Sweetest Perfection von GogetaCat (Sherlock BBC) ================================================================================ Kapitel 25: Ein Treffen mit Folgen ---------------------------------- Huhu! Jetzt geht’s endlich weiter. Mal sehen wie das Kapitel so bei euch ankommen wird ;P Auf jeden Fall wieder einen großen Dank an euch alle, für eure tollen Kommentare, hab mich riesig gefreut. VIELEN DANK!=3 Und nun viel Spaß beim Lesen. __________________________________________________ 25. Kapitel - Ein Treffen mit Folgen -------------------------------------------------- . . . Ein frischer Wind wehte in der Gegend, als das Ermittler-Duo endlich im Regent‘s Park ankam. Momentan war es Samstagmittag, Punkt 16Uhr. Sherlock und John hatten noch eine gute Viertelstunde bis zu ihrem Treffen mit George Clapton. Weit und breit waren wieder einmal eine Vielzahl an Menschengruppen zu sehen. Ebenso Einzelgänger, Paare, ein paar kleinere Familiengrüppchen. Trotz des sich anbahnenden schlechten Wetters, schien hier jeder seinen Interessen wie gewohnt nachzugehen. Ein idyllischer und perfekter Ort um hier seine Zeit zu verbringen. John musste unwillkürlich schmunzeln und seufzte gedanklich. Wenn das Wetter ein bisschen besser gewesen wäre und sie sich nicht in weniger als fünfzehn Minuten mit einem irrsinnigen Mörder und Betrüger treffen müssten, hätte man hier seine Zeit in ruhiger Zweisamkeit ja fast schon genießen können. Ein ganz simpler Spaziergang oder spontaner Ausflug. Genauso wie zu Beginn dieses Falles, als sie in diesen Park geschlendert, und direkt darauf zu ihrem neuen Fall gelangt, waren. Durch einen einfachen Schrei. Der grelle Schrei einer jungen Frau. Seit dieser Sache waren nun schon vier Tage vergangen. Ganze vier Tage, die Sherlock und John in so kurzer Zeit so durcheinander gebracht, und in ein gedankliches Gefühlschaos gestürzt, hatten. … Stillschweigend lief der Arzt neben dem Detektiven her, welcher schon vor einer ganzen Weile den gedankenverlorenen Blick seines kleineren Kollegen bemerkt hatte. Was dieser wohl gerade dachte? Sherlock erwischte sich dabei, wie ein winziger Blitzgedanke, immer stärker werdend, schon wieder direkt und gezielt zu seinem Kollegen zurückkehrte. In seinem Kopf wollten sich abermals Bilder, Fragen und anderweitige nervtötende Empfindungen breit machen. Doch sogleich ermahnte sich Sherlock innerlich. Ließ es gar nicht erst weiter geschehen, schüttelte mit sofortiger Wirkung die für Unruhe stiftenden Dinge aus seinem Kopf und machte Platz für ihren derzeitigen Fall. Fall. Fall. Fall?! Immer nur ihr Fall. Etwas anderes blieb dem selbsternannten Consulting Detective gar nicht übrig. … Ihr Weg führte weiter Richtung Norden. Genau in diesem nördlichen Teil des Parks, hatten sie die Leiche von Henry Jagger entdeckt. Langsam aber sicher kamen sie ihrem Ziel immer näher. Überquerten größere Wiesenflächen, gingen an mehreren leerstehenden Bänken vorbei und liefen, mit normaler und unauffälliger Geschwindigkeit den breiteren Jogging-Weg entlang. Sherlock konnte sich in dieser Umgebung noch an so ziemlich jede Kleinigkeit sehr gut erinnern. Sogar der Doktor erkannte die eine oder andere Stelle wieder, wusste bald, dass sie schon ganz nah waren. Und es dauerte nicht lange, als Sherlocks Gang plötzlich langsamer wurde, woraufhin es John ihm sofort gleichtat und den fixierenden Blick seines Kollegen zu folgen versuchte. Er brauchte nicht lange als von Weitem auch schon ihre gesuchte Person in sein Blickfeld fiel. Unbewusst verengten sich die Augen des Arztes, je näher sie dem Mann mit den schulterlangen, zu einem Zopf gebundenen, dunkelbraunen Haaren und diesem undefinierbaren Blick, kamen. Was für eine Unsympathie er diesem Menschen gegenüber empfand, konnte Watson gar nicht in Worte fassen. Musste gezwungenermaßen wieder an seine Verletzung denken, die er Dank ihm bei ihrem ersten Treffen davon getragen hatte. Sherlock derweil blieb, wie nicht anders zu erwarten, von der Mimik her gelassen und locker. Wenigstens einer der sich unter Kontrolle halten konnte. Ebenso gedanklich wurde sich schon vorbereitet. Der großgewachsene Detektiv ging zum letzten mal blitzschnell bestimmte Fakten durch, straffte dabei ein wenig seine Haltung und konnte jetzt schon das vielsagende Grinsen ihres Georges erkennen. Nur wenige Meter weit von ihrem Treffpunkt-Partner entfernt, kamen Sherlock und John schließlich zum Stehen. George hatte sich schon zu ihnen umgedreht, stand dort mit ungezwungener und einfacher Haltung. Wies auf keinerlei auffällige Art hin, geschweige denn etwas, was einem Fremden auf dem ersten Anblick misstrauisch werden lassen könnte. Derweil schnellte auch Sherlocks gezielter Blick schon musternd über die Person vor ihm. Nahm den bemusterten dunkelgrauen, eher billigen, Sportanzug wahr, unter dem sich keine Waffen befanden, wie er schnell feststellen konnte. Überquerte Georges Kleidung, weiter rauf zu dessen Kopf, über das bekannte Gesicht, dieses beharrliche Grinsen, worüber Sherlock nur innerlich die Augen verdrehen konnte. Ansonsten wirkte dieser Mann dennoch von vorne bis hinten so ziemlich ungefährlich für Sherlock und John. Vorerst. … Alle drei Männer sahen sich noch kurzzeitig prüfend an, ehe Clapton schon den Anfang machte. “Wie ich sehe konnten Sie den Code knacken.