The Same Old Song von PaylyNou (A SasuSaku Lovestory) ================================================================================ Kapitel 14: God, I hate this boy -------------------------------- What doesn´t kill you makes you stronger […] What doesn´t kill you makes a fighter „Und Sakura? Was willst du?“ Temari sah mich fragend an und zeigte auf die Tafel in der Mensa, auf welcher die heutigen Gerichte aufgeschrieben worden waren. Ich setzte gerade zu einer Antwort an, als ich Naruto und Naomi an uns vorbei und zu einem Tisch ganz in der Nähe laufen sah, weshalb ich stumm blieb und es vorzog den beiden mit den Augen zu folgen. „Entschuldigt mich kurz.“, murmelte ich und ignorierte Temaris verwirrtes Nachrufen, während ich mich langsam durch die Menge der Schüler in der Mensa hindurchschlängelte und auf den Tisch zuging, an welchem sich soeben Naruto und Naomi niedergelassen hatten. Ich straffte meine Schultern, als ich nur noch wenige Meter von ihnen entfernt war und ging etwas schneller. Immerhin wollte ich entschlossen rüberkommen und nicht wie ein kleines Mäuschen, das zum ersten Mal aus seinem Mauseloch herauslugt. „Tag alle zusammen.“ Ich grinste einmal reihum in die verwirrten Gesichter von Naruto, Naomi, Neji, Shikamaru, Choji, Karin und Sasuke und drängte mich schließlich zwischen die Stühle von Choji und Shikamaru, welche Sasuke gegenübersaßen, zu welchem ich mich nun hinüberlehnte. „Was machst du denn hier, Sakura?“ Naruto fasste sich als erster wieder und starrte mich mit halboffenem Mund an, nachdem er die Frage herausbekommen hatte. „Mit Sasuke über die Gefahren des Sports reden.“ Ich warf Sasuke ein liebliches Lächeln zu und beobachtete, wie seine Augen sich verengten, als er begriff, worauf ich anspielte. „Verschwinde Pinky, Sasuke ist nicht an einem Gespräch mit dir interessiert!“ Karin war aufgestanden und zeigte mit ihrem perfekt manikürten Zeigefinger auf mein Gesicht, was mir die Nackenhaare aufstellte. „Hast du noch nie was von Anstand gehört, Karin? Man zeigt nicht mit nacktem Finger auf angezogene Leute. Des Weiteren bin ich mir sicher, dass Sasuke entgegen deiner Behauptung doch sehr daran interessiert ist, dass ich dieses Gespräch mit ihm und nicht mit anderen Leuten führe. Ich bin mir sicher, Ino ist auch sehr interessiert an dem was ich zu sagen habe.“ Kaum hatte ich ausgesprochen, erhob sich Sasuke und ging um den Tisch herum. Verwirrt wandte ich mich ihm zu, als er auch schon meine Hand packte und mich hinter sich her aus der Mensa zerrte. „Sag mal, geht´s noch, Uchiha?! Du tust mir weh!“ „Halt die Klappe.“ Sasukes Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. Da schien einer aber mächtig angepisst zu sein. Vielleicht hätte ich wann anders mit ihm reden sollen? Gerade als ich ernsthaft darüber nachdachte, dass ich möglicherweise einen Fehler gemacht hatte, schubste mich Sasuke in einen leeren Klassenraum und zog die Tür hinter uns zu. „Woher weißt du davon?“ Ich drehte mich zu Sasuke um und ging gleich ein paar Schritte zurück, als ich seinen stechenden Blick bemerkte. Ich hätte definitiv wann anders mit ihm reden sollen. „Ich hab da so meine Quellen.“ Sasuke taxierte mich von oben bis unten mit einem äußerst unangenehmen Wenn-du-Angst-zeigst-reiß-ich-dir-deinen-Kopf-ab-Blick, bevor er sich einmal seufzend durch die Haare fuhr und sich dann auf einen Tisch in der Nähe der Tür setzte. „Was willst du?