The Same Old Song von PaylyNou (A SasuSaku Lovestory) ================================================================================ Kapitel 27: Anyway, I think I like you -------------------------------------- I have found a new page of hope for the days when I feel like I've lost everything „Eines Tages werde ich ihn erschlagen. Dieser miese Bastard…!“ Ich gab einen nicht jugendfreien Fluch von mir, bevor ich damit fortfuhr Sasukes Dreckwäsche zu sortieren. Nur weil der Idiot keine Ahnung hatte wie man eine Waschmaschine richtig bediente, ohne dass dabei die Hälfte der Wäsche draufging – und weil ich den nächsten Tag unbedingt frei haben wollte – musste ich mich nun mit diesen Dingen beschäftigen, die eigentlich seit der Aktion mit Sasukes Handy nicht mehr zu meinem Aufgabenbereich zählten. Nun ja, eigentlich. Mit einem Grummeln erinnerte ich mich daran wie ich vor knapp einer Stunde noch zu Hause gewesen und schnellstmöglich meine Tasche gepackt, mir im Vorbeigehen einen Regenschirm geschnappt hatte und beinahe zum Hause Uchiha gerannt war. Dort angekommen, hatte ich dank meines Schlüssels für die Haustür Zuflucht vor dem Regen suchen können, welcher mittlerweile alles und jeden durchnässte, der sich nach draußen traute. Kaum hatte ich das Haus betreten, war auch bereits Sasuke auf dem Flur gewesen, welcher mich dezent daraufhin gewiesen hatte, dass er Hunger hatte. Aus diesem Grund hatte ich bis vor ein paar Minuten in der Küche gestanden und ihm Nudeln mit Putengeschnetzeltem in Curry-Ananas-Sauce gekocht. Und kaum, dass ich den Herd ausgestellt hatte, hatte mich der Satansbraten darauf aufmerksam gemacht, dass sein Zimmer mal wieder aufgeräumt werden könnte. Was wäre ich nur für eine Putze, wenn ich dieser dezenten Aufforderung nicht sofort nachgekommen wäre? Richtig, eine arbeitslose. Da ich dies aber auf gar keinen Fall wollte, hatte ich mich Sasukes Zimmer gewidmet, welches wirklich mal wieder aufgeräumt werden musste. Abgesehen von seiner Dreckwäsche, die überall herumlag, gab es da noch eine lebende Pizza, eine vollkommen zerknäulte Decke sowie mehrere Papierknäuel, welche ebenfalls durch das gesamte Zimmer verstreut worden waren. Ich gab ein leises Seufzen von mir als ich endlich auf den Start-/Stop-Knopf der Waschmaschine drückte und diese losrüttelte, woraufhin ich mich in die Küche begab. Sasuke schien derweil aufgegessen zu haben, da es sich ein frischbenutzter Teller sowie eine Gabel neben der Spüle bequem gemacht hatten. Mit einem erneuten Seufzen räumte ich erst Sasukes Geschirr weg, bevor ich mir selbst etwas zu essen nahm und die nun leeren Töpfe ebenfalls in den Geschirrspüler packte. „Hey Sakura.“ Erschrocken zuckte ich zusammen und ließ beinahe meinen Teller fallen, welchen ich soeben zum Küchentisch hinüber hatte tragen wollen. „Gott, musst du mich so erschrecken?!“ Sasukes Lippen verzogen sich zu einem arroganten Grinsen, bevor er ein paar Schritte auf mich zukam und mir den Teller aus der Hand nahm, um ihn auf dem Tisch abzustellen. „Zuerst einmal: Sasuke reicht, du musst mich nicht Gott nennen. Und als nächstes: Ich kann nichts dafür, dass du so extrem schreckhaft bist.“ „Ich bin nicht schreckhaft, okay?“, grummelte ich und setzte mich an den Tisch, um mich meinem Abendessen zu widmen. Sasuke ließ sich derweil mir gegenüber nieder. „Schon fertig mit Aufräumen?“ Ich gab ein zustimmendes „Mhh.“ von mir, bevor ich den Bissen herunterschluckte und anklagend mit meiner Gabel auf ihn zeigte. „Das war das letzte Mal, dass ich deine Dreckswäsche zusammen sammele! In jedem Bad steht ein Korb für das Zeug, ist es tatsächlich so schwer den auch zu benutzen?