Die Neue und die eiskalte Wahrheit von YamiBakuraSetoYugi ================================================================================ Kapitel 8: Ein ungutes Gefühl ----------------------------- 9. Ein ungutes Gefühl „Alles Nichtsnutze hier! Nichtskönner. Idioten.“ Seto war sehr aufgebracht. „Muss ich wieder alles selber machen! Aber ich bin es ja schon gewohnt.“ /Wo ist denn nur der Chef dieser Abteilung!? Hat der sich freigenommen, oder warum ist er nicht aufzufinden!?/ „Mister Kaiba! Mister Kaiba!“, rief jemand ihm zu. „Baxley! Sie habe ich schon überall gesucht. Warum waren sie nicht aufzufinden?“, fragte er mit einer durchdringenden Stimme. „I-ich war etwas zu Mittag essen, Sir.“, sagte der stotternde Mann. Er wusste, dass ihn jetzt eine Standpauke oder noch Schlimmeres erwarten würde. „Sie waren essen, während es hier offensichtlich ein Problem gibt?“ Zwar schrie Seto nicht, doch sein Ton in der Stimme, den er meistens hatte, war schlimmer als jedes Geschrei. „I-ich wusste noch nichts von d-dem Problem, als i-ich weggegangen b-bin, Sir.“ „Und wen haben sie beauftragt, hier ihren Job zu übernehmen?“ „N-niemanden, Sir. I-ich hielt es n-nicht für notwendig. I-ich war ja nur f-für eine Viertelstunde weg…“ „Nicht für notwendig. Aha. Vielleicht halte ich es nicht für notwendig, sie weiter hier arbeiten zu lassen? Würde sie das genauso wenig interessieren, wie die Situation jetzt?“ Jetzt war der arme Mann vor Angst erstarrt. Er brachte gerade noch so etwas heraus, was sich anhörte wie: „Bitte, Mister Kaiba. Haben sie ein Herz. Ich habe zu Hause eine Frau und zwei Kinder, die ich versorgen muss. Bitte werfen sie mich nicht raus!“ /Jetzt versucht er mich auch noch mit seiner Familie weichzuklopfen. Wie langweilig… Aber nicht so mit Seto Kaiba!/ „Ich denke, ihre Familie würde mir zustimmen, wenn sie wüsste, wie schlecht sie hier arbeiten.“ „Bitte! Mister Kaiba. Es tut mir sehr Leid. Bitte werfen sie mich nicht raus!“ „Sie haben Glück, Baxley. Heute werde ich sie nicht rauswerfen.“ „Vielen Dank, Mister Kaiba! Ich…“ Seto unterbrach ihn: „Aber! Seien sie gewarnt. Das nächste Mal werde ich sie hinauswerfen.“ Damit ließ er ihn stehen und sah sich das Problem genauer an. Er erkannte den Fehler und behob ihn sofort. Ohne den Danke- und Entschuldigungsrufen Aufmerksamkeit zu schenken ging er wieder und verschwand in seinem Büro. Dort kam er auch für die nächsten Stunden nicht heraus. Er arbeitete so wie immer sehr lange und sehr intensiv. Die meisten Arbeiter sagten, dass er die Wörter Freizeit, Urlaub und Spaß gar nicht kannte. Manche von ihnen hatten den Wunsch, sie würden ihn nur einmal lächeln sehen. Und zwar aus reiner Freude, nicht aus Bosheit. Doch die anderen meinten, dass würde nie im Leben passieren. Sie meinten, er würde sogar, wenn er tot sei seine Mundwinkel unten lassen, egal ob sie ihm jemand hochzieht, oder nicht. Natürlich bekam Seto mit, dass die Arbeiter über ihn redeten. Doch er ignorierte es so gut wie es ging. So war es also schon wieder elf Uhr, als Seto endlich in die Limousine stieg. Eigentlich war es für ihn noch ziemlich früh, denn normalerweise arbeitete er bis mindestens ein Uhr morgens. Doch heute war er müde und er beschloss zu Hause noch ein wenig weiterzuarbeiten. Während sie schon etwa zehn Minuten gefahren waren, sah er auf der Straße ein paar Jungen, die sich um ein Mädchen herumscharrten. Seto dachte sich erst nichts dabei, dass passierte häufig in dieser Gegend. Doch dann hatte er ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Eigentlich hörte er nicht auf dieses Gefühl, doch irgendwie wusste er, dass er dieses eine Mal darauf hören sollte. Also bedeutete er dem Chauffeur, dass dieser anhalten solle. Seto stieg aus und sah, dass die Jungen das Mädchen so in die Ecke gedrängt hatten, dass sie an einem Laternenpfahl hinabgeglitten und die Augen geschlossen hatte. Dann sah er, wer das Mädchen war. /Ist das nicht Luca? Diese Neue aus meiner Klasse?