“ Okay. Das hatte ich mir irgendwie schwieriger vorgestellt. „Ich… Ich erzähl keinem von deinem kleinen Unfall“, ich warf einen demonstrativen Blick auf sein blaues Auge, „und du erzählt keinem davon, dass und weshalb ich bei dir daheim arbeite.“ Sasuke hob eine Augenbraue und sah mich zweifelnd an. „Denkst du etwa wirklich, dass niemand etwas davon mitbekommt, dass du für mich arbeitest? Spätestens wenn Naruto bei mir abhängt, weiß am nächsten Tag die ganze Schule Bescheid.“ „Erstens arbeite ich nicht für dich, sondern für deine Eltern. Und zweitens: Häng es einfach nicht an die große Glocke, okay?“ Für einen Moment sah ich Sasuke bittend an, dann nickte er und gab ein „Hn.“ von sich. „Gut.“, ich nickte kurz demonstrativ und ging dann zur Tür, um den Klassenraum wieder zu verlassen. Da ich dabei aber an Sasuke vorbei musste, bot sich ihm die perfekte Gelegenheit mich am Arm zu packen und festzuhalten. Dies ließ er sich natürlich nicht entgehen. Kaum spürte ich seine Hand an meinem Arm, zog er mich auch schon an sich heran, sodass ich schließlich zwischen seinen Beinen stand und zu ihm sah. Gott sei Dank war er, dadurch, dass er saß, nicht mehr so groß wie sonst, weshalb ich meinen Kopf nicht heben musste, um ihm ins Gesicht zu sehen. „Denk nicht, dass ich dich mit deiner Erpressungsnummer einfach so durchkommen lasse.“ Sasuke hatte ein leichtes Grinsen aufgelegt, jedoch ließ mir dieses die Nackenhaare zu Berge stehen. Das war gar nicht gut. Überhaupt nicht gut. Plötzlich tauchte seine Hand in meinem Blickfeld auf und ich zuckte zusammen, als er mir eine Strähne meines eigenen Haares aus dem Gesicht strich. Dann beugte er sich ein wenig näher zu mir, so, dass unsere Nasenspitzen sich beinahe berührten. „Ich bin ein sehr nachtragender Mensch, Sakura. Merk dir das.“ Ich schluckte und spürte den Drang ihm irgendeinen Spruch um die Ohren zu hauen. Vielleicht sogar eine Ohrfeige. Das Einzige was ich jedoch zustande brachte, war ihn anzustarren. Sasukes Grinsen wurde breiter und schon offenbarte er den altbekannten Spott, den er mir bereits so oft entgegengebracht hatte. Er gab so etwas wie ein schnaubendes Lachen von sich, dann legte sich seine Hand an meine Schulter und er drückte mich von sich, drängte sich an mir vorbei und verließ den Raum. Während ich ihm nachstarrte, wurde mir bewusst, dass ich so was von am Arsch war, schlimmer ging´s gar nicht mehr. „Komm schon, Itachi. Mach dir Tür auf.“ Leise vor mich her grummelnd, betätigte ich nun zum bestimmt zwanzigsten Mal diese blöde Klingel und versuchte mich gleichzeitig vor dem Regen zu schützen, indem ich mich verdammt nah an die Haustür des Hauses Uchiha drängte. Normalerweise hätte ich Itachi ja schon längst auf seinem Handy angerufen und gefragt, warum der werte Herr es nicht nötig hat mich ins Haus zu lassen und mich damit vor einer echt widerlichen Erkältung zu schützen, jedoch hatte ich mein Handy daheim vergessen, wofür ich mir am liebsten selbst in den Hintern treten wollte. Auf die Idee nach Hause zu laufen und mein geliebtes Smartphone zu holen, war ich zwar gekommen, jedoch sah ich es überhaupt nicht ein, wieso ich nochmal total sinnlos durch den Regen laufen sollte, nur, um dann noch durchnässter wieder vor dieser Haustür zu stehen. Ziemlich sauer, weil mir noch immer niemand öffnete, drückte ich auf die Klingel und ließ sie nicht mehr los. Sturmklingeln half für gewöhnlich immer. Zu meiner Erleichterung sah ich einen Schatten durch eines der kleinen Fenster, die in der Haustür vorhanden waren, und hörte auf die Klingel zu quälen. Leider stand mir, als sich die Haustür öffnete, nicht Itachi sondern Sasuke gegenüber, welcher etwas zerknautscht aussah. „Hallo Sasuke. Hab ich dich geweckt? Tut mir Leid. Lässt du mich rein? Es ist ziemlich nass hier draußen.