The Same Old Song von PaylyNou (A SasuSaku Lovestory) ================================================================================ Kapitel 7: Everybody hurts some day ----------------------------------- It´s okay to be afraid. Everybody hurts. Everybody screams. Everybody feels this way. „Ich. Hasse. Ihn.“ Tenten knallte ihr Tablett neben meines auf den Tisch und setzte sich schließlich. Während ich ganz dezent ein wenig von Tenten wegrutschte, weil ich Angst hatte, dass ihre Wut mich und nicht Neji treffen könnte, setzten sich Hinata und Temari uns gegenüber. „Wieso so sauer, Liebes?“, fragte Ino, welche sich so eben durch das allgemeine Gedrängel, welches in der Mensa herrschte, bis zu unserem Tisch hin gequetscht hatte und sich nun mit einer Eleganz setzte, um welche ich sie beneidete. Wie konnte man sich bitte in solchen Monsterabsätzen wie Ino sie heute trug so elegant bewegen? Ich konnte darin ja nicht einmal stehen! „Dieser Idiot! Starrt er mir allen Ernstes länger als höflich in den Ausschnitt und lacht sich dann seinen Modelarsch ab, weil ich Stress wegen der Ohrfeige bekomme!“ „Ach Tenten. Du musst das einfach lockerer nehmen. Und das nächste Mal trittst du ihn dahin wo´s richtig weh tut.“ , sagte Temari und zwinkerte Tenten zu, welche daraufhin wieder runterkam. „Ich hasse ihn trotzdem.“ „Das wissen wir, Tenten.“, stöhnten Ino, Hinata und ich gleichzeitig, während Temari grinsend ihr Essen in sich hinein schaufelte. „Okay, jetzt mal was anderes: Wer von euch begleitet mich nachher zu Musik?“, fragte ich und versuchte mich an einem Hundeblick. Dank meines Schulwechsels, welcher mitten im Schuljahr stattgefunden hatte, war ich nämlich in einem anderen Musikkurs als Hinata und Temari gelandet, weshalb ich mich nachher vollkommen allein meinem ersten Musikunterricht an dieser Schule stellen durfte. Ino machte ein Gesicht, als wäre sie meine Mutter, die mich an meinem ersten Tag im Kindergarten absetzt, und sagte: „Wir können dir den Raum zeigen, aber rein gehen musst du leider ohne uns.“ Ich schob meine Unterlippe vor und versuchte so geknickt wie möglich auszusehen, woraufhin Tenten sogleich versuchte mich aufzuheitern: „Aber immerhin bist du nicht ganz allein!“ „Ach, nein?“, verwirrt sah ich sie an. Wie konnte ich nicht ganz allein sein, wenn Hinata und Temari in einem anderen Musikkurs waren als ich und Tenten und Ino jetzt Kunstunterricht hatten, demnach also überhaupt nicht in Frage kamen als Mitglieder meines Musikkurses? „Naja… Soweit ich weiß, ist Sasuke auch in dem Kurs.“ Wollte sie mich verarschen? „Soll ich mich jetzt darüber freuen?“ „Dann hast du wen, den du kennst?“, versuchte Tenten sich noch zu retten. „Wohl eher wen, den ich gerne mit einem Buch erschlagen würde.“, knurrte ich, schob mein Essen zur Seite und ließ meinen Kopf entnervt auf die Tischplatte sinken. „Das wird schon, Süße. Gaara ist übrigens auch in dem Kurs.“, sagte Temari und tätschelte über den Tisch hinweg meinen Hinterkopf. „Nicht hilfreich!“, stöhnte ich leise und schlug ihre Hand weg, da mich das irgendwie nur noch mehr deprimierte. Nachdem Temari, Hinata und ich uns von den anderen beiden verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg zum Musikunterricht, welcher im dritten Stockwerk in zwei nebeneinander liegenden Räumen stattfand. Die Tatsache, dass ich zumindest den Rest der Pause bei Hinata und Temari verbringen konnte, ließ mich ein wenig durchatmen. Ich hatte kein Problem damit meine Pause allein zu verbringen, im Gegenteil: Ich genoss es manchmal wirklich, wenn ich meine Ruhe hatte. Jedoch hasste ich es, als Einzige irgendwo allein rumzustehen und von allen anderen wie ein Ausstellungsobjekt begutachtet zu werden. Brr, allein bei dem Gedanken an solch eine Situation lief es mir kalt den Rücken runter. Da wir eine der Ersten waren, die sich zum Unterricht aufgemacht hatten, konnten wir im Flur noch Plätze auf einer Sitzbank vor den Fenster ergattern und beobachteten von dort das Treiben vor den Türen der beiden Musikräume. „Diese Matheaufgaben machen mich völlig fertig. Ihr habt die nicht zufällig schon?