Sweetest Perfection von GogetaCat (Sherlock BBC) ================================================================================ Kapitel 12: Familiengeschichte ------------------------------ Huhu!=) Dieses mal hat’s ein wenig länger gedauert! War noch so unter Spannung und abgelenkt durch die 2. Staffel! *in love* Einfach genial! Doch nun geht’s mal weiter hier!:D Dieses mal wieder ein wenig mehr von der Nebengeschichte und dem Fall an sich! Hoffe es wird nicht zu langweilig!>.< Und ebenso ein großes Dankeschön für die Kommentare!*freu* Viel Spaß beim Lesen! ______________________________________________ 12. Kapitel - Familiengeschichte ---------------------------------------------- . . . Es dauerte nicht lange bis den beiden Männern die Tür mit einem dumpfen Knarren geöffnet wurde. Vor ihnen stand ein älterer Herr welchem man, anhand der vielen Falten im Gesicht und der gut geübten Miene, ansehen konnte wie viele Jahre er hier schon seine Arbeit verrichtet hat. Ein Diener wie er im Buche stand. Mit einem freundlichen Willkommensgruß und einer höflichen Geste bat er Sherlock und John hineinzukommen. “Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen, Sir?” Angesprochener nickte und ließ seinen Mantel direkt an seinen Schultern runter gleiten, welcher sogleich von dem etwas kleineren Butler dankend entgegen genommen wurde. “Der Herr Cooper wird gleich für Sie da sein!”, wurden sie netterweise informiert und blieben vorerst direkt am Eingang stehen. Der Doktor schien schon vom ersten Augenblick an beeindruckt, drehte sich einmal um die eigene Achse während er nach oben an die hohe und bemusterte Decke sah - und konnte mal wieder nur staunen. Ein riesiger gläserner Kronleuchter befand sich im Zentrum dieses Hauses, hoch oben von der Wand herunter hängend und prunkvoll strahlend. Das Highlight dieser ebenso großen Eingangshalle. Sein Blick wanderte weiter den Wänden entlang, hinweg über verzierte Tapeten, kleinen schnörkeligen Leuchten, eine spiral, hinaufführende, breite Treppe und einigen Bildern und Portraits von vergangen Erlebnissen und Familienmitgliedern. Rundum ein vielsagendes und altes Haus, voller Erinnerungen. Zur gleichen Zeit sah sich auch Sherlock mit wachen Augen und gezielten Blicken um. Verlor dabei keine Zeit jedes noch so kleinste Detail in seinem Kopf aufzunehmen und in Frage zu stellen. Filterartig ging er alles was er zu sehen bekam durch, versuchte die ersten paar Sekunden, seit sie dieses Anwesen betreten hatte, schnellstens zu nutzen und seine Schlüsse aus so manchen Eindrücken zu ziehen. Letztendlich fiel sein Blick auf den Butler neben ihm, der mittlerweile wieder auf seinem Posten stand und darauf achtete, dass die ‘Besucher’ keinen Unfug anstellten oder negativ auffielen. Doch etwas störte den Detektiv an jenem Mann. Dessen Blick, diese Körperhaltung und die Ausstrahlung. … Nicht nur, dass dieser treuergebene Diener schon seit vielen Jahren hier tätig war und so manches miterleben haben musste,…dieser Mann hatte vor allem eine schlimme und traurige Zeit hinter sich, vor nicht all zu langer Zeit. Er wirkte akkurat, aufmerksam und zudem noch sympathisch - Sherlock konnte sich gut vorstellen, dass dieser kleine ältere Mann einen sehr guten Draht zu dem ermordeten Mister Thomson hatte, wenn nicht sogar auf einer freundschaftlichen Basis mit diesem umgegangen war. Doch verdächtig,…das war er keinesfalls. “Entschuldigen Sie,…”, fing Sherlock mit einem freundlichen Lächeln an, woraufhin der Diener aufhorchend zu ihm hoch sah. “…da wir uns für dieses großartige Anwesen und deren Geschichten interessieren, wollte ich fragen, ob wir nicht irgendetwas wissen sollten, irgendwelche versperrten oder verbotenen Zimmer?” Kurzzeitig überrascht, dass gerade ER so etwas