“ Mit diesen Worten drängte ich mich an ihm vorbei in den wundervollwarmen Flur und streifte meine Schuhe von meinen Füßen. „Du bist spät.“, bemerkte der werte Herr und sah mir mit hochgezogener Augenbraue dabei zu, wie ich meine Jacke auszog und an einen Haken der Garderobe hängte. „Zum Einen darf ich mir meine Arbeitszeiten selbst einteilen und zum Anderen stand ich gut zehn Minuten da draußen im Regen, bevor du dich dazu erbarmt hast mich hinein zu lassen.“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu und ignorierte die Tatsache, dass ich mich mal wieder auf gefährlich dünnem Eis bewegte. Sasukes Antwort darauf fiel aus, da er sich einfach nur ohne ein Wort in das Gästebad verzog. Wenn der werte Herr nicht mit mir reden wollte, umso besser für mich. Dann konnte ich wenigsten keinen Mist verzapfen. Ich warf einen kurzen Blick in den Spiegel, der neben der Garderobe angebracht worden war, und stellte fest, dass ich ziemlich beschissen aussah. Meine nassen Haare klebten mir aufgrund fehlender Kapuze am Kopf und mein Eyeliner war sehr unschön verlaufen. Verdammt. Ich versuchte zu retten, was zu retten war, indem ich versuchte mit dem Finger die Spuren meines Eyeliners wegzuwischen, jedoch machte ich nur noch alles schlimmer. Gefrustet stöhnte ich auf und wollte gerade am Gästebad anklopfen, um Sasuke zu fragen, ob es möglich wäre, dass ich ganz kurz eines ihrer vielen Bäder benutzte, als eben jener aus dem Gästebad trat und mir ein Handtuch ins Gesicht schmiss. Verdutzt fing ich es auf. „Trockne dir deine Haare. Fön liegt unter dem Waschbecken.“ Damit ging er an mir vorbei und stieg die Treppe hinauf in eines der oberen Stockwerke. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, folgte ich Sasukes Rat und ging ins Bad, wo ich meine Haare trocknete und mir die Eyelinerspuren abwusch. Als ich wieder einigermaßen in Ordnung aussah, machte ich mich schließlich daran, die Blumen zu gießen, überall zu lüften, das Geschirr zu waschen und anschließend – mit Staubsauger und Staubwischtuch bewaffnet – an Sasukes Zimmertür anzuklopfen. Ich vernahm einen undeutlichen Laut, welchen ich als ein „Herein.“ interpretierte, woraufhin ich die Tür öffnete und eintrat, meine Putzutensilien hinter mir her schleifend. Kaum war ich zwei Schritte ins Zimmer getreten, wünschte ich mir ich hätte es unterlassen. Das sah ja aus hier! Wie im Schweinestall! Überall lagen irgendwelche Kleidungsstücke und zerknüllte Blätter herum, der Staub auf Sasukes Kommode begann bereits zu leben und sein Bett war auch nur ein einziges Chaos, auf welchem es sich der Satansbraten persönlich bequem gemacht hatte. „Was… ist denn hier passiert?“ Fassungslos sah ich zu Sasuke, welcher sich aufsetzte und mir ein liebliches Lächeln schenkte. „Was? Gefällt es dir etwa nicht? Ich hab doch extra für dich aufgeräumt.“ Argh, dieser kleiner… „Das hättest du nicht tun müssen, Sasuke. Dafür bin ich ja da.“ Ich versuchte mich an einem Lächeln, jedoch misslang mir dieses kläglich. Bei so einem Scheißkerl versagten sogar meine Schauspielkünste. Als ob ich je welche besessen hätte. „Da hast du wohl Recht.