“, kam es mit ungewöhnlich ruhiger Stimme und einem, aus Johns Sicht, unbestimmbaren und widerlichen Grinsen. “Offenkundig.“, entgegnete Sherlock nur trocken. “Lassen Sie mich raten, der Code war einfach.“ "Viel zu einfach, eine Enttäuschung.“ Sherlock ging absichtlich gar nicht erst auf eine Art und Weise ein, die George gerade versuchte zwischen ihnen aufzubauen. Eine Art von humorvoller Distanz, die dieser Mann für den Anfang eines längeren Gespräches nutzen wollte. Doch wenn George glaubte, mit dem Detektiven ein lustiges Plauderstündchen führen zu können, war dieser in Sherlocks Augen noch dümmer und simpler gestrickt als er dachte. “Das bedaure ich allerdings. Vielleicht wird Sie ja mein Vorschlag wieder ein wenig positiver stimmen.“ Der Veteran spitzte die Ohren, ließ sich aber nichts anmerken. Sowohl John als auch Sherlock hatten sich schon längst gedacht, dass es bei diesem Treffen um solch ein Thema gehen würde. Was auch sonst sollte George von ihnen wollen? Nun hieß es abwarten. “Das bezweifle ich. Doch tun Sie sich keinen Zwang an Ihre Sache loszuwerden.“ Sherlock ließ sich gar nicht erst aus der Reserve locken, ließ George mehr als spüren, dass er wahrlich nicht vorhatte hier an diesem Ort lange zu verweilen. Er wollte dieses Treffen abhandeln, es schnellstmöglich hinter sich bringen und sich viel wichtigeren Dingen für ihren Fall widmen. Clapton konnte dies sehr wohl sehen, ballte unbewusst seine Hände zu Fäusten und behielt dabei trotz allem den selben Gesichtsausdruck. Er dachte er könnte hierbei die Oberhand behalten, wurde jedoch sogleich wieder auf einen niedrigeren Platz verwiesen, durch die arrogante und höhnische Art des Detektiven. Ob George diese unbewusste Erkenntnis auf sich belassen würde, sollte sich noch zeigen. Ein trügerisches Augenpaar traf auf das von Sherlock. Um sie herum schwebte geradezu fühlbar jenes Misstrauen, welches sie beide füreinander empfanden. Unangenehme kurzzeitige Stille, vertieft durch sich anblitzende energische Blicke. John währenddessen bekam davon nur die Hälfte mit, da sich nun auch um sie herum in der Gegend mit einem mal eine verdächtige Stille ausbreitete. Plötzlich konnte der Arzt von Weitem eine einzelne Gestallt ausmachen, die, wie es aussah, direkt auf sie drei zu kam. Nach binnen von Sekunden erschien noch neben dieser ominösen Person eine weitere, die nun beide zusammen hier her kamen. Skeptisch musterte er nochmals ihren George, konnte jedoch keine Regung in dessen Haltung ablesen. Was sollte das? Irgendetwas bahnte sich hier an. “Sherlock. …“, fing John mit leiser jedoch warnender Stimme an, wobei er sich etwas zu dem Angesprochenen drehte ohne den Blick in die Ferne zu unterbrechen. “Ich glaube wir bekommen bald Gesellschaft.“ Sherlock schwieg. Als ob er es nicht schon gewusst hätte. Dieser Clapton war tatsächlich lächerlich durchschaubar. Eine reine Zeitverschwendung. Georges Grinsen veränderte sich, sah flüchtig und prüfend in zwei verschiedene Richtungen und tat langsam seine Hände in die Hosentaschen. “Nun, ich sehe schon, dass es Ihnen beiden an Geduld fehlt. Dann komme ich mal direkt zum Punkt.“ “Wir wären sehr dankbar dafür.“, kam es nur herablassend und trocken. Doch George ging nicht darauf ein, auch wenn Sherlock glaubte dessen eines Auge gereizt zucken gesehen zu haben. “Wie schon erwähnt habe ich einen Vorschlag für Sie, eine Art Abmachung, einen Deal.“ Er hielt kurz inne, besah sich beide Ermittler und fuhr ungehindert fort. “Sie beide haben doch mit Sicherheit schon Bekanntschaft mit Charlie gemacht.“ John sah auf. Charlie. Der Butler Charlie vom Anwesen der Thomsons! “Und über ein gewisses Familienerbstück wird man Sie bestimmt ebenfalls schon informiert haben. Und genau darum geht es mir.“ Er machte eine kurze Pause, während Sherlock nur stillschweigend und ohne Hektik seine Arme hinter dem Rücken verschränkte und seine Hände für eine bequemere Pose aufeinander legte. “Mister Holmes, wenn Sie es schaffen diesen bestimmen Wertgegenstand ausfindig zu machen und ihn mir aushändigen, werden meine Männer aufhören die Familie dieses Charlies zu beschatten und werden sich letztendlich zurückziehen.” Der Veteran sah kurz rauf zu seinem Kollegen, erkannte, dass dieser schon mit solch einem Deal gerechnet hatte. Nun aber gab es auch keine Zweifel mehr daran, dass sie hier bald nicht mehr alleine sein würden. Denn diese zwei Personen im Hintergrund waren zwischenzeitlich immer näher gekommen, standen nicht weit von ihnen entfernt einfach nur da und sahen ab und zu kurz rüber. Merkwürdig und verdächtig, wie John fand. Doch keinen Atemzug