Grün, grün, grün sind alle meine Kleider... von Sarah_von_Krolock (Grün, grün, grün ist alles was ich mag) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- „Glaubst du nicht mittlerweile selber, dass das genügt, Vater?“ „Es sind deine Pflichten als Prinz, gewöhne dich daran.“ „Vater, es ist die siebte Dame die du mir vorstellen willst. Wir haben alle herzlich gelacht, aber der Spaß ist vorbei, ich gehe wieder rein.“ Thor wollte sich abwenden, aber der feste Griff um seinen Arm von seinem Vater hinderte ihn. „Du bleibst hier stehen und wirst dem Empfang beiwohnen, hast du mich verstanden, mein Sohn? Und du wirst die Dame herumführen und ihr die Zeit hier versüßen, verstanden?“ „Ja… Vater…“, knirschte der Blonde zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Wie heißt sie dieses Mal?...“ „Lady Sigyn. Tochter von Lord Seyfried Siegfriedson und seiner Frau Lady Sigrún. Sie steht in der Blüte ihrer Jugend.“ „Das hattest du von den anderen auch behauptet…“ „Du brauchst schließlich immer einen Anreiz.“ „Ich schwöre dir, es wird die Letzte sein wenn es wieder eine ist die mir an den Beinen hängt, die ununterbrochen redet, mehr mit ihrem eigenen Spiegelbild beschäftigt ist als alles andere, nach Duftwässern bis zum Hel stinkt oder sich einem meiner Freunde nähert…“ „Lady Sigyn ist eine wohlerzogene, junge Dame die eine ausgezeichnete Bildung genossen hat.“ „Das mit dem wohlerzogen habe ich irgendwo schon einmal gehört… ah ja, bei den anderen sechs…“ Ein Räuspern ließ sie zur Seite sehen, wo die Frau und Mutter der beiden Männer ihnen einen mahnenden Blick zuwarf. „Loki….“, beugte sie sich anschließend zu ihrem jüngsten Spross, „…ich bitte inständig darum deinen Bruder daran zu hindern auch diese junge Dame mit seinem Benehmen zu vergraulen. Sie wird ihn langweilen, das ahne ich schon jetzt.“, seufzte sie leise. „Sobald sich also sein Desinteresse zeigt, kümmere dich ein wenig um sie. Zeige ihr die Bibliothek, daran wird sie Gefallen finden. Nicht noch eine Dame soll vergrault werden. Sonst traut sich bald keine Frau aus allen Welten mehr hierher…“ „Keine Sorge, Mutter. Ich werde mein Bestes tun um die junge Lady zu unterhalten.“ „Ich danke dir.“, lächelte sie und legte eine Hand auf seine Schulter. Er konnte sich besseres vorstellen als Kindermädchen zu spielen und er hatte gewiss auch anderes zu tun. Aber er tat es weil seine Mutter ihn darum gebeten hatte. Es würde ja zumindest nicht allzu lange dauern bis sie erkennen würde, dass sein Bruder nicht die beste Wahl wäre. Die gesamte Götterfamilie hatte sich im Hofe vor dem Palast Gladsheim versammelt um den Gast zu empfangen. Noch war von der Dame nichts zu sehen und so ließ Loki seinen Blick über den Hof streifen. Der halbe Hof war ja anwesend. Es verwunderte ihn schon aber da in diesem Augenblick das Klacken der Hufe von Pferden zu vernehmen war, wandte er seinen Blick zum Tor. Nur Sekunden später kamen zwei Damen durch dieses geritten. Lady Sigyn und eine Dienerin. Die hohe Lady war leicht auszumachen aufgrund der edlen Robe. Dass sie die Farbe Grün trug, machte sie schon jetzt dem jüngeren Prinzen sympathisch. Grün war immerhin eine wunderbare Farbe. Von der Palastgarde lösten sich zwei Soldaten und traten vor, halfen den Damen von den Pferden abzusteigen. Die Tiere mitsamt dem Gepäck wurden fortgeführt, die Dienerin der jungen Dame folgte um das Gepäck zu beaufsichtigen und auch die Kleidung aufzubereiten in den Zimmern die ihre Herrin beziehen würde. Die junge Dame selbst trat derweil vor, machte einen tiefen Knicks vor der Königsfamilie. „Lady Sigyn, es ist uns eine Ehre euch hier in Gladsheim Willkommen zu heißen.“ „Majestät, die Ehre liegt ganz auf meiner Seite von euch eingeladen worden zu sein. Es könnte keine größere Ehre geben.“ „Erhebt euch, Lady Sigyn.“, nickte Odin, stieß Thor dabei sachte in die Seite. Nach einem grimmigen Blick zu seinem Vater trat dieser dann vor, lächelte die junge Dame an und nahm ihre rechte Hand in seine. Leicht verbeugte er sich und hauchte einen Kuss auf ihre Hand. „Das ist mein Sohn und Thronfolger Thor.“ „Es ist mir eine Freude Eure reizende Bekanntschaft zu machen.