“ Sasukes Grinsen war einem verblüfften Ausdruck gewichen. Anscheinend hatte er nicht mit einer Standpauke von mir gerechnet. „Du klingst wie meine Mutter.“ Kaum hatte er ausgesprochen, erstarrte ich in meiner Bewegung. Ganz langsam hob ich meinen Kopf und sah ihn mit einem Blick an, der an Verachtung nicht zu überbieten war. „Ich klinge nicht wie deine Mutter.“ Sasuke, dem anscheinend bewusst wurde, dass er einen wunden Nerv getroffen hatte – Welche Frau würde nicht ausflippen, wenn man sie mit einer anderen Frau verglich, die gute zwanzig Jahre älter war als man selbst?! –, verzog seine Lippen zu einem frechen Grinsen. „Und wie du wie meine Mutter klingst.“ „Du…“, knurrte ich und sah mich nach etwas um, das ich nach ihm werfen konnte, jedoch war das Einzige, was infrage kam, ein Stückchen Ananas, welches noch in meiner Curry-Ananas-Sauce schwamm. Kurzentschlossen schob ich es auf meine Gabel und beförderte es in Richtung Sasuke, wo es sich in seinen Haaren bequem machte. Während ich vor Stolz auf meine Schleuderkünste beinahe vom Stuhl fiel, schien Sasuke das Ganze nicht ganz so amüsant zu finden wie ich. „Ist das dein Ernst?“ „Was? Gefällt es dir etwa nicht, wenn ich dich mit meinem Essen bewerfe? Weißt du, Sasuke, mit gefällt es nicht, wenn du mich mit deiner Mutter vergleichst, die sicherlich gute zwa- WAS ZUR?!“ Erschrocken unterbrach ich mich selbst in meinem Vortrag als Sasuke sich plötzlich vorbeugte, seinen Finger in meine Sauce tauchte und diese mir anschließend über die Wange schmierte. „Bist du bescheuert?!“ „Das könnte ich dich genauso fragen! Ich dachte, wir hätten die Sache mit dem Essen in den Haaren hinter uns?“ Sasuke hob beide Augenbrauen, während er das Stückchen Ananas aus seinen Haaren fischte und zurück auf meinen Teller warf. Iiih, das würde ich bestimmt nicht mehr essen. „Wenn du mich auch mit deiner Mutter vergleichst, bist du selbst schuld.“ Damit war das Thema für mich abgehakt, weshalb ich aufstand und mein Geschirr wegräumte. Ich war gerade dabei die Spülmaschine anzustellen als ich hinter mir Sasuke seufzen und kurz darauf seinen Stuhl über den Boden rutschten hörte. „Sakura.“ „Was?“, fragte ich, pampiger als nötig, und drehte mich zu ihm um. Zu meiner Überraschung stand Sasuke keine zwei Schritte von mir entfernt, weshalb ich beinahe einen Sprung rückwärts gemacht hätte, jedoch stand mir der Geschirrspüler im Weg. „Es tut mir leid, okay? Ich konnte ja nicht ahnen, dass du ein Problem damit hast mit einer emanzipierten und erfolgreichen Geschäftsfrau verglichen zu werden.“ „Verarsch mich nicht!“, zischte ich und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn. So wie er das Ganze darstellte, schien mein Einwand wirklich mehr als übertrieben. Sasuke hob abwehrend die Hände und machte ein Unschuldsgesicht, jedoch sah ich ganz genau die Zuckungen seiner Mundwinkel. „Ich mein das absolut ernst, Sakura.“ Für einen Moment sah ich ihn noch aus zugekniffenen Augen an, dann entschied ich, dass es nichts bringen würde jetzt mit ihm zu streiten. „Gut, ich glaub dir mal.“ „Heißt das, du hörst auf mich mit Essen zu bewerfen?“, fragte er und grinste sein unglaublich heißes schiefes Grinsen, wo einem gar nichts anderes übrig bleibt als nicht wenigstens ebenfalls zu lächeln. „Das entscheide ich später.