später wurde sein Gedanke von seinem Kollegen auch schon bestätigt und erläutert. “Exakt John. Herr Clapton hat extra wegen uns seine Leibgarde hergerufen. Die unmissverständlich aus den zwei Typen dort hinten, einem älteren Herren weiter entfernt rechts von uns hinter einem Baum versteckt, und einer Dame alleine auf einer Parkbank sitzend, besteht. Und das alles, obwohl wir unbewaffnet sind und doch nur miteinander reden wollten. Warum so misstrauisch George?” Sherlocks Stimme war zum Schluss hin etwas höher gegangen, provokant und extra an besagtem George gerichtet. Der bittere Spott verlor hierbei nicht an Intensität. Angesprochener allerdings starrte den Detektiven nur grimmig an. Konnte und wollte anscheinend nicht begreifen wie dieser einfach nicht auf seinen Vorschlag eingehen wollte, eher für Ablenkung sorgte. “Wie soll ich sagen,…ich gehe eben auf Nummer Sicher. Schließlich sind Sie letzten Endes auch nur jemand, der mich hinter Gittern sehen will.” “Da irren Sie sich. Wie es aussieht scheinen ‘Sie’ wohl noch immer nicht zu begreifen, dass es hierbei nicht um Sie oder dem Familienerbstück geht. Wir wollen ausschließlich Noah Brown, der wiederum hinter ‘Ihnen’ her ist. ” “Gut,…” George ließ seinen Kopf etwas sinken, veränderte seine Position und deutete seinen Leuten, durch kurze und knappe Handzeichen, einen Befehl an. Sherlocks Augen folgten den vier Personen - die er eben noch alle mündlich aufgezählt hatte - sah mit zu wie nur die zwei Männer im Hintergrund sich in Gang setzten und weiter auf sie zu kamen. Beide anderen Personen blieben an ihrem Standtort. Inzwischen lockerte der Arzt nun ebenfalls, auf alles gefasst, seine Stellung und ließ diese zwei Typen nicht aus den Augen. Dass Sherlock aber auch mal wieder alles im Blickfeld, und vorher schon gewusst, hatte, war im Grunde genommen so verdammt glasklar gewesen. Es war jedes mal aufs Neue erstaunlich. “…dann kann ich also davon ausgehen,…”, sprach G. Clapton, mit einem angedeuteten Lächeln und den Blick nach unten gerichtet, ruhig weiter. “…dass Ihnen die Familie des Butlers ebenfalls nichts angeht und Sie sie mir demnach schutzlos überlassen?” “Falsch.”, entgegnete Sherlock kühl. Des Doktors Augenbrauen gingen überrascht und fragend zugleich in die Höhe. Nochmals sah er rauf zu seinem Kollegen, sah dieses fest entschlossene Gesicht, diesen eindringlichen energischen Blick. Mal wieder konnte er sich nur fragen, Warum ihn dieser Mann so sicher fühlen ließ. Warum er, egal in welcher Lage sie sich beide befanden, immer ein Licht am Ende des Tunnels aufflackern sehen konnte. Diese positive Hartnäckigkeit brachte wohl jeden dazu dem Detektiven - wohin er auch gehen sollte, ohne wenn und aber, ohne Fragen zu stellen - bis zum Ende hin zu folgen. John konnte frei und ehrlich von sich sagen, dass er diesem Mann vertraute. Es immer tun würde. Sein Blick ging zu George. Anschließend wieder rüber zu den beiden Männern, die sie mittlerweile umkreisten und nach kürzester Zeit schlussendlich hinter Sherlock und ihm stehen blieben. Diese Typen sahen ziemlich schlicht aus, unauffällig gekleidet und ganz normal. Wobei noch einer von den beiden eine Kapuze aufgesetzt, und sich diese etwas mehr ins Gesicht gezogen, hatte. John drehte sich nicht um, tippte jedoch nervös werdend mit seinen Fingern an den Seiten seiner Beine. “Sherlock. …” Doch dieser rührte sich auch weiterhin nicht. Mit den Augen ihren George fixierend unterbrach der Detektiv erneut die sich aufbauende Stille. “Charlies Familie ist schon seit-…”, kurz sah Sherlock auf seine Uhr und sofort wieder rauf zu George, “…fünf Stunden und zweiundvierzig Minuten sicher und behütet in den Händen des Scotland Yard. Wie mir scheint sind Ihre Handlanger und Kumpels wohl doch nicht so wachsam wie Sie dachten.” Für einen kurzen Augenblick konnte man Überraschung in Georges Gesicht erkennen, welcher kurz inne hielt und anfing nachzudenken. Doch dieser ließ sich anscheinend nicht so leicht aus der Fassung bringen, nickte einem der beiden Männern, die hinter dem Ermittler-Duo standen, zu und sprach ungehindert weiter. “Nicht schlecht Mister Holmes, gar nicht mal so übel. Dann haben Sie die Familie des Butlers also schon gesichert. …Doch bevor ich weiter rede, lassen Sie uns ein wenig spazieren gehen. Die anderen Parkbesucher um uns herum schauen mir schon zu auffällig hier her.” Sherlock sah sich mit den Augen kurz um. Es stimmte, dass einige der Leute hier in der Gegend schon aufmerksam auf sie fünf geworden sind und ab und an neugierig herüber schauten. Kein Wunder wenn sie hier nur steif herum standen und sich anstarrten. Dem Detektiven war es zweitrangig, verdrehte demonstrativ die Augen und gab George mit einer Handbewegung zu verstehen, dass dieser den Anfang machen, und vorausgehen, sollte. John sah mit zu, wie sich Clapton in Gang setzte, gefolgt von Sherlock. Zögernd folgte der Veteran beiden Männern, während hinter ihm sich noch diese zwei Typen