Sweetest Perfection von GogetaCat (Sherlock BBC) ================================================================================ Kapitel 6: Auf zum Barcode Vauxhall ----------------------------------- Heyho! THANKS SO MUCH für eure ganzen Kommentare(FF.de mit einbegriffen)! Ich war sichtlich geplättet als ich schon am ersten Tag gleich fünf Stück bekam!x///x Ihr seid toll, Danke!:3 Und nun viel Spaß beim Lesen! _______________________________________________ 6. Kapitel - Auf zum Barcode Vauxhall ----------------------------------------------- . . . Keiner von beiden wagte etwas zu sagen. In einer Art Starre gefangen sahen sie sich nur, beinahe entsetzt, in die Augen. Dem Arzt kam es mittlerweile so vor als bekäme er einen Ganzkörperkrampf, so sehr wie er sich dort über den Anderen an der Wand abstützte und sich mit Kraft daran versuchte nicht nach vorne zu kippen. Doch sogleich wurde ihm seine andere Hand wieder bewusst, welche noch immer auf dem Oberkörper des Detektivs ruhte, sich wohl oder übel mehr abstützte. Abermals musste er schlucken. Sherlock derweil hatte seine Augen mehr und mehr verengt, sah so aus als würde er versuchen den Kleineren über ihn zu mustern, eine passende Antwort für jene Szene, die sich hier gerade abspielte, zu finden. Immer mehr verriet sein Blick dem Doktor, dass er dies hier ganz und gar nicht amüsant fand. Und endlich unterbrach Sherlock diese peinliche Stille. “Ich nehme an Sie haben einen triftigen Grund hier halbnackt und nass, direkt über mir zu stehen und mich, so wie es scheint, im Schlaf zu beobachten!” John spürte wie eine gewisse Wärme in seinen Kopf stieg und als Ausdruck der momentan gefühlten Peinlichkeit sich als leichte Röte auf seinen Wangen widerspiegelte. Selbst der allseits bekannte Spruch ‘Es ist nicht so wie es aussieht!’ hätte ihm hier in dieser Situation ganz und gar nicht weiter geholfen. “John,…”, der gewisse Unterton der hierbei mitschwang klang mehr gereizt als genervt, “…wie lange wollen Sie hier noch rum stehen?” Doch zu Sherlocks Überraschung lockerten sich die Züge des Älteren, woraufhin dieser mit ruhiger und beherrschter Stimme - nach einer gefühlten Ewigkeit - endlich wieder anfing zu sprechen. “Solange bis Sie mich wieder loslassen!” Der Kopf des Größeren ruckte kurz und leicht zur Seite, verlor dabei nicht den Blickkontakt und musterte sein Gegenüber erneut. Er sah ihn an, als würde er tatsächlich nicht annehmen, oder gar glauben, dass er John in irgendeiner Art und Weise festhalten würde. Und wenn dann hätte das nur vorher noch im Schlaf passieren können, was letztendlich bedeuten würde, dass-… Sofort ging sein Blick nach unten. Sherlocks Augen wurden für eine Millisekunde größer als er seine eigene Hand an dem Handtuch seines Kollegen fest umklammert vorfand. Augenblicklich ließ er jene Hand locker, entfernte sie auf der Stelle vom Handtuch des Anderen, welcher wiederum sich endlich wieder von der Wand und dem Oberkörper des Detektivs wegstützen und ebenfalls entfernen konnte. Sichtlich erleichtert ging John einige Schritte zurück, musste sich für einen kurzen Moment hinsetzen. Ein leises Knacken war zu hören, welches vom Rücken des Kleineren ausging. Mit leicht verzerrter Miene machte dieser ein Hohlkreuz und hob dabei die Arme. Gott. Total verspannt. Aber auch kein Wunder, so sehr wie er sich grad eben noch vor Schreck versteift hatte. Und das nur weil er seine Neugierde nicht hatte unterdrücken können. Warum nur ist er nicht einfach hoch in sein Zimmer, anstatt hier zu bleiben und seinen Kollegen bei seinem Mittagsnickerchen zu beobachten? Verflucht. Mittlerweile