gefragt wurde, senkte und hob der Butler einmal leise räuspernd seinen grauhaarigen Kopf und fing mit tiefer und beruhigender Stimme an zu erzählen. “Dass Sie mich das fragen erstaunt mich ein wenig! Ich nehme an, Sie hatten damals die Medien mit verfolgt und wissen was hier vor etwa zwei Monaten vorgefallen ist!” Unruhig und zitternd ballte der ältere Mann langsam seine Hände zu Fäusten. Dieses Thema schien dem Butler sehr nahe zu gehen. “In der Tat, das weiß ich sehr wohl! Dafür auch mein herzlichstes Beileid! Trotz allem wollte ich noch einmal aus erster Hand erfahren wie es dazu gekommen ist! Das Vernünftigste was man tun kann, kurz vor dem Kauf solch eines prachtvollen Grundstückes, ‘den’ Menschen aufsuchen der wohl am meisten Blut, Schweiß und Liebe hineingesteckt hat, jenes Anwesen und deren geliebten Bewohner am Leben zu erhalten!” Erstaunt wurde Sherlock gemustert. Der kleine Diener wusste nun nicht so Recht ob er seinem Gegenüber Vertrauen schenken konnte oder sich in Acht nehmen sollte. Schon öfter hatten sich hier irgendwelche unseriösen und unverschämten Betrüger Zugang verschafft, nur um an den wahren Grund und das Herz dieses Hauses zu kommen, es sich unter den Nagel zu reißen, Eigennutz daraus zu ziehen und überteuert weiter zu verkaufen. Schon so manche Menschen hatte dieser Butler vertreiben können, würde nicht eher ruhen bis die Mauern um ihn herum, seiner früheren glücklichen Jahre, in guten Händen waren. Noch etwas misstrauisch wirkend wandte er seinen Blick zu John und gleich darauf wieder zurück zu Sherlock. Letztgenannter wusste sehr wohl was er tat, er ging direkt in die Vollen und würde nicht klein beigeben, während John nur aufmerksam und ruhig hinter seinem Kollegen stand und das Geschehen weiter verfolgte. “Es muss schrecklich gewesen sein einen jahrelangen Freund mit einem Schlag verloren zu haben! Keiner der einen versteht oder die Wahrheit hören will, die so naheliegend vor Augen geführt werden könnte, um das eigene Leid zu mildern und den Toten ihre verdiente Ruhe zu verschaffen!…Wäre es denn nicht langsam an der Zeit?” Noch während Sherlock dies aussprach, weiteten sich die Augen des Butlers. Dieser konnte beim besten Willen nicht begreifen wie der Detektiv so etwas nur behaupten konnte, was letzten Endes auch noch der Wahrheit entsprach. Sherlock hatte ohne Zweifel die seelischen Leiden des Dieners angesprochen, schließlich von dessen Freund, dem Mister Thomson und deren ermordeten Enkeltochter. Wie nur konnte dieser junge Mann - was sich der Diener in diesem Moment dachte - über den wahren Ablauf jener Nacht bescheid wissen? Woher sollte er diese Informationen haben, wenn nur ‘er selbst’ darüber bescheid wusste und-…und….!!!! Abrupt hob sich der Kopf des Dieners in Sherlocks Richtung, sah Diesen eindringlich an. “Ja,….das wäre es in der Tat!”, stimmte er seinem Gegenüber zu, behielt jedoch seine gefasste Miene nicht für lange Zeit, da schon im nächsten Augenblick eine weitere Männerstimme im ganzen Saal widerhallte und die Aufmerksamkeit der drei Männer auf sich zog. “Mr. Holmes! Ich begrüße Sie in diesem wunderbaren Anwesen!” Auf sie zu kam ein ca. 1.50 großer wohlgenährter Mann in ihrem Alter, mit Anzug und einigen Papieren in der Hand. Gelassen und breit lächelnd blieb er vor Holmes und Watson stehen und gab jedem einmal zur Begrüßung die Hand. “Ich entschuldige mich für die zeitliche Verzögerung, kann ich Ihnen beiden vielleicht eine Zigarre anbieten?” John verneinte freundlich und sah daraufhin etwas erstaunt mit zu, wie sein Freund sehr wohl eine dieser übelriechenden Zigarren entgegen nahm und sie sich sogleich dankend und eingehüllt in seine Hosentasche verstaute. Er würde schon seine Gründe haben - wie sich der Blondschopf im Stillen