Make me legend von sproutet-moon (Germania x Rom) ================================================================================ Kapitel 15: XV -------------- Es war wieder ein Traum. Das wusste ich sofort, als ich die beiden Kleinen vor unserer Huette spielen sah. Ludwig hatte einen Stock in der Hand und durfte der tapferen Germanen sein, der den boesen Roemer besiegte. In diesem Fall nur Gilbert mit einem Topf auf dem Kopf und ebenfalls einem Stock in der Hand. Die Jungen rannten und lachten, wie sie es immer getan hatten, wenn sie zusammen tobten. Ich ging ins Haus, um etwas Reh zu kochen, welches ich heute morgen gejagt hatte. Es war ein schoener Tag. Spaeter wuerden wir vielleicht schwimmen gehen und am Abend wollte Gilbert mit mir aus dem alten Buch unserer Grosseltern lesen. Ich fasste meine langen Haare mit einem Band zusammen und entfachte Feuer. Ruhig flackerte die Flamme waehrend das Wasser nach einer Weile zu brodeln begann. Ploetzlich ertoente ein gellender Schrei. Ludwigs Stimme, die voller Entsetzen und Angst meinen Namen schrie. Ich schreckte hoch und stuerzte sofort nach draussen. Dort erwartete mich ein Bild wie aus meinen Alptraeumen. Acht bewaffnete roemische Soldaten standen auf der Lichtung. Der eine hatte Gilbert an den Haaren und liess den strampelnden und sich wehrenden Jungen seine Faust in den Magen fahren. Ludwig versuchte mit Traenen in den Augen in Richtung Huette zu fliehen. Doch einer der Maenner packte ihn und schloss seine Hand fest um den duennen Hals. Seine junge, hohe Stimme versagte zu einem Roecheln. Eisige Kaelte und schreckliche Leere umfing mich, bevor alles von einer Welle aus Wut davongeschwaemmt wurde. Mit unterdruecktem Knurren, griff ich nach dem Schwert, das neben der Tuer stand. Es war das von Rom, welches er damals dagelassen hatte. Bevor die Soldaten mich bemerkten, hatte ich den Ersten schon mit einem Schwertstreich niedergestreckt. Sofort waren Sechs von ihnen um mich und ich hatte Muehe nicht zu sterben. Wie aus weiter Ferne vernahm ich Gilberts Schreie. Er war noch immer in den Haenden des Soldaten und rief lautstark meinen Namen: “Germania!” Ich verstaerkte meine Schlaege, um ihm zur Hilfe zu eilen. Doch auch Ludwig war gefaehrlich nahe dem Tod. Er zappelte, mit der festen Hand um seinen Hals, die ihn in der Luft hielt, nur noch wenig. Ich wusste nicht, wen ich als erstes befreien sollte. Auf schmerzhafte Weise wurde mir diese Entscheidung abgenommen. Der Soldat, der Gilbert in der Mangel hatte, laechelte hoehnisch ueber die Fluchtversuche des Weisshaarigen und zog ihm langsam seine Klinge durch die Kehle. “Du Teufelsbrut.” Mein Koerper erstarrte fuer einen Moment. Blut spritzte auf die blasse Haut und leblos sackte er zu Boden, als der Soldat ihn lachend losliess. “Gil!” Ludwig hatte alles mit ansehen muessen und neue Kraft aus dem Entsetzen gezogen. Er biss der Hand um seine Hals ins Fleisch, so dass der Mann ihn fluchend losliess.Schwach fiel der Blonde zur Erde und hustete und spuckte fremdes Blut. Schnell rappelte er sich auf und lief zu Gilbert. “Ludwig, nicht!” In dem kleinen Jungen, der weinend zu seinem Bruder lief, sah ich die letzte Chance. Ich schrie auf und sachlug mit aller Kraft um mich. “Hauptmann, die kleine Ratte hat sie erwischt.” Scherzte der eine und wehrte gekonnt meine unkontrollierten Schlaege ab. Der Hauptmann grinste nur boese und mit schnellen Schritten stand er vor Ludwig. Er packte ihn am Kopf und quetschte ihn, bis der Kleine aufschrie. Wegen den restlichen Soldaten kam ich ihm aber einfach nicht naeher. Egal wie sehr ich es auch versuchte. Voller Wut und Verzweiflung schlug ich auf sie ein. Von hier aus konnte ich die Augen meines Bruders sehen, die mich um Hilfe anflehten. Dann hob der Hauptmann sein Schwert und rammte es in den kleinen Leib. Ludwig schluchzte und spuckte Blut. Wertlos wurde er ins Gras geworfen. Ich sackte kraftlos auf die Knie. In dem Augenblick versagte mein Verstand. Als ich zu mir kam, stand ich in einem Blutbad. Die Roemer waren verschwunden, um mich Sechs fremde Leichen. Mit schwerem und droehnenden Kopf ging ich zu den beiden Kleinen und nahm sie auf den Arm. Ihre leblosen Koerper tat ich ins Bett. Schlafend und entspannt lagen sie nebeneinander. Die Faelle traenkten sich rot. Ich kniete vor ihnen, alles in mir war gegangen. Sie waren gegangen. Fort, blutend, tot! Ich hatte versagt, alles verloren. Schmerzlich schrie ich auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)