel schälte. „Seid ihr fündig geworden?“ Anstelle von Padmé antwortete Leia: „Ja, allerdings ist er so groß, dass du die obersten Äste schmücken musst.“ „Du sagst das, als wäre es etwas Schlimmes. Wir wollten doch einen Baum und keine Blume.“ „Blumen haben Blüten, eine Tanne nicht.“, mischte sich Lukes Stimme aus der Küche ein. „Widersprich mir doch nicht immer.“, brummte Anakin gespielt mürrisch. Padmé hauchte ihrem Mann einen Kuss auf die Wange. „Wie der Vater, so der Sohn.“ „Für dich stifte ich Luke noch einmal zum Plätzchenbacken an…“ Anakin brummte erneut und blies sich eine der eigenwilligen Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe er anfing zu lachen. Und nach einigen Momenten stimmte Padmé leise in das Lachen ihres Mannes ein. Leia beobachtete den liebevoll neckischen Umgang ihrer Eltern miteinander und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie freute sich auf die kommenden Festtage im Kreis ihrer Familie, denn sie würde sich keine andere wünschen. Kapitel 5: 05. Dezember: Albträume (HerrDerRinge) ------------------------------------------------- Und schon der 5. Dezember. Hier eine neue Storie. „Ada, Ada“, erklang, von einem Schluchzen begleitet, Arwens Stimme, Tochter von Herrn Elrond, der Herr von Bruchtal, die mit einem Affenzahn in die Kaminhalle rannte, direkt in die Arme ihres Vaters. Beruhigend streichelte dieser ihr über den Kopf, während er sein kleines Mädchen sicher in den Armen hielt. Die anderen Anwesenden der Kaminhalle, unter anderem Glorfindel und Erestor, beobachteten das Schauspiel mit mitfühlender Miene. Denn es gab nur eine einzige Sache, die aus der tapferen Arwen ein solches Nervenbündel machte: Albträume. „Meine Kleine, was ist denn nur geschehen?“, wagte Elrond nun endlich zu fragen. Ohne das Gesicht von der beschützenden Schulter ihres Vaters zu nehmen antwortete das jüngste Kind des Hauses: „Da sind Monster unter meinem Bett.“ Elrond gelang es nur mühsam ein Lächeln zu unterdrücken, konnte sich aber ein Zucken der Mundwinkel nicht erwehren. „Nun, wenn das so ist, werde ich dir Erestor zur Seite stellen. Er wird dich zurück ins Bett bringen und dir eine Geschichte vorlesen, bis du eingeschlagen bist. Was hältst du davon?“ Erestor, dem Gespräch aufmerksam gelauscht, klappte doch glatt vor Unglaube der Mund auf, denn er konnte sich schon genau ausmalen, wie die Dinge sich entwickeln würden und das würde der absolute Horror für ihn werden. Arwen, die Tränen langsam versiegt, blickte vorsichtig zu ihrem Vater auf und gab ein Nicken von sich. Elrond schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, gab seiner Tochter einen sanften Kuss auf die Stirn und schubste sie ein Stückchen in Erestors Richtung. „Erestor, dein Part.“ „Aber Elrond, du weißt genau, dass ich noch viel zu viel zu tun habe. Imladirs lässt sich nun mal nicht von sich verwalten“, versuchte sich dieser, also ich, aus der ganzen Geschichte herauszureden. Mit wenig Erfolg. „Bitte, mein Freund.“ Ich hätte zu gerne abgelehnt, aber diesen großen Kinderaugen, mit denen mich Arwen anschaute, konnte ich einfach keinem Wunsch abschlagen. „Dann komm, Abendstern“, forderte ich sie auf. Diese schoss wie ein Blitz auf mich zu und warf sich förmlich in meine Arme. Liebevoll drückte ich Arwen an mich und war schon in Begriff die Halle zu verlassen, als mich eine Stimme hinter mir davon abhielt. „Ich werde euch begleiten, mein Freund. Immerhin braucht ihr einen Krieger, um die Monster zu vertreiben, außer ihr wollt sie mit euren Büchern versuchen zu erschlagen“, mischte sich, wer konnte es auch anders sein, Glorfindel, der schlimmste Albtraum meines Lebens. Zähneknirschend blieb ich stehen und blickte ihn über die Schulter mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Wie kommt ausgerechnet ihr, Lord Glorfindel, auf die Idee auch nur in Betracht zu ziehen, dass ich eure Hilfe brauche, um unseren Abendstern ins Bett zu bringen?“ Oh ja, ich konnte ihn auf den Tod nicht leiden. Egal in welcher Angelegenheit wir zusammenarbeiten mussten, er taktierte mich in einer Tur und war grundsätzlich nicht meiner Meinung, egal wie falsch er mit seiner lag. Ein Ziehen an meinen langen dunklen Haaren wandte meine Aufmerksamkeit zu Arwen. „Ja, Glorfindel muss mitkommen und die bösen Monster vertreiben“, sagte sie mit solch einer Begeisterung, dass ich spätestens jetzt wusste, dass ich in dieser Angelegenheit den Kürzeren ziehen würde. „Seht ihr, Arwen ist derselben Meinung.“ Für das belustigte Grinsen Glorfindels brauchte ich ihm gar nicht erst ins Gesicht zu sehen. Ohne darauf zu achten, ob er uns beiden folgte, machten wir uns auf den Weg zu Arwens Gemächern, wo wir auch nur wenige Minuten später ankamen. Sie immer noch auf den Armen haltend, öffnete ich mit meiner freien Hand die Tür und begab mich ohne Umschweife direkt in ihr Schlafzimmer, wo die zerwühlten Decken auf dem Bett von ihrem unruhigen Schlaf zeugten. „So, Abendstern. Jetzt werden wir gemeinsam unter dein Bett gucken und danach werde ich dir eine Geschichte vorlesen. Einverstanden?“, setzte ich den Elbling auf die eigenen zwei Beine. Währenddessen trat auch Glorfindel in das Zimmer ein. „Ja, Erestor. Mit dir hab ich keine Angst.“ „Dann auf drei: Eins, zwei, drei“, Gemeinsam knieten wir uns hin, schoben die Decken zur Seite und spähten unter das Bett. Nichts nennenswertes erwartete uns, außer ein paar Staubkörnern. „Siehst du? Nichts zu sehen, keine Monster“, lächelte ich Arwen offenherzig an. „Glück gehabt, Bücherwurm“, gab Glorfindel nur trocken dazu. Nicht auf sein Kommentar achtend, erhob ich mich mit Arwen und setzte diese im gleichen Zug auf das Bett. „Hinlegen.“ Ohne wenn und aber folgte sie dem knappen Befehl. Mich dazulegend, legte ich die Decke über uns beide und schaute Glorfindel herausfordernd an. „Du kannst gehen, Balrogtöter.“ „Das hättest du wohl gerne“, erwiderte dieser spöttisch und machte doch tatsächlich Anstalten sich ebenfalls zu uns ins Bett zu legen. „Ich hoffe für dich, dass das hier nur ein Scherz ist“, fuhr ich Glorfindel unwirsch an. Der hatte vielleicht Nerven. Überhaupt nicht auf meine Aussage reagierend, trat er an den Bettrand und fasste mir einfach so unter die Kniekehlen und meinen Rücken. Mit einem seichten Ruck befand ich mich auch schon auf seinen Armen, blickte ihm geschockt entgegen ohne etwas zu sagen. „Endlich haltet ihr einmal den Mund“, setzte Glorfindel sich auf meinen Platz an Arwens Seite und platzierte mich direkt auf seinen Schoß. Sofort schoss mir das Blut in die Wangen und färbten sie in einem sachten Rot. „Glorfindel“, fauchte ich ihn an und versuchte mich irgendwie loszumachen. Aber der Balrogtöter hatte natürlich andere Pläne für mich und unterband meine Versuche mich zu befreien. „Nun ziert euch nicht so, Erestor. Ich bin nicht giftig“, und wandte sich doch tatsächlich Arwen zu, ohne mir weitere Beachtung zu schenken. „So, Arwen. Erestor wird dir jetzt eine Geschichte erzählen und dann schläfst du schön brav bis morgen durch.“ „Wie du meinst, Glorfindel“, erwiderte sie achselzuckend und legte sich einfach der Länge nach hin, um zu entspannen. Das gab es ja wohl einfach nicht. „Und nun zu dir“, wandte Glorfindel sich wieder mir zu. „Du liest jetzt schön brav vor und danach werden wir uns mal mit uns beiden beschäftigen“, hörte ich die Drohung und das gleichzeitig gegebene Versprächen, ihm dieses Mal nicht zu entkommen, förmlich aus den Worten heraus. Unwillkürlich rann mir ein heißkalter Schauer über den Rücken und ich verspannte mich am ganzen Körper. „Ach, übrigens steht dir die Farbe Rot sehr gut“, hauchte mir Glorfindel mit diesen Worten überraschend einen Kuss auf die Wange, der mich schon wieder sprachlos werden ließ. Hilfe! Kapitel 6: 06. Dezember: Eine gute und schlechte Nachricht zugleich (HarryPotter) --------------------------------------------------------------------------------- Eine gute und schlechte Nachricht zugleich (RonxDracoxTom) Nachdem Giselle Harry erfolgreich aus dem Gryffindorturm geworfen hatte, nahm sie selbst ihr kleines Täschchen in die Hand, um zu ihren Gefährten zu gehen, die ihre Wohnung jedoch in der Nähe des Ravenclaw-Turmes hatten, zu dem sie fast eine viertel Stunde latschte, wenn sie schlenderte. Laufen wollte sie nicht, so konnte sie wenigstens ihre Gedanken ein wenig ordnen, die besonders die letzten Wochen wild durcheinander waren. Besonders der Abend von vor zwei Monaten, am Abend des Halloweenballs, ging ihr nicht aus dem Kopf. Sie wusste selbst nicht, was sie damals im wahrsten Sinne des Wortes geritten hatte, ob es der Rausch der Gefühle oder des Alkohols gewesen war… Die Nähe ihrer Gefährten hatte ihr übriges getan und sie waren schließlich…naja, in der Kiste gelandet. Ungelogen, der Sex war genial, wunderschön und intensiv gewesen, sogar an den Verhütungszauber hatten sie gedacht, um die Bindung zu verhindern, da sie die dann doch im wachen und nüchternen Zustand erleben wollten. Giselle hatte am nächsten Morgen den Schreck ihres Lebens bekommen, als sie mit ihren Gefährten eng umschlungen und vollkommen nackt aufgewacht war, deshalb war sie auch Hals über Kopf geflohen. Fast zwei Wochen hatte sie kein einziges Wort mit Tom und Draco gesprochen, in der Zeit hatten sie ihre Privatsphäre sogar respektiert, bis Giselle es selbst nicht mehr ausgehalten hatte und schließlich doch wieder mit ihnen sprach. Sie hatten ein Gespräch voller Streit, Freude und Verwirrung geführt, bis sie ihre Beziehung endlich eingestanden hatten und seitdem mehr oder weniger zusammen, nur in der Öffentlichkeit hielten sie sich, wie alle anderen auch, zurück, um ihre Tarnung aufrecht zu erhalten. „Guten Abend, Giselle.“, wurde die Rothaarige von dem Portrait von Albert Einstein angesprochen. Ob man es glaubte oder nicht: Albert Einstein war ein Zauberer gewesen. Viele berühmte Muggel waren in Wirklichkeit Zauberer und Hexen gewesen, sie hatten sich lediglich besonders gut darauf verstanden, diese Tatsache zu verstecken. „Guten Abend, Mr. Einstein. Ich hoffe meine Gefährten haben Sie heute nicht zu sehr auf Trab gehalten.“, schmunzelte sie mit einem charmanten Lächeln um die Lippen. Die Augen des Bildes weiteten sich erfreut. „Keineswegs. Um ehrlich zu sein, muss ich sogar sein, dass mich ihre Gefährten mehr amüsiert haben, als an einem anderen bisherigen Tag.“, gluckste es. Giselle runzelte die Stirn. „Und wie kommen Sie zu dieser Annahme?“, fragte die Jugendliche interessiert, da sie gespannt war zu erfahren, was Tom und Draco nun schon wieder ausgefressen hatten. „Ob Sie es glauben oder nicht, Mr. Riddle und Mr. Malfoy hetzen bereits den ganzen Tag in diesen vier Wänden herum, um alles für sie perfekt zu machen. Eine größere Mühe hätten sie sich nicht geben können.“ Über dieses Kompliment spürte Giselle Hitze in ihre Wangen steigen. „Danke, Mr. Einstein. Dann darf ich mich wohl auf einen gelungenen Abend freuen und Ihnen ebenfalls noch einen schönen Abend wünschen.“ Leicht verbeugte sich der alte Mann in seinem Stuhl vor der jungen Frau. „Den wünsche ich dir auch. Nun husch schon rein.“, lächelte er warm. „Sie erwarten dich bereits.“ Mit diesen Worten sprang das Portrait zur Seite und Giselle huschte wie der Blitz hinein, um ja nicht zu viel Kälte von den Gängen mit hineinzulassen. Die Wohnungen und Schlafzimmer sowie die Unterrichtsräume und große Halle mit Bibliothek waren herrlich warm, gewärmt durch magische Kamine, doch die Gänge sprühten eine eisige Kälte aus, da die Isolierung der Steinwände so schlecht war, dass sie keine Wärme hielt. Die Lehrer hatten bereits alles Mögliche an Zauber ausprobiert, aber keiner hielt länger als zwei Stunden. Nachdem sich die Tür hinter Giselle geschlossen hatte, war es plötzlich dunkel um sie herum und sie blinzelte verwirrt: Warum hatten ihre Gefährten denn überhaupt kein Licht brennen und außerdem, wenn sie gerade schon von den beiden sprach, wo waren die beiden eigentlich? „Tom, Draco?“, fragte sie laut in den Raum hinein, während ihre Stimme leicht von den steinernen Wänden hallte, als wäre sie ein Gespenst, welches den Lebenden Angst einjagen wollte. Tief durchatmend schloss sie die Augen und versuchte sich auf ihre Magie zu konzentrieren, die ihr schon oft in diesen Situationen der völligen Hilflosigkeit geholfen hatte. Ihre Sinne schärften sich messerscharf. Ein Duft wehte ihr in die Nase, der irgendetwas Auflaufmäßiges war, da er nach Käse, Kartoffeln und anderen Gemüsesorten roch. In einer anderen Ecke ertönte ein Schleifen, als würde sich etwas über den Boden ziehen und Giselle war sich sicher, dass es sich dabei um Nagini handelte, mit der selbst sie sich mittlerweile gut verstand, nachdem die anfänglichen Berührungsängste verschwunden waren. Dann hörte sie es… Ein Rascheln, vielleicht von einem Umhang oder etwas anderes stoffartiges, was eine beträchtliche Länge inne hatte. Sie fühlte den warmen Körper, bevor er sich an ihren drückte und umfing, als wollte er sie vor allen Mächten der Welt schützen. Der leichte Geruch nach Moschus tat sein übriges und verriet die Person sofort. Obwohl sie nun erkannt hatte, um welcher ihrer Gefährten es sich handelte, hielt sie weiterhin still, um zu sehen, was geschehen würde. Ein leichter, dünner Streifen Stoff legte sich über ihre Augen, erschuf somit noch mehr Dunkelheit, die sie nicht zu durchdringen vermochte. „Was soll das, Draco?“, fragte sie den Slytherin, der das Band sanft an ihrem Hinterkopf zuknotete und nach ihrer Hand griff. „Lass dich überraschen.“, wurde ihr ins Ohr gewispert, mit einer tiefen Stimme, die ihr eine Gänsehaut verpasste. Mit bedachten Schritten wurde sie weiter in den Raum geführt, bis sie auf einen Stuhl gedrückt wurde, der vorher für sie zurecht geschoben wurde. Die andauernden Sekunden der Stille um sie herum, beschleunigten ihren Herzschlag merklich, sodass sie sich sicher war, dass Tom, der sich mit Garantie in der Nähe herumtrieb, sich köstlich amüsierte. Er mochte es, wenn ihr Pulsschlag in die Höhe schnellte, warum auch immer, Giselle schob es einfach auf seine Vampirgene. Der Knoten an ihrem Hinterkopf wurde gelöst und die junge Frau blinzelte benommen in den Schein der Kerzen, die den gedeckten Tisch zwar nur spärlich, aber doch so viel beleuchteten, dass sie jedes Detail erkennen konnte. Ihre Gefährten hatten sich Mühe gegeben, dass musste sie ungelogen zugeben. Zwei Kerzenständer beleuchteten den gedeckten Esstisch. Verschiedenste Speisen, milde, scharfe, däftige, reihten sich Schüssel an Schüssel, die einladend dampften und vielversprechend rochen, sodass Giselles Magen bereits verdächtig knurrte. Nun gelang es ihr Tom und Draco zu erkennen, die ihr gegenüber Platz genommen hatten und genauso herausgeputzt waren, wie sie. Tom trug eine elegante schwarze Robe, die sich dunkel an seinen Körper schmiegte und ihm sowohl die Aura des dunklen Lords verlieh, als auch der verführerischen Aura ihres Gefährten. Draco schien sich mit dem Älteren abgesprochen haben, wurde er doch von einem ebenso schwarzen Hosenanzug gekleidet, der ihm einen aristokratischen Ausdruck verlieh, sodass er wesentlich älter wirkte, als er in Wirklichkeit war. Ihre Gefährten sahen also, wie immer, umwerfend aus. Da kam sie sich in dem weißen Kleid fast fehl am Platz vor. „Hallo Tom.