dachte. “Nun Mr. Holmes, nach unserem Telefonat heute früh meinten Sie, dass Ihre größte Interesse sehr den Privatzimmern und dem Garten läge! Ich würde vorschlagen, dass wir gleich einmal einen Rundgang machen und ich Ihnen alles Wichtige zeige!” Mit einer eleganten Bewegung, und dabei einmal mit seinem Gehstock auf den Boden klopfend, stimmte Sherlock diesem Vorschlag zu. “Gewiss, das wäre uns ganz Recht! Könnten wir vielleicht zu allererst im oberen Stockwerk die Zimmer besichtigen?” “Aber selbstverständlich, kommen Sie!” Mit diesem Satz drehte sich jener Makler um und lief voraus, gefolgt von Sherlock und John. Noch während sie losgingen, drehte sich der Consulting Detective kurzzeitig zu dem allein gelassenen Butler und warf Diesem einen vielsagenden Blick zu. Der Diener verstand und nickte nur, bis er sich wieder auf dem Absatz umdrehte und den Saal verließ. Nachdem Herr Cooper mit den beiden Männern schließlich im Obergeschoss angekommen war, durchliefen sie zusammen all jene Zimmer, die einst Mr. Thomson und deren zwei Enkelkinder gehört hatten. Aufmerksam und sich jedes kleinste Detail im Kopf abspeichernd, ging der Lockenkopf mit vornehmer Haltung durch jedes einzelne Zimmer und sah sich mit schnellen Blicken alles genau an. Sein Blick drang in jede noch so kleine Ecke, schloss gedanklich alles Unwichtige aus und ließ nur wichtige Informationen zurück, kombinierte gleichzeitig und fügte sie dem Labyrinth hinzu, welches ihrem Fall entsprach. Sein Assistent derweil blieb jedes mal auf dem Flur stehen, schaute ab und an aus den großen Fenstern hinaus in den Garten oder weiter zum Wald, und versuchte nebenbei andere Details zu finden, die ihren Ermittlungen eventuell weiterhelfen könnten. Nach einiger Zeit fixierten seine Augen den großen Springbrunnen in jenem prachtvollem Garten und trat noch etwas näher zum Fenster. “Sagen Sie, dieser Brunnen,…” Weiter musste John gar nicht fragen, da Herr Cooper schon aufhorchend und ebenfalls näher heran tretend das Wort ergriff. “Ja, so ist es! Dort hatte sich,…zu dem Bedauern aller, die junge Enkelin des Hausherren ertränkt! Sie müssen wissen, dass uns keine andere Wahl blieb, als dieses schöne Grundstück zu verkaufen, da man, kurz nach den beiden verstorbenen Familienmitgliedern, den letzten noch lebenden Erben nicht auffinden konnte! Wie vom Erdboden verschluckt wenn Sie verstehen?!” Der Makler räusperte sich und wandte sich zu Sherlock, der gerade erneut ein Zimmer verließ. Jedes einzelne Wort hatte er mitbekommen und stellte sich, den Gehstock einmal herum schwingend, mit dazu. “Was für eine traurige Geschichte!”, fing er mit verstellter Miene an zu reden. “Was ist nur mit diesem Erben geschehen? Wie kann man in solch einer Grafschaft ein Grundstück verweigern?” John hielt sich weiterhin im Hintergrund, wollte dem Anderen seinen Auftritt einfach machen lassen und stellte zur selben Zeit mal wieder fest, wie gut doch sein Mitbewohner schauspielern konnte. “Das weiß keiner so genau! Die Medien hatten dieses Thema zwar angekratzt aber mehr auch nicht! Letztendlich bleibt der Herr Brown verschwunden und lässt alles zurück!” Kopfschütteln drehte sich Cooper Richtung Treppe, wo sie alle hergekommen waren, und ging wieder los. Sherlock und John allerdings, sahen sich nur schweigend an, wohl wissend, dass sie ‘Herrn Brown’ schon längst begegnet sind, und grinsten. Es dauerte nicht lange da betraten sie schließlich den aufrecht erhaltenen und sichtlich gepflegten Garten. Eine Augenweide. Diese Vielfalt an Pflanzen, die kleinen hübschen Wasserstellen und nicht zu vergessen der große Springbrunnen im blühenden Zentrum dieser kleinen Grünanlage. Staunend umging der Blondschopf, direkt hinter ihm Sherlock, den großen Brunnen, in welchem vereinzelte