Walk through the Fire von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Byôki (Krankheit) ----------------------------- SORRY SORRY SORRY!! Ich habs voll vergessen, hochzuladen >.<" Kapitel 8: Byôki (Krankheit) Miki war hingegen vollkommen ahnungslos zurück in sein Büro gegangen, wo er beim Anblick des Schreibtisches wieder die delikaten Bilder ihrer Taten vor seinem inneren Auge zusehen bekam. Das war wohl die Definition des Wortes Kopfkino. Leise kicherte er und ignorierte seinen beschleunigten Puls, an den er sich eigentlich schon gewöhnt hatte, wenn er in der Nähe des Blonden war. Miki schob es auf das Adrenalin angesichts der Tatsache, dass er nun wusste, dass Yuki ihn töten wollte. Wenn er es nach ihrer durchaus heißen Nacht noch wollte. Der Dunkelhaarige würde sich der Gewalt stellen, so viel stand fest, doch hatte er nicht vor gleiches mit gleichem zu vergelten. Yuki war ein Gefangener seines Hasses und seiner unendlichen Wut auf die Welt. Das letzte was er gebrauchen konnte, waren noch mehr Gewalt und Schmerz. Nein... Miki war der Meinung, dass es dem Kleinen eindeutig an Zuneigung und Zugehörigkeitsgefühl mangelte. Gut es war nicht die konventionelle Art, zu versuchen ihm eben dies in einem dunklen Kellerloch zu vermitteln, doch wusste Miki, dass er früher oder später aus jedem Raum mit Fenstern verschwinden würde. Hatte er Anfangs nur versucht Antworten auf all seine Fragen zu bekommen, so machte er sich nach so kurzer Zeit voranging um das Wohl des Blonden sorgen. Aus einem Gefangenem war ein Schützling und in gewisser Weise sogar ein Geliebter geworden. Miki schmunzelte und sammelte seine Schreibtischutensilien wieder auf, welche Yuki so eiskalt auf den Fußboden befördert hatte. Nein mit wahrer und purer Liebe hatte ihre Beziehung noch lange nichts zu tun, doch konnte er nicht umhin zuzugeben, dass er ein körperliches Verlangen nach Yuki verspürte, welches er seit Kaede nicht mehr in sich gefühlt hatte. Er wollte bei ihm sein, ihn berühren und ihn irgendwie sogar ein wenig glücklich machen und wenn es nur so klappte, dass er mit ihm schlief ohne ihn zu verletzen war es Miki durchaus recht. Immerhin hatte er doch auch seinen Vorteil daraus oder? Lange schon hatte er sich einsam gefühlt, vor allem in den langen Nachtstunden in denen er grübelnd im Bett lag und sich fragte, ob es genau das war, was er sich von seinem Leben erhofft hatte. Mit der großen Liebe die für immer verloren war, dafür mit einer kleinen Tochter, die irgendwann fragen stellen würde. Fragen die er ihr vermutlich nicht beantworten konnte. Er wusste nicht, warum ausgerechnet sie solch ein Leben fristen musste... man konnte sich seine Eltern ja leider nicht aussuchen nicht wahr? Das galt auch für ihn... brennende Wut durchströmte ihn, als er noch einmal an die hasserfüllten, doch gleichermaßen so verzweifelten Worte des kleinen Blonden dachte. Es war kein Geheimnis, dass die ursprünglichen Gründer der Gang keine Wohltäter waren und es war ihm auch bewusst, dass Bandenkriege niemals ohne Blut und Todesfälle einhergingen. Immerhin hatte er es selbst auf die harte Tour lernen müssen. Schließlich war auch Kaede absolut grundlos gestorben, weil er sein gutes Herz für einen Fremden, ja sogar für den Feind eingesetzt hatte. Genau wie Miki es nun selbst tat. Nachdenklich hielt er den Brieföffner in der Hand. Es hätte so leicht gehen können.... Er hätte wieder bei Kaede sein können, doch was wäre aus Sayaka geworden? Wer hätte sich um sie gekümmert? Er durfte nicht gehen und genau das machte ihm zum armen Schwein in der Geschichte. Wer auch immer Kira gewesen sein mochte, Yuki stand es jederzeit frei zu dieser Person zu gehen... ob im Leben oder im Tod... er war frei. Miki hingegen war an diese Welt gebunden, sein Leben lang, da er eine Verantwortung tragen musste.... eine Last wie er in diesem Moment empfand... Dennoch würde er nicht aufgeben, denn das lag nicht in der Natur eines Devils.... und er hatte Kaede ein Versprechen gegeben. Leise gähnte er auf und streckte sich, bevor er den Brieföffner zurück legte. Nein er würde nicht mehr nach Hause fahren. Sayaka schlief schon und das Bett war breit genug, dass er sich noch daneben legen konnte. Allerdings sollte er soweit gar nicht kommen, denn gerade als er mit seiner Zahnbürste im Mund noch schnell das Fenster im Büro öffnen wollte, um den vielleicht doch sehr verräterischen Geruch ihrer Taten verschwinden zu lassen, klopfte es leise an der Tür. „Herein!“, nuschelte er so gut es ging und spuckte eine Ladung Zahnpastaschaum gegen die Fensterscheibe. Na toll. Naja er musste hier ja nicht putzen. „Miki?“, er drehte sich um und zog irritiert seine Augenbrauen zusammen. Warum kam die Wache von Yuki zu ihm hier nach oben? Hatte der Blonde wieder irgendwelchen Mist gemacht? „Was ist passiert?“, fragte er auch sofort alarmiert und wusste nicht, ob er aufatmen wollte, als sein Bandenmitglied schnell die Hände hob. „Nichts... oder noch nichts...“ „Warum, was hat er?“ Der Wächter zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht so genau... er hustet die ganze Zeit und wälzt sich hin und her... er wollte nicht das ich hierher komme, aber ich hab das Gefühl er ist wirklich krank...“, verunsichert biss sich der Boss der Devils auf die Unterlippe. Verflucht... hatte sich der Kleine auf dem Dach etwas weggeholt? Allerdings dauerten Erkältungen doch immer noch 7 Tage, bis sie zum Ausbruch kamen... andererseits war es im Keller nun wirklich nicht warm und der Ausflug auf das Dach hatte Yuki ja auch den Rest gegeben haben können. „Ich komme sofort... leg dich hin, ich werde ihn heute Nacht bewachen.“, sein Bandenmitglied schien nicht überzeugt. „Boss, bei allem Respekt... er kann abhauen, bis du dort unten bist und wer sagt, dass er dich nicht überwältigt und flieht.“, irritiert blickte er sich um, als Miki sich in Bewegung setzte und nur schmunzelte. „Wegrennen könnte er auch schon jetzt, immerhin vernachlässigst du deine Aufsichtspflicht und ich bin durchaus in der Lage mich zu wehren. Ich habe selten einen Wachmann erlebt, der sich so wenig über einen freien Abend freut.“, sie grinsten sich an und sein Kollege nickte nun endlich. „Alles klar, aber Miki bitte pass auf dich auf. Ein Angel ist unberechenbar.“ „Und ein Devil nicht?“, Miki runzelte erneut die Stirn und der Andere zuckte nur mit seinen Schultern. „Das ist Ansichtssache.