“, fragte Temari und lenkte damit meinen Blick von zwei seltsam geschminkten Siebtklässlerinnen ab, die mich stark an Hühner im Stall erinnerten, so wie sie sich benahmen. „Ich glaube, Tenten hat sie. Musst du sie nachher mal fragen.“, antwortete ich ihr und sah wieder zurück zu den Hühnern, jedoch wünschte ich mir gleich darauf, dies nicht getan zu haben. Denn anstatt der zumindest halbwegs amüsanten Hühner blickte ich nun geradewegs zu Sasuke und Neji, welche, flankiert von einer Traube äußerst arrogant und dämlich aussehender Mädchen – Ich beurteile Menschen nicht nach ihrem Äußeren, neeeeiiiin. Ich doch nicht! -, auf den Raum zusteuerten. „Achtung, Idioten im Anmarsch.“, flüsterte ich Temari zu, welche mit einem Grinsen im Gesicht hinzufügte: „Plus Barbiepuppengefolge“ Ich prustete los und wandte schnell meinen Blick vom Barbiepuppengefolge, wie Temari die Traube Mädchen um Sasuke und Neji getauft hatte, ab, damit es nicht zu offensichtlich wurde, dass ich über sie lachte. Stattdessen sah ich nun Hinata an, welche sich ebenfalls ein Lachen verkneifen musste. Da fiel mir etwas ein: „Sag mal Hinata, gibt es hier an der Schule eigentlich so etwas wie eine Musik-AG?“ Nun wurde ich seltsam angeschaut. Danke, Welt. „Nicht, dass ich wüsste. Wieso fragst du?“ „Das würde mich auch mal interessieren.“, klinkte sich Temari in unser Gespräch ein. „Naja, ich mag Musik. Und außerdem kann man mit einer Teilnahme an einer AG von einer vier in Physik ablenken, die ich dieses Jahr mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bekomme.“ „Ach komm, Sakura! Du bist doch bisher nur einmal rausgeflogen.“, versuchte Temari mich aufzuheitern, jedoch erstickte ich diesen Versuch gleich im Keim indem ich ihr erklärte, dass wir auch erst einmal Physikunterricht gehabt hatten. Daraufhin warf sie mir einen mitleidigen Blick zu und tätschelte meinen Oberarm. „Temari?“ „Ja, Sakura?“ „Ich fühle mich ein wenig… belästigt.“, sagte ich und warf einen bedeutungsschweren Blick auf ihre tätschelnde Hand. „Entschuldige.“ Beinahe sofort verschwand ihre Hand wieder und Temari grinste mich an. Dann wanderte ihr Blick an mir vorbei zu Hinata und verweilte dort. Leicht verwirrt drehte ich mich ebenfalls zu Hinata, welche an uns beiden vorbei starrte und unsere Blicke anscheinend nicht mitbekam. Fast gleichzeitig drehten Temari und ich uns in die Richtung, in welche auch Hinata sah, und entdeckten Naruto und Gaara, welche sich zu Neji, Sasuke und dem Barbiepuppengefolge gesellt hatten. „Temari?“, wisperte ich so leise wie möglich. „Ja?“ „Wieso starren wir alle zu deinem Bruder hinüber?“ „Oh, wir starren nicht zu Gaara. Wir starren zu Naruto.“ Verwirrt sah ich sie an. „Und warum starren wir zu Naruto?“ „Weil wir Hinata unterstützen.“ „A-ha.“ So starrten wir also alle drei Naruto an und sagten kein Wort dabei. „Wie lange müssen wir Hinata denn noch unterstützen?“ „Keine Sorge, das ist gleich vorbei. Sobald Naruto guckt, ist Hinata wieder die Alte. Warte… gleich… DA!“ Tatsächlich sah Naruto in diesem Moment ziemlich beiläufig in unsere Richtung und begegnete dabei unseren starr auf ihn gerichteten Blicken. „Und was jetzt?“ „Lächeln und winken.“, sagte Temari und begann damit, Naruto zuzuwinken. „Hört auf ihn anzustarren! Das ist ja endpeinlich!