saß der ehrenwerte Meisterdetektiv wieder aufrecht auf der Couch, sah noch etwas verwirrt aus, schien zu überlegen. John wollte am besten so schnell wie möglich diese peinliche Aktion wieder vergessen, wurde aber leider nochmals damit konfrontiert, indem Sherlock ‘die’ Frage stellte, bei welcher er sich nicht traute über deren Bedeutung nachzudenken. “Nun, bevor ich meine Deduktionen äußere würde ich doch gerne vorher noch ‘Ihre’ Version anhören!” Wartend und mit unerbittlicher Hartnäckigkeit machte es sich der Jüngere mit einer gemächlichen Ruhe auf der Couch bequem und sah hinüber zu seinem Freund. John sah auf. Starrte kurz geradeaus auf einen unbestimmten Punkt, räusperte sich unmerklich und sah schließlich wieder rüber zum Größeren, hatte seinen Mund schon zu einem kleinen Spalt geöffnet. “…Da gibt es nicht viel zu sagen,…”, fing er lauter als gewollt an, “…ich hatte vergessen mir frische Sachen mit ins Badezimmer zu nehmen und wollte demnach in mein Zimmer, als ich plötzlich meinen Namen hörte, der aus diesem Zimmer hier kam!” “Ihren Namen?”, wiederholte Sherlock ungläubig. “Ja,…Sie hatten meinen Namen im Schlaf ausgesprochen! Ich bin dann hier rein gegangen und…wollte nachschauen!” Sherlock drehte seinen Kopf zur Seite und behielt die Ungläubigkeit in seinem Gesichtsausdruck bei. Er sprach es nicht aus, aber man konnte deutlich sehen, dass er sichtlich überrascht über diese These war. Anscheinend sprach er nicht sehr oft im Schlaf,…soweit das jemand hätte nachweisen können. “Gut, kann ich jetzt wieder gehen!” Der Doktor kam sich schon vor wie in einem Verhör, wollte nun endlich wieder das Weite suchen und vor allem endlich mal etwas anziehen. Durch dieses Nichtstun fröstelte es ihm immer mehr, fing schon an kaum merklich zu zittern. Doch Sherlock war nicht das, was er als Beruf ausübte, wenn er jenes Zittern nicht bemerken würde. Langsam hob er seine Hände rauf zu seinem Kinn, legte beide Handflächen aufeinander, stützte seinen Kopf ein wenig darauf ab, und hatte nun wieder seine typische Pose, wenn er konzentriert über etwas nachdachte. “Schon gut, gehen Sie ruhig!” Als wollte er allein gelassen werden. John stand gleich darauf von seinem Platz auf, umfasste kurz seinen, mittlerweile wieder trocknen Oberkörper, strich sich ein paar mal über die kalt gewordenen Oberarme und verließ auch schon schweigend das Wohnzimmer. Gott sei Dank. Endlich war er draußen. Nicht nur, dass ihm so etwas dummes passieren musste, nein, da wurde er auch noch ausgefragt, auch wenn es eine ganz einfache Frage gewesen ist. Trotz allem war es unangenehm. Ja das war es. //Einfach schnell wieder vergessen!//… Doch so einfach würden es ihm seine Gefühle und sein Gewissen nicht machen. … Nicht nachdem er Sherlock schlafend dort liegen gesehen hatte. … Unterdessen stand der Meisterdetektiv mitten im Wohnzimmer, kniff die Augen zusammen und fasste sich unbewusst durchs lockige Haar. Er hatte also tatsächlich im Schlaf den Namen seines Kollegen ausgesprochen. … Seltsam. Er hoffte inständig, dass er dies nicht all zu oft machte, das wäre ungeheuerlich. Und dann musste auch noch ausgerechnet John alles mitbekommen,…diese Situation war beinahe peinlich. So ging das wirklich nicht. Er strich sich leicht übers Gesicht, bemerkte dabei etwas Feuchtes auf seiner Haut, folgte dem noch fühlbaren Pfand bis zu seinem Kragen. … Hatte er es sich doch gedacht. War es wirklich nur ein Missverständnis gewesen, was auch sonst. Doch musste ihn sein Freund denn so voll tropfen? Hätte dieser sich nicht einfach mit etwas mehr Kraft von seiner Hand befreien und weggehen