/, schoss ihm durch den Kopf. /Solche perversen Arschlöcher, sich an einem Mädchen zu vergreifen, das sich in dieser Position doch gar nicht wehren kann! Die mach ich fertig./ Und schon lag der erste mit einem Aufschrei am Boden. Die anderen waren auch nicht schwerer zu schlagen. /Das wäre geschafft./ Er sah, dass Luca immer noch die Augen geschlossen hatte und befahl ihr nun, die Augen zu öffnen. Zögernd öffnete sie ihre Augen und blickte erst Seto und dann seine ausgestreckte Hand mit Verwunderung an. Sie stand mit seiner Hilfe auf. „Kaiba!... W-was machst du denn hier?“ /Als wäre es so abwegig, dass ich hier einfach nur vorbeigefahren sein könnte…/ „Das ist nicht wichtig. Die entscheidende Frage ist doch: Was machst du hier?“, meinte er. /Das würde mich jetzt echt mal interessieren./ „I-ich war auf dem Weg zu Ryou…“ „So spät noch?“ „Ja… Ist eine lange Geschichte.“ „Erzähl sie mir, während ich dich dort hinbringe.“ „W-was?“ /Kann ich dich nicht einfach mal mitnehmen, ohne gleich hinterfragt zu werden?/ „Ich kann dich doch nicht weiter hier herumlaufen lassen. Anscheinend muss immer jemand auf dich Acht geben. Und die Geschichte ist die Gegenleistung dafür.“ „Hmpf.“ /Was hat sie denn jetzt schon wieder? Ich möchte auch eine Gegenleistung dafür haben, dass ich sie jetzt schon herumkutschiere…/ Sie stieg in die lange schwarze Limousine ein. Seto folgte ihr, nachdem er dem Chauffeur den Koffer, den Luca dabei gehabt hatte, in die Hand gedrückt hatte. Als er eingestiegen war, zögerte Luca kurz, doch dann erzählte sie ihm alles. /Das hat man ihr gar nicht angemerkt… Sie ist ja eine fast so gute Schauspielerin wie ich… Aber nur fast./ Als sie bei Ryou angekommen waren, stand Seto auf um Luca herauszulassen. Das machte man als Kaiba so bei einem Mädchen. Langsam folgte Luca ihm aus der Limousine. Als sie bei Seto war hielt sie kurz inne. „I-ich… ähm… I-ich wollte nur sagen… Danke.“, sagte sie etwas verlegen. /Und? War das jetzt so schwer? Anscheinend wohl, so wie sie guckt./ „Hmh.“, sagte er daraufhin nur, dann stieg er wieder in die schwarze Limousine ein. In der Limousine befahl Seto dem Chauffeur sofort loszufahren. Er hatte schon genug von seiner Arbeitszeit verplempert. Er wollte jetzt nur noch nach Hause. Kurz nachdem der Chauffeur losgefahren war, fragte Seto sich, ob er nicht etwas zu dumpf reagiert hatte. Doch jetzt war es ihm egal. Denn er war zu Hause angekommen und Mokuba kam auf ihn zugerannt. „Hey, großer Bruder! Wie war dein Tag?“ „Ganz gut soweit. Doch jetzt möchte ich in mein Büro.“ „Was!? Noch mehr arbeiten? Ich dachte, wir unterhalten uns vielleicht ein bisschen!“, meinte der Schwarzhaarige enttäuscht. „Es tut mir Leid, Mokuba. In der Firma ist etwas schief gegangen und außerdem müsstest du doch schon längst im Bett sein!“ „Nie unternimmst du was mit mir… Spielen wir denn wenigstens morgen etwas zusammen?“ „Weißt du, Mokuba, morgen ist eine Konferenz und ich…“ „…komme später nach Hause. Schon verstanden.“, beendete der Schwarzhaarige trotzig den Satz seines Bruders. Dann rannte er nach oben. „Mokuba…!“, rief der Größere ihm noch hinterher, doch der wollte nicht hören. Seufzend machte sich Seto auf den Weg zu seinem Büro. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)