100 Tage des Grauens...oder auch nicht? von maJinMa0 ================================================================================ Kapitel 7: Seto's turn ---------------------- Ein dröhnendes Hämmern breitete sich über die Schläfen hinweg, über die Seiten, Richtung Rückwand auf den gesamten Kopf aus. Erst öffnete er angestrengt ein Auge, aber nur leicht und langsam und dann ebenso vorsichtig und eigentlich sehr wiederwillig das Andere. Es war glücklicher Weise recht dunkel in dem Raum, da die Vorhänge zugezogen waren und das helle Tageslicht aussperrten. Helles Licht hätte ihn wohl jetzt umgebracht. Seto gähnte einmal ausgiebig und setzte sich dann vorsichtig und sehr langsam auf. Er stützte sich auf einen Arm und hielt sich mit der anderen Hand den Kopf. Das Ziehen war zwar nun verschwunden, dafür aber einem unerträglichen Puckern gewichen. Der Braunhaarige stöhnte leicht und setzte sich dann ganz auf. Er sah sich um und überlegte angestrengt, wann er von gestern Abend den Faden verloren hatte. Er war mit seinem Geschäftspartner in dem Billardzimmer gewesen und sie hatten sich über ein neues Projekt unterhalten und dann....dann war eigentlich nichts mehr. Scheinbar war er dennoch noch nüchtern genug gewesen, um in sein Bett zu kommen. Langsam schob er nun seine Beine aus dem Bett und erblickte auf dem Stuhl, der gegenüber an einem kleinen Tisch stand sein Sako und darunter seine Schuhe. Hatte er sich auch noch ausgezogen und alles ordentlich weg gelegt? Eine Meisterleistung, wie es ihm schien, aber dennoch sehr unwahrscheinlich. Langsam stellte er sich hin und wollte zu seinem Schrank gehen, als ihm ein starkes, flaues Gefühl durch den Magen schwang und ihm eine Säure artige Flüssigkeit die Kehle hoch schwappte. So schnell es ging, hastete er ins Bad und stützte sich über die Kloschüssel. Nachdem sein gestriges Abendessen wieder hoch gekommen war, blieb er zunächst eine Weile neben dem Klo sitzen, bevor er sich aufraffte und duschen ging. Er ewegte sich nur sehr langsam und konzentrierte sich darauf, was sein Magen so machte. Nachdem er erfolgreich geduscht und sich auch noch angezogen hatte, machte er sich auf den Weg, die Treppen hinunter, was ihm nur wankend gelang und begab er sich in die Küche, wo Albert, die Hausdame und der Koch waren und sich über den gestrigen Abend ausließen. Sie verstummten ertappt, als sie Seto erblickte, doch er hatte nichts wirklich schlimmes gehört. Eigentlich hatte er kein Wort verstanden, da sein Schädel noch immer mit dem Presslufthammer herum spielte. Sogleich sprang Albert auf und kam auf Seto zu. "Master Kaiba. Sie sind ja schrecklich blass. Soll ich ihnen einen Tee machen?" Seto nickte nur, ging wieder raus und schleppte sich in sein Arbeitszimmer, wo er sich in seinen lederüberzogenen Stuhl fallen ließ, den Kopf in den Nacken legte und die Augen schloss. Das Puckern in seinem Hirn wurde immer stärker und die Übelkeit somit auch. Er hoffte nun, dass wenigstens der Tee drin bleiben würde, bezweifelte es allerdings stark. Nach ein paar Minuten kam dann auch Albert rein und stellte ein kleines, silbernes Tablett auf den Tisch. der Geruch von Tee stiegt Seto in die Nase und er empfand zweierlei. Einerseits roch es so gut, dass er ihn am liebsten so brühendheiß getrunken hätte und andererseits rebellierte sein Magen dagegen an. Er öffnete die Augen und schaute auf die Tasse, doch dann fiel sein Blick auf etwas kleines, weißes, das daneben lag. Außerdem stand noch ein Glas Wasser dabei. Seto lächelte wissend. Albert war eben der Beste, wenn es um Diskretion ging. Er nahm die Aspirin und schluckte sie hinunter, spülte mit dem Wasser nach und seufzte erleichtert. "Sag mal Albert. Bin ich gestern allein ins Bett gekommen, oder hast du