können? Doch stellte er sich gleich wieder die Frage, Warum genau er unbedingt nach etwas greifen musste. Fatalerweise konnte er sich beim besten Willen nicht mehr an seinen Traum erinnern, dann hätte er jetzt wenigstens gewusst Warum er im Schlaf nach Leuten griff. Ein leises und resignierendes Auflachen war zu hören. Es nützte ja alles nichts. Diese Sache von eben würden beide ja eh schnell wieder vergessen, also Warum sich noch so sehr hineinsteigern? Genug jetzt! Sherlock schloss dieses Thema für sich nun ab, lockerte sich, lief hinüber zum Schreibtisch, nahm sich einfach Johns Laptop und schaltete diesen an, während er sich mit einem dynamischen Sprung in seinen Sessel schwang. … Zur gleichen Zeit in Johns Zimmer - “SO EIN MIST, VERDAMMTER?!” Er war verärgert, unzufrieden und ihm war es sichtlich unangenehm. Und das nur wegen so einer kleinen Sache. Doch um das Verständnis seiner momentanen Gedanken genauer zu erläutern, muss man zusätzlich den ausschlaggebenden Punkt erwähnen, um den es hier John eigentlich nur ging. Es störte ihn nämlich in keinster Weise, dass er halbnackt gewesen ist, dass er den Detektiv so verwirrt hatte, dass diese Szene von beiden so merkwürdig ausgesehen hatte, Nein. Ihn störte am meisten, dass sich ja unbedingt auf seinen Armen anfangs eine Gänsehaut bilden musste und gleich darauf ihm ein Schauer über den Rücken gelaufen ist. … Musste ihm sein Körper dies denn wirklich antun? Er verstand es nicht. Und genau DAS störte ihn an der ganzen Sache. Warum nur musste dieser viel zu lang anhaltende Moment, als er über seinen Kollegen stand, so Schauererregend sein? So durfte das nicht sein. Es war angenehm gewesen, VIEL zu angenehm. Und während er so weiter gedanklich seine Wut hinausließ, kramte der Doktor in seinem Kleiderschrank nach passenden Klamotten für ihre nächtliche Spurensuche die schon in wenigen Stunden beginnen sollte. “Hmm,….das hier sieht nicht schlecht aus!…” Er überlegte ob jene Sachen in seiner Hand zu so einer Schwulenbar passen würden. Er hatte um ehrlich zu sein keine Ahnung was man heutzutage als Homosexueller so anzog, ohne gleich übertrieben aufzufallen. “Ich nehme es einfach!” Gesagt, getan. Die Schranktür schloss sich wieder, frische Sachen wurden aufs Bett gelegt und fürs erste angezogen wurden sich ein lockeres Hemd und eine einfache Jeans. Schließlich musste er nicht jetzt schon mit den Sachen für heut Abend herumlaufen. Jetzt aber hieß es erst einmal noch die Zeit totzuschlagen, bevor sie los konnten. John verließ sein Zimmer, ging zurück ins Bad, räumte dort noch alles von ihm Herumliegende weg und begab sich erneut wohlig seufzend ins Wohnzimmer. Als er dort ankam bemerkte er mit fassungslosem Blick, dass der Meisterdetektiv schon wieder SEINEN Laptop benutzte. Kurzerhand lief er zur besagten Person und entriss dem leicht erschrockenem Detektiv ohne ein Wort zu sagen seinen Laptop. “Sie wissen ganz genau, dass ich es nicht leiden kann, wenn Sie einfach ungefragt meinen Labtop benutzen!” Vor allem aber die Tatsache, dass er es jedes mal aufs Neue schaffte das Passwort zu knacken. Noch leicht gereizt stellte er das Gerät offen lassend auf den Schreibtisch zurück und ging stumm in die Küche. Sherlock starrte für eine Sekunde lang nach unten wo gerade eben noch das Notebook auf seinem Schoß gestanden hatte. Er schloss die Augen, stieß einen genervten Nörgelton heraus und ließ sich weiter in den Sessel sinken, ließ dabei seine Arme rechts und links über die Lehnen runter baumeln. Nach wenigen Minuten kam mit langsamen Schritten der Blondschopf wieder ins Zimmer, hatte ein kleines