“ Sasuke schwang sich von seinem Bett und kam auf mich zu. „Es wäre übrigens sehr nett von dir, wenn du meine Wäsche gleich waschen könntest. Liegt alles hier irgendwo rum. Du schaffst das schon.“ Er berührte mich leicht an der Schulter und drängte sich dann an mir vorbei in den Flur. Erneut fassungslos starrte ich ihm hinterher wie er die Treppen hinablief, bevor ich mich wieder seinem Zimmer widmete. „Oh Scheiße.“ Nachdem ich mich erst einmal zu den Fenstern in Sasukes abstrus großem Zimmer durchgekämpft und diese geöffnet hatte, fiel mir auf, dass Sasuke eigentlich ein wirklich schönes Zimmer hatte. Es war sehr modern geschnitten, mit einer halbrunden Wand und zwei großen Fenstern. Zwei der Wände waren in einem sanften Hellgrün gestrichen worden, während die übrigen Wände hellgrau eingefärbt worden waren. Alle Möbel in diesem Zimmer, mit Ausnahme der technischen Geräte, waren weiß, was sich hervorragend von dem dunklen Parkettboden des Zimmers abhob. Was mich aber wirklich neidisch werden ließ, war nicht die absolut schönste Musikanlage, die ich in meinem Leben je gesehen hatte und die sich in Sasukes Regal befand, sondern eine knallrote Couch, direkt in der Mitte des Raumes, gegenüber dem Fernseher. Ich seufzte leise und machte mich dann daran Sasukes Zimmer aufzuräumen, indem ich zuerst den Müll von seinen Kleidungsstücken trennte und diesen in den Papierkorb warf, während ich seine Kleidung auf einen Haufen schmiss. Sobald ich dies erledigt hatte, schüttelte ich seine Kissen auf und machte sein Bett, dann schob ich den Kleiderhaufen aus dem Raum und begann dem Staub und Schmutz den Gar auszumachen. Schlussendlich schloss ich noch seine Fenster und goss die drei Pflanzen, welche in seinem Zimmer als einzige überlebt hatten, bevor ich mit meinen Putzutensilien das Zimmer wieder verließ und eben jene wieder zu ihrem vorgesehenen Platz brachte. Anschließend stieg ich mit einem leeren Wäschekorb unterm Arm die Treppen zum obersten Stockwerk hinauf und kam mit einem gefüllten Wäschekorb wieder hinunter. Gott sei Dank hatte Sasuke nur irgendwelche alten Shirts und Hosen rumliegen lassen und keine Socken oder Boxershorts. Die hätte er selber wegräumen können! „Geschafft.“, ich seufzte zufrieden und warf der nun beschäftigten Waschmaschine einen Blick zu, bevor ich mich in die Küche begab, um dort nach der Spülmaschine zu sehen, als ich auch schon in Sasuke hineinrannte. Der schien mich gesucht zu haben. „Gut. Du bist noch da.“ Ich zwang mich zu einem freundlichen Lächeln als ich ihm antwortete: „Was gibt´s?“ „Ich hab noch was, was du erledigen musst.“ „Was denn?“ Auf Sasukes Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, was mich nichts Gutes erahnen ließ. „Ich hab in einer Stunde ein Spezialtraining, was ich aber total vergessen habe. Wärst du so lieb und würdest noch schnell mein Sportzeug waschen?“ Entsetzt sah ich ihn an. Eine Stunde? Wie sollte ich das bitte schaffen? Diese Frage stellte ich dem werten Herren auch sogleich, woraufhin er jedoch nur mit den Schultern zuckte und mir erklärte, dass ich das schon irgendwie hinbekommen würde, wenn ich meinen Job behalten wollte. Ziemlich fassungslos sah ich ihm nach wie er mal wieder einen typischen Sasuke-Abgang hinlegte und wandte mich dann zu der Sporttasche um, welche in der Ecke des Flures vor sich hin schmorte. Wer wusste denn was da alles drin war. Am Ende würde mich noch eine tote Ratte anspringen. Das