“ Kurz darauf war er wieder alleine und kramte in seinem kleinen Apothekenschrank nach irgendetwas brauchbarem, dass er Yuki einflößen konnte. Er fand einige Schmerzmittel und sogar noch ein paar Lutschtabletten mit Erdbeergeschmack, welche noch von Sayaka waren. Doch was einem Kind half, musste für einen Erwachsenen nicht zwangsweise schlecht sein. Außerdem fand er noch ein wenig Hustensirup, der noch verwendbar war. Auch der kam von Sayaka und Miki wusste, dass er nach Orange schmeckte. Allerdings kam ihm Yuki auch häufig wie ein kleines Kind vor und er war sich sicher, dass er bittere Medizin sowieso verweigern würde. Also war es nicht sonderlich schlimm, dass er ihm Medikamente seiner Tochter einflößte. Der Wasserkocher blubberte in der Ecke, was ihm sagte dass er den Pfefferminztee des Blonden gleich aufbrühen konnte. Schnell goss er das kochende Wasser in eine Thermoskanne und warf 2 Teebeutel dazu. Schön stark, damit er auch Wirkung zeigte. Vielleicht sollte er Yuki auch etwas mitbringen, dass er wirklich mochte. Er hatte noch eine Kiste Cola im Nebenraum stehen und er wusste, dass Yuki total verrückt nach dem Zeug war. Er selbst fand es nicht ganz so berauschend, doch hatte er in den letzten Tagen gemerkt, wie er den Kleinen am besten ködern konnte. Schließlich ließ er sich jeden einzelnen Schritt bezahlen. Und was machte er? Er rannte diesem kleinen Miststück auch noch nach, dass genau wusste, wie er Miki herum kommandieren konnte. Vielleicht war Yuki auch gar nicht krank, sondern brauchte ihn einfach nur wieder um sich, um ein wenig zu stänkern. Wäre immerhin auch nicht das erste Mal. Aber er sollte nicht so schlecht von Yuki reden. Insgeheim freute er sich doch darüber, ihn wieder zu sehen. Miki mochte Yuki irgendwie... seine abweisende und zynische Art, welche er an den Tag zu legen gedachte war in seinen Augen nichts weiter als Fassade und wenn man hinter diese Maske blickte, konnte man einen absolut liebenswerten jungen Mann sehen. Er platzierte alle Dinge, die er zusammen gesucht hatte auf einem kleinen Servierwagen und grinste in sich hinein. Er kam sich vor, wie eine persönliche Krankenschwester und wenn Yuki ihn nun verarscht hatte, würde er sich noch viel mehr blamieren. Vielleicht hatte er ein zu gutes Herz. Bevor er sich auf den Weg zu Yuki machte, schlich er sich noch einmal ins Schlafzimmer und hauchte seiner kleinen Tochter einen sanften Kuss aufs Haar. Wieder wurde ihm schmerzlich bewusst, wie vielen Gefahren er sie doch aussetzte. Der Feind in seinem Bett, war da vielleicht schon das Sahnehäufchen auf dem riesigen Berg an Scheiße, der sich über die Jahre hinweg wie eine Mauer vor ihm aufgebaut hatte. Und die leidtragende war Sayaka... sie allein und vielleicht Yuki, den er aus einem kranken Empfinden er Einsamkeit und des Verantwortungsgefühls heraus gefangen hielt, weil er meinte, er könne sein Leben verbessern. Ob er ein Helfersyndrom hatte? Warum denn sonst glaubte er das Leben des blonden Angels auch noch verbessern zu können. Langsam zog er sich wieder aus dem kleinen Schlafzimmer zurück und wandte sich erneut dem Servierwagen zu. Er hatte noch ein Päckchen Zwieback aus dem Rucksack seiner Tochter stibitzt und wusste, er musste ihn sehr schnell ersetzen, denn sonst konnte Sayaka richtig böse werden. Aber darüber musste er sich gerade keine Gedanken machen. Je länger er Yuki alleine ließ, desto eher hatte er die Flucht ergriffen, sollte all dies ein gewaltiger Scherz sein. So leise wie möglich schob er den kleinen Metallwagen durch die nächtlich stillen Gänge seines Bürokomplexes, damit er keine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Selbst die Devils würden sich über ihren Boss in ausgelatschten Pyjamahosen und mit einem Servierwagen mitten in der Nacht wundern. Als er mit dem Fahrstuhl im Keller ankam und das Tablett mit den Utensilien, die wohl jede Krankheit abtöten konnten die Treppenstufen herunter tippelte, konnte er ein leises stöhnen ausmachen. Kurz darauf hustete es ganz leise und danach räusperte sich Yuki vernehmlich. Entweder er war wirklich krank oder er hatte ihn wirklich verarscht. Es war aber auch wirklich unheimlich zugig in diesem Keller. Miki überlegte schon, ob er dem Anderen nicht ein besseres Zimmer zur Verfügung stellen sollte, aber der einzige Raum der in Frage käme, war der in dem gerade Sayaka in schönsten Träumen lag. Und einen fremden Mann ins Bett seiner Tochter lassen? War er bekloppt? Die Alternative wäre, Yuki mit in sein eigentliches Zuhause zu nehmen, doch das wäre wahrscheinlich noch bescheuerte, wenn man bedachte, dass der Blonde ihn eigentlich umbringen wollte. Er würde ihm ja die Eintrittskarte dafür schon auf dem Silbertellerchen servieren. Langsam bog er um die Ecke und entdeckte erst einmal nichts weiter, als einen kleinen Haufen, aus Decken und Kissen. „Hey...“, murmelte er leise, aber er erhielt keine Antwort. Miki runzelte einen Moment die Stirn und zuckte dann mit den Schultern. Wenn Yuki verstecken spielen wollte, bitte.... allerdings guckte sein Fuß an der Seite des Deckenberges heraus. Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab, auf dem der Wächter noch einige Kekskrümel hinterlassen hatte und schnalzte leicht mit der Zunge. Er schüttelte den Kopf... wie gemein das war, seinem Gefangenem etwas vor zufuttern. Als er die Zellentür aufschloss, konnte er wieder eine leise Hustenattacke seitens des Bettes hören und kurz darauf stöhnte Yuki gequält auf und rollte sich unter der Decke fest zusammen. Miki stellte das Tablett nun in der Zelle ab und hockte sich erneut auf den kleinen Hocker vor das Bett in dem der Blonde lag. „Alles in Ordnung Yuki?“, wieder kam keine Antwort, denn der Kleine hatte sich kurzfristig dazu entschlossen, sich schlafend zu stellen. Immerhin würde er so dem neugierigen Blick des Dunkelhaarigen entgehen. Er sollte ihn nicht sehen, wenn er sich fühlte wie ein Haufen aus purem Elend. Außerdem merkte er selbst jetzt, wo er seinen Widersacher noch nicht angesehen hatte, wie sich sein Puls beschleunigte und er unweigerlich an die Geschehnisse in Miki's Büro erinnert wurde. Er hatte diesen Akt so schön verdrängt verdammt und nun kam der Schwarzhaarige daher und hockte sich hier einfach neben ihn. Und jetzt lachte er auch noch leise. Murrend drehte er sich auf die andere Seite und versuchte einen falschen Schnarcher. Miki grinste leise. „Jetzt tu doch nicht so... was ist denn los?“, wieder erhielt er keine Antwort und seufzte leise aus. „Weißt du was ich gehört habe? Mein Wächter kam zu mir, als ich gerade meinen wohlverdienten Schlaf nach diesem traumhaften Sex auf meinem Schreibtisch...“, wieder schmiss Yuki sich murrend auf die Seite, was den Effekt hatte, dass er sich die Worte des Dunkelhaarigen nicht mehr anhören brauchte. Wieder lachte Miki leise und Yuki überlegte wirklich, wie hoch seine Chancen standen ihm blind in die Eier zu treten. „Jedenfalls....“, genüsslich lehnte er sich etwas vor, Yuki konnte es fühlen, denn der Druck auf der Matratze verlagerte sich. „..hat mein Wachmann mir gesagt, dass es dir ziemlich mies geht und er war wirklich besorgt, dass du sterben könntest, weil du offensichtlich schwer krank...“, ein leises schnaubendes Grunzen unterbrach ihn erneut und Miki musste leicht lachen. „Ach komm schon... oder hast du mich nur hier runter geholt, weil du willst das ich dich noch mal vö...“ „JETZT REICHTS!“ Yuki saß plötzlich kerzengerade im Bett und starrte Miki stocksauer und knallrot im Gesicht angelaufen an. Er jappste nach Luft und wollte gerade zu einer Schimpftirade ansetzen, doch ein neuerlicher Hustenanfall schüttelte ihn kräftig durch. Miki stand sofort auf und griff den etwas kleineren Mann an den Schultern und strich sanft darüber. „Also doch krank was?“, murmelte er leise und ließ sich einfach auf das Bett neben den Blonden fallen. „Fass...“, wieder hustete er kräftig und schüttelte sich, bevor er die Hände des Dunkelhaarigen abschüttelte. „Fass... mich nicht an mit deinen... Schwuchtelfingern...