violett-schimmernde und aufgeblühte Wasserrosen auf der Oberfläche herum schwammen. Der Springbrunnen an sich funktionierte noch fantastisch, das Wasser schoss nur so aus der Düse nach oben und verteilte alles in der Luft. “Ich hoffe die Sache vor zwei Monaten beeinflusst oder stört Sie nicht bei der Überlegung dieses Grundstück zu erwerben!” “Keineswegs, ich wusste schließlich von Anfang an darüber bescheid, meine Interesse liegt lediglich bei dieser schönen Errichtung und deren Umgebung!”, entgegnete der Detektiv. Zufrieden und sichtlich erleichtert über diese Aussage, nickte der wohlgenährte Mann namens Cooper, machte sich erneut eine Zigarre an und wurde keinen Wimpernschlag später schon auf einen monotonen Klingelton aufmerksam. Sofort griff er in seine Tasche und holte sein Handy heraus. “Entschuldigen Sie mich für ein paar Minuten, wenn die beiden Herren möchten, können Sie sich hier ruhig erst einmal alleine weiter umsehen!” Und schon hatte er sich vom Brunnen entfernt und ließ beide Männer zurück. Das kam ihnen nur Recht, so konnten sie einzelne Fakten austauschen und den derzeitigen Standpunkt äußern. Sherlock machte wie immer den Anfang, ging sogleich an eine bestimmte Stelle zum Brunnenrand und sah von dort aus hinein ins kalte Nass. “Hier ist es passiert! Genau an dieser Stelle!” John stellte sich neben ihn und sah ebenfalls hinein. “Hier ist also dieses Mädchen gestorben!…Und Sie meinten es war kein Selbstmord?” “Natürlich nicht! Überall im Internet konnte man ältere Daten von ihr abrufen und dadurch in Erfahrung bringen, dass diese junge Frau in keiner Hinsicht suizidgefährdet war! Und das ist erst ein Punkt von vielen Warum sie dies nie machen würde! Jedenfalls ist das Wasser nicht sonderlich tief, alles scheint ganz normal, nichts Besonders aufzufinden,…außer….” John sah gefasst zu, wie der Größere sich nach unten beugte, seine Hand ausstreckte und ins Wasser griff, dabei die Innenseiten des Brunnenrandes abtastete. “Hab ich‘s mir doch gedacht!”, kam es knapp und ließ John nur fragend drein sehen. Sherlock bemerkte dies und seufzte. “Die Innenseiten dieses Brunnens sind noch etwas mit Moos bedeckt, offensichtlich wurde sich in früheren Ermittlungen nur der Grund angesehen nachdem hier das ganze Wasser ausgepumpt wurde! Jenes Moos hat noch fühlbare Vertiefungen, genauer gesagt ziemlich viele, die nicht natürlichen Ursprungs sind!…Sie hatte um ihr Leben gekämpft!” Bei diesem letzten Satz musste John schlucken. Er fragte sich ob es wirklich dieser Noah Brown war, der seine eigene Schwester umgebracht haben soll. Verrückter Weise konnte und wollte er das nicht glauben. “Es war nicht Noah!”, kam es plötzlich was den Kleineren dazu veranlasste aufzuschauen. Während sein Gegenüber mit ruhiger Stimme weiter sprach setzten sich beide wie auf Kommando gleichzeitig auf den Brunnenrand. Sherlock nahm noch ein neutrales Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte sich noch schnell das nasse Moos von den Fingern. “Hier lief etwas ganz anderes ab! In Noahs Portmonee fand ich ein sauber und gepflegt aufbewahrtes Foto von seiner Schwester, offenkundig hatte er sie geliebt! Der springende Punkt ist aber, dass sie alle drei, Mr. Thomson, die Enkeltochter und deren Bruder Noah, die noch übrig gebliebenen Familienmitglieder in diesem Haus waren, es aber dennoch vier weitere Zimmer im ersten Stock gibt, die noch vor nicht all zu langer Zeit komplett eingerichtet waren! Keine Gästezimmer, keine vorübergehenden Übernachtungen! Dort hatte jemand für sehr lange Zeit gelebt - eine Frau und drei Männer! Die Schatten und zurückgebliebenen Einkerbungen der Möbel an den Wänden und auf den Böden in allen vier Zimmern, deuten auf genau jene Einrichtung einer jungen Frau und drei Herren