befanden und ebenfalls stumm hinterher liefen. “Nun denn Mister Holmes, es ist eine Schande. Ich wäre so erfreut wenn Sie sich mir anschließen würden. Mit ihren Kenntnissen und diesem bemerkenswerten Spürsinn könnten wir beide-” “Ausgeschlossen!”, wurde dieser auch schon von der tiefen Stimme des Detektiven unterbrochen. Leicht empört über dieses lautstarke Dazwischenreden, presste George seine Lippen verärgert aufeinander. “Gut. Wenn das so ist und ich Sie in diesem Punkt nicht mehr umstimmen kann, bleibt mir wohl nichts anderes mehr übrig.” Eine absichtlich längere Sprechpause wurde eingelegt, ehe alle fünf Männer zu einigen Bäumen und größeren dichtbewachsenen Büschen ankamen und langsam aber sicher stehen blieben. Der Arzt suchte misstrauisch die Gegend ab. Bemerkte, genauso wie sein Kollege, dass hier weit und breit kaum noch ein Mensch zu sehen war und sie nun mehr oder weniger an diesem Ort ungestört waren. “Was soll das George? Wird das nicht langsam albern?”, wollte Sherlock wissen und stieß demonstrativ die Luft genervt aus. Dessen Ungeduld war deutlich herauszuhören, weshalb ihr Gegenüber jedoch wieder einmal nicht die Mine verzog. Stattdessen ruhte auf Claptons Lippen ein beunruhigendes Lächeln, dass von mal zu mal breiter wurde, je mehr Sekunden verstrichen. Der Detektiv wurde immer ungeduldiger. “Wenn dieses Treffen nur aus diesem unsinnigen Deal besteht und Sie sonst nichts Intelligentes und Interessantes mehr beizutragen haben, können wir diesen Kindergarten hier ja endlich zum Schluss bringen.” Die unruhigen Blicke des Arztes überflogen zeitgleich weiterhin die Gegend. Bemerkte weiter von ihnen entfernt über einige Baumkronen hinweg, einen mittelgroßen Springbrunnen, der ununterbrochen vor sich hin plätscherte. Menschen schienen hier dennoch keine zu sein. Irgendetwas war hier faul. … Plötzlich fing ihr Gegenüber an, Kopfschüttelnd mit der Zunge zu schnalzen, während er mit den Händen in der Hosentasche ein paar Schritte näher kam. “Warum so gereizt Holmes? Aber gut,…ich versichere Ihnen, dass wir es auf jeden Fall zu Ende bringen werden. …Hier und jetzt.” Direkt vor dem Angesprochenen blieb er stehen, sah ihm provokant und herausfordernd in die Augen, wohingegen Sherlock dessen Blick nur emotionslos erwiderte. “Was würden Sie tun wenn ich in nur weniger als einer Minute per SMS den Befehl freigeben würde, Ihren Butler Charlie mit sofortiger Wirkung aus diesem Spiel zu verweisen? Mit anderen Worten - ihn aus der Welt schaffen!? Denn momentan müsste er sich nach meinen Infos her noch im Anwesen der Thomsons befinden, nicht wahr?” Unbeeindruckt sah Sherlock seinen Gegenüber an. Brauchte nicht lange für seine Antwort. “Rein gar nichts würde ich tun, da es in meinen Augen keinen Grund für mich gibt einen Mord zu verhindern, welcher sich ohnehin nicht ereignen würde.” “Warum sind Sie sich da so sicher?”, wollte George sogleich verblüfft und etwas irritiert wissen. “Weil ‘Ich’ dafür gesorgt habe.” “Inwiefern?” Sherlock blieb still, sah den Anderen nur eiskalt an. George wiederum biss die Zähne aufeinander und zischte einmal leise, wurde so langsam sichtlich verärgerter. “Egal, unwichtig! Viel wichtiger ist mir momentan die Sache mit dem Familienerbstück. ”, lenkte Sherlocks Gegenüber schnell und gereizt wieder vom Thema ab. “Sie wollen sich mir also nicht anschließen, die Familie von diesem alten Mann wurde angeblich sicher gestellt, und das Familienerbstück scheinen Sie auch nicht suchen zu wollen. Was also bleibt uns letztendlich?…” Jene offene Frage ließ den selbsternannten Consulting Detective erneut kalt. Wusste nur zu gut auf was dieser Mann hinaus wollte. “Dieses gewisse Familienerbstück brauch im übrigen nicht mehr gefunden zu werden. Es noch weiter in diesem Anwesen zu suchen wäre reine Zeitverschwendung.” Sofort ruhten Johns und Georges Augen gleichzeitig auf den Detektiven. Hatte er da gerade richtig gehört? John konnte nicht so Recht glauben, was sein Kollege gerade von sich gab. Weshalb war es plötzlich eine Zeitverschwendung weiterhin auf die Suche zu gehen? Warum hörte ‘er’ diese Feststellung zum ersten mal? Was John gleich gedanklich zur nächsten Frage brachte. Wieso zum Teufel, hatte Sherlock ihn deswegen wieder einmal nicht eingeweiht??? “…Es stimmt,…es muss so sein, das ist kein Trick. …”, hörte man G. Clapton schließlich sagen, welcher Sherlock noch einmal von nahem musterte und sich langsam aber sicher wieder von ihm entfernte. Er glaubte den Worten des Detektiven, sah es in dessen Augen. Konnte und wollte es allerdings nicht fassen. Hatte er doch extra schon so lange und geduldig darauf gewartet diesen kleinen Schatz endlich in seinen Händen halten zu können. All diese Mühe, all dieser Aufwand. … Soll alles umsonst gewesen sein? Man sah es ihm deutlich an. Dieser George war gerade dabei sich innerlich den Kopf darüber zu zerbrechen was nun aus diesem gewissen Wertgegenstand werden sollte. Der Detektiv ließ ihn zappeln, spielte