“, brachte er – wie er glaubte – böse hervor und wischte sich den Speichel vom Mund. Nun sabberte er sich beim husten auch noch voll. Dennoch hatten seine harten und zugegebenermaßen unfairen Worte seinerseits ihre Wirkung gezeigt... denn Miki hatte ihn losgelassen, als hätte er sich verbrannt. Fast tat es Yuki leid, doch konnte er einen verrückt spielenden Hormonhaushalt nicht noch zusätzlich zu seiner Erkältung gebrauchen. Und leider roch Miki so unheimlich gut und war immer noch so schön warm und weich. Und ihm war doch so furchtbar kalt. Wie gerne hätte er sich nun gegen seinen Todfeind gekuschelt, sich von den starken und doch so sanften Armen halten lassen, sich wieder so geborgen gefühlt. Aber er durfte es nicht.... schon allein um Kira's Willen. Auch wenn sie sicherlich gewollt hätte, dass er glücklich werden würde. Allerdings konnte Yuki sich auch nicht vorstellen, warum er ausgerechnet mit Miki sein Glück versuchen sollte. Nur weil er den wohl besten Sex seines Lebens mit ihm hatte? Niemals so erschien es ihm, hatte er sich so lange so furchtbar kribbelig gefühlt, wenn er mit jemandem geschlafen hatte. Miki brachte ihn um den Verstand... selbst jetzt noch. „Und weil du so hetero bist, hast du dich mir gerade hingegeben, als wäre es das letzte Mal, dass dir die Ehre zuteil wird von einem Mann gefickt zu werden?“, Yuki konnte spüren, dass er ihn verletzt hatte. Zum ersten Mal hatte er Miki wirklich wehgetan und es war so viel einfacher gewesen, als ihm körperliche Schmerzen zuzufügen. Warum aber tat es ihm schon wieder leid? Warum wollte er nicht, dass die Schokoladen braunen Augen ihn so traurig und irgendwie auch verdeckt zornig ansahen? „Ich bin hetero... ich... ich hatte eine Freundin bevor das mit Aki passierte!“, versuchte er sich zu verteidigen und klang dabei schon fast so schuldbewusst, wie ein kleiner Schuljunge, den man dabei erwischt hatte, wie er einen Lolli geklaut hatte. „Und der hat mich dazu gezwungen, also kannst du nicht davon ausgehen, dass ich schwul bin, auch wenn das gerade in deinen ausgehungerten Hormonhaushalt passt!“, warum rechtfertigte er sich eigentlich? Schnell schlang er seine Arme um die schlanken Beine und zog seine Knie nahe an sein Gesicht. Sein Kinn bettete er sanft darauf und blickte stur in den Raum... „Aber mit mir hast du freiwillig geschlafen verdammt... DU warst es doch der mich geküsst hat!“, rief Miki aufgebracht und Yuki hatte den Eindruck, dass er ihn gleich alleine hier sitzen lassen würde. Ihm war es nur recht, es ging ihm einfach viel zu beschissen, als das er sich nun rum streiten wollte. Dennoch blieb er sitzen und Yuki hustete wieder angestrengt auf. Verflucht nochmal... er wollte endlich schlafen können und er wollte, dass dieses blöde Licht ausgemacht wurde. Es blendete ihn unheimlich. Miki hingegen musterte ihn noch einen Augenblick argwöhnisch und der Blonde wusste, dass der Dunkelhaarige es nicht glaubte... er glaubte ihm verdammt nochmal nicht, dass er böse zu ihm sein wollte. Das wollte Yuki ja auch nicht... es tat ihm leid, wenn er Miki wehtat. Dieser verfluchte Sex hatte ihn weich gekocht... definitiv. Als er keine Antwort bekam drehte Miki sich ein wenig verletzt zur Seite. Aber was hatte er denn erwartet? Dass sie nun die besten Freunde waren, dass sich sich vertrauten und sich ewige treue schworen? Sie waren Feinde, Yuki wollte ihn nach wie vor umbringen und sie hatten zusätzlich noch das Problem, dass sie sich näher gekommen waren, als sie es jemals gedurft hätten. Beabsichtigt hatte er das und dieses Gefühlschaos, welches ihn nun umso mehr belastete sicherlich nicht. Leise seufzte er und stand schlussendlich auf, als Yuki von einem erneuten Hustenanfall geschüttelt wurde. „Wie dem auch sei... du brauchst Medizin... du bist wirklich krank.“, er nahm sich die Decke und wies Yuki mit einem Blick an, sich wieder hinzulegen. Es wunderte ihn schon ein wenig, dass der Kleine ohne einen Widerspruch gehorchte. Lächelnd deckte er ihn zu und schob die enden der Bettdecke sanft unter die Schultern des Kleinen. „Ich bin nicht krank ich hab nur was im Hals...“, murrte er leise und war irgendwie sogar froh darüber, dass Miki nicht weiter in ihrem sexuellen Abenteuer herumstocherte und das er ihm allgemein nicht mehr so nahe war. Sein innerer Impuls war immerhin nach wie vor genau dort weiter zu machen, wo sie früher am Abend angefangen hatten. Doch das würde nicht gut sein... er machte sich viel zu Abhängig von der Sanftheit und der Zärtlichkeit des Chefs der Devils. Er wollte von niemandem mehr abhängen, er wollte doch eigenständig und frei sein. Niemals wieder sollte ihm so etwas, wie mit Kira passieren. Er wollte und konnte sein Herz nicht wieder öffnen, auch wenn Miki sicherlich ein Mensch war, der es verdienen würde... Und ein Mensch, der Yuki sicherlich auf Händen tragen und ihm ein besseres Leben ermöglichen würde. Der Blonde ahnte irgendwie, dass er Miki durchaus vertrauen konnte, dass er sich ihm anvertrauen und sich von ihm schützen lassen konnte. Aber er konnte es nicht. Sein ganzes Leben lang hatte er nur für die Rache an der Familie des Dunkelhaarigen gelebt. Er hatte nur ein Ziel gehabt... Verderben bringen, Miki zu verletzen und ihm dasselbe anzutun, was auch er selbst hatte erleben müssen. Wenn dieses Ziel zunichte gemacht wurde, aus welchem Grunde lebte er noch? Wäre nun der Zeitpunkt gekommen, Kira endlich zu folgen? Doch würde sie ihn überhaupt noch haben wollen? Hieß es nich, solange bis der Tod euch scheidet? Waren sie nun für immer getrennt und würden sie nie wieder zueinander finden, selbst wenn Yuki sein Leben aus purem Egoismus wegwarf? Seufzend drehte er seinen Kopf zur Seite, während Miki etwas kramte. Yuki konnte nicht sehen, was er dort tat, aber es konnte nichts gutes verheißen. Miki hatte unterdessen schweigend die Medikamente sortiert und Yuki ein kleines Plastikbecherchen mit dem gut riechenden Saft fertig gemacht, sowie eine Lutschtablette und eine Tablette des Schmerzmittels in die Hand genommen. Mit den Sachen begab er sich wieder zum Bett des Kleineren, setzte sich allerdings wieder auf den krüppeligen Stuhl, auf dem er nach Yuki's Meinung um einiges besser aufgehoben war. „Hier nimm das?“, Miki schmunzelte, als Yuki genau das Gesicht zog, welches er schon erwartet hatte. Auch Sayaka war Medizin gegenüber sehr skeptisch. „Nein.“, kam die trotzige Antwort und Miki grinste wieder. „Du bist wie Sayaka... komm schon das Zeug hilft.“, er wollte dem Blonden den Becher an die Lippen halten, doch der drehte nur den Kopf weg und maulte leise auf. „Das schmeckt scheiße!“ „Ach was!“ „Doch es ist bitter!“, jammerte der kleine Blonde wieder trotzig und verschränkte seine Arme vor der Brust. Wie süß er doch war... Miki lächelte wieder liebevoll und strich Yuki sanft durch die Haare, so wie er es auch bei seiner kleinen Tochter immer tat, wenn sie traurig oder krank war. Erst zuckte Yuki zurück, doch dann merkte er anscheinend, dass er ihm nicht wehtun wollte. Es tat ihm weh zu sehen, dass der Kleinere bei jeder noch so kleinen Berührung eine Attacke vermutete. Wie oft musste Aki ihn körperlich misshandelt haben? Von Yuki's Seele wollte er gar nicht reden, aber wie konnte man einen Menschen so unheimlich fertig machen, den man im Grunde nicht kannte und den man absolut nicht verdiente? Wie konnte man jemanden verletzen, der Schutz so dringend benötigte. „Was machst du, wenn ich dir sage der Saft ist lecker?“ „Dich für noch verrückter halten, als ohnehin schon.“ Einen Moment sahen sie sich in die Augen und Miki grinste schelmisch, während Yuki wieder ein wenig rot auf den Wangen wurde. Dem Blonden schien die Erinnerung an ihre gemeinsame Liebesnacht nicht wieder aus dem Kopf zu gehen. Gut ihm selbst ja auch nicht, doch hatte Miki den Eindruck, dass er bei weitem besser damit umgehen konnte. Er kicherte wieder. „Der Hustensaft und die Lutschtabletten sind von Sayaka, sie schmecken lecker.