hin! Die anderen Gästezimmer befinden sich außerdem im Westflügel dieses Hauses, ansonsten gibt es keine weiteren für Schlafmöglichkeiten!” Weiterhin aufmerksam wurde dem Detektiv zugehört. John begriff so langsam und dachte noch einige Sekunden lang über die Anzahl der Zimmer nach. Insgesamt sieben Zimmer, für Mr. Thomson, Enkeltochter und Enkelsohn. Und diese vier übrigen Zimmer. Vier Stück. … Vier. … Eine Frau und drei Männer. … …Das ist doch-…!!! “Moment mal! Sherlock, wollen sie etwa auf diese drei Morde hindeuten, wo wir den dritten, Henry oder wie der hieß, im Regent’s Park gefunden hatten?” “Exakt!” Mit einem gewieften Lächeln sah Sherlock zu seinem Sitznachbarn und stützte sich mit seinen Händen auf den Brunnenrand, jeweils rechts und links von sich, ab. “Und jetzt überlegen Sie mal wer die ersten drei umgebracht hat?” Johns Augen weiteten sich. Doch Wieso ausgerechnet Noah? Es konnte nur er gewesen sein, doch aus welchem Grund? “Etwa weil diese Vier Noahs Schwester umgebracht hatten und wahrscheinlich auch Mr. Thomson?” Sherlocks Augen fingen an zu leuchten. “Das wäre dann welcher entscheidende Punkt und welches Motiv?” “Rache!”, sprach John kurz und knapp aus, woraufhin Sherlock seine Augenbrauen hob und zufrieden seinen Gegenüber musterte. Er rückte ein Stück näher, was John anscheinend nicht mitbekam. “Doch was könnte diese vier Leute dazu veranlasst haben den Herr des Hauses und deren Enkeltochter zu ermorden?” Nachdenklich starrte der Kleinere in Sherlocks Augen, versuchte eine Antwort auf dessen Frage zu finden und hinter dieser verzwickten Sache zu kommen. Sherlock merkte, dass sich der Arzt noch schwer tat und gab ihm einen kleinen Hinweis. “Wenn man im Internet und in den Medien etwas über jene Vier herausfiltern will, bekommt man so gut wie keine Informationen! Nirgends werden sie aufgelistet, nur ab und zu mal erwähnt, mit der Bezeichnung ‘Freunde vom Hausbesitzer’! Wenn diese Frau und die drei Männer also nicht zur Familie gehören, aus dem Nichts hier auftauchten, für viele Jahre hier friedlich ihre Zeit verbringen und dann eines Tages plötzlich verschwinden nachdem sie Thomson und Enkeltochter getötet haben, dann kann das nur eins bedeuten!!” In Johns Kopf machte sich eine Lösung breit, er hatte da so eine Ahnung, doch ob es der Realität entsprach?… “Wieder aus…Rache? Weil Thomson sie vielleicht nicht im Testament eingeschrieben hatte?” Noch während Sherlocks Gegenüber dies aussprach bemerkte der Dunkelhaarige plötzlich etwas warmes auf seiner Hand. Anscheinend hatte John beim Vorbeugen den Brunnenrand ein wenig verfehlt, als er eben noch weiter zu Sherlock gerutscht war. Sofort änderte sich der Blick des Größeren, schaute ohne sich zu rühren flüchtig nach unten und wurde in seiner Vermutung bestätigt. Erst als John mitbekam, dass der Detektiv ihn mit einem anderen Blick betrachtete, sah er fragend nach unten und nahm sogleich seine Hand, welche tatsächlich zur Hälfte etwas auf Sherlocks einer Hand ruhte, wieder weg. “Pardon!”, kam es leise, doch Sherlock schüttelte langsam den Kopf. “Kann passieren!”, entgegnete er nur und behielt dennoch den Mund offen, dabei die Augen des Doktors fixierend. “John,…” Sherlock wollte gerade neu ansetzen als sie beide plötzlich eine vertraute Stimme vernahmen. “Es ist eine alte Familiengeschichte! Es geht noch viel tiefer als es den Anschien hat!” Hinter ihnen, nicht weit entfernt, stand der Diener den sie vorhin noch am Eingang kennengelernt hatten. Sofort war Sherlock wieder bei der Sache und drehte sich von seinem Assistenten weg. Dieser nur versuchte zu realisieren was Sherlocks Reaktion von eben dazu veranlasst hatte ihn mit solch einem untypischen Blick anzuschauen. Diese Augen. … Dessen Blick war gerade eben,…so warm. … Doch