“, erklang da auf einmal Hinatas leises Stimmchen und sorgte dafür, dass wir Narutos Reaktion verpassten, da wir uns von ihm weg und zu Hinata hin drehten. Mit erhobener Augenbraue sah ich sie an. „Ach, du darfst starren, wir aber nicht, oder was?“ „Ich habe nicht gestarrt!“, verteidigte sie sich und sah beschämt zu Boden, was verriet, dass sie es doch getan hatte. „Ach Hinata“, setzte ich zu etwas Aufmunterndem an, jedoch machte mir mein zukünftiger Musiklehrer einen dicken Strich durch die Rechnung, da er genau in diesem Moment auftauchte und dem Raum aufschloss. „Wir reden irgendwann darüber. Bis nachher.“, sagte ich und zwinkerte den beiden zu, bevor ich meine Tasche schnappte und auf die Tür zum Musikraum zuging. So wie alle anderen Schüler aus meinem Kurs. Ganz nach dem Prinzip: „Wer am meisten drängelt, kommt als Erster rein.“ versuchten zwanzig Schüler sich gleichzeitig durch eine knapp einen Meter breite Tür zu quetschen. Das Unterfangen scheiterte nicht gänzlich, jedoch entschied ich mich dazu, lieber als Letzte den Raum zu betreten, da ich gerne noch eine Weile leben wollte. Hätte ich mich gegen meinen Überlebensinstinkt und für eine Runde grausames Quetschen entschieden, wäre mir eine Menge erspart geblieben… So war gerade das große Quetschen vorbei gegangen, als ich den Raum betreten wollte, jedoch von einem in der Tür stehenden Sasuke Uchiha plus seinem überaus intelligenten persönlichem Barbiepuppengefolge aufgehalten wurde. „Sorry, darf ich mal?“, fragte ich aus reiner Höflichkeit und versuchte gleichzeitig ein braunhaariges Mädchen an die Seite zu drücken, was sich jedoch als schwieriger denn gedacht erweisen sollte, da diese sich exakt in diesem Moment zu mir herum drehte und mich naserümpfend ansah. „Wer bist du denn?“ „Sakura Haruno, freut mich. Darf ich dann jetzt?“, leicht angepisst, aufgrund ihres überheblichen Tonfalls, verzichtete ich auf ein freundliches Lächeln. Die junge Dame vor mir trat einen Schritt zur Seite, sodass ich gerade an ihr vorbeigehen wollte, als ihre Stimme erneut erklang: „Hat wohl zu viel rosa Kaugummi gegessen, so wie die aussieht.“ Okay, es gab zwei Arten Menschen, die ich nicht leiden konnte: Einmal die Leute, die eindeutig zu viel Selbstbewusstsein haben und bei denen sich dies dann in oberflächlicher Arroganz äußert und dann noch die Leute, die meine Haare beleidigen. „Bitte?“, fragte ich und drehte mich wieder zu der Tussi um. „Sie hat gesagt, dass deine Haare scheiße aussehen, Schweinchen! Und jetzt verschwinde, sonst bekommen wir noch Augenkrebs.“, mischte sich nun eine Rothaarige ein, in deren Wortschatz das Wort „dezent“ wahrscheinlich nicht existierte, so wie die sich schminkte. „Mich wundert´s, dass den hier noch keiner hat, wenn sie dich die ganze Zeit ansehen müssen.“, sagte ich und warf der Rothaarigen ein liebliches Lächeln zu. „Na warte, du Hure!“, schrie diese daraufhin und schien sich auf mich stürzen zu wollen, jedoch wurde sie von Sasuke aufgehalten, der ihr ganz einfach einen Arm um die Hüfte schlang. „Karin, der Unterricht fängt an.“, sagte er an sie gewandt und ließ sie schließlich los, um an uns allen vorbei in den Raum zu gehen. Sein Barbiepuppengefolge tat natürlich das, was es am besten konnte und rannte ihm schwanzwedelnd hinterher. Als die Rothaarige an mir vorbeischritt, öffnete sie gerade ihren Mund, wahrscheinlich um mir nochmal irgendetwas zu sagen, das mich natürlich furchtbar verletzen würde – Man höre den Sarkasmus! –, als ich mich einfach vordrängelte und sagte: „Halt die Klappe, Püppchen, Barbie redet auch nicht.