“, begrüßte sie den älteren zaghaft, der sich manchmal immer noch einen Scherz damit erlaubte, sie in der Wohnung in der Gestalt von Voldemort aufzusuchen, um sie zu ärgern, wenn sich ihm die Gelegenheit bot, weil er genau wusste, dass sie sich unglaublich darüber aufregen würde, wenn er sie so übel aufs Korn nahm. Toms Lippen verzogen sich zu einem liebevollen Lächeln. „Hallo Giselle. Ich hoffe Draco hat dich nicht erschreckt.“, begrüßte der Dunkelhaarige sie. Verneinend schüttelte die Rothaarige den Kopf. „Nein, hat er nicht. Es war zwar dunkel, aber meine Ohren sind erstaunlich hellhörig. Ich habe Draco schon gehört, bevor er überhaupt vor mir stand.“ Draco grummelte über diesen Kommentar etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, es schien ihm peinlich zu sein, doch so laut gewesen zu sein. Um die Situation zu überspielen, rief er stattdessen nach einer Hauselfe. „Twinky.“ Die Hauselfe horchte auf. „Ja, Master Malfoy. Was kann Twinky für Master Malfoy tun?“, fragte die Kleine mit den schlackernden Ohren, die immer dann auf und ab hüpften, wenn sie aufgeregt war. „Wir hätten gerne einen gekühlten Weißwein. Einen Lieblichen am Besten.“, korrigierte er zum Ende, da er wusste, wie sehr Giselle trockene Weine verachtete. Tom und er waren da weniger wählerisch und überließen damit die Wahl ihrer Gefährtin, was sie zu besonderen Anlässen tranken. Mit einem „Plopp“ kehrte die kleine Hauselfe zurück und schenkte jedem der drei anwesenden magischen Wesen den Weißwein ein. Als sie jedoch bei Giselle ankam, stieß sie aus Versehen gegen den Bauch der jungen Dame, da sie einen Moment ins Straucheln geriet, als sie sich zu dem Glas ihrer jungen Meisterin beugte und schreckte bei dem elektrisierenden Schlag sofort zurück. Unwillkürlich zog Giselle eine Augenbraue hoch. Was war denn jetzt plötzlich mit Twinky los? Sie hatte auf sie reagiert, als wäre Giselle giftig oder so etwas in der Art. „Miss Weasley darf keinen Wein trinken!“, quiekte die Elfe panisch, wich hastig einige Schritte zurück. Draco runzelte die Stirn, als er das hörte. Warum durfte seine Gefährtin keinen Wein trinken? „Twinky.“, sprach er ernst. „Das war ein Befehl und du hast einem Befehl Folge zu leisten.“, erinnerte er sie an ihr Gelübde als Hauselfe ihrem Herren immer und in jeder Situation zu dienen. Die Elfe gab so etwas wie ein schluchzendes Geräusch von sich, schüttelte trotzdessen, dass ihr eigentlich klar sein sollte, dass sie eine ernsthafte Strafe auf sich nahm, den Kopf. „Nein! Sie darf keinen Wein trinken!“, beharrte sie hartnäckig auf ihrer Meinung, erhöhte sogar ihre Lautstärke, um die Situation zu betonen. Mit einer Geste seiner Hand brachte Tom Draco zum Schweigen, als dieser dazu ansetzen wollte, Twinky verärgert über ihren Ungehorsam anzufauchen. „Warum darfst du Giselle keinen Wein reichen, Twinky? Weder sie, noch wir, haben es dir verboten.“, mischte Tom sich ein, der ein besseres politisches Geschick an den Tag legte, als der Blonde es tat. Die Hauselfe richtete sich gerade auf, streckte den Rücken durch und nahm Haltung an. „Twinky ist der Ihnen treu ergeben, Master Riddle, aber Miss Weasley darf auf keinen Fall Wein zu sich nehmen, da dies dem ungeborenen Kind in ihr Schaden zufügen könnte und das möchte Twinky nicht.“, rückte das Wesen schließlich doch mit der Sprache heraus. Die darauffolgenden Reaktionen fielen unterschiedlich aus. Dracos Augen weiteten sich überrascht, Toms Seelenspiegel glühten rot auf und Giselle…konnte nichts anderes als die Hauselfe mit offenem Mund anzugucken, als stünde vor ihr das achte Weltwunder stehen. Das…war ein Scherz. Ein ziemlich schlechter noch dazu! Sie hätte es bemerkt, wäre sie schwanger gewesen. Außerdem hatte sie bisher nur einmal mit ihren Gefährten geschlafen, das war in der Nacht an Halloween gewesen und da hatten sie einen Verhütungszauber angewandt, also war eine Schwangerschaft schlichtweg unmöglich! „Du musst dich irren, Twinky.“, stotterte sie unbeholfen, da sie deutlich die Blicke ihrer Gefährten auf sich spürte. „Ich…wir haben erst einmal miteinander geschlafen und da haben wir einen Verhütungszauber verwendet. Seitdem habe ich weder mit einen von ihnen, noch mit einem anderen geschlafen.“ Verzweifelt versuchte sie die aufkommende Röte aus ihrem Gesicht zu vertreiben, die ihren Puls in ungeahnte Höhe schnellen ließ. Allein durch die Blicke von Tom und Draco wollte sie am liebsten im Erdboden versinken, so peinlich war ihr dieses Thema. Bestimmend schlackerte Twinky mit den Ohren. „Twinky sich nicht irren, Miss. Miss trägt kleines Baby von zwei Monaten in sich und Miss hat nur mit ihren Gefährten Liebe gemacht, deswegen ist sie ja auch an ihre Gefährten gebunden, obwohl die Bindung noch nicht vollständig ist, da keine Priesterin sie bestätigt hat und keine Bindungsringe vorliegen.“ „Twinky!“, zischte Giselle protestierend, als Tom und Draco sich einmischen wollten. „Ich hatte dich darum gebeten, dass nicht zu erwähnen.“ „Es tut mir Leid, Miss Weasley.“, seufzte die Hauselfe wie geschlagen. „Das war nicht meine Absicht gewesen.“ Giselle rieb sich über das Gesicht. „Schon gut, geh bitte, den Rest übernehme ich.“, verlangte sie und die Hauselfe dissapierte. „Jetzt bin ich wirklich mal gespannt.“, verschränkte Draco die Arme vor der Brust. Tom lehnte sich ebenfalls in seinem Platz zurück. Die Jugendliche murrte. „Jetzt ist die Überraschung hin.“, seufzte sie leise und nahm ihr kleines Täschchen in die Hand, aus dem sie zwei Päckchen hervorkramte, die sie Tom und Draco in die Hand drückte. Die Augen zusammenkneifend, begannen die zwei Älteren an den Paketen zu zupfen, als würden sie erwarten, dass sie jeden Moment explodierten. Naja, hätte Giselle ihren Brüdern Fred und George das Aussuchen der Geschenke überlassen, würde das wahrscheinlich sogar geschehen. Zum Vorschein kamen jedoch zwei alt aussehende Ringe mit einem farblosen Kristall, der weder richtig weiß, noch richtig durchsichtig war. „Ist es das, wofür ich es halte?“, fragte Tom vorsichtig, der den Blick gar nicht mehr von seiner Gefährtin nehmen konnte, so viele Glücksgefühle wollten in ihm hochbrodeln. Zaghaft nickte die Rothaarige. „Ja, zumindest wenn du es so willst.“ Verwirrt mischte sich Draco ein. „Wovon redet ihr?“, fragte er ahnungslos. Ein verdächtig belustigtes Grinsen zupfte an den Mundwinkeln des dunklen Lords. „Draco.“, mahnte er gespielt. „Gerade dir hätte ich mehr Durchsicht in dieser Hinsicht zugetraut, schließlich wurdest du in einer durch und durch alteingesessenen magischen Familie aufgezogen.“ Als sich die berühmt berüchtigte imaginäre Glühbirne noch immer nicht über Dracos Kopf zeigte, erbarmte sich Tom des Jüngeren. Sanft griff er nach dessen Händen und sah ihm tief in die Augen. „Das sind Bindungsringe, Draco.“ Da machte es „Pling“ in dem Kopf des Blondschopfs und er fuhr überrascht zu Giselle herum, die über seinen merkwürdigen Blick zusammenzuckte. „Du…musst auch nicht.“, stotterte sie. „Hast du sie noch alle?!“, fuhr er sie gespielt finster an. „Natürlich will ich dich und das Kind übrigens auch.“, sagte er ernst. Giselle klatschte sich daraufhin einfach mit der Hand gegen die Stirn. Wie konnte sie gerade nur an diese beiden Männer geraten sein? Ende Kapitel 7: 07. Dezember: Der edle Geschmack eines Reinblüters (VampireKnight) ----------------------------------------------------------------------------- Hier ist mal ein OneShot zu Juuri, Haruka und Rido, weil ich die drei einfach super finde! Viel Spaß beim Lesen! ;3 - Mit einem breiten Grinsen nahm sich die junge Juuri eine Praline nach der anderen aus einer roten Schachtel, welche sie am Tage zuvor zu Nikolaus von ihrem Bruder Haruka geschenkt bekommen hatte, und verspeiste sie genüsslich. Jede weitere Praline verstärke ihr Grinsen jedes Mal aufs Neue. Es klopfte an Juuris Zimmertür. Die Braunhaarige sprang sofort von ihrem Bett, welches mit Pralinenpapier übersät war, strich sich den Saum ihres Kleides zurecht und tänzelte zur Tür, um eben diese auch gleich zu öffnen. „Haruka!“, quietschte Juuri freudig und fiel ihrem großen Bruder, der hinter der Tür stand, in die Arme, der ihre stürmische Umarmung sofort erwiderte. „Nicht so stürmisch.“, Haruka schmunzelte und blickte zu Juuri runter, die ihn lieb angrinste. „Hast du mir etwas Schönes aus der Stadt mitgebracht?“, fragte Juuri neugierig nach und löste die Umarmung schließlich. „Wer weiß.“, er zwinkerte ihr nur zu und strich ihr fürsorglich über den Kopf. Juuri musste erneut grinsen. Harukas Blick wanderte von Juuris hübschem Gesicht rüber zu ihrem Bett – er blinzelte fragend. „Was für ein Schlachtfeld…“, murmelte er. Juuri erschreckte sich sofort und wirbelte herum. „Ach das! Naja…Sie waren einfach zu lecker.“, sie kicherte verlegen und sammelte das Pralinenpapier schnell ein und verstaute es in ihrer Schreibtischschublade. Haruka legte seinen Kopf etwas zur Seite und setze einen leicht fragenden Blick auf. „Wieso wirfst du das Papier nicht in den Mülleimer?“, fragte er nach, als Juuri gerade die Schublade zuschob. Juuris leicht beschleunigter Herzschlag blieb ihrem Bruder nicht verborgen, was ihm ein sanftes Lächeln auf die Lippen trieb. „Ich finde das Papier so hübsch…deshalb…“, nuschelte Juuri verlegen und zupfte an ihrem Kleidersaum rum. Langsam ging Haruka zu seiner Schwester, die ihm den Rücken zugewandt hatte und erhob seine Hand, um ihr langes Haar zu berühren. „Na, was ist denn hier los?“ Juuris zweiter Bruder betrat ihr Zimmer überschwänglich und ging zu Haruka, um ihm gleich eine Hand auf die Schulter zu legen. „Rido.“, murmelte Haruka. „Wisst ihr, ich saß eben in meinem Zimmer, blätterte in einem Buch und dachte an nichts bestimmtes, als ich doch plötzlich spürte…“, Rido nahm seine Hand nun wieder von Harukas Schulter, schritt zu Juuri rüber und beugte sich leicht zu ihr runter. „…wie sich die Herzfrequenz meiner wunderschönen Schwester beschleunigte. Und das ohne meine Anwesenheit. Da dachte ich mir, schau ich doch mal nach.“, mit sanften Berührung hob Rido leicht Juuris Kinn an und lehnte sich leicht zu ihren Lippen runter. Juuri aber drückte ihm eine ihrer Hände auf den Mund. „Wegen so etwas hättest du dich doch nicht zu mir bequemen müssen, Bruderherz.“, Juuri lächelte, während Rido eine seiner großen Hände um Juuris zierliches Handgelenk legte und ihre Hand von seinen Lippen nahm. „Ich muss doch wissen, wer oder was außer mir, dein Herz höher schlagen lässt.“, flüsterte Rido gegen ihr Handgelenk und berührte es schließlich mit seinen Lippen. Nun war es an Haruka eine Hand auf Ridos Schulter zu legen. „Ich.“, sagte Haruka nur und blickte freundlich zu seinem Bruder, der aus dem Augenwinkel zu Harukas Hand guckte, die auf seiner Schulter ruhte. Rido ließ Juuris Handgelenk schließlich wieder los, woraufhin auch Haruka seine Hand wieder von Ridos Schulter nahm. Blinzelnd blickte Juuri mit leicht schrägem Kopf zu ihren beiden Brüdern rauf, die sich gegenseitig ein angestrengtes Lächeln schenkten. „Wollen wir nicht zusammen nach unten gehen? Ich mach uns allen eine heiße Schokolade.“, Juuri huschte schnell zwischen die Beiden, legte jeweils einem eine Hand auf den Brustkorb und blickte immer abwechselnd von einem zum anderen. „Und wenn ich nun lieber etwas anderes von dir kosten möchte?“, neckte Rido sie und berührte mit seinen Fingerspitzen leicht ihren weichen Hals. Haruka zog sie sanft zu sich und ging mit ihr voran. „Eine heiße Schokolade an einem verschneiten Nachmittag zusammen mit meiner Schwester, das klingt doch sehr gut.“, sagte Haruka, während sich Juuri begeistert bei ihm einhakte und mit ihm zusammen runter ging. Rido allerdings blieb in dem Zimmer zurück. Mit einer geradezu trägen Handbewegung strich er sich kurz durch seinen zausen Pony, der ihm über die unterschiedlich gefärbten Augen hing. Haruka hatte sich unten in der großen Küche an den alten Holztisch gesetzt und beobachtete Juuri, die von Schrank zu Schrank wuselte und schließlich Milch mit kostbarem Kakaopulver aufkochen ließ. Auch Rido kam schließlich in die Küche getrottet und nahm ebenfalls an dem Tisch Platz. „Schon fertig.“, begeistert füllte Juuri drei Becher mit dem süßlich duftenden Trunk und tänzelte samt der Becher zum Tisch, um ihren Brüdern jeweils einen Becher hinzustellen und sich ebenfalls an eben diesen zu setzen. „Riecht auf jeden Fall gut.“, sagte Haruka lieb und nippte an seinem Becher. Auch Juuri hatte bereits einen großen Schluck aus ihrem Becher genommen und seufzte begeistert auf, als sie den Becher wieder auf dem Tisch absetze. Rido hingegen saß nur da – das Kinn auf seiner Hand abgestützt und seinen Blick misstrauisch auf seinen dampfenden Becher Kakao gerichtet. „Versuch’s.“, forderte Juuri ihn lieb auf und wartete geduldig ab. „Schmeckt wirklich lecker.“ Rido brummte nur. Er schien nicht sonderlich begeistert, die in seinen Augen ungenießbare Plörre runter zu würgen, anstatt sich für sein heiß geliebtes Blut an der Kehle junger Frauen zu laben. Schließlich erbarmte er sich Juuri zur Liebe doch noch zu einem kleinen Schluck aus dem Becher. Juuri blickte gerade zu gebannt zu ihm rüber und wartete seine Reaktion ab. Rido aber rümpfte nur seine Nase und stellte den Becher zurück auf die Tischplatte. Man konnte förmlich sehen, wie es ihm eiskalt den Rücken runter lief, als er den kleinen Schluck runter würgte. Juuri konnte sich ihr Lachen nicht verkneifen, auch Haruka schmunzelte etwas. „Scheint nicht so ganz deins zu sein, nicht wahr?“, bemerkte Juuri lächelnd und befreite ihn von dem Becher, indem sie ihn auf die Küchenanrichte stellte. „Mein Gaumen ist besseres gewohnt.“, erwiderte Rido trocken. „Aber sicher.“, kam aus Harukas Richtung, der mit seinem typischen freundlichen Gesichtsausdruck kurz zu Rido blickte. Rido aber ging nicht weiter auf seinen gut gelaunten Bruder ein. „Wir können ja noch Plätzchen backen, wenn ihr Lust habt.“, flötete Juuri aufgeregt, die sichtlich in Weihnachtsstimmung war. „Ich habe ganz viele tolle Rezepte.“ Rido erhob sich schwerfällig, während Juuri schon mal die Schränke nach Zutaten durchwühlte und nebenbei eher mit sich sprach, als mit ihren Brüdern. „Ich passe.“, erwiderte Rido. „Ich will jetzt ohnehin in die Stadt – ich gönne mir lieber dort eine kleine Leckerei.“ „Lass dir ruhig Zeit.