Grün, grün, grün sind alle meine Kleider... von Sarah_von_Krolock (Grün, grün, grün ist alles was ich mag) ================================================================================ Kapitel 32: Kapitel 32 ---------------------- Er fühlte sich miserabel und elendig weil er seinem Bruder nicht helfen konnte. Alle Versuche mit seinem Vater zu reden waren fehlgeschlagen. Er ließ sich nicht Überzeugung, er würde das Urteil nicht zurücknehmen. Ja, jeder von ihnen weiß, dass es ist nicht in Ordnung gewesen war von Loki und Sigyn, dass wussten die beiden selbst. Aber jeder fand, dass dieses Urteil reichlich überzogen und ungerecht war vom Allvater. Aber er würde es nicht ändern. Thor fühlte sich schlecht, dass er seinem Bruder kein bisschen helfen konnte. Bisher hatte er es immer geschafft, bisher hatte sein Kummer nie lange angedauert. Aber dieses Mal… Seit Tagen hat er sich in seine Zimmer zurückgezogen. Zuerst hatte er gewütet, getobt, seine Wut, seiner ganzen Frustration freien Lauf gelassen. Und irgendwann war es ruhig geworden. Dann als er sich in sein Bett vergraben hatte und dieses so gut wie gar nicht mehr verließ, einfach nur darin lag, ganz lethargisch. Er wollte zwar niemanden sehen… aber Thor wäre nicht Thor wenn er darauf hören würde. Er wartete gar nicht auf eine Antwort als er an die Tür klopfte und diese daraufhin auch gleich öffnete. Es würde ohnehin keine Antwort kommen. Er setzte sich auf den Bettrand, sein Bruder lag vergraben unter der Decke, nur ein wenig seines Haares schaute hervor. Es vergingen einige Minuten bis Thor seine Stimme erhob. „Wir machen uns Sorgen.“ „Lügner…“ Rau und heiser klang seine Stimme, als hätte er kaum gesprochen und nur geweint. „Ich mache mir Sorgen. Mutter macht sich Sorgen. Und Vater auch.“ „Lügner.“ „Loki, bitte… komme wieder raus. Zumindest zum Frühstück. Es würde uns alle freuen… Und dir würde es bestimmt auch gut tun. Du kannst nicht die ganze Zeit hier drinnen verbringen.“ „Wie du siehst, kann ich es doch…“ „Loki, ich bitte dich… Komm wieder raus.“ Es dauerte bis Loki antwortete. „Ich kann nicht…“ „Das ist ganz einfach.“, begann Thor. „Du wirfst jetzt die Decke zurück, schwingst deine Beine über den Bettrand und dann…“ „Es riecht immer noch nach ihr…“ Thor hielt plötzlich inne, seufzte. „Ihr Duft haftet immer noch daran… wie soll ich dann… wenn ich sie nie wieder sehen werde…“ „Du wirst sie wiedersehen irgendwann… ganz bestimmt. Wir reden alle solange auf Vater ein bis er nachgibt.“ „Das wird er nicht… Das hat er noch nie getan… Noch nie für mich…“ Für einige Momente war es still ehe Thor seine Stimme wieder erhob. „Du hattest Sigyn doch etwas versprochen. Du hattest ihr doch versprochen gehabt alles zu tun damit ihr wieder zusammen sein könnt. Und jetzt liegst du hier rum und rührst keinen Finger? Ganz schön schwach von dir… Wenn sie das wüsste… Sie wäre sicher enttäuscht.“ Langsam wandte sich Loki ihm ein wenig zu, funkelte ihn mit einem giftigen Blick an. „Du hattest es ihr versprochen… und jetzt liegst du hier und tust gar nichts um dies einzuhalten.“ „Raus…“ „Ich sage nur wie es ist.“ „RAUS!“ Leise klopfte es an ihrer Tür. Sie seufzte auf. Seit ihrer Rückkehr hatte sie sich in ihrem Zimmer eingeschlossen und wollte niemanden mehr sehen. Wie sollte sie das außerdem ihren Eltern erklären? Wenn sie alles wussten… sie wäre eine Schande für diese. „Sigyn?“ Sie seufzte erneut als sie die Stimme ihres Vaters erkannte. „Sigyn, lass uns bitte reden… Ganz egal was passiert ist, du bleibst unsere Tochter und wir lieben dich. Mutter und ich machen uns sorgen.“ „Sigyn bitte… lass uns reden.“ Auch die Stimme ihrer Mutter vernahm sie nun. Noch einmal seufzte sie bevor sie sich erhob und langsam zur Tür schritt, diese leise öffnete. Liebevoll lächelten ihre Eltern ihr entgegen. „Dürfen wir hineinkommen?