“ Dies schien sie ein wenig aus der Bahn zu werfen, denn daraufhin starrte sie mich nur perplex an. Ich nutzte diese Gelegenheit, ließ sie stehen und machte mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf den Weg zu meinem Lieblingsplatz: Der Stuhl in der allerletzten Reihe am Fenster. Da mein reizender Musiklehrer es nicht für nötig hielt, sich länger als dreißig Sekunden mit mir zu beschäftigen, in denen er genau drei Fragen stellte – „Sie sind Sakura Haruno?“ „Spielen sie ein Instrument?“ „Welches?“ – und darauf auch genau drei Antworten erhielt – „Ja.“ „Ja.“ „Klavier.“ – und sich lieber seinem Vortrag über Musik in der Epoche der Klassik zuwandte, verlief der Musikunterricht weit weniger furchtbar als gedacht. Da ich mir sehr viel Zeit am Ende der Stunde für das Einpacken meiner Sachen nahm, war ich auch die Letzte, die den Raum verließ, weshalb Temari und Hinata bereits ungeduldig auf mich warteten. „Man, was hast du denn wieder gemacht? Bist du eingeschlafen?“ „Haha.“, gab ich trocken zurück und folgte den Beiden dann mit einem Lächeln auf den Lippen zu den Treppen. Nachdem ich mich an der Kreuzung von Hinata und Temari verabschiedet hatte, trottete ich vollkommen lustlos nach Hause. Wieso sollte ich mich auch beeilen? Ich würde doch sowieso alleine sein. Als ich es endlich geschafft hatte, die vier Stockwerke bis in unsere Wohnung hinauf zu trotten und anschließend auch noch die Tür zu öffnen, ließ ich meine Tasche gleich im Flur fallen und entschied mich dazu, sie später beiseite zu räumen. Mit den Gedanken beim baldigen Wochenende ging ich zum Telefon, dessen Akku ich am Morgen wieder eingesetzt hatte, und drückte den Knopf des Anrufbeantworters. Sofort ertönte die mechanische Stimme unserer Anrufbeantwortertante: Sie haben drei neue Nachrichten. Nachricht eins: Es klickte kurz, dann: Hallo Schatz. Ich dachte mir, ich rufe mal an, da wir uns ja gestern nicht nochmal gesehen haben, bevor ich losgefahren bin. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich schon morgen Mittag zurück komme, tu mir also bitte den Gefallen und räum ein bisschen auf. Dankeschön! Ich liebe dich. Damit verklang die Stimme meiner Mutter und unsere Anrufbeantwortertante leitete die nächste Nachricht ein, welche ich nach einem weiteren kurzen Klicken vernahm: Hallo Natsuki oder Sakura. Ich weiß ja nicht, wer von euch beiden diese Nachricht abhört, aber bevor ihr sie löscht, hört sie euch doch bitte an. „Träum weiter, du Arsch.“, grummelte ich leise und wollte bereits auf die Löschtaste drücken, als mein Vater weitersprach: Sakura. Ich weiß, dass du unglaublich doll sauer auf mich bist. Ich kann das verstehen. An deiner Stelle wäre ich das auch. Aber du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich das Alles so niemals wollte und dass es mir furchtbar leid tut was passiert ist. Ich kann verstehen, wenn du wirklich niemals wieder mit mir reden, geschweige denn mich jemals widersehen willst. Aber ich habe mich geändert. Das weißt du. Und ich habe nicht vor noch einmal diesen furchtbaren Fehler zu begehen und mich von meiner Familie zu entfernen. Von daher… ruf bitte an. Ich vermisse dich. Du bist doch meine Tochter. Für einen kurzen Moment herrschte Stille und ich starrte wie gebannt auf meinen Finger, welcher noch immer über der Löschtaste schwebte und zitterte. Falls nur du das gehört hast, Natsuki, dann sag ihr bitte, dass es mir leid tut. Bis bald. Ein leises Knacken ertönte, dann drückte ich irgendwelche Knöpfe und würgte dadurch den Anrufbeantworter ab. Ich schluckte ein paar Mal, bevor ich tief einatmete und meinen Kopf zurück warf, um meine Haare aus meinem Gesicht zu bekommen. Nun da ich diese Nachricht gehört hatte, schien es mir als wäre die Zeit zurück gedreht worden. Ich fühlte mich in diesem Moment genauso wie als ich erfahren hatte, dass mein Vater meine Mutter betrogen hatte. Ich war gerade von einer Freundin nach Hause gekommen, als ich bereits im Flur von meiner weinenden Mutter empfangen wurde, welche sich an mich klammerte als wäre jemand gestorben. Im ersten Moment befürchtete ich dies auch. Und dann sagte sie das, was die Beziehung zwischen meinem Vater und mir für immer verändert hatte: „Er hat mich betrogen. Mit irgendeiner billigen Hure.