mit ihm, machte ihn wegen dieser Sache beinahe wahnsinnig. George Clapton stieß einen tiefen und mehr als gereizten Ton aus. Fasste sich unbewusst durchs Haar und blickte hinüber zu seinen zwei Kumpels, die noch immer stillschweigend hinter Sherlock und John standen. “…So war das wirklich nicht geplant,…”, kam es gefährlich leise. “…es bringt nichts,…es nützt alles nichts,…nhrrrnn…” Sherlock hob die Augenbrauen. Wollte schon etwas sarkastisches von sich geben, als allerdings die zwei Männer hinter ihnen mit einem mal eine Regung zeigten. Sie waren näher gekommen wie der Größere sofort bemerkte. Auch Johns Nervosität stellte sich in diesem Augenblick als berechtigt da, wurde sich nun bewusst, dass er mit seinem Kollegen nun ziemlich aufpassen musste, was als nächstes geschehen würde. Der Doktor musste Acht geben und durfte diese zwei Typen hinter ihnen nicht unterschätzen. Und genau in diesem Moment wünschte er sich, noch vor einer Viertelstunde bei ihnen zu Hause nicht eingewilligt zu haben seine Pistole dort zu lassen. Abermals stand der ehemalige Militärarzt ohne Waffe da. Und das nur weil sein Mitbewohner es verlangt hatte. … Die Zähne aufeinander beißend fixierte John Watson ihren George, der wiederum, wie es aussah, so langsam wieder im Hier und Jetzt aufzuwachen versuchte. Was für ein unmöglicher und kranker Mensch dieser doch war. Die Unsympathie in John für diesen Typen stieg von mal zu mal mehr an. “…Sherlock Holmes,…Sie haben mich so weit gebracht,…Sie haben es tatsächlich geschafft Ihr eigenes Grab zu schaufeln, Bravo!” Der Doktor runzelte die Stirn. Verstand genauso wenig wie sein Nebenmann was George schon wieder von sich gab. Dieser aber lachte nur kurz und gehässig auf. Schüttelte grinsend den Kopf und lief, direkt vor den beiden Ermittlern, eine kleine Runde herum, während er weiter sprach. “Eine Frage. …Wissen Sie wo genau wir uns gerade befinden?” “Sollte ich das?” “Oh, sehr wohl. Doch wie ich sehe wissen Sie es tatsächlich nicht. Zu meinem Glück, so kann ich Sie heute also doch noch überraschen, haha!” Diese Lache konnte einem sehr schnell auf den Nerv gehen, wie der Arzt gerade feststellen musste. … Doch plötzlich schaute George direkt zwischen ihnen hindurch zu den zwei Handlangern. Nickte nur stumm und grinste dabei noch breiter. Zu langsam kamen Sherlock und John zu jener Erkenntnis, als man sie auch schon von hinten mit einem mal an den Handgelenken packte und unsanft an Ort und Stelle festhielt. Sherlock war nun in der Tat wegen dieser Sache leicht erschrocken, versuchte dennoch weiterhin so ruhig zu bleiben wie es nur ging und sich keinerlei Bloßstellung ansehen zu lassen. Der Doktor jedoch zerrte noch kurzzeitig an diesem stahlharten Griff. Gab es nach einem weitern Versuch schließlich auf und versuchte es seinem Kollegen gleich zu tun - erst einmal ruhig bleiben und abwarten. Amüsiert über dieses Bild, drehte sich Clapton einmal langsam um die eigene Achse, sah sich um und anschließend wieder zu den beiden festgehaltenen Männern. “Hey Jakob, das hier ist er doch, nicht wahr? Der Blonde da.” Diese plötzlich so unpassende und überraschende Frage seitens George, war, wie sich sofort herausstellte, an den Mann hinter John gerichtet. Eben jener der diese Kapuze trug,…Kapuze,….Moment. John blickte abrupt auf, konnte es nun einfach nicht mehr lassen und drehte seinen Kopf schnell nach hinten. … Nein. Das war doch-… Auch Sherlock kam nicht drum herum seine Augen zu Johns Hintermann zu lenken. Beiden Männern schoss es gleichzeitig durch den Kopf. Sie kannten diesen Typen. Diese schmierige und vor sich hin grinsende Person. Sie beide waren diesem Kerl nur ein einziges mal begegnet, was unglücklicherweise auch noch gar nicht lange her war. “Genau das ist er.”, kam es nur unheilvoll und leise lachend von hinten, woraufhin sich Johns Nackenhaare unwillkürlich aufstellten. Warum mussten sie ausgerechnet diesem Mann noch einmal begegnen? Warum musste genau ‘dieser’, einer von Georges Kameraden sein? … “Na Süßer, Schade, dass wir letztens so grob unterbrochen wurden.“ Himmel Herr Gott noch eins. Diese gräuliche Stimme. John schüttelte sich unmerklich. “Dein Freund hier hatte Glück, dass er ne Waffe dabei hatte. Aber vielleicht könnten wir ja-…” “Jakob!”, ermahnte George lautstark seinen Kumpel, der sich daraufhin murrend ein paar Zentimeter weit von seinem Vordermann entfernte. “Jedenfalls kann sich dein Freund glücklich schätzen. …” Entnervt stöhnte der Veteran, biss die Zähne einmal zusammen und meinte leicht aufbrausend, “Er ist nicht mein-…” … Plötzlich machte es ‘KLACK’, und John spürte im selben Moment etwas kaltes metallisches an seinen, eben noch festgehaltenen, Handgelenken. Er verstummte augenblicklich, starrte geradeaus und wusste natürlich sofort was man ihm gerade angelegt hatte. Leichtes Unbehagen, gefolgt von einer Nervosität, die sich unscheinbar und langsam in den Doktor schlichen, ihm leichte Magenschmerzen bereiteten und