“ Sie nickte nur sachte und öffnete die Tür ein Stückchen mehr, schloss sie wieder als ihr Vater und ihre Mutter eingetreten waren. „Wir machen uns Sorgen, Liebes… Seit deiner Rückkehr schließt du dich hier ein und sprichst kein Wort.“, sagte ihre Mutter, kam näher auf sie zu. „Und du bist ganz verweint seitdem…“ Sie strich ihrer Tochter liebevoll über die Wange. „Möchtest du uns nicht erzählen warum du wieder hier bist? Wir wissen, dass du nicht mehr zurück darfst…“ „Ich kann es nicht…“, sprach Sigyn leise, fast atemlos und wandte sich ab. „Ich kann es euch nicht erzählen…“ „Du kannst uns alles erzählen, das weißt du.“, sprach ihr Vater, setzte sich auf den Rand ihres Bettes. Ihre Mutter setzte sich neben ihn. „Ihr würdet euch schämen für mich wenn ihr es wüsstet…“ „Niemals.“ Ihr Vater schüttelte den Kopf. „Egal was geschehen ist, du bist unsere Tochter, unsere Prinzessin… unser ganzer Sonnenschein. Und egal was du getan hast, du hast deine Gründe dafür gehabt.“ „Hat es vielleicht mit demjenigen zu tun der dir dieses Buch geschenkt hat?“ Unter dem Kissen hatte ihre Mutter ein Buch hervorgeholt. Das Buch welches Loki ihr geschenkt hatte nach ihrem ersten Besuch. Als Sigyn das sah, nahm sie das Buch sofort an sich, drückte es an ihre Brust als wäre es ihr heilig. „Das passt ja gut zu den beiden Büchern die ich in der Bibliothek seit langer Zeit vermisse.“, sprach ihr Vater. Ertappt blickte Sigyn zu Boden, die Wangen röteten sich. Ihre Mutter rückte ein wenig zur Seite, so dass Sigyn Platz zwischen ihren Eltern hatte. „Glaubst du ich hätte nie bemerkt, dass mir zwei ganz bestimmte Bücher fehlen?“, fragte ihr Vater sachte. „Es war nie der Kronprinz um den es ging, richtig?“, fragte er weiter, milde und verständnisvoll. „Es war nie Thor dem du geschrieben hast, der dir das Buch schenkte. Es ist Prinz Loki, oder?“ Sie brachte es nicht über sich zu ihren Eltern aufzublicken, tat einen tiefen Atemzug bevor sie sachte zu nicken begann. Sie brauchte einen Moment bevor sie sich zu ihren Eltern setzte. Allein der Gedanke an ihn ließ die Tränen in ihr wieder aufsteigen. „Ich liebe ihn…“, begann sie leise. „Und er liebt mich… er sagte er liebt mich… wir dachten es würde alles gut gehen… die Königin wusste davon, sie wollte den Allvater umstimmen… Er hatte sogar schon mit Thor geredet und der will mich nicht… aber Lady Sif hat uns verraten…“, schluchzte sie leise. „Sie hat uns gesehen und verraten… und jetzt bin ich aus Gladsheim verbannt… und er darf mich nicht mehr sehen… nie wieder…“ Ihre Mutter legte einen Arm um ihre Schultern, zog sie sachte in eine Umarmung. „Es tut so weh…“, schluchzte sie weiter. „Es ist nicht fair… Ich liebe ihn, Mama…“ „Ich lasse euch alleine.“, sprach ihr Vater sachte, strich seiner Tochter kurz über das Haar ehe er sich erhob und das Zimmer verließ. Er wollte ihr so gerne schreiben, schreiben wie er sie vermisste, wie tief sein Schmerz ist, wie sehr er sie liebte… aber er getraute sich nicht. Aus Angst der Brief würde abgefangen werden. Er traute das seinem Vater durchaus zu. Er traute ihm momentan vieles zu. Er wollte nur noch sich in sein Bett verkriechen, gar nicht mehr hervorkommen, sich einfach seinem Schmerz hingeben… Aber Thor hatte Recht… er hatte ihr versprochen dagegen etwas zu tun, er hatte ihr versprochen, dass sie wieder zusammen sein würden, sich wieder sehen würden. Und das Versprechen würde nicht wahr werden indem er im Bett lag, sich verkroch und nichts tat. Seinen Vater umstimmen zu können, den Gedanken verwarf er gleich wieder. Er würde sich nicht umstimmen lassen. Er würde sein Urteil nicht zurücknehmen. Das würde er nie. Nie für ihn… Es musste ihm gelingen unbemerkt zu ihr zu gelangen. Er musste unsichtbar werden für aller Augen, er musste es schaffen sich vor aller Blicke verstecken zu können, allen voran vor Heimdalls Blick und dem des Allvaters. Nicht einmal mehr Heimdall dürfte ihn sehen können. Er wusste, dass Freya aus Vanaheimr