“, entgegnete Haruka ihm freundlich. Rido warf ihm nur ein gekünsteltes Lächeln zu und verschwand. Irgendwann, nachdem Juuri mehrere Zutaten auf der Arbeitsplatte angehäuft hatte, wandte sie sich wieder zum Tisch um und bemerkte erst jetzt, die Nicht-Anwesenheit Ridos. „Nanu…?“, fragend blickte sie sich in der Küche um, wobei am Ende ihr Blick auf Haruka ruhte. „Er ist wohl kein Liebhaber von Süßem.“, erklärte Haruka. „Vermutlich.“, Juuri nickte, während Haruka sich vom Stuhl erhob und zu Juuri rüberging. „Ich mag süßes.“, sagte Haruka und blickte zu ihr runter. Juuri grinste lieb, blickte zu den Zutaten neben sich und hielt ihm schließlich eine von den vielen Schokolinse zwischen Daumen und Zeigefinger hin. Haruka lehnte sich nach kurzer Zeit zu ihrer Hand runter und nahm die Linse mit seinem Mund entgegen, woraufhin Juuri leicht kicherte. Während Juuri und Haruka sich in der großen Küche des Kuran-Clans sichtlich amüsierten, streifte Rido durch die Nacht und gönnte seinem Gaumen einen edlen Tropfen Jungfrauenblut. Kapitel 8: 08. Dezember: Plätzchendieb (StarWars) ------------------------------------------------- Plätzchendieb Die Nacht lag über dem Jedi-Tempel auf Coruscant, dennoch war es vor den Fenstern nicht so dunkel, wie man erwarten würde. Der Schneefall des Tages hatte alles in eine weiße Decke gehüllt und die Millionen von Lichtern ließen dieses Weiß leuchten. Und auch die Gänge des Tempels waren nicht völlig dunkel. Wie immer bei Nacht schimmerten sie in einem angenehmen Blauton. Mace Windu war schon immer gerne bei Nacht durch den Tempel gewandert. Doch heute hatte er eine andere Motivation, als die Ruhe des nächtlichen Gemäuers zu genießen. Heute folgte er zielstrebig den Gängen, die ihn auf direktem Wege zu seinem Ziel führen würden. Vorsichtig griff Mace in der Macht aus. Er wollte sich davon versichern, dass niemand hinter der nächsten Tür war. Es dauerte einen kurzen Moment, bis der Jedi-Meister sich davon überzeugt hatte alleine zu sein, dann schob er einen Teil der Flügeltür auf und schlüpfte hindurch. Still und dunkel lag die ansonsten gut besuchte Kantine vor ihm. Schon in weniger als fünf Stunden würden sich hier wieder Meister und Padawans zum Frühstück drängen. Doch Mitten in der Nacht herrschte auch hier Ruhe. Mace Windu empfand die Geräusche seiner Schritte als unangenehm laut und befürchtete, dass jemand sie in der vollkommenen Stille hören konnte. Doch als er die Tür zur Küche erreicht hatte, in der Meister Kenobi über Tag Plätzchen gebacken hatte, ließ er ein leises Seufzen entweichen. Langsam schob er die Tür auf. Und das was er da sah, hätte ihn wohl verschreckt aufschreien oder in lautes Lachen ausbrechen lassen, wenn er sich nicht so gut unter Kontrolle hätte. Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte Mace sich an den Türrahmen und räusperte sich vernehmlich, woraufhin die kleine grüne Gestalt, die mit Puderzucker überzogen auf der Küchenanrichte hockte und die Plätzchen klaute, erschrocken zusammenzuckte. „So spät noch auf den Beinen, mein Meister?“, fragte Mace. Wache Augen richteten sich auf ihn. „Auch noch wach, du bist.“, erwiderte Yoda. „Meister Kenobi wird nicht sehr erfreut sein, wenn er erfährt, dass Ihr seine Plätzchen geklaut habt.“ Yoda drehte sich nun vollends zu Mace um und ein wissendes Lächeln trat auf seine runzeligen Gesichtszüge. „Und warum gekommen, du bist? Etwa zum Klauen von Plätzchen, mein früherer Padawan?“ Mace grinste kurz. „Das habt Ihr gut erraten, Meister.“ „Gewusst, ich das habe.“ Yoda klopfte neben sich auf den Tisch. „Komm her, Mace, dann gemeinsam die Plätzchen klauen, wir werden.“ „Meister, das ist nichts, was man seinem Padawan beibringen sollte.“ „Mein Padawan, du nicht mehr bist. Iss, sie sind gut. Ein Lob aussprechen, Meister Kenobi wir sollten.“ Kapitel 9: 09. Dezember: Untitled (HerrDerRinge) ------------------------------------------------ Schon der 9. Dezember und die Finger bereits wundgeschrieben. Hier eine weitere Geschichte im Schweiße meines Angesichtes. „Wenn ich euch in die Finger kriege“, ertönte Glorfindels aufgebrachte Stimme hinter uns, während mein Bruder Elrohir und ich, Elladan, die Söhne Lord Elronds, Herr von Bruchtal, bereits unsere kurzen Beine in die Hand genommen hatten und das Weite suchten. Der Balrogtöter verstand einfach keinen Spaß. Er war doch auch mal jung gewesen. Da ist es doch wohl nicht zu viel verlangt, wenn man den einen oder anderen Streich über sich ergehen lässt. Ich gebe zu, dass es sein könnte, dass Elrohir und ich es dieses Mal etwas zu weit getrieben hatten. Denn Glorfindels Haarpracht zierte ein schön Rot, das wir mit Hilfe ein paar Beeren und anderen Kräutern zu etwas ähnlichem wie ein Haarfärbemittel hergestellt hatten und sich auch ein paar Tage halten würde. Da konnte ich die Wut des Balrogtöters im Ansatz durchaus verstehen. Aber die Versuchung war einfach zu gut gewesen, als das wir die Gelegenheit hätten verstreichen lassen. Nun mussten wir mit den Konsequenzen leben. Und genau an diesem Punkt kam unser Ada ins Spiel. Wozu hat man schließlich Eltern? Und genau das würden wir jetzt ausnutzen und Schutz bei ihm suchen. Zumindest, wenn wir es rechtzeitig schafften, bevor Glorfindel uns erwischte. Um die nächste Ecke bogen, konnten wir in nicht allzu weiter Entfernung auch schon Adas Bürotür erkennen. Die Rettung war also nahe, obwohl ein wütender Balrogtöter im Rücken einem eine ganze Menge Angst einjagte, aber als netten Nebeneffekt auch Flügel wachsen lassen konnte. Mit ein paar langen Schritten ergriff ich die Türklinke, drückte diese hinunter und öffnete sie mit einem Ruck. Schnell schlüpften mein Bruder und ich hindurch, erblickten unseren Vater an seinem Schreibtisch über einen ganzen Haufen Pergamenten gebeugt, die Schreibfeder schreibbereit in der Hand. Aufgrund des nicht erwartenden Besuches blickte unsere Ada von seiner Arbeit hoch und bedachte unser überstürztes Eintreten mit einer hochgezogenen Augenbraue, legte vor weislich die Feder aus der Hand und verschränkte die Hände ineinander. „Wem habt ihr jetzt schon wieder einen Streich gespielt, meine Söhne?“, fragte er natürlich zielgenau nach, während mein Bruder und ich uns je zu einer Seite zu ihm gesellten und die Tür im Auge behielten. Schließlich würde dort gleich ein wütender Glorfindel durchtreten kommen. „Ada, so etwas würden wir doch nie tun“, schauten wir ihn mit großen, unschuldigen Augen an. Er wiederrum schenkte uns ein nachsichtiges Lächeln. „Natürlich würdet ihr so etwas nie tun." Und mit einen lauten „Rumms“, den mein Bruder und mich zusammenschrecken ließ, stand niemand geringeres als der Balrogtöter persönlich in der Tür. „Elladan und Elrohir, wie oft habe ich euch schon gesagt, dass ihr euch gefälligst jemand anderes für eure Streiche suchen sollt. Wie in Erus Namen soll ich jetzt mit diesen Haaren vor meine Männer treten, ohne, dass diese bei meinen Anblick einen Lachkramp bekommen und einen Erstickungstod erleiden“, tobte Glorfindel regelrecht und stemmte schlussendlich beide Arme auf Adas Schreibtisch an, uns beide mit einen drohenden Blick bedacht. Aber Eru sei Dank schaltete sich genau jetzt unser Vater ein. „Glorfindel, mein Freund, geh nicht so streng mit den beiden ins Gericht. Es sind schließlich noch Kinder. Irgendwann werden auch sie erwachsen werden.“ Mit angespanntem Kiefer starrte der Balrogtöter unseren Ada an. Dieser blickte ungerührt zurück. „Ihr beiden Lausebengel könnt wirklich froh sein, dass ihr so einen nachsichtigen Vater wie Elrond habt.“ Insgeheim stimmten wir ihm zu. Kapitel 10: 10. Dezember: Hogwarts on Ice (HarryPotter) ------------------------------------------------------- Hogwarts on Ice (NevillexRemusxFenrir) Während Harry und Giselle mit ihren Gefährten das Weihnachtsfest in den warmen Mauern von Hogwarts verbrachten, hatte Neville mit Remus und Fenrir beschlossen ihr kleines Fest draußen im Wald zu verbringen, wo sich die Höhle der Werwölfe befand, in der sie sich zu Vollmond in ihre andere Gestalt verwandelten. Es war das erste Mal, dass der junge Gryffindor die gemütliche Höhle, die mit flauschigen Fellen ausgelegt war, um sie zu wärmen, erblickte. Er spürte die knisternde Magie in ihr, die sich in jeden einzelnen Quadratzentimeter eingenistet zu haben schien und ihn auf eine seltsame Art und Weise schwammig machte, sodass er seinen eigenen Gedanken und Empfindungen nicht mehr traute, deshalb wollte er die Höhle noch nicht weiter betreten. Fenrir, der direkt hinter dem Jüngeren stand, roch dessen Unwohlsein mit seiner feinen Nase, die er missbilligend rümpfte. Er wollte schon zu einer groben Aufforderung ansetzen, schließlich waren die Gefühle von Neville, die dieser empfand, vollkommen normal, als sich eine andere größere Hand auf seine Schulter legte. Fenrir brummte unbestimmt, als Remus ihn warnend anfunkelte, was dessen Augen kurz golden verfärbte. „Setz ihn nicht unter Druck!“, raunte er dem anderen zu, als er sich an den Jugendlichen wandte, der sie beide mit gerunzelter Stirn ansah. Beruhigend lächelte Remus Neville an, der es zögerlich erwiderte. „Was haltet ihr davon, wenn wir vorher noch ein bisschen Schlittschuhlaufen gehen würden?“, fragte der Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste schmunzelnd, als sich nach und nach ein breites Lächeln in das Gesicht des Gryffindors schlich. „Es ist kalt genug draußen, sodass der schwarze See bereits vor Tagen von Professor Dumbledore freigegeben wurde.“ „Das wäre super!“, platzte es aus Neville freudig heraus, dessen Wangen sich sofort tief rot färbten, weil er bemerkt hatte, wie laut er sprach. „Na dann los.“, bestimmte Remus, bugsierte Neville zu Fenrir und schob beide aus der Höhle hinaus, die sie nachher noch unsicher machen konnten, wenn seinen beiden Gefährten und besonders dem Jugendlichen der Sinn danach stand, obwohl er es begrüßen würde, wenn Neville ein bisschen Lust nach nackter Haut hatte. Der Jugendliche war froh darüber, sich ordentlich dick angezogen zu haben, mit seinem warmen Mantel und der Wollmütze, denn draußen schneite es zwar nicht, aber ab und an war da doch ein kühler Luftzug, der einen unangenehm umwehte, bis man völlig ausgekühlt war. In diesem Punkt war Neville eifersüchtig auf seine zwei Gefährten, die hatten nämlich weder dicken Mantel, noch Schal oder Mütze auf, warum auch? Sie waren Werwölfe und schmissen so viel Wärme von sich, dass Neville sich ihnen am liebsten um den Hals geschmissen hätte, damit ihm wärmer wurde, so wie er es ab und an tat, wenn er nicht schlafen konnte oder ihm kalt war. Mit den beiden würde ihm definitiv nicht so schnell kalt werden. Der Schüler wusste nicht woher, aber plötzlich hielt Remus drei paar Schlittschuhe in der Hand, die er an die anderen beiden verteilte. Ihre Höhle lag nicht weit vom Schwarzen See, der Neville mittlerweile auch sympathisch geworden war, nahm man sich einmal Zeit für ihre Flora und Fauna. Der See besaß eine viel weitere Vegetation, als er überhaupt jemals erahnt hätte. Allein mit seinen Unterlagen über diesen See hätte er mindestens einen dicken Wälzer von tausend Seiten schreiben können, obwohl… …vielleicht machte er das wirklich mal. Am See angekommen, kämpften die drei ungleichen Männer kurz mit ihren Schlittschuhen, besonders Fenrir tat sich mit seinen schwer, weswegen Neville ihm kurz half, was der breite, wuchtige Kerl mit einem unwohlen Schulterzucken abtat. „Das ist das erste und letzte Mal, dass ich sowas mache!“, zischte Fenrir Remus zu, der seinem Liebsten als Entschuldigung einen bestimmenden, festen Kuss auf die Lippen drückte, der ein paar Momente länger andauerte, als es sich schicken würde. Neville schaute währenddessen demonstrativ in eine andere Richtung. Manchmal, wenn sie Dinge zu dritt unternahmen, fühlte er sich, wenn er die beiden Älteren so vertraut miteinander umgehen sah, so fehl am Platz, weil er immer noch Probleme hatte sich Remus und Fenrir zu öffnen. Es hatte sich in den letzten Monaten erheblich gebessert, wenn er da an ihre Anfänge dachte, aber leichte Hemmungen waren trotzdem noch vorhanden, deswegen waren sie in ihrer Beziehung bisher auch nicht weiter gegangen, als ein bisschen zu Fummeln, was vielleicht nicht Remus, aber bestimmt Fenrir gelinde gesagt auf den Sack gehen musste, bedachte man, dass er einfach der dominante Typ war und dies gerne unter Beweis stellte, indem er… Naja, vieles davon konnte man seiner Fantasie überlassen. Darum setzte Neville bereits zwei wacklige Füße auf das Eis, machte zwei unbeholfene Schritte, um sein Gleichgewicht auf der anderen Dichte zu finden, ehe er langgezogene Schritte machte, die ihn auf dem Eis gleiten ließen. Die ersten Gleitbewegungen noch unsicher, wurde er sicherer, schließlich war er nicht das erste Mal Schlittschulaufen. Obwohl diese Wintersportart doch eher den Muggeln vorbehalten waren, hatte seine Großmutter Nanette ihn mehrmals mit aufs Eis genommen. Es hatte Spaß gemacht und nun machte es auch Spaß. Und wie! Befreit lachte er auf, als er eine scharfe Kurve machte und der eisige Wind ihn von hinten anzuschieben schien, damit er noch mehr Geschwindigkeit bekam. „Na kommt schon!“, lachte Neville, als er an seinen zwei Gefährten vorbeiflitzte, von denen zumindest Remus ihm lächelnd hinterher sahen. Mit einem bedeutsamen Blick bedachte Remus Fenrir, ehe er sich selbst aufs Eis wagte. Mit einem nachsichtigen Lächeln auf den Lippen hielt Neville vor Fenrir an, als dieser sich immer noch nicht bewegt hatte, als wäre er auf der Stelle festgefroren. „Kommst du?“, fragte er schüchtern. „Mir zu liebe?“ Ein Brummen verließ unwillig den Mund des großen Werwolfs, als er förmlich unter dem Blick von Neville zu einer Pfütze schmolz. Neville, der wusste, welche Antwort das Brummen bedeuten sollte, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste die erstaunlich weichen Lippen des anderen, dem der Körperkontakt nicht genug zu sein schien, wenn man bedachte, dass er den Jugendlichen an dessen Hüfte näher zu sich zog, während eine breite Hand von ihm unter dessen Jacke schlüpfte und sich auf die nackte Haut legte. Neville erschauderte sichtlich unter der kalten Hand auf seiner erhitzten Haut, gleichzeitig vergrub er seine beiden Hände in dem Nacken des Werwolfs, um ihn länger bei sich zu halten, während sie sich küssten. Als sie den Kuss beendeten, konnte Neville sich folgende Frage nicht verkneifen: „Willst du einfach nur nicht Schlittschuhlaufen oder kannst du es nicht?