“, jetzt schien der Blonde seine Ohren zu spitzen und er blickte Miki misstrauisch an. „Echt?“ „Wenn ich lüge darfst du mich schlagen!“; okay das schien zu ziehen, denn schneller als er gucken konnte hatte Yuki den kleinen Becher mit Hustensaft geleert und schnappte sich auch das Paracetamol, welches er schnell mit Tee herab spülte. Die Lutschtablette beobachtete er einen Moment skeptisch und steckte sie dann in den Mund. Miki hatte recht gehabt... die Sachen schmeckten wirklich sehr lecker. Dennoch holte Yuki mit der Faust auf und schlug sie Miki leicht auf den Arm. „Hey wofür war denn das bitte?“, murmelte er gespielt schockiert und blickte den Blonden an, welcher unter der dicken Decke und mit den fiebrigen Augen wieder so unheimlich verletzlich und einsam wirkte. „Nur so...“ „Na danke... ich bin immer so nett zu dir und das ist der Dank.“, wieder grunzte Yuki auf und schüttelte den Kopf. „Glaub nicht das ich dich dafür liebe?“ „Nicht... soll ich dich nochmal ein wenig geil machen?“, Miki hatte es faustdick hinter den Ohren und das musste nun auch der Blonde realisieren. Wieder schlug er leicht zu und Miki kicherte leise. „Du bist blöd... mach dich nicht darüber lustig!“ „Dann sag doch einfach das es dir gefallen hat!“ „Wieso? Holst du dir dann heute Nacht im Bett einen runter, weil du dein Gewissen beruhigt hast und dich nicht mehr fühlst, wie ein Vergewaltiger?“, leichte Schweißperlen begannen sich auf der Stirn des Blonden zu bilden und Miki ignorierte die leichte Spitze des Kranken erneut, flößte ihn dafür lieber Tee ein. „Bäh... hast du keinen Früchtetee?“, murrte er daraufhin und schielte auf das Tablett. „Oder... Zucker?“, Miki schmunzelte... ohja Yuki war wirklich wie ein kleines Kind. Er hatte ihn mit jeder Minute, die er mit ihm verbrachte ein wenig lieber. „Nein habe ich nicht.“ „Und so einer fragt sich warum ich ihn nicht leiden kann.“, murrend warf sich Yuki wieder in die Kissen und schloss seine Augen. „Naja... warum solltest du mich nicht leiden können, schließlich umsorge ich dich, auch wenn ich schlafen könnte, vernachlässige meine Tochter und bringe dir Cola mit!“ Wenn Yuki zuvor desinteressiert zur Decke geschaut hatte, blickte er Miki nun wieder direkt an. „Warum solltest du mich so verwöhnen?“, murmelte er dann wieder aus und beobachtete den Schwarzhaarigen genau dabei, wie er wirklich eine Flasche Cola unter seinem Stuhl hervor zog und ein wenig davon in einen Plastikbecher schüttete. Pink mit Lillifee... na toll... Dennoch nahm Yuki die Flüssigkeit dankend an, denn sein Hals fühlte sich noch immer sehr rau und trocken an. Es war schlimm, denn so wurde sein Hustenreiz nur noch mehr verstärkt. Er trank einige Schlucke und schloss entspannt die Augen, bevor er Miki wieder ansah. Er wirkte müde und irgendwie angespannt. Sicherlich sorgte er sich um Sayaka, welche ganz alleine oben in seinem Büro war. So musste ein Vater für sein Kind fühlen und nicht wie die Eltern von Miki selbst es getan hatten. Anscheinend war ihnen ihr Sohn vollkommen egal. Warum war Miki so? Er hätte abstumpfen können, wie Yuki selbst... er hätte den grausamen und brutalen Weg seiner Eltern fortschreiten können und genauso grausam herrschen können, wie Aki es doch auch tat. Aber nein... alle Devils liebten Miki, Angels liefen zu ihnen über und begannen Miki ebenfalls zu lieben. Sogar er selbst war hier und schaffte es einfach nicht mehr die Mauer aus Hass und Zerstörungswut aufzubauen, die er in den Reihen der Angels noch spüren konnte. Ein Blick in die Augen des Schwarzhaarigen, ein sanftes Lächeln, welches nur für ihn bestimmt war und Yuki schmolz dahin wie Butter in der Sonne. Er blinzelte... er war verrückt... und daran war Miki schuld. „Miki?“ „Hmmm?“, der Dunkelhaarige schrak auf. War er eingenickt? Das war beinahe schon süß. „Kannst du das Licht ausmachen? Es blendet so... ich hab … ein wenig Kopfweh.“ „Doch krank?“ „Nur wenn du mich dann in Ruhe lässt.“, Yuki gab sich brummend geschlagen, lächelte aber, als Miki wirklich aufstand und das Licht ausmachte. Er rechnete damit, dass er nun ging, damit Yuki etwas schlafen konnte, doch Miki setzte sich wieder auf den Stuhl und zog die Decke etwas fester um den Kleinen. „Was hast du vor?“ „Naja ich halte natürlich Wache. Du bist krank und mein Wachmann hat heute Abend frei.“ „Und deshalb passt der Boss persönlich auf mich auf?“, sein Spott ging erneut in einem Hustenanfall unter und Miki zog ihn sofort in eine aufrechte Position, damit er den zähflüssigen Schleim, der sich in der Zwischenzeit gebildet hatte besser abhusten konnte. Danach legte Yuki sich wieder hin und drehte sich schwerfällig auf die Seite, damit er Miki ansehen konnte. „Sieh es als persönliches Interesse an.“ „Was?“ „Ich habe doch gesagt das ich aufpassen werde, dass dir während deiner Zeit hier nichts passiert. Und wenn man krank ist will man doch nicht gerne alleine sein, oder?“, das stimmte. Yuki würde am Liebsten in einem warmen Bett liegen, von irgendjemandem, am Liebsten seiner Mutter eine warme Milch mit Honig bekommen und einfach wissen, dass er lieb gehabt wurde. Aber war es nicht so? Okay Miki war durchaus nicht seine Mutter und die warme Milch war ne Flasche Cola, aber fühlte Yuki sich nicht irgendwie gemocht und anerkannt? „Aber du wirst doch frieren...“ „Das macht nichts...“, murmelte der Andere leise und strich Yuki über die Haare. Sie sahen sich in der Dunkelheit an, ohne sich wirklich zu sehen. „Schlaf jetzt... ich werd bei dir sein und aufpassen, dass nichts passiert.“, Yuki wurde rot... das Miki auch noch so offen aussprechen konnte, dass er ihn mochte. Klar die Worte waren gut verpackt und doch verstand er die Botschaft. Es dauerte lange, bis Yuki wirklich eingeschlafen war. Es fehlte ihm einfach noch das Vertrauen in Miki und sein Husten ließ ihn auch immer wieder aus seinem seichten Schlaf schrecken. Aber seit gut einer Stunde strich Miki dem schlafenden nun leicht durch die Haare und über die Wange. Yuki war heiß und sein schmaler Körper zitterte unter der dicken warmen Decke. Er vermutete, dass der Kleine hohes Fieber hatte, doch war alles was er hatte ein Rektalthermometer und Miki konnte sich vorstellen, was sein Widersacher mit ihm tun würde, wenn er es ihm in den Po schob. Irgendwann allerdings stand er auf und machte im nahegelegenem Badezimmer einen Waschlappen nass. Diesen legte er Yuki auf die erhitzte Stirn. Nun fühlte er sich wenigstens, als hätte er irgendetwas getan. Die Stunden zogen sich dahin, wie Kaugummi und Miki seufzte leise aus. Seine Augen juckten vor Müdigkeit und immer wieder ruckte sein Kopf nach unten, wenn er in leichten Sekundenschlaf verfiel. Dennoch hielt Miki sich irgendwie in der Dunkelheit wach und lauschte den Atem des Blonden, welcher rasselnd und unregelmäßig ging. Seine Hände, welche auf der Decke lagen waren eiskalt und so schob Miki sie schnell unter den dicken Stoff. Yuki rührte sich nicht und so kam es, dass auch Miki irgendwann nicht mehr die Kraft hatte aufrecht sitzen zu bleiben. Er legte seinen Kopf auf die Matratze und schloss die Augen. Er würde nur ein wenig dösen... aber ganz sicher nicht einschlafen... Natürlich schlief er ein. Wie konnte er auch nicht, bei so einer Nacht. Sie zerrte schon jetzt an seinen Nerven und am nächsten Morgen würde seine Tochter bestimmt mit ihm Frühstücken wollen und da kam es vermutlich nicht so gut, wenn er versuchte sich in seinen Cornflakes zu ertränken, nur weil er die Augen nicht offen und den Kopf nicht aufrecht halten konnte. Jedoch bekam der schlafende Chef nicht mit, wie der blonde Junge neben ihm wieder erwachte und schwerfällig atmete. Gott ihm ging es so dermaßen scheiße. Er bekam kaum Luft, warm war ihm auch und wenn er unter der Decke hervor kam, war ihm kalt.. War das eine scheiße verdammt. Hätte er doch nur warm geduscht! Leise schnaufend und keuchend setzte sich Yuki auf und sah etwas dumm drein, als ein feuchter Lappen von seiner Stirn rutschte. „Nanu..