den blonden Mann automatisch in Angriffsstellung verfrachteten. Seine Augen lenkte er hastig zum Detektiven, welcher noch immer gefangen im eisernen Griff des anderen Mannes, neben ihm stand und momentan das Ganze noch tatenlos mit ansah. “Holmes und Watson, ich hätte es mir denken können. So was aber auch.”, gab George belustigt von sich, wohingegen die gemeinten Personen nur mit der Stirn runzeln konnten. “Was meinen Sie?”, wollte Sherlock als Erster mal ganz nebenbei wissen, ohne wirklich Interesse zu zeigen. Die zwei Männer hinten ihnen waren ihm durchaus suspekt, lenkte seine Aufmerksamkeit jedoch zu den, ihnen noch bevorstehenden, Ereignissen, insbesondere der fühlbaren Gefahr. Hier war etwas ganz und gar merkwürdig. … “Keine Chance Holmes. Meine Leute hatten Sie beide bereits im Schwulenclub Barcode Vauxhall zusammen in eindeutigen Posen und Szenen gesehen. Dass Ihre enge Partnerschaft auch über ihren Beruf hinausgeht ist ja gut und schön für Sie. Dennoch ein Einfaches Ihnen dadurch beide Schaden zuzufügen.” Was zum Henker redete der da? John hätte sich am liebsten resignierend die Hand auf die Stirn geschlagen, wurde allerdings durch aufsteigende Wut ungefragt überstimmt, ballte entnervt seine Hände zu Fäusten und starrten Clapton fassungslos und wütend zugleich an. “Dann werde ich Sie beide nun auch nicht mehr voneinander trennen, so gemein wollen wir ja mal nicht sein.” Georges Tonfall missfiel sowohl dem Arzt als auch dessen Kollegen. Gespielt hoch und freundlich klang jene Stimme, dass diese dahin gestellte Aussage beinahe vor Sarkasmus nur so triefen würde, wenn George allerdings nicht wirklich fest von seiner eigenen Behauptung überzeugt gewesen wäre. Wie es aussah, dachte Clapton und die meisten seiner Leute tatsächlich, dass Sherlock und John zusammen waren. …’Richtig’ zusammen. ‘Fest’ zusammen. … Wobei es den Kleineren um ehrlich zu sein nicht großartig wunderte, bei solch vielen Andeutungen die sie beide dem schaulustigen Publikum in letzter Zeit geliefert hatten. Alleine der Kuss im Nachtclub,…ihr erster Kuss. Nicht zu vergessen die eine unangenehme Angelegenheit in der vorletzten Nacht auf der Straße, als der Doktor von diesem - ‘Jakob’ wie er offensichtlich hieß - widerlichen Kerl angemacht wurde, und ihm Gott sei Dank Sherlock noch aus dieser Sache heraus geholfen, hatte. Kein Wunder, dass diese Typen - nicht zu vergessen fast die Hälfte der Menschen die sie beide kannten - davon ausgingen und glaubten, sie seien wirklich zusammen. …Ein Paar. Immer wieder die gleiche Leier. Und nun? Jetzt dachte dieser George auch noch, dass John der Schwachpunkt des Detektiven war. Diesem dadurch den letzten Atemzug nehmen konnte. Solch ein unsinniges und verdammt ärgerliches Missverständnis ließ John nur den Kopf schütteln. Trotz allem würde es wohl nichts bringen wenn er all diese Sachen abstreiten würde. Es brachte ja doch nichts. Ein erneutes klapperndes Geräusch riss John aus seinen Gedanken. Sein Blick ging zur Seite, wurde zeitgleich mit Gewalt weiter zu seinem Kollegen gezerrt und neben diesem gestellt. Arm an Arm standen sie sogleich nebeneinander, John links von Sherlock, berührten sich an dieser Stelle und gaben jedoch keinen Mucks von sich. Sherlocks Miene blieb steinhart, schien selbst derzeitig intensiv nachzudenken und weiterhin die Umgebung und ihren Gegenüber abzuchecken. Der Arzt hingegen passte auf, was sich hinter ihnen abspielte, hörte und spürte im nächsten Augenblick plötzlich schon, wie eine seiner Handgelenke von der Handschelle befreit und ruckartig weiter zum Nebenmann gezogen wurde. Erst als abermals ein metallisches ‘KLACK’ zu hören war, sah auch Sherlock an sich hinunter und nach hinten, dabei versucht seine Hände zu bewegen. Kurzum hatte man sie mit den Handschellen aneinander gekettet. Es war nur eine Einzige, die nun jeweils an Sherlocks linkem Handgelenk und Johns rechtem angebracht waren. Jakob und dieser andere Typ hielten beide Ermittler außerdem noch fest, grober als es sein müsste. Der Consulting Detective versuchte Sehens die Fassung zu bewahren, sich nicht ansatzweise provozieren lassen. George spielte nur mit ihnen. Wusste längst um seine Niederlage - was das Familienerbstück anging - und spielte schlussendlich einfach nur noch seine letzte Karte aus. Noch ein letztes mal holte George tief Luft. Sah sich kurz und knapp um, grinste unheilvoll und ging ein paar Schritte zur Seite, so als wollte er den Blick auf die Umgebung freigeben. …Doch man sah nichts. Was sollte diese Aktion? Was wollte Clapton ihnen zeigen? Was bezweckte er hiermit? … Der Doktor konnte nicht mehr, schaute rauf zu seinem Nebenmann und sah diesen eindringlich und auf einen Plan wartend an. Er hoffte es. Hoffte, dass Sherlock einen Plan oder auch nur irgendeine Kleinigkeit parat hatte, die sie hier raus bringen könnte. Doch der Größere schwieg. Lenkte seinen Blick ebenso nach unten zu seinem Assistenten und schüttelte sachte den