Tablett in der Hand auf welchem sich eine kleine Teekanne und zwei Tassen befanden. Seine Gesichtszüge hatten sich wieder gelockert und aufmerksam wie er nun einmal war stellte er auch seinem Kollegen eine Tasse vor diesem auf einen kleinen Tisch. “Möchten Sie auch Tee?” Sherlock lenkte seinen Blick zu John, welcher sich in seinen Sessel setzte und anfing sich bedacht etwas vom köstlich duftendem Tee einzugießen. “Gerne!”, kam es knapp. Und schon nahm sich sein Gegenüber seine noch leere Tasse und goss Tee hinein. Wie gemütlich es doch sein konnte, so dachte sich John, als er die Augen schloss und innerlich zufrieden an seiner Teetasse nippte. Mit emotionsloser Miene nahm sich nun auch Sherlock seine Tasse und trank etwas vom warmen Getränk. Er sah zu John, ließ ihn keine Sekunde aus den Augen und beobachtete diesen einige Minuten lang. “Danke! Der Tee tut sehr gut!”, kam es plötzlich mit ehrlich und ernst gemeintem Ton vom Meisterdetektiv, was den Kleineren überrascht dreinblicken ließ. “Ehm, Ja! Gern geschehen!” Leicht verblüfft - da Sherlock seiner Meinung nach viel zu selten seine Dankbarkeit offen zeigte bzw. sagte - schaute John seinem Gegenüber in die Augen, konnte Wahrheit erkennen was ihn doch unbewusst etwas freundlicher stimmen ließ. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen nahm der Arzt noch einen weiteren Schluck aus seiner Tasse und schaltete den Fernseher ein, während sich Sherlock ein paar Broschüren und die neuste Zeitung schnappte, damit er nicht wieder halb ausflippte bei so viel Dummheit in so manchen überflüssigen Sendungen. Deshalb las er lieber noch eine Runde und überließ seinem Freund das kunterbunte Fernsehprogramm. . . . Und so vergingen noch weitere Stunden, in denen Sherlock Holmes und Dr. John Watson ihre Zeit damit verbrachten sich in ruhiger Zweisamkeit innerlich vorzubereiten. Wohingegen der größere von beiden seine Zeit mehr dafür nutzte noch etwas mehr über den Fall nachzudenken und zu planen. Er konnte es ja doch nicht lassen. John blieb die ganze Zeit still, schaltete mehr gelangweilt als interessiert die einzelnen Kanäle durch, blieb ab und zu hängen und sah sich letztendlich dann lieber doch Dokumentationen an, wo man immerhin noch etwas lernen konnte. Irgendwann war es schließlich soweit. Der Kleinere stand langsam auf, nahm das Geschirr, stellte es auf das kleine Tablett und brachte alles rüber in die Küche. Noch ein kurzes “Ich geh mich mal umziehen!” war zu hören, als er auch schon hoch in sein Zimmer ging. Der Andere hatte seinen Blick von der Zeitung, die er noch immer in den Händen hielt, nicht abgewandt, nickte nur und überlegte sich im selben Moment ob er sich nicht auch schon umziehen sollte. Seufzend legte er die Zeitung beiseite, stand mit einer schnellen Bewegung auf und ging nun ebenfalls in sein Zimmer um sich langsam fertig zu machen. Er brauchte nicht lange um etwas passendes an Kleidung zu finden, so viel verändern würde er sich sowieso nicht. Er schnappte sich alles und war auch schon nach wenigen Minuten im Badezimmer verschwunden. Als erster kam Sherlock wieder, frisch und umgezogen ins Wohnzimmer. Hatte sich ein ,wieder etwas enganliegendes, dunkelblaues Seidenhemd angezogen, dazu eine schwarze nicht ganz so enge Jeans und passende Lackschuhe. Im großen und ganzen vom Stil her wie immer, nur die Farben und Stoffe bzw. Marken waren ein wenig verändert worden. Schick und elegant. Sich die Haare nochmals etwas zurecht legend wollte er nach seinem Schal greifen und überlegte es sich jedoch wieder anders. Es war besser nur den Mantel überzuwerfen, dies würde vollkommen