mir geholfen?" Albert lächelte und schüttelte den Kopf. "Weder. noch, Master Kaiba. Der junge Mr. Wheeler hat ihnen ins Bett geholfen.", sagte er und lächelte liebevoll. Er wusste natürlich, wie Seto über Joey dachte und anders herum, doch ihm war wohl aufgefallen, dass sich bei beiden etwas verändert hatte und gestern Abend hat man das sehr deutlich gemerkt. Setos Augen wurden größer und am liebsten hätte er sich nun wieder übergeben, doch diesmal nicht, weil sein Kater von einem anderen Stern war, sondern weil die Vorstellung einfach zu grauenvoll war. Joey Wheeler hatte ihm ins Bett geholfen, ihn ausgezogen? Angeekelt schüttelte er den Kopf. "Wie kommt diese Made dazu, sowas zu machen. Das ist doch gar nicht seine Aufgabe." Seine Aufgabe war, das zu tun, was Seto wollte und ihn dafür zu hassen und nichts weiter. Ihm zu helfen war nun das letzte, was er machen sollte. Albert zuckte die Schultern. "Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich es nicht machen musste.", meinte er nun, verbeugte sich dann leicht und ging wieder raus, hielt aber kurz inne und drehte sich zu Seto um. "Achso. Wünschen sie etwas zu essen?" Kaiba schüttelte wieder den Kopf und sah dann die verschlossene Tür an. Joey hatte ihn so gesehen und ihm auch noch geholfen. Eigentlich wollte Seto nicht so viel trinken, aber wenn ein geschätzter Geschäftspartner darauf besteht, kann man ja wohl schlecht ablehnen. Kaiba seufzte ratlos. Sollte er ihm nun danken, oder ihn anmeckern, weil er ihm geholfen hatte. Wahrscheinlich war es am besten, wenn er den gestrigen Abend vor Joey nicht weiter erwähnte. Seto stand auf und ging zum Fenster, schob den Vorhang leicht zur Seite und schaute abwesend auf den Garten. Was sollte er ihn als nächstes tun lassen. Putzen war ja mitlerweile schon langweilig, wie ihm schien. Er betrachtete die Blumen und die Sträucher und da kam es ihm. Er lachte leise vor sich hin und nahm sein Handy zur Hand. Er ließ es klingeln, bis die Mailbox ran ging und knurrte, legte auf und wählte erneut. Wenn er jetzt nicht abnahm, konnte er sich schon mal auf ein neues Outfit freuen. Ein paar hatte er noch im Petto und dann war da ja noch das Hundekostüm, das er schon seid einer Weile hatte. Dazu gab es natürlich noch ein schickes Halsband, aber der Moment für dieses Outfit war noch nicht gekommen. Nach einigen nervigen Tut-Geräuschen, hob dann endlich jemand ab. "Ja.....", ertönte eine müde, nuschelnde Stimme. "Wheeler!", schrie Seto in den Höhrer und von der anderen Seite hörte man nur einen Schrei und dann etwas, das klang, als wäre jemand aus dem Bett gefallen. "Kaiba, musst du mich so anbrüllen?" Er hätte sicherlich nicht gebrüllt, wenn er noch Kopfschmerzen gehabt hätte, die dank der Aspirin ja nun weg waren. Außerdem hatte man ihn warten lassen und das war etwas, dass er wirklich abgrundtief hasste. "Wieso nimmst du nicht ab?!" Seto hörte ein leises Seufzen. "Ich bin ein Mensch, ich muss auch mal schlafen. Ich habs eben nicht gehört....Was gibts denn?" Kaiba schluckte seine Wut runter und lächelte. "Dann geb ich dir, weil du ja auch nur ein mensch bist, zwei Stunden Zeit, um hier her zu kommen." Er schaute auf die Uhr. Es war jetzt 10:34. "Wenn du Punkt halb eins nicht in meinem Arbeitszimmer stehst, wartet zusätzlich zu deiner heutigen Aufgabe noch ein passendes Outfit auf dich." Er legte auf und lachte, anschließend drehte er sich zu seinem Tisch und setzte sich. Er drückte einen kleinen Knopf auf einer Gegensprechanlage, dessen Anschlüsse sich überall im Haus befanden. "Albert!" Er wartete kurz und dann kam die Antwort. "Ja Master Kaiba? Wünschen sie nun doch etwas zu Essen?" "Nein. Komm bitte mal in mein Büro, ich möchte, dass du etwas für mich besogst." Ein paar Minuten