Risiko wollte ich nicht eingehen, weshalb ich mich ganz langsam an die Tasche heranschlich und schließlich mit einer schnellen Handbewegung den Reißverschluss öffnete und in Deckung ging. Da mir jedoch weder tote Ratten noch giftige Monsterschlangen entgegen kamen, trat ich schlussendlich doch wieder an die Sporttasche heran und kramte Sasukes Sportzeug, bestehend aus Shirt und Shorts, heraus. Das sollte ich also waschen, ja? Hätte er mir das nicht sagen können, bevor ich die Waschmaschine angemacht hatte? Das hätte mir zwar auch nicht viel genützt, da die Waschmaschine unmöglich bereits in einer Stunde fertig sein würde, jedoch hätte ich dann wenigstens behaupten können, dass es nicht meine Schuld war, dass er nichts zum Anziehen hatte. Frustriert stöhnte ich auf als mir bewusst wurde, dass mir wohl nur eine Wahl blieb: Handwäsche und trocken föhnen. „Oh Gott, ich hasse mein Leben.“ Nachdem ich Sasukes Sportzeug per Hand gewaschen und anschließend mit einem Fön getrocknet hatte, legte ich es sorgfältig zusammen und ging zurück in den Flur, um es dort in der Sporttasche zu verstauen, jedoch war diese verschwunden. Etwas irritiert lief ich also mit dem Sportzeug in der Hand hinauf zu Sasukes Zimmer und trat nach einem kurzen Klopfen ein. Sasuke hatte es sich derweil auf seiner Couch bequem gemacht und beschäftigte sich mit dem auf seinem Schoß liegenden Laptop, welcher wahrscheinlich sein eigener war. „Sasuke, ich hab dein Sportzeug fertig und wollte es gerade in die Tasche packen, aber die liegt nicht mehr im Flur und-“ Ohne aufzusehen fuhr er mir ruhig dazwischen: „Unter meinem Bett.“ Ich nickte, auch wenn ich mir sicher war, dass ihn das nicht interessierte und ging zu seinem Bett, wollte mich gerade bücken, um nach der Tasche zu greifen, als Sasuke sich erneut dazu erbarmte mit mir zu kommunizieren: „Ich brauch das Zeug heute übrigens doch nicht. Das Spezialtraining findet erst nächste Woche statt. Hab mich im Datum geirrt.“ Wollte. Der. Mich. Verarschen? Ich spürte bereits wie ein nervöses Zucken von meinem rechten Auge Besitz ergriff, weshalb ich Sasukes sein Sportzeug einfach nur auf sein Bett pfefferte und mich dann anschickte den Raum so schnell wie möglich zu verlassen, damit Sasuke den heutigen Tag überleben würde. Nicht, dass es schade um ihn wäre. Ich hatte einfach nur keine Lust den Rest meines Lebens im Gefängnis zu verbringen. Sasuke schien da aber anderer Ansicht zu sein als ich – oder er legte es einfach darauf an –, denn kaum, dass ich an ihm vorbei lief, erklärte er mir in einem höflich distanzierten Ton: „Mein Sportzeug legt sich nicht von allein in meinen Schrank, Sakura.“ Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und atmete tief durch. Einundzwanzig. Zweiundzwanzig. Sobald ich mir sicher war, dass ich ihn nicht töten würde – zumindest nicht in diesem Moment – wandte ich mich wieder zum Bett um, schnappte mir Sasukes Sportzeug und ging zum Schrank, um es dort zu verstauen. Das war nur leider eine ganz schlechte Idee, wie ich gleich darauf feststellen musste, da in dem Moment, als ich die Türen seines Schrankes öffnete, mir bereits der gesamte Schrankinhalt entgegenkam. Anscheinend hielt Sasuke nicht viel davon, seine Kleidung so in seinem Schrank zu verstauen, dass auch alles dort blieb wo es war und nicht irgendwelche hilflosen Passanten anfiel. Während ich damit beschäftigt war mich aus einem Haufen Klamotten an die Luft zu