reichen. Sein Handy verstaute er in seine Hosentasche und durchdachte dabei nochmals alle Details, die wichtig für sie beide waren oder noch werden sollten. “Also, ich wäre dann soweit! Ich hoffe ich kann so auf die Straße gehen!” Ein kurzes Auflachen, ein kleines verunsichertes Lächeln. John kam ins Wohnzimmer, zupfte noch kurz an seinem Oberteil herum und tat seine eine Hand etwas in die Höhe, mit welche er eine schwarze Jacke umfasste, die aus halb Leder und halb Stoff bestand. “Ich denke diese Jacke hier wird ausreichen, oder?” Sherlock sah auf, war eben gerade noch im Zimmer herum getigert als er auch schon Johns Stimme vernahm. Sein Blick hatte seinen Kollegen sofort erfasst, sah sich diesen in sekundenschnelle mit steinerner Miene genaustes an und sah wieder nach vorne. Der ehemalige Militärarzt hatte sich für ein sportliches T-Shirt entschieden. Es war dunkelrot, die Ärmelränder sowie der Rand vom runden kurzen Ausschnitt schwarz umrandet, etwas enganliegender und mit einem kleinen weiß umrandeten Logo, was sich dezent am unteren Rand des Shirts befand. Seine ebenso enganliegende Jeans war schwarz, dazu passend schwarze Schuhe. Dadurch, dass er seine Haare noch ein klein wenig gegelt und seinen Pony etwas mehr verwuschelt hatte, wirkte er sogleich ein wenig jünger, jedoch nicht zu jung, genau passend zu seinem Alter. Das musste man dem Veteran wirklich lassen, wenn er sich richtig heraus putzte konnte er sich in der Tat sehen lassen - im Normalfall natürlich auch. Noch immer stand der Kleinere wartend mit der Jacke in der Hand da und sah Sherlock fragend an. “Und, was meinen Sie nun? Soll ich die Jacke nehmen?” Da seine erste Frage nicht beantwortet wurde, fragte er nochmals nach, klang ein wenig genervter. Nicht nur, dass er sich so anziehen und herrichten musste, er sollte später schließlich auch noch so tun als seien sie beide ein Paar. Dies ließ ihn einfach nicht los und er hoffte inständig, dass die hereinbrechende Nacht nicht in einem peinlichen Chaos enden würde. Sherlock derweil haderte mit sich selbst. Sein erster Gedanke, als er seinen Kollegen eben gesehen hatte, überschlug sich und endete in einem Haufen voller Fragen. Doch um diese zu umgehen sollte er sich wieder aufraffen, sich vor allem nicht anmerken lassen und mal endlich Johns Frage beantworten. Er hob wieder seinen Kopf, überwand die letzten Schritte die noch zwischen ihnen standen und nahm sich einfach die Jacke des Anderen. “Gewiss, die passt hervorragend!” Monoton und trotzdem ein Hauch von Freundlichkeit, die hier in Sherlocks Stimme mitschwang. Er ging um den Älteren rum, John verstand sofort und schlüpfte in die ihm hingehaltenen Jackenärmel, lockerte sie etwas um seinen Oberkörper herum und ließ die Jacke an sich offen. Ein kleines Schmunzeln seitens Sherlock eh er weiter sprach. “Diese Kleidung könnten sie ruhig öfter tragen!” Es sollte wahrlich ein einfaches und nur nebenbei erwähntes Kompliment sein, doch für den Anderen war es dennoch mehr, nicht zu vergessen, das der ehrenwerte junge Detektiv eher selten ein Lob über seine Lippen brachte. John….freute sich in einer gewissen Art und Weise über diesen nur leise ausgesprochenen Kommentar. Und er würde es auch für sich behalten, weshalb er auf dessen Aussage auch nur ein dankendes Nicken abgab und sich gleich darauf zur Wohnungstür begab. Sherlock sah ihm stumm nach, hatte nun auch einen kurzen Blick auf Johns Rückseite und sah ihm einfach nur hinterher, während er ohne es wirklich mitzubekommen leicht den Kopf schüttelte und ein Mundwinkel in die Höhe ging. //Dieser Mann!