“, lächelte der Blonde. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, königliche Majestät.“ Noch einen Kuss hauchte er auf ihre Hand mit einem charmanten Lächeln, bevor Thor sich zurück zog und Loki vortrat. „Und das ist mein Sohn Loki.“ „Es erfüllt mich mit größter Freude Euch hier als Gast Willkommen zu heißen, Lady Sigyn.“, lächelte er. Auch er verbeugte sich und hauchte einen Kuss auf ihre schmale Hand. Honiggoldene Locken umrahmten ihr Gesicht und er sah in tiefblaue Augen. Die Farbe erinnerte ihn an ein tiefes Meer. „Die Freude liegt ganz allein auf meiner Seite, königliche Majestät.“ Ein scheues Lächeln huschte über ihre Lippen und ließ ihn schmunzeln. Er richtete sich wieder auf und bot ihr seinen Arm an. „Wenn ich bitten darf?“, lächelte er, woraufhin sie ihre Augen niederschlug und ein leises Danke hauchte. Nachdem sie ihre Hand auf seinen Unterarm gelegt hatte, führte der Prinz sie zu der wartenden Königsfamilie. „Es ist uns wirklich eine große Freude Euch hier begrüßen zu dürfen.“, lächelte die Königin. „Es war uns allen eine Freude zu hören Ihr hättet die Einladung angenommen. Meine Männer konnten es kaum erwarten euch endlich Willkommen zu heißen.“ „Danke Majestät. Meinen Eltern hat die Einladung große Freude bereitet. Es ist eine große Ehre für meine Familie.“ „Es ist erfrischend eine junge Dame hier Willkommen zu heißen. Ihr wisst ja gar nicht wie anstrengend es sein kann mit drei Jungs.“, zwinkerte die Königin. „Mutter, jetzt verschreck unseren Gast nicht, kaum dass sie angekommen ist.“, lächelte Loki während er Lady Sigyn seinem Bruder übergab. „Ich werde mich hüten, mein Sohn. Ein bisschen weibliche Unterstützung kann ich schließlich ganz gut gebrauchen bei euch. Lady Sigyn, Ihr müsst hungrig sein von der Reise. Ich schlage vor wir stärken uns alle ein wenig und dann könnt Ihr Euch erst einmal von der Reise erholen.“ Es war verständlich für jeden, dass sie noch etwas arg schüchtern schien. Natürlich war es unheimlich beeindruckend Gast der Königsfamilie und in den Palast geladen zu sein. Daher nahm es ihr keiner übel, dass sie etwas schweigsam war. An diesem Mittag waren ohnehin alle schweigsamer zu Tisch. Thor räusperte sich erst leise nachdem er unter dem Tisch einen Tritt von seinem Vater bekommen hatte und dieser ihn auffordernd angesehen hatte. Warum lag die Konversation jetzt bei ihm? Er hatte niemanden hierher eingeladen… So räusperte er sich dann leise und erhob seine Stimme. „Lady Sigyn… sagt…“ Was sollte er eigentlich sagen? „Sind Eure Zimmer auch zu Eurer Zufriedenheit, Lady Sigyn?“, lenkte Loki ein und lächelte er ihr sachte zu. „Ja, sie sind makellos, vielen Dank.“ Ihren Blick hatte sie ihm zugewandt und auch auf ihrem Gesicht lag ein leichtes Lächeln. „Es sind wirklich wunderschöne Zimmer, all der Aufwand wäre wirklich nicht nötig gewesen.“ „Nur nicht so bescheiden, Lady Sigyn.“, lächelte Loki weiterhin. „Ihr seid unser Gast und unseren Gästen soll es an nichts mangeln. Und eine solch reizende Lady wie Ihr es seid, hat solche prachtvollen Zimmer verdient.“ Er genoss es zusehen zu können wie ihre Wangen sich rot färbten. „Thor wird Euch gewiss gerne den Palast näher bringen, nicht wahr, Thor?“, fragte Odin seinen Ältesten mit Nachdruck. „ Natürlich, Vater.“, lächelte dieser ihm gezwungen zu. „Das würde ich sehr gerne tun, Lady Sigyn.“ „Es wäre mir eine Ehre, königliche Majestät.“ Den Blick senkte sie und lächelte sachte, so gehörte es sich schließlich. Nach dem Essen geleitete Thor sie aus dem Speisesaal und führte sie durch die nahegelegen Gänge. „Da geht es zum Thronsaal… das ist der Weg in den Westflügel, da haben wir unsere Gemächer. Da lang geht es wenn Ihr in den Innenhof wollt, von da aus gelangt Ihr auch zu den Gärten und der Trainingsanlage. Da geht es zur Bibliothek, den Gang hinunter zum Küchentrakt… das ist eigentlich das wichtigste am Palast…“ „So viele Gänge, ein so großer Palast… ich fürchte mich hier zu verlaufen…“ „Ach was…“, winkte der Blonde ab. „So kompliziert ist das hier auch nicht. Ihr seid solch Größen nicht gewohnt?