“, murmelte er leise und nahm den Lappen in die Hand, sah dann zu Miki, welcher auf seiner Matratze lag und pennte. Der hatte auch die Ruhe weg, oder? Pennte hier ein, am Bett seines Todfeindes und bekam garnichts mehr mit. Er war schon nen schöner Chef. Und was wäre, wenn Yuki ihn jetzt einfach umbrachte? Dann hätte er sein Ziel erreicht.. aber wie weit würde er kommen mit dieser Erkältung? Yuki schloss einen Moment die Augen, da sich alles begann zu drehen und zu kreisen. Gott ihm war so schlecht! Vorsichtig ließ er sich wieder auf den Rücken fallen und sah an die Decke, bevor er seinen Blick etwas zur Seite drehte und Miki anblickte, welcher so friedlich an seinem Bett schlief. Das er so viel Vertrauen in Yuki hatte, verwunderte ihn schon sehr. Allgemein war dieser Mann ein Mysterium. Er versuchte Miki zu töten, warf ihm noch so schlimme Dinge an den Kopf, versuchte ihn zu provozieren und irgendwie aus der Reserve zu locken, nur damit er einfach einmal dieses dumme, sympathische Grinsen aus dem Gesicht verlor und schaffte es nicht und dann... dann sagte er einmal, er solle ihn mit seinen Schwuchtelfingern nicht anfassen und er war zu tiefst getroffen. Hätte er das doch nur früher gewusst verdammt, das hätte alles so einfach gemacht! Aber inzwischen.. wieso tat es ihm eigentlich leid, das er Miki vorhin so angefahren hatte? Miki hatte recht, ER hatte begonnen den Chef der Devils zu küssen, nicht dieser, auch wenn Miki Andeutungen gemacht hatte, das er es gern gewollt hätte, aber Yuki hatte es getan! Yuki seufzte aus und hustete wieder leise. Diese Gefangenschaft tat ihm keineswegs gut. Weder seiner Gesundheit, noch seinem Gefühlshaushalt. Er wurde ja richtig sentimental.. schrecklich. Wann war er das letzte mal wirklich nett zu jemanden gewesen? Einfach weil er gern nett sein wollte? Sayaka einmal außen vor gelassen? Das letzte mal war er es zu Kira.. und das war auch schon 1 ½ Jahre her. Danach war er nie wieder nett zu jemanden gewesen bzw. hatte der Person gezeigt, das er auch sowas wie Gefühle hatte. Er hatte sie weggesperrt.. tief in seinem Innern. Und jetzt? Jetzt schaffte es irgendein Kerl sie wieder auszugraben. Aber er wollte das garnicht, er wollte nicht schon wieder Leid empfinden müssen. Er hatte es doch so gut geschafft sie wegzuschließen. Oder war das nur ein Trugbild, was er mit sich herum schleppte? War er vielleicht doch besser zu durchschauen, als er selber vermutete? Yuki seufzte genervt aus und setzte sich wieder hin. Er hatte das Gefühl zu ersticken, wenn er weiter auf dem Rücken lag. Miki würde ihn hier schon irgendwann wieder heraus lassen und dann würden sie sich nie wieder sehen! Genau! Er würde einfach weggehen von hier.. einfach irgendwohin, wo ihn keiner kannte, keiner finden konnte und auch nicht einfach wegsperren konnte! Also.. das war ja wohl das letzte Mal, das er so lange in Gefangenschaft lebte. Der Blonde nickte zu sich selber, sah aber auf, als Miki etwas seufzte und seinen Kopf in seine Richtung drehte, jedoch noch immer zu pennen schien. Der hatte Nerven. Yuki schmunzelte etwas und dachte kurz nach, sah sich dabei im Zimmer... okay Moment STOPP es war noch immer eine ZELLE und kein ZIMMER, davon war er weit entfernt. Okay, also sah er sich in dieser dunklen Zelle um und schnaufte. Herrjeh, seine Gedanken machten sich selbstständig. Auf dem kleinen Wägelchen, welches Miki mit hier herunter gebracht hatte, lag noch eine Decke, wie es schien. Und er würde irgendwie gern den Lappen in seiner Hand wieder nass machen, denn der war wieder Knochentrocken und spendete ihm nicht wirklich Abkühlung. Okay, dann musste er das vielleicht mal versuchen. Vorsichtig kramte er sich aus der Decke und kroch ans Ende des Bettes und vorsichtig an Miki vorbei, damit dieser auch schön weiter schlafen konnte. Immerhin wollte er dessen Gebrabbel nicht wieder ertragen! Als er am Bettende saß, schwang er seine Füße aus dem Bett und erschauderte stark. „Fuck ist das kalt..“, murmelte er ganz leise und stand vorsichtig und sehr wackelig auf. Also, fester Stand war etwas anderes. Er war froh, wenn er gleich wieder im Bett liegen würde. Frierend und zitternd watschelte Yuki zu seinem Waschbecken und verschnaufte dort für einen Moment und röchelte wieder leise. Krank sein war beschissen. Er könnte so schön abhauen, Miki umbringen, Sayaka mitnehmen.. und was war? Er grunzte leise und ließ kaltes Wasser über seinen Waschlappen laufen, wrang diesen vorsichtig wieder aus und wollte schon zum Bett zurück gehen, als ihm die Decke einfiel. Einen Moment haderte er noch mit sich, aber er wollte Miki nicht auch unbedingt eine Erkältung andichten. Er konnte sich vorstellen, dass Miki mindestens genau so nörgelig war, wie er selber, wenn er krank war. Und das musste er sich nicht geben! Also nahm er die Decke vom Wagen herunter, entfaltete diese und warf sie vorsichtig über den Dunkelhaarigen, welcher leise knurrte und irgendwas von heißen Klößen babbelte. Aha, hatte der Herr wenigstens einen schönen Traum ja? Er konnte Yuki ruhig was abgeben.. Dennoch musste der Blonde lächeln und krabbelte wieder zurück in sein Bett, patschte sich den Lappen wieder auf die Stirn und seufzte leise aus. Der Feind an seinem Bette.. wie das passte. Yuki drehte den Kopf wieder etwas und beobachtete den Dunkelhaarigen dabei, wie er selig vor sich hin träumte. Das er so viel Vertrauen in Yuki hatte.. wieso eigentlich? Es wollte nicht in seinen Kopf. Er verstand diesen Mann einfach nicht. Und vermutlich war es umgekehrt nicht viel anders. Was ging nur in diesem hübschen Köpfchen vor sich? Er würde es gern verstehen.. vor allem würde er gern verstehen, warum Miki sich Yuki als Gefangenen hielt. Was hatte er nur davon? Yuki drehte sich auf die Seite, sodass er Miki weiter ansehen konnte und hing weiter seinen Gedanken nach, bis auch ihn die Müdigkeit wieder übermannte und er in einen Traumlosen Schlaf abdriftete. Es war schlimm in Gefangenschaft zu stecken, man hatte auf einmal so viel Zeit zum nachdenken. Etwas, was er immer versucht hatte zu vermeiden, da ihm sonst immer so viele Dinge wieder in den Sinn kamen, über die er gar nicht nachdenken wollte. Gefühle, die er abtöten wollte und glaubte es auch geschafft zu haben. Aber gerade.. gerade hatte er das Gefühl langsam wieder zu dem zu werden, der er einst einmal war.. bevor ihn Kira verlassen hatte und das machte ihm Angst. Der nächste Tag begann für den Dunkelhaarigen ernüchternd. Ihm tat alles weh. Seine Beine, sein Rücken, sein Nacken.. ALLES! Es fühlte sich an, als hätte er auf einer Nagelbank geschlafen. Okay, es war ein Steinboden, das machte die Sache aber nicht