“ Im nächsten Moment musste er sich vor einem Schneeball von einer XXL-Größe in Sicherheit bringen. Ende Kapitel 11: 11. Dezember: Stilles Verlangen (VampireKnight) ----------------------------------------------------------- Ich präsentiere einen kleinen OneShot zu dem Pairing Kain x Ruka - eines von vielen sehr schönen Pairings aus VampireKnight, wie ich finde ;3 - Die Vorweihnachtszeit hatte die Cross Academy schon vor Wochen erreicht – der Rektor rannte schon länger mit Weihnachtsmütze durch die Gebäude und versuchte hartnäckig Weihnachtsstimmung zu verbreiten. Zu unserem Glück verschonte er das Haus Mond mit seiner Anwesenheit. Dummerweise ließ es sich unser Vize Präsident Ichijo von niemandem nehmen, dieser Aufgabe in unserem Haus nachzugehen. Er hatte die Lobby unserer Hauses bereits erfolgreich dekoriert und versuchte es immer wieder aufs neue, jedem der ihm über den Weg lief, eine Weihnachtsmütze, einen Heiligenschein oder ein Rentiergeweih aufzusetzen. Mein blonder Cousin Hanabusa teilte leider Ichijos Leidenschaft für Weihnachten, weshalb mein Zimmer, welches dummerweise auch Hanabusas Zimmer war, nicht von weihnachtlicher Dekoration verschont blieb. Ich schlurfte gerade durch den Flur, auf dem Weg runter in die Lobby, als mir zwei Klassenkameraden entgegen kamen – es waren Rima und Shiki. Irritiert blieb ich bei dem Anblick der Beiden stehen und hob eine meiner Augenbrauen. „Sag nichts.“, murmelte Rima nur und trottete samt dem ausdruckslosen Shiki an mir vorbei. Die Beiden waren typische Opfer von Ichijos Weihnachtswahns, denn Rimas Kopf zierte eine rote Weihnachtsmütze und Shiki ein Rentiergeweih. Ich zog nur meinen Mundwinkel etwas hoch und setze meinen Weg fort. In der Lobby angekommen sah ich schon meinen aufgeweckten Cousin umher wirbeln, gefolgt von Ichijo – die Zwei schienen gerade Pläne zu schmieden, wie sie welches Zimmer am besten schmücken wollten. Allein beim Anblick der Beiden – Ichijo in Weihnachtsmanntracht und Aido in Lebkuchenmännchentracht – bekam ich Migräne, weshalb ich mich auf dem Absatz umdrehte, um mich leise wieder von dannen zu schleichen. Dieser Versuch scheiterte allerdings, denn die wachsamen Ohren der Beiden hatten mich schon längst wahrgenommen. „Kain, mein Freund.“, flötete Ichijo fröhlich und winkte mich zu sich. „Komm ruhig mal her.“ „Lauf doch nicht gleich wieder weg, Akatsuki.“, fügte Aido noch hinzu und kam mir einige Schritte entgegen, ich drehte mich währenddessen eher desinteressiert zu ihm um. Kaum hatte ich mich umgedreht, hatte mir Aido schon einen Heiligenschein auf den Kopf gesetzt. „Unser Weihnachtsengelchen.“, grinste Ichijo, woraufhin Aido lachen musste. Ich brummte nur kurz auf. „Ihr habt hier euren Spaß, was?“, fragte ich nach und vergrub meine Hände in den Hosentaschen. „Klar, solange Kaname noch nicht zurück ist, können wir noch alles in Ruhe schmücken.“, erklärte Ichijo, während er einen Mistelzweig an einem Türrahmen befestigte. „Apropos…Wann beehrt der werte Hausvorstand uns eigentlich wieder mit seiner Anwesenheit.“, fragte ich Ichijo, während ich Aido von mir wegschob, der gerade versuchte mir einen dicken Baumwollschal um den Hals zu legen. „Also…“, Ichijo warf einen kurzen Blick auf seine Taschenuhr. „Er müsste eigentlich in knapp einer Stunde wieder hier sein.“ Ich nickte. „Möchtest du uns nicht beim Dekorieren helfen?“, fragte Hanabusa mich und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Ich verzichte.“, antwortete ich ihm mit einem eher desinteressiertem Unterton in der Stimme. „Wenn er nicht möchte, muss er ja nicht. Komm Aido, wir haben noch die Bibliothek vor uns.“, sagte Ichijo und hüpfte los. Aido schien sichtlich begeistert von der Idee auch die stille Bibliothek festlich zu schmücken und folgte Ichijo mit schnellen Schritten. Sie ließen mich in der Lobby zurück – was ich eigentlich sehr begrüßte. Entspannt atmete ich durch und ließ mich auf einem der Sofas nieder. Nach einiger Zeit kam Ruka zu mir in die Lobby. Auch ihr Äußeres war dem bevorstehenden Fest angepasst. Sie trug ein langes weißes Kleid, welches ihrer Figur mehr als schmeichelte und ihr langes, gewelltes Haar trug sie wie immer offen, zusätzlich wurden an ihrem Rücken weiße Flügel befestigt. Bei ihrem Anblick stockte mir kurz der Atem, was ich mir aber nicht anmerken ließ. „Ich wusste ja gar nicht, dass auch du ein Weihnachts-Fan bist.“, sagte sie, während sie einige Kerzen auf den Couchtisch stellte. Ich dachte kurz über ihre Bemerkung nach, bis mir schließlich auffiel, dass auf meinem Kopf noch immer der Heiligenschein platziert war. Räuspernd nahm ich ihn mir vom Kopf und warf ihn in eine Kiste mit Weihnachtsdekoration. „Und du?“, ich nickte kurz in ihre Richtung und musterte ihre Gestalt unbewusst einen Moment. „Ach das.“, sie grinste kurz ertappt und strich sich übers Kleid. „Naja, um ehrlich zu sein…ich mag die Weihnachtszeit. Auch schon als Kind.“ „Ich hab auch nichts gegen diese Zeit.“, beiläufig zuckte ich mit meinen Schultern und blickte zu Ruka rüber. Sie stand mittlerweile an einem der Fenster, wo sich langsam ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. Dieses Lächeln kannte ich nur zu gut, es galt immer nur einer Person – Kaname Kuran. „Er ist wieder da…“, wisperte Ruka und strich sich nebenbei eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Mich ließ Kanames Rückkehr eher unbeeindruckt, Ruka allerdings blühte bei seinem Anblick regelrecht auf, sie verehrte ihn schon seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte oder sogar schon, als sie nur Gerüchte über den „unfassbar charmanten Reinblüter“ gehört hatte. Und eben dieser Reinblüter stemmte nun die große Eingangstür auf und betrat die Lobby des Hauses Mond, sein Haupt und seine Schultern waren von frisch gefallenem Schnee bedeckt. „Kaname-sama.“, schnell eilte Ruka zu Kaname, um ihn freudig zu begrüßen. „Ich hoffe, dein Aufenthalt bei dem Senat war nicht allzu beschwerlich.“ „Dies waren wohl die längsten drei Tage meines allzu langen Lebens.“, seufzte Kaname schwer und setzte seinen Weg Richtung Treppe fort. „Diese Treffen kurz vor den Feiertagen sind mir immer besonders verhasst. Der Senat scheint zu dieser Zeit immer besonders auf Streit aus zu sein.“ Ruka folgt ihm schnell einige Schritte, während er die Treppe relativ beschwerlich hinauf ging. Nicht nur mir war Kanames Verlangen nach Blut aufgefallen, welches sich in seiner unruhigen Aura wiederspiegelte, auch Ruka hatte es längst bemerkt und presste sich nun eine Hand gegen den Brustkorb und biss sich leicht auf die Unterlippe. „Wenn ich Euch irgendwie helfen kann…“, fing sie schnell an und blickte zu Kaname hinauf, der oben am Treppenabsatz nun zum Stehen kam. Schwerfällig drehte er seinen Kopf leicht zur Seite, sodass man sein Profil erkennen konnte, seine Augen jedoch blieben durch seine Haare im Verborgenen. „Vielen Dank…Ruka.“, sagte er nur leise und ging weiter, bis er schließlich nicht mehr zu sehen war. Ruka seufzte enttäuscht. „Warum…?“, murmelte sie leise, sodass es mir vorkam, als hätte sie das Wort eher an sich selbst gerichtet, als an mich. „Er wollte es nur einmal…Nur einmal verlangte er danach…“, mit einem leicht verzweifelten Gesichtsausdruck erhob sie langsam ihre Hand und legte sie sich kurz an die Kehle. „Er ist bloß müde. Gönn ihm ein paar Stunden Schlaf.“, sagte ich nur, in der Hoffnung, ihre trübe Stimmung etwas zu beschwichtigen. Nach einiger Zeit nickte sie leicht und verließ die Lobby. Allmählich näherte sich das Ende der Nacht und im Hause Mond kehrte nach und nach Ruhe ein. Auch ich machte mich nun auf den Weg in mein Zimmer. Und während ich durch den langen Korridor schlurfte, sah ich in der Ferne Ruka auf dem Boden sitzen, mit dem Rücken an der Wand gelehnt. Vorsichtig trat ich an sie heran und bemerkte, dass sie schlief – direkt neben Kanames Zimmertür. Einen Moment lang blieb ich einfach so vor ihr stehen und musterte ihr ruhiges Gesicht, welches von Hoffnung auf Einlass gezeichnet war, bis ich mich schließlich zu ihr runter beugte und sie hochhob. Sie war federleicht. Ich hätte es gar nicht bemerkt, dass ich sie in meinen Armen hielt, hätte mich ihr weiches Haar nicht die ganze Zeit am Hals berührt, während ich sie auf ihr Zimmer trug. In ihrem Zimmer angekommen schritt ich zu ihrem Himmelbett und legte sie behutsam auf dieses. Noch immer über sie gebeugt, begutachtete ich ihr Gesicht erneut und berührte ihre Wange leicht mit meiner großen Hand. Ich bemerkte gar nicht, wie unruhig meine Aura auf einmal wurde, als mein Blick zu ihrem zarten Hals hinunterglitt. Wie im Rausch lehnte ich mich langsam zu ihrem Hals hinunter, bis meine Lippen leicht ihre Haut berührten. Ich hatte noch nie das Vergnügen von Rukas Blut zu kosten, doch ich konnte mir ihren Geschmack nur zu gut vorstellen – was ich auch das ein oder andere Mal getan hatte. Ich schluckte schwer und presste meine Lippen aufeinander, als ich mich schließlich wieder aufrichtete und mich somit von der Chance ihr Blut zu kosten immer weiter entfernte. Ich schüttelte langsam meinen Kopf, um wieder zur Besinnung zu kommen und nicht dem Rausch zu verfallen. Behutsam gab ich ihr einen sanften Kuss auf den Kopf und schloss die Augen, um den angenehmen Duft ihres Haares zu genießen. Ihr Duft sollte mir in jener Nacht als Genuss genügen. Kapitel 12: 12. Dezember: Wintermärchen (StarWars) -------------------------------------------------- Ich bitte darum, dass ihr mir meine Verspätung nachseht. Ich habe keine Entschuldigung. Tut mir leid. Wintermärchen Alles versank unter einer dichten Decke aus weißem Pulverschnee, wie unter einer Schicht Puderzucker. Die Tannen des kleinen Wäldchens hinter dem Haus sahen aus wie dekoriert und kunstvoll hingen natürliche Eiszapfen an der Dachrinne des kleinen Hauses. Eine einsame Gestalt ging auf dieses Haus zu, durch den kleinen umzäunten Garten hindurch. Es war eine Frau im fortgeschrittenen Alter, die mit einem sanften Lächeln auf den Lippen die unzähligen Fußspuren im Schnee registrierte, die viel zu klein waren, um von ihr oder ihrem geliebten Ehemann zu stammen. Hinter einem der Fenster lag die gemütliche Wohnstube im flackernden Licht eines Kaminfeuers. Der Rauch, der dabei aus dem Schornstein stieg, vermischte sich mit dem Geruch von Schnee, der schon seit Tagen in der Luft lag. Die blasse Wintersonne versank gerade vollends hinter dem fernen Horizont. Siri zog sich einen ihrer warmen Wollhandschuhe aus und strich sich eine Strähne ergrauten Haares aus dem Gesicht, bevor sie in ihrer Jackentasche nach dem Haustürschlüssel suchte. Es dauerte nicht lange und sie hatte den kleinen Schlüsselbund gefunden. Die Tür sprang mit einem leisen Klicken auf. Erst als sie im warmen Flur stand, bemerkte sie wie durchgefroren sie war. Ihr Spaziergang war weit über die eigentlich vorgesehene Zeit hinausgegangen, aber Siri liebte den Schnee und den Winter. Und das Gefühl anschließend nach Hause zu kommen. Auf dem Dachboden konnte sie das Tippeln von Kinderfüßen hören, während sie ihre warme Jacke und die Schuhe auszog, nachdem sie Mütze, Schal und Handschuhe abgelegt hatte. Siri ging in das Wohnzimmer. Vor dem Kamin saß, genau wie sie es erwartet hatte, ihr Mann. Obi-Wan blickte zu ihr, als sie eintrat. Genau wie sie war auch er ergraut und hatte sich mit den Jahren verändert, doch seine blaugrauen Augen blickten noch immer freundlich und sanft. Er erhob sich aus seinem Lieblingssessel und kam ihr zur Begrüßung entgegen. „Siri… Ich habe mich schon gefragt, ob du womöglich in einer Schneewehe stecken geblieben bist.“, sagte er mit einem Lächeln und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sein Bart kratzte ein wenig. Siri erwiderte sein Lächeln, ging aber nicht auf seine kleine Stichelei ein. „Ich habe im Garten Spuren gesehen, sind wir überfallen worden?“ Ein verspieltes Grinsen, dass Siri so vertraut war wie ihr eigenes Spiegelbild, breitete sich auf Obi-Wans Gesicht aus. „Oh, ja. Sie kamen zu tausenden. Es müssen mindestens drei gewesen sein. Nichts ahnend wie ich war, habe ich die Tür geöffnet, aber dann waren sie schon drin und forderten alle Süßigkeiten, die wir im Haus haben. Und sie haben mich dazu gezwungen, wenn du nach Hause kommst, Schokoladenpudding zu kochen.“ Die meist eher ernste Siri konnte nicht anders, als bei Obi-Wans Schilderung der Dinge in heiteres Lachen auszubrechen. Dies schien auch die >Einbrecher< anzulocken, denn Siri hörte Gepolter im Dachboden und dann Schritte auf der Treppe, die sich in der Küche befand. „Oma ist wieder da!“, rief der achtjährige Xeres aus und stürmte gefolgt von seinem älteren Bruder Garreth in die Stube. Letzterer hielt plötzlich inne und lief zurück. Über die Schulter rief er seinem Bruder noch zu: „Wir haben Malu vergessen!“ Während Garreth seine dreijährige Schwester holte, begrüßte Xeres bereits begeistert Siri. Die drei kleinen Kenobis waren ein Herz und eine Seele. Sie gab es nur im Dreierpack, was ein wenig verwunderlich war, wenn man bedachte, dass die beiden Jungen acht und zehn Jahre alt waren und ihre Schwester erst drei. Dennoch schien das kleine Mädchen ihren Brüdern nicht zur Last zu fallen, denn sie nahmen sie überall hin mit, sofern ihre Eltern es ihnen erlaubten. Und zu ihren Großeltern durfte sie natürlich mit. Garreth, Xeres und Malu kamen mindestens einmal die Woche Siri und Obi-Wan besuchen. Obi-Wan hatte bereits vor einiger Zeit ein kleines Versteck für seine Enkelkinder angelegt, wo sie immer ein paar Süßigkeiten finden konnten. Garreth kam mit Malu in die Stube und die beiden Kinder begrüßten nun ebenfalls Siri. Anschließend zupfte die kleine Malu an Obi-Wans Hosenbein und er erfüllte ihren Wunsch und hob sie sich auf die Arme. Ein kleiner Arm schlang sich um seinen Nacken. „Opa? Jetzt ist Oma ja wieder da, jetzt kannst du uns doch den Pudding kochen, oder nicht?“, fragte Xeres und setzte den selben Unschuldsblick auf, den auch Siri so gut beherrschte. Oh, ja… Die Kinder waren eindeutig mit ihr verwandt, auch was ihren Starrsinn betraf. Obi-Wan lächelte sanft. „In Ordnung.“ Noch immer mit Malu auf dem Arm ging Obi-Wan in die Küche, um sein Versprechen einzulösen. Siri folgte ihrem Mann und den beiden Jungen in die Küche, um sie zu beobachten. Obi-Wan füllte gerade mit Hilfe der kleinen Malu den noch dampfenden Schokoladenpudding in Schüsseln, als es an der Haustür klingelte. Inzwischen war es draußen dunkel geworden und die elektrische Weihnachtsbeleuchtung in den Fenstern des Hauses hatte ihren Dienst aufgenommen. „Ich gehe schon.“, teilte Siri mit und verließ die Küche. Nur Momente später hatte sie die Haustür erreicht und geöffnet. Zwei ihr wohl bekannte blaue Augen blickten sie durch widerspenstige Ponysträhnen hindurch an. „Rahel, wie schön dich zu sehen.“ Siri schenkte ihrer Tochter ein warmes Lächeln und ließ sie in das Haus. „Du möchtest sicher die Kinder abholen, nicht wahr?“ Rahel nickte und gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange, genauso wie Obi-Wan es einige Zeit zuvor getan hatte. „Genau. Ich hoffe, sie sind euch nicht zur Last gefallen.“ Siri winkte ab. „Die drei stören nie, aber wenn, dann sind sie Obi-Wan zur Last gefallen. Ich war fast die ganze Zeit unterwegs.“ „Es ist so ruhig. Normalerweise machen sie doch immer Radau.