kämpfen, lachte Sasuke mich aus. Aber keineswegs so offen, dass ich womöglich angefangen hätte mitzulachen, nein, bei ihm war das ein hinterhältiges Lachen. Ein Mein-Gott-ist-das-Mädel-blöd-Lachen. Eines Tages würde ich ihn umbringen. Und dann würde ich nach Australien auswandern. Oder China. Sasuke schien sich derweil wieder eingekriegt zu haben, denn er räusperte sich und sagte, erneut in diesem höflich distanzierten Ton: „Ich will mich ja nicht wiederholen, Sakura, aber das Zeug räumt sich nicht von allein in meinen Schrank.“ Ich würde ihn definitiv eines schönen Tages auf eine grausame Art und Weise umbringen... Als ich an diesem Abend nach Hause kam, war es bereits kurz vor acht Uhr. Natürlich hatte ich Sasukes Kleidung wieder in seinen Schrank geräumt, jedoch war dem werten Herr eingefallen, dass ich ja auch gleich alles schön ordentlich zusammenfalten und anschließend nach einem verdammt komplizierten System einordnen könnte. Anschließend hatte er noch versucht mir eine weitere sinnlose Aufgabe aufs Auge zudrücken, jedoch war in diesem Moment Itachi nach Hause gekommen, der mich schließlich aus Sasukes Klauen gerettet hatte, indem er Sasuke erklärt hatte, dass dieser heute das Abendessen zubereiten durfte. Ich hatte Itachi im Stillen gedankt und mich anschließend damit beeilt, so schnell wie möglich aus diesem Haus zu verschwinden, weshalb ich Itachi nur ganz kurz gegrüßt hatte, bevor ich abgehauen war. Womit wir zu meiner derzeitigen Situation kommen: Mit hungrigen Magen und ohne erledigte Hausaufgaben stand ich nun im Flur unserer süßen Drei-Zimmer-Wohnung und überlegte was wichtiger war: Essen oder Hausaufgaben. Mein knurrender Magen entschied die Angelegenheit schließlich für sich. „Ich hasse diesen Kerl. Wegen ihm hab ich bis in die Nacht an Englisch gesessen. Wenn er sich heute nochmal so einen Scheiß einfallen lässt, bekomm ich die Krise.“ Ich schnaubte frustriert und kickte einen Stein fort, welcher so dreist gewesen war und mir im Weg rumgelegen hatte. „Immerhin bekommst du Geld dafür, dass du ihn erträgst. Mir gibt niemand Geld, wenn ich Gaara am Leben lasse.“ Temari verzog verärgert ihr Gesicht und setzte sich schließlich zu Ino und Tenten auf eine Bank unter den Bäumen im hinteren Bereich des Schulhofes. Ino legte Temari eine Hand auf die Schulter und warf ihr einen tadelnden Blick zu, während sie sagte: „Ach komm Temari. So furchtbar ist Gaara doch nun wirklich nicht.“ „Das sagst du nur, weil du auf seine Bauchmuskeln stehst.“, erwiderte Temari und pikste Ino in den Oberarm, woraufhin diese ihre Hand von Temaris Schulter nahm und einen beiläufigen Blick auf ihre Nägel warf, bevor sie leise murmelnd zugab: „Ich hab halt was übrig für gut durchtrainierte Oberkörper.“ „Boah, Ino! Du sprichst von meinem Bruder!“, schrie Temari und verzog ihr Gesicht angeekelt. „Ich hab doch nur gesagt-“ „Ich hab gehört, was du gesagt hast und ich will nicht, dass du es wiederholst. Das ist nämlich echt ekelhaft!“ „Ich wüsste gar nicht, dass Ino auf Gaara steht.“, flüsterte ich Tenten zu, während Ino und Temari sich weiterhin darüber unterhielten, wie furchtbar (heiß) Gaara nun wirklich war. „Ich glaub, sie steht nicht wirklich auf ihn. Sie schwärmt nur immer von seinen Bauchmuskeln, seitdem sie ihn letzten Sommer im Freibad getroffen hat.“, erwiderte Tenten und achtete ebenso wie ich darauf, dass weder Ino noch Temari unser Gespräch bemerkten. Die beiden konnten ganz schön gruselig werden, wenn sie sich in den Haaren hatten. „Hey.