erträglicher. Doch etwas ließ ihn stutzen. Einen Moment musste er realisieren, was es genau war, bis er bemerkte, das eine Decke auf ihm lag. Aber er hatte doch wohl nicht.. Sein Blick ging nach oben zum Gefangenen.. nein .. Yuki hatte seine Decke noch, also hatte er ihm diese im Schlaf nicht geklaut und auch der Blonde war noch da. Dennoch verwirrte Miki das ungemein. War Yuki etwa aufgestanden und hatte ihm die Decke übergeworfen? Fragend sah er zum Servierwagen, wo die Decke gelegen hatte. Er hatte sie zur Vorsorge mit nach unten genommen, denn er wusste immerhin nicht, wie sehr Yuki am frieren war und deswegen hatte er es als besser empfunden, noch eine extra Decke mitzunehmen. Und wirklich, es war die Decke, die Miki über sich hatte, die gestern Abend noch auf dem Wagen gelegen hatte. Verstört sah er wieder zu Yuki, welcher klein zusammengerollt unter der Decke pennte. Nur ein paar Haarfransen lugten hervor. Ein leises Röcheln verriet dem Devil, das Yuki noch am leben war.. sehr schön. Er wollte ihn auch garnicht weiter belästigen, er sollte ruhig schlafen, wenn er es konnte. Doch er selber musste erstmal nach oben und etwas essen. Er war total fertig. Noch so eine Nacht und er würde sich einweisen lassen, das hielt er nicht durch. Und er musste sehen, das er irgendwoher ein Thermometer bekam. Miki seufzte leise und strich Yuki vorsichtig über den Haarschopf. Er wollte ihn nicht wecken, aber er wollte wissen, ob er noch immer Fieber hatte. Also versuchte er weiter an Yukis Gesicht heran zu kommen, welcher aber irgendwann leiser grunzte und sich noch mehr unter den Decken vergrub. Okay, so wurde das nichts.. gut, dann würde er eben nachher nochmal nach ihm gucken. Miki legte seine Decke wieder auf den Wagen und verließ die kleine Zelle leise, damit Yuki nicht wach wurde, was ihm auch sehr gut gelang. Im Fahrstuhl streckte er sich erstmal müde und lehnte sich an die Wand hinter sich. Wieso hatte Yuki ihn zugedeckt? Vor allem, wieso war er überhaupt aufgestanden. Dieser Junge war doch verwunderlich. Miki lächelte und stieg aus dem fahrbaren Kasten wieder aus und ging in sein Büro, wo Sayaka schon in ihrer Spielecke saß und ihren Papa breit anschmollte. „Wo warst du?“ „Ich war bei Yuki..“ „Wer ist denn Yuki?“ Miki hielt in seiner Bewegung inne und sah seine Tochter einen Moment fragend an, lachte dann aber leise. „Das ist Kazes richtiger Name.“ Sayaka machte große Augen. „Heißt er garnicht Kaze?“ „Nein, das ist nur ein Pseudonym, was er sich gegeben hat, damit nicht jeder seinen richtigen Namen weiß.“ „Und jetzt heißt er Yuki?“ „Genau.“, murmelte Miki lieb und lächelte. „Aber wieso warst du denn bei .. Yuki?“ „Weil er krank geworden ist gestern. Der Regen hat ihm nicht gut getan.“ „Oooh, geht’s ihm immer noch nicht besser? Wir müssen ihn wieder gesund machen Papa.“ „Aber sicher machen wir das. Er schläft nur gerade, ich schau nachher nochmal nach ihm. Und wir beiden Frühstücken erstmal, okay?“ „Und Kaz.. Yuki?“ „Der kriegt später etwas, wenn ich wieder runter gehe. Der schläft ja gerade und ich möchte ihn ungern wecken.“, murmelte er lieb und strich seiner Kleinen lieb über die Wange, worauf diese lächelte und nickte, „Darf ich dann miiit?“ „Ich weiß nicht, ob das so gut ist, nachher steckst du dich noch an.“ „Aber.. aber ich mag miiiit..“ Sie schmollte ihren schönsten Dackelblick, den selbst Miki kaum stand halten konnte. „Na mal sehen.. aber nur kurz. Ich möchte wirklich nicht, das du krank wirst, okay?“ Sayaka nickte und gab sich damit schon zufrieden, solange sie zu Yuki durfte, war alles fein. Und so gingen Miki und seine kleine Tochter erstmal etwas essen. Sie wollten nicht zwingend im Büro essen, also suchten sie sich einfach einen schönen Bäcker am Rande ihrer Gang aus, um dort zu essen. Ab und an war das schon okay, das konnte sich Miki sogar leisten, auswärts zu essen. Okay, eigentlich konnte er sich auch mehr leisten, nur wollte er nicht. Er wollte sich irgendwann mal etwas besseres aufbauen, weg von den Gangs, irgendwohin wo es friedlich war und wo er Sayaka dann gross ziehen konnte. Nicht, das es hier nicht auch ging, aber es war ihm einfach zu riskant. Sie konnte nie alleine raus und spielen und musste immer jemanden dabei haben. Das war schon schade. Er würde es ihr sehr gönnen. Sie saßen eine Weile in dem netten, kleinen Café und frühstückten in aller Ruhe. Als sie fertig waren, gingen sie zum Tresen um zu bezahlen. „Nehmen wir Ka.. Yuki was mit?“ Miki grinste, da sie immer noch Kaze sagen wollte, zuckte jedoch mit den Schultern. „Ich weiß nicht, was wollen wir ihm denn mitnehmen?“ „Kuchen oder so, er mag doch Süßes.“ „Ja das stimmt.. er isst sowieso zu viele Süßigkeiten, der sollte mal lieber was richtiges Essen.“ „Wir müssen ihn mal einladen. Dann machen wir einen grooooßen Eintopf, das mag er bestimmt.“, jubelte Sayaka begeistert, worauf Miki leise husten musste. „Ja bestimmt.. und wo sollen wir das machen? Im Keller oder in meinem Büro vielleicht?“ „Bei uns zu Hause in der Küche ist doch genug Platz.“ Miki verzog etwas den Mund. „Ja das stimmt, aber ich würde ihn eher ungern mit zu uns nach Hause nehmen.“ „Aber wieso denn?“ Miki schwieg einen Moment und entschied sich dann einfach Yuki ein Stück Erdbeerkuchen mitzunehmen. „Naja.. weil das doch unser Zuhause ist. Und da soll eigentlich keiner rein, der da nicht auch hingehört.“ Sayaka dachte einen Moment nach und nahm dann die niedliche Packung, in welcher sich der Kuchen befand, in die Hand. „Das versteh ich nicht. Er kann uns doch besuchen kommen.“ Miki nickte und lächelte etwas, aber nicht wirklich glücklich über den Vorschlag seiner Tochter. „Ja, das kann er.. wir schauen mal, ja? Erstmal muss er ein besserer Freund für uns werden. Vielleicht überleg ich es mir dann nochmal.“ Sayaka lächelte und nickte wieder. „Okay.. Wir machen ihn schon noch handzahm. Mit einer Katze geht es ja schließlich auch.“, fachsimpelte die Kleine weiter und Miki konnte nicht anders als zu lachen. „Ja genau, Vergleich ihn noch mit einer Katze, der wird sich bedanken.“, lachte er erheitert und nahm seine Kleine an die Hand, welche ihren Papa gross anschmollte. „Hör auf zu lachen, immerhin ist er zu mir lieb, eigentlich müsstest du ihn zähmen.“ Gott Miki würde hier sterben. Genau, er sollte Yuki zähmen.. den Yuki, mit welchem er schon geschlafen hatte und welcher immer noch nicht gut auf ihn zu sprechen war. Wenn der Sex nicht zog, was denn dann? Aber.. er hatte schon den Anschein, als wenn sich in Yuki etwas geändert hatte. „Wir kriegen das schon hin, da bin ich sicher.“, gluckste er leise. Seine Tochter kam auf Ideen. Wenn das mal so leicht wäre. In ihrem Bürogebäude angekommen, machte sich Sayaka auch gleich auf den Weg in den Keller, gefolgt von ihrem Papa, welcher noch immer nicht sonderlich begeistert davon war, das Sayaka Yuki besuchte, da er einfach nicht wollte, das sie krank wurde. Aber er konnte sich ja selbst gegen seine Tochter nicht mehr durchsetzen. Er musste dringend daran arbeiten, sonst würde sie den Laden hier bald alleine schmeißen. „Kazeeeee~“, rief sie begeistert, blieb aber mitten auf dem Flur stehen und räusperte sich. „Ich.. ich meine YUKIII!!“, flötete sie gleich hinterher, was Miki wieder leise lachen ließ. „Yuki, ich hab dir was mitgebracht.“ „Ja genau, nur du, oder wie?“ „Und Papa..“ „Sag das nicht so abfällig, ich hab den Kuchen bezahlt.