“ Natürlich nicht, sie war ja auch keine Prinzessin und ihre Eltern waren keine Götter… Sie musste sich auf die Zunge beißen und ihren Kommentar hinunter schlucken. „Nein… meine Eltern sind bescheiden. Wir sind glücklich mit dem was wir haben.“ „Wie kommt es eigentlich, dass mein Vater Eure Eltern um Eure Anwesenheit hier gebeten hat?“ „Mein Vater und der König haben zusammen gegen die Joten gekämpft. Er war ein General. Und mit vielen anderen Generälen aus der Zeit, so auch mit meinem Vater, hatte der König auch weiterhin regen Kontakt.“ „Eine Generalstochter also…“ „Thor!“ Dieser wandte sich um als er seinen Name hörte und sein Gesichtsausdruck erhellte sich augenblicklich. „Ah, meine Freunde! Wo kommt ihr denn hier?“ „Ein Gentleman genießt und schweigt.“ Thor lachte und begrüßte seine Freunde herzlich. „Wir haben gehört du hättest einen reizenden Besuch?“ „Lady Sigyn, ich möchte Euch die besten Freunde und, neben mir, die mutigsten Krieger Asgards vorstellen.“ „Neben dir? Wie war das noch mal in Svartalfheim?“ „Halt den Mund!“, lachte der Prinz. „Lady Sigyn, der Vorlaute hier ist der schneidige Fandral.“ „M´Lady, es ist mir eine Ehre ein so hübsches Antlitz in Gladsheim willkommen zu heißen.“ Der Krieger namens Fandral trat hervor, verbeugte sich leicht und ergriff ihre rechte Hand, hauchte einen Kuss auf diese. Wie sein Name schon sagte, sah er durchaus schneidig aus, dachte sie sich, aber wahrscheinlich benötigte das schneidige Aussehen morgens gewiss auch einiges an Zeit. Und irgendwie erinnerte er sie an einen Prinz aus den vielen Märchen die sie als Kind gelesen hatte. „Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite die engsten Vertrauten seiner königlichen Hoheit kennen zu lernen.“, knickste sie sachten, senkte den Blick. „Und der, der hier immer so grimmig drein guckt, ist Hogun.“ Dieser nickte lediglich nur und sie fragte sich ob er je schon einmal gelacht hatte. „Und der hier ist Volstagg. Gebt ihm eine leckere Köstlichkeit und er tut was Ihr wollt.“ „Na, so leicht bin ich nun auch wieder nicht zu ködern.“, lachte dieser, verneigte sich vor der jungen Dame. „Wo kommt Ihr denn her, Lady Sigyn?“ „Aus Vingólf.“ „Was isst man denn so in Vingólf?“ Volstagg bekam einen Schlag auf den Oberarm von Fandral. „Also wirklich, da hast du so ein hübsches Antlitz vor dir und dir fällt nichts anderes ein als an Essen zu denken?“, fragte er und zwinkerte ihr zu. „Wohin wolltet ihr eigentlich?“ „Wir waren auf dem Weg zu den Walküren. Wir haben gehört die haben ganz junge Rekrutinnen bekommen.“, grinste Fandral mit einem eindeutigen Unterton der verriet, dass der Besuch bei den Walküren nicht nur dazu diente deren Schwertkunst zu bewundern. „Und wir können ja schlecht den Walküren einen Besuch abstatten ohne dich, mein Freund. Also?“ Und schon war Sigyn vergessen. „Da fragt ihr noch? Na klar komme ich mit!“, lachte Thor und schlug seinem Freund sachte auf die Schulter. „Neue Rekrutinnen also? Wie alt denn ungefähr?“ „Ich habe gehört zwischen 16 und 19. Ein wahrlich süßes Alter.“ Sigyn wusste nicht ob sie folgen sollte oder nicht. Sie fühlte sich… wie sagte man… wie ein begossener Pudel… Sie wurde zwar vorgewarnt, dass der Kronprinz nicht gerade das beste Benehmen hatte, aber das… das war doch wirklich… „Seid ein wenig nachsichtig mit meinem Bruder… Er hat nicht gerade viel Zeit dafür aufgebracht sich gutes Benehmen anzueignen.“ Sie fuhr herum als sie die Stimme vernahm und sah den anderen Prinzen auf sich zukommen. Sofort tat sie einen Knicks und senkte den Blick. „Prinz Loki. Ich bin keineswegs unnachsichtig mit seiner königlich Majestät.“ „Ihr könnt mich erstens ruhig ansehen wenn Ihr mit mir redet und zweitens könnt Ihr auch ehrlich sein.“ Als sie ihren Blick hob, sah sie wie er sachte lächelte. „Ich weiß, dass mein Bruder geistig immer abwesend war als es um Etikette ging. Würdet Ihr gerne die Gärten sehen? Es ist ein so schöner Tag, das sollte man nutzen.“ „Das würde ich sehr gerne, königliche Majestät.“ „Loki reicht vollkommen aus wenn wir unter uns sind.“, lächelte er und bot ihr seinen Arm an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)