// Als sei des Doktors Auftritt abermals eine Kleinigkeit, die den Jüngeren dazu veranlasste etwas erfrischend Neues zu entdecken. Eine kleine neue Seite an John. Die nächsten paar Stunden könnten in der Tat interessant werden, war Sherlock der Meinung, und lief dem Anderen ohne noch länger zu warten hinterher. . . . Das Taxi, in welchem sich der Consulting Detective und sein Assistent befanden, hielt direkt vor dem bekannten, und in der Schwulenszene beliebten, ‘Barcode Vauxhall‘. Das BARCODE VAUXHALL! Ein wahrlich auffälliger und Neon-beleuchteter Nachtclub. Als Logo besaß dieses weitläufige Gebäude jeweils den Anfangsbuchstaben seines Namens, ein riesiges B und C hell strahlend und als verführerischer Köder für Menschen mit gewissen Neigungen und Vorlieben. Ein musikalisch laut dröhnender Zirkus für eine Vielfalt von Leuten. Draußen vor jenem Club sammelten sich schon, den Einlass erwartend, ein Haufen verschieden bekleideter Männer, die endlich reingelassen werden wollten. Zwei muskelbepackte Türsteher drehten sich nach einiger Zeit wieder zum Menschenauflauf herum und schon wurde der nächste Schub von ihnen durchgelassen. Alles in allem wirkte dennoch überwacht und sicher, was für John im Moment wohl an erster Stelle stand. Dieser wurde kurzerhand mit zum Eingang des Nachtclubs geschleppt und stand dort still und immer wieder nervös von rechts nach links schauend neben dem - seiner Bewunderung nach - selbstbewusst und sicher wirkenden Sherlock. Der Jüngere hatte wie man sah ganz andere Gedanken und Probleme, so wie er sich hier hastig und Verfolgungswahn mäßig umschaute, als würde man unbedingt vermeiden wollen an diesem Ort und in diesem Aufzug von jemand Bekannten gesehen zu werden. … Unsinn. Und wenn, wäre es doch auch egal. Wie Sherlock immer so schön erwähnte - die Leute redeten doch eh schon die ganze Zeit, und das nur über unsinniges und unnötiges Zeug. Sollten sie eben denken was sie wollten. Der Doktor raffte sich gedanklich und körperlich wieder auf, war nun bereit ihren Fall weiter aufzunehmen und mehr Details bzw. ihren Verdächtigen Mann zu finden. Er musste sich nun voll und ganz darauf konzentrieren, genauso wie es sein Kollege tat. Inzwischen kamen sie dem Eingang immer näher, standen bald direkt davor und einen Wimpernschlag später wurden sie endlich durchgelassen. Vorbei kamen sie an der Garderobe wo sie gleich ihre Jacken abgaben - Sherlock mehr unfreiwillig. Als sie schließlich das Zentrum dieses riesigen Clubs betraten schien auch schon ein grelles und flackerndes Licht auf die beiden, welches sich im Takt der laut dröhnenden Musik im Zickzack wieder in eine andere Richtung hin bewegte. Immer und immer wieder trafen Lichter und andere Effekte aufeinander, tanzten geradezu im musikalischen Takt und donnerten auf den Männerbefüllten Discoboden. All jene tanzten, amüsierten sich, flirteten, ließen im großen und ganzen die Sau raus. Hier ging es mächtig ab. Johns Augen weiteten sich für einige Sekunden als ihm dies alles bewusst wurde. Hier gab es wirklich jede Art von ‘Mann’ in diesem bunten Haufen. Die verschiedensten Typen, alles was das schwule Männerherz begehrte. Er musste zugeben, dass er sich nicht gegen die Atmosphäre hier drinnen sträubte, nein, es war mehr ungewohnt. Einfach nur ungewohnt und neu. Sherlock unterdessen fackelte nicht lange, schnappte sich die Hand seines Freundes, und drängte sich über den Tanzbereich hinweg durch die Menschenmasse in Richtung Bar. Dort schnaufend angekommen setzte sich der Kleinere schnurstracks auf einen der hohen Leder-Barhocker. Ein wenig überfordert sah sein Gefährte schon aus - wie