“ Erschrocken zuckten Tenten und ich zusammen, als plötzlich Hinata hinter uns auftauchte. Die beiden Kampfhühner ließen sich jedoch nicht von ihrem Gespräch ablenken. „Da bist du ja. Was wollte Mr. Sarutobi denn von dir?“ Neugierig blickte Tenten Hinata an, welche daraufhin mit den Schultern zuckte. „Ach, nur wegen dem Referat was klären.“ „Ach so.“ „Und was machen die beiden da?“ Hinata nickte zu Ino und Temari hinüber, welche sich nun endlich wieder uns zuwandten und Hinata kurz grüßten. „Es ging um Gaaras Bauchmuskeln.“, erklärte ich, woraufhin Hinata verstehend nickte. Anscheinend hatten Ino und Temari dieses Gespräch bereits mehr als einmal geführt. Wir fünf waren gerade dabei über die Vor- und Nachteile von langem Haar zu diskutieren, als unser Gespräch jäh von Nejis Auftauchen gestört wurde. „Hey Sakura.“ Verwirrt sah ich ihn an. Was wollte er denn von mir? „Hau ab, Neji. Du störst.“, mischte sich Tenten ein und stellte sich mit verschränkten Armen neben mich. „Ich hab nicht mit dir geredet, Schatz. Wärst du also bitte so lieb und würdest dich wieder verziehen?“ Neji schenkte Tenten ein zuckersüßes Lächeln, welches bei mir beinahe einen Herzstillstand verursachte. Bei Tenten verursachte es jedoch nur schlechte Laune, weshalb sie ihm ihren Mittelfinger zeigte, mich am Arm packte und von ihm wegzerren wollte, jedoch kamen wir nicht weit, da Neji meinen anderen Arm packte und mich festhielt. „Lass sie los.“, knurrte Tenten und sah Neji aus zusammengekniffenen Augen an. „Erst wenn ich ihr gegeben habe, weshalb ich hier bin.“ Kurz sahen die beiden sich ziemlich sauer an, dann gab Tenten nach und ließ mich mit einem genervten Stöhnen mit Neji allein. Kaum war Tenten einige Schritte entfernt, ließ auch Neji mich los. „Hier. Soll ich dir von Sasuke geben.“ Er zog einen zusammengefalteten Zettel aus seiner Hosentasche und reichte ihn mir. „Hätte Sasuke ihn mir nicht selbst geben können?“ „Wahrscheinlich hat er Schiss, dass du ihm seinen Kopf von den Schultern reißen würdest, wenn er ihn dir selbst gegeben hätte.“ Ich hob eine Augenbraue und sah auf den Zettel in meiner Hand. „Wieso das?“ „Lies erst mal den Zettel. Und, Sakura? Mach dir keinen Kopf, ich erzähl´s keinem.“ Neji grinste, woraufhin ich ihn verwirrt ansah. „Was erzählst du keinem?“ Als Antwort deutete Neji nur auf den Zettel in meiner Hand, dann wandte er sich ab und schlenderte über den Schulhof, verschwand nach ungefähr zehn Metern in den Schülermassen. Immer noch vollkommen verwirrt und mit einem unguten Gefühl sah ich wieder auf den Zettel in meiner Hand hinab und faltete ihn schließlich auseinander. Hey Haruno. Klapp den Mund zu, denn ja, ich schreibe dir tatsächlich. Folgendes: Ich bin heute nicht zu Hause, aber ich will dich ja nicht daran hindern deinen Job auszuüben, daher hier eine Liste mit Aufgaben, die du erledigen sollst. 1. Ich hab gestern Cola über meine Couch vergossen. Mach´s sauber. 2. Meine DVD-Sammlung ist etwas durcheinander geraten. Ordne sie nach Alphabet. 3. Kümmere dich um meine Mimose. (Für die Ungebildeten unter uns: Das ist eine Pflanze, die viel Wasser braucht, weil sie sonst eingeht.) P.S.: Neji weiß übrigens, dass du für mich arbeitest. Geschockt starrte ich auf die letzte Zeile. Dann ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf: „Ich. Werde. Ihn. Umbringen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)