“ Sasuke lachte leicht, bevor er noch ein wenig näher kam und nach meiner Hand griff. Dass mein Herz dabei fast einen Stillstand erlitt und meine Wangen zu überreifen Tomaten mutierten, schien ihm nicht aufzufallen – oder er zeigte es einfach nicht – da sein Grinsen sich kein bisschen veränderte, während er sich umdrehte und mich hinter sich her aus der Küche zog. „H-hey, wo w-willst du hin?“ Scheiße Sakura, du stotterst. Reiß dich zusammen!, schrie ich mich innerlich selbst an, jedoch half das kein bisschen gegen das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden. „Da wir uns ja jetzt wieder lieb haben, dachte ich, dass ich dir zeige, warum es von Vorteil ist, wenn man mich nicht mit Essen bewirft.“ Sasuke warf mir einen kurzen Blick über die Schulter zu, bevor er mich durch die Terrassentür im hinteren Teil des Wohnzimmers auf die leicht erhöhte Terrasse und schließlich mit dem Rücken vor sich zog. Einen kurzen Moment war ich noch zu verwirrt, um zu kapieren, warum wir jetzt draußen im Regen standen, dann fiel mein Blick jedoch auf den Pool der Uchihas, welcher gleich unterhalb der Terrasse begann. Obwohl, Pool war an dieser Stelle wohl etwas untertrieben, Schwimmbad traf es wohl eher. Der ‚Pool‘ war geschätzte zehn Meter lang und fünf Meter breit, außerdem von innen beleuchtet. Des Weiteren befand sich am von der Terrasse aus linken Ende des Pools eine halbrunde Wand aus massiven Steinen, welche gut eineinhalb Meter über dem Wasserstand endete und dort eine kreisrunde flache Steinplatte trug, über welche Wasser ringsherum in den Pool lief. Ein kleiner privater Wasserfall im eigenen Pool sozusagen. „Wow.“, gab ich recht leise von mir, bevor ich meine Arme um meinen Oberkörper schlang und zu Sasuke sah, welcher meinen Blick erwiderte. „Gefällt er dir?“ „Oh ja, der ist echt cool. Aber, wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern wieder rein gehen. Ich bin zwar nicht das erste Mal vom Regen durchnässt, aber kalt wird es trotzdem.“ Für einen kurzen Moment huschte Sasukes Blick über meinen Körper und meine Kleidung, welche mittlerweile kalt und nass an mir klebten. „Weißt du…“, begann er, bevor er noch etwas näher kam, weshalb ich einen Schritt nach hinten machte. „Wo wir beide eh schon nass sind, können wir auch gleich schwimmen gehen. Was hältst du davon?“ Ein herausforderndes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Oooh nein, Sasuke, vergiss es! Der Pool ist bestimmt arschkalt und ich hab keine Lust morgen mit Schnupfen in der Schule zu sitzen.“ „Er hat mindestens siebenundzwanzig Grad.“ „Woher willst du das bitte wissen?“ „Der Pool ist beheizt, daher wird das Wasser niemals kälter als siebenundzwanzig Grad.“ „Und das soll ich dir glauben?“ „Geh doch und halt die Hand rein, wenn du´s mir nicht glaubst.“ „Okay, das mach ich jetzt. Wehe, wenn du mich angelogen hast.“ Ich pikste Sasuke mit meinem Zeigefinger in die Brust, bevor ich mich abwandte und Terrassentreppe hinunter und zum Pool lief. Dort angekommen, begab ich mich in die Hocke und hielt zögerlich einen Finger ins Wasser. Tatsächlich war das Wasser angenehm warm. „Und glaubst du mir jetzt?“ Sasuke, welcher mir gefolgt war, schenkte mir seinen schönsten arroganten Blick. Ich verdrehte meine Augen und stand auf. „Gut, du hattest Recht. Das Wasser ist tatsächlich warm. Aber ich hab überhaupt keine Schwimmsachen dabei, von daher kannst du das Baden knicken.“ „Ich glaube, ich kenne die Lösung für das Problem.“ Sasuke grinste und überbrückte den Abstand zwischen uns beiden. Innerhalb einer Sekunde dämmerte mir, was er vorhatte, weshalb ich einen panischen Schritt zur Seite machte. „Vergiss es, ich werde ganz bestimmt nicht-!