Make me legend von sproutet-moon (Germania x Rom) ================================================================================ Kapitel 14: XIV --------------- “So und das Zimmer koennt ihr benutzen. Dort die Tuer fuehrt gleich zu einem Klo und einer Wanne. Wenn ihr mir vorher Bescheid gebt, kann ich Wasser aufsetzen und ihr koennt baden.” Stirnrunzelnd sah ich auf das grosse Doppelbett in der Mitte des Raumes. Das konnte ja lustig werden. Immerhin kein Schaukelstuhl mehr. “Und in der Kiste duerften noch alte Sachen von meinem Mann sein. Nehmt euch nur, die Groesse duerfte ungefaehr stimmen.” Knarrend oeffnete sich der Deckel und Deb wuehlte pruefend in den Sachen. “Entschuldige die Direktheit, aber was ist mit deinem Mann?” “Er ist fortgegangen. Gleich nach Anns Geburt.” Unglaeubig schuettelte ich den Kopf. Was war nur mit den Menschen auf dieser Welt los. Gab es heutzutage keine Liebe und Verbundenheit mehr. Warum musste ueberall etwas Schmerz schlummern. “Danke, dass du uns so offen empfaengst. Es gibt nicht viele, die so etwas Selbstloses fuer Fremde tun wuerden. Das werden wir euch nicht vergessen.” Sie schloss die alte Kiste und nickte mir nur abwinkend zu. “Ich geh jetzt Ann ins Bett bringen. Du solltest mal nach deinem Freund sehen. Es wird langsam dunkel.” Tatsaechlich machte ich mir auch schon etwas Sorgen. “Ich werde sehen, was ich tun kann.” Draussen hinterm Haus standen die Wildblumen besonders hoch und der Wind wehte eine warme Briese aus dem Sueden. Im Sueden, wo meine Heimat lag. Wie lange ich schon nicht mehr in meinem heissen, staubigen Rom gewesen war. Seit ich zum Kreuzzug gegen die Germanen geschickt wurde. Aber wenn ich ehrlich war, vermisste ich die laute stinkende Stadt nicht wirklich. Stinkend und triefend vor Verrat, Luege, Betrug und dem Blut von tausenden Unschuldigen. Hier zog die schwarze Erde das Blut der Schlachtfelder wenigstens noch auf. Ein schwacher Mond ging hinter dem Dach des Hauses auf und ich sah weiter nach Germania. Ich fand ihn angelehnt an den Baum, neben dem Haus, sitzend. Augen geschlossen und Haende im Gras verkrampft. “Hey.” Langsam liess ich mich neben ihm nieder. Ich wollte irgendwas sagen, ihn aufheitern oder troesten, hatte aber Angst, dass er mich wieder zurueckweisen wuerde. Es tat irgendwie jedesmal weh, wenn er mich auf seine eingeigelte Weise wegstiess. So sassen wir beide einfach nur da und betrachteten, wie am Himmel immer mehr Sterne auftauchten. Ploetzlich sank Germanias Kopf auf meine Schulter. Ueberrascht fuehlte ich die die weichen, blonden Haare an meiner Wange. “Nur dieses eine Mal. Das ist eine Ausnahme.” Beschwichtigen nickte ich. “Ich weiss nicht wieso du? Aber du hast mich nicht sterben lassen und ich hoffe, das hat einen Grund. Waere ich tot, muesste ich diesen Schmerz jetzt nicht ertragen.” Behutsam legte ich meine Hand auf seinen Kopf und drueckte ihn an mich. Er liess es zu und nach einer Weile fuehlte ich die Naesse an meiner Schulter. Aus dem Haus klag gedaempft ein Schlaflied. Die Melodie und Debs Stimme erfuellten die Nachtluft und liess mein Herz noch tiefer schlagen. “Wir werden das beide durchstehen. Es wir irgendwann nicht mehr so sehr wehtun, dann kannst du das Leben wieder sehen.” “Ich will die beiden nicht vergessen.” Mir viel nichts mehr ein. Ich konnte mir nicht vorstellen etwas so geliebtes zu verlieren, die klaffende Leere wieder mit etwas fuellen zu koennen. “Es tut mir leid.” Harsch wischte sich der Blonde uebers Gesicht und rappelte sich auf. Debs Stimme war verstummt und nur noch das Grillenzirpen hallte ueber der Wiese. “Nein, mir tut es leid.” Ich folgte ihm langsam, als er ins Haus ging. Er war wie ein verletzliches Kind, auf das man aufpassen musste. Und das wuerde ich auch tun. Auf ihn aufpassen. Ich wuerde dafuer sorgen, dass er nicht zerbrach und lebte. In unserem Zimmer entkleidete sich Germania sofort und rollte sich im Bett zusammen. Er hatte nicht wegen dem Doppelbett gesagt, also schien er kein Problem damit zu haben neben mir zu schlafen. Mir war es allerdings schon etwas komisch. Nicht dass ich es abstossend fand. Es war eher... Unbehaglich legte ich mich auf die andere Seite, neben den Blonden. Der Mond war inzwischen ueber das Dach gewandert und erhellte das Zimmer. Germanias Haare schimmerten leicht in dem Licht. Mit diesem Schimmern schlief ich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)