“, stellte Rahel fest. „Sie sind in der Küche und kochen mit Opa Pudding. Vielleicht geben sie dir noch etwas ab.“ „Das lasse ich mir doch nicht zweimal sagen.“ Rahel zog Jacke und Schuhe aus und folgte ihrer Mutter in die Küche, wo ihre drei Kinder artig mit Obi-Wan am Tisch saßen und zufrieden ihren Pudding löffelten. Obi-Wan stand auf, als er seine Tochter begrüßte und bot ihr sogleich auch eine Schüssel Pudding an, den diese dankend annahm. Da die Küche nicht genügend Platz für einen großen Tisch bot, nahm Rahel ihre Tochter kurzerhand auf den Schoß, während Siri sich auf Obi-Wans setzte. Er warf ihr einen kurzen Blick durch seine grauen Haarsträhnen hindurch zu. „Und, Jungs? Seid ihr noch fit?“, fragte Rahel Xeres und Garreth. Garreth nickte langsam und fragte: „Ja, wieso?“ „Euer Papa will nachher noch mit euch auf den Weihnachtsmarkt. Da kommt der Weihnachtsmann und es gibt ein Feuerwerk.“ Xeres warf seiner Mutter einen vorwurfsvollen Blick zu. „Mama, es gibt keinen Weihnachtsmann. Nur Dummies und kleine Kinder glauben daran.“ Nun war es die kleine Malu, die ihrem Bruder einen bösen Blick zuwarf. „Natürlich gibt es den Weihnachtsmann! Wer kommt denn sonst durch den Kamin und bringt die Geschenke?“ Garreth knuffte unter dem Tisch seinen Bruder in den Oberschenkel, woraufhin dieser nur stumm die Augen verdrehte und seinen Pudding aß. Obi-Wan warf der kleinen Malu ein Lächeln zu und meinte: „Also… Ich habe den Weihnachtsmann schon gesehen. Er flog mit seinem Schlitten einmal über das Haus.“ „Und du hast ihn sofort abgeschossen.“, meinte Garreth und erntete das Lachen seines Bruders. Nach einigen Momenten stimmte auch Siri in das Lachen mit ein und warf über ihre Schulter hinweg einen Blick zu Obi-Wan, der versuchte ernst zu bleiben. Doch das belustigte Funkeln in seinen Augen verriet ihn. Als Siri erwachte musste sie sich ihre blonden Haare aus dem Gesicht schieben, um etwas sehen zu können. Vor den Fenstern des Jedi-Tempels war bereits die beginnende Dämmerung zu sehen und es war nicht mehr ganz so dunkel wie mitten in der Nacht. Die junge Frau blickte schweigend an die weiße Decke über ihrem Bett und dachte an ihren Traum zurück. Er war wunderschön gewesen und sie beschloss ihn in ihrem Herzen zu bewahren, auch wenn er niemals Wirklichkeit werden würde. Obi-Wan und sie würden niemals heiraten, niemals Kinder und Enkelkinder haben. Siri würde niemals den Namen Kenobi tragen. Mit einem Seufzen setzte sie sich auf und schlug die Bettdecke zurück. Draußen hatte es begonnen zu schneien. Obi-Wans Freund Garen würde einen Aufstand machen, wenn sie zu spät zur alljährlichen ersten Schneeballschlacht kam. Außerdem wollte Siri nicht verpassen, wie Obi-Wan die Schulden seiner verlorenen Wette einlöste und seinen Meister einseifte. Kapitel 13: 13. Dezember: Die erste Schneeflocke (HerrDerRinge) --------------------------------------------------------------- In Rauch und Flamme ging die Herrschaft Saurons, der Feind aller freien Völker Mittelerdes, unter. Der eine Ring, geschaffen, um alle anderen Ringe zu unterjochen, ist vernichtet, dank eines kleinen, mutigen Hobbit namens Frodo Beutling. An seiner Seite sein bester und treuester Freund Samweis Gamdschie. Die Helden dieses Zeitalters. Nun beginnt das Zeitalter der Menschen, angeführt von Elessar, König von Minas Tirith. Doch für mich gibt es in derzeitig nichts als Trauer und Schmerz. Mein Onkel, der König von Edoras, ist im Kampf auf den Pelennor-Feldern gefallen. Eomer, mein mich alles liebender Bruder, wird nun den Thron besteigen, um unser Volk zu führen. Ich bin zur Heilung meiner Wunden an die Stadt gefesselt. Der Herr Aragorn, zukünftiger König, verbietet mir schon frühzeitig die Häuser der Heilung zu verlassen. Mein einziger Lichtblick ist der Herr Faramir, Sohn des verstorbenen Truchsess von Gondor. Auch er ist aufgrund seiner zugezogenen Verletzung von der Schlacht an die Mauern dieses Hauses gebunden. Durch einen Zufall lernten wir uns kennen und seitdem ist da etwas zwischen uns. Doch wage ich es nicht mir mehr zu erhoffen, als er mir zu geben vermag. Mittlerweile verlieren die Bäume ihre Blätter und es wird kälter. Der Winter steht vor der Tür und das, obwohl die Kapazitäten der Stadt bereits vollkommen ausgeschöpft sind. Es wird schwierig werden, die Menschen durch diesen Winter zu bringen. Es wird eine harte Zeit werden, für uns alle. Doch was wäre die Menschheit ohne Hoffnung. Hoffnung, die in jedem Lebewesen ruht, auf eine bessere Zukunft, auf eine bessere Welt. Ja, dachte ich mit einem kleinen Lächeln, das ich einem ganz bestimmten Menschen schenkte und dieser es erwiderte, wir werden eine Zukunft haben. Und mit diesem Gedanken fiel die erste Schneeflocke. Kapitel 14: 14. Dezember: Ein Ritt durch den Schnee (HarryPotter) ----------------------------------------------------------------- Ein Ritt durch den Schnee (GinnyxGodricxSalazar) Der eisige Wind fegte ihr rücksichtslos ins Gesicht, durchwühlte ihre roten Haare, die weit hinter ihr her flatterten, wie wilde Ranken, die sich ungestüm ihren Weg bahnten. Die Kapuze ihres Umhangs war ihr schon lange vom Kopf gerutscht und sie wusste, dass es bei dem Wind, der momentan umher wütete, sowieso sinnlos war sie wieder aufzusetzen, darum versuchte sie es gar nicht erst wieder. Ihr Umhang verschmolz mit dem weißen Pulverschnee, der sich schwer auf die Erde Zentimeter für Zentimeter niederlegte. In seinen Stoff waren Wärmezauber eingewebt, deswegen fror sie nicht und selbst wenn, so hätte sie ihre Fähigkeiten als Feuerfee allemal einsetzen können. Unter ihm trug sie tiefbraune Reiterkleidung, die sich eng an ihren Körper schmiegte, wodurch sie das Pferd, auf dem sie saß, gehalten durch einen Sattel, perfekt lenken konnte. Sie wusste nicht, wie weit sie ihre Gefährten bereits hinter sich gelassen hatte, aber sie hatte auch zu viel Spaß daran das Pferd anzuheizen, als das sie nachsehen wollte. Der Schimmel, auf dem sie ritt, war ein Prachtexemplar von einem Hengst. Er war jung, demnach noch ungestüm, was sie sehr gerne bevorzugte und bereit Dinge zu riskieren. Genauso wie sie selbst! Lachend ritt Ginny, Godric hatte ihr das Reiten beigebracht, nachdem sie keine Lust mehr hatte ständig bei Salazar vorne mit sitzen zu müssen, um die nächste Baumkrone. Freudig wieherte das Pferd unter ihr und beschleunigte noch einmal sein Tempo, als sie ihre Füße in dessen Flanken presste. Der Hengst glühte unter ihr förmlich. Sein Herz schlug kräftig gegen seine Rippen und die junge Weasley wusste, dass sie ihn nachher gut abrubbeln musste, damit er keine Erkältung bekam. Außerdem hatte sich der gute eine Extraportion Möhren verdient, so gut wie er ihr heute gehorchte. Es gab Tage da mochte er sie überhaupt nicht und zeigte ihr das nur zu gerne! Mit einem Hechtsprung stob sie aus dem Wald hinaus. Die Hufen ihres Pferdes klackerten, sobald sie den Steinweg erreichten, der den Weg zur Brücke nach Hogwarts leitete. Erst auf der Brücke zügelte sie den Hengst mit einem „Brrr!“ und stoppte schließlich. Noch völlig außer Atem mit geröteten Wangen und durchgewühlten Haaren sprang sie in einer fließenden Bewegung von dem Tier, sodass der neu gefallene Schnee unter ihren Winterstiefeln knirschte, und schaute zum finster wirkenden Waldrand, der mit der Dunkelheit unheimliche Schatten formte, die einem unheimlich werden konnten, während sie ihr Pferd mit leichten Streicheleinheiten versorgte, indem sie über die Flanken, den Hals und die Nüstern strich, was der Hengst mit aufgeregtem Schweifwedeln zur Kenntnis nahm und sie zustimmend anwieherte. „Wo bleiben die bloß?“, fragte sie laut, jedoch mehr zu sich selbst, als zu jemand anderen, um die Stille zu unterbrechen, die lediglich vom tosenden Wind begleitet wurde. Dann vernahm ich das leise Hufgetrappel, dass rasend schneller kam. Eine Sekunde später stob eine schwarzgekleidete Gestalt aus dem Wald und zügelte ihr Pferd nur wenige Meter vor ihr, welches protestierend schnaubte. Ginny musste die Zügel ihres Pferdes fester halten, als es sich aufbäumte, um es nicht zu verlieren. Der schwarze Reiter warf seine Kapuze zurück und Salazar kam zum Vorschein, der selbst auf einem Pferd eine eiserne Autorität ausstrahlte, dem Ginny nichts entgegen zu setzen hatte und ihr nicht behagte. Darum wandte sie sich ihrem Hengst zu, welches sie anschnaubte und kraulte ihm weiterhin durch die weiche Mähne. Ginny gehörte normaler Weise nicht zu den nachtragenden Leuten, aber sie hatte Salazar niemals verziehen, dass er sie gebissen hatte und somit die Bindung ohne ihre Erlaubnis eingeleitet hatte. Sie strafte ihn nicht mit Ignoranz, nein, das wäre unfair gewesen, sie akzeptierte ihn bis zu einem gewissen Grad und ließ seine Berührungen zu, aber Godric war ihr immer noch lieber. Der große Mann trat neben sie, der sie weit überragte und hüllte sie in seinen Mantel ein, sodass sie komplett vor dem Sturm bewahrt wurde. „Ist Godric weit hinter dir gewesen?“, fragte die Rothaarige, um die unangenehme Stille zu überbrücken, die sich um sie beide wie schwerer Nebel setzen wollte. Das passierte immer, wenn Godric nicht bei ihnen war. Sie wusste nicht, wie sie mit dem Vampir umgehen sollte…und er nicht mit ihr, seitdem er ihr Vertrauen durch den plötzlichen Beginn der Bindung erschüttert hatte. Ihre Feuerfee trug ihm das immer noch nach, Ginny an sich nicht. Salazars Atem strich ihr über den Scheitel, als er ihr antwortete. „Er kommt gleich. Ich höre bereits das Hufgetrappel von seinem Pferd.“ „Gut.“, entgegnete sie lediglich, dann verstummte sie. Eine große Hand fuhr in ihr langes, feuerrotes Haar und streichelte sie lieb, löste vorsichtig ein paar kleinere Haarknoten, die sich durch dem Sturm gebildet hatten. Den Kopf in die Mähne ihres Pferdes vergraben, schloss sie die Augen und genoss die angenehmen Berührungen, von denen sie nie zeigen ließ, ob sie ihr gefielen oder sie lediglich zuließ, weil sie wusste, dass Salazar sonst mit seinem magischen Wesen Probleme bekommen würde, weil es sich verdrängt fühlen könnte. „Ginny?“, fragte Salazar leise an ihrem Ohr. Langsam drehte sich die Jugendliche zu ihm um. Dabei wanderte seine warme Hand zu ihrer Wange. Ginny wollte es nicht, aber sobald sie in die Augen ihres Gefährten blickte, versank sie förmlich in den roten Seelenspiegeln, die einen so fesselnden Bann auf sie wirkten, dass sie sich nicht zu entziehen vermochte. „Frohe Weihnachten.“, wisperte der Vampir nahe an ihrem Gesicht, ehe er seine Lippen auf ihre legte. Ginny, komplett überrumpelt mit dieser Aktion, hielt einfach still und genoss innerlich die aufkommenden Gefühle, die ein Kribbeln in ihrem Bauch verursachten. Scheu erwiderte sie den Kuss, ließ sich in die leichte Umarmung fallen, in der Salazar sie gefangen hielt, indem er einen Arm um ihre Taille legte, sie somit näher an sich zog, bis sich ihre Unterkörper berührten. Räuspernd löste sich die Feuerfee von dem Vampir. „Auch dir frohe Weihnachten.“, sagte sie anstandshalber, als sie einen Schritt zurücktrat…“Und tut mir Leid.“, entschuldigte sie sich zögerlich. Wofür wusste sie selbst nicht genau. Vielleicht, weil sie ihm immer noch nicht verziehen hatte, vielleicht, weil sie sich selbst nicht verzeihen konnte, sie wusste nur, dass sie sich entschuldigen musste. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Salazars wohl geformte Lippen, welches Ginny erwiderte. Dann war Godrics Hufgetrappel zu hören und sein Pferd preschte mit seinem Reiter aus dem weißen Wald… Ende Kapitel 15: 15. Dezember: Ein Nachmittag in der Stadt (VampireKnight) --------------------------------------------------------------------- Mit einem sauberen Schnitt trennte ich meinem Gegenüber den Kopf von den Schultern. Nur kurze Zeit später zerfiel sein Leib zu Asche und verschwand in der Nacht. Ich atmete einmal tief durch, schloss meine Augen langsam und steckte mein Schwert zurück in die Scheide. Meine harten Gesichtszüge wurden nach und nach wieder weicher – so wie man mein Gesicht eher kannte. Nur meine Hand war noch immer verkrampft um den Griff meines Schwertes geschlungen. Ich schlug meine Augen schnell auf und fand mich in einem Zimmer wieder. Es war Nacht – genau wie damals. Ich hätte nie gedacht, dass ich zu solch einer Tat fähig wäre. Nie hätte ich gedacht, dass ich in jener Nacht das Leben meines Großvaters beenden würde. Ich vermutete, dass niemand davon wusste. Niemand. Bis auf… „Du schläfst mir eindeutig zu lange.“, eine elegante Frau mit langem, goldenem Haar betrat mein Zimmer und schritt an mein Bett heran. Es war Sara Shirabuki. Und es war auch ihr Anwesen, in dem ich mich bereits seit einer Woche von dem Kampf gegen Oji-sama erholte. Sie strich mir die Bettdecke leicht vom Oberkörper und drückte mit ihren Fingern gegen meinen Brustkorb, woraufhin ich mein Gesicht verzog und etwas Luft zwischen meinen Zähnen einzog. „Würdest du das lassen…?“, murmelte ich schmerzerfüllt. Sara schmunzelte nur, nahm ihre Hand aber von meinem Brustkorb weg. „Ichio hat dich wirklich schlimm erwischt. Aber bei weitem nicht so schlimm wie du ihn…nicht wahr?“ Ich ging nicht weiter auf sie ein, sondern richtete mich langsam auf und legte mir eine Hand auf die Wunde, während Sara wieder in Richtung Tür ging. „Mach dich fertig.“, befiel sie mir mit einem ernsten Unterton in der Stimme. „Ich fahre gleich in die Stadt und du wirst mich begleiten.“ „Ich bin verwundet.“, erinnerte ich sie trocken. „Dein Brustkorb. Nicht deine Beine.“, mit diesen Worten verließ sie mein Zimmer und ich machte mich schließlich widerwillig für die Stadt fertig. Um Sara nicht allzu lange auf mich warten zu lassen, bemühte ich mich, trotz leichter Schmerzen, mich zu beeilen. Als ich unten in der Lobby ankam, stand sie bereits dort und schloss gerade ihren Wintermantel. „Da bist du ja, Takuma.“ Sobald mein Fuß die letze Treppenstufe verlassen hatte, drehte sie sich auf dem Absatz um, verließ das Anwesen und stieg draußen in eine Kutsche. Ich folgte ihr. Die Stadt war heute sehr voll. Das wunderte mich nicht, da in neun Tagen bereits Weihnachten war und die meisten Menschen nun die in Stadt gingen, um Geschenke zu kaufen. Mich wunderte eher etwas anderes: Was wollte Sara-san in der Stadt? Ich stieg aus der Kutsche aus und hielt ihr meine Hand als Hilfe hin, welche sie annahm und ebenfalls aus der Kutsche stieg. Sie ließ ihren Blick kurz über die aufgeregte Menschenmenge wandert und atmete durch. „Die Vorweihnachtszeit.“, ein Lächeln schlich sich nun auf ihre Lippen. „Eine wirklich wundervolle Zeit. So viele Menschen…“ „Sara-san.“, ich lehnte mich leicht zu ihr herunter und senkte meine Stimme etwas. „Du willst doch nicht etwa eine Dummheit begehen, hier in der Öffentlichkeit.“ „Komm.“, lächelnd hakte sich die schöne Reinblüterin bei mir ein und zog mich mit sich. „Die Stadt ist zu dieser Zeit ein herrlicher Ort zum Amüsieren.