“ Weiter kam ich nicht, da Sasuke mich bereits am Arm gepackt und mit einem kräftigen Stoß rücklings in den Pool befördert hatte. Dass ich ihn dabei mitzog, hatte er wahrscheinlich nicht erwartet. Für einen kurzen Moment hüllte mich das angenehm warme Wasser ein, dann kam ich prustend an die Oberfläche zurück und strich mir mein Pony aus dem Gesicht. „Du Arschloch!“, schrie ich Sasuke an, welcher lachend neben mir aufgetaucht war und sich ebenfalls die Haare aus dem Gesicht strich. „Ach komm, jetzt kannst du dich wenigstens nicht mehr beschweren, dass dir kalt ist.“, erwiderte er und grinste sein schiefes Grinsen. „Fick dich!“, knurrte ich und zeigte ihm beleidigt meinen Mittelfinger, bevor ich etwas in die Hocke ging, damit das Wasser mir zumindest bis über die Schultern reichte. Leider Gottes hatte Sasuke nämlich recht: Das Wasser war tatsächlich wärmer als die Luft, weshalb ich am liebsten mit dem Kopf untergetaucht wäre. Sasuke lachte sich derweil seinen Arsch ab. Sauer darüber, dass der werte Herr sich anscheinend köstlich amüsierte, hob ich meinen Arm und spritzte mit dem Wasser in seine Richtung. „Was war das denn? Sah aus wie ein Fisch in den letzten Krämpfen.“, spottete Sasuke. „Ich geb dir gleich Fisch!“, rief ich, konnte mir jedoch ein Grinsen nicht verkneifen. Dieser Idiot. „Ich will euch ja eigentlich nicht stören“, erklang in diesem Moment Itachis Stimme von der Terrasse. Beinahe gleichzeitig sahen wir zu Sasukes Bruder hinauf, welcher mit einem großen schwarzen Regenschirm im Regen stand und lächelnd auf uns hinab blickte. „Aber dein Handy hat mehrmals geklingelt, Sakura. Wer es auch sein mag, es scheint dringlich zu sein.“ „Oh verdammt, das ist bestimmt meine Mutter. Bin gleich da, Itachi.“ Mit diesen Worten schwamm ich zum Poolrand und hievte mich hinaus, was mit den ganzen nassen Klamotten gar nicht so einfach war. „Hier.“ Itachi hatte sich derweil hinunter zum Pool begeben und reichte mir ein großes dunkelblaues Handtuch, während er seinen Schirm über uns beide hielt. Ich lächelte ihn dankbar an, bevor ich mir Pulli und Jeans auszog und mich schließlich in das Handtuch einwickelte. Während ich meine Sachen auswrang und mit Itachi zurück auf die Terrasse ging, stemmte sich auch Sasuke aus dem Pool, jedoch wurde ihm kein Handtuch gereicht, was mich zum Grinsen brachte. „Danke nochmal.“, sagte ich schnell an Itachi gewandt, bevor ich mit meinen nassen Klamotten unterm Arm ins Hausinnere verschwand. Dort schnappte ich mir meine Tasche, in welcher sich mein Handy befand, und lief damit in das Gästezimmer, welches ich bereits zwei Tage zuvor bezogen hatte. Nachdem ich mir eine ausgiebige Dusche gegönnt und neue Kleidung angezogen hatte, ließ ich mich auf das Bett sinken und kramte mein Handy aus meiner Tasche. Das Display zeigte mir sofort fünf verpasste Anrufe, allesamt von meiner Mutter. Na super, das würde ja ein lustiges Gespräch werden. „Sakura! Schön, dass du dich auch mal meldest! Wieso gehst du nicht an dein Handy? Wo bist du überhaupt?!“, erklang sogleich die aufgebrachte Stimme meiner Mutter, kaum dass ich mir mein Handy ans Ohr gehalten hatte. „Sorry, Mum, ich bin bei Hinata. Wir müssten noch was für die Schule tun. Referat und so.“, antwortete ich ihr sogleich und betete, dass sie nicht mitbekam, dass ich sie anlog. „Aha. Und wieso gehst du dann nicht an dein Handy?“ „Ich hab´s vor der Schule lautlos gestellt und vorhin vergessen den Ton wieder anzustellen. Deswegen hab ich´s gar nicht gehört als du angerufen hast.