Make me legend von sproutet-moon (Germania x Rom) ================================================================================ Kapitel 30: XXX --------------- Zwei Tage und etliche Stunden Schlaf und Kraeutergetraenke spaeter, konnte Germania schon wieder aufstehen und dem Bett entfliehen. Seine Wangen waren gesund geroetet, seine Augen hatten einen starken Glanz. Es war Ende Herbst und der Schnee hatte sich zum groessten Teil wieder verzogen. Eines besonders wolkigen Morgens, wir drei Erwachsenen sassen in der Kueche und Deb hatte suesses Geback gebacken, welches sie Germnaia zwang zu essen damit er etwas Fleisch auf die Rippen bekam, betrat Ann ungewoehnlich leise den Raum. Sie schlich um den Tisch herum, setzte sich vorsichtig auf ihren Stuhl und trank schweigend ihre Milch. Ich hob verwundert die Augenbrauen. Kein Umarmen, kein ueberschwingliches 'guten Morgen'? “Guten Morgen, Schatz.” “Morgen Mama”, nuschelte sie und steckte den Kopf tief in die Schuessel mit Haferbrei, die vor ihr stand. Deb seufzte. Dann holte sie, aus einem der Schraenke neben der Tuer, einen braunen, selbstgenaehten Stoffhasen. “Alles Gute zum Geburtstag, Kleines.” Deb wackelte mit dem Tier vor Anns Gesicht und stupste sie neckisch damit an. Die braunen Augen des Maedchens weiteten sich, doch nicht vor Freude. “Ann hat Geburtstag?”, fragte Germania und blickte verwirrt von einer zur anderen. Richtig, warum hatte uns keiner davon erzaehlt? “Mama, du sollst das doch nicht! Ich-ich will das nicht!” “Komm schon Maeuschen, es ist dein Tag, geniesse ihn, wenigstens dieses Jahr.” “Nein!” Wuetend sprang die Kleine auf und schlug Deb den Hasen aus der Hand. “Ich hasse diesen Tag!” Dann rannte sie raus und ich glaubte eine Spur von Traenen auf ihrer Wange glitzern zu sehen. Als die Tuer scheppernd zuknallte, breitete sich schweres Schweigen im Raum aus. “Tut mir leid, dass ihr das mit ansehen musstet. Wie unschoen. Ich dachte, wo ihr doch jetzt da seid, wuerde sie anders reagieren.” Mit den traurigen Augen einer besorgten Mutter hob sie den Hasem vom Boden auf. “Ich verstehe nicht, Deb.” Die Braunhaarige setzte sich und lehnte den Kopf zurueck. “Ann hasst ihren Geburtstag ueber alles. An diesem Tag versucht sie immer so unsichtbar wie moeglich zu sein und moeglichst zu verschwinden.” “Unschwer zu erkennen”, gab Germania bei und sah besorgt zur Tuer. “Freuen die meisten Kinder sich nicht ueber ihren Geburtstag?” Ich wusste noch, wie ich als kleiner Junge immer schon Stunden vor Sonnenaufgang wach im Bett gelegen hatte und vor lauter Aufregung und Freude keinen Schlaf mehr fand. Wieso sollte so ein aufgewecktes Kind wie Ann, ihren Geburtstag hassen? Deb strich dem Kuscheltier ueber den Kopf. Eine Naht am Ohr hatte sich geloest und ein wenig Wolle quoll heraus. “Anns Vater verliess uns an dem Tag, als sie geboren wurde. Ich hatte es ihr nie erzaehlt, doch eines Tages kam er zurueck, um sich Geld zu holen. Ann war noch jung, aber sie verstand es, als er ihr sagte, dasss er uns nur wegen ihr verlassen hatte, das es alles ihre Schuld war und dass er uns verabscheute. Er wollte nie Kinder und schon gar nicht eines, was anders war. Wegen Anns blonden, Germanenhaar, dachte er, sie sei nicht von ihm und wollte nichts anderes glauben. Ann denkt, dass es wirklich ihre Schuld sei und seither hasst sie ihren Geburtstag.” Sie guckte immer ungluecklicher. “Einmal sagte sie, dass sie sich wuenscht, nie geboren worden zu sein. Ich weiss wirklich nicht, was ich machen soll.” Ich sah betreten zu Boden. Das sogar an so gluecklichen Orten wie hier, Dunkelheit in den tiefen Rissen herrschte. “Lass uns mit ihr reden.” Germania nahm das Haeschen an sich, stopfte die Wolle zurueck und knotete die Naht, mit geschickten Fingern, wieder zusammen. Zustimmend nickte ich und legte die Hand auf Debs Schulter. Es war eine Schande, dass es solche Maenner gab, die ihrer Frau und ihrem Kind soetwas antaten. “Lass den Kopf nicht haengen, du bist eine gute Mutter.” Wir fanden das Maedchen in unserem Zimmer, in der Kiste mit den Sachen ihres Vaters, hocken. In ihren kleinen Haenden hielt sie fest ein grob gestricktes Oberteil aus brauner Wolle. Ohne Worte oder Absprechen setzten Germania und ich uns zu beiden Seiten der Kiste. Ann hielt den Kopf in den Sachen versteckt und sah nicht auf. “Hat euch meine Mama geschickt? Ich werde nicht feiern und auch nicht gluecklich sein.” “Eigentlich wollten wir nur Loki zu dir bringen. Er wollte nicht unten bei uns Erwachsenen bleiben.” Der Blonde legte den Hasen neben das Maedchen. Neugierig hob sie den Kopf. “Loki? Wie der Gott?” Germania nickte wichtig. “Genau der. Schau nur, hat er nicht genauso schlaue Augen?” Ann nahm das Tier in die Haende und betrachtete es genau. “Ich finde, er