“ „Na und, ich kann das noch nicht, ich hab noch kein Geld und kann nichts kaufen. Aber ICH hab es ihm mitgebracht.“ Miki schmollte breit und sah in die Zelle, wo Yuki sich jedoch noch keinen Millimeter bewegt hatte. „Hey, ist alles okay?“ „Papa, er bewegt sich nicht.“, murmelte Sayaka leise und sah gespannt auf das Bett, wo Yuki noch immer lag und sich nicht rührte. „Ist er tot?“, flüsterte sie leise und Miki lächelte etwas. „Nein sicher nicht.“ Okay, gerade war er sich selber nicht sicher, denn es war schon komisch, das Yuki sich so garnicht rührte. „Du bleibst hier stehen, ich geh mal nachschauen.“ Sayaka nickte und Miki schloss das Gitter auf und trat leise in die Zelle und ging zu Yuki rüber, welcher noch immer unter diesem Deckenberg begraben lag. Er schien sich seit heute Morgen nicht gerührt zu haben, denn die selben Haarspitzen guckten noch immer unter der Decke hervor. „Hey Yuki.. Yuki wach auf..“, murmelte er nun doch mit etwas Sorge in der Stimme und begann an dem Deckenberg zu rütteln und Yuki irgendwie da raus zu rupfen. „Yuki nun sag doch was..“ „Häää?“ Miki starrte besorgt in das verpennte, blasse und verschwitzte Gesicht des Blonden, welcher total müde zu Miki aufblickte. „Was is'n?“ Miki seufzte leise aus und lächelte erleichtert. „Ich dachte schon eh..“ „Was denn? Das ich tot bin? Den Gefallen tu ich dir nicht.“, murmelte Yuki leise und man merkte an seiner Stimme, das er nahe dran war, heiser zu werden. „Das dachte ich mir schon, deswegen hab ich mir Gedanken gemacht.“ Yuki sah Miki einen Moment verstört an und richtete sich dann wieder etwas mehr auf. „Toll jetzt hast du mich geweckt..“ „Das tut mir leid, aber Sayaka hat dir was mitgebracht.“ Yuki rieb sich über die Augen und sah dann zu den Gittern, vor welchen Sayaka noch immer stand und Yuki mitleidig ansah. „Hallo..“, murmelte er deswegen nur leise und mit kratziger Stimme, worauf Sayaka wieder lächelte. „Yuki, ich hab dir was mitgebracht.“ „Wie viele.. wissen eigentlich noch von meinem Namen?“ „Nur wir Beiden.“, murmelte Miki leise und lächelte, während Sayaka stolz auf ihren neu auserkorenen Freund zu wuselte und ihm den Kuchenkasten entgegen hielt. „Hier schau. Der ist nur für dich.“ Oh Gott, er wollte nichts zu Essen. Er wollte schlafen verdammt! „Dankeschön, wie lieb.“ Und dennoch blieb er stehts lieb zu der Kleinen, welche total glücklich lächelte, als Yuki den Kasten mit dem Kuchen an sich nahm. Vorsichtig schielte er hinein und machte große Augen. Erdbeerkuchen?! Yuki sah noch einen Moment länger total erstaunt in das Päckchen, bis Sayaka sich leise räusperte. „Ist der nicht gut? Magst du etwa keine Erdbeeren?“, fragte sie ganz leise, worauf Yuki sie nur erschrocken ansah. „Nein.. doch.. entschuldige, ich war nur so verwundert, weil Erdbeeren doch so teuer sind.“, murmelte er leise und lächelte wieder lieb. „Ja, das stimmt, aber Papa hat das ja bezahlt.“ Yuki grinste etwas. „Ja ich dachte mir schon, das du das nicht bezahlt haben kannst.“ „So? Wieso nicht? Ich krieg immerhin Taschengeld.“, gab sie stolz preis und Yuki zog eine andächtige Schnute. „Sag bloß, dann bist du ja schon richtig gross, wenn du schon eigenes Geld hast.“, murmelte er lieb, worauf Sayaka leise kicherte und an ihrem Kleidchen zupfte. Sie war so süß verdammt. „Aber ich ess den später ja? Ich hab gerade nicht so großen Hunger.“ „Oooh ehrlich nicht? Aber der ist sicher ganz lecker.“ „Bestimmt.. ich heb ihn mir für später auf, okay?“ „Ist guuut.. aber ganz ehrlich ja?“ „Versprochen.“ Sayaka grinste noch etwas breiter und hoppste etwas herum. „Maus, gehst du dann auch wieder hoch? Ich möchte wirklich nicht das..“ „Ja ist gut, ich geh ja schon. Ruh dich gut aus, ja Yuki?“, fragte sie leise und schlang ihre Arme kurz um den verschwitzten und vor sich hin glühenden Jungen, welcher lieb lächelte und garnicht traute sie irgendwie zu berühren. „Sicher, mach ich.“, murmelte er leise und sah ihr dann nach, wie sie aus der Zelle hoppste und nach oben verschwand. Yuki seufzte leise und stellte den Kasten neben sich auf den kleinen Tisch und legte sich wieder zurück ins Bett. „Wie geht’s dir?“ „Nach oder vor deiner Weckaktion?“ „Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht.“ „Unnötig.. Mir geht’s gut.“, murmelte er leise, worauf Miki nur die Brauen hob. „Sicher, deswegen bist du auch immer noch so knallrot auf den Wangen.“ Yuki murmelte irgendwas unverständliches und zog die Decke wieder höher. „Du bist sicher total durchgeschwitzt, ich hol dir was frisches zum Anziehen.“, murmelte Miki leise und ließ den Blonden wieder einen Moment alleine, welcher garnichts weiter gesagt hatte. Es stimmte, er war wirklich klatschnass, was wohl auch darauf zurück zu führen war, das er so eingemummelt unter der Decke gelegen hatte. Aber es war so schön warm gewesen. Miki unterdessen war nach oben in sein Büro gewandert und hatte ein paar Klamotten für Yuki zusammen gesucht. Doch während er so herumgewandert war, war ihm eine Idee gekommen. Deswegen befüllte er eine Schüssel mit Wasser und packte noch einen Waschlappen hinzu. Mit dieser Schüssel, den Klamotten und einem kleinen Grinsen im Gesicht machte er sich wieder auf den Weg nach unten in Yukis Zelle, wo dieser schon wieder halb am weg dösen war. Er schien wirklich fertig zu sein. Besser für Miki, dann konnte er sich wenigstens gleich nicht so viel wehren. Bei dem Gedanken musste er gleich noch etwas mehr grinsen, „So, da bin ich wieder.“ „Ich hörs.. du hast was dagegen, das ich schlafe.“, murmelte der Blonde kleinlich und drehte seinen Kopf etwas, sah Miki verwundert an, als dieser eine Schüssel auf den Nachttisch stellte. „Was hast du denn vor?“, fragte er leise und setzte sich etwas auf, sodass er mit den Unterarmen sich im Bett abstützen konnte. „Naja, ich dachte mir, einfach neue Klamotten bringt nichts, weil du ja noch total verschwitzt bist..“ Oh oh.. Yuki ahnte böses.. „... und deswegen dachte ich, ich wasch dich auch gleich.“ Könnte Yuki Feuer spucken, dann hätte er das jetzt wohl getan. „Vergiss es, du packst mich bestimmt nicht nochmal an.“ „Wette?“ Yuki grunzte leise und verkroch sich blitzschnell in die hinterste Ecke seines Bettes und zog die Decke ganz feste an sich heran. „Verpiss dich endlich.“, knurrte er leise mit versagender Stimme, was sich vermutlich viel niedlicher anhörte, als es eigentlich sollte. Doch Miki lachte nur leise und begann den Lappen aus dem warmen Wasser zu nehmen und aus zuwringen. Danach sah er Yuki sehr lieb lächelnd an. „Na komm schon.“ Yuki fauchte leise und zog die Decke noch höher. Er war krank, er brauchte Liebe und seine Ruhe, wobei er auf die Liebe auch verzichten konnte. Er wollte seine RUHE!! „Geh weg verdammt nochmal.“, miepste Yuki wieder und seine Stimme versagte langsam immer mehr. Je mehr er versuchte laut zu werden, desto leiser wurde es und aufhalten tat es Miki auch nicht. Dieser kam leise summend auf Yuki zu, welcher sich langsam immer mehr unter seiner Decke verkroch. „Verschwinde endlich!“, kiekste er fiepsend und zog die Decke über seinen Kopf. Miki musste sich ein Lachen wirklich verkneifen. Irgendwie war Yuki ja schon süß. Mit einem kräftigen Ruck zog er ihm die Decke weg und beobachtete den Kleinen, der sich immer noch fest in die Ecke drückte. „Ich will dich ja auch nicht an tatschen, ich will dich waschen.“ „Ich bin doch nicht behindert, ich kann das alleine!