“ „Mh. Hast du vor heute nochmal nach Hause zu kommen?“ „Eigentlich wollte ich bei Hinata übernachten…“ Ein Geräusch im Flur ließ mich abrupt aufsehen, gerade rechtzeitig, um zu sehen wie Sasuke den Kopf ins Zimmer steckte und mich fragend ansah. Lautlos formte ich mit meinen Lippen das Wort ‚Mum‘, woraufhin er verstehend nickte und beinahe geräuschlos in mein Zimmer schlüpfte, sich gegen die Tür lehnte. „Na gut. Aber, dass ihr bald ins Bett geht! Ihr habt morgen Schule und es ist bereits kurz vor elf Uhr.“ „Keine Sorge Mum, wir wollten eh jetzt schlafen gehen. Gute Nacht!“ „Gute Nacht. Und mach keinen Blödsinn!“ Ich ersparte mir eine Antwort und legte auf, bevor ich mein Handy entnervt auf das Kopfkissen warf. „Soso. Wir wollten also gerade schlafen gehen.“ Sasuke grinste spitzbübisch, woraufhin ich lachend nach meinem Schlafshirt griff und es ihm entgegen warf. „Idiot.“ Spielerisch fing er es auf und kam damit in der Hand auf mich zu, um es auf meine Tasche zu werfen und sich schließlich neben mich zu setzen. „Irgendwie hab ich keine Lust auf Physik.“ „Da bist du nicht allein. Aber was sein muss, muss sein.“ „Nun ja… eigentlich nicht.“ „Wie meinen?“, fragend sah ich ihn an. Wollte er andeuten, dass wir… „Wir könnten schwänzen.“ „Auf gar keinen Fall! Nicht bei dem Kerl. Wenn meine Mutter das rausbekommt, dreht sie mir den Hals um.“ „Es gibt Mittel und Wege, dass sie es nicht rausbekommt.“ „Ach?“ „Weißt du Sakura, ich habe Kontakte.“ Ein herausforderndes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Deswegen musst du nicht nachsitzen, wenn du schwänzt! Du bestichst den Kerl!“, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Sasuke lachte nur. „Also? Was hältst du davon, wenn wir morgen früh eineinhalb Stunden länger schlafen?“ „Du versuchst mich echt davon zu überzeugen, dass ich mit dir Physik schwänze?“ „Eigentlich versuche ich dich davon zu überzeugen, dass du mit mir ´ne Runde Mario Kart zockst, da es mit der Zeit langweilig wird immer gegen den Computer zu gewinnen. Aber da dann auf jeden Fall von dir der Einwand gekommen wäre, dass es bereits spät ist und wir morgen früh aufstehen müssen; dachte ich mir, dass ich den Teil des Gesprächs überspringe und gleich zum Schwänzen komme.“ Für einen Moment sah ich ihn fassungslos an. Dann gab ich zu: „Du bist schlauer als ich dachte.“ „Danke.“, erwiderte er mit einer Spur Ironie in der Stimme. Ein paar Sekunden lang dachte ich über meine Möglichkeiten nach: Entweder ich würde mit Sasuke Mario Kart zocken und morgen Physik schwänzen oder ich würde auf den Spaß verzichten und mir Physik antun… „Lass uns zocken!“, entschied ich schließlich und lächelte Sasuke an, welcher amüsiert schnaubte und schließlich aufstand, um in sein Zimmer zu gehen. Vorfreudig grinsend hüpfte ich ihm praktisch hinterher. Es war mindestens ein halbes Jahr her, dass ich das letzte Mal Mario Kart gezockt hatte und das war definitiv zu lang. Es war überhaupt viel zu lang her, dass ich an irgendeiner Konsole gesessen hatte, hatte ich doch meine Wii für meine Stereoanlage verkaufen müssen. Urgh, das war die schwerste Entscheidung in meinem ganzen Leben gewesen und allein, wenn ich daran zurück dachte, wurde mir schwer ums Herz. Umso erfreuter war ich als ich Sasukes schwarze Wii erblickte, welche förmlich nach mir zu rufen schien. Vielleicht würde ich mich mit dem Uchiha doch noch anfreunden. Allein seiner Wii wegen. „Sasuke… Lass das… Hör auf, man!… Pfoten weg von meinem Kontroller, du Arsch!