“ Die Stadt war prächtig für das kommende Fest geschmückt, die Luft war erfüllt von dem Duft von Glühwein und Süßigkeiten und von überall konnte man Gelächter der Menschen vernehmen, untermalt von festlicher Weihnachtsmusik. Sichtlich amüsiert ging Sara, mit mir an ihrer Seite, durch die Menschenmassen. „Es wäre nicht klug hier etwas zu tun.“, sagte ich ruhig, während ich bereits die Blicke der Menschen bemerkte, die langsam auf Sara und mich aufmerksam wurden. „Still jetzt.“, zischte sie leicht gereizt. „Ich weiß mich zu benehmen.“ Ich nickte nur und versuchte ihrer Aussage Glauben zu schenken. Sara hingegen war wieder vollkommen begeistert von den vielen jungen Menschen, die ausgelassen durch die Stadt schlenderten. Wir blieben ungefähr zwei Stunden in der überfüllten Stadt, bis wir zurück zur Kutsche gingen. Sara ging voran und ich trottete einige Schritte hinter ihr her, beladen mit der einen oder anderen Tüte, bis wir wieder die Kutsche erreichten, in welcher ich die Tüten verstaute. „Ich wusste gar nicht, dass du Geschenke kaufen wolltest. Für wen sind sie, wenn ich fragen darf?“, fragte ich vorsichtig. „Für niemanden.“, sagte sie nur und stieg ein. Als auch ich wieder in die Kutsche einstieg und die Tür schloss, setze sie sich in Bewegung und brachte uns zurück zum Anwesen Shirabuki. Während der Fahrt blickte Sara ruhig aus dem Fenster. „Am 25.Dezember findet eine Abendgesellschaft im Anwesen Kuran statt.“, sagte sie und blickte zu mir. „Und auch du wirst dort hingehen.“ „Was…?“, leicht verunsichert blickte ich zu Sara rüber. Ich war noch gar nicht darauf vorbereitet Kaname wieder zu sehen, denn seit gut zwei Wochen hatte ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet. „Muss das sein?“ „Aber ja.“, sie nickte leicht und schenkte mir ein liebes Lächeln. „Ich brauche dort jemanden, der dafür sorgt, dass mein Glas stets gefüllt ist.“ Allein der Gedanke, dass ich bei dieser Abendgesellschaft vermutlich Kaname gegenüberstehen würde, war mir etwas unangenehm, da ich in keinster Weise versucht hatte, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Andererseits war ich mir sicher, dass Kaname schon längst wusste, wo ich mich befand. Er trägt nicht ohne Grund den Titel >König<. Kapitel 16: 16. Dezember: Die Schneekönigin (StarWars) ------------------------------------------------------ Die Schneekönigin Im Archiv des Jedi-Tempels auf Coruscant war es immer ruhig, doch heute erschien die Ruhe Qui-Gon noch vollkommener. Er schob es auf den Umstand, dass die tippelnden Schritte und hellen Stimmen der Jünglinge und jüngeren Padawane fast gänzlich fehlten. Nur einige unglückliche oder besonders folgsame Seelen trieben sich heute im Archiv herum, schneite es doch zum ersten Mal diesen Winter stark genug, damit eine dicke Schneedecke liegen blieb. Selbst einige ausgebildete Jedi-Ritter beteiligten sich an den Schneeballschlachten, die allerorts ausbrachen. So kam es, dass Qui-Gon erst eine halbe Stunde zuvor Meister Sifo-Dyas dabei gesehen hatte, wie er mit einigen Halbstarken eine Allianz gegen eine ganze Horde Jünglinge bildete. Schmunzelnd schüttelte der Jedi den Kopf. Offenbar brachte der viele Schnee Frostbeulen am Hirn von so ziemlich jedem mit sich. Doch eine derart unbeschwerte Stimmung war viel zu selten und kostbar, um den Miesmacher zu spielen und einen Meister des hohen Rates auf sein kindliches Verhalten aufmerksam zu machen. …Und außerdem fand Qui-Gon es doch irgendwie belustigend. Vermutlich würde sein halbstarker Padawan ihn früher oder später ebenfalls noch mit Schnee beschmeißen. Doch augenblicklich befand Qui-Gon sich noch auf der Suche nach ebenjenem halbstarken Padawan, der sich den gesamten Tag über ungewohnt ruhig verhalten hatte. Xanatos hatte ein einnehmendes Wesen und legte eine überaus charmante Art an den Tag, sodass es selten vorkam, dass Qui-Gon bis zum Mittagessen nichts von ihm hörte. Und da sich nun der Nachmittag auch schon dem Ende neigte, sah er sich gezwungen mal nach dem Rechten zu sehen. Gemächlich durchschritt Qui-Gon die hohen Regalreihen des Archivs und folgte dabei seinem Instinkt. Dieser hatte ihn schon das eine oder andere Mal zu Xanatos geführt. Und so auch heute. Doch offenbar hatte Qui-Gon sich umsonst gesorgt. Sein Padawan saß vor einem Bildschirm und las, gut ausgerüstet mit einer Kanne Tee. Leise schlich der Jedi näher, um Xanatos nicht aus seiner Lektüre zu reißen, aber dennoch einen Blick darauf werfen zu können. »Und die Schneekönigin flog davon, und Kay saß allein in dem viele Meilen großen, leeren Eissaal, betrachtete die Eisstücke und dachte so scharf, dass es in ihm knackte. Steif und still saß er: Man hätte glauben sollen, er wäre erfroren.« „Ihr braucht Euch nicht an mich heranzuschleichen, Meister. Soweit ich weiß, seid Ihr nicht mein Feind.“ In den letzten Monaten war Xanatos Stimme tiefer geworden. „Das bin ich nicht.“, pflichtete Qui-Gon dem Schwarzhaarigen bei. „Wie kommt es, dass du hier sitzt und liest, während alle Welt draußen im Schnee zu liegen scheint?“ Xanatos grinste kurz. „Ich weiß nicht. Meine Freunde wälzen sich sicherlich auch draußen, aber … Mir war nach etwas Ruhe.“ „Gibt es dazu einen bestimmten Anlass oder muss ich mir Sorgen machen?“ Erneut breitete sich ein Grinsen auf Xanatos’ Gesicht aus. „Es ist alles bestens. Möchtet Ihr Tee?“ „Nein, danke. Ich habe vorhin erst eine ganze Menge Pfefferminztee mit Adi Gallia getrunken.“ Erneut huschte Qui-Gons Blick kurz auf den Bildschirm vor Xanatos. „Was liest du?“ „Die Schneekönigin. Ein Märchen von einem Mann namens Hans Christian Andersen. Mir gefällt die Geschichte.“ Der Jedi nickte. „Von Kay, der einen Spiegelsplitter in Herz und Auge hat und dadurch nur noch das Hässliche sieht, und der kleinen Gerda, die loszieht um ihren Freund zu suchen.“ „Ah, ich sehe Ihr habt Eure Hausaufgaben gemacht, Meister.“ Ein Lächeln trat auf Qui-Gons Lippen. „Ich habe als Kind viele, viele Märchen verschlungen. Und nicht nur Märchen der Menschen, sondern auch von vielen anderen Spezies.“ Xanatos nickte knapp und hob seine Tasse an die Lippen, um einen Schluck zu nehmen. Sein Blick richtete sich dabei wieder auf den Text vor ihm. Dabei sah es von Qui-Gons Position so aus, als würde der Bildschirm sich lediglich in einem Auge spiegeln. Als wäre ein glänzender Splitter in Xanatos’ Auge geraten. Es kribbelte in Qui-Gons Hinterkopf und eine wage aber unangenehme Vorahnung überkam ihn. Kapitel 17: 17. Dezember: Der große Bruder (HerrDerRinge) --------------------------------------------------------- Aufmerksam die Grenzen Lothlóriens im Auge behaltend, richtete ich meine Schicht beim Dienst der Grenzwärter ab. Die Ausbildung hatte ich gerade erst frisch hinter mir. Um mich und meine Brüder, Rúmil und Orophin so gut wie es ging zu versorgen, war ich auf das mir gemachte Angebot eingegangen. Denn wer sollte sich schließlich um die beiden Kinder außer mir? Unsere Eltern waren vor einigen Jahren bei einer Reise ums Leben gekommen, kaltblütig ermordet von Orks. Nun hatten meine Brüder und ich nur noch uns gegenseitig. Und da ich der große Bruder bin, bin ich für die beiden verantwortlich. Zudem muss ich sagen, dass die beiden es mir auch sehr leicht machen. Sie sind sehr verantwortungsbewusst und wissen, dass ich den größten Teil des Tages nicht zu Hause bin und sie sich selbst versorgen müssen. Dies funktioniert sehr gut. Beide befinden sich derzeitig auch in der Ausbildung zum Grenzwärter. Es läuft gut und sie lernen schnell. Etwas Besseres kann mir nicht passieren. so brauche ich mir um meine Brüder keine Sorgen machen. „Haldir?“, erschallte der Ruf vom Fuße des Baumes, auf dem ich mich niedergelassen hatte. Ohne meinen Blick von der Ferne zu richten, antwortete ich mit einem knappen „Ja?“. „Was machst du hier?“ Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Meine Wache abhalten, was sonst?“ „Warum, bei Eru, bist du nicht bei deinen Brüdern? Rúmil soll es wirklich schlimm erwischt haben.“ Mit einem Ruck wandte ich mich zu dem am Boden stehenden Elben. „Wie Rúmil hat es schlimm erwischt? Was ist passiert?“, schrie ich den armen Kerl schon halb an. Ungläubig schaute dieser mich wiederum an. „Du weißt es nicht? Bei einem Übungskampf hat ihn ein Schwert am Oberschenkel erwischt. Orophin hat ihn nach Hause gebracht und kümmert sich dort um ihn.“ Ich brauchte erst mal eine Minute, um diese Neuigkeiten zu verarbeiten und befand mich in der nächsten Minute bereits mit beiden Beinen auf dem Boden. „Du übernimmst die Wache“, war das einzige, was mein Kollege noch hörte. Von mir blieb nur noch eine Staubwolke zu sehen. So schnell war ich in meinem Leben noch nie gelaufen, doch ich wusste ja nicht, wie schlimm es um meinen Bruder stand. Ich würde es nicht überleben einen von ihnen zu verlieren. Die Tür zu unserem Heim gegen die Wand knallend, sprang ich förmlich ins Schlafzimmer aus dem bereits Geräusche hervordrangen. „Rúmil, Orophin?“ Mit angehaltenem Atem erblickte ich die beiden auf dem Bett, der Verletzte natürlich liegend, während der andere auf der Bettkante saß. Beide blickten mir mit leichter Besorgnis entgegen. Sofort war ich an deren Seite. „Rúmil, wie geht es dir? Ist die Verletzung schlimm?“, wollte ich bereits nach der Verletzung sehen, als mich dessen Hände zurückhielten und mich dazu brachte ihm in die Augen zu sehen. „Mir geht es gut. Ich war nur etwas unachtsam. Warum bist du gekommen? Du hast doch noch Schicht“, fragte er doch tatsächlich. „Da brauch ich doch nicht lange zu überlegen. Du bist verletzt. Natürlich lasse ich da meinen Job liegen und sehe nach dir. Ist bei dir auch alles okay, Orophin?“, wandte ich mich an meinen anderen Bruder. Dieser bedachte mich jedoch nur mit einem nachsichtigen Lächeln. „Es ist schon nicht leicht aus seiner Rolle zu schlüpfen, oder großer Bruder?“ Kapitel 18: 18. Dezember: Der Weihnachtsmarkt (HarryPotter) ----------------------------------------------------------- Der Weihnachtsmarkt (HerminexSiriusxRegulus) Ein großer Mann rempelte mich an und nur Sirius, der mich am Rücken stützte, verhinderte, dass ich ins Straucheln geriet. Wüten funkelte ich den Mann an, der mich einfach angerempelt hatte, aber dieser ging bereits weiter, ohne mich überhaupt eines Blickes zu beachten . Angewidert über dieses Verhalten schnaubte ich empört und wandte mich meinen beiden Gefährten wieder zu. Beruhigend lächelte mich Regulus an, als Sirius seine Hand auf meinem Rücken ließ, obwohl wir nur das nötigste an Körperkontakt hielten. Ich hatte meine Wut nie ganz vergessen können, über den Grund, den er mir und Harry damals nannte, weswegen er uns verlassen hatte, um uns im Endeffekt zu schützen. Ich erbarmte mich lediglich wegen seines magischen Wesen…und leider auch meines, dass nach Berührung und Nähe schrie. Je mehr ich mich gegen unsere Verbindung zu wehren schien, desto mehr wollte mein magisches Wesen ihre Nähe, das war sehr frustrierend für mich. Da ihre anderen Freunde alle Weihnachten mit ihren Gefährten feierten und sie erst morgen in der Großen Halle wieder aufeinander treffen würden, hatte sie sich zähneknirschend dem Vorschlag von Regulus gebeugt, der mit ihnen auf den Weihnachtsmarkt in der Muggelwelt wollte. Mehrere Holzhütten standen nebeneinander, alle mit wunderbar funkelnden Leuchtgirlanden in den verschiedensten Farben geschmückt, zusätzlich waren Weihnachtsbaumkugeln angebracht oder anderer Schmuck, der typisch für das Christfest war, jedoch bot jede andere Hütte ihre eigene Besonderheit an. Da gab es Glühwein, Mutzen, Crepes, verschiedene Teesorten, aber auch Bratwürste mit Weißbrot. Das Abendessen oder zumindest der kurze Aufenthalt war damit bei weitem abgedeckt. Handgemachter Schmuck, Taschen und Winterbekleidung wurden ebenfalls angeboten, falls der ein oder andere noch ein Weihnachtsgeschenk suchte oder sich nicht warm genug angezogen hatte, obwohl er damit rechnen musste, dass es auf dem Weihnachtsmarkt ein bisschen länger dauern konnte, wenn man sich mit Freunden verquatschte. Jedoch das absolut besondere an diesem Weihnachtsmarkt, war die mit Eis bedeckte Schlittschuhlaufbahn, die einen elementaren Teil der Einnahmen des Marktes beisteuerte. „Möchtest du einen Glühwein oder doch lieber einen Kakao?“, fragte Regulus mich und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Minderjährig bist du ja nicht mehr.“, schmunzelte der Braunhaarige, lächelte mich dabei charmant an, sodass mir die Röte ins Gesicht schoss, aber diese Tatsache nicht bemerkt wurde, weil meine Wangen ohnehin schon durch die Kälte gerötet waren. „Einen Glühwein, bitte.“, erwiderte ich mutig. „Willst du unsere Gefährtin etwa abfüllen?“, fragte Sirius Regulus mit vor Belustigung hochgezogenen Augenbrauen. Genervt verdrehte ich die Augen. Natürlich musste Sirius wieder auf diese Art und Weise denken. Leicht rammte ich ihm den Ellbogen in die Seite und sah ihn strafend an, als er sich mit verblüfftem Gesichtsausdruck zu mir umdrehte. „Wofür war der denn?“, fragte er beleidigt, machte dabei den Eindruck eines kleines Kindes, dass nicht das bekam, was es wollte, obwohl…vielleicht war er das innerlich auch noch. „Du weißt ganz genau, wofür!“, zischte ich ihn an, schlüpfte unter seinem Arm hindurch und kuschelte sich an Regulus Seite, der mühsam ein Grinsen unterdrückte. Herausfordernd lehnte sich Sirius zu mir und Regulus über den Tisch. „Mal sehen ob du noch so eine große Klappe hast, wenn du gegen mich Eislaufen musst.“, warnte er mit knurriger Stimme. Selbstsicher beugte ich mich ebenfalls vor, sodass unsere Gesichter gar nicht mehr soweit voneinander entfernt waren. Der Ältere hätte sich nur ein paar Zentimeter überraschend vorbeugen müssen, um meinen Mund mit seinen einzufangen. Mein Herz hüpfte bei diesem Gedanken auf und ab vor Aufregung. Der Gedanke gefiel mir sogar ein wenig. „Wer sagt dir denn, dass ich gegen dich Eislaufe?“, fragte ich provozierend. Selbstsicher lächelte mich der andere an. „Weil du nie einer Herausforderung widerstehen kannst.