Kopf. Augenblicklich wurden Johns Augen größer. Vor Unglauben, vor leichter Panik. Weshalb verneinte der Detektiv seine unausgesprochene Frage, ohne auch nur einen Hauch von Emotionen zu zeigen? Er war ratlos. Konnte auch in den hellblauen Augen keine Antwort finden, keine Reue, keine Überraschung. “Mhmm, Schade, wirklich Schade um dich.” Diese geflüsterten Worte galten leider mal wieder dem Arzt, welcher sogleich leicht zusammenzuckte und zu seinem Bedauern daraufhin auch noch das Gesicht, dieses Jakobs, an seinem Hinterkopf spürte, wie er sich an ihm rieb. Ein unangenehmer Schauer jagte dem Veteran über den Rücken, schüttelte sich und wollte sich leise fluchend von jenem Griff entreißen. Ein fataler Fehler, da sein Hintermann ihn sofort wieder brutal und nah an sich heran zog. Zur gleichen Zeit ruckte Sherlocks Kopf augenblicklich zu dem Geschehen neben sich, verengte unwillkürlich die Augen und zog warnend die Augenbrauen tief ins Gesicht. Die wohl erste eindeutige Regung seit Beginn des Treffens. “Verdammt, lass mich los du widerlicher-…” “Nana, John Watson. Regen Sie sich ab.”, funkte George sogleich belustigt dazwischen. “Keine Sorge, Sie und Ihr offensichtlich eifersüchtiger Freund Holmes, werden gleich noch genug Zeit miteinander verbringen können.” ‘Eifersüchtiger Freund’? Doch ehe John und Sherlock noch über die genaue Bedeutung nachdenken, und empört und lautstark Einhalt gebieten, konnten, wurden sie schon ein paar Schritte weiter nach vorne gedrückt. Unsanft wurden sie voran geschoben, an George vorbei und hielten schließlich an. Der Arzt ahnte nichts Gutes. Und überhaupt, hatte er seit sie hier waren die ganze Zeit schon ein ungutes Gefühl gehabt. Kein Wunder. Sherlock hingegen kämpfte innerlich mit seiner Wahrnehmung. Seine Sinne und Alarmglocken hatten selbstverständlich schon längst geschlagen, läuteten noch immer unaufhörlich in seinem Kopf. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, was man ihm keineswegs ansah. Er verkrampfte sich, presste seine Lippen aufeinander und fühlte unentwegt den ziehenden Druck an seinen Handgelenken. Besonders der respektable eiserne Griff dieser beiden Typen hinter ihnen, war mehr als fest, ließen keinerlei Chancen zum Entkommen. Nicht einmal für Sherlock, welcher ohnehin bewusst keine unnötige Gegenwehr zeigte. Der Doktor schluckte unbewusst, versuchte sich noch ein letztes mal zu bewegen, sich etwas zu lockern - doch sein Hintermann war einfach zu kräftig. George grinste auch weiterhin, stellte sich nun ganz an den Rand und nickte nur, der wohl letzte Befehl für seine beiden Kumpanen. Diese warteten nicht länger, hielten sich wie es aussah für etwas Bestimmtes bereit. Sherlock starrte währenddessen nur umher, fixierte die Gegend an nur jeden erdenklichen Punkt. Wusste, dass so gut wie jeder von Georges Gehilfen eine Pistole oder andere Art von Waffen bei sich trug. Wusste, dass es zu laut und auffällig gewesen wäre, wenn man sie beide nur kurz erschossen hätte. Außerdem wäre es für George zu einfach gewesen, zu simpel. Was also verbarg sich hier. Genau hier. An diesem Ort. Auf oder in dieser Wiese. … …..In dieser Wiese?…Aber ja. … Sherlocks Blick veränderte sich. Mit einem mal riss er die Augen auf, schnellte mit seinen Augen direkt nach unten. Nein,….das war doch-… George bemerkte es. Nickte und grinste unverdrossen. “Den alten Butler und seine nervende Familie haben Sie gerettet. Das wertvolle Familienerbstück und dessen momentanen Aufenthaltsort ihn Ihrem Kopf gespeichert. Nun, Sie würden es mir ja doch nie sagen, sind wir mal ehrlich. …Diese Schlacht haben Sie vielleicht gewonnen, ich gebe zu ich habe nun nichts mehr. Kein Ziel, keine Geiseln, keinen Grund mich hier noch weiter aufzuhalten. …Wobei,…mit diesem Noah habe ich noch eine Rechnung offen, das wissen wir beide, Mister Holmes. Meine drei Freunde zu vergiften und plump aus der Welt zu schaffen ist inakzeptabel. Er wird die entsprechenden Konsequenzen dafür tragen müssen. Schmerzhaft versteht sich. …” Zum Ende hin wurde Clapton immer leiser, besah sich noch ein letztes mal beide Ermittler und gluckste mit einem spöttischen Lachen kurz auf. “Einfach idiotisch. Unterschätzen Sie Noah nicht, er wird Sie erledigen ohne, dass Sie es überhaupt mitbekommen.”, meinte Sherlock nur mit ernster und tiefer Stimme, sah den Anderen mit Nachdruck stechend an. Der andere Mann gab einen abfälligen Laut von sich. “Nicht wenn ich ihn zuerst kriege.”, kam es unheilvoll. Was wohl auch das Letzte war was Sherlock und John von ihm zu hören bekamen. Die nächsten paar Sekunden verliefen ganz schnell. Viel zu schnell. Sherlock kam gar nicht mehr dazu seinen Verdacht wegen dem Boden unter ihnen auch nur zu äußern, da sie schon mit letztem Nachdruck nach vorne gedrängt und losgelassen wurden. John wollte sich umdrehen, diesem Jakob am liebsten eine reinhauen, wohingegen Sherlock - jetzt nun doch etwas erschrocken - lieber das Weite suchen wollte. Ahnte, dass sie jedoch