“ Lachend schlug ich nach seiner Hand, mit welcher er ständig nach meinem Kontroller griff, um mich während des Rennens zu behindern. „Ha! Ich hab trotzdem gewonnen!“, grinste ich schließlich als Yoshi keine zwei Sekunden vor Browser die Ziellinie überquerte und Sasuke aufstöhnte. „Ich hab gegen ein Mädchen verloren, ich fass es nicht.“ „Zum dritten Mal.“, ergänzte ich und wich seiner Hand aus, die nach meiner Taille schnappte, um mich zu kitzeln. „Das war pures Glück, Fräulein.“ „Zu zehn Prozent Glück und zu neunzig Prozent Können.“ Sasuke schnaubte beleidigt, bevor er seinen Kontroller zu Seite legte und aufstand, um in Richtung Bad zu gehen. „Bin gleich wieder da. Mach nichts kaputt.“ Ich zog eine Grimasse, kaum dass er mir den Rücken zugedreht hatte und legte dann ebenfalls meinen Kontroller zur Seite. Gelangweilt sah ich mich in seinem Zimmer um. Als mein Blick sein Bett streifte, fiel mir der Gitarrenkoffer darunter wieder ein. Ob der noch immer dort lag? Obwohl sich die Neugier in mir regte, verkniff ich es mir aufzustehen und nachzusehen. Sasuke würde mich umbringen, wenn ich in seinem Zimmer herumschnüffelte und ich könnte ihm nicht mal einen Vorwurf machen, täte ich doch an seiner Stelle das Gleiche. Also wandte ich mich wieder Sasukes Flachbildfernseher zu und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf der Couch herum, bis Sasuke nach gefühlten zwanzig Minuten wieder zurückkam. „Lust auf noch eine Runde?“ „Aber sicher.“, sagte ich und schnappte mir meinen Kontroller, während Sasuke sich wieder neben mich setzte. „Diesmal mach ich dich fertig.“ „Träum weiter, Schätzchen.“ Sasuke beantwortete meine Bemerkung mit einem arroganten Lachen. Der würde schon noch sehen was er vom ganzen Lachen hatte… Es dauerte keine Minute da waren wir bereits wieder mitten drin im nächsten Rennen und Sasuke war tatsächlich dabei zu gewinnen. Die Strecke war aber auch wirklich scheiße. Frustriert, weil Sasuke mittlerweile so weit vorne lag, dass ich ihn unmöglich einholen konnte, ließ ich mich nach hinten gegen die Couchlehne fallen. „Sag mal, Sasuke…“ „Mh?“ „Wieso liegt unter deinem Bett eigentlich ein Gitarrenkoffer?“ Augenblicklich spannte sich Sasuke an, so als hätte ich ein Messer auf ihn gerichtet, und er drückte ‚Pause‘. „Seit wann weißt du davon?“ Seine Stimme hatte jegliche Wärme verloren und mir wurde bewusst, dass ich den Moment soeben erfolgreich gekillt hatte. Super, Sakura. „Ich hab ihn zufällig beim Aufräumen entdeckt und hab mich halt gewundert, weil ich dich noch nie Gitarre hab spielen sehen.“ Zum Ende hin wurde ich immer leiser. Sasuke warf mir einen kurzen Blick zu, bevor er leise seufzte und aufstand, um zu seinem Bett hinüber zu gehen. Zu meiner Überraschung kniete er sich davor und zog den Gitarrenkoffer hervor. „Ich spiele nicht auf dieser Gitarre, weil sie kaputt ist.“ Wie um seine Worte zu beweisen, ließ er den Koffer aufschnappen und ich erhaschte einen Blick auf schlichte schwarze Gitarre, welche beim Übergang von Hals zu Korpus gebrochen war. „Wieso behältst du sie dann?“ „Itachi hat mich damals dazu gezwungen.“ Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Wieso-“ „Meine Exfreundin hat mir die Gitarre zu meinem Geburtstag geschenkt. Als ich… wir uns getrennt haben, hab ich sie aus dem Fenster geschmissen, wobei sie stark zu Schaden gekommen ist. Itachi hat mich damals so lange belabert, bis ich sie in den Koffer gepackt und unter mein Bett geschoben habe. Von wegen ich könnte es bereuen sie wegzuschmeißen.“ „Aber du könntest doch trotzdem auf ihr spielen. Ich meine, wenn du sie reparieren ließest. Okay, sie ist von deiner Exfreundin, aber da kann die Gitarre ja nichts für.