später stand sein Butler auch schon im Zimmer, mit Zettel und Stift im Anschlag, wartend auf Setos Order. "Ich will meinen Garten neu gestalten und ich will ausschließlich Pflanzen und Blumen mit weißen Blüten." Albert zog eine Augenbraue hoch, nickte dann aber und schrieb Kommentarlos den Wunsch auf. "Ich werde gleich alles veranlassen. Wann wollen sie die Pflanzen denn geliefert haben?" Seto schaute ihn an und lächelte. "Am besten sofort natürlich.", sagte er mit einer übertrieben freundlichen Stimme. Albert nickte stumm und verließ den Raum wieder. Triumphierend setzte Seto sich wieder hin, lehnte sich zurück und döste ein wenig, bis er nach ein paar Minuten eingeschlafen war. Er wurde wieder wach, als Albert abermals im Zimmer stand und vermutlich schon mehrfach seinen Namen gesagt hatte. Verschlafen blinzelte Seto und sah vor sich eine dampfende Tasse Kaffee. "Mr. Wheeler ist soeben eingetroffen.", sagte der Butler matt und hielt einen Zettel in der Hand. "Das, was sie bestellt haben, ist vor einer halben Stunde auch eingetroffen und befindet sich nun alles im Garten." Seto sah auf die Uhr und staunte. Er hatte geschlagene zwei Stunden regungslos in seinem Stuhl gesessen und geschlafen. Das passierte wirklich höchst selten. Für den Kaffee war er natürlich dankbar, aber das sagte er selbstredent nicht. "Und was ist das?", er deutete auf den Zettel und Albert trat näher. "Die Rechnung. Ihre Unterschrift fehlt noch. Der werte Herr, der die Sachen geliefert hat, wartet unten. Ich dachte mir aber, dafür würde es sich nicht lohnen, sie zu wecken, also sagte ich ihm, sie seien noch nicht da und er müsse warten." Seto nickte. "Sehr gut. Dann schick Wheeler mal rein." Er nahm die Rechnung, unterschrieb sie, gab sie Albert zurück und trank dann seinen Kaffee, während Albert Joey holte. Dieser stand auch fünf Minuten später in seinem Zimmer. "Ich war pünktlich!", verteidigte er sich gleich und hob unschuldig die Hände hoch. Joey wusste schließlich nicht, dass Seto eingeschlafen war, was ihn auch irgendwie beruhigte. "Ja ja, schon gut." Seto stellte die Tasse ab, stand auf und ging zu Joey rüber. "Bereit für deine Aufgabe?" Joey nickte nur und starrte ihn an. Ein Moment verging und diesen Moment hätte er lieber vermieden. Er stand viel zu nahe vor Joey und ihm kam wieder diese Vorstellung, wie er von dem Blonden ins Bett gebracht und ausgezogen worden war. Eine Horrorvorstellung. Nicht etwa, weil er Joey so hasste, sondern weil er in diesem Moment ein Schwäche gezeigt hatte. Seto ging schließlich wortlos an ihm vorbei zur Tür und Joey folgte. Er führte ihn nach unten und hinten raus, in den Garten. Joey schaute sich um und dann fragend zu Seto. "Siehst du diese Pflanzen da?" Er deutete auf die Lieferung und Joey nickte langsam. "Ich will, dass du die alten gegen diese dort austauscht. Du kannst dir ruhig Zeit lassen damit. Aber bitte sei fertig bevor sie alle verdorrt sind." Joey guckte ihn mit großen Augen an. "Zeit lassen im Sinne von....mehrere Tage? Oder wieder Tag und Nacht durcharbeiten.", fragte er mit einem misstrauischem Klang in der Stimme. Seto hob eine Augenbraue. "Du darfst sogar Pause machen und etwas essen, geschweige denn etwas trinken. Es ist glühend heiß und ich hab keine Lust, dass du tagelang ausfällst, weil du hier einen Sonnenstich beommen hast und deswegen..." Seto ging einen kleinen Steinpfad entlang, Joey natürlich hinterher und kam dann zu einem kleinen, überdachten Teeeckchen mit Tisch und Stühlen. Dieser kleine Fleck war sogar umzäunt und gab so ein wenig Privatsphäre, obwohl keine vorhanden war. Auf dem Tisch lag ein großer Strohhut mit einem kleinen Schleifchen, den Seto in die Hand nahm und ihn Joey reichte. "Deswegen wirst du den hier tragen." Seto