einen Umhang besaß welcher den Träger unsichtbar werden ließ. Aber wie sollte er diesen bekommen können? Ihm und Thor war es verboten nach Vanaheimr allein zu reisen seit der unglücklichen Geschichte mit dem Verlust Mjölnirs und Thors frecher Bitte Freya möge doch den Riesen ehelichen damit er seinen Hammer wieder bekäme… Und Freya würde ihm kaum freiwillig diesen Umhang überlassen. Außerdem… sobald er ihn ablegen würde, war es aus mit der Unsichtbarkeit… Und er wollte auch gar nicht wirklich unsichtbar sein. Nur verborgen… „Thor, ich bitte dich…“ „Ich will nichts von dir hören.“ „Thor, bitte! Lass es mich erklären!“ „Ich will kein Wort mehr von dir hören, Sif!“ „Das war nicht meine Absicht! Ich konnte doch nicht ahnen, dass der Allvater so reagieren würde!“ „Wie hätte er sonst reagieren sollen?! Ich hatte dir gesagt du solltest darüber schweigen! War das nicht deutlich genug gewesen? Hätte es dir nicht zu denken geben müssen?“ „Woher sollte ich denn wissen, dass du davon wusstest? Ich dachte…“ „Was dachtest du? Dass du meinem Bruder eins auswischen kannst? Dass du die alte Fehde zwischen euch wieder aufleben lassen kannst? Ein wenig Öl in das Feuer gießen? Dass du nicht gut auf Loki zu sprechen bist, kann ich ansatzweise verstehen… aber was hat Sigyn dir getan? Warum wolltest du sie gleich mitbestrafen?“ Sie wollte sie eigentlich nicht bestrafen… es war nicht ihre Absicht gewesen, aber… vielleicht war es Eifersucht gewesen… Sigyn war hier weil Thor es so wollte… Weil sie in Frage kam für Thor… Weil er Interesse an ihr hatte und dann auch noch Loki… vielleicht weil… sie mit Loki das hatte… was sie mit Thor wollte… „Das wollte ich nicht… bitte glaub mir, es war nicht meine Absicht… hätte ich das geahnt, dann…“ „Dann was? Hättest du ihn damit erpresst?“ „Nein!“ „Wenn du den Mund gehalten hättest wie ich es dir gesagt habe, wäre alles wunderbar für alle verlaufen! Unser Vater war dabei sein Vorhaben zu überdenken, ich konnte ihn mit unserer Mutter überzeugen, dass sie nicht für mich geeignet ist, dass sie und Loki zusammen gehören, es hätte nur noch ein Gespräch mit ihnen am folgenden Tag benötigt… nur ein Gespräch… nur ein weiterer Tag… und du hast alles zunichte gemacht. Du hast alles ruiniert… Ich bin zutiefst enttäuscht von dir, Sif…“ „Es tut mir leid…“ „Sag das nicht mir, sag es meinem Bruder… Wenn es dir wirklich Leid tut, dann geh zu Loki und sag es ihm. Er ist derjenige der leidet. Er ist derjenige, der sich an jede kleinste Erinnerung an Sigyn klammert, der seid Tagen nicht aus seinen Zimmern gekommen ist, der sich seinem Schmerz und seiner Trauer über den Verlust den er hat hingibt… Und ob du es glauben magst oder nicht, aber er liebt sie… Als sein Bruder kenne ich ihn so gut, dass ich weiß, dass es echt ist… Aber du sträubst dich ja strickt eine andere Seite von ihm zu akzeptieren. Du bist immer noch so verblendet und tief in dieser Fehde verstrickt, in etwas was vor so vielen Jahren passiert ist, dass du alles andere gar nicht mehr siehst… Wenn es dir wirklich leid tut, dann mach es wieder gut. Aber das wirst du nicht können, denn du wirst Sigyn nicht hierher bringen noch unseren Vater umstimmen können… also geh zu Loki und erkläre dich.“ Sie seufzte auf, schaute zur Seite weg. Tränen wollten in ihr hoch kommen. Wie der blonde mit ihr sprach, zu wissen, dass er enttäuscht von ihr war… „Er wird mich nicht einmal anhören…“ Viel eher würde er die Tür ihr vor der Nase zuschlagen… wenn es überhaupt das einzige bliebe was zuschlagen würde… „Das ist dein Problem.“ Der Blonde wandte sich ab und entfernte sich mit großen Schritten von ihr. „Thor, ich bitte dich…!“ „Entschuldige dich bei Loki, nicht bei mir!“ Und wie sollte sie das tun? Er würde ihr nicht einmal aufmachen, er würde ihr nicht für eine Sekunde zuhören… Und ihre Nase war gerade erst verheilt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)