“, schlug ich vor. „Man kann sie nicht reparieren. Dafür ist sie zu kaputt.“ Für einen Moment legte Sasuke ganz sacht seine Fingerkuppen auf den Korpus der Gitarre und strich darüber, dann spannte er urplötzlich wieder an und hob sie aus dem Koffer. „Außerdem werde ich nie wieder darauf spielen. Dafür hasse ich das Ding viel zu sehr.“ Ich zuckte zusammen als er nicht gerade vorsichtig die Gitarre umdrehte, sodass ich einen Blick auf die feine Gravur werfen konnte, welche sich über beinahe die gesamte Rückseite des Korpus zog. Happy Birthday! In Liebe Amy Irgendwie schien mir als meinte er mit seinen Worten nicht die Gitarre, sondern viel eher diese Amy. Ich schluckte und versuchte die Situation irgendwie wieder zu kippen: „Dann kaufst du dir eine neue Gitarre. Du wirfst die weg, wenn du sie nicht haben willst und kaufst dir eine neue. Ich meine, das wäre doch Verschwendung, wenn du spielen kannst aber es nicht tust, oder?“ „Nein.“ Ich zuckte zusammen, so hart und abweisend klangen seine Worte, während er die Gitarre zurück in den Koffer packte und diesen wieder verschloss. „Ich spiele nicht mehr.“ „Aber wieso nicht?“ „Weil Amy es besser fand, wenn ich Gitarre gespielt habe. Sie fand Klavierspielen langweilig. Aber ich tanze nicht mehr nach ihrer Nase.“ Seine Stimme drückte so viel Wut und Trauer aus, dass es mir einen Moment lang die Brust zusammenschnürte, bevor ich aufstand, zu ihm ging und ihn einfach umarmte. Er sah in diesem Moment so unendlich verletzt und verloren aus, dass es mir egal war, dass er ein arroganter Arsch war. „Das ist grausam, Sasuke. Egal was Amy dir angetan hat, das rechtfertigt nicht, dass du dir selbst die Chance nimmst das alles zu verarbeiten. Und das tust du, wenn du aufhörst zu spielen. Es ist vollkommen egal welches Instrument du spielst oder ob du singst, aber Musik kann heilen. Und zwar jede Wunde. Also“, ich machte eine kurze Pause und lehnte mich ein Stück zurück, um ihn in sein überraschtes Gesicht zu sehen, „Versprich mir, dass du irgendwann wieder spielen wirst. Egal ob Cello oder Klavier oder Gitarre oder Geige oder ob du singst. Du darfst nur nicht damit aufhören, okay?“ Es dauerte einen Moment, in welchem ich Sasuke mit einem sanften Lächeln in die richtige Richtung schubste, bis er antwortete: „Versprochen.“ Und damit legte er seine Arme um meine Hüfte und zog mich näher an sich heran. Ich ließ zu, dass er sein Kinn auf meiner Schulter ablegte und sein Gesicht in meinen Haaren vergrub, während ich meinen Griff noch etwas verstärkte und ganz leicht mit meiner Rechten seinen Rücken tätschelte. Für einen Moment herrschte Ruhe, dann raunte Sasuke: „Tätschelst du mir gerade den Rücken?“ „Ja?“ Sasuke schnaubte amüsiert. „Du benimmst dich echt wie meine Mutter.“ Empört löste ich mich von ihm und lehnte mich nach hinten, um ihn gegen die Schulter schlagen zu können. „Du Arsch! Hör auf mich mit deiner Mutter zu vergleichen!“ Sasukes Lippen verzogen sich daraufhin zu einem amüsierten Grinsen, während er sich die Schulter rieb, woraufhin ich ihm meinen Zeigefinger in die Brust bohrte. „Weißt du was? Jetzt hast du verkackt, mein Lieber! Ich geh jetzt schlafen. Und du bekommst morgen kein Frühstück von mir!“ Damit sprang ich auf und stolzierte aus seinem Zimmer. „Gute Nacht, Sakura!“, rief er mir noch mit einer deutlichen Spur Amüsement in der Stimme hinterher. „Fick dich!“, rief ich zurück und grinste. Dieser Idiot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)