um nicht noch mehr Fragen aufkommen zu lassen, widmete sich der Veteran lieber wieder den Worten des älteren Herren, welcher nun auf sie zukam und mit gesenktem Blick vor ihnen stehen blieb. “Inwiefern?” Auf Sherlocks Frage hin atmete der Butler einmal tief durch, sah dabei wieder auf und in Richtung des Hauses. “Ich entschuldige mich dafür, dass ich sie beide belauscht habe, doch ich denke, ich kann Ihnen vertrauen und vielleicht ein wenig mit der Spurensuche weiter helfen!!” Sieh einer an. Sherlock war sichtlich erfreut über diese Offenheit des Dieners. “Ich bin in Normalfall zwar gegen diese törichten und halbherzigen Ermittlungen, jedoch sehe ich schon, dass sie zwei ganz anders sind! Ich will wirklich, dass diese Sache endlich aufgedeckt wird, ich will endlich meine Ruhe haben!” Sherlocks Augen verengten sich bei jener Aussage und wusste schon auf was dieser Mann hinaus wollte. “Sie wurden bedroht!” Der Diener schaute abrupt auf - das war Antwort genug. Sherlock stand auf und sprach ruhig und leise weiter. “Sie wurden damals von genau diesen vier Leuten bedroht, weil sie etwas gesehen haben! Sie haben gesehen wie die Enkeltochter ihres Freundes, dem Mr. Thomson, hier in diesem Brunnen ertränkt wurde! Die ersten drei Personen wurden mittlerweile schon ermordet, ein Ben Clarks, eine Amber White und Henry Jagger, welchen mein Kollege und ich in einem Park durch Zufall entdeckt hatten! Doch wer ist der Vierte im Bunde?” Mit fassungslosem Blick wurde Sherlock angestarrt, der kleine Butler schluckte und versuchte sein anfängliches Zittern unter Kontrolle zu halten. “G-George!….George Clapton!!” Augenblicklich zog der Detektiv die Luft scharf ein, schien wieder zu überlegen und sah sich etwas in der Gegend um. John derweil war nun ebenfalls wieder aufgestanden und näher gekommen, fing nun mit beruhigender Stimme an dem Diener noch ein wenig mehr Hinweise zu entlocken. “Wissen Sie denn auch was mit Noah Brown passiert ist?” “Noah?”, der Mann sah überrascht auf. “Noah war damals so ein lieber Junge, nie war er negativ aufgefallen, jeder kannte und liebte ihn! Er und seine Schwester waren unzertrennlich, Harvey hätte jederzeit alles für seine geliebten Enkelkinder getan!” //Harvey heißt dieser Mr. Thomson also mit Vornamen!//, dachte sich John und hörte weiter aufmerksam zu. “Aber…was mit Noah heute ist weiß ich leider nicht! Keiner weiß wo er sich derzeitig befindet, wenn er denn überhaupt noch lebt, oh bei Gott!” Der Butler schien gedanklich für diesen Noah zu beten, hoffte inständig, dass er noch am Leben war. Sherlock übernahm wieder das Wort. “Glauben Sie uns, ihr Noah ist sehr wohl noch am leben, doch ist er nicht mehr ganz so unschuldig wie Sie ihn in Erinnerung haben! Es gibt im Leben ‘keine’ Rechtfertigung für einen begangenen Mord, wenn Sie verstehen was ich meine!” “Bitte nicht! Wollen Sie damit sagen, dass er diese drei Morde begannen hat? Das erklärt so einiges!” Auf Sherlocks fragenden Blick hin erläuterte der Butler sogleich seinen letzten Satz. “Nun, Mr. Thomson lag vor zwei Monaten schon kurz vorm Sterben und rief seine Freunde und seine Enkelkinder zu sich! Er wollte allen letztendlich nochmals mit eigener Stimme und Kraft sein Testament vorlesen! Ich bekam automatisch alles nebenbei mit! Seine vier Freunde - Ben, Amber, Henry und George - sollten einen Viertel Anteil des gesamten Geldes vererbt bekommen! Noah und Sophie, die beiden Enkelkinder, sollten den Rest des Geldes bekommen, mitsamt diesem Grundstück, deren Bediensteten, und-….” “Und was?”, hakte John nach. “…Und ein sehr wertvolles Familienerbstück, welches die verstorbene Frau von Thomson in diesem Anwesen versteckt hat! Das mag seltsam klingen aber dieser eine Gegenstand soll sich hier wahrlich irgendwo verstecken, was zuvor nur Thomson wusste!