nicht weit kommen würden. …Es war zu spät. Der Boden unter ihren Füßen fühlte sich mit einem mal ziemlich weich und uneben an. Der Detektiv wollte seinen Kollegen warnen, hatte schon den Mund geöffnet, setzte zu einem letzten noch chancenmöglichen Sprung an, als plötzlich dieser Typ von vorletzter Nacht vor dem Dunkelhaarigen auftauchte. Dieser Kerl verzog das Gesicht zu einer hasserfüllten Grimasse, achtete auch nicht länger auf George und trat einen weiteren Schritt nach vorne. John wandte sich hektisch um. “Sherlock?!” Wollte seinen Freund mit den Handschellen schnell heranziehen, weg von Jakob. Doch die Zeit reichte nicht. “’Das’ ist für die Unterbrechung und deine verdammte Knarre an meinem Rücken, du Bastard!!” Jakob holte aus und rammte Sherlock kurzerhand mit dem Arm brutal in die Vorderseite. Stieß ihn dadurch mit dem Oberkörper voraus nach hinten und sprang selbst noch schnell und etwas unkontrolliert zur Seite. John riss die Augen auf, rief nach seinem Kollegen, wurde gleichzeitig mitgerissen und landete nicht gerade sanft auf dem Boden. Zur selben Zeit kniff der Detektiv die Augen zusammen, stöhnte kurz und durch zusammen gebissene Zähne schmerzvoll auf, während er ebenfalls hart zu Boden fiel. Doch plötzlich wurde es still. Das Gras unter ihnen beiden wurde unebener, schien mit einem mal auseinander zu reißen, sich aufzulösen. Ein schadenfreudiges Lachen, seitens George war zu hören, während der Erdboden unter Sherlock und John weiter aufriss. Der Doktor hielt erschrocken die Luft an, packte sich reflexartig den Ärmel seines Kollegen. Indessen starrte Sherlock diesen George an, fasste mit einem mal ins Nichts, wurde sich blitzartig bewusst, was sie gleich erwarten würde, als sie auch schon - ohne noch irgendetwas unternehmen zu können - einfach in die Tiefe gerissen wurden. … Beide stürzten hinab ins schwarze Ungewisse. Fielen allerdings nicht lange, als ihnen plötzlich etwas Nasses entgegenkam. Es war eiskalt, stank geradezu und umhüllte kurzerhand komplett ihre Körper. Eine schnelle und überraschende Kälte, die rasant und unerbittlich ihre Körper durchströmten, sie einnahmen und erzittern ließen. Es dauerte keine Sekunde, als Sherlock, mit John neben sich, wieder auftauchte und hastig nach Luft schnappte. Schnell zog er den blonden Mann mit den Handschellen höher und weiter aus dem Wasser, bis dieser mehr Halt bekam und zusammenzuckend aufkeuchte. Beide fassten sich ins Gesicht, rieben sich die brennenden Augen. Dieses Wasser um sie herum war mehr als ungesund und übelriechend noch dazu. Doch sofort schaute Sherlock rauf zum Ein- und Ausgang dieses bizarren Loches, oder in was auch immer sie sich gerade befanden. Sah den Himmel und das Tageslicht immer kleiner und spärlicher werden. Kniff ein wenig die Augen zusammen und musste unweigerlich mit ansehen, wie Georges Leute das Loch oben rum wieder mit den ganzen zurecht gemachten Erdklumpen, Wiesenstücken und Ästen zudeckten. Und das Ermittler-Duo letztendlich ganz und gar von der Außenwelt dort oben abschotteten. Verflucht?! Wie hatte er auch nur diesen einen kleinen Hinweise übersehen können? Hatte es tatsächlich zu spät bemerkt. Dieser Hinterhalt. Dieses dumme Spiel. … Hustend und sich mehrmals durchs nasse und verdreckte Haar fassend, kam John neben dem Detektiven zum Stehen, beruhigte sich langsam wieder und schaute sich mehr oder weniger in der Finsternis um. Man konnte kaum die eigene Hand vor Augen sehen. Sein Blick ging nach oben, sah den letzten hellen Strahl des Tageslichtes durch ein winziges Loch scheinen, welches in diesem Moment mit einem letzten Akt ausgelöscht wurde. “Leben Sie wohl, Sherlock Holmes und John Watson. Und viel Spaß.”, kam es nur sehr undeutlich und dennoch hörbar, höhnisch lachend von oben. “Ich fasse es nicht?! Diese miese kleine-…” John hielt inne. Bemerkte Sherlocks Stille und horchte stillschweigend auf. “Sherlock?…”, erkundigte er sich mit leiser und beunruhigter Stimme. Der Angesprochene stand mittlerweile direkt neben dem Rand dieses Loches, was eindeutig und fühlbar eine Wand war. Eine Wand aus Stein. …Eine Mauer? …Ein unterirdischer Gang? … Plötzlich schoss es Sherlock durch den Kopf. “Brunnen.” “Wie?” Doch wusste der Doktor keinen Atemzug später auch schon von selbst was sein Kollege mit diesem Wort meinte. Dieser nur sprach seine Erkenntnis nochmals mit tiefer Stimme deutlicher aus. “Wir sind in einem verschütteten alten Brunnen gefangen!” … . . . _________________________________________________ Ohje! So viel wollte ich eigentlich zu diesem Kapitel gar nicht schreiben. xD Was solls, hat man eben wieder mehr zum Lesen - ich denke, das dürfte euch nicht stören oder?;P Jetzt wird’s brenzlich für unsere beiden Helden. Ob sie da noch rauskommen?… Ach und Infos (von den hier in der Story noch offen gelassenen Sachen) kommen schon noch. =) Hoffe es hat wieder gefallen. Bis zum nächsten Kapitel. VLG Cat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)