beobachtete Joeys Gesicht und bekam genau das zu sehen, was er sich erhofft hatte. Joeys Kinnlade machte einen Satz nach unten und ein heiseres Atmen war zu hören. "Das Ding soll ich...." Joey sah Seto an, der nun wieder einen ernsten Blick hatte. Joey sollte sich doch nicht beschweren. Wie oft musste er ihm das denn noch sagen. Wie er es hasste, wenn seine Angestellten etwas zu meckern hatten und bei Joey störte es ihn noch mehr, weil er von Anfang an immer nur beleidigend war. Sicherlich trug Seto einiges dazu bei, dass Joey nur Gemeinheiten für ihn übrig hatte, aber bei ihrer ersten Begegnung hatte Joey ihn zuerst beleidigt und Seto wäre nicht Seto, wenn er das einfach so auf sich beruhen lassen würde. So wurde es zwischen ihnen immer brisanter und sie hassten sich immer mehr, doch allmählich war Seto isch gar nicht mehr so sicher, ob er ihn wirklich so sehr hasste. Speziell nach den letzten Wochen war ihm das bewusst geworden. Allerdings hatte es Joey mitlerweile wohl begriffen und brachte seid einiger Zeit keine Beschwerde mehr zu Ende. Er nahm den Hut und setzte ihn auf. Seto musste ein Lachen unterdrücken und beließ seine Miene steinhart. Joey sah zwar sehr albern aus, aber Seto musste schließlich die Form wahren. "Also dann. Wenn du etwas brauchst, steht Albert dir zur Verfügung, auch wenn meine Bedürfnisse Vorrang haben, wie du dir sicherlich denken kannst." Joey nickte und Seto machte sich nun wieder auf den Weg nach drinnen. Es war wirklich viel zu warm draußen und sein Arbeitszimmer war ja Gott sei Dank mit einer Klimaanlage ausgestattet. Er gab Albert gleich die Aufgabe am besten stündlich nach Joey zu sehen und zu fragen, ob er etwas brauchte. Der Braunhaarige war sich sicher, dass Joey sicherlich nicht von allein um etwas bitten würde, dazu war er sicherlih zu stolz und er behielt Recht. Aus seinem Arbeitszimmer konnte er ihn vortrefflich beobachten, was er eigentlich auch en ganzen Tag tat. Joey hatte sich zunächst die Blumenbeete vorgenommen, deren "Bewohner" er in einem großen Müllsack unterbrachte. Eine Stunde verging rasch und Albert kam pünktlich auf die Minute nach draußen und erkundigte sich nach dem Wohlbefinden Joeys. Ein paar Sätze, oder auch nur Wörter wurden gewechselt und nach ein paar Minuten kam er mit einem Tablett wieder. Er stellte es auf den kleinen Tisch in der Teeecke. Kaiba hatte auf dem Tablett einen Glaskrug und ein Glas gesehen. Wahrscheinlich war der Krug mit Limonade gefüllt, oder mit Wasser. Jedenfalls mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Joey ging von da an alle zwanzig Minuten etwas trinken und nachdem alle Blumenbeete, von denen es ja nicht grade wenig gab, gesäubert waren, nahm er sich passendes Werkzeug und richtete die Beete so her, dass sie wieder bepflanz werden konnten. Vier Stunden hatte Joey nun schon damit verbracht die Beete zu bearbeiten, als Albert abermals mit einem, nun größeren Tablett nach draußen kam. Ein neuer Krug und ein Teller waren darauf. Scheinbar handelte Albert nun von allein, anstatt ständig raus zu Joey zu marschieren. Seto hatte sich mit seinem Stuhl ans Fenster gesetzt und sich ein Buch genommen, um nebenbei ein wenig zu lesen. Joey beobachten war zwar spannend, aber so spannend, um Stunden damit zu verbringen nun auch wieder nicht. Albert brachte auch ihm etwas zu essen und erledigte dies stumm. Es ging ihn schließlich absolut nichts an, wieso Seto mit einem Buch am Fenster saß und nicht ins Buch schaute, sondern in seinen Garten. Der Tag neigte sich allmählich dem Ende und Kaiba ging nun nach unten, stellte sich in den Türrahmen und beobachtete Joey dabei, wie er die kleinen Pflänzchen langsam aber sicher nach und nach einpflanzte. Er wirkte so konzentriert dabei, dass Seto