“ „Am Rücken kommst du aber nicht an, jetzt zier dich nicht wie ein kleines Mädchen und komm her.“, murmelte Miki mit etwas kräftigerer Stimme und griff einfach nach Yukis Fußgelenken und zog diesen an sich heran, welcher auf einmal laut begann zu schreien. Jedenfalls so laut, wie es mit seiner Stimme möglich war und begann um sich zu schlagen und zu treten. Schnell ließ Miki ihn los und sah dem nun verängstigten Jungen hinterher, wie er sich wieder ganz klein in seiner Ecke machte und die Beine noch dazu nahe an seinen Körper zog. „Yuki..“ „Geh weg bitte... lass mich einfach..“, murmelte er ganz leise und sah Miki garnicht dabei an, welcher halb auf Yukis Bett hockte und leise seufzte. „Es tut mir leid, ich wollte nicht grob zu dir sein, wirklich nicht. Aber ich kann dich doch nicht so verschwitzt hier sitzen lassen, du wirst nurnoch mehr krank. Außerdem ist es hier unten ziemlich zugig, da holst du dir nur noch mehr weg.“ Yuki schwieg einen Moment und biss sich auf der Unterlippe herum. Er hatte recht.. er hatte wirklich recht, aber verdammt.. wieso konnte er das denn nicht alleine? Gut, Miki hatte es ihm erklärt, aber verdammt nochmal.. „Bitte Yuki, ich bin auch vorsichtig.“, murmelte Miki wieder leise und streckte seine Hand zu Yuki aus, welcher sich noch immer so feste gegen die kalte Wand presste. „Okay..“, flüsterte dieser leise und geschlagen und sah Miki missmutig an. Dieser lächelte und nickte. „Komm, setzt dich hier vorne hin, da hinten komm ich nicht an dich heran.“ Miki lächelte wieder sein typisches Lächeln und stand nochmal auf um den Waschlappen nochmal ins Wasser zu tauchen. Yuki unterdessen setzte sich etwas weiter aufs Bett und zitterte schon wieder am ganzen Körper. Ob wegen dieses 'Angriffs' eben oder wegen des Fiebers, konnte er selber nicht sagen. Doch er zog sich sein Shirt über den Kopf, sodass Miki ihn waschen konnte. Gott, was kam er sich bescheuert vor. Miki setzte sich vorsichtig hinter Yuki und legte den warmen Lappen auf dessen Rücken. „Keine Angst, ich tu dir nichts..“ „Wenn du mir was tust, brech ich dir was.“ „Ja.. bestimmt..“, murmelte Miki belustigt und glaubte nicht mal mehr daran, das Yuki ihn so überhaupt treffen konnte. Vorsichtig wischte er mit dem Lappen über den schmalen Rücken des Blonden. Er war so wahnsinnig dürre. Seine Wirbel waren teilweise zu sehen und auch seine Rippen zeichneten sich auf der weißen Haut ab. „Du musst mehr essen.“ „Nein.. dann werd ich zu schwer.“ „Wieso zu schwer?“ „Als Traceur muss man leicht sein. Dann kann man sich viel besser bewegen und man fällt nicht so schnell in die Tiefe, wenn man springt.“ Miki nickte etwas. „Achso, das wusste ich garnicht. Also wäre ich zu schwer dafür?“ „Nicht zwingend.. du müsstest nur deine Grenzen austesten, ab welchen Metern du am besten nicht mehr springen solltest und was du locker schaffst, durch welche Schlitze und Öffnungen du dich zwängen kannst.“ „Aha.. das klingt ja spannend.“ Yuki legte den Kopf etwas nach unten und schloss einen Moment müde die Augen. Das gerade war für ihn eine große Überwindung, das er sich seinem Gegner so öffnete. Aber irgendwie war es auch schön sich zu unterhalten und auch, das Miki anscheinend Interesse an dem hatte, was er tat. Aber vielleicht war das auch nur Mittel zum Zweck und Miki wollte ihn nur ausspionieren. Doch solche Gedanken hatte der Schwarzhaarige gar nicht. Er wollte einfach nur mehr von Yuki erfahren, das war alles. Vorsichtig hob er dessen Arm etwas an und wischte darunter und darüber, tauchte den Lappen immer wieder in das warme Wasser, damit Yuki nicht fror. Als er jedoch nach vorn und über Yukis Brust wischte, zuckte dieser etwas zusammen. „Du wolltest nur den Rücken machen..“ „Wenn ich schon mal dabei bin.“, murmelte Miki ungeniert und wusch Yukis Brust auch noch, welcher sich dabei hart auf die Unterlippe biss. Denn selbst seine Krankheit machten seine Empfindungen nicht Taub und auch nicht das sanfte Reiben über seine Brustwarzen. Machte Miki das eigentlich mit Absicht? „Sag mal.. wieso hast du eben so geschrien, als ich dich an den Beinen gepackt habe?“ Yuki senkte den Kopf etwas und schwieg einen Moment. Miki wartete geduldig, da er spürte, das Yuki mit sich rang. „Wegen.. weil.. Aki... er..“, doch weiter brauchte Yuki garnicht zu erzählen, da wusste Miki schon Bescheid. Er seufzte leise und schloss seine Arme einfach um den kleineren und viel schlankeren Mann vor sich und legte seinen Kopf einen Moment auf dessen Schulter ab. Yuki hingegen saß einen Moment total verstört da und wusste garnicht, was er sagen, geschweige denn denken sollte. „Was..?“ „Was hat er nur mit dir angestellt..?“, fragte Miki leise und biss sich auf die Unterlippe. Er musste sich gerade Tränen wirklich verkneifen. Warum tat jemand einem anderen Menschen nur so weh? Vor allem jemanden, der doch anscheinend selber so viel im Leben durchstehen musste. Das war doch nicht fair verdammt.. wie gern würde er das einfach wieder gut machen, aber er konnte es nicht. „Du tust mir so leid..“, hauchte er leise und drückte den Kleineren noch etwas mehr, welcher die Welt nicht mehr verstand. Was hatte er denn auf einmal? „Aber wieso denn?“ Miki zuckte mit den Schultern und schniffte leise, worauf Yuki etwas hoch fuhr. „Ey, jetzt fang nicht an zu heulen ja..“, miepste er erschrocken und drehte sich zu dem anderen um, welcher wirklich schon ganz rote Augen hatte. „Hör auf zu weinen verdammt und sei wieder gemein.. oder lächel wieder..“, murmelte Yuki total überfordert und sah Miki verwirrt an. Er weinte wegen ihm? Wieso? Es konnte ihm doch total egal sein, was ihm passiert war. „Komm, hör auf ja.. ich bin auch wieder fies zu dir.“ Miki kicherte leise und rieb sich resolut über die Augen. „Geht schon wieder.. ich kanns einfach nur nicht verstehen, das man jemanden so verletzen kann.“, murmelte er leise und sah Yuki wieder durchdringend an, welcher nur mit den Schultern zuckte. Was sollte er denn dazu sagen? „Und doch bist du noch immer so wahnsinnig stark.. wie machst du das nur?“ Yuki wusste es doch nicht. Was sollte er sagen? „Ich.. will nicht aufgeben. Das Leben ist sowieso viel zu kurz.. ich liebe mein Leben.“ Er rieb sich über die kalten Arme und sah vor sich auf die Matratze. „Gib dich nicht auf..“ „Mach ich nicht.“, murmelte Yuki leise und lächelte etwas, was Miki wiederum lächeln ließ. „Okay.. warte ich geb dir die frischen Sachen, du musst ziemlich frieren.“, murmelte er leise und reichte Yuki das frische Shirt, welches er auch gleich überzog. „Soll ich dich untenrum auch waschen?“, fragte Miki grinsend, worauf er den nassen Lappen, welchen er bei Yuki im Bett vergessen hatte, ins Gesicht geklatscht bekam. „Vergiss es..“, knurrte Yuki wieder leise, musste dann jedoch grinsen. Das war doch der Miki, den er mochte.. okay MÖGEN... hmh... er akzeptierte ihn, das klang besser. „So, darf ich jetzt wieder schlafen ja?“ Miki dachte einen Moment nach. „Ja okay.. ich bring dir nachher was zu Essen runter, okay?“ „Mach was du willst, solange du mich schlafen lässt.“, murmelte Yuki leise, da seine Stimme langsam wirklich den Geist aufgab und kuschelte sich wieder in seine Decke und zog sie weiiit hoch. „Ist okay. Schlaf schön und bis nachher.“ „Hoffentlich nicht.“, murmelte Yuki leise und schloss die Augen. Miki lächelte zu dem Blonden nochmal rüber, bevor er das Licht ausmachte und den Kellerbereich verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)