“ …Verdammt! Damit hatte er sogar Recht! Ende Kapitel 19: 19. Dezember: "Ich kann dich ja nicht ewig hier einsperren..." (VampireKnight) ------------------------------------------------------------------------------------------ Es war still. Überall. In jedem Raum des Anwesens, welches unter der Erde eingebettet war und deshalb auch keinerlei Fenster besaß. Kaname hatte vor ungefähr einer Stunde das Anwesen verlassen, um in die Stadt zu gehen. Wie gerne hätte ich ihn dort hin begleitet, denn zurzeit war der Weihnachtsmarkt in der Stadt aufgebaut und schon früher, als ich noch ein Mensch war, habe ich es geliebt dort hinüber zu schlendern. Vor ungefähr einem Jahr war ich das letzte Mal draußen. Vor ungefähr einem Jahr war ich noch ein Mensch. Aber nun war ich hier. Unter der Erde. Kaname versteckte mich vor der Welt. Er sagte immer, er wolle mich beschützen und deshalb fand er es besser, dass ich in meiner Anfangszeit als Reinblüterin nicht zu vielen anderen Vampiren begegnete. Andererseits begründete er sein Verhalten auch manchmal mit der Aussage, dass er mich mit niemandem teilen möchte und mich deshalb wie seinen Schatz hütet. Ich musste schmunzeln, als ich mich an diese Aussage erinnerte, während ich durch einen der langen Korridore ging. Ich warf einen kurzen Blick auf eine Wanduhr. Wann Kaname wohl wieder nach Hause kommt? Ob er mir etwas aus der Stadt mitbringt? Liegt eigentlich schon der erste Schnee? Gedankenverloren biss ich mir leicht auf die Unterlippe und schlich mich neugierig zu der großen Eingangstür, die zu einem Tunnel führte, der einen an die Oberfläche brachte. Bis jetzt bin ich nur einmal durch diesen Tunnel geschritten, allerdings nicht hinauf. Unentschlossen erhob ich meine Hand Richtung Türgriff, senkte sie aber sofort wieder. Kaname würde mit Sicherheit sehr böse werden, wenn ich einfach so nach draußen gehe. Letztendlich überwiegte die Neugierde, was mich dazu brachte, die schwere Tür doch noch zu öffnen und durch den Türspalt raus zu schlüpfen. Der Tunnel hinter der Tür war kalt und nur schwach durch einige Fackeln beleuchtet. Nach einigen Schritten kam mir eine kalte, frische Brise entgegen. Schnee? Es roch nach frischem Schnee. In der Ferne konnte ich bereits das Ende des Tunnels erkennen und ich bemerkte gar nicht, dass meine Schritte immer schneller wurden. Bevor ich das Ende allerdings erreichte, blieb ich ruckartig stehen - nicht freiwillig. Jemand hatte von hinten seine Arme fest um meinen Oberkörper geschlungen, um mich so zum Stehen zu bringen. Vor Schreck und durch den Druck an meinem Brustkorb, atmete ich einmal schwer aus und wandte meinen Kopf etwas zur Seite, um zu sehen, wer mich am Gehen hinderte. „Wohin des Wegs, junges Fräulein?“ „Kaname-o-nii-sama…“, murmelte ich ertappt und wandte meinen Blick von ihm ab. Ich legte ihm eine Hand auf die Arme, die mich noch immer festhielten – der Stoff seines Mantels war kalt und feucht. „Schneit es…?“ „Ja.“, antwortete er mir und nickte leicht. „Doll?“, fragte ich, um etwas von der Situation abzulenken. Kaname ging auf meine Fragerei allerdings nicht weiter ein, sondern hob mich hoch, wandte sich um und ging mit mir zurück in Richtung Eingangstür. „Was machst du denn, Yuki…?“, er blickte kurz an mir hinunter, als er mich zurück ins Anwesen brachte. „Wenn du dich das nächste Mal nach draußen schleichen möchtest, zieh dir doch wenigstens deinen Mantel und deine Schuhe an.“ Als wir schließlich wieder die Eingangshalle des unterirdischen Anwesens erreichten, setzte mich Kaname wieder behutsam ab und blickte zu mir runter. Ich wich seinem Blick peinlich berührt aus, während er mir liebevoll über den Kopf strich. „Ich hab dir etwas mitgebracht.“, erzählte er mir, während er eine Tüte in seiner Hand, die mir noch gar nicht aufgefallen war, zum Rascheln brachte. Neugierig blickte ich zu der weißen Tüte. „Komm.“ Nachdem Kaname aus seinem Mantel und seinen Schuhen geschlüpft war, ging er ins warme Wohnzimmer und ich folgte ihm gespannt. Als wir schließlich beide auf dem großen Sofa Platz nahmen, zog Kaname eine schwarze Schatulle aus der Tüte und überreichte sie mir. „Ich hoffe, es gefällt dir.“ Neugierig öffnete ich die Schatulle, die von innen mit rotem Samt verkleidet war. Zwischen dem roten Stoff lag eine Kette, an der ein Eiskristall befestigt wurde. Vorsichtig strich ich mit der Fingerspitze über den Kristall. „Er schmilzt gar nicht.“, bemerkte ich und blickte zu Kaname rauf. „Stimmt. Ich habe es ihm verboten.“, sagte Kaname mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Auch ich musste nun lächeln. „Das ist wirklich sehr hübsch…“, sagte ich noch und begutachtete die Kette erneut. „Dreh dich um.“ Kaname nahm die Kette nun aus der Schatulle und kam mir etwas näher, wodurch mein Herz etwas unruhiger zu Schlagen schien. Ich wandte ihm den Rücken zu und strich mir mein langes Haar über die Schulter nach vorne, sodass sie ihn nicht störten. Sobald ich ihm meinen Rücken zugewandt hatte, legte er mir die Kette um den Hals und berührte meine Haut dabei leicht mit seinen Fingerspitzen, was mich erschauern ließ. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf leicht auf die Seite. Nun spürte ich, dass auch Kanames Aura etwas unruhiger wurde und nur kurze Zeit später berührten seine Lippen meinen Hals. Neckisch biss er mir leicht in die Haut, ohne mich großartig zu verletzen. „Du bringst mich ganz um den Verstand, wenn du dich mir so anbietest…Yuki…“, raunte Kaname gegen meine Haut, bis er sich schließlich wieder von mir entfernte. Ich lächelte, berührte die Kette um meinen Hals leicht und begutachtete noch einmal den schönen Kristall. „Ich weiß, dass du gerne raus möchtest.“ „Wann darf ich denn endlich, O-nii-sama…?“, fragte ich und strich mit dem Daumen über den kalten Kristall. „Bald.“ „Wann?“, harkte ich nach und blickte nun wieder zu ihm hinauf. Er erwiderte meinen Blick, eine erhoffte Antwort blieb allerdings aus. Auch ich schwieg kurz. „Wie wäre es denn…in fünf Tagen?“ „Weihnachten.“, sagte er mit ruhiger Stimme, sein Blick war noch immer auf mich gerichtet. Ich nickte nur und wartete hoffnungsvoll ab, bis er seinen Blick schließlich von mir wandte. „Also gut…“ Augenblicklich breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. „Vielen Dank, Kaname-o-nii-sama!“ Auch Kaname lächelte nun. Liebevoll strich er mein langes Haar, welches noch immer nach vorne über der Schulter lag, nach hinten. „Ich kann dich ja nicht ewig hier einsperren…“, er schwieg einen kurzen Moment und zog neckisch seinen Mundwinkel hoch. „Oder?“ „Nein.“, brummte ich gespielt beleidigt und zupfte an Kanames vorbildlich gebundener Krawatte. Kapitel 20: 20. Dezember: Ruhige Momente (StarWars) --------------------------------------------------- Ruhige Momente Es war einer der Tage, an denen es nur hell war, weil viel Schnee lag und stetig mehr wurde. Die Sonne war versteckt hinter einer dicken Schicht aus Wolken und große Schneeflocken erschwerten die Sicht zusätzlich. Ebenso wie die Menge an Lebewesen, die sich über Coruscants Weihnachtsmarkt schob und es Luke Skywalker erschwerte das kleine Mädchen im Auge zu behalten, dass einige Meter vor ihm herlief. Doch dies war nur eine kleine Unannehmlichkeit, an der Luke sich nicht störte. Ein Chevin schob sich an ihm vorbei und als er das nächste Mal einige freie Meter vor sich hatte, fand sein Blick Allana, die vor einer der Süßigkeitenbuden stand. „Onkel Luke?“, rief sie fragend und sah sich nach ihm um. „Kaufst du mir Schoko-Erdbeeren? Bitte.“ Ein Lächeln legte sich auf Lukes Züge und er nickte. „Sicher.“ „Danke.“ Ein strahlendes Grinsen breitete sich auf Allanas Gesicht aus. Es kam selten vor, dass Luke alleine mit Allana unterwegs war. Han und Leia ließen ihre Enkelin nur selten aus den Augen. Doch als sich heute die ganze Familie zu einem späten Mittagessen in einem Restaurant getroffen hatte, hatte Ben Leia, Han und Jaina überredet mit ihm ins Kino zu gehen. Viel Überredungskunst seitens des Skywalker-Sprosses war allerdings nicht nötig gewesen, denn Jaina und Han hatten den Film ohnehin früher oder später sehen wollen. Und als Luke erklärt hatte, dass ihn der Film nicht wirklich interessierte und er stattdessen mit der zu jungen Allana auf den Weihnachtsmarkt gehen würde, hatte schließlich auch Leia eingewilligt. Und Luke machte es nichts aus. Das Interesse an kurzweiligen Actionfilmen hatte er verloren, seit sein Leben eben so einem glich. Außerdem war Allana ein aufgewecktes Kind und trotz ihres jungen Alters ein interessanter Gesprächpartner. Begeistert machte das Mädchen sich über die Erdbeeren her, nachdem Luke sie ihr ausgehändigt und sie bezahlt hatte. Mit ihrer freien Hand griff sie nach Lukes und umschloss diese. Unerwartet verspürte Luke einen kurzen Strich und fragte sich, woher er kam. Allana hatte nach seiner künstlichen rechten Hand gegriffen, sodass er die von ihrer Hand ausgehende Wärme nicht fühlen konnte. Und es stiegen Bilder des jungen Ben vor seinem inneren Auge auf. Luke erinnerte sich noch gut an die Zeit, als Ben ein Kleinkind gewesen war. Wie könnte er nicht, wenn zu dieser Zeit doch der Yuuzhan-Vong-Krieg getobt hatte. Luke schob die trüben Gedanken bei Seite, hatte Allana doch seine Hand bereits wieder losgelassen, weil etwas anderes ihre Aufmerksamkeit beansprucht hatte. So lief sie wieder vor, unter den wachsamen Blicken von Luke. Neben der Bande der kleinen Eisbahn blieb sie stehen und beobachtete die Lebewesen, die sich manchmal geschickt und manchmal ungeschickt, auf dem Eis bewegten. „Meine Mutter war früher einmal mit mir Schlittschuhlaufen.“, erklärte Allana und blickte zu ihrem Großonkel auf. . . . Gemeinsam mit Jaina, Tante Leia und Onkel Han verließ Ben Skywalker das Kino und machte sich auf den Weg in Richtung Weihnachtsmarkt, wo sie auf Luke und Allana treffen wollten. Sie waren sich alle einig in ihrem Urteil über den Film. Er gehörte zum typischen Popcorn-Kino, war aber durchaus sehenswert und bildete einen schönen Abschluss für einen gemeinsamen Tag. „Nun müssen wir nur noch unsere verloren gegangenen Schäfchen wieder einsammeln.“, meinte Han und versenkte die Hände in den Jackentaschen. Leia nickte und schlüpfte in ihre Handschuhe. „Wollen wir sie anrufen oder sehen, ob wir sie so finden. So groß ist der Weihnachtsmarkt schließlich nicht?“ „Ich denke, wir suchen sie so. Im Zweifelsfall können wir dann immer noch anrufen. Aber so haben wir die Gelegenheit auch noch einmal eine Runde über den Weihnachtsmarkt zu drehen.“, meinte Ben und stapfte neben seiner Tante her. Es war nicht so, dass er seine Verwandten nicht mochte, doch war es auch irgendwie etwas neues, mit Leia, Han und Jaina unterwegs zu sein. „Mein minderjähriger Cousin hofft doch nicht etwa auf einen Becher Glühwein, oder doch?“, fragte Jaina neckend und legte Ben einen Arm um die Schultern. „Ach Quatsch. Dad würde mir die Ohren langziehen, wenn er ihm besoffen in die Arme wanke.“ Han lachte. „Nicht nur dir, sondern auch uns. Aber ich denke nicht, dass du nach einem Becher Glühwein schon so voll wärest.“ „Wahrscheinlich auch wahr.“, stimmte Ben zu. „Dennoch werde ich diese Erfahrung – also Dad besoffen in die Arme wanken – möglichst lange aufschieben. Ich glaube, er wäre nicht allzu begeistert.“ „Vermutlich nicht. Wäre meiner aber auch nicht.“, stimmte Jaina zu und warf Han einen Blick zu. Der zuckte mit den Schultern. „So lange du es aus eigener Kraft nach Hause und ins Bett schaffst. Inzwischen bist du alt genug, zu machen, was du möchtest.“ Leia knuffte ihrem Mann in die Seite. „Bring sie nicht auf dumme Ideen.“ Das liebevolle Lächeln auf ihren Lippen strafte ihre schroffen Worte lügen. Ben konnte ebenfalls nicht umhin leicht zu grinsen. Tante Leia und Onkel Han waren schon ein einzigartiges Paar. Aber auch seine eigenen Eltern hatten die eine oder andere Marotte gehabt. Ben vermisste Mara noch immer und wusste, dass das nie ganz vergehen würde. Aber es half zu wissen, dass alle anderen in der Familie sie ebenfalls vermissten. Genauso wie sie auch Jacen vermissten – Jacen, nicht den Sith Darth Caedus. Nach einigen Minuten erreichten sie den Weihnachtsmarkt und begann zwischen den Buden umherzustreifen. Es dauerte einige Zeit, bis es schließlich Jaina war, die Allana und Luke ausmachte. „Leute, da hinten sind die beiden.“, meinte Jaina und deutete in die entsprechende Richtung. „Da auf der Eisbahn.“ „Was machen sie denn da?“, fragte Han ein wenig dümmlich nach, was seine Tochter die Augen verdrehen ließ. „Na, sie laufen Schlittschuh.“, antwortete Leia statt Jaina. Ben richtete seine Aufmerksamkeit nun ebenfalls auf die Eisbahn. Luke hielt sich in der Nähe von Allana, um diese aufzufangen, sollte sie das Gleichgewicht verlieren. Doch Ben kam nicht umhin zu bemerken, dass sie sich besser machte, als er es getan hätte. Er konnte dem Eislaufen nicht ganz so viel abgewinnen. Gemeinsam traten Han, Leia, Jaina und Ben an die Bande heran, um Luke und Allana zu beobachten. Das war dann auch der Moment, in dem Allana sie bemerkte und die Richtung änderte, um ihnen zu winken. Dabei kam sie Luke in den Weg und schließlich war es der Großmeister des Jedi-Ordens, der das Gleichgewicht verlor und wenig elegant auf dem Hosenboden landete. Ben konnte nicht anders, als in Lachen auszubrechen, in das Han und Jaina einstimmten. Leia verkniff sich ebenfalls nur mit Mühe ein Grinsen, während Allana sich bei ihrem Großonkel entschuldigte. Mit einem leichten Kopfschütteln winkte dieser ab und rappelte sich grinsend wieder auf. „Tja Dad, du wirst wohl doch langsam alt, nicht wahr?“, feixte Ben. Lukes Grinsen wurde ein wenig breiter. „Werde mal nicht frech, junger Mann. Vielleicht sollte ich doch noch den Weihnachtsmann anrufen und ihm ausrichten, dass du dir Socken wünschst.“ Kapitel 21: 21. Dezember: Der Reiter (HerrDerRinge) --------------------------------------------------- Und wieder einmal ist es soweit. Viel Spaß beim Lesen. Mit flatternden Haaren, geröteten Wangen und vor Freude klopfendem Herzen preschte ich mit meinem treuen Pferd „Sturmwind“, Freund und Beschützer zugleich, durch die Wälder die Edoras ihr eigen nennen konnte. Dies tat ich so oft wie ich es vermochte, wenn keine Arbeiten mich davon abhielten. So wie jetzt. Einfach den Wind um einen herum spüren, mit dem Pferde eine Einheit bilden und die blühende Natur um mich herum wahr nehmen. Für mich gab es nichts schöneres, als alle Pflichten hinter mich zu lassen und einfach mal ich sein können. Aus dem kleinen Wäldchen kommend, wollte ich mein Pferd Richtung Heimat lenken, da es Zeit wurde nach Hause zu reiten, als plötzlich ein anderer Reiter von rechts meinen Weg so scharf kreuzte, dass Sturmwind hoch ging und ich förmlich aus den Sattel gerissen wurde. Aus Reflex versuchte mich mit den Händen abzufangen und bereute es im nächsten Moment, als ein hässliches Knirschen ertönte und glühende Lava durch mein rechtes Handgelenk schoss. Sofort traten mir die Tränen in die Augen, während ich mein verletztes Handgelenk schützend an meinen Körper drückte, um es von weiteren Verletzungen abzuschirmen. Ein schmerzerfülltes Wimmern entfloh meinen Lippen, dann kniete schon Sturmwind neben mir und schnüffelte mich mit seinen Nüstern von oben bis unten ab. An meiner Verletzung blieb er hängen und fuhr vorsichtig darüber. Das brachte mich trotz des Schmerzes glatt zum Lächeln. Dieses Pferd war wirklich nicht mehr normal. Mich mühsam hinsetzend ließ ich meinen Blick schweifen, um den anderen Reiter ausfindig zu machen. Der konnte sich erst mal was anhören hier so rücksichtslos fremde Frau umzureiten. Ich musste auch gar nicht lange suchen, da der Unbekannte wohl anscheint bemerkt hatte, dass mein Pferd mich dank ihm abgeworfen hatte, und bereits auf mich zugeritten kam. Von weitem konnte ich erkennen, dass es sich um einen Soldat König Eomers handeln musste, da der Reiter den mir bekannten Helm mit den entsprechenden Wappen trug. Als dieser mich erreichte, gab er seinem Pferd nicht mal die Möglichkeit stehen zu bleiben, sondern sprang noch im Lauf ab und kniete im nächsten Moment an meiner Seite. „Verzeiht meine Unachtsamkeit, Mylady. Habt ihr euch bei dem Sturz verletzt?