ihn eigentlich nicht stören wollte, doch es wurde langsam dunkel und Joey würde bald nicht mehr viel sehen können. Die paar Lichter, die es im Garten gab, waren bei Gartenarbeit nicht wirklich nützlich. Er ging ein paar Schritte auf den anderen zu. "Hey." Joey drehte sich um und sah Kaiba an, der nun doch schmunzeln musste. "Du solltest doch den Garten ungestalten und nicht wie ein Schweinchen im Dreck spielen." Joey knurrte leise und wischte sich übers Gesicht, was den Dreck nur noch mehr verschmierte. Seto lachte leise. "Ich empfehle dir Wasser.", sagte er noch und betrachtete das schmutzige Gesicht. Joey stand auf und seufzte. "War das alles, was du mir sagen wolltest?" "Nein. Wie dir sicherlich nicht entgangen ist, wird es langsam dunkel. Du kannst also nach Hause gehen und morgen weiter machen." Joey nickte und nahm den Hut ab und um das Bild abzurunden, standen ihm nun die Haare in alle Richtungen ab. "Du solltest dich vielleicht gleich einweichen gehen.", meinte Seto amüsiert und bekam wieder ein leises Knurren zu hören. Seto schüttelte den Kopf. Wie ein Hund, dachte er sich, ging zu dem Teeeckchen und setzte sich. Joey kam ihm nach und stand zunächst eine Weile unschlüssig rum. "Darf...Ich meine, soll ich dann jetzt gehen?", fragte er unsicher und friemelte nervös an seinem schmutzigen Shirt rum. Seto dachte nach. Sollte Joey jetzt gehen? "Setz dich einen Moment.", sagte er schließlich und deutete auf den Stuhl gegenüber. Verwundert schaute Joey ihn an, setzte sich dann aber langsam hin, ohne den Blick von Kaiba zu wenden und dieser wiederrum schaute Joey die ganze Zeit an. "Wieso?", fragte Seto dann. Joey wartete kurz und sah Seto fragend an. "Wieso, was?" Seto wusste natürlich, dass Joey nicht wusste, um was es ging. Diese Frage brannte ihm schon den ganzen Tag auf der Zunge. Dabei belassen? Seine Neugier war nun schon so groß, dass er es nicht mehr aushielt und nun war es ja auch schon zu spät. "Wieso hast du mir geholfen...gestern." Seto sah nach unten und zum ersten Mal fühlte er sich klein und war unsicher. Gestern Abend hatte Joey ihn so gesehen, wie es nie hätte passieren sollen. Dennoch nahm er diese Tatsache scheinbar so diskret auf, wie Seto es ihm nie zugetraut hatte. Joey lächelte nun matt und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Ich fand den Gedanken, dass du irgendwo auf dem Boden liegst und pennst irgendwie nicht ganz so erfreulich, wie ich immer gedacht hatte. Ich hab mich gefragt, was ich in deiner Situation wohl als angenehmer empfinden würde." Kaiba nickte leicht. Das klang logisch. "Außerdem....", setzte Joey an, brach dann jedoch ab und biss sich auf der Unterlippe rum, wie Seto bemerkte. "Außerdem?", fragte er nun neugierig und ungeduldig. Gab es denn da noch etwas und wenn ja, warum sagte Joey es nicht einfach? Statt dessen stand er auf und sah Seto betrübt an. "Vergessen wir den Abend einfach.", meinte er leise und ging dann. Seto saß noch eine Weile stumm an dem Tisch und betrachtete die Abenddämmerung. Was hatte Joey ihm sagen wollen, aber nicht können? Was gab es außerdem, was er für sich behalten wollte, oder wohl eher musste, so wie er sich zurück gehalten hatte, es einfach zu sagen. Seto war ratlos und so zog er sich, nachdem die Sonne sich verabschiedet hatte zurück ins Haus und legte sich auch bald ins Bett und schlief. Er hatte am Sonntag zwar auch frei und diesen freien Tag würde er nutzen, aber er fühlte sich noch immer leicht verkatert. Vielleicht würde er Joey morgen noch mal darauf ansprechen und ihn irgendwie zwingen, ihm dieses "Außerdem" zu erklären. Er konnte ihm doch nicht einfach einen Knochen hinschmeißen und dann gehen. Kaiba konnte und wollte das nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)