hat ziemlich traurige Augen.” “Natuerlich hat er das. Stell dir vor, wie er sich fuehlen muss: Einen tollen Menschen kennenzulernen, mit dem man gerne zusammen sein moechte und von dem dann boese und kalt abgelehnt und zurueckgelassen zu werden.” “Das muss sehr wehtun”, fluesterte sie verbissen. Ich taetschelte Loki den Kopf. “Aber zum Glueck muss er nicht mehr weinen. Er hat ja jetzt Menschen, die ihn ganz doll lieb haben.” In Anns Augen bildeten sich Traenen. Schniefend rieb sie sich uebers Gesicht. “Mein Papa war nie bei mir, aber ich vermisse ihn trotzdem schrecklich.” Zu meiner Ueberraschung schlang sie die Arme um mich und drueckte den Kopf verbergend an meine Brust. Etwas ueberrumpelt sah ich zu Germania. Doch der nickte bloss. “Ich habe meine Mama traurig gemacht und meinen Papa dazu gebracht uns zu hassen. Jetzt ist Mama ganz alleine.” “Aber sie hat doch dich. Wenn du jetzt auch noch boese mit ihr bist, dann hat sie gar niemanden mehr.” Germania legte seine Hand auf ihren Kopf. “Keiner ist sauer auf dich, wir haben dich alle gern. Ausserdem ist das auch kein Grund seinen Geburtstag zu hassen. Dieser Tag ist etwas besonderes. Es bedeutet, dass du ein Jahr laenger in dieser Welt ueberlebt hast und dich nicht unterkriegen laesst.” Das Maedchen kletterte aus der Kiste, schniefte ein letztes mal und nickte tapfer. “Ok... ich will meinen Geburtsatg trotzdem nicht feiern.” “Aber etwas von uns wuenschen kannst du dir doch, oder?! Und du solltest deiner Mama fuer Loki danken.” Fest presste sie das Haesschen an die kleine Brust. Dann runzelte sie die Stirn und dachte angestrengt nach. “Ich wuensche mir von euch...? Ich moechte...? Ich moechte, dass ihr euch kuesst.” Vor Schrecken verschluckte ich mich und hustete hart. Das Kind wurde mir immer unheimlicher. Kuessen? Wieviel und woher wusste sie? “Du willst, dass Germania und ich uns kuessen?”, hakte ich vorsichtig nach. Ann nickte eifrig und ein freches Grinsen bildete sich auf ihren Lippen. Germania zog die Augenbrauen hoch, zuckte aber mit den Schultern. Schnell beugte er sich zu mir und drueckte mir einen Kuss auf die Wange. Damit gab sich das Geburtstagskind aber nicht zufrieden. “Nein, keinen Babykuss, einen richtigen!” Ich wurde nervoes. Das war doch nichts fuer ein Kind. Ausserdem hatte sich zwischen mir und Germania, seit uns Deb an den einen Tag unterbrochen hatte, nichts mehr wirklich was getan. Ich wusste, er musste sich erst einmal erholen und hatte zu kaempfen mich zurueckzuhalten. Es hatte sich einiges in mir aufgestaut. Wenn ich jetzt mit einem richtigen Kuss den Damm brach, wusste ich nicht, ob es Jugendfrei bleiben wuerde. “Also weisst du Ann, ich glaube, es ist besser, wenn wir das bleiben-” Schmale weiche Haende fuhren in mein Haar, krallten sich darin fest und drehten meinen Kopf. Germanias Gesicht war so nah, dass ich erschrocken den Atem anhielt. Unsere Nasenspitzen beruehrten sich fast und ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spueren. Dann, ganz langsam, neigte er den Kopf ein wenig und unsere Lippen fuegten sich perfekt zusammen. Fuer einen Moment verweilten wir so. Ich stoehnte gedaempft und packte ihn am Hals und am Ruecken, um ihn naeher an mich zu ziehen. Meine Zaehne drueckten sich leicht in sein Fleisch, meine Hand schluepfte unter sein Hemd, wanderte zu seiner Brust und kniff in die empfindliche Haut. Als er dann die Lippen oeffnete, um aufzukeuchen, glitt meine Zunge in seinen Mund, wo er sie nach kurzem Zoegern mit seiner empfing. Germania sank mehr in meine Arme. Seine Wangen waren geroetet, sein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Als naechstes sah ich mich hastig sein Hemd aufknoepfen. In Gedanken lag Germania schon nackt und erregt vor mir, als ein leises Kichern uns unterbrach. Im nu fiel ich aus meiner rosa Wolke. Ich stoppte augenblicklich und auch der Blonde brachte sich in sichere Entfernung. Ann kicherte vergnuegt: “Ihr seid lustig.” Schwer atmend, vor aufkommender Lust und dem Zusammenreissen, fuhr ich mir mit der Hand ueber den Mund. “Verdammt”, zischte ich und verschwand in unserem Badezimmer. Ich hatte ja nicht gewusst, dass Germania so reagieren und mitspielen wuerde. Ich hatte jetzt definitiv ein Problem. Verzweifelt sah ich auf die Woelbung in meiner Hose. Hinter der Tuer im Zimmer hoerte ich, wie Germania beschwoerend auf Ann einredete. Ich musste mein Problemchen wohl allein loesen. Ich zog mich aus, stieg in die kleine Holzwanne und goss mir einen Eimer mit kalten Wasser ueber, der in der Ecke stand. Ich schnaubte froestelnd. Mit jedem Schwall Kaelte, beruhigte ich mich mehr, wusste aber auch, dass es nicht mehr lange dauern, bis ich mir Germania ganz nehmen wuerde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)