dem Detektiv jetzt auffiel. Doch er würde keine Gnade zeigen, sie MUSSTEN hier und heute Abend ihren Verdächtigen ausfindig machen. Noch immer leicht nervös saß der Arzt neben Sherlock, der sich ebenfalls gesetzt hatte, und besah sich die Leute die hier an der Bar arbeiteten. John versuchte unauffällig jede einzelne Person zu mustern und ein Namensschildchen oder sonstiges in der Art zu finden. Sein Sitznachbar tat es ihm gleich, stellte sich allerdings mal wieder geschickter an und rief kurzerhand einen der netten Barkeeper zu sich um etwas zu bestellen. …. Allerdings nicht für ihn selbst. “Wie? Nein nein, ich möchte wirklich nich-” “Mein Freund hätte gerne einen Gin Tonic!”, wurde der Ältere einfach von Sherlock über den Mund gefahren und sah mit zu, wie der große braungebrannte Barkeeper mit einem Zwinkern zu ihm rüber schaute und ein freundliches “Geht klar!” entgegnete. Mit großen Augen sah er seinen Sitznachbarn an. Dieser allerdings schmunzelte nur leicht und ließ seinen Blick weiter hinter die Theke schweifen, auf der konzentrierten Suche nach ihrem Mann. “Woher wussten Sie, dass-” “Ein Schuss ins Blaue!” Mal wieder typisch für Sherlock. Was auch sonst, John wusste nicht wie er das jetzt schon wieder herausgefunden hatte, aber es stimmte tatsächlich - sein Lieblings-Cocktailgetränk, was er dennoch nicht all zu oft zu sich nahm - war Gin Tonic. Belustigt schüttelte er stillschweigend den Kopf und lehnte sich mit den Armen weiter vor auf die Theke. Aufmerksam lenkten beide Männer ihre Blicke weiter durch die Gegend, suchten alles so gut es ging ab. Versuchten die derzeitige laute und schrille Technomusik und die vielen schwindelerregenden Lichter zu ignorieren. Zwischendurch wurde John auch sein Getränk gebracht, besah sich jenes Glas in seiner Hand und zögerte für einen Moment. Eine gewisse andere Person bemerkte dies und rückte etwas näher. “Ich weiß was Sie gerade denken, aber werfen Sie doch einfach mal alles Negative über Bord und nehmen einen kleinen Schluck! Tun Sie wenigstens so als ob!” Es war mehr ein Aufheitern, ein positiv gemeinter Rat, den der Blondschopf auch gleich in die Tat umsetzen wollte. Er nickte zu sich selbst, setzte an und trank einen kleinen Schluck. …Gar nicht mal so übel - hatte er schon lange nicht mehr getrunken, dies hier war aber nur mal eine Ausnahme, mehr nicht. Auf einmal wurde sein Arm gepackt, keine Hektik lag darin und dennoch wirkte Sherlocks Griff bestimmend. Sofort richtete John seine Aufmerksamkeit auf die flüsternden Worte des Größeren, welche ihm eine ganz bestimmte Person verrieten, die gerade eben neu hier hinter der Bar erschienen ist. Ein junger blonder, etwas schmächtiger und mittelgroßer Mann. Größe und Aussehen eher durchschnittlich, mehr wirkte seine Gestallt unauffällig und harmlos. Seine Augen waren bräunlich, durchdringlich und doch rein, er schien ganz einfach und locker, eben ein ganz normaler junger Barkeeper mit dem Namen ‘Brown’. //Herr Brown?!// . . . ______________________________________________ Puhhh! Das ’eigentliche’ Kapitel ist länger geworden als geplant, deshalb hab ich hier mal einen Schnitt gesetzt!o_Ö Dafür kommt der andere Teil als nächstes Kapitel schon in den nächsten paar Tagen!=D Freut euch auf mehr!*diese FF schließlich auch noch später ab18-Kapitel haben wird* Hoffe es hat wieder gefallen, zu schnell kann ich die beiden ja auch leider nicht zusammenkommen lassen, sonst wirkt es zu unrealistisch oder OOC!x3 Mal schauen was den beiden noch so passieren wird!*-* Bis zum nächsten Kapitel! VLG Cat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)