“ Ich hatte meine Mutter bis zu diesem Tag noch nie das Wort „Hure“ benutzen hören. Ich zuckte zusammen, als mein Handy plötzlich begann zu vibrieren und keine Sekunde darauf bereits die ersten Töne meines Klingeltons an meine Ohren klangen. Etwas desorientiert, löste ich meine um mich selbst geschlungenen Arme – Eine ziemlich nervige Angewohnheit von mir: Immer wenn ich mich schlecht fühlte, umarmte ich mich unterbewusst selbst. – und kramte in meiner Hosentasche nach meinem Handy. „Hallo?“ H-Hey Sakura. Ich bin´s Hinata. Ein leises Schniefen begleitete ihre Stimme. „Was ist los?“ I-Ich… es geht um Naruto. „Was ist mit ihm?“ Naja… ich… Neji wohnt doch mit meinem Vater und mir zusammen. Und mein Vater kam vorhin zu mir und gab mir Nejis Post, damit ich ihm diese bringe. Was ich auch getan habe… „Kann er seine Post nicht selber holen?“ Wieder einmal vom arroganten Verhalten ihres Cousins genervt, stapfte Hinata die Treppe in den zweiten Stock des Anwesens hinauf. Am oberen Treppenabsatz angekommen, wandte sie sich nach rechts und ging den Flur entlang, auf die letzte Tür ganz am Ende zu. Nejis Zimmer. Vor der geschlossenen Tür blieb sie stehen und mahnte sich selbst zur Höflichkeit, so wie ihr Vater es ihr beigebracht hatte, hob ihren Arm und wollte klopfen, als sie die Stimme ihres Cousins vernahm: „Sag mal Naruto, wieso bist du letztens eigentlich nicht zum Training gekommen?“ „Ich eh… war verhindert.“, klang leise die Stimme des Blondschopfes durch die Tür zu Hinata hindurch, welche sich daraufhin versteifte. Naruto war hier! Und was noch viel schlimmer war: Sie wusste nichts davon! Im Begriff Neji seine Post einfach vor die Tür zu legen und wieder zu verschwinden, hörte sie noch eine dritte Stimme: „Naomi hat ihn verhindert.“ Neji griff sofort Sasukes Vorlage auf: „Also stehst du doch auf sie!“ Daraufhin herrschte kurz Stille. „Sie ist schon süß.“ „Oh ALTER! Das ist nicht dein Ernst! Dir laufen die Mädels hinterher und du verknallst dich in das Mauerblümchen!“, Nejis Stimme verklang in einem unterdrückten Lachen. Und dann bin ich abgehauen. Hinatas Stimme brach ab und ich hörte noch ein leises Schniefen, dann herrschte eine drückende Stille zwischen uns. Was… was soll ich denn jetzt tun? „Ich… ich hab keine Ahnung. Aber für mich hört sich das irgendwie so an als ob… naja vielleicht mag Naruto diese Naomi ja wirklich und du…“ Ich bin mal wieder angearscht. „Hinata!“ Entsetzte starrte ich auf das Telefon. Von Temari und Tenten war ich solche vulgären Ausdrucksweisen ja gewohnt und ich selbst nutzte diese auch öfter mal, aber Hinata… Was denn? Ist doch so. Ach verdammt, das ist doch… doof. Ich verzog mein Gesicht und kramte verzweifelt nach etwas mit dem ich sie aufheitern könnte, jedoch fiel mir nichts ein außer: „Wenn du willst, kannst du vorbeikommen und heute Nacht bei mir schlafen. Ich hab die Wohnung für mich und wir müssen morgen doch eh erst zur dritten Stunde da sein.“ Ich weiß nicht ob mein Vater das erlaubt. „Du kannst ihn ja mal fragen und mir dann eine SMS schicken.“ Ja, okay. „Dann… bis dann.“ Bis dann und… danke, Sakura. Damit legte sie auf. Ich lauschte noch kurz dem regelmäßigen Tuten des Telefons, bevor ich einmal tief ein- und wieder ausatmete und den Hörer schließlich zurück auf die Station legte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)