Lebensdrehungen von Alyeskah (Denn es gibt keine Definition) ================================================================================ Kapitel 9: | neun | ------------------- Daniel verfluchte sich und Erik und die ganze Welt dafür, dass er zugestimmt hatte. Wenn auch widerwillig. Aber Erik war ein verdammt guter Überredungskünstler und so standen sie jetzt vor einer kleinen Diskothek namens Arilla. Sich sträubend ging Daniel die letzten Schritte auf den Eingang zu. Er hatte schon jetzt keine Lust mehr. „Na los, komm schon!“ Erik zog ihn am Ellbogen und gemeinsam betraten sie das Gebäude. Es war selbst um die frühe Zeit schon ziemlich voll und vor allem laut. Sie drängten sich durch die Menge und Daniel folgte Erik, der etwas von Getränken gebrüllt hatte. Wegen des dichten Gedränges bemerkte er erst, als er gegen ihn prallte, dass Erik stehen geblieben war. „Zum Teufel, warum bleibst du einfach stehen?“, brummte er genervt. Erik antwortete nicht, sondern starrte ihn die Menge. „Was ist denn da?“ Daniel reckte den Kopf, bis er schließlich sah, was Erik so interessierte. Verdammter Mist! Kevin. Und Vivien. Zusammen auf der Tanzfläche. Eng umschlungen. „Das … war wohl doch keine so gute Idee“, sagte Erik lahm. Daniel überhörte ihn und starrte das tanzende Paar an. Bis Kevins Kopf plötzlich in die Höhe schoss und er Daniel erschrocken anstarrte. Der Blonde drehte sich wortlos um und verließ die Disko ohne die Beschwerden und Beschimpfungen zu berücksichtigen, die ihm die Leute, die er dabei angerempelt hatte, hinterherriefen. Das konnte doch nicht wahr sein! Er lehnte sich an eine Straßenlaterne und schloss die Augen. Warum ging momentan alles schief? Warum, warum, warum? Was zur Hölle hatte er denn verbrochen? Er öffnete träge die Augen. Erik war ihm nicht nachgekommen. Dafür verließ Kevin gerade die Disco und hielt offenbar nach ihm Ausschau. Als er ihn entdeckte, kam er zögernd auf ihn zu. „Daniel?“ Er seufzte. „Was ist? Solltest du nicht da drin sein und Vivien die Zunge in den Hals stecken?“ Kevin sah ihn an, als hätte er ihm eine Ohrfeige verpasst. „Tut mir leid“, sagte Daniel und stöhnte auf. Momentan verletzte er irgendwie jeden. Kevin brummte irgendetwas, was Daniel nicht verstand, und fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Haare. Wenn du wüsstest, wie sexy das aussieht … Als Daniel bemerkte, dass er ihn angaffte, schloss er lieber wieder die Augen. „Schon gut.“ Kevin trat von einem Bein auf das andere. Anscheinend wusste er genauso wenig zu sagen wie Daniel. Schweigend standen sie da und vermieden es peinlichst, sich anzusehen. „Ich, ähm…“, begann Kevin zögernd. Daniel ruckte mit dem Kopf in seine Richtung. „Ich habe gehört, du bist nicht mehr mit Valerie zusammen.“ „Ja.“ Er klang gepresst. Es tat ihm leid, Valerie so verletzt zu haben. „Sie sah heute in der Schule ganz schön fertig aus“, meinte Kevin. Eh? Hatte er Valerie nicht beobachtet? Sie hatte für ihn ziemlich gefasst ausgesehen. Aber wahrscheinlich hatte er nur gesehen, was er sehen wollte. „Gestern ging es ihr schlechter“, nuschelte er. „Hm.“ Kevin runzelte die Stirn. „Und … wie geht es dir?“ Wenn ich dich sehe? Undefinierbar. Er zuckte mit den Schultern. „Ich bin … okay.“ "Okay" war übertrieben. Es ging ihm überhaupt nicht gut, und als sich Besorgnis in Kevins Blick schlich, hüpfte sein Herz unruhig auf und ab. „Daniel, ich …“ Kevin brach ab und verzog unschlüssig das Gesicht. „Schon gut. Tut mir leid wegen … gestern.“ Es tat ihm überhaupt nicht leid. Der Kuss gehörte zu den wenigen Dingen, die er gerade nicht bereute. Aber Kevin anscheinend schon. „Ich habe lange darüber nachgedacht“, murmelte er. Verwirrt zog Daniel die Augenbrauen zusammen. „Aha?“ Kevin suchte sichtlich nach Worten. „Und ich … Ach, verdammt.“ „Hm?“ Grummelnd kam Kevin auf ihn zu und Daniel drückte sich an die Laterne. „Ich hab' es mir anders überlegt“, raunte Kevin und presste seine Lippen auf Daniels. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)