…Einige Tage danach…wollte ich wie jeden Tag durch den Garten zu dem kleinen Holzschuppen, musste demnach an dem Brunnen vorbei! Von weitem sah ich plötzlich wie Sophie von allen vier Leuten aus dem Hauptausgang rüber zum Brunnen gezerrt wurde! Ich versteckte mich und versuchte mitzubekommen was sie sagten! So wie ich es verstanden habe hatte Sophie mitgehört wie die vier darüber geredet haben sie und ihren Bruder loszubekommen um an das gesamte Erbe zu kommen! Sie wollte bescheid geben, wurde aber bemerkt und von diesen vier Mördern letztendlich in den Brunnen gestoßen und…brutal ertränkt! Ich höre noch immer ihre Schreie,…doch sonst hatte sie keiner gehört,….und Ich….ich kam zu spät, wurde ebenfalls entdeckt und wurde nur am Leben gelassen unter der Bedingung sie nicht zu verraten!….Kurz darauf und vor dem Medienauflauf verschwanden Noah und diese vier Verbrecher, welche das ganze Geld mitnahmen!!“ John atmete tief ein. Mitfühlend seufzte er und wollte gerade etwas sagen, als Sherlock wieder dazwischen kam. “Das wäre zu einfach! Irgendetwas müssen die vier doch gegen Sie in der Hand haben, bzw. mittlerweile nur noch dieser George!…Lassen Sie mich raten, er hat Sie am Leben gelassen, damit SIE für ihn dieses wertvolle Familienerbstück finden und zu ihm bringen, da er hier nicht mehr reinkommt und auch sonst keinen der Bediensteten privat kennt! Natürlich bedarf es dazu eine Geisel, was höchstwahrscheinlich ihre Familie sein wird, welche von George ebenfalls beschattet wird!” Ein zaghaftes Nicken bestätigte die Theorie des Lockenkopfs, welcher mit sofortiger Wirkung anfing all jene Labyrinthwege in Gedanken neu umzustellen und das Ziel dieses Falls neu zu setzen. Sein Kopf arbeitete wieder auf Hochtouren, legte seine Hände dabei aufeinander, nahm die typische ‘Beten’-Pose ein und konzentrierte sich. John blieb still, fand keine passenden Worte für den älteren Herren und konnte seinem Kollegen gleichzeitig auch nicht wirklich beim Nachdenken unterstützen. Er selbst rätselte noch und suchte nach einer weiteren Lösung. “Bevor wir von hier wieder verschwinden, habe ich noch eine letzte Frage und Bedingung!” Der Diener sah zu Sherlock auf, schluckte, nickte dennoch. “Sollte sich dieser George wieder bei Ihnen melden geben Sie uns sofort bescheid, hier meine Handynummer!…”, Sherlock gab dem Diener einen kleinen Zettel mit jener Nummer, “…Und nun Bitte ich Sie darum uns das Zimmer der verstorbenen Ehefrau zu zeigen!” Überrascht und ebenso verwirrt konnte der kleine alte Mann nur nickend zustimmen, fragte sich dennoch was dem Herrn Holmes dies bringen sollte? “Keine Sorge, er weiß schon was er tut!”, beruhigte ihn John, der ihm ein verständnisvolles Lächeln schenkte. Und somit verließen alle drei den Garten und gingen zurück ins Haus. Dabei den Makler komplett ignorierend, da er für sie eh keine Rolle mehr spielte und sie somit mehr Zeit und Ruhe im Innenbereich für ihre Ermittlungen hatten. “So, hier wären wir! Dies ist das Privatzimmer der Frau Thomson, gleich nebenan ihr Schlafgemach, alles so wie sie es verlassen hatte! Es wurde nach Thomsons Wunsch hin, nichts verändert oder weggeschmissen!” “Sehr gut, dann wollen wir mal!” Mit diesem Satz fing Sherlock an sich im Zimmer umzusehen, nach Details Ausschau zu halten die für die Suche nach jenem Familienerbstück wichtig sein könnten. . . . _____________________________________________ Ganz schön viele Infos auf einmal!ö.ö Hab vor allem die Namen wiederholt damit man alles gut versteht! Jetzt ist mit den beiden auch nicht wirklich etwas passiert xD Doch das wird sich noch schnellstens ändern!x3 Hoffe es hat gefallen!=D Bis zum nächsten Kappi! VLG Cat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)