“, fragte er mit einer tiefen, rauchigen Stimme, die mir glatt einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Als er dann auch noch seinen Helm abnahm wusste ich überhaupt nicht mehr, wie ich mich verhalten sollte. Sanfte braune Augen blickten mir entgegen. Ein drei Tage zierte das markante Gesicht und goldene Haare umrahmten jenes. Der König von Edoras, Eomer, kniete an meiner Seite. Natürlich bemerkte er meine Sprachlosigkeit und schenkte mir darauf hin ein nachsichtiges Lächeln. Prompt spürte ich, wie mir das Blut ins Gesicht schoss und versuchte schnellstmöglich wieder auf die Beine zu kommen, ohne mich weiter zu verletzen. „Verzeiht, König Eomer. Ich habe euch nicht sofort erkannt. Es ist nur eine kleine Verletzung. Ihr könnt beruhigt euren Ausritt fortführen.“ Dieser überraschte mich jedoch im nächsten Moment. Denn Eomer ergriff meine Schultern und drückte mich behutsam auf den Boden. Erstarrt lag ich da und schaute ihn mit großen Augen an. Er wiederum schaute mich durchdringend an. „Lasst mich eure Verletzung ansehen. Mir scheint sie ist schmerzvoller, als ihr mir weismachen wollt.“ „Es ist wirklich nicht so schlimm“; versuchte ich seine Hände abzuschütteln. Doch das brachte ihn nur dazu seinen Griff zu verstärken. „Haltet still und zeigt mir euer Handgelenk.“ Mit zusammengebissenen Zähnen gab ich schließlich meinen Widerstand auf und hielt ihm zögerlich mein rechtes Handgelenk entgegen. Behutsam umfasste Eomer dieses und begann es abzutasten, bewegte es zudem, um ein Bruch des Knochens ausschließen zu können. „Der Knochen scheint intakt zu sein. Das Gelenk ist lediglich verstaucht. Ihr müsst den Arm die nächsten Tage ruhig halten, damit die Verletzung heilen kann“, diagnostizierte der König. „Danke, König Eomer“, wollte ich mich erneut aufrichten. Wie zuvor wurde ich an den Schultern zurückgehalten und hätte am liebsten vor Frustration geschrien, aber das hätte weder ihn noch mich weiter gebracht. „Ihr werdet nirgendwo hingehen“, eröffnete mir der werte Herr. „Und ihr denkt, dass ihr dies einfach so bestimmen könnt?“, reckte ich ihm herausfordernd mein Kinn entgegen. „Ihr habt Mut, Mylady. Spätestens jetzt, würde mir niemand mehr widersprechen.“ „Dann lasst euch eins gesagt haben, König Eomer. Ich werde euch immer widersprechen. Alleine um das letzte Wort zu haben“, erwiderte ich zuckersüß. Der Mann sollte mich kennenlernen. „Dann wird es zwischen uns beiden nicht langweilig werden“, erdreistete er sich mir dies ins Gesicht zu sagen und so schnell, wie Eomer mich auf seine Arme gehoben hatte, vermochte ich es nicht in irgendeiner Weise zu reagieren. „Wie könnt ihr es wagen. Lasst mich sofort runter“, fauchte ich ihn nach der Schrecksekunde an. „Verzeiht, Mylady, aber diesem Wunsch kann ich euch nicht erfüllen. Ich werde euch sicher nach Edoras geleiten und ein Zimmer herrichten lassen.“ „Was verleitet euch dazu zu glauben, ich würde bei euch in Edoras meine Verletzung heilen lassen. Dies vermag ich ebenso gut in meinem Heimatdorf“, kam schon fast trotzig meine Antwort. Ein Schmunzeln legte sich auf die Lippen des Königs. „Ihr werdet für eine lange Zeit bei mir bleiben.“ Argwöhnisch starrte ich ihn an. „Und ihr kommt wie darauf?“ „Das lasst vorerst mein Geheimnis sein. Außerdem scheint ihr mir im Vorteil zu sein, denn euch ist mein Name bereits bekannt. Wie darf ich euch nennen?“ Unwillig murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart. Eomer beugte sich leicht zu mir herunter, was mir kurz den Atem stocken ließ. Dies registrierte er durchaus, lenkte unser Gespräch jedoch nicht darauf. „Euer Name?“ „Aminah.“ Kapitel 22: 22. Dezember: Come to the dark side, we have cookies! (HarryPotter) ------------------------------------------------------------------------------- Come to the dark sight, we have cookies (LunaxNarzissaxBellatrix) Mit gehetztem Atem rannte ich quer durch das ganze Schloss, meterlange Gänge entlang, die unangenehm kalt durch die nicht vorhandene Heizung waren, bis ich endlich beim Ravenclaw-Turm ankam, nachdem ich mich mit meinen Freunden getroffen hatte, die alle schon total aufgeregt waren, wegen dem kommenden Weihnachtsfest mit ihren Gefährten. Ich hatte Neville noch bei seiner Entscheidung, was er denn überhaupt zu dem Treffen seiner Gefährten anziehen sollte, beraten, bevor er sich selbst noch zu viel aufrieb, um nachher noch einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Vor diesem Schicksal wollte sie ihrem besten Freund doch lieber bewahren, dafür hatte sie ihn zu gerne. Darüber hatte ich völlig die Zeit vergessen, sodass ich nun selbst in Begriff war zu spät zu meiner Verabredung mit Narzissa und Bellatrix, die zusammen mit mir Plätzchen backen wollten. Normaler Weise tat ich das immer mit meinem Vater, aber dieses Jahr würde ich zu Weihnachten nicht nach Hause zurückkehren, darum machte ich das mit meinen beiden Gefährtinnen. Schnell murmelte ich das Passwort zu unseren Gemächern und schlüpfte in unsere Räume, bevor sich das Porträt davor überhaupt gänzlich geöffnet hatte. Sofort drang ein angenehmer Geruch in meine Nase und ich schnupperte interessiert in der Luft. Es roch nach…Mandeln…Haselnuss…Schokolade, vielleicht sogar Zimt. Mmh…das versprach lecker zu werden. „Zissa, Bella, ich bin wieder zurück!“, flötete sie fröhlich, legte ihre Tasche auf einem Stuhl in der Wohnstube ab und schlenderte in die Küche hinüber, aus der bereits fröhliches Gelächter drang. Als ich in die Küche eintrat, herrschte dort ein regelrechter Mehlkrieg zwischen zwei erwachsenen Frauen, die momentan eher verspielten Jugendlichen glichen. „Was ist denn hier los?“, fragte ich kichernd mit vorgehaltener Hand. Überrascht über meine Stimme fuhren die beiden zu mir herum und sahen mich mit großen Augen an. Sie waren über und über mit Mehl bestäubt, als hätten sie sich die vollen Packungen um die Ohren geknallt! Bellatrix dunkle Haare waren puderweiß, als hätte sie einen frischen Anstrich bekommen. Das Haarewaschen würde definitiv länger als sonst dauern! „Beachte uns einfach nicht!“, grinste Narzissa mich an. „Schnapp dir eine Schürze und mach mit.“, forderte sie mich gespannt auf. Und zu mir sagten die Leute, ich sollte mich mehr realitätsnahe verhalten!, warf ich ihnen gedanklich vor. Ich war die Jugendliche! Ich durfte unvernünftig sein, aber die beiden doch nicht! Das warf nicht nur mein Weltbild über den Haufen! Sondern würde auch viele andere aus dem Konzept bringen, wenn sie davon erführen. Aber ich würde nicht zulassen, dass meinen Gefährtinnen etwas geschah. Zugegeben, allmählich kamen unsere Mitschüler dahinter, dass etwas zwischen uns vorging, was sich aus der Sicht vieler nicht schickte, aber wir waren magische Gefährten. Unser Bund würde für unser sehr langes Leben gelten und ich würde nicht zulassen, dass uns etwas entzweit bzw. entdreit. Ich griff nach der Schürze und band sie mir um meine schmale Taille, band sie mit einem geschickten Knoten an meiner Lendenwirbelsäule fest. Mit einem Zopfband band ich provisorisch meine langen, blonden Haare zurück. Bei mir würde das Mehl im Haar zwar nicht so stark auffallen, wie bei Bellatrix, aber ich hätte genauso Probleme beim Haarewaschen. Das wollte ich dann doch eher vermeiden. „Habt ihr euch bisher nur mit Mehl beschmissen oder auch schon was produktives getan?“; fragte ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht und ließ mich bereitwillig in Bellatrix Arme ziehen, mit denen sie mich sanft umfing. „Sei nicht so frech, Kleine.“, knurrte die Braunhaarige mir spielerisch ins Ohr, was mir eine leichte Gänsehaut verschaffte, wenn sie diese tiefe Stimmlage bei sich benutzte. „Wir haben bereits eine Ladung Nussplätzchen gemacht und eine mit Spekulatius. Du siehst, wir waren bereits fleißig am Werkeln, während du deine Zeit bei deinen Freunden vertrödelt hast!“ Täuschte ich mich oder klang sie wirklich ein wenig eingeschnappt, weil ich eine halbe Stunde zu spät kam? Vorsichtig spähte ich über meine Schulter in das Gesicht der Älteren. Eine tiefe Furche hatte sich in ihre Stirn gegraben, die sie versuchte zu glätten. Oha…Da hatte ich tatsächlich meine Gefährtinnen wegen meiner Unpünktlichkeit verärgert… „Entschuldigt.“, seufzte ich geschlagen. „Es war nicht meine Absicht mich zu verspäten, aber meine Freunde haben meine Hilfe gebraucht.“, festigte ich meine Meinung. Ich kannte Harry, Ron, Hermine, Ginny und Neville erst seit der fünften Klasse, also zweieinhalb Jahre, und ich hatte vor diese Freundschaft zu hegen und zu pflegen. Außerdem hatte Neville wirklich Hilfe gebraucht, ansonsten stünde er wahrscheinlich immer noch oben vor seinem Kleiderschrank und wüsste nicht, was er anziehen sollte! Als Entschuldigung, in der Hoffnung sie würden es als solche annehmen, hauchte ich beiden einen Kuss auf die Wange. Während Narzissa mir ein warmes Lächeln schenkte, schnaubte Bellatrix missbilligend. Sie war schon immer die Nachtragendere von den beiden Blackgeschwistern gewesen. „Ich entschädige dich nachher ausführlich.“, wisperte ich ihr zu und hatte anscheinend die richtigen Worte benutzt, denn sie presste mich besitzergreifender an sich. „Davon kannst du ausgehen!“, murrte sie in meine Haarpracht. „Also!“, kam ich zurück auf das eigentliche Thema. „Zeigt ihr mir die Kekse auch?“, fragte ich, weil ich unbedingt einen naschen wollte! Narzissa und Bellatrix konnten sooooo gut kochen! Das ging über keine Kuhhaut und hätte ich vor allem der Älteren nicht zugetraut, die man sich normaler Weise wegen ihrer Kleidung und Aufmachung einfach nicht in einer stink normalen Küche vorstellen konnte. Narzissa war diejenige, die reagierte, indem sie mich an die andere Küchentheke, hinaus aus den warmen Armen der anderen Frau, schob. Perplex starrte ich auf die runden Nussplätzchen, die zum Abkühlen in einer Keksbox lagen, von der der Deckel noch offen neben ihr lag. Mit einer hochgezogenen Augenbraue hob ich einen Keks aus der Dose und inspizierte ihn mit einem kritischen Blick, während ich die feinen Linien, die mit Lebensmittelstiften darauf geschrieben worden waren, nachverfolgte. „Das ist nicht euer Ernst oder?“, fragte ich, während sich mein Zwerchfell bereits zu einem Lacher verkrampfte. „Aber sicher doch!“, versicherte Bella mir stolz mit in die Hüften gestemmten Armen. „Und sag nichts: Ich weiß jetzt schon, dass das der Renner beim Weihnachtsessen für die Schülerschaft wird!“ Prustend hielt ich mir den Bauch, als ich in einen Lachkrampf verfiel, aus dem ich gar nicht mehr erholen wollte und der mir die Lachtränen über die Wangen jagte. Auf den Keksen stand mit schwarzer Schrift tatsächlich: Come to the dark sight, we have cookies! Ende Kapitel 23: 24. Dezember - Weihnachten auf Tatooine (Star Wars) --------------------------------------------------------------- Mir fällt es zu, die Geschichte heute zu veröffentlichen, was mich sehr freut. Auch wenn Teufelsweib wieder zu spät dran ist. Ich wünsche euch dennoch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das Jahr 2012! Weihnachten auf Tatooine Vom Himmel in die tiefsten Klüfte ein milder Stern hernieder lacht; vom Tannenwalde steigen Düfte und hauchen durch die Winterlüfte, und kerzenhelle wird die Nacht. - Theodor Storm Tatooine lag wie immer im heißen Licht der Zwillingssonnen. Das Thermometer zeigte Temperaturen weit oberhalb der 40 Grad an und das, obwohl es eigentlich Winter war. Winter bedeutete auf diesem ausgedörrten Planeten, dass die Temperatur um einige unbedeutende Grad fiel und es noch immer fast unerträglich heiß und trocken war. In ihrem Leben hatten die Bewohner von Cliegg Lars’ Feuchtfarm noch nie Schnee gesehen, außer auf Bildern im HoloNet. Und auch dieses Weihnachtsfest würde heiß und ohne Schnee sein, obwohl Shmi gerne einmal auf einem Planeten Weihnachten gefeiert hätte, auf dem es kalt war und Schnee lag und wo die Leute das Geld hatten, um sich Weihnachtsbeleuchtung leisten zu können. Auch in der Feuchtfarm hatten sie lediglich ein paar schlichte Lichterketten angebracht. Auch war Cliegg viel zu pragmatisch, um viel Geld für ein paar Lichter auszugeben. Dennoch freute Shmi sich auf die anstehenden Festtage. Die Grundstimmung im Hause der Familie Lars hatte sich ein wenig geändert und war nun sorgloser, als noch vor ein paar Wochen. Und außerdem war Beru – die Freundin von Owen – die meiste Zeit über bei ihnen zu besuch. Shmi mochte die junge Frau und freute sich, dass sie blieb. Und sie freute sich für Owen und Beru, dass sie dieses Weihnachten – das Fest der Liebe – gemeinsam verbringen konnten. Und sie hatte Cliegg an ihrer Seite. Nur Anakin fehlte ihr. Fehlte ihr in dieser Zeit mehr als sonst. Ein leises Seufzen kam ihr über die Lippen und Shmi ließ den Blick über den Horizont schweifen, dem die Zwillingssonnen sich bereits entgegen neigten. Gerne beobachtete sie den Sonnenuntergang und ließ dabei die Gedanken schweifen. Schnelle Schritte näherten sich ihr von hinten, aus Richtung des Hauseinganges. Nur wenige Sekunden später blieb Beru neben ihr stehen, die hellen Hosenbeine vom aufgewirbelten Sand staubigbraun. „Shmi? Komm mal mit nach drinnen. Das Weihnachtsgeschenk von Owen und mir ist ein wenig früher dran und kann leider nicht warten.“ Ein leichtes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der jungen Frau aus. Shmi nickte und riss sich von dem Sonnenuntergang los. Sie war sich nicht ganz sicher, was nun auf sie zukam. Doch sie hatte Vertrauen in ihren Stiefsohn und ihre Schwiegertochter in Spee, dass es nichts gemeines sein würde. Und so folgte Shmi Beru in das angenehm kühle Zimmer von Owen, das ihr seit einigen Tagen zu betreten verboten gewesen war. Den Grund dafür erkannte Shmi schnell – zumindest ging Shmi davon aus, dass es etwas damit zu tun hatte -, denn dort wo vor ein paar Tagen noch ein kleiner Tisch gestanden hatte, thronte nun eine leistungsstarke Kom-Einheit. Doch bevor Shmi fragen konnte, was es damit auf sich hatte, trat Owen mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht zur Seite und enthüllte das Hologramm eines gutaussehenden jungen Mannes, in den Gewändern eines Jedi-Ritters. Wie gefesselt bleib ihr Blick auf den jungen Mann